Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 123 Vnser Herr Got hat vil Mirakel gethon, Aber nye kaine Narren weiss gemacht. - Agricola II, 66. 124 Vnser Herrgott gibt einem bergmann sein fewrzeug, magneten vnd quadranten, das er auch vnter der Erden seine lichter vnd wegweiser hab vnd nicht irre fahr. - Henisch, 291, 51. 125 Vnser Herrgott hat ein brotkammer auffgeschlagen alsbald in der Schöpffung, die ist noch nicht ledig. - Henisch, 518, 67. 126 Vnser Herrgott ist der beste Artzt. - Petri, II, 561. 127 Vnser Herr Gott ist der rechte Kuchenmayster. - Petri, II, 561; Henisch, 1711, 36. 128 Vnser Herrgott ist der Thoren Vormund. - Latendorf II, 27. 129 Vnser Herr Gott ist ein guter Kauffmann vnd gnädiger Handler. - Henisch, 1711, 1. "Er verkaufft vns Leben vmb Todt, Gerechtigkeit vmb Sünd, vnd legt dafür eine Kranckheit oder zwo eines Augenblicks lang zur zinss auff, zum zeugniss das ers wol wider gibt vnd lenger borget als die Fugger vnd Hendler auff Erden thun." (Petri, I, 85.) 130 Vnser Herrgott ist viel billiger zu geben, denn wir sind zu bitten oder zu nemen. - Petri, I, 85. 131 Vnser Herrgott theilt seine Amptgaben auss, nit dass man sie im Schweisstüchlein behalten oder in die Erde vergraben sol, sondern dass man sie nützlich anwende. - Petri, II, 561. 132 Vnser Herrgott weisst allen Kindern rath, wenn ihrer gleich noch so vil weren. - Henisch, 1715, 37. 133 Vnser Herr Gott will sein willen vnd sein theil auch haben. - Henisch, 1713, 67. 134 Vnser Herrgott wird nicht so vbel an mir thun und ein Mörder an mir werden, sagte jener Kranke. - Latendorf II, 18. 135 Vnserm Herrgott ist gut der Kirchweih kauffen, er gedenckt lang vnd vergilt reichlich. - Petri, II, 562. 136 Vnserm Herr Gott ist nicht zu trawen, sagt jener Bawer, der samlet Hew am Sonntag. - Latendorf II, 27; Hoefer, 172; Simrock, 9599. In Mecklenburg: Unsen Herrgott is nich tau truen, saggt jen Bur, un fährt sin Heu an'n Sünndag in. (Raabe, 23.) 137 Vnsers hergots esel sein vnd got mit gedult tragen, sigt wider alle feind. - Franck, I, 52a. 138 Vnsers Herregotts Wunder erben nicht, sind auch nicht vnser eigen. - Petri, II, 562. 139 Vnsers Herrn Gottes fuhrwerck geht langsam fort. - Petri, II, 562; Henisch, 1283, 49. 140 Was man vnserm Herr Gott nicht will geben, das gehet doch sonst zum Teuffei. - Petri, II, 604; Henisch, 1707, 43. 141 Was vnser Herr Gott nicht will, das führet der Teuffel heim. - Gruter, III, 100; Lehmann, II, 866, 93. 142 Wat onse Härrgott welt erhaln, det net verryfe nauch verkaln. (Düren.) - Firmenich, I, 484, 128; für Seehausen: Firmenich, III, 123, 35. Es kann weder durch Hitze noch durch Kälte zu Grunde gehen. 143 Weane uese Heargoed stroafen will am Liywe, deam giet'e ne Näggerske (Näherin) tom Wiywe. (Büren.) 144 Wen uese Herrgott Kinner gif, dem gif he auk Buxen. (Münster.) - Frommann, VI, 428, 101; Lyra, 56. 145 Wen unser Herrgott verderben will, den macht er zu einem Narren. (Wien.) 146 Wen use Herrgott strafen will am Leive, dem gib' hei eine Kammerjumfer oder eine Papenkok (Pfarrköchin) taum Weive. 147 Wen use Herrgott strafen will am Leieve, dem gift hei eine einzige Tochter taum Weiewe. (Sauerland.) 148 Wenn iuser Hergoat en Naar'n hebben will, säöu läöt heu den aulen Keerl dat Wuif sterben. [Spaltenumbruch] (Lippe.) - Firmenich, I, 271; für Franken: Frommann, VI, 321, 287. In Siebenbürgen: Wun aser Härgot en Nare brocht, se let a 'em alde Man de Frä schtärwen. (Schuster, 400.) 149 Wenn unser Herrgott die Ameise verderben will, so lässt er ihr die Flügel wachsen. - Burckhardt, 11. Die plötzliche Erhebung eines Menschen in eine Stellung, der er in irgendeiner Hinsicht nicht gewachsen ist, führt zu seinem Verderben. 150 Wenn unser Herrgott die Bauern strafen will, so gibt er ihnen eine böse Obrigkeit. 151 Wenn unser Herrgott eine Thür zuschliesst, macht er eine andere auf. Dän.: Lukker vor Herre en dör, saa lader han en anden op. (Prov. dan., 117.) 152 Wenn unser Herrgott einem begegnet, soll man ihn grüssen, und wenn er grüsst, danken. - Facetiae facetiorum. 153 Wenn unser Herr Gott einen grüsset, so sol er jm dancken. - Luther's Tischr., 196b. 154 Wenn unser Herrgott einen strafen will, so lässt er ihn zuvor blind werden. - Tendlau, 943. Lat.: Quem Deus vult perdere, prius dementat. (Eiselein, 251.) 155 Wenn unser Herrgott nicht schwimmen könnt', die Pfaffen hätten ihn längst ertränkt. "Sihe, wie war ist das alt Sprichwort, welchs ich vor viertzig Jahren ghort, wo man ein truncken Pfaffen sach, das bald der gemeine Pöfel sprach: Wenn vnser Herrgott nit könt schwimmen, so wer er langest kommen vmbe, vnd wer lengst vom Pfaffen ertrenckt, in jrem Bier vnd Wein versenkt." (Waldis, IV, 31, 61.) 156 Wenn unser Herrgott nicht wäre, so wäre es niemand billiger als unser Graf. Bezieht sich auf den würtembergischen Herzog, vormals Grafen Eberhard mit dem Barte (1445-96). 157 Wenn vnser Herr Gott sagt fiat, so sagt der Teuffel fuat. - Henisch, 1271, 1; Coler, 463b. 158 Wer unsers Herrgotts nur halb ist, der ist des Teufels ganz. - Opel, 390. Denn die, welche weder kalt noch warm sind, will der Herr ausspeien aus seinem Munde. 159 Weiem aser Härgot gat wäl, diem let e uch de Isse kalwen. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 619. 160 Wier huod äsen Härgod un der greisser Zein? (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 620. 161 Will unser Herrgott einen Narren, so macht er einen alten Mann zum Witwer. - Simrock, 216. 162 Wo vnser herr Gott ein Kirchen hyn bawet, da bawet der Teuffel auch ein wirtsshauss (Kapelle) daneben. - Agricola I, 23; Lehmann, II, 825, 7; für Köln: Firmenich, I, 474, 130. In Bedburg: Wo ongsen Herrgott sich en Kirch baut, hät der Düfel glech se Kapellche. Die Kapelle möchte hingehen; oft baut er aber hohe Mauern um das Kirchlein, damit kein Licht mehr hinein kann und setzt vors Dachfenster noch einen weitarmigen Grossvaterstuhl, um auch den letzten Strahl abzuschneiden. - "Wo der gute Geschmack seine Standbilder aufsteckt, da pflanzt der Ungeschmack seine Fratzen daneben; die Thorheit holt ihre Copirmaschinen und Vervielfältigungsspiegel, damit auch Kinder und Narren sich erlustigen, und selbst den Bettelleuten vom ästhetischen Gastmahl etwas abfalle." Poln.: Gdzie Pan Bog ma kosciol, tez i djabel swoje kaplice (karezme). (Lompa, 12.) 163 Wohl dem, der unsern Herrgott täglich und seinen Gutsherrn jährlich nur einmal sieht. (S. Gott 2384.) Dän.: Vel den som taler med vor herre hver dag, og med sit herskab kun engang om aaret. (Prov. dan., 281.) 164 Wun aser Härgot de Käinjt wül schtrofe, git e 'n en Schtefmoter. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 407. *165 A stiehlt unserm Herrgott a Tag ob. - Robinson, 168. Der Tagedieb. *166 Da hat unser Herrgott das Maas verloren. (Troppau.) Von einem ungewöhnlich grossen Menschen. *167 Da ist unser Herrgott gerade nicht auf der Welt gewesen. (Troppau.)
[Spaltenumbruch] 123 Vnser Herr Got hat vil Mirakel gethon, Aber nye kaine Narren weiss gemacht. – Agricola II, 66. 124 Vnser Herrgott gibt einem bergmann sein fewrzeug, magneten vnd quadranten, das er auch vnter der Erden seine lichter vnd wegweiser hab vnd nicht irre fahr. – Henisch, 291, 51. 125 Vnser Herrgott hat ein brotkammer auffgeschlagen alsbald in der Schöpffung, die ist noch nicht ledig. – Henisch, 518, 67. 126 Vnser Herrgott ist der beste Artzt. – Petri, II, 561. 127 Vnser Herr Gott ist der rechte Kuchenmayster. – Petri, II, 561; Henisch, 1711, 36. 128 Vnser Herrgott ist der Thoren Vormund. – Latendorf II, 27. 129 Vnser Herr Gott ist ein guter Kauffmann vnd gnädiger Handler. – Henisch, 1711, 1. „Er verkaufft vns Leben vmb Todt, Gerechtigkeit vmb Sünd, vnd legt dafür eine Kranckheit oder zwo eines Augenblicks lang zur zinss auff, zum zeugniss das ers wol wider gibt vnd lenger borget als die Fugger vnd Hendler auff Erden thun.“ (Petri, I, 85.) 130 Vnser Herrgott ist viel billiger zu geben, denn wir sind zu bitten oder zu nemen. – Petri, I, 85. 131 Vnser Herrgott theilt seine Amptgaben auss, nit dass man sie im Schweisstüchlein behalten oder in die Erde vergraben sol, sondern dass man sie nützlich anwende. – Petri, II, 561. 132 Vnser Herrgott weisst allen Kindern rath, wenn ihrer gleich noch so vil weren. – Henisch, 1715, 37. 133 Vnser Herr Gott will sein willen vnd sein theil auch haben. – Henisch, 1713, 67. 134 Vnser Herrgott wird nicht so vbel an mir thun und ein Mörder an mir werden, sagte jener Kranke. – Latendorf II, 18. 135 Vnserm Herrgott ist gut der Kirchweih kauffen, er gedenckt lang vnd vergilt reichlich. – Petri, II, 562. 136 Vnserm Herr Gott ist nicht zu trawen, sagt jener Bawer, der samlet Hew am Sonntag. – Latendorf II, 27; Hoefer, 172; Simrock, 9599. 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123 Vnser Herr Got hat vil Mirakel gethon, Aber nye kaine Narren weiss gemacht. – Agricola II, 66.
124 Vnser Herrgott gibt einem bergmann sein fewrzeug, magneten vnd quadranten, das er auch vnter der Erden seine lichter vnd wegweiser hab vnd nicht irre fahr. – Henisch, 291, 51.
125 Vnser Herrgott hat ein brotkammer auffgeschlagen alsbald in der Schöpffung, die ist noch nicht ledig. – Henisch, 518, 67.
126 Vnser Herrgott ist der beste Artzt. – Petri, II, 561.
127 Vnser Herr Gott ist der rechte Kuchenmayster. – Petri, II, 561; Henisch, 1711, 36.
128 Vnser Herrgott ist der Thoren Vormund. – Latendorf II, 27.
129 Vnser Herr Gott ist ein guter Kauffmann vnd gnädiger Handler. – Henisch, 1711, 1.
„Er verkaufft vns Leben vmb Todt, Gerechtigkeit vmb Sünd, vnd legt dafür eine Kranckheit oder zwo eines Augenblicks lang zur zinss auff, zum zeugniss das ers wol wider gibt vnd lenger borget als die Fugger vnd Hendler auff Erden thun.“ (Petri, I, 85.)
130 Vnser Herrgott ist viel billiger zu geben, denn wir sind zu bitten oder zu nemen. – Petri, I, 85.
131 Vnser Herrgott theilt seine Amptgaben auss, nit dass man sie im Schweisstüchlein behalten oder in die Erde vergraben sol, sondern dass man sie nützlich anwende. – Petri, II, 561.
132 Vnser Herrgott weisst allen Kindern rath, wenn ihrer gleich noch so vil weren. – Henisch, 1715, 37.
133 Vnser Herr Gott will sein willen vnd sein theil auch haben. – Henisch, 1713, 67.
134 Vnser Herrgott wird nicht so vbel an mir thun und ein Mörder an mir werden, sagte jener Kranke. – Latendorf II, 18.
135 Vnserm Herrgott ist gut der Kirchweih kauffen, er gedenckt lang vnd vergilt reichlich. – Petri, II, 562.
136 Vnserm Herr Gott ist nicht zu trawen, sagt jener Bawer, der samlet Hew am Sonntag. – Latendorf II, 27; Hoefer, 172; Simrock, 9599.
In Mecklenburg: Unsen Herrgott is nich tau truen, saggt jen Bur, un fährt sin Heu an'n Sünndag in. (Raabe, 23.)
137 Vnsers hergots esel sein vnd got mit gedult tragen, sigt wider alle feind. – Franck, I, 52a.
138 Vnsers Herregotts Wunder erben nicht, sind auch nicht vnser eigen. – Petri, II, 562.
139 Vnsers Herrn Gottes fuhrwerck geht langsam fort. – Petri, II, 562; Henisch, 1283, 49.
140 Was man vnserm Herr Gott nicht will geben, das gehet doch sonst zum Teuffei. – Petri, II, 604; Henisch, 1707, 43.
141 Was vnser Herr Gott nicht will, das führet der Teuffel heim. – Gruter, III, 100; Lehmann, II, 866, 93.
142 Wat onse Härrgott welt erhâln, dêt net verryfe nauch verkâln. (Düren.) – Firmenich, I, 484, 128; für Seehausen: Firmenich, III, 123, 35.
Es kann weder durch Hitze noch durch Kälte zu Grunde gehen.
143 Weane uese Heargoed stroafen will am Liywe, deam giet'e ne Näggerske (Näherin) tom Wiywe. (Büren.)
144 Wen uese Herrgott Kinner gif, dem gif he auk Buxen. (Münster.) – Frommann, VI, 428, 101; Lyra, 56.
145 Wen unser Herrgott verderben will, den macht er zu einem Narren. (Wien.)
146 Wen use Herrgott strafen will am Léive, dem gib' héi eine Kammerjumfer oder eine Papenkok (Pfarrköchin) taum Wéive.
147 Wen use Herrgott strafen will am Lîeve, dem gift héi eine einzige Tochter taum Wîewe. (Sauerland.)
148 Wenn iuser Hergoat en Naar'n hebben will, säöu läöt heu den aulen Keerl dat Wuif sterben.
(Lippe.) – Firmenich, I, 271; für Franken: Frommann, VI, 321, 287.
In Siebenbürgen: Wun aser Härgot en Nare brôcht, se lêt a 'em âlde Mân de Frä schtärwen. (Schuster, 400.)
149 Wenn unser Herrgott die Ameise verderben will, so lässt er ihr die Flügel wachsen. – Burckhardt, 11.
Die plötzliche Erhebung eines Menschen in eine Stellung, der er in irgendeiner Hinsicht nicht gewachsen ist, führt zu seinem Verderben.
150 Wenn unser Herrgott die Bauern strafen will, so gibt er ihnen eine böse Obrigkeit.
151 Wenn unser Herrgott eine Thür zuschliesst, macht er eine andere auf.
Dän.: Lukker vor Herre en dør, saa lader han en anden op. (Prov. dan., 117.)
152 Wenn unser Herrgott einem begegnet, soll man ihn grüssen, und wenn er grüsst, danken. – Facetiae facetiorum.
153 Wenn unser Herr Gott einen grüsset, so sol er jm dancken. – Luther's Tischr., 196b.
154 Wenn unser Herrgott einen strafen will, so lässt er ihn zuvor blind werden. – Tendlau, 943.
Lat.: Quem Deus vult perdere, prius dementat. (Eiselein, 251.)
155 Wenn unser Herrgott nicht schwimmen könnt', die Pfaffen hätten ihn längst ertränkt.
„Sihe, wie war ist das alt Sprichwort, welchs ich vor viertzig Jahren ghort, wo man ein truncken Pfaffen sach, das bald der gemeine Pöfel sprach: Wenn vnser Herrgott nit könt schwimmen, so wer er langest kommen vmbe, vnd wer lengst vom Pfaffen ertrenckt, in jrem Bier vnd Wein versenkt.“ (Waldis, IV, 31, 61.)
156 Wenn unser Herrgott nicht wäre, so wäre es niemand billiger als unser Graf.
Bezieht sich auf den würtembergischen Herzog, vormals Grafen Eberhard mit dem Barte (1445-96).
157 Wenn vnser Herr Gott sagt fiat, so sagt der Teuffel fuat. – Henisch, 1271, 1; Coler, 463b.
158 Wer unsers Herrgotts nur halb ist, der ist des Teufels ganz. – Opel, 390.
Denn die, welche weder kalt noch warm sind, will der Herr ausspeien aus seinem Munde.
159 Wîem âser Härgot gat wäl, diem let e uch de Isse kalwen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 619.
160 Wier huod äsen Härgod un der grîsser Zîn? (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 620.
161 Will unser Herrgott einen Narren, so macht er einen alten Mann zum Witwer. – Simrock, 216.
162 Wo vnser herr Gott ein Kirchen hyn bawet, da bawet der Teuffel auch ein wirtsshauss (Kapelle) daneben. – Agricola I, 23; Lehmann, II, 825, 7; für Köln: Firmenich, I, 474, 130.
In Bedburg: Wo ongsen Herrgott sich en Kirch baut, hät der Düfel glech se Kapellche. Die Kapelle möchte hingehen; oft baut er aber hohe Mauern um das Kirchlein, damit kein Licht mehr hinein kann und setzt vors Dachfenster noch einen weitarmigen Grossvaterstuhl, um auch den letzten Strahl abzuschneiden. – „Wo der gute Geschmack seine Standbilder aufsteckt, da pflanzt der Ungeschmack seine Fratzen daneben; die Thorheit holt ihre Copirmaschinen und Vervielfältigungsspiegel, damit auch Kinder und Narren sich erlustigen, und selbst den Bettelleuten vom ästhetischen Gastmahl etwas abfalle.“
Poln.: Gdzie Pan Bóg ma kościól, téź i djabeł swoję kaplicę (karezmę). (Lompa, 12.)
163 Wohl dem, der unsern Herrgott täglich und seinen Gutsherrn jährlich nur einmal sieht. (S. Gott 2384.)
Dän.: Vel den som taler med vor herre hver dag, og med sit herskab kun engang om aaret. (Prov. dan., 281.)
164 Wun âser Härgot de Käinjt wül schtrôfe, git e 'n en Schtêfmoter. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 407.
*165 A stiehlt unserm Herrgott a Tag ob. – Robinson, 168.
Der Tagedieb.
*166 Da hat unser Herrgott das Maas verloren. (Troppau.)
Von einem ungewöhnlich grossen Menschen.
*167 Da ist unser Herrgott gerade nicht auf der Welt gewesen. (Troppau.)
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