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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 1064 Gott tröst, wenn't erst so geit. (Ostfries.) - Hauskalender, III.

1065 Gott tröste den, der Meier heisst.

Im nördlichen Deutschland, wo dieser Name in einer lästigen Häufigkeit vorkommt. Etwas Aehnliches habe ich im westlichen in Betreff des Namens Müller gehört.

1066 Gott tröste den, der mit Ochsen pflügen muss.

Von denen, die mit widerspenstigen Leuten zu thun haben.

1067 Gott tröste den Herrn, den der Knecht lehren muss. - Steiger, 143.

1068 Gott tröste den Kranken, der den Arzt zum Erben einsetzt.

Lat.: Male secum agit aeger medicum qui haeredem facit.

1069 Gott über alles. - Körte, 2294.

1070 Gott und alle Ding. - Latendorf II, 15.

1071 Gott und Arzt erkennt man in der Noth.

Dän.: Gud og laegen kiendes i nöd. (Prov. dan., 488.)

1072 Gott und das Glück lassen sich nicht pochen.

1073 Gott und den Teufel kann man nicht in Ein Glas bannen. - Eiselein, 239; Simrock, 3960; Braun, II, 519.

Lat.: Non potes Tethidem simul et Galateam amare. (Eiselein, 239.)

1074 Gott und der Teufel segnen nicht gleich.

Die Russen gehen auf den Unterschied ein: Gott gibt einen ledernen Beutel mit Gold, der Teufel einen goldenen mit Dreck. (Altmann VI, 414.)

1075 Gott und die Cardinäle wissen am besten wie man Papst wird.

Frz.: Dieu scait comme se font lea papes. (Leroux, I, 25.)

1076 Gott und die Natur haben nichts umsonst erschaffen.

Frz.: Dieu et la nature ne font rien en vain. (Kritzinger, 475a.)

1077 Gott und die Natur thun nichts vergebens. - Oec. rur., 592; Henisch, 1715, 53; Petri, II, 355.

Lat.: Deus et natura nihil faciunt frustra. (Fischer, 63, 40; Mathesy, 280a.)

1078 Gott und die Obrigkeit. - Pistor., V, 84.

Muss man auf seiner Seite haben.

1079 Gott und genug gehören zusammen. - Kirchhofer, 129; Steiger, 376.

1080 Gott und Gericht haben keinen Freund. - Graf, 408, 43.

Sie üben unparteiische Gerechtigkeit und lassen sich nicht durch Rücksichten beeinflussen. Gericht steht hier als Anstalt, durch welche die göttliche Gerechtigkeit geübt wird, wie es der Rechtsidee nach sein soll, nicht wie es in der Wirklichkeit ist.

1081 Gott und Glück werden geben Weg und Sieg.

1082 Gott und Weissheit machts allein, das Regiment bestendig sein. - Froschm., Sii.

1083 Gott vbereilt Niemand mit der straff. - Henisch, 1714, 58.

1084 Gott verbirgt sich ein kleine zeit. - Henisch, 1714, 60; Petri, I, 52.

1085 Gott vergilt mit gleicher mass. - Petri, II, 355.

1086 Gott vergisst des Faschings, worauf ein (wahrer) Aschermittwoch folgt. - Parömiakon, 772.

1087 Gott vergisst die Seinen nicht. - Sprichwörterschatz, 117; Kirchhofer, 130.

Mhd.: Und sol sein got von himele phlegen, der edeler herzen nie vergaz. (Tristan.) (Zingerle, 59.)

Frz.: Dieu ne nous feist oncques pour nous oublier. (Leroux, I, 11.) - Dieu n'oublie pas les siens. (Kritzinger, 234a.)

Holl.: God visentiert sijn vrienden. (Tunn., 19, 7.)

Lat.: Visitat hos homines Christus quos diligit omnes. (Fallersleben, 357.)

1088 Gott verhenget nichts böses, er wisse denn was guts daraus zu schaffen. - Henisch, 1709, 47; Gaal, 231.

Frz.: A quelque chose malheur est bon. (Gaal, 231.)

It.: Quel che non si conviene, da Dio non s'ottiene. (Gaal, 231.)

1089 Gott verhüte, dass du früher blau wirst, als man dich begräbt. (Dän.)

1090 Gott verkaufft vns seine gaben, regen vnd segen vmb vnser arbeit. - Henisch, 1329, 10; Petri, II, 355.

Holl.: God verkoopt wetenschap voor arbeid, eere voor gevaar. (Harrebomee, I, 243; Bohn I, 320.)

Lat.: Dii bona laboribus vendunt. (Tappius, 94a.)


[Spaltenumbruch]

1091 Gott verlässt keinen, der sich auf ihn verlässt. - Parömiakon, 432.

1092 Gott verlässt keinen, der sich selbst verlässt.

Die Böhmen behaupten dies ebenso bestimmt von sich, indem sie sagen: Pan buh Cecha neopusti, pakli sam sebe se nespusti. (Celakovsky, 460.)

1093 Gott verlässt keinen Deutschen (s. d.), hungert ihn nicht, so friert (durstet) ihn doch. (S. Herrgott.) - Pistor., VII, 58; Steiger, 324; Mayer, I, 203; Parömiakon, 430; Reinsberg V, 58; Braun, I, 966; Simrock, 1547; Körte, 2393a; Eiselein, 114; Lohrengel, I, 335.

Ironisch behaupten die Böhmen, er habe die Deutschen sogar lieber als sie, denn er habe ihnen grössere Mäuse, grössere Kartoffeln und grössere Kröpfe gegeben: Ty Nemce pan buh predce ma radse nez nas Cechy; vsecko jim dal vetsi; vetsi mysi, vetse brambory, ano i vetsi volata. (Celakovsky, 470.)

1094 Gott verlässt keinen Schwaben (s. d.). - Simrock, 9310; Eiselein, 558.

Es ist schon bemerkt (s. 733), dass alle Völker und Volksstämme von sich dasselbe behaupten. Die Russen sagen daher: Jeder hält den lieben Gott für seinen Landsmann. (Altmann VI, 492.)

1095 Gott verleihe Neid, nicht Mitleid.

1096 Gott verlesst die seinen nicht. - Agricola I, 99; Franck, I, 28; Gruter, I, 45; Egenolff, 77; Eiselein, 251; Müller, 29, 5; Hermann, 94; Blum, 27; Simrock, 3863; Braun, I, 932; Sailer, 218; Reinsberg II, 4; Sutor, 213.

Mhd.: Got die seinen nie verlie. (Mai.) - Got getriuwen leip noch nie verliez, ern machet ende guot. (Wartburgkrieg.) - So soltu wizzen wol vür war, daz got den seinen nie verlie. (Winsbeke.) (Zingerle, 59.)

Holl.: God verlaat de zijnen niet. ( Harrebomee, I, 243.)

It.: Chi sta con Dio, Dio sta con lui. (Gaal, 787.)

Lat.: Deserit ille suos nunquam, qui cuncta gubernat. (Binder I, 304; II, 744; Eiselein, 251; Philippi, I, 116; Seybold, 120.)

1097 Gott verlett keinen Dütschen, hungert em nich, so döst't em doch. (Mecklenburg.) -Schlesisch bei Robinson, 367; für die Altmark: Schwerin, 11.

1098 Gott vermischt offt süssen Wein mit sauerm, sauern mit süssem. - Lehmann, 832, 66.

1099 Gott vernichtet die Faulen und hilft dem Beherzten.

Böhm.: Buh stesti deli, a kuchar polevku. (Celakovsky, 149.)

1100 Gott versagt den seinen viel in gnaden, das er den gottlosen zuwirfft im Zorn. - Petri, I, 53; Henisch, 1715, 1.

1101 Gott versaltzt uns diss Leben durch sawer arbeit, dass wir vns nach dem heiligen Feyerabende sollen sehnen. - Henisch, 1090, 63; Sailer, 229.

1102 Gott verschläft nichts. - Henisch, 1715, 4; Petri, II, 355.

1103 Gott versteht alles (oder: Gott wird's schon verstehen), sagte der Pater, als der Bauer das lateinische Brevier nicht beten wollte, weil er es nicht verstehe.

1104 Gott versteht alles, wenn wir es auch nicht verstehen, sagte die Nonne, als sie aus einem lateinischen Brevier betete.

Der methodistische Reiseprediger P. A. Mölling erzählt in seinen Reiseskizzen (Galveston 1858, S. 65), gesammelt auf einer Reise durch die Vereinigten Staaten von Nordamerika: "Auf dem Bahnzuge von Madison (Indiana) fand ich mich inmitten eines halben Dutzend Nonnen, die kleine lateinische Gebetbücher zum Vorschein brachten. Ich fragte eine derselben, ob sie das Latein verstehe, worauf sie mit irischem Dialekt erwiderte: >Das kommt gar nicht darauf an, Gott weiss alle Dinge, und so versteht er ja auch, was wir beten.<"

1105 Gott versteht auch die Narren.

Frz.: Dieu seul devine les sots. (Bohn I, 15.)

1106 Gott versüsst den Wasserkrug und würzt den Haferbrei. - Sailer, 216; Sprichwörterschatz, 131; Simrock, 3967.

1107 Gott vertrawen, Leut beschawen, soll niemand rewen. - Gruter, III, 45; Lehmann, II, 238, 76.

1108 Gott verwirft die mechtigen nicht, denn er ist auch mechtig. - Petri, II, 842.

1109 Gott verzeucht wol, aber er bleibt nicht aus. - Schlechta, 70.

Lat.: Nostra Deus subitis non damnat crimina poenis, compensat longas sed gravitate moras. (Binder I, 1216; II, 2261; Seybold, 384.)

[Spaltenumbruch] 1064 Gott tröst, wenn't êrst so geit. (Ostfries.) – Hauskalender, III.

1065 Gott tröste den, der Meier heisst.

Im nördlichen Deutschland, wo dieser Name in einer lästigen Häufigkeit vorkommt. Etwas Aehnliches habe ich im westlichen in Betreff des Namens Müller gehört.

1066 Gott tröste den, der mit Ochsen pflügen muss.

Von denen, die mit widerspenstigen Leuten zu thun haben.

1067 Gott tröste den Herrn, den der Knecht lehren muss.Steiger, 143.

1068 Gott tröste den Kranken, der den Arzt zum Erben einsetzt.

Lat.: Male secum agit aeger medicum qui haeredem facit.

1069 Gott über alles.Körte, 2294.

1070 Gott und alle Ding.Latendorf II, 15.

1071 Gott und Arzt erkennt man in der Noth.

Dän.: Gud og lægen kiendes i nød. (Prov. dan., 488.)

1072 Gott und das Glück lassen sich nicht pochen.

1073 Gott und den Teufel kann man nicht in Ein Glas bannen.Eiselein, 239; Simrock, 3960; Braun, II, 519.

Lat.: Non potes Tethidem simul et Galateam amare. (Eiselein, 239.)

1074 Gott und der Teufel segnen nicht gleich.

Die Russen gehen auf den Unterschied ein: Gott gibt einen ledernen Beutel mit Gold, der Teufel einen goldenen mit Dreck. (Altmann VI, 414.)

1075 Gott und die Cardinäle wissen am besten wie man Papst wird.

Frz.: Dieu sçait comme se font lea papes. (Leroux, I, 25.)

1076 Gott und die Natur haben nichts umsonst erschaffen.

Frz.: Dieu et la nature ne font rien en vain. (Kritzinger, 475a.)

1077 Gott und die Natur thun nichts vergebens.Oec. rur., 592; Henisch, 1715, 53; Petri, II, 355.

Lat.: Deus et natura nihil faciunt frustra. (Fischer, 63, 40; Mathesy, 280a.)

1078 Gott und die Obrigkeit.Pistor., V, 84.

Muss man auf seiner Seite haben.

1079 Gott und genug gehören zusammen.Kirchhofer, 129; Steiger, 376.

1080 Gott und Gericht haben keinen Freund.Graf, 408, 43.

Sie üben unparteiische Gerechtigkeit und lassen sich nicht durch Rücksichten beeinflussen. Gericht steht hier als Anstalt, durch welche die göttliche Gerechtigkeit geübt wird, wie es der Rechtsidee nach sein soll, nicht wie es in der Wirklichkeit ist.

1081 Gott und Glück werden geben Weg und Sieg.

1082 Gott und Weissheit machts allein, das Regiment bestendig sein.Froschm., Sii.

1083 Gott vbereilt Niemand mit der straff.Henisch, 1714, 58.

1084 Gott verbirgt sich ein kleine zeit.Henisch, 1714, 60; Petri, I, 52.

1085 Gott vergilt mit gleicher mass.Petri, II, 355.

1086 Gott vergisst des Faschings, worauf ein (wahrer) Aschermittwoch folgt.Parömiakon, 772.

1087 Gott vergisst die Seinen nicht.Sprichwörterschatz, 117; Kirchhofer, 130.

Mhd.: Und sol sîn got von himele phlegen, der edeler herzen nie vergaz. (Tristan.) (Zingerle, 59.)

Frz.: Dieu ne nous fîst oncques pour nous oublier. (Leroux, I, 11.) – Dieu n'oublie pas les siens. (Kritzinger, 234a.)

Holl.: God visentiert sijn vrienden. (Tunn., 19, 7.)

Lat.: Visitat hos homines Christus quos diligit omnes. (Fallersleben, 357.)

1088 Gott verhenget nichts böses, er wisse denn was guts daraus zu schaffen.Henisch, 1709, 47; Gaal, 231.

Frz.: A quelque chose malheur est bon. (Gaal, 231.)

It.: Quel che non si conviene, da Dio non s'ottiene. (Gaal, 231.)

1089 Gott verhüte, dass du früher blau wirst, als man dich begräbt. (Dän.)

1090 Gott verkaufft vns seine gaben, regen vnd segen vmb vnser arbeit.Henisch, 1329, 10; Petri, II, 355.

Holl.: God verkoopt wetenschap voor arbeid, eere voor gevaar. (Harrebomée, I, 243; Bohn I, 320.)

Lat.: Dii bona laboribus vendunt. (Tappius, 94a.)


[Spaltenumbruch]

1091 Gott verlässt keinen, der sich auf ihn verlässt.Parömiakon, 432.

1092 Gott verlässt keinen, der sich selbst verlässt.

Die Böhmen behaupten dies ebenso bestimmt von sich, indem sie sagen: Pán bůh Čecha neopustí, pakli sám sebe se nespustí. (Čelakovsky, 460.)

1093 Gott verlässt keinen Deutschen (s. d.), hungert ihn nicht, so friert (durstet) ihn doch. (S. Herrgott.)Pistor., VII, 58; Steiger, 324; Mayer, I, 203; Parömiakon, 430; Reinsberg V, 58; Braun, I, 966; Simrock, 1547; Körte, 2393a; Eiselein, 114; Lohrengel, I, 335.

Ironisch behaupten die Böhmen, er habe die Deutschen sogar lieber als sie, denn er habe ihnen grössere Mäuse, grössere Kartoffeln und grössere Kröpfe gegeben: Ty Nĕmce pán bůh předce má radše než nás Čechy; všecko jim dal vĕtší; vĕtsi myši, vĕtšé brambory, ano i vĕtši volata. (Čelakovsky, 470.)

1094 Gott verlässt keinen Schwaben (s. d.).Simrock, 9310; Eiselein, 558.

Es ist schon bemerkt (s. 733), dass alle Völker und Volksstämme von sich dasselbe behaupten. Die Russen sagen daher: Jeder hält den lieben Gott für seinen Landsmann. (Altmann VI, 492.)

1095 Gott verleihe Neid, nicht Mitleid.

1096 Gott verlesst die seinen nicht.Agricola I, 99; Franck, I, 28; Gruter, I, 45; Egenolff, 77; Eiselein, 251; Müller, 29, 5; Hermann, 94; Blum, 27; Simrock, 3863; Braun, I, 932; Sailer, 218; Reinsberg II, 4; Sutor, 213.

Mhd.: Got die sînen nie verlie. (Mai.) – Got getriuwen lîp noch nie verliez, ern machet ende guot. (Wartburgkrieg.) – So soltu wizzen wol vür war, daz got den sînen nie verlie. (Winsbeke.) (Zingerle, 59.)

Holl.: God verlaat de zijnen niet. ( Harrebomée, I, 243.)

It.: Chi sta con Dio, Dio sta con lui. (Gaal, 787.)

Lat.: Deserit ille suos nunquam, qui cuncta gubernat. (Binder I, 304; II, 744; Eiselein, 251; Philippi, I, 116; Seybold, 120.)

1097 Gott verlett keinen Dütschen, hungert em nich, so döst't em doch. (Mecklenburg.) –Schlesisch bei Robinson, 367; für die Altmark: Schwerin, 11.

1098 Gott vermischt offt süssen Wein mit sauerm, sauern mit süssem.Lehmann, 832, 66.

1099 Gott vernichtet die Faulen und hilft dem Beherzten.

Böhm.: Bůh štĕstí dĕlí, a kuchař polévku. (Čelakovsky, 149.)

1100 Gott versagt den seinen viel in gnaden, das er den gottlosen zuwirfft im Zorn.Petri, I, 53; Henisch, 1715, 1.

1101 Gott versaltzt uns diss Leben durch sawer arbeit, dass wir vns nach dem heiligen Feyerabende sollen sehnen.Henisch, 1090, 63; Sailer, 229.

1102 Gott verschläft nichts.Henisch, 1715, 4; Petri, II, 355.

1103 Gott versteht alles (oder: Gott wird's schon verstehen), sagte der Pater, als der Bauer das lateinische Brevier nicht beten wollte, weil er es nicht verstehe.

1104 Gott versteht alles, wenn wir es auch nicht verstehen, sagte die Nonne, als sie aus einem lateinischen Brevier betete.

Der methodistische Reiseprediger P. A. Mölling erzählt in seinen Reiseskizzen (Galveston 1858, S. 65), gesammelt auf einer Reise durch die Vereinigten Staaten von Nordamerika: „Auf dem Bahnzuge von Madison (Indiana) fand ich mich inmitten eines halben Dutzend Nonnen, die kleine lateinische Gebetbücher zum Vorschein brachten. Ich fragte eine derselben, ob sie das Latein verstehe, worauf sie mit irischem Dialekt erwiderte: ›Das kommt gar nicht darauf an, Gott weiss alle Dinge, und so versteht er ja auch, was wir beten.‹“

1105 Gott versteht auch die Narren.

Frz.: Dieu seul devine les sots. (Bohn I, 15.)

1106 Gott versüsst den Wasserkrug und würzt den Haferbrei.Sailer, 216; Sprichwörterschatz, 131; Simrock, 3967.

1107 Gott vertrawen, Leut beschawen, soll niemand rewen.Gruter, III, 45; Lehmann, II, 238, 76.

1108 Gott verwirft die mechtigen nicht, denn er ist auch mechtig.Petri, II, 842.

1109 Gott verzeucht wol, aber er bleibt nicht aus.Schlechta, 70.

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[[24]/0030] 1064 Gott tröst, wenn't êrst so geit. (Ostfries.) – Hauskalender, III. 1065 Gott tröste den, der Meier heisst. Im nördlichen Deutschland, wo dieser Name in einer lästigen Häufigkeit vorkommt. Etwas Aehnliches habe ich im westlichen in Betreff des Namens Müller gehört. 1066 Gott tröste den, der mit Ochsen pflügen muss. Von denen, die mit widerspenstigen Leuten zu thun haben. 1067 Gott tröste den Herrn, den der Knecht lehren muss. – Steiger, 143. 1068 Gott tröste den Kranken, der den Arzt zum Erben einsetzt. Lat.: Male secum agit aeger medicum qui haeredem facit. 1069 Gott über alles. – Körte, 2294. 1070 Gott und alle Ding. – Latendorf II, 15. 1071 Gott und Arzt erkennt man in der Noth. Dän.: Gud og lægen kiendes i nød. (Prov. dan., 488.) 1072 Gott und das Glück lassen sich nicht pochen. 1073 Gott und den Teufel kann man nicht in Ein Glas bannen. – Eiselein, 239; Simrock, 3960; Braun, II, 519. Lat.: Non potes Tethidem simul et Galateam amare. (Eiselein, 239.) 1074 Gott und der Teufel segnen nicht gleich. Die Russen gehen auf den Unterschied ein: Gott gibt einen ledernen Beutel mit Gold, der Teufel einen goldenen mit Dreck. (Altmann VI, 414.) 1075 Gott und die Cardinäle wissen am besten wie man Papst wird. Frz.: Dieu sçait comme se font lea papes. (Leroux, I, 25.) 1076 Gott und die Natur haben nichts umsonst erschaffen. Frz.: Dieu et la nature ne font rien en vain. (Kritzinger, 475a.) 1077 Gott und die Natur thun nichts vergebens. – Oec. rur., 592; Henisch, 1715, 53; Petri, II, 355. Lat.: Deus et natura nihil faciunt frustra. (Fischer, 63, 40; Mathesy, 280a.) 1078 Gott und die Obrigkeit. – Pistor., V, 84. Muss man auf seiner Seite haben. 1079 Gott und genug gehören zusammen. – Kirchhofer, 129; Steiger, 376. 1080 Gott und Gericht haben keinen Freund. – Graf, 408, 43. Sie üben unparteiische Gerechtigkeit und lassen sich nicht durch Rücksichten beeinflussen. Gericht steht hier als Anstalt, durch welche die göttliche Gerechtigkeit geübt wird, wie es der Rechtsidee nach sein soll, nicht wie es in der Wirklichkeit ist. 1081 Gott und Glück werden geben Weg und Sieg. 1082 Gott und Weissheit machts allein, das Regiment bestendig sein. – Froschm., Sii. 1083 Gott vbereilt Niemand mit der straff. – Henisch, 1714, 58. 1084 Gott verbirgt sich ein kleine zeit. – Henisch, 1714, 60; Petri, I, 52. 1085 Gott vergilt mit gleicher mass. – Petri, II, 355. 1086 Gott vergisst des Faschings, worauf ein (wahrer) Aschermittwoch folgt. – Parömiakon, 772. 1087 Gott vergisst die Seinen nicht. – Sprichwörterschatz, 117; Kirchhofer, 130. Mhd.: Und sol sîn got von himele phlegen, der edeler herzen nie vergaz. (Tristan.) (Zingerle, 59.) Frz.: Dieu ne nous fîst oncques pour nous oublier. (Leroux, I, 11.) – Dieu n'oublie pas les siens. (Kritzinger, 234a.) Holl.: God visentiert sijn vrienden. (Tunn., 19, 7.) Lat.: Visitat hos homines Christus quos diligit omnes. (Fallersleben, 357.) 1088 Gott verhenget nichts böses, er wisse denn was guts daraus zu schaffen. – Henisch, 1709, 47; Gaal, 231. Frz.: A quelque chose malheur est bon. (Gaal, 231.) It.: Quel che non si conviene, da Dio non s'ottiene. (Gaal, 231.) 1089 Gott verhüte, dass du früher blau wirst, als man dich begräbt. (Dän.) 1090 Gott verkaufft vns seine gaben, regen vnd segen vmb vnser arbeit. – Henisch, 1329, 10; Petri, II, 355. Holl.: God verkoopt wetenschap voor arbeid, eere voor gevaar. (Harrebomée, I, 243; Bohn I, 320.) Lat.: Dii bona laboribus vendunt. (Tappius, 94a.) 1091 Gott verlässt keinen, der sich auf ihn verlässt. – Parömiakon, 432. 1092 Gott verlässt keinen, der sich selbst verlässt. Die Böhmen behaupten dies ebenso bestimmt von sich, indem sie sagen: Pán bůh Čecha neopustí, pakli sám sebe se nespustí. (Čelakovsky, 460.) 1093 Gott verlässt keinen Deutschen (s. d.), hungert ihn nicht, so friert (durstet) ihn doch. (S. Herrgott.) – Pistor., VII, 58; Steiger, 324; Mayer, I, 203; Parömiakon, 430; Reinsberg V, 58; Braun, I, 966; Simrock, 1547; Körte, 2393a; Eiselein, 114; Lohrengel, I, 335. Ironisch behaupten die Böhmen, er habe die Deutschen sogar lieber als sie, denn er habe ihnen grössere Mäuse, grössere Kartoffeln und grössere Kröpfe gegeben: Ty Nĕmce pán bůh předce má radše než nás Čechy; všecko jim dal vĕtší; vĕtsi myši, vĕtšé brambory, ano i vĕtši volata. (Čelakovsky, 470.) 1094 Gott verlässt keinen Schwaben (s. d.). – Simrock, 9310; Eiselein, 558. Es ist schon bemerkt (s. 733), dass alle Völker und Volksstämme von sich dasselbe behaupten. Die Russen sagen daher: Jeder hält den lieben Gott für seinen Landsmann. (Altmann VI, 492.) 1095 Gott verleihe Neid, nicht Mitleid. 1096 Gott verlesst die seinen nicht. – Agricola I, 99; Franck, I, 28; Gruter, I, 45; Egenolff, 77; Eiselein, 251; Müller, 29, 5; Hermann, 94; Blum, 27; Simrock, 3863; Braun, I, 932; Sailer, 218; Reinsberg II, 4; Sutor, 213. Mhd.: Got die sînen nie verlie. (Mai.) – Got getriuwen lîp noch nie verliez, ern machet ende guot. (Wartburgkrieg.) – So soltu wizzen wol vür war, daz got den sînen nie verlie. (Winsbeke.) (Zingerle, 59.) Holl.: God verlaat de zijnen niet. ( Harrebomée, I, 243.) It.: Chi sta con Dio, Dio sta con lui. (Gaal, 787.) Lat.: Deserit ille suos nunquam, qui cuncta gubernat. (Binder I, 304; II, 744; Eiselein, 251; Philippi, I, 116; Seybold, 120.) 1097 Gott verlett keinen Dütschen, hungert em nich, so döst't em doch. (Mecklenburg.) –Schlesisch bei Robinson, 367; für die Altmark: Schwerin, 11. 1098 Gott vermischt offt süssen Wein mit sauerm, sauern mit süssem. – Lehmann, 832, 66. 1099 Gott vernichtet die Faulen und hilft dem Beherzten. Böhm.: Bůh štĕstí dĕlí, a kuchař polévku. (Čelakovsky, 149.) 1100 Gott versagt den seinen viel in gnaden, das er den gottlosen zuwirfft im Zorn. – Petri, I, 53; Henisch, 1715, 1. 1101 Gott versaltzt uns diss Leben durch sawer arbeit, dass wir vns nach dem heiligen Feyerabende sollen sehnen. – Henisch, 1090, 63; Sailer, 229. 1102 Gott verschläft nichts. – Henisch, 1715, 4; Petri, II, 355. 1103 Gott versteht alles (oder: Gott wird's schon verstehen), sagte der Pater, als der Bauer das lateinische Brevier nicht beten wollte, weil er es nicht verstehe. 1104 Gott versteht alles, wenn wir es auch nicht verstehen, sagte die Nonne, als sie aus einem lateinischen Brevier betete. Der methodistische Reiseprediger P. A. Mölling erzählt in seinen Reiseskizzen (Galveston 1858, S. 65), gesammelt auf einer Reise durch die Vereinigten Staaten von Nordamerika: „Auf dem Bahnzuge von Madison (Indiana) fand ich mich inmitten eines halben Dutzend Nonnen, die kleine lateinische Gebetbücher zum Vorschein brachten. Ich fragte eine derselben, ob sie das Latein verstehe, worauf sie mit irischem Dialekt erwiderte: ›Das kommt gar nicht darauf an, Gott weiss alle Dinge, und so versteht er ja auch, was wir beten.‹“ 1105 Gott versteht auch die Narren. Frz.: Dieu seul devine les sots. (Bohn I, 15.) 1106 Gott versüsst den Wasserkrug und würzt den Haferbrei. – Sailer, 216; Sprichwörterschatz, 131; Simrock, 3967. 1107 Gott vertrawen, Leut beschawen, soll niemand rewen. – Gruter, III, 45; Lehmann, II, 238, 76. 1108 Gott verwirft die mechtigen nicht, denn er ist auch mechtig. – Petri, II, 842. 1109 Gott verzeucht wol, aber er bleibt nicht aus. – Schlechta, 70. Lat.: Nostra Deus subitis non damnat crimina poenis, compensat longas sed gravitate moras. (Binder I, 1216; II, 2261; Seybold, 384.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [24]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/30>, abgerufen am 23.11.2024.