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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 527 Gott gibt Segen nach dem Regen; nach dem Leide gibt er Freude.

528 Gott gibt sich nicht arm. - Sprichwörterschatz, 86.

Gott ist der alte Geber, sagen die Sarden. Und die Dänen: Gott gibt allen genug und hat darum nicht weniger. (Reinsberg II, 7.)

Böhm.: Chudemu Buh neni chudy (chudobny).

Kroat.: Bog je stari davalac (cadotvorac). - U Boga su pune ruke.

529 Gott gibt Sonnenschein für des Armen Brot und des Reichen Wein.

Die Russen: Wenn Gott es regnen lässt, so gedeihen des Armen Nesseln so wohl als des Reichen Rosen. (Altmann V, 121.)

530 Gott gibt uns den Verstand und wir stolziren drob im Land.

Span.: Hizonos Dios y maravillamonos nos. (Bohn I, 224.)

531 Gott gibt uns wol die Nüsse, aber er knackt sie nicht auf.

532 Gott gibt uns wol die Nüsse, aber in der Schale.

Holl.: God geeft ons wel de amandels, maar hij wil, dat wij ze zelven kraken. (Harrebomee, I, 242.)

533 Gott gibt viel Ausbeut vnd fordert kein Zubuss. - Petri, I, 44.

534 Gott gibt viel aussbeut vnd fordert kein zubuss, nur das Vatter vnser vnd schuldigen gehorsam. - Henisch, 355, 32.

535 Gott gibt was vnd wie vil er will. - Henisch, 1708, 62; Petri, II, 345.

536 Gott gibt Wein, aber nicht in der Flasche.

Den Russen macht er es noch bequemer; sie behaupten: Gott gibt nicht blos den Kwas (ein säuerlich, bierähnliches Getränk), er gibt auch das Fass. Und Gott gibt keinem die Pfeifen, er gibt ihm auch den Mund dazu. (Altmann V, 127; Reinsberg II, 9.)

537 Gott gibt wol, aber er gibt nicht Brief und Siegel, auf wie lange.

Böhm.: Ac ti buh dal, a vsak neupsal. (Celakovsky, 149.)

538 Gott gibt wol den Wein, aber er schenkt ihn nicht ein.

Die Russen: Gott gibt wol den Wein und die Flasche, aber nicht das Glas dazu. (Altmann VI, 390.) Indem Gott den Schafen die Wolle gibt, gibt er den Menschen das Tuch. (Altmann V, 107.)

539 Gott gibt wol die Kuh; aber nicht das Seil (den Strick) dazu. - Blum, 47; Steiger, 13; Eiselein, 253; Körte, 2312; Sprichwörterschatz, 114; Braun, I, 904.

Der Mensch muss die Hände rühren, wenn er will den Segen Gottes spüren. "Gott bescheret dir die Kuh, aber nicht den Strick zum Binden; schwer zu halten ist das Glück, sei's auch noch so leicht zu finden." (W. Müller.) Die Russen drücken denselben Gedanken auf vielfache Weise sprichwörtlich aus: Gott gibt wol den Gaul, aber nicht den Sattel. Gott gibt wol den Hanfacker und die Newa, aber nicht die Netze und die Störe (Altmann VI, 480.) Gott gibt einem wol die Lerche, aber nicht den Käfig. Gott gibt wol die Milchkuh, aber nicht zugleich das Melkfass. (Altmann VI, 492 u. 509.) Gott gibt wol die Fische, aber die Netze müssen wir uns selber machen. Gott gibt wol die Quelle, aber nicht die Fassung. Gott gibt wol die Quelle, aber für den Schöpfbecher müssen wir selber sorgen. Gott gibt uns den Kalk, aber wir müssen ihn brennen. (Altmann V, 101, 108 u. 131.) Und: Gott gibt dem die Rubel, der sich den Beutel dazu verdient hat. Ferner: Hast du nur für Holz, Wasser und Kraut gesorgt, so wird Gott dir schon die Suppe kochen. Und die Letten: Hoffe auf Kohl, aber pflege ihn auch. (Reinsberg III, 39.)

Lat.: Ut nucleo vescare, prius disrumpe putamen.

540 Gott gibt wol die Milch, aber nicht im Eimer.

Die Russen: Gott gibt die Kartoffeln, aber in der Schale. (Altmann VI, 475.)

541 Gott gibt wol die Quelle, aber nicht den Umschrot (die Fassung).

Lat.: Absque labore gravi non possunt magna parari.

542 Gott gibt's allein vnd sonsten kein. - Henisch, 1708, 28; Petri, I, 44.

543 Gott gibt's, Christus erwirbt's, der heilige Geist wirkt's, das Wort verkündigt's, der Glaube ergreift's, die Sacramente besiegeln's, die Werke bezeugen's. - Hertz, 77.

Kanzelinschrift.

544 Gott gibts, Christus verdients, dz Euangelium zeigts vns an, der glaub ergreiffts, die werck bezeigens. - Henisch, 1708, 57.

[Spaltenumbruch] 545 Gott gibts den Seinen schlafend (im Schlafe). - Ps. 126, 2; Schulze, 41; Egenolff, 95b; Lange, 154; Körte, 2337; Simrock, 3864; Eiselein, 252; Braun, I, 929; Büchmann, 153.

Die Polen: Wenn es Gott gefällt, gibt er auch hinter dem Ofen. (Reinsberg II, 4.)

Mhd.: Swer ze guote wirt geborn; dem kumt bei troume im slafe guot. (Marner.) (Zingerle, 71.)

Frz.: Les biens viennent en dormant a ceux que Dieu aime. (Starschedel, 402; Kritzinger, 706a.)

Lat.: Citra orationem, citraque sementem. (Binder I, 192; II, 495; Erasm., 143; Philippi, I, 83; Seybold, 76.) - Cui dii propitii sunt, lucrum objiciunt. (Plautus.) (Binder II, 623.) - Cum dederit dilectis suis somnum. (Schulze, 41.) - Ultro Deus suppeditat bona. (Binder II, 3397.)

546 Gott gibts Glück. - Stammbuch aus dem Jahre 1569 im Joanneum zu Gratz.

Böhm.: Buh stestim vladne. (Celakovsky, 143.)

Poln.: Bog szczesciem wladnie. - Bog wzystkiem rzadzi. - Pan bog czasy rozdaje. (Celakovsky, 149.)

547 Gott gibt's heut einem, dem ander morgen. - Henisch, 653, 7.

548 Gott gibt's, und der Teufel holt's. - Klosterspiegel, 14, 2.

So der Spanier vom Pfaffengute, wie vom übeln Erwerbe überhaupt.

549 Gott gift uns wol en Ko, man nich gleik bi de Hörner. (Ostfries.) - Hauskalender, II; hochdeutsch bei Winckler, IX, 92.

Holl.: God geeft koeijen, maar niet bij de hoornen. (Harrebomee, I, 242.)

550 God gift woll de Ko, öwer nich dänn Strick doato. - Schwerin, 73; Danneil, 279; hochdeutsch bei Lohrengel, I, 331.

Holl.: God geeft ons wel de koe, maar wij brengen er de koord niet toe. (Harrebomee, I, 242.)

551 Gott givt uns wol de Ossen, man (aber) wi möt se bi de Hörn int Haus trecken. (Holst.) - Schütze, II, 159; III, 182; hochdeutsch bei Eiselein, 253.

Lat.: Dat Deus omne donum, sed non per cornua taurum. (Binder I, 694; Gartner, 52.)

552 Gott gönnt man kaum ein einzig Ach und lauft der Welt mit tausend nach. - Harms, 158.

553 Gott greifft ein gern an, da es jhm am wehesten thut. - Henisch, 1513, 4; Sailer, 382.

554 Gott greift nicht fehl.

Gott allein ist unfehlbar, sagen die Türken, und die Chinesen: Wenn der Himmel einen Schuldigen bestraft, so irrt er nicht um eines Haares Breite. (Reinsberg II, 10.)

555 Gott grüss dich von ferne, denn in der Nähe säh' er gleich, dass nichts an dir ist.

556 Gott grüsset alle welt, aber wenig dancken jhm. - Henisch, 1772, 6; Sailer, 217; Gaal, 791; Simrock, 3878.

557 Gott grüsset manchen, köndte (möcht) er jhm (nur) dancken. - Lehmann, II, 231, 149; Henisch, 1709, 37; Petri, II, 346; Hermann, III, 10; Sprichwörterschatz, 8; Ramann, I, Pred., I, 2; Körte, 2339 u. 2896; Simrock, 3979; Braun, I, 927.

Dän.: Gud hilfer mangen een', men bau veed ei svare. (Prov. dan., 256.)

Lat.: Offert se ipse deus, felix quicunque receptat. (Seybold1, 400.)

558 Gott grüsst manchen, der ihm nicht dankt. - Günther, 34; Eiselein, 250.

559 Gott günnets den frommen allweg. - Henisch, 1781, 17; Petri, II, 346.

560 Gott hab' dies Haus in Hut, ein jeder schau' es an; und wem es nicht behagt, der baue wie er kann. - Hertz, 25.

Inschrift an einem Hause in Halberstadt.

561 Gott haben, ist alles haben, was man gut nennen kann. - Henisch, 1709, 54.

562 Gott haben ohn sein wort, heisst keinen gott haben. - Henisch, 1709, 55.

563 Gott halt es mit den reichen. - Gruter, I, 44; Petri, III, 7.

564 Gott hält's mit den Einfältigen.

D. h., was für die Dummheitspropaganda zu bemerken ist, nicht mit den Dummen, sondern mit denen, die ohne Falsch sind.

Lat.: Simplicibus praesens Deus est, offenditur astu. (Mant.) (Binder I, 1643; II, 3156; Gaal, 792; Philippi, II, 187; Seybold, 562.)

[Spaltenumbruch] 527 Gott gibt Segen nach dem Regen; nach dem Leide gibt er Freude.

528 Gott gibt sich nicht arm.Sprichwörterschatz, 86.

Gott ist der alte Geber, sagen die Sarden. Und die Dänen: Gott gibt allen genug und hat darum nicht weniger. (Reinsberg II, 7.)

Böhm.: Chudému Bůh neni chudý (chudobný).

Kroat.: Bog je stari davalac (čadotvorac). – U Boga su pune ruke.

529 Gott gibt Sonnenschein für des Armen Brot und des Reichen Wein.

Die Russen: Wenn Gott es regnen lässt, so gedeihen des Armen Nesseln so wohl als des Reichen Rosen. (Altmann V, 121.)

530 Gott gibt uns den Verstand und wir stolziren drob im Land.

Span.: Hízonos Dios y maravillámonos nos. (Bohn I, 224.)

531 Gott gibt uns wol die Nüsse, aber er knackt sie nicht auf.

532 Gott gibt uns wol die Nüsse, aber in der Schale.

Holl.: God geeft ons wel de amandels, maar hij wil, dat wij ze zelven kraken. (Harrebomée, I, 242.)

533 Gott gibt viel Ausbeut vnd fordert kein Zubuss.Petri, I, 44.

534 Gott gibt viel aussbeut vnd fordert kein zubuss, nur das Vatter vnser vnd schuldigen gehorsam.Henisch, 355, 32.

535 Gott gibt was vnd wie vil er will.Henisch, 1708, 62; Petri, II, 345.

536 Gott gibt Wein, aber nicht in der Flasche.

Den Russen macht er es noch bequemer; sie behaupten: Gott gibt nicht blos den Kwas (ein säuerlich, bierähnliches Getränk), er gibt auch das Fass. Und Gott gibt keinem die Pfeifen, er gibt ihm auch den Mund dazu. (Altmann V, 127; Reinsberg II, 9.)

537 Gott gibt wol, aber er gibt nicht Brief und Siegel, auf wie lange.

Böhm.: Ač ti bůh dal, a však neupsal. (Čelakovsky, 149.)

538 Gott gibt wol den Wein, aber er schenkt ihn nicht ein.

Die Russen: Gott gibt wol den Wein und die Flasche, aber nicht das Glas dazu. (Altmann VI, 390.) Indem Gott den Schafen die Wolle gibt, gibt er den Menschen das Tuch. (Altmann V, 107.)

539 Gott gibt wol die Kuh; aber nicht das Seil (den Strick) dazu.Blum, 47; Steiger, 13; Eiselein, 253; Körte, 2312; Sprichwörterschatz, 114; Braun, I, 904.

Der Mensch muss die Hände rühren, wenn er will den Segen Gottes spüren. „Gott bescheret dir die Kuh, aber nicht den Strick zum Binden; schwer zu halten ist das Glück, sei's auch noch so leicht zu finden.“ (W. Müller.) Die Russen drücken denselben Gedanken auf vielfache Weise sprichwörtlich aus: Gott gibt wol den Gaul, aber nicht den Sattel. Gott gibt wol den Hanfacker und die Newa, aber nicht die Netze und die Störe (Altmann VI, 480.) Gott gibt einem wol die Lerche, aber nicht den Käfig. Gott gibt wol die Milchkuh, aber nicht zugleich das Melkfass. (Altmann VI, 492 u. 509.) Gott gibt wol die Fische, aber die Netze müssen wir uns selber machen. Gott gibt wol die Quelle, aber nicht die Fassung. Gott gibt wol die Quelle, aber für den Schöpfbecher müssen wir selber sorgen. Gott gibt uns den Kalk, aber wir müssen ihn brennen. (Altmann V, 101, 108 u. 131.) Und: Gott gibt dem die Rubel, der sich den Beutel dazu verdient hat. Ferner: Hast du nur für Holz, Wasser und Kraut gesorgt, so wird Gott dir schon die Suppe kochen. Und die Letten: Hoffe auf Kohl, aber pflege ihn auch. (Reinsberg III, 39.)

Lat.: Ut nucleo vescare, prius disrumpe putamen.

540 Gott gibt wol die Milch, aber nicht im Eimer.

Die Russen: Gott gibt die Kartoffeln, aber in der Schale. (Altmann VI, 475.)

541 Gott gibt wol die Quelle, aber nicht den Umschrot (die Fassung).

Lat.: Absque labore gravi non possunt magna parari.

542 Gott gibt's allein vnd sonsten kein.Henisch, 1708, 28; Petri, I, 44.

543 Gott gibt's, Christus erwirbt's, der heilige Geist wirkt's, das Wort verkündigt's, der Glaube ergreift's, die Sacramente besiegeln's, die Werke bezeugen's.Hertz, 77.

Kanzelinschrift.

544 Gott gibts, Christus verdients, dz Euangelium zeigts vns an, der glaub ergreiffts, die werck bezeigens.Henisch, 1708, 57.

[Spaltenumbruch] 545 Gott gibts den Seinen schlafend (im Schlafe).Ps. 126, 2; Schulze, 41; Egenolff, 95b; Lange, 154; Körte, 2337; Simrock, 3864; Eiselein, 252; Braun, I, 929; Büchmann, 153.

Die Polen: Wenn es Gott gefällt, gibt er auch hinter dem Ofen. (Reinsberg II, 4.)

Mhd.: Swer ze guote wirt geborn; dem kumt bî troume im slâfe guot. (Marner.) (Zingerle, 71.)

Frz.: Les biens viennent en dormant a ceux que Dieu aime. (Starschedel, 402; Kritzinger, 706a.)

Lat.: Citra orationem, citraque sementem. (Binder I, 192; II, 495; Erasm., 143; Philippi, I, 83; Seybold, 76.) – Cui dii propitii sunt, lucrum objiciunt. (Plautus.) (Binder II, 623.) – Cum dederit dilectis suis somnum. (Schulze, 41.) – Ultro Deus suppeditat bona. (Binder II, 3397.)

546 Gott gibts Glück.Stammbuch aus dem Jahre 1569 im Joanneum zu Gratz.

Böhm.: Bůh štĕstím vládne. (Čelakovsky, 143.)

Poln.: Bog szczẹściem wladnie. – Bog wzystkiem rzạdzi. – Pan bóg czasy rozdaje. (Čelakovsky, 149.)

547 Gott gibt's heut einem, dem ander morgen.Henisch, 653, 7.

548 Gott gibt's, und der Teufel holt's.Klosterspiegel, 14, 2.

So der Spanier vom Pfaffengute, wie vom übeln Erwerbe überhaupt.

549 Gott gift uns wol ên Kô, man nich glîk bi de Hörner. (Ostfries.) – Hauskalender, II; hochdeutsch bei Winckler, IX, 92.

Holl.: God geeft koeijen, maar niet bij de hoornen. (Harrebomée, I, 242.)

550 God gift woll de Kô, öwer nich dänn Strick doato.Schwerin, 73; Danneil, 279; hochdeutsch bei Lohrengel, I, 331.

Holl.: God geeft ons wel de koe, maar wij brengen er de koord niet toe. (Harrebomée, I, 242.)

551 Gott givt uns wol de Ossen, man (aber) wi möt se bi de Hörn int Hûs trecken. (Holst.) – Schütze, II, 159; III, 182; hochdeutsch bei Eiselein, 253.

Lat.: Dat Deus omne donum, sed non per cornua taurum. (Binder I, 694; Gartner, 52.)

552 Gott gönnt man kaum ein einzig Ach und lauft der Welt mit tausend nach.Harms, 158.

553 Gott greifft ein gern an, da es jhm am wehesten thut.Henisch, 1513, 4; Sailer, 382.

554 Gott greift nicht fehl.

Gott allein ist unfehlbar, sagen die Türken, und die Chinesen: Wenn der Himmel einen Schuldigen bestraft, so irrt er nicht um eines Haares Breite. (Reinsberg II, 10.)

555 Gott grüss dich von ferne, denn in der Nähe säh' er gleich, dass nichts an dir ist.

556 Gott grüsset alle welt, aber wenig dancken jhm.Henisch, 1772, 6; Sailer, 217; Gaal, 791; Simrock, 3878.

557 Gott grüsset manchen, köndte (möcht) er jhm (nur) dancken.Lehmann, II, 231, 149; Henisch, 1709, 37; Petri, II, 346; Hermann, III, 10; Sprichwörterschatz, 8; Ramann, I, Pred., I, 2; Körte, 2339 u. 2896; Simrock, 3979; Braun, I, 927.

Dän.: Gud hilfer mangen een', men bau veed ei svare. (Prov. dan., 256.)

Lat.: Offert se ipse deus, felix quicunque receptat. (Seybold1, 400.)

558 Gott grüsst manchen, der ihm nicht dankt.Günther, 34; Eiselein, 250.

559 Gott günnets den frommen allweg.Henisch, 1781, 17; Petri, II, 346.

560 Gott hab' dies Haus in Hut, ein jeder schau' es an; und wem es nicht behagt, der baue wie er kann.Hertz, 25.

Inschrift an einem Hause in Halberstadt.

561 Gott haben, ist alles haben, was man gut nennen kann.Henisch, 1709, 54.

562 Gott haben ohn sein wort, heisst keinen gott haben.Henisch, 1709, 55.

563 Gott halt es mit den reichen.Gruter, I, 44; Petri, III, 7.

564 Gott hält's mit den Einfältigen.

D. h., was für die Dummheitspropaganda zu bemerken ist, nicht mit den Dummen, sondern mit denen, die ohne Falsch sind.

Lat.: Simplicibus praesens Deus est, offenditur astu. (Mant.) (Binder I, 1643; II, 3156; Gaal, 792; Philippi, II, 187; Seybold, 562.)

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[[13]/0019] 527 Gott gibt Segen nach dem Regen; nach dem Leide gibt er Freude. 528 Gott gibt sich nicht arm. – Sprichwörterschatz, 86. Gott ist der alte Geber, sagen die Sarden. Und die Dänen: Gott gibt allen genug und hat darum nicht weniger. (Reinsberg II, 7.) Böhm.: Chudému Bůh neni chudý (chudobný). Kroat.: Bog je stari davalac (čadotvorac). – U Boga su pune ruke. 529 Gott gibt Sonnenschein für des Armen Brot und des Reichen Wein. Die Russen: Wenn Gott es regnen lässt, so gedeihen des Armen Nesseln so wohl als des Reichen Rosen. (Altmann V, 121.) 530 Gott gibt uns den Verstand und wir stolziren drob im Land. Span.: Hízonos Dios y maravillámonos nos. (Bohn I, 224.) 531 Gott gibt uns wol die Nüsse, aber er knackt sie nicht auf. 532 Gott gibt uns wol die Nüsse, aber in der Schale. Holl.: God geeft ons wel de amandels, maar hij wil, dat wij ze zelven kraken. (Harrebomée, I, 242.) 533 Gott gibt viel Ausbeut vnd fordert kein Zubuss. – Petri, I, 44. 534 Gott gibt viel aussbeut vnd fordert kein zubuss, nur das Vatter vnser vnd schuldigen gehorsam. – Henisch, 355, 32. 535 Gott gibt was vnd wie vil er will. – Henisch, 1708, 62; Petri, II, 345. 536 Gott gibt Wein, aber nicht in der Flasche. Den Russen macht er es noch bequemer; sie behaupten: Gott gibt nicht blos den Kwas (ein säuerlich, bierähnliches Getränk), er gibt auch das Fass. Und Gott gibt keinem die Pfeifen, er gibt ihm auch den Mund dazu. (Altmann V, 127; Reinsberg II, 9.) 537 Gott gibt wol, aber er gibt nicht Brief und Siegel, auf wie lange. Böhm.: Ač ti bůh dal, a však neupsal. (Čelakovsky, 149.) 538 Gott gibt wol den Wein, aber er schenkt ihn nicht ein. Die Russen: Gott gibt wol den Wein und die Flasche, aber nicht das Glas dazu. (Altmann VI, 390.) Indem Gott den Schafen die Wolle gibt, gibt er den Menschen das Tuch. 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Gott gibt uns den Kalk, aber wir müssen ihn brennen. (Altmann V, 101, 108 u. 131.) Und: Gott gibt dem die Rubel, der sich den Beutel dazu verdient hat. Ferner: Hast du nur für Holz, Wasser und Kraut gesorgt, so wird Gott dir schon die Suppe kochen. Und die Letten: Hoffe auf Kohl, aber pflege ihn auch. (Reinsberg III, 39.) Lat.: Ut nucleo vescare, prius disrumpe putamen. 540 Gott gibt wol die Milch, aber nicht im Eimer. Die Russen: Gott gibt die Kartoffeln, aber in der Schale. (Altmann VI, 475.) 541 Gott gibt wol die Quelle, aber nicht den Umschrot (die Fassung). Lat.: Absque labore gravi non possunt magna parari. 542 Gott gibt's allein vnd sonsten kein. – Henisch, 1708, 28; Petri, I, 44. 543 Gott gibt's, Christus erwirbt's, der heilige Geist wirkt's, das Wort verkündigt's, der Glaube ergreift's, die Sacramente besiegeln's, die Werke bezeugen's. – Hertz, 77. Kanzelinschrift. 544 Gott gibts, Christus verdients, dz Euangelium zeigts vns an, der glaub ergreiffts, die werck bezeigens. – Henisch, 1708, 57. 545 Gott gibts den Seinen schlafend (im Schlafe). – Ps. 126, 2; Schulze, 41; Egenolff, 95b; Lange, 154; Körte, 2337; Simrock, 3864; Eiselein, 252; Braun, I, 929; Büchmann, 153. Die Polen: Wenn es Gott gefällt, gibt er auch hinter dem Ofen. (Reinsberg II, 4.) Mhd.: Swer ze guote wirt geborn; dem kumt bî troume im slâfe guot. (Marner.) (Zingerle, 71.) Frz.: Les biens viennent en dormant a ceux que Dieu aime. (Starschedel, 402; Kritzinger, 706a.) Lat.: Citra orationem, citraque sementem. (Binder I, 192; II, 495; Erasm., 143; Philippi, I, 83; Seybold, 76.) – Cui dii propitii sunt, lucrum objiciunt. (Plautus.) (Binder II, 623.) – Cum dederit dilectis suis somnum. (Schulze, 41.) – Ultro Deus suppeditat bona. (Binder II, 3397.) 546 Gott gibts Glück. – Stammbuch aus dem Jahre 1569 im Joanneum zu Gratz. Böhm.: Bůh štĕstím vládne. (Čelakovsky, 143.) Poln.: Bog szczẹściem wladnie. – Bog wzystkiem rzạdzi. – Pan bóg czasy rozdaje. (Čelakovsky, 149.) 547 Gott gibt's heut einem, dem ander morgen. – Henisch, 653, 7. 548 Gott gibt's, und der Teufel holt's. – Klosterspiegel, 14, 2. So der Spanier vom Pfaffengute, wie vom übeln Erwerbe überhaupt. 549 Gott gift uns wol ên Kô, man nich glîk bi de Hörner. (Ostfries.) – Hauskalender, II; hochdeutsch bei Winckler, IX, 92. Holl.: God geeft koeijen, maar niet bij de hoornen. (Harrebomée, I, 242.) 550 God gift woll de Kô, öwer nich dänn Strick doato. – Schwerin, 73; Danneil, 279; hochdeutsch bei Lohrengel, I, 331. Holl.: God geeft ons wel de koe, maar wij brengen er de koord niet toe. (Harrebomée, I, 242.) 551 Gott givt uns wol de Ossen, man (aber) wi möt se bi de Hörn int Hûs trecken. (Holst.) – Schütze, II, 159; III, 182; hochdeutsch bei Eiselein, 253. Lat.: Dat Deus omne donum, sed non per cornua taurum. (Binder I, 694; Gartner, 52.) 552 Gott gönnt man kaum ein einzig Ach und lauft der Welt mit tausend nach. – Harms, 158. 553 Gott greifft ein gern an, da es jhm am wehesten thut. – Henisch, 1513, 4; Sailer, 382. 554 Gott greift nicht fehl. Gott allein ist unfehlbar, sagen die Türken, und die Chinesen: Wenn der Himmel einen Schuldigen bestraft, so irrt er nicht um eines Haares Breite. (Reinsberg II, 10.) 555 Gott grüss dich von ferne, denn in der Nähe säh' er gleich, dass nichts an dir ist. 556 Gott grüsset alle welt, aber wenig dancken jhm. – Henisch, 1772, 6; Sailer, 217; Gaal, 791; Simrock, 3878. 557 Gott grüsset manchen, köndte (möcht) er jhm (nur) dancken. – Lehmann, II, 231, 149; Henisch, 1709, 37; Petri, II, 346; Hermann, III, 10; Sprichwörterschatz, 8; Ramann, I, Pred., I, 2; Körte, 2339 u. 2896; Simrock, 3979; Braun, I, 927. Dän.: Gud hilfer mangen een', men bau veed ei svare. (Prov. dan., 256.) Lat.: Offert se ipse deus, felix quicunque receptat. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [13]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/19>, abgerufen am 21.11.2024.