Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] *692 Er hat seine Hand darin gehabt. Holl.: Hij heeft er de hand in gehad. (Harrebomee, I, 279.) *693 Er hat seine Hand in allem Sode. Wer löschen will, was ihn nicht brennt, und sorgen, was ihm nicht befohlen ist. (Luther.) *694 Er hat seine Hände in der Tasche. Ist faul. Frz.: Il a toujours les mains dans ses poches. (Kritzinger, 427a.) *695 Er hat viel um die Hand. (Westf.) *696 Er hat zwei linke Hände. Der ungewöhnlich Ungeschickte. *697 Er hat zwei rechte Hände. Der ausserordentlich Gewandte. Holl.: Het is een mensch met twee regter handen. (Harrebomee, I, 278.) *698 Er hatte die Hand zu, als er auf die Welt kam. - Körte, 1882. In Baiern von einem Geizhalse. *699 Er haut mit der rechten Hand die linke ab. *700 Er hed alle Hend. - Tobler, 255. Ist einstimmig gewählt. Stimmt mit "omne punctum ferre" der alten Römer. *701 Er hed Hend (oder: vil Hend). (Appenzell.) - Tobler, 255. D. h. Stimmen; von der Abstimmung durch Händeaufheben bei Volksversammlungen entlehnt. *702 Er het i-n-eir Hang 's Bättli (Rosenkranz) und i der angere Hang der Düfel. (Solothurn.) - Schild, 83, 295. *703 Er hot a lange Hend. (Jüd.-deutsch. Brody.) Greift gern nach fremdem Eigenthum. *704 Er hot getroffen af der (auf die) rechte Hand. (Jüd.-deutsch. Brody.) Er hat seinen Meister gefunden. *705 Er ist bei der Hand wie eine Schuhbürste. - Körte, 2573; Braun, I, 1112. Holl.: Hij is bij de hand. (Harrebomee, I, 279.) *706 Er ist in guten Händen. *707 Er ist mit Händen und Füssen gesegnet worden. Er ist gehängt worden. *708 Er ist nicht an beiden Händen links. - Jer. Gotthelf, Käserei, 15. *709 Er ist seine rechte Hand. Holl.: Hij is zijne andere hand. - Hij is zijne regter hand. (Harrebomee, I, 279.) *710 Er ist so wie man eine Hand umdreht. - Frischbier2, 1460. Ein Mensch ohne Charakter. *711 Er ist wie ein vmbkerte hand. - Franck, II, 66a. Der Unbeständige, Wankelmüthige. *712 Er ist zur Hand, wie ein Spiess hinter der Thür. - Körte, 5665a; Simrock, 9751. Stets bereit zu helfen, zu dienen. *713 Er kann die Hände nicht halten. - Frischbier2, 1461. Er stiehlt. *714 Er lässt die Hände gern kleben. Frz.: Il a les mains crochues. - Il est habile a succeder. (Kritzinger, 192a u. 367a.) - Il ne va point sans ses mains. (Kritzinger, 21a.) *715 Er lässt sich die Hände schmieren (salben). Holl.: Hij laat zich de handen vullen (smeren, zalven). (Harrebomee, I, 279.) *716 Er lässt sich nichts an die Hand brennen, er wirft es ehe weg. Von einem, der nicht knickerig ist; der es nicht macht wie der Geizige, der sich ein Geldstück eher an die Hand brennen liesse, ehe er's wegwürfe. *717 Er legt ihr die Hände unter die Füsse. *718 Er macht e krumme Hand. - Tendlau, 301. Nimmt Bestechung an. *719 Er muss die Hand immer in der Tasche haben. - Campe, 527b. Hat viel Ausgaben, muss beständig geben. *720 Er nimmt keine Hand vors Maul. (Luzern.) Sagt alles unumwunden heraus. *721 Er salbt die Hände mit Vogelleim. - Körte, 2579. Bestechung. *722 Er schreibt eine schöne Hand. Meist ironisch von jemand, der sehr unleserlich schreibt. Frz.: Il a la main bonne pour chanter, et la voix pour ecrire. (Kritzinger, 427b.) [Spaltenumbruch] *723 Er steckt seine Hand in anderer Leute Taschen und zieht sie als Faust wieder heraus. - Eiselein, 276. *724 Er thut's auf eigene Hand. Holl.: Hij doet het op zijne eigene hand. (Harrebomee, I, 278.) *725 Er trägt sie auf den Händen. *726 Er wäscht seine Hände in Unschuld. *727 Er weiss der Sache Hände und Füsse zu geben. Der zur Ausführung Gewandte. *728 Er wil die Hände vberall (oder: auch mit) im sode haben. - Mathesy, 296a; Ehe-Teuffel im Theatrum Diabolorum, 296b; Fischer, Psalter, 74a. *729 Er will seine Hand überall mit im Spiel haben. *730 Er will's nicht aus den Händen lassen. *731 Er wird die Hände nicht in die Hechel schlagen. Er hütet sich vor Streit. *732 Er wird mir schon in meine Hände kommen (laufen). Frz.: Il passera par mes mains. (Leroux, I, 174.) - Je le trouverai en mon chemin. (Kritzinger, 132a.) Holl.: Hij zal wel in mijne handen vallen. (Harrebomee, I, 280.) *733 Er wird noch aus der Hand fressen lernen, nur Geduld. Er wird gedemüthigt, zahm werden. *734 Er wird noch die Hände danach ausstrecken. Holl.: Gij zult er de handen nog naar uitstrekken. (Harrebomee, I, 278a.) *735 Er zieht seine Hand von ihm ab. Holl.: Hij trekt de hand van hem af. (Harrebomee, I, 280.) *736 Es geht ihm viel durch die Hände. - Campe, 528a. Er hat mit mancherlei zu thun. *737 Es geht ihm von der Hand. - Frischbier2, 1463. Holl.: Het gaat hem vlug van de hand. (Harrebomee, I, 278.) *738 Es geht ihm von der Hand wie der Hure das Spinnen. Holl.: Het staat hem als eene hoer het haspelen. (Harrebomee, I, 312.) *739 Es geht von Hand zu Hand. - Braun, I, 1080. *740 Es hat hende vnd fuesse, was der man redet. - Agricola I, 445; Franck, I, 101; II, 75a; Tappius, 94a; Egenolff, 203b; Eyering, III, 518; Schottel, 1137a; Eiselein, 199; Körte, 2573f. Ironisch von den Redekünstlern, deren Aussagen und leere Versprechungen in hohem Grade der Wahrheit ähnlich sehen, wie ein Ei dem andern. Ohne Ironie: Was der redet und thut, ist wohlgeredet und wohlgethan. Verneinend: Es hat weder Hände noch Füsse, das Gegentheil, es hat weder Art noch Bestand, es ist Flickwerk und gestümmelt Ding. Lat.: Os inest orationi illi. (Erasm., 563; Tappius, 94a; Seybold, 423.) *741 Es hat keine Hand und keinen Fuss. (Rottenburg.) *742 Es hat weder hend noch füss. - Hauer, Kij; Braun, I, 1111; Mayer, II, 156. Passt nicht, hat kein rechtes Geschick. "Das hat weder Hende, Füsse noch Haupt, wie jenes Rahtsherrn rede, der da thet rathen, man sollte die Fische halb sieden vnnd halb braten." (Mathesy, 133a.) Lat.: Sine capite fabula. (Sutor, 483; Seybold, 563.) - Quin nec caput nec pes sermonum apparet. (Eiselein, 199.) *743 Es ist dir zu trews handen gelegt. - Franck, II, 55b; Eyering, II, 547; III, 64. Auf Treu und Glauben anvertraut. *744 Es ist doch gerade, als hätte man ihm in die Hände geschissen. (Nürtingen.) Zu einem, der eine Sache nicht anzugreifen weiss. *745 Es ist eine frische Hand. (Pennsylvanien.) Neu in der Sache. "Ich bin wol eine frische Hand, aber ich will fortfahren zu schreiben." (Der Morgenstern, Doylestown, Pennsylvanien, vom 17. Juli 1850.) *746 Er ist eine hölzerne Hand am Wege. Zeigt den Weg, geht ihn aber selber nicht. Holl.: Het is eene houten hand aan den weg. (Harrebomee, I, 278b.) *747 Es ist in der todten Hand. Holl.: Het is in de doode hand. (Harrebomee, I, 278.) *748 Es ist in guten Händen. Holl.: Het is in goede handen. (Harrebomee, I, 278.) *749 Es ist mir unter den Händen weggekommen. - Campe, 528a. *750 Es ist über d' Hand. (Luzern.) *751 Es kommt viel in seine Hände. - Campe, 528a.
[Spaltenumbruch] *692 Er hat seine Hand darin gehabt. Holl.: Hij heeft er de hand in gehad. (Harrebomée, I, 279.) *693 Er hat seine Hand in allem Sode. Wer löschen will, was ihn nicht brennt, und sorgen, was ihm nicht befohlen ist. (Luther.) *694 Er hat seine Hände in der Tasche. Ist faul. Frz.: Il a toujours les mains dans ses poches. (Kritzinger, 427a.) *695 Er hat viel um die Hand. (Westf.) *696 Er hat zwei linke Hände. Der ungewöhnlich Ungeschickte. *697 Er hat zwei rechte Hände. Der ausserordentlich Gewandte. Holl.: Het is een mensch met twee regter handen. (Harrebomée, I, 278.) *698 Er hatte die Hand zu, als er auf die Welt kam. – Körte, 1882. In Baiern von einem Geizhalse. *699 Er haut mit der rechten Hand die linke ab. *700 Er hed alle Hend. – Tobler, 255. Ist einstimmig gewählt. Stimmt mit „omne punctum ferre“ der alten Römer. *701 Er hed Hend (oder: vil Hend). (Appenzell.) – Tobler, 255. D. h. Stimmen; von der Abstimmung durch Händeaufheben bei Volksversammlungen entlehnt. *702 Er het i-n-eir Hang 's Bättli (Rosenkranz) und i der angere Hang der Düfel. (Solothurn.) – Schild, 83, 295. *703 Er hot a lange Hend. (Jüd.-deutsch. Brody.) Greift gern nach fremdem Eigenthum. *704 Er hot getroffen af der (auf die) rechte Hand. (Jüd.-deutsch. Brody.) Er hat seinen Meister gefunden. *705 Er ist bei der Hand wie eine Schuhbürste. – Körte, 2573; Braun, I, 1112. Holl.: Hij is bij de hand. (Harrebomée, I, 279.) *706 Er ist in guten Händen. *707 Er ist mit Händen und Füssen gesegnet worden. Er ist gehängt worden. *708 Er ist nicht an beiden Händen links. – Jer. Gotthelf, Käserei, 15. *709 Er ist seine rechte Hand. Holl.: Hij is zijne andere hand. – Hij is zijne regter hand. (Harrebomée, I, 279.) *710 Er ist so wie man eine Hand umdreht. – Frischbier2, 1460. Ein Mensch ohne Charakter. *711 Er ist wie ein vmbkerte hand. – Franck, II, 66a. Der Unbeständige, Wankelmüthige. *712 Er ist zur Hand, wie ein Spiess hinter der Thür. – Körte, 5665a; Simrock, 9751. Stets bereit zu helfen, zu dienen. *713 Er kann die Hände nicht halten. – Frischbier2, 1461. Er stiehlt. *714 Er lässt die Hände gern kleben. Frz.: Il a les mains crochues. – Il est habile à succéder. (Kritzinger, 192a u. 367a.) – Il ne va point sans ses mains. (Kritzinger, 21a.) *715 Er lässt sich die Hände schmieren (salben). Holl.: Hij laat zich de handen vullen (smeren, zalven). (Harrebomée, I, 279.) *716 Er lässt sich nichts an die Hand brennen, er wirft es ehe weg. Von einem, der nicht knickerig ist; der es nicht macht wie der Geizige, der sich ein Geldstück eher an die Hand brennen liesse, ehe er's wegwürfe. *717 Er legt ihr die Hände unter die Füsse. *718 Er macht e krumme Hand. – Tendlau, 301. Nimmt Bestechung an. *719 Er muss die Hand immer in der Tasche haben. – Campe, 527b. Hat viel Ausgaben, muss beständig geben. *720 Er nimmt keine Hand vors Maul. (Luzern.) Sagt alles unumwunden heraus. *721 Er salbt die Hände mit Vogelleim. – Körte, 2579. Bestechung. *722 Er schreibt eine schöne Hand. Meist ironisch von jemand, der sehr unleserlich schreibt. Frz.: Il a la main bonne pour chanter, et la voix pour écrire. (Kritzinger, 427b.) [Spaltenumbruch] *723 Er steckt seine Hand in anderer Leute Taschen und zieht sie als Faust wieder heraus. – Eiselein, 276. *724 Er thut's auf eigene Hand. Holl.: Hij doet het op zijne eigene hand. (Harrebomée, I, 278.) *725 Er trägt sie auf den Händen. *726 Er wäscht seine Hände in Unschuld. *727 Er weiss der Sache Hände und Füsse zu geben. Der zur Ausführung Gewandte. *728 Er wil die Hände vberall (oder: auch mit) im sode haben. – Mathesy, 296a; Ehe-Teuffel im Theatrum Diabolorum, 296b; Fischer, Psalter, 74a. *729 Er will seine Hand überall mit im Spiel haben. *730 Er will's nicht aus den Händen lassen. *731 Er wird die Hände nicht in die Hechel schlagen. Er hütet sich vor Streit. *732 Er wird mir schon in meine Hände kommen (laufen). Frz.: Il passera par mes mains. (Leroux, I, 174.) – Je le trouverai en mon chemin. (Kritzinger, 132a.) Holl.: Hij zal wel in mijne handen vallen. (Harrebomée, I, 280.) *733 Er wird noch aus der Hand fressen lernen, nur Geduld. Er wird gedemüthigt, zahm werden. *734 Er wird noch die Hände danach ausstrecken. Holl.: Gij zult er de handen nog naar uitstrekken. (Harrebomée, I, 278a.) *735 Er zieht seine Hand von ihm ab. Holl.: Hij trekt de hand van hem af. (Harrebomée, I, 280.) *736 Es geht ihm viel durch die Hände. – Campe, 528a. Er hat mit mancherlei zu thun. *737 Es geht ihm von der Hand. – Frischbier2, 1463. Holl.: Het gaat hem vlug van de hand. (Harrebomée, I, 278.) *738 Es geht ihm von der Hand wie der Hure das Spinnen. Holl.: Het staat hem als eene hoer het haspelen. (Harrebomée, I, 312.) *739 Es geht von Hand zu Hand. – Braun, I, 1080. *740 Es hat hende vnd fuesse, was der man redet. – Agricola I, 445; Franck, I, 101; II, 75a; Tappius, 94a; Egenolff, 203b; Eyering, III, 518; Schottel, 1137a; Eiselein, 199; Körte, 2573f. Ironisch von den Redekünstlern, deren Aussagen und leere Versprechungen in hohem Grade der Wahrheit ähnlich sehen, wie ein Ei dem andern. Ohne Ironie: Was der redet und thut, ist wohlgeredet und wohlgethan. Verneinend: Es hat weder Hände noch Füsse, das Gegentheil, es hat weder Art noch Bestand, es ist Flickwerk und gestümmelt Ding. Lat.: Os inest orationi illi. (Erasm., 563; Tappius, 94a; Seybold, 423.) *741 Es hat keine Hand und keinen Fuss. (Rottenburg.) *742 Es hat weder hend noch füss. – Hauer, Kij; Braun, I, 1111; Mayer, II, 156. Passt nicht, hat kein rechtes Geschick. „Das hat weder Hende, Füsse noch Haupt, wie jenes Rahtsherrn rede, der da thet rathen, man sollte die Fische halb sieden vnnd halb braten.“ (Mathesy, 133a.) Lat.: Sine capite fabula. (Sutor, 483; Seybold, 563.) – Quin nec caput nec pes sermonum apparet. (Eiselein, 199.) *743 Es ist dir zu trews handen gelegt. – Franck, II, 55b; Eyering, II, 547; III, 64. Auf Treu und Glauben anvertraut. *744 Es ist doch gerade, als hätte man ihm in die Hände geschissen. (Nürtingen.) Zu einem, der eine Sache nicht anzugreifen weiss. *745 Es ist eine frische Hand. (Pennsylvanien.) Neu in der Sache. „Ich bin wol eine frische Hand, aber ich will fortfahren zu schreiben.“ (Der Morgenstern, Doylestown, Pennsylvanien, vom 17. Juli 1850.) *746 Er ist eine hölzerne Hand am Wege. Zeigt den Weg, geht ihn aber selber nicht. Holl.: Het is eene houten hand aan den weg. (Harrebomée, I, 278b.) *747 Es ist in der todten Hand. Holl.: Het is in de doode hand. (Harrebomée, I, 278.) *748 Es ist in guten Händen. Holl.: Het is in goede handen. (Harrebomée, I, 278.) *749 Es ist mir unter den Händen weggekommen. – Campe, 528a. *750 Es ist über d' Hand. (Luzern.) *751 Es kommt viel in seine Hände. – Campe, 528a.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0167" n="[161]"/><cb n="321"/> *692 Er hat seine Hand darin gehabt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij heeft er de hand in gehad. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 279.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*693 Er hat seine Hand in allem Sode.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Wer löschen will, was ihn nicht brennt, und sorgen, was ihm nicht befohlen ist. (<hi rendition="#i">Luther.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*694 Er hat seine Hände in der Tasche.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Ist faul.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il a toujours les mains dans ses poches. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 427<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*695 Er hat viel um die Hand.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*696 Er hat zwei linke Hände.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Der ungewöhnlich Ungeschickte.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*697 Er hat zwei rechte Hände.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Der ausserordentlich Gewandte.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is een mensch met twee regter handen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 278.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*698 Er hatte die Hand zu, als er auf die Welt kam.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 1882.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">In Baiern von einem Geizhalse.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*699 Er haut mit der rechten Hand die linke ab.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*700 Er hed alle Hend.</hi> – <hi rendition="#i">Tobler, 255.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Ist einstimmig gewählt. Stimmt mit „omne punctum ferre“ der alten Römer.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*701 Er hed Hend (oder: vil Hend).</hi> (<hi rendition="#i">Appenzell.</hi>) – <hi rendition="#i">Tobler, 255.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">D. h. Stimmen; von der Abstimmung durch Händeaufheben bei Volksversammlungen entlehnt.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*702 Er het i-n-eir Hang 's Bättli (Rosenkranz) und i der angere Hang der Düfel.</hi> (<hi rendition="#i">Solothurn.</hi>) – <hi rendition="#i">Schild, 83, 295.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*703 Er hot a lange Hend.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Brody.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Greift gern nach fremdem Eigenthum.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*704 Er hot getroffen af der (auf die) rechte Hand.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Brody.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Er hat seinen Meister gefunden.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*705 Er ist bei der Hand wie eine Schuhbürste.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 2573; Braun, I, 1112.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij is bij de hand. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 279.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*706 Er ist in guten Händen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*707 Er ist mit Händen und Füssen gesegnet worden.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Er ist gehängt worden.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*708 Er ist nicht an beiden Händen links.</hi> – <hi rendition="#i">Jer. Gotthelf, Käserei, 15.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*709 Er ist seine rechte Hand.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij is zijne andere hand. – Hij is zijne regter hand. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 279.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*710 Er ist so wie man eine Hand umdreht.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1460.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Ein Mensch ohne Charakter.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*711 Er ist wie ein vmbkerte hand.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 66<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Der Unbeständige, Wankelmüthige.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*712 Er ist zur Hand, wie ein Spiess hinter der Thür.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 5665<hi rendition="#sup">a</hi>; Simrock, 9751.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Stets bereit zu helfen, zu dienen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*713 Er kann die Hände nicht halten.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1461.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Er stiehlt.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*714 Er lässt die Hände gern kleben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il a les mains crochues. – Il est habile à succéder. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 192<hi rendition="#sup">a</hi> u. 367<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>) – Il ne va point sans ses mains. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 21<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*715 Er lässt sich die Hände schmieren (salben).</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij laat zich de handen vullen (smeren, zalven). (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 279.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*716 Er lässt sich nichts an die Hand brennen, er wirft es ehe weg.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Von einem, der nicht knickerig ist; der es nicht macht wie der Geizige, der sich ein Geldstück eher an die Hand brennen liesse, ehe er's wegwürfe.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*717 Er legt ihr die Hände unter die Füsse.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*718 Er macht e krumme Hand.</hi> – <hi rendition="#i">Tendlau, 301.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Nimmt Bestechung an.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*719 Er muss die Hand immer in der Tasche haben.</hi> – <hi rendition="#i">Campe, 527<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Hat viel Ausgaben, muss beständig geben.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*720 Er nimmt keine Hand vors Maul.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Sagt alles unumwunden heraus.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*721 Er salbt die Hände mit Vogelleim.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 2579.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Bestechung.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*722 Er schreibt eine schöne Hand.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Meist ironisch von jemand, der sehr unleserlich schreibt. <hi rendition="#i">Frz.:</hi> Il a la main bonne pour chanter, et la voix pour écrire. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 427<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="322"/> *723 Er steckt seine Hand in anderer Leute Taschen und zieht sie als Faust wieder heraus.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 276.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*724 Er thut's auf eigene Hand.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij doet het op zijne eigene hand. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 278.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*725 Er trägt sie auf den Händen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*726 Er wäscht seine Hände in Unschuld.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*727 Er weiss der Sache Hände und Füsse zu geben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Der zur Ausführung Gewandte.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*728 Er wil die Hände vberall (oder: auch mit) im sode haben.</hi> – <hi rendition="#i">Mathesy, 296<hi rendition="#sup">a</hi>; Ehe-Teuffel im Theatrum Diabolorum, 296<hi rendition="#sup">b</hi>; Fischer, Psalter, 74<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*729 Er will seine Hand überall mit im Spiel haben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*730 Er will's nicht aus den Händen lassen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*731 Er wird die Hände nicht in die Hechel schlagen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Er hütet sich vor Streit.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*732 Er wird mir schon in meine Hände kommen (laufen). Frz.: Il passera par mes mains.</hi> (<hi rendition="#i">Leroux, I, 174.</hi>) – Je le trouverai en mon chemin. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 132<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij zal wel in mijne handen vallen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 280.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*733 Er wird noch aus der Hand fressen lernen, nur Geduld.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Er wird gedemüthigt, zahm werden.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*734 Er wird noch die Hände danach ausstrecken.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Gij zult er de handen nog naar uitstrekken. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 278<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*735 Er zieht seine Hand von ihm ab.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij trekt de hand van hem af. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 280.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*736 Es geht ihm viel durch die Hände.</hi> – <hi rendition="#i">Campe, 528<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Er hat mit mancherlei zu thun.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*737 Es geht ihm von der Hand.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1463.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het gaat hem vlug van de hand. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 278.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*738 Es geht ihm von der Hand wie der Hure das Spinnen. Holl.: Het staat hem als eene hoer het haspelen.</hi> (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 312.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*739 Es geht von Hand zu Hand.</hi> – <hi rendition="#i">Braun, I, 1080.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*740 Es hat hende vnd fuesse, was der man redet.</hi> – <hi rendition="#i">Agricola I, 445; Franck, I, 101; II, 75<hi rendition="#sup">a</hi>; Tappius, 94<hi rendition="#sup">a</hi>; Egenolff, 203<hi rendition="#sup">b</hi>; Eyering, III, 518; Schottel, 1137<hi rendition="#sup">a</hi>; Eiselein, 199; Körte, 2573<hi rendition="#sup">f</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Ironisch von den Redekünstlern, deren Aussagen und leere Versprechungen in hohem Grade der Wahrheit ähnlich sehen, wie ein Ei dem andern. Ohne Ironie: Was der redet und thut, ist wohlgeredet und wohlgethan. Verneinend: Es hat weder Hände noch Füsse, das Gegentheil, es hat weder Art noch Bestand, es ist Flickwerk und gestümmelt Ding.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Os inest orationi illi. (<hi rendition="#i">Erasm., 563; Tappius, 94<hi rendition="#sup">a</hi>; Seybold, 423.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*741 Es hat keine Hand und keinen Fuss.</hi> (<hi rendition="#i">Rottenburg.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*742 Es hat weder hend noch füss.</hi> – <hi rendition="#i">Hauer, Kij; Braun, I, 1111; Mayer, II, 156.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Passt nicht, hat kein rechtes Geschick. „Das hat weder Hende, Füsse noch Haupt, wie jenes Rahtsherrn rede, der da thet rathen, man sollte die Fische halb sieden vnnd halb braten.“ (<hi rendition="#i">Mathesy, 133<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Sine capite fabula. (<hi rendition="#i">Sutor, 483; Seybold, 563.</hi>) – Quin nec caput nec pes sermonum apparet. (<hi rendition="#i">Eiselein, 199.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*743 Es ist dir zu trews handen gelegt.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 55<hi rendition="#sup">b</hi>; Eyering, II, 547; III, 64.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Auf Treu und Glauben anvertraut.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*744 Es ist doch gerade, als hätte man ihm in die Hände geschissen.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Zu einem, der eine Sache nicht anzugreifen weiss.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*745 Es ist eine frische Hand.</hi> (<hi rendition="#i">Pennsylvanien.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Neu in der Sache. „Ich bin wol eine frische Hand, aber ich will fortfahren zu schreiben.“ (<hi rendition="#i">Der Morgenstern, Doylestown, Pennsylvanien, vom 17. Juli 1850.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*746 Er ist eine hölzerne Hand am Wege.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Zeigt den Weg, geht ihn aber selber nicht.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is eene houten hand aan den weg. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 278<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*747 Es ist in der todten Hand.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is in de doode hand. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 278.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*748 Es ist in guten Händen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is in goede handen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 278.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*749 Es ist mir unter den Händen weggekommen.</hi> – <hi rendition="#i">Campe, 528<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*750 Es ist über d' Hand.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*751 Es kommt viel in seine Hände.</hi> – <hi rendition="#i">Campe, 528<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[161]/0167]
*692 Er hat seine Hand darin gehabt.
Holl.: Hij heeft er de hand in gehad. (Harrebomée, I, 279.)
*693 Er hat seine Hand in allem Sode.
Wer löschen will, was ihn nicht brennt, und sorgen, was ihm nicht befohlen ist. (Luther.)
*694 Er hat seine Hände in der Tasche.
Ist faul.
Frz.: Il a toujours les mains dans ses poches. (Kritzinger, 427a.)
*695 Er hat viel um die Hand. (Westf.)
*696 Er hat zwei linke Hände.
Der ungewöhnlich Ungeschickte.
*697 Er hat zwei rechte Hände.
Der ausserordentlich Gewandte.
Holl.: Het is een mensch met twee regter handen. (Harrebomée, I, 278.)
*698 Er hatte die Hand zu, als er auf die Welt kam. – Körte, 1882.
In Baiern von einem Geizhalse.
*699 Er haut mit der rechten Hand die linke ab.
*700 Er hed alle Hend. – Tobler, 255.
Ist einstimmig gewählt. Stimmt mit „omne punctum ferre“ der alten Römer.
*701 Er hed Hend (oder: vil Hend). (Appenzell.) – Tobler, 255.
D. h. Stimmen; von der Abstimmung durch Händeaufheben bei Volksversammlungen entlehnt.
*702 Er het i-n-eir Hang 's Bättli (Rosenkranz) und i der angere Hang der Düfel. (Solothurn.) – Schild, 83, 295.
*703 Er hot a lange Hend. (Jüd.-deutsch. Brody.)
Greift gern nach fremdem Eigenthum.
*704 Er hot getroffen af der (auf die) rechte Hand. (Jüd.-deutsch. Brody.)
Er hat seinen Meister gefunden.
*705 Er ist bei der Hand wie eine Schuhbürste. – Körte, 2573; Braun, I, 1112.
Holl.: Hij is bij de hand. (Harrebomée, I, 279.)
*706 Er ist in guten Händen.
*707 Er ist mit Händen und Füssen gesegnet worden.
Er ist gehängt worden.
*708 Er ist nicht an beiden Händen links. – Jer. Gotthelf, Käserei, 15.
*709 Er ist seine rechte Hand.
Holl.: Hij is zijne andere hand. – Hij is zijne regter hand. (Harrebomée, I, 279.)
*710 Er ist so wie man eine Hand umdreht. – Frischbier2, 1460.
Ein Mensch ohne Charakter.
*711 Er ist wie ein vmbkerte hand. – Franck, II, 66a.
Der Unbeständige, Wankelmüthige.
*712 Er ist zur Hand, wie ein Spiess hinter der Thür. – Körte, 5665a; Simrock, 9751.
Stets bereit zu helfen, zu dienen.
*713 Er kann die Hände nicht halten. – Frischbier2, 1461.
Er stiehlt.
*714 Er lässt die Hände gern kleben.
Frz.: Il a les mains crochues. – Il est habile à succéder. (Kritzinger, 192a u. 367a.) – Il ne va point sans ses mains. (Kritzinger, 21a.)
*715 Er lässt sich die Hände schmieren (salben).
Holl.: Hij laat zich de handen vullen (smeren, zalven). (Harrebomée, I, 279.)
*716 Er lässt sich nichts an die Hand brennen, er wirft es ehe weg.
Von einem, der nicht knickerig ist; der es nicht macht wie der Geizige, der sich ein Geldstück eher an die Hand brennen liesse, ehe er's wegwürfe.
*717 Er legt ihr die Hände unter die Füsse.
*718 Er macht e krumme Hand. – Tendlau, 301.
Nimmt Bestechung an.
*719 Er muss die Hand immer in der Tasche haben. – Campe, 527b.
Hat viel Ausgaben, muss beständig geben.
*720 Er nimmt keine Hand vors Maul. (Luzern.)
Sagt alles unumwunden heraus.
*721 Er salbt die Hände mit Vogelleim. – Körte, 2579.
Bestechung.
*722 Er schreibt eine schöne Hand.
Meist ironisch von jemand, der sehr unleserlich schreibt. Frz.: Il a la main bonne pour chanter, et la voix pour écrire. (Kritzinger, 427b.)
*723 Er steckt seine Hand in anderer Leute Taschen und zieht sie als Faust wieder heraus. – Eiselein, 276.
*724 Er thut's auf eigene Hand.
Holl.: Hij doet het op zijne eigene hand. (Harrebomée, I, 278.)
*725 Er trägt sie auf den Händen.
*726 Er wäscht seine Hände in Unschuld.
*727 Er weiss der Sache Hände und Füsse zu geben.
Der zur Ausführung Gewandte.
*728 Er wil die Hände vberall (oder: auch mit) im sode haben. – Mathesy, 296a; Ehe-Teuffel im Theatrum Diabolorum, 296b; Fischer, Psalter, 74a.
*729 Er will seine Hand überall mit im Spiel haben.
*730 Er will's nicht aus den Händen lassen.
*731 Er wird die Hände nicht in die Hechel schlagen.
Er hütet sich vor Streit.
*732 Er wird mir schon in meine Hände kommen (laufen). Frz.: Il passera par mes mains. (Leroux, I, 174.) – Je le trouverai en mon chemin. (Kritzinger, 132a.)
Holl.: Hij zal wel in mijne handen vallen. (Harrebomée, I, 280.)
*733 Er wird noch aus der Hand fressen lernen, nur Geduld.
Er wird gedemüthigt, zahm werden.
*734 Er wird noch die Hände danach ausstrecken.
Holl.: Gij zult er de handen nog naar uitstrekken. (Harrebomée, I, 278a.)
*735 Er zieht seine Hand von ihm ab.
Holl.: Hij trekt de hand van hem af. (Harrebomée, I, 280.)
*736 Es geht ihm viel durch die Hände. – Campe, 528a.
Er hat mit mancherlei zu thun.
*737 Es geht ihm von der Hand. – Frischbier2, 1463.
Holl.: Het gaat hem vlug van de hand. (Harrebomée, I, 278.)
*738 Es geht ihm von der Hand wie der Hure das Spinnen. Holl.: Het staat hem als eene hoer het haspelen. (Harrebomée, I, 312.)
*739 Es geht von Hand zu Hand. – Braun, I, 1080.
*740 Es hat hende vnd fuesse, was der man redet. – Agricola I, 445; Franck, I, 101; II, 75a; Tappius, 94a; Egenolff, 203b; Eyering, III, 518; Schottel, 1137a; Eiselein, 199; Körte, 2573f.
Ironisch von den Redekünstlern, deren Aussagen und leere Versprechungen in hohem Grade der Wahrheit ähnlich sehen, wie ein Ei dem andern. Ohne Ironie: Was der redet und thut, ist wohlgeredet und wohlgethan. Verneinend: Es hat weder Hände noch Füsse, das Gegentheil, es hat weder Art noch Bestand, es ist Flickwerk und gestümmelt Ding.
Lat.: Os inest orationi illi. (Erasm., 563; Tappius, 94a; Seybold, 423.)
*741 Es hat keine Hand und keinen Fuss. (Rottenburg.)
*742 Es hat weder hend noch füss. – Hauer, Kij; Braun, I, 1111; Mayer, II, 156.
Passt nicht, hat kein rechtes Geschick. „Das hat weder Hende, Füsse noch Haupt, wie jenes Rahtsherrn rede, der da thet rathen, man sollte die Fische halb sieden vnnd halb braten.“ (Mathesy, 133a.)
Lat.: Sine capite fabula. (Sutor, 483; Seybold, 563.) – Quin nec caput nec pes sermonum apparet. (Eiselein, 199.)
*743 Es ist dir zu trews handen gelegt. – Franck, II, 55b; Eyering, II, 547; III, 64.
Auf Treu und Glauben anvertraut.
*744 Es ist doch gerade, als hätte man ihm in die Hände geschissen. (Nürtingen.)
Zu einem, der eine Sache nicht anzugreifen weiss.
*745 Es ist eine frische Hand. (Pennsylvanien.)
Neu in der Sache. „Ich bin wol eine frische Hand, aber ich will fortfahren zu schreiben.“ (Der Morgenstern, Doylestown, Pennsylvanien, vom 17. Juli 1850.)
*746 Er ist eine hölzerne Hand am Wege.
Zeigt den Weg, geht ihn aber selber nicht.
Holl.: Het is eene houten hand aan den weg. (Harrebomée, I, 278b.)
*747 Es ist in der todten Hand.
Holl.: Het is in de doode hand. (Harrebomée, I, 278.)
*748 Es ist in guten Händen.
Holl.: Het is in goede handen. (Harrebomée, I, 278.)
*749 Es ist mir unter den Händen weggekommen. – Campe, 528a.
*750 Es ist über d' Hand. (Luzern.)
*751 Es kommt viel in seine Hände. – Campe, 528a.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:54:47Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:54:47Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |