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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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511 Wo man mit Händen reichen kann, da braucht man keine Leiter. - Winckler, XVII, 53.

It.: Dove s'arriva colle mani non ci vuol scala. (Pazzaglia, 212, 5.)

512 Wo man mit händen soll helfen, muss man die gelegenheit mit raten nit versaumen. - Lehmann, 604, 147.

513 Wo wäscht ein hand die ander hand, da hat die freundtschafft lang bestand. - Henisch, 1230, 46; Petri, II, 818.

514 Zu einer Hand gehören fünf Finger. - Altmann VI, 434.

515 Zwischen Hand und Mund geht viel zu Grund.

Frz.: De la main a la bouche se perd souvent la soupe. (Bohn I, 15.)

Holl.: Tusschen hand en tand wordt veel te schand. (Harrebomee, I, 282.)

It.: Dalla mano alla bocca si perde la zuppa. (Bohn I, 90.) Lat.: Inter calicem et os multa cadunt. (Gellius.) (Binder I, 783; II, 1530.)

Port.: Da mao a boca se perde a sopa. (Bohn I, 274.)

Span.: De la mano a la boca se pierde la sopa. (Bohn I, 211.)

516 Zwo treue ehversibte Hände fördern mehr als acht fremde.

*517 A de Hand gah. (Luzern.)

*518 A hot alle Händ vaul zu thun, wie a Koater im März. (Schles.)

*519 Ab der Hand gah. (Luzern.)

*520 Alle Hände voll zu thun haben. - Campe, 527b.

*521 An die ärgere Hand fallen.

*522 An die todte Hand kommen. - Körte, 2573c; Braun, I, 1097.

Von einem geistlichen Stifte erworben werden.

523 Auf die dürre Hand heirathen.

Wird durch folgendes Sinngedicht Lessing's erklärt: Ein Bettler ging auf Freiersfüssen und sprach zu einer Magd, die er nach Wunsche fand: "Nimm mich!" Sie fragt: "Worauf?" - "Auf diese dürre Hand, die soll uns wohl ernähren müssen."

*524 Auf eigene Hand gehen. - Frischbier2, 1466.

Dän.: Han gaaer paa sin egen haand, som de store giaeslinger. (Prov. dan., 137.)

*525 Auf flacher Hand liegen.

Sehr leicht zu finden, einzusehen sein.

*526 Auf Hand halten. (Deutsch-amerikanisch.)

Auf Lager, im Vorrath haben. "N. hat alle Sorten Futterstoff, Mehl u. s. w. auf Hand." (Der Morgenstern, Doylestown, Pennsylvanien, vom 28. Mai 1857.)

527 Auf ihre Hand darf er nicht hoffen. - Campe, 527b.

*528 Auf seiner eigenen Hand sitzen. - Campe, 528a.

Sich selbst ernähren.

*529 Aus der Hand in den Mund leben. - Körte, 2559a; Körte2, 3177; Braun, I, 1106; Frischbier2, 1462; Lohrengel, II, 39.

Engl.: They have but from hand to mouth.

Frz.: Au jour le jour manger son ble en herbes. - Journee gagnee, journee depensee. (Körte, 2559a.) - Vivre au jour la journee. (Bohn I, 64.)

*530 Aus der Hand ön den Zand (Zahn). (Trier.) - Firmenich, III, 546, 5; Laven, 175, 5; Körte, 2561.

Holl.: Het is van de hand in den tand. (Harrebomee, I, 278.) Lat.: In diem vivere, ex tempore vivere. (Tappius, 90a.)

*531 Aus der Hand trinken.

Einfach oder dürftig leben. Die Alten sagten in ähnlicher Weise von jemand, der auf der Reise war: Aus dem Kürbis trinken.

Lat.: E cucumere bibere. (Bovill, I, 148.)

*532 Aus freier Hand essen. - Campe, 528b.

Aus der Hand, ohne sich eines Tellers, Messers u. s. w. zu bedienen.

*533 Aus freier Hand verkaufen. - Campe, 528a.

Aus freiem Willen, in eigener Person oder durch Bevollmächtigte, im Gegensatze des gerichtlichen Verkaufs.

*534 Aus guter Hand.

*535 Aus letzter Hand.

*536 Bei de Hand sein, wie ennen alden Schlof (Pantoffel). (Meurs.) - Firmenich, I, 401, 238.

*537 Bei de Hand sein, wie ennen alden Schundsborschel (Schuhbürste). (Meurs.) - Firmenich, I, 404, 238.

*538 Bei der Hand sein. - Campe, 528a.

In der Nähe, gegenwärtig und bereit zu dienen, zu helfen.


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*539 Beyde Hände voll zu thun haben. - Schottel, 1117b.

*540 Blos von der Hand bis zum Beutel borgen.

Nur gegen baldige Bezahlung verkaufen.

*541 D' Hand drüber schloh. (Luzern.)

Beschwichtigen.

*542 D' Händ unter d' Füss lege. (Luzern.)

*543 D' Hend an' Emm b'schissa. - Tobler, 255.

Durch den Umgang mit jemand in Schande kommen.

*544 D' Hend öber enand thue. - Tobler, 255.

Müssig sein, die Hände in den Schos legen.

*545 Da wölt i net d' Hand umkehren. (Rottenburg.)

D. h. es ist kein Unterschied dazwischen.

*546 Dar is keen Hand vull, man en ganz Land vull. - Eichwald, 727.

*547 Dar sünt de Hande em all up versleten. (Holst.) - Schütze IV, 120.

Damit weiss er vollkommen umzugehen.

*548 Das hat Hände und Füsse. - Mathesy, 306a; Herberger, II, 170.

Holl.: Dat heeft handen en voeten. (Harrebomee, I, 276.)

*549 Das hat weder Händ noch Füss.

Lat.: Scopae dissolutae. (Seybold, 544.)

*550 Das ist die Hand des Herrn.

Holl.: Dat is manus Domini. (Harrebomee, I, 276.)

*551 Das kommt von meiner Hand.

Ist meine Arbeit, mein Werk.

*552 Das lässt sich nicht mit Einer Hand erwischen (greifen, fangen).

*553 Dat geit van de Hand in'n Tand. - Frommann, II, 539; Bueren, 265; Eichwald, 728; Hauskalender, III.

*554 Dat is dar alle Dage Hand int Haar. - Eichwald, 725.

*555 De Hand in der Taske hewwen. (Büren.)

Bereit, Geld auszugeben.

*556 De Hende kleven laten. (S. Finger 141.) - Neocorus II, 354.

*557 Deine Hand blutet. (Rottenburg.)

Spöttischer Zuruf an einen, der sich eben ein Stück Brot gut schmecken lässt.

*558 Der muss Hand von Ars lan.

Er muss in die Tasche greifen und sich etwas kosten lassen.

*559 Deshalb fahr' ich mit der Hand nicht bis zum Arsche. (Oberösterreich.)

Die Sache ist mir viel zu gleichgültig und unbedeutend.

*560 Deshalb verbrenne ich mir die Hände nicht.

Holl.: Daar zou ik mijne hand niet voor in 't vuur willen steken. (Harrebomee, I, 276.)

*561 Die Hand abe ziehen. - Mathesy, 351a.

*562 Die Hand am Arme tragen. - Fischart.

*563 Die Hand am Werk haben.

Frz.: Avoir la main a l'oeuvre. (Kritzinger, 428a.)

*564 Die Hand auf den Mund legen. - Campe, 527b.

Zeichen, dass man etwas weiss, aber nicht sagen will. Holl.: Ik zal mijne hand op den mond legen. (Harrebomee, I, 281.)

*565 Die Hand auf die Tasche.

Empfiehlt Sparsamkeit und Zurückhaltung in Ausgaben.

*566 Die Hand auf etwas geben.

"Do hot er die Hand druf." (Keller, 170a.)

*567 Die Hand auf etwas legen. - Campe, 527b.

Es in Beschlag nehmen, besonders, um sich schadlos zu machen.

*568 Die Hand aufs Herz.

Holl.: Een ieder legge zijne hand op het hart, en kenne zich zelven. (Harrebomee, I, 277.)

*569 Die Hand aus fremdem Spiel lassen.

Sich nicht in die Angelegenheiten anderer mischen.

*570 Die Hand darüber schlagen.

Etwas ergreifen, sich einer Sache bemächtigen. "Die Luzerner schlugen die Hand darüber", d. h. sie nahmen in dem Kriege mit Karl dem Kühnen einen Wagen mit Gold weg. (Alte Chronik.)

*571 Die Hand drauf halten.

Sein Vermögen gut zu Rath halten, sparsam sein.

*572 Die Hand im Sacke haben.

In einer Sache nach Belieben schalten und walten können.

*573 Die Hand im Spiel haben.

*574 Die hand in den busen stecken (stossen). - Henisch, 569, 70.

*575 Die Hand in den grossen Topf stecken.

Aus dem Allgemeingut zulangen, aus dem Gemeinde-, Volksseckel zehren.

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511 Wo man mit Händen reichen kann, da braucht man keine Leiter.Winckler, XVII, 53.

It.: Dove s'arriva colle mani non ci vuol scala. (Pazzaglia, 212, 5.)

512 Wo man mit händen soll helfen, muss man die gelegenheit mit raten nit versaumen.Lehmann, 604, 147.

513 Wo wäscht ein hand die ander hand, da hat die freundtschafft lang bestand.Henisch, 1230, 46; Petri, II, 818.

514 Zu einer Hand gehören fünf Finger.Altmann VI, 434.

515 Zwischen Hand und Mund geht viel zu Grund.

Frz.: De la main à la bouche se perd souvent la soupe. (Bohn I, 15.)

Holl.: Tusschen hand en tand wordt veel te schand. (Harrebomée, I, 282.)

It.: Dalla mano alla bocca si perde la zuppa. (Bohn I, 90.) Lat.: Inter calicem et os multa cadunt. (Gellius.) (Binder I, 783; II, 1530.)

Port.: Da mão a boca se perde a sopa. (Bohn I, 274.)

Span.: De la mano á la boca se pierde la sopa. (Bohn I, 211.)

516 Zwo treue ehversibte Hände fördern mehr als acht fremde.

*517 A de Hand gah. (Luzern.)

*518 A hôt alle Händ vûl zu thun, wie a Koater im März. (Schles.)

*519 Ab der Hand gah. (Luzern.)

*520 Alle Hände voll zu thun haben.Campe, 527b.

*521 An die ärgere Hand fallen.

*522 An die todte Hand kommen.Körte, 2573c; Braun, I, 1097.

Von einem geistlichen Stifte erworben werden.

523 Auf die dürre Hand heirathen.

Wird durch folgendes Sinngedicht Lessing's erklärt: Ein Bettler ging auf Freiersfüssen und sprach zu einer Magd, die er nach Wunsche fand: „Nimm mich!“ Sie fragt: „Worauf?“ – „Auf diese dürre Hand, die soll uns wohl ernähren müssen.“

*524 Auf eigene Hand gehen.Frischbier2, 1466.

Dän.: Han gaaer paa sin egen haand, som de store giæslinger. (Prov. dan., 137.)

*525 Auf flacher Hand liegen.

Sehr leicht zu finden, einzusehen sein.

*526 Auf Hand halten. (Deutsch-amerikanisch.)

Auf Lager, im Vorrath haben. „N. hat alle Sorten Futterstoff, Mehl u. s. w. auf Hand.“ (Der Morgenstern, Doylestown, Pennsylvanien, vom 28. Mai 1857.)

527 Auf ihre Hand darf er nicht hoffen.Campe, 527b.

*528 Auf seiner eigenen Hand sitzen.Campe, 528a.

Sich selbst ernähren.

*529 Aus der Hand in den Mund leben.Körte, 2559a; Körte2, 3177; Braun, I, 1106; Frischbier2, 1462; Lohrengel, II, 39.

Engl.: They have but from hand to mouth.

Frz.: Au jour le jour manger son blé en herbes. – Journée gagnée, journée dépensée. (Körte, 2559a.) – Vivre au jour la journée. (Bohn I, 64.)

*530 Aus der Hand ön den Zand (Zahn). (Trier.) – Firmenich, III, 546, 5; Laven, 175, 5; Körte, 2561.

Holl.: Het is van de hand in den tand. (Harrebomée, I, 278.) Lat.: In diem vivere, ex tempore vivere. (Tappius, 90a.)

*531 Aus der Hand trinken.

Einfach oder dürftig leben. Die Alten sagten in ähnlicher Weise von jemand, der auf der Reise war: Aus dem Kürbis trinken.

Lat.: E cucumere bibere. (Bovill, I, 148.)

*532 Aus freier Hand essen.Campe, 528b.

Aus der Hand, ohne sich eines Tellers, Messers u. s. w. zu bedienen.

*533 Aus freier Hand verkaufen.Campe, 528a.

Aus freiem Willen, in eigener Person oder durch Bevollmächtigte, im Gegensatze des gerichtlichen Verkaufs.

*534 Aus guter Hand.

*535 Aus letzter Hand.

*536 Bei de Hand sîn, wie ennen alden Schlof (Pantoffel). (Meurs.) – Firmenich, I, 401, 238.

*537 Bei de Hand sîn, wie ennen alden Schundsborschel (Schuhbürste). (Meurs.) – Firmenich, I, 404, 238.

*538 Bei der Hand sein.Campe, 528a.

In der Nähe, gegenwärtig und bereit zu dienen, zu helfen.


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*539 Beyde Hände voll zu thun haben.Schottel, 1117b.

*540 Blos von der Hand bis zum Beutel borgen.

Nur gegen baldige Bezahlung verkaufen.

*541 D' Hand drüber schloh. (Luzern.)

Beschwichtigen.

*542 D' Händ unter d' Füss lege. (Luzern.)

*543 D' Hend an' Emm b'schissa.Tobler, 255.

Durch den Umgang mit jemand in Schande kommen.

*544 D' Hend öber enand thue.Tobler, 255.

Müssig sein, die Hände in den Schos legen.

*545 Da wölt i net d' Hand umkehren. (Rottenburg.)

D. h. es ist kein Unterschied dazwischen.

*546 Dar is keen Hand vull, man en ganz Land vull.Eichwald, 727.

*547 Dar sünt de Hande em all up verslêten. (Holst.) – Schütze IV, 120.

Damit weiss er vollkommen umzugehen.

*548 Das hat Hände und Füsse.Mathesy, 306a; Herberger, II, 170.

Holl.: Dat heeft handen en voeten. (Harrebomée, I, 276.)

*549 Das hat weder Händ noch Füss.

Lat.: Scopae dissolutae. (Seybold, 544.)

*550 Das ist die Hand des Herrn.

Holl.: Dat is manus Domini. (Harrebomée, I, 276.)

*551 Das kommt von meiner Hand.

Ist meine Arbeit, mein Werk.

*552 Das lässt sich nicht mit Einer Hand erwischen (greifen, fangen).

*553 Dat geit van de Hand in'n Tand.Frommann, II, 539; Bueren, 265; Eichwald, 728; Hauskalender, III.

*554 Dat is dar alle Dage Hand int Haar.Eichwald, 725.

*555 De Hand in der Taske hewwen. (Büren.)

Bereit, Geld auszugeben.

*556 De Hende kleven laten. (S. Finger 141.) – Neocorus II, 354.

*557 Deine Hand blutet. (Rottenburg.)

Spöttischer Zuruf an einen, der sich eben ein Stück Brot gut schmecken lässt.

*558 Der muss Hand von Ars lan.

Er muss in die Tasche greifen und sich etwas kosten lassen.

*559 Deshalb fahr' ich mit der Hand nicht bis zum Arsche. (Oberösterreich.)

Die Sache ist mir viel zu gleichgültig und unbedeutend.

*560 Deshalb verbrenne ich mir die Hände nicht.

Holl.: Daar zou ik mijne hand niet voor in 't vuur willen steken. (Harrebomée, I, 276.)

*561 Die Hand abe ziehen.Mathesy, 351a.

*562 Die Hand am Arme tragen.Fischart.

*563 Die Hand am Werk haben.

Frz.: Avoir la main à l'oeuvre. (Kritzinger, 428a.)

*564 Die Hand auf den Mund legen.Campe, 527b.

Zeichen, dass man etwas weiss, aber nicht sagen will. Holl.: Ik zal mijne hand op den mond legen. (Harrebomée, I, 281.)

*565 Die Hand auf die Tasche.

Empfiehlt Sparsamkeit und Zurückhaltung in Ausgaben.

*566 Die Hand auf etwas geben.

„Do hot er die Hand druf.“ (Keller, 170a.)

*567 Die Hand auf etwas legen.Campe, 527b.

Es in Beschlag nehmen, besonders, um sich schadlos zu machen.

*568 Die Hand aufs Herz.

Holl.: Een ieder legge zijne hand op het hart, en kenne zich zelven. (Harrebomée, I, 277.)

*569 Die Hand aus fremdem Spiel lassen.

Sich nicht in die Angelegenheiten anderer mischen.

*570 Die Hand darüber schlagen.

Etwas ergreifen, sich einer Sache bemächtigen. „Die Luzerner schlugen die Hand darüber“, d. h. sie nahmen in dem Kriege mit Karl dem Kühnen einen Wagen mit Gold weg. (Alte Chronik.)

*571 Die Hand drauf halten.

Sein Vermögen gut zu Rath halten, sparsam sein.

*572 Die Hand im Sacke haben.

In einer Sache nach Belieben schalten und walten können.

*573 Die Hand im Spiel haben.

*574 Die hand in den busen stecken (stossen).Henisch, 569, 70.

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[[158]/0164] 511 Wo man mit Händen reichen kann, da braucht man keine Leiter. – Winckler, XVII, 53. It.: Dove s'arriva colle mani non ci vuol scala. (Pazzaglia, 212, 5.) 512 Wo man mit händen soll helfen, muss man die gelegenheit mit raten nit versaumen. – Lehmann, 604, 147. 513 Wo wäscht ein hand die ander hand, da hat die freundtschafft lang bestand. – Henisch, 1230, 46; Petri, II, 818. 514 Zu einer Hand gehören fünf Finger. – Altmann VI, 434. 515 Zwischen Hand und Mund geht viel zu Grund. Frz.: De la main à la bouche se perd souvent la soupe. (Bohn I, 15.) Holl.: Tusschen hand en tand wordt veel te schand. (Harrebomée, I, 282.) It.: Dalla mano alla bocca si perde la zuppa. (Bohn I, 90.) Lat.: Inter calicem et os multa cadunt. (Gellius.) (Binder I, 783; II, 1530.) Port.: Da mão a boca se perde a sopa. (Bohn I, 274.) Span.: De la mano á la boca se pierde la sopa. (Bohn I, 211.) 516 Zwo treue ehversibte Hände fördern mehr als acht fremde. *517 A de Hand gah. (Luzern.) *518 A hôt alle Händ vûl zu thun, wie a Koater im März. (Schles.) *519 Ab der Hand gah. (Luzern.) *520 Alle Hände voll zu thun haben. – Campe, 527b. *521 An die ärgere Hand fallen. *522 An die todte Hand kommen. – Körte, 2573c; Braun, I, 1097. Von einem geistlichen Stifte erworben werden. 523 Auf die dürre Hand heirathen. Wird durch folgendes Sinngedicht Lessing's erklärt: Ein Bettler ging auf Freiersfüssen und sprach zu einer Magd, die er nach Wunsche fand: „Nimm mich!“ Sie fragt: „Worauf?“ – „Auf diese dürre Hand, die soll uns wohl ernähren müssen.“ *524 Auf eigene Hand gehen. – Frischbier2, 1466. Dän.: Han gaaer paa sin egen haand, som de store giæslinger. (Prov. dan., 137.) *525 Auf flacher Hand liegen. Sehr leicht zu finden, einzusehen sein. *526 Auf Hand halten. (Deutsch-amerikanisch.) Auf Lager, im Vorrath haben. „N. hat alle Sorten Futterstoff, Mehl u. s. w. auf Hand.“ (Der Morgenstern, Doylestown, Pennsylvanien, vom 28. Mai 1857.) 527 Auf ihre Hand darf er nicht hoffen. – Campe, 527b. *528 Auf seiner eigenen Hand sitzen. – Campe, 528a. Sich selbst ernähren. *529 Aus der Hand in den Mund leben. – Körte, 2559a; Körte2, 3177; Braun, I, 1106; Frischbier2, 1462; Lohrengel, II, 39. Engl.: They have but from hand to mouth. Frz.: Au jour le jour manger son blé en herbes. – Journée gagnée, journée dépensée. (Körte, 2559a.) – Vivre au jour la journée. (Bohn I, 64.) *530 Aus der Hand ön den Zand (Zahn). (Trier.) – Firmenich, III, 546, 5; Laven, 175, 5; Körte, 2561. Holl.: Het is van de hand in den tand. (Harrebomée, I, 278.) Lat.: In diem vivere, ex tempore vivere. (Tappius, 90a.) *531 Aus der Hand trinken. Einfach oder dürftig leben. Die Alten sagten in ähnlicher Weise von jemand, der auf der Reise war: Aus dem Kürbis trinken. Lat.: E cucumere bibere. (Bovill, I, 148.) *532 Aus freier Hand essen. – Campe, 528b. 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Müssig sein, die Hände in den Schos legen. *545 Da wölt i net d' Hand umkehren. (Rottenburg.) D. h. es ist kein Unterschied dazwischen. *546 Dar is keen Hand vull, man en ganz Land vull. – Eichwald, 727. *547 Dar sünt de Hande em all up verslêten. (Holst.) – Schütze IV, 120. Damit weiss er vollkommen umzugehen. *548 Das hat Hände und Füsse. – Mathesy, 306a; Herberger, II, 170. Holl.: Dat heeft handen en voeten. (Harrebomée, I, 276.) *549 Das hat weder Händ noch Füss. Lat.: Scopae dissolutae. (Seybold, 544.) *550 Das ist die Hand des Herrn. Holl.: Dat is manus Domini. (Harrebomée, I, 276.) *551 Das kommt von meiner Hand. Ist meine Arbeit, mein Werk. *552 Das lässt sich nicht mit Einer Hand erwischen (greifen, fangen). *553 Dat geit van de Hand in'n Tand. – Frommann, II, 539; Bueren, 265; Eichwald, 728; Hauskalender, III. *554 Dat is dar alle Dage Hand int Haar. – Eichwald, 725. *555 De Hand in der Taske hewwen. (Büren.) Bereit, Geld auszugeben. *556 De Hende kleven laten. (S. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [158]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/164>, abgerufen am 28.11.2024.