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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] Folge. Oft auch: die unerlaubte Handlung des einen bleibt infolge der unerlaubten Handlung des andern ungestraft, indem keiner den andern verräth. (S. Dienst 22, Hund u. Traube.) Die Neger in Surinam sagen ähnlich: Die rechte Hand wäscht die linke Hand, die linke Hand wäscht die rechte Hand. Fast denselben Gedanken drückt ein anderes ihrer Sprichwörter aus: Eine Hand kann ihren Rücken nicht waschen, noch kann ein Euss allein gehen.

Böhm.: Ruka ruku myva. (Celakovsky, 86.)

Dän.: Den eene haand toer den anden.

Frz.: D'une main laver l'autre doibs, comme du poul ce les autres doigts. (Leroux, I, 174.) - Il passeront la rhabarbe en faveur du sene. (Lendroy, 1167.) - Une main frotte (lave) l'autre. (Gaal, 847; Cahier, 189 u. 982; Leroux, I, 175.) - Une main per l'autre, un pied fait lever l'autre. (Cahier, 1965.)

It.: Una man lava l'autra, e doe lavo la cera. (Celakovsky, 86.)

Krain.: Roka toka vmije. (Celakovsky, 86.)

Lat.: Manus manu indiget, pes pede. (Binder II, 1795; Novarin, 481.) - Manus manum, digitum digitus abluit. (Eiselein, 276.) - Manus manum fricat (lavat). (Tappius, 238a; Binder I, 953; II, 1795; Bovill, I, 11; Egeria, 130; Schamelius, 86, 2; Schonheim, M, 7; Eiselein, 276.) - Officium officio provocatur. (Binder I, 1268; II, 2359; Seybold, 403.) - Tradunt operas mutuas. (Terenz.) (Binder II, 3337.) - Utraque mundatur, dum palma palma lavatur. (Binder II, 3462; Gaal, 847; Sutor, 108 u. 264; Egeria, 314.)

Slow.: Roka roka umijo, obedve palice.

Span.: La una mano a la otra lava, y los dos a la cara.

Tschud.: Kässi pesseb teist, siis sawad mollemad puhtakks. (Celakovsky, 86.)

Ung.: Egy kez a masikat mossa. (Gaal, 847.)

124 Eine Hand wäscht die andere, nur muss ein dritter nicht die Seife dazu hergeben sollen.

125 Eine Hand, welche schlägt, muss auch segnen.

126 Eine Hand zieht an, was der ganze Leib nicht wieder vertreiben kann. - Körte, 2568.

127 Eine hässliche Hand wird nicht schöner durch einen goldenen Ring.

Die Russen: Eine hässliche Hand begehrt keines Ringes. (Altmann VI, 510.)

128 Eine kluge Hand macht nicht alles, was eine närrische Zunge schwatzt.

It.: La saggia mano non fa tutto quello, che dice la lingua sciocca. (Pazzaglia, 212, 4.)

129 Eine saubere Hand fährt allzeit in magern Beutel. - Winckler, II, 78.

130 Eine schöne Hand bedarf keiner Ringe.

131 Einer solchen Hand gehört kein ander Scepter. - Parömiakon, 2668.

Megerle wendet diese Redensart auf Ehebrecher an, die bei einem Volke verkehrt auf einen Esel gesetzt wurden, den Schwanz des Thieres in der Hand halten mussten und so in der Stadt herumgeführt wurden.

132 Einmal die Hand an den Pflug und nicht wieder davon. - Körte, 4798.

Gegen das Umsatteln.

133 En kram Hand macht ale Deiren af. - Schuster, 1038.

Eine krumme (bringende, mit Geschenken versehene) Hand macht alle Thüren auf.

134 Endeliche hand macht reich. - Henisch, 890, 28.

135 Enne Hand hät ennen Gang. (Waldeck.) - Curtze, 341, 345.

136 Erfrorenen Händen ist kein Ofen zu heiss.

137 Erst die Hand an den Pflug, dann die Augen auf die Ernte.

Dän.: Leg först haanden paa ploven, för du vender öyne til hösten. (Prov. dan., 456.)

138 Erst die Hand füllen, dann den Mund.

Holl.: De hand te vullen is het middel, om den mond te vullen. (Harrebomee, I, 277a.)

139 Erst die Hände bewegen, dann die Zähne regen.

140 Es gehören rauhe Hände dazu, einen Aal zu fangen.

141 Es gibt nicht eine Hand voll, es gibt ein ganzes Land voll.

Damit tröstet sich ein Bewerber, der eine abweisende Antwort erhalten hat oder dem seine Geliebte untreu geworden ist.

142 Es gibt viel Hände; was eine nicht kann, das macht die andere. - Simrock, 10964a.

143 Es ist eine böse Hand, die den Kopf nicht schützen mag.

Dän.: Det er en ond haand ei sit hoved til vaerge. (Prov. dan., 265.)

[Spaltenumbruch] 144 Es ist eine faule Hand, die sich selber nichts Gutes gönnt. - Gruter, III, 34.

Böhm.: Odsekni tu ruku po loket, ktera sobe dobra nepreje. (Celakovsky, 57.)

145 Es ist nicht in vnsern Händen, dass wir edel geboren werden. - Lehmann, II, 156, 152.

146 Es kommt von guter Hand, sagte Peter Möffert, als ihm ein Spatz auf die Nase schiss.

Holl.: Het komt van goeder hand, zei Goosen, en zij schijt hem op zijn' kop. (Harrebomee, I, 278.)

147 Es muss eine geschickte Hand sein, die einem Narren den Kopf waschen soll.

Holl.: Het moet een wijze hand zijn, die een zotte kop wel scheeren zal. (Bohn I, 325.)

148 Faul hend verarmen. - Franck, I, 163a.

Slow.: Ruka bez roboty prijde do zebroty. (Celakovsky, 136.)

149 Faule Hand ist des Maules Unglück. - Fischer, Psalter, 239a, 372a u. 705c; Seybold, 303.

Lat.: Manus sine opere, mendicabit propere. (Seybold, 298.)

150 Faule Hände fangen nicht Spinnen. - Winckler, XVIII, 87.

151 Faule Hände, faul Garn!

Holl.: Slappe handen maken kwade banden. (Harrebomee, I, 282.)

152 Faule Hände hat das Glück; es zieht in die Höhe den Strick und lässt ihn fallen im Augenblick.

Böhm.: Lina ruka (huba) hole nestesti. (Celakovsky, 136.)

153 Faule Hende müssen ein böss (Mis-) Jahr haben. - Petri, II, 309; Gaal, 423; Körte, 2549; Eiselein, 279; Simrock, 4269a.

Der Träge hat stets ein Unglück in Bereitschaft, das er zu seiner Entschuldigung vorschützt.

Engl.: Idle folks lack no excuses. (Gaal, 423.)

Lat.: Segnities difficultatem praetexit. (Gaal, 423.)

154 Faulen Händen gibt Gott die Drüsen. - Simrock, 4269; Eiselein, 279.

155 Fertige Hand lobt alle land. - Franck, I, 138b.

156 Feuchte Hand bedeutet Liebe. - Simrock, 4206; Eiselein, 278.

157 Fleissige hand bawet leut vnd land. - Henisch, 205, 20; Eyering, 619; Petri, II, 311.

158 Fleissige Hand bestreicht das Brot mit Fett.

Frz.: Mains ouvreuses (travailleuses) sont heureuses. (Leroux, I, 173.)

Holl.: De hand des vlijtigen maakt rijk. (Harrebomee, I, 277.)

159 Fleissige Hand erwirbt des Faulen Land.

Holl.: Eene naarstige hand, en sparende tand koopt eens anders land. (Harrebome, I, 277.)

160 Fleissige Hand erwirbt sich Brot in jedem Land.

161 Fleissige Hand greift nicht nach Tand.

Holl.: De naarstige hand geen snoepers tand. (Harrebomee, I, 277.)

162 Fleissige Hand kauft des faulen Schleckers Land.

Dän.: En flittig haand og sparende tand kiöber andres huus og land. (Prov. dan., 169.)

163 Fleissige Hand machet reich. - Coler, 209; Petri, II, 311; Henisch, 1142, 1.

Lat.: Sedula manus ditat. (Coler, 209.)

164 Fleissige Hand nehret ein dürftig Leben. - Petri, II, 311.

165 Fleissige Hand segnet Meer und Land. - Sprichwörtergarten, 37.

166 Fleissige Händ' und kräftige Bein' sind gern miteinander gemein.

Holl.: Vlitige handen passen bij stramme beenen. (Harrebomee, I, 282.)

167 Fleissige handt bawt leut vnd landt. - Franck, I, 63b; Eyering, II, 619.

Holl.: De gestadige hand breekt het ijs. (Harrebomee, I, 277.)

168 Fleissiger Hand wird wol rath. - Petri, II, 312.

169 Föl Hunnen mage lagt Werk. (Amrum.) - Haupt, VIII, 365, 229.

Viele Hände machen leicht Werk.

170 Freigebige Hand hat viel Freund' im Land.

Dän.: Runde haender giör gode venner. (Prov. dan., 482.)

171 Freigebige Hand ist mit allen verwandt.

172 Fremde Hand verdirbt (ruinirt, verwüstet) wohlgebautes Land.

Die Aegypter: Fremde Hand zerstört die wohlbestellten Häuser. (Burckhardt, 131.)

[Spaltenumbruch] Folge. Oft auch: die unerlaubte Handlung des einen bleibt infolge der unerlaubten Handlung des andern ungestraft, indem keiner den andern verräth. (S. Dienst 22, Hund u. Traube.) Die Neger in Surinam sagen ähnlich: Die rechte Hand wäscht die linke Hand, die linke Hand wäscht die rechte Hand. Fast denselben Gedanken drückt ein anderes ihrer Sprichwörter aus: Eine Hand kann ihren Rücken nicht waschen, noch kann ein Euss allein gehen.

Böhm.: Ruka ruku mývá. (Čelakovsky, 86.)

Dän.: Den eene haand toer den anden.

Frz.: D'une main laver l'autre doibs, comme du poul ce les autres doigts. (Leroux, I, 174.) – Il passeront la rhabarbe en faveur du séné. (Lendroy, 1167.) – Une main frotte (lave) l'autre. (Gaal, 847; Cahier, 189 u. 982; Leroux, I, 175.) – Une main per l'autre, un pied fait lever l'autre. (Cahier, 1965.)

It.: Una man lava l'autra, e doe lavo la cera. (Čelakovsky, 86.)

Krain.: Roka toka vmije. (Čelakovsky, 86.)

Lat.: Manus manu indiget, pes pede. (Binder II, 1795; Novarin, 481.) – Manus manum, digitum digitus abluit. (Eiselein, 276.) – Manus manum fricat (lavat). (Tappius, 238a; Binder I, 953; II, 1795; Bovill, I, 11; Egeria, 130; Schamelius, 86, 2; Schonheim, M, 7; Eiselein, 276.) – Officium officio provocatur. (Binder I, 1268; II, 2359; Seybold, 403.) – Tradunt operas mutuas. (Terenz.) (Binder II, 3337.) – Utraque mundatur, dum palma palma lavatur. (Binder II, 3462; Gaal, 847; Sutor, 108 u. 264; Egeria, 314.)

Slow.: Roka roka umijo, obedve palice.

Span.: La una mano á la otra lava, y los dos á la cara.

Tschud.: Kässi pesseb teist, siis sawad mollemad puhtakks. (Čelakovsky, 86.)

Ung.: Egy kéz a másikat mossa. (Gaal, 847.)

124 Eine Hand wäscht die andere, nur muss ein dritter nicht die Seife dazu hergeben sollen.

125 Eine Hand, welche schlägt, muss auch segnen.

126 Eine Hand zieht an, was der ganze Leib nicht wieder vertreiben kann.Körte, 2568.

127 Eine hässliche Hand wird nicht schöner durch einen goldenen Ring.

Die Russen: Eine hässliche Hand begehrt keines Ringes. (Altmann VI, 510.)

128 Eine kluge Hand macht nicht alles, was eine närrische Zunge schwatzt.

It.: La saggia mano non fa tutto quello, che dice la lingua sciocca. (Pazzaglia, 212, 4.)

129 Eine saubere Hand fährt allzeit in magern Beutel.Winckler, II, 78.

130 Eine schöne Hand bedarf keiner Ringe.

131 Einer solchen Hand gehört kein ander Scepter.Parömiakon, 2668.

Megerle wendet diese Redensart auf Ehebrecher an, die bei einem Volke verkehrt auf einen Esel gesetzt wurden, den Schwanz des Thieres in der Hand halten mussten und so in der Stadt herumgeführt wurden.

132 Einmal die Hand an den Pflug und nicht wieder davon.Körte, 4798.

Gegen das Umsatteln.

133 En kram Hând mâcht ale Dîren af.Schuster, 1038.

Eine krumme (bringende, mit Geschenken versehene) Hand macht alle Thüren auf.

134 Endeliche hand macht reich.Henisch, 890, 28.

135 Enne Hand hät ennen Gang. (Waldeck.) – Curtze, 341, 345.

136 Erfrorenen Händen ist kein Ofen zu heiss.

137 Erst die Hand an den Pflug, dann die Augen auf die Ernte.

Dän.: Leg först haanden paa ploven, før du vender öyne til høsten. (Prov. dan., 456.)

138 Erst die Hand füllen, dann den Mund.

Holl.: De hand te vullen is het middel, om den mond te vullen. (Harrebomée, I, 277a.)

139 Erst die Hände bewegen, dann die Zähne regen.

140 Es gehören rauhe Hände dazu, einen Aal zu fangen.

141 Es gibt nicht eine Hand voll, es gibt ein ganzes Land voll.

Damit tröstet sich ein Bewerber, der eine abweisende Antwort erhalten hat oder dem seine Geliebte untreu geworden ist.

142 Es gibt viel Hände; was eine nicht kann, das macht die andere.Simrock, 10964a.

143 Es ist eine böse Hand, die den Kopf nicht schützen mag.

Dän.: Det er en ond haand ei sit hoved til værge. (Prov. dan., 265.)

[Spaltenumbruch] 144 Es ist eine faule Hand, die sich selber nichts Gutes gönnt.Gruter, III, 34.

Böhm.: Odsekni tu ruku po loket, která sobĕ dobra nepřeje. (Čelakovsky, 57.)

145 Es ist nicht in vnsern Händen, dass wir edel geboren werden.Lehmann, II, 156, 152.

146 Es kommt von guter Hand, sagte Peter Möffert, als ihm ein Spatz auf die Nase schiss.

Holl.: Het komt van goeder hand, zei Goosen, en zij schijt hem op zijn' kop. (Harrebomée, I, 278.)

147 Es muss eine geschickte Hand sein, die einem Narren den Kopf waschen soll.

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149 Faule Hand ist des Maules Unglück.Fischer, Psalter, 239a, 372a u. 705c; Seybold, 303.

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150 Faule Hände fangen nicht Spinnen.Winckler, XVIII, 87.

151 Faule Hände, faul Garn!

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Der Träge hat stets ein Unglück in Bereitschaft, das er zu seiner Entschuldigung vorschützt.

Engl.: Idle folks lack no excuses. (Gaal, 423.)

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154 Faulen Händen gibt Gott die Drüsen.Simrock, 4269; Eiselein, 279.

155 Fertige Hand lobt alle land.Franck, I, 138b.

156 Feuchte Hand bedeutet Liebe.Simrock, 4206; Eiselein, 278.

157 Fleissige hand bawet leut vnd land.Henisch, 205, 20; Eyering, 619; Petri, II, 311.

158 Fleissige Hand bestreicht das Brot mit Fett.

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159 Fleissige Hand erwirbt des Faulen Land.

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160 Fleissige Hand erwirbt sich Brot in jedem Land.

161 Fleissige Hand greift nicht nach Tand.

Holl.: De naarstige hand geen snoepers tand. (Harrebomée, I, 277.)

162 Fleissige Hand kauft des faulen Schleckers Land.

Dän.: En flittig haand og sparende tand kiøber andres huus og land. (Prov. dan., 169.)

163 Fleissige Hand machet reich.Coler, 209; Petri, II, 311; Henisch, 1142, 1.

Lat.: Sedula manus ditat. (Coler, 209.)

164 Fleissige Hand nehret ein dürftig Leben.Petri, II, 311.

165 Fleissige Hand segnet Meer und Land.Sprichwörtergarten, 37.

166 Fleissige Händ' und kräftige Bein' sind gern miteinander gemein.

Holl.: Vlitige handen passen bij stramme beenen. (Harrebomée, I, 282.)

167 Fleissige handt bawt leut vnd landt.Franck, I, 63b; Eyering, II, 619.

Holl.: De gestadige hand breekt het ijs. (Harrebomée, I, 277.)

168 Fleissiger Hand wird wol rath.Petri, II, 312.

169 Föl Hunnen mâge lagt Werk. (Amrum.) – Haupt, VIII, 365, 229.

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170 Freigebige Hand hat viel Freund' im Land.

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171 Freigebige Hand ist mit allen verwandt.

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[[150]/0156] Folge. Oft auch: die unerlaubte Handlung des einen bleibt infolge der unerlaubten Handlung des andern ungestraft, indem keiner den andern verräth. (S. Dienst 22, Hund u. Traube.) Die Neger in Surinam sagen ähnlich: Die rechte Hand wäscht die linke Hand, die linke Hand wäscht die rechte Hand. Fast denselben Gedanken drückt ein anderes ihrer Sprichwörter aus: Eine Hand kann ihren Rücken nicht waschen, noch kann ein Euss allein gehen. Böhm.: Ruka ruku mývá. (Čelakovsky, 86.) Dän.: Den eene haand toer den anden. Frz.: D'une main laver l'autre doibs, comme du poul ce les autres doigts. (Leroux, I, 174.) – Il passeront la rhabarbe en faveur du séné. (Lendroy, 1167.) – Une main frotte (lave) l'autre. (Gaal, 847; Cahier, 189 u. 982; Leroux, I, 175.) – Une main per l'autre, un pied fait lever l'autre. (Cahier, 1965.) It.: Una man lava l'autra, e doe lavo la cera. (Čelakovsky, 86.) Krain.: Roka toka vmije. (Čelakovsky, 86.) Lat.: Manus manu indiget, pes pede. (Binder II, 1795; Novarin, 481.) – Manus manum, digitum digitus abluit. (Eiselein, 276.) – Manus manum fricat (lavat). (Tappius, 238a; Binder I, 953; II, 1795; Bovill, I, 11; Egeria, 130; Schamelius, 86, 2; Schonheim, M, 7; Eiselein, 276.) – Officium officio provocatur. (Binder I, 1268; II, 2359; Seybold, 403.) – Tradunt operas mutuas. (Terenz.) (Binder II, 3337.) – Utraque mundatur, dum palma palma lavatur. (Binder II, 3462; Gaal, 847; Sutor, 108 u. 264; Egeria, 314.) Slow.: Roka roka umijo, obedve palice. Span.: La una mano á la otra lava, y los dos á la cara. Tschud.: Kässi pesseb teist, siis sawad mollemad puhtakks. (Čelakovsky, 86.) Ung.: Egy kéz a másikat mossa. (Gaal, 847.) 124 Eine Hand wäscht die andere, nur muss ein dritter nicht die Seife dazu hergeben sollen. 125 Eine Hand, welche schlägt, muss auch segnen. 126 Eine Hand zieht an, was der ganze Leib nicht wieder vertreiben kann. – Körte, 2568. 127 Eine hässliche Hand wird nicht schöner durch einen goldenen Ring. Die Russen: Eine hässliche Hand begehrt keines Ringes. (Altmann VI, 510.) 128 Eine kluge Hand macht nicht alles, was eine närrische Zunge schwatzt. It.: La saggia mano non fa tutto quello, che dice la lingua sciocca. (Pazzaglia, 212, 4.) 129 Eine saubere Hand fährt allzeit in magern Beutel. – Winckler, II, 78. 130 Eine schöne Hand bedarf keiner Ringe. 131 Einer solchen Hand gehört kein ander Scepter. – Parömiakon, 2668. Megerle wendet diese Redensart auf Ehebrecher an, die bei einem Volke verkehrt auf einen Esel gesetzt wurden, den Schwanz des Thieres in der Hand halten mussten und so in der Stadt herumgeführt wurden. 132 Einmal die Hand an den Pflug und nicht wieder davon. – Körte, 4798. Gegen das Umsatteln. 133 En kram Hând mâcht ale Dîren af. – Schuster, 1038. Eine krumme (bringende, mit Geschenken versehene) Hand macht alle Thüren auf. 134 Endeliche hand macht reich. – Henisch, 890, 28. 135 Enne Hand hät ennen Gang. 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(Čelakovsky, 57.) 145 Es ist nicht in vnsern Händen, dass wir edel geboren werden. – Lehmann, II, 156, 152. 146 Es kommt von guter Hand, sagte Peter Möffert, als ihm ein Spatz auf die Nase schiss. Holl.: Het komt van goeder hand, zei Goosen, en zij schijt hem op zijn' kop. (Harrebomée, I, 278.) 147 Es muss eine geschickte Hand sein, die einem Narren den Kopf waschen soll. Holl.: Het moet een wijze hand zijn, die een zotte kop wel scheeren zal. (Bohn I, 325.) 148 Faul hend verarmen. – Franck, I, 163a. Slow.: Ruka bez roboty přijde do žebroty. (Čelakovsky, 136.) 149 Faule Hand ist des Maules Unglück. – Fischer, Psalter, 239a, 372a u. 705c; Seybold, 303. Lat.: Manus sine opere, mendicabit propere. (Seybold, 298.) 150 Faule Hände fangen nicht Spinnen. – Winckler, XVIII, 87. 151 Faule Hände, faul Garn! Holl.: Slappe handen maken kwade banden. (Harrebomée, I, 282.) 152 Faule Hände hat das Glück; es zieht in die Höhe den Strick und lässt ihn fallen im Augenblick. Böhm.: Líná ruka (huba) holé nĕstešti. (Čelakovsky, 136.) 153 Faule Hende müssen ein böss (Mis-) Jahr haben. – Petri, II, 309; Gaal, 423; Körte, 2549; Eiselein, 279; Simrock, 4269a. Der Träge hat stets ein Unglück in Bereitschaft, das er zu seiner Entschuldigung vorschützt. Engl.: Idle folks lack no excuses. (Gaal, 423.) Lat.: Segnities difficultatem praetexit. (Gaal, 423.) 154 Faulen Händen gibt Gott die Drüsen. – Simrock, 4269; Eiselein, 279. 155 Fertige Hand lobt alle land. – Franck, I, 138b. 156 Feuchte Hand bedeutet Liebe. – Simrock, 4206; Eiselein, 278. 157 Fleissige hand bawet leut vnd land. – Henisch, 205, 20; Eyering, 619; Petri, II, 311. 158 Fleissige Hand bestreicht das Brot mit Fett. Frz.: Mains ouvreuses (travailleuses) sont heureuses. (Leroux, I, 173.) Holl.: De hand des vlijtigen maakt rijk. (Harrebomée, I, 277.) 159 Fleissige Hand erwirbt des Faulen Land. Holl.: Eene naarstige hand, en sparende tand koopt eens anders land. (Harrebome, I, 277.) 160 Fleissige Hand erwirbt sich Brot in jedem Land. 161 Fleissige Hand greift nicht nach Tand. Holl.: De naarstige hand geen snoepers tand. (Harrebomée, I, 277.) 162 Fleissige Hand kauft des faulen Schleckers Land. Dän.: En flittig haand og sparende tand kiøber andres huus og land. (Prov. dan., 169.) 163 Fleissige Hand machet reich. – Coler, 209; Petri, II, 311; Henisch, 1142, 1. Lat.: Sedula manus ditat. (Coler, 209.) 164 Fleissige Hand nehret ein dürftig Leben. – Petri, II, 311. 165 Fleissige Hand segnet Meer und Land. – Sprichwörtergarten, 37. 166 Fleissige Händ' und kräftige Bein' sind gern miteinander gemein. Holl.: Vlitige handen passen bij stramme beenen. (Harrebomée, I, 282.) 167 Fleissige handt bawt leut vnd landt. – Franck, I, 63b; Eyering, II, 619. Holl.: De gestadige hand breekt het ijs. (Harrebomée, I, 277.) 168 Fleissiger Hand wird wol rath. – Petri, II, 312. 169 Föl Hunnen mâge lagt Werk. (Amrum.) – Haupt, VIII, 365, 229. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [150]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/156>, abgerufen am 24.11.2024.