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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 331 Gott bewahre mich vor vier Häusern: vor dem Leihhause, dem Wirthshause, dem Spital und dem Gefängniss.

Frz.: Dieu me garde de quatre maisons: de la taverne, du Lombard, de l'hospital et de la prison. (Leroux, I, 10; Kritzinger, 235b.)

332 Gott bewahre uns vor Augustkoth und Maistaub!

333 Gott bewahre uns vor dem Etcetera der Advocaten und dem Quiproquo der Apotheker.

Frz.: Dieu nous garde d'un etcetera de notaire et d'un quiproquo d'apothicaire! (Cahier, 1165.)

334 Gott bewahre uns vor den Junkern am Tage und den Betbrüdern am Abend.

Span.: Dios os libre de hidalgo de dia, y de fraile de noche. (Bohn I, 214.)

335 Gott bewahre uns vor der Gesundheit der Deutschen1 und der Krankheit der Franzosen (s. d.). - Reinsberg V, 22.

1) D. h. vor zu vielem Gesundheittrinken.

336 Gott bewahre uns vor grossem Glück, - Schottel, 1133a.

337 Gott bewoare ju (euch) vör Bissen1 un Weipsterten2 un vör dausent Düwel. (Münster.) - Frommann, VI, 458, 111.

1) Wild umherrennen.

2) Unstet hin- und herhüpfen nach Art der Bachstelze. Mit den Substantiven: Bissen und Weipsterten soll bildlich Irrthum und Schwärmerei ausgedrückt werden.

338 Gott bezahl' den Ueberzug, fürs Unterfutter geb' ich nichts.

Böhm.: Zaplat pan buh za buchty, za kapustu odpustte (neoplatim). (Celakovsky, 275.)

339 Gott bezahl' dir's mit sieben Jungen und einem Gottlieb. (Schles.)

Schlesischer Witz: Für sieben Jungen sorgte früher der König, und der Gottlieb kommt, wie sein Vetter Hans, durch seine Dummheit fort.

340 Gott bezahl es ihm zu tausendmal. - Agricola I, 585.

Frz.: Dieu paiera tout.

341 Gott bezahl's, sagte die Hurenmutter zum Pfaff, als er ihr ein Trinkgeld gab.

342 Gott bezahlt bis auf den Heller. - Parömiakon, 1210.

343 Gott bezahlt mit gleicher Münze. - Parömiakon, 3099.

344 Gott bleibt bei denen, die bei ihm bleiben.

345 Gott bleibt Meister. - Petri, II, 344.

346 Gott bleibt nicht aus, wenn er gleich verzeucht. - Petri, I, 43; Sailer, 218; Sprichwörterschatz, 210; Kirchhofer, 130; Simrock, 3914.

It.: La vendetta di Dio non piomba in fretta.

347 Gott bleibt nichts schuldig.

Jüd.-deutsch: Nix chajjev. (Tendlau, 938.)

Kroat.: Bog ni komu duzan neostaje.

348 Gott borgt länger als die Menschen.

Holl.: God borgt wel, maar de mensch niet. (Harrebomee, I, 242.)

349 Gott borgt oft eine Zech. - Schottel, 1119b.

350 Gott braucht alles, auch dess bösen zu gutem. - Henisch, 1705, 51; Petri, II, 344.

351 Gott bricht den Stolz zuletzt wie Holz. - Parömiakon, 2223.

352 Gott darff keiner Statt, die sein wort nicht will herbergen. - Henisch, 653, 12.

353 Gott darff keins starcken vnd nutzt jhm kein kluger. - Henisch, 1705, 58.

354 Gott, das höchste gut, alles im besten thut. - Petri, II, 343.

355 Gott deckt dem Elenden den Tisch.

Die Neger in Surinam sagen: Gott tödtet Wild für den Aussätzigen (Boasiekranken). Doch wird das Sprichwort auch angewandt, wenn jemand etwas sehr leicht gemacht ist, wenn ihm die gebratenen Tauben in den Mund fliegen.

356 Gott demütiget Sünder durchs Creutz. - Henisch, 623, 18.

357 Gott, den eltern vnnd zuchtmaister (Lehrern) kan man nimmer gleiches vergelten. - Henisch, 1706, 32; Petri, II, 344; Sailer, 97; Reinsberg VII, 96.

Engl.: God, our parents and our masters can never be requited.

[Spaltenumbruch] Lat.: Nemo Deo, charisque parentibus atque magistris praemia pro meritis digna referre potest.

Ung.: Az Istennek, atyadnak es a hiv tanitodnak soha meg nem flzetnet.

358 Gott der Härr liwt noch. (Siebenbürg.-sächs.)

Es ist noch nicht alles aus.

359 Gott der Herr muss wahrlich fromm sein, dass er mit Blitzen nicht fährt drein.

360 Gott der Herr selber würde lachen, wenn ein Jesuit den andern über den Löffel balbiren könnte. - Klosterspiegel, 31, 12.

361 Gott der Herr wiehret den Bäumen, dat se nich in de Heben (Himmel) wasset. (Lippe.)

362 Gott der Herre hat die grösste Wildbahne. - Oec. rur., 568.

363 Gott die Ehre und jedem sein Recht.

Dän.: Giv Gud aere, lad hver sin egen vaere. (Prov. dan., 14.)

364 Gott die Ehre und jedem, was ihm gebührt.

365 Gott dienen hindert nichts. - Henisch, 698, 68; Petri, II, 344.

366 Gott dienen ist mit jhm Regieren. - Henisch, 1706, 7.

367 Gott ehr' de Weverui, et mag regen oder schniggen, sind se ok nit satt, so wät se doch nitt nat. (Soest.)

368 Gott ehre das Handwerg. - Luther's Ms., S. 7.

369 Gott ehre das Handwerk, sprach der Schinder zum Richter. (S. Spielen.) - Hoefer, 916; Eiselein, 279; Simrock, 4313.

370 Gott ehre die vielen Hende, Gott schende die vielen Munde. - Henisch, 803, 20; Petri, III, 7.

371 Gott, Eltern, Lehrern, gnugsamb ehr, kan man erzeygen nimmermehr. - Gruter, III, 44; Lehmann, II, 238, 69.

Engl.: God, our parents, and our masters can never be requited. (Bohn II, 363; Gaal, 1600.)

Frz.: A Dieu, a maistre, ny a parent l'on ne peut rendre l'equivalent. (Kritzinger, 234b.) - A Dieu, Pere, maistre et patrie le semblable ne se rene mye. (Leroux, II, 163.)

372 Gott, eltern vnd alte leut soll man ehren. - Henisch, 903, 9.

373 Gott erbarme sich dessen, der mit dem Bettler soll essen.

Arabisch: Gott erbarme sich dessen, der von einem Bettler betteln soll.

374 Gott erbarmet sich, welliches er will, vnnd verstocket, wellichen er will. - Henisch, 1706, 34.

375 Gott erhelt endlich das rechte Recht bey recht. - Petri, II, 344.

376 Gott erhört den frommen allenthalben. - Henisch, 1710, 65.

377 Gott erkennt die hertzen. - Henisch, 1711, 14.

378 Gott erlaubt niemand klüger zu sein als er selber ist. - Seybold, 380.

Lat.: Non sinit Deus quemquam alterum sapere praeter se ipsum. (Seybold, 379.)

379 Gott erscheint manchem vnversehen. - Henisch, 1713, 10; Lehmann, II, 230, 147.

380 Gott fahet grosse sachen schwechlich an durch geringe Leut. - Henisch, 1706, 42; Petri, II, 344.

381 Gott fasst immer hin, wo es am wehesten thut.

382 Gott fehet die Weysen in jhrer Listigkeit vnd stürtzt den verkehrten rath. - Petri, II, 344.

383 Gott findet den Schuldigen. - Eiselein, 250; Simrock, 3931.

Lat.: Ante Dei vultum nihil unquam restat inultum. - Reperit deus nocentem. (Eiselein, 250.)

384 Gott fordert das rechte Recht. - Petri, II, 344.

385 Gott fordert nicht von einem Mann, dass er mehr thun soll, denn er kann.

Dän.: Gud kraever ei meere end han givet, af ingen meere end han formaaer og forstaaer. (Prov. dan., 257.)

386 Gott fordert von den Schuldigen wol Rechnung, aber keine Bezahlung. - Opel, 375; Sprichwörterschatz, 176.

387 Gott fordert von keinem zu pfeifen, er gibt ihm auch den Mund dazu.

388 Gott füget, wie genüget. - Körte2, 2905.

389 Gott fügt, dass mir's genügt. - Simrock, 3965.

[Spaltenumbruch] 331 Gott bewahre mich vor vier Häusern: vor dem Leihhause, dem Wirthshause, dem Spital und dem Gefängniss.

Frz.: Dieu me garde de quatre maisons: de la taverne, du Lombard, de l'hospital et de la prison. (Leroux, I, 10; Kritzinger, 235b.)

332 Gott bewahre uns vor Augustkoth und Maistaub!

333 Gott bewahre uns vor dem Etcetera der Advocaten und dem Quiproquo der Apotheker.

Frz.: Dieu nous garde d'un etcétéra de notaire et d'un quiproquo d'apothicaire! (Cahier, 1165.)

334 Gott bewahre uns vor den Junkern am Tage und den Betbrüdern am Abend.

Span.: Dios os libre de hidalgo de dia, y de fraile de noche. (Bohn I, 214.)

335 Gott bewahre uns vor der Gesundheit der Deutschen1 und der Krankheit der Franzosen (s. d.).Reinsberg V, 22.

1) D. h. vor zu vielem Gesundheittrinken.

336 Gott bewahre uns vor grossem Glück,Schottel, 1133a.

337 Gott bewoare ju (euch) vör Bissen1 un Wîpstêrten2 un vör dûsent Düwel. (Münster.) – Frommann, VI, 458, 111.

1) Wild umherrennen.

2) Unstet hin- und herhüpfen nach Art der Bachstelze. Mit den Substantiven: Bissen und Wîpstêrten soll bildlich Irrthum und Schwärmerei ausgedrückt werden.

338 Gott bezahl' den Ueberzug, fürs Unterfutter geb' ich nichts.

Böhm.: Zaplat pán bůh za buchty, za kapustu odpustte (neoplatím). (Čelakovsky, 275.)

339 Gott bezahl' dir's mit sieben Jungen und einem Gottlieb. (Schles.)

Schlesischer Witz: Für sieben Jungen sorgte früher der König, und der Gottlieb kommt, wie sein Vetter Hans, durch seine Dummheit fort.

340 Gott bezahl es ihm zu tausendmal.Agricola I, 585.

Frz.: Dieu paiera tout.

341 Gott bezahl's, sagte die Hurenmutter zum Pfaff, als er ihr ein Trinkgeld gab.

342 Gott bezahlt bis auf den Heller.Parömiakon, 1210.

343 Gott bezahlt mit gleicher Münze.Parömiakon, 3099.

344 Gott bleibt bei denen, die bei ihm bleiben.

345 Gott bleibt Meister.Petri, II, 344.

346 Gott bleibt nicht aus, wenn er gleich verzeucht.Petri, I, 43; Sailer, 218; Sprichwörterschatz, 210; Kirchhofer, 130; Simrock, 3914.

It.: La vendetta di Dio non piomba in fretta.

347 Gott bleibt nichts schuldig.

Jüd.-deutsch: Nix chajjev. (Tendlau, 938.)

Kroat.: Bog ni komu dužan neostaje.

348 Gott borgt länger als die Menschen.

Holl.: God borgt wel, maar de mensch niet. (Harrebomée, I, 242.)

349 Gott borgt oft eine Zech.Schottel, 1119b.

350 Gott braucht alles, auch dess bösen zu gutem.Henisch, 1705, 51; Petri, II, 344.

351 Gott bricht den Stolz zuletzt wie Holz.Parömiakon, 2223.

352 Gott darff keiner Statt, die sein wort nicht will herbergen.Henisch, 653, 12.

353 Gott darff keins starcken vnd nutzt jhm kein kluger.Henisch, 1705, 58.

354 Gott, das höchste gut, alles im besten thut.Petri, II, 343.

355 Gott deckt dem Elenden den Tisch.

Die Neger in Surinam sagen: Gott tödtet Wild für den Aussätzigen (Boasiekranken). Doch wird das Sprichwort auch angewandt, wenn jemand etwas sehr leicht gemacht ist, wenn ihm die gebratenen Tauben in den Mund fliegen.

356 Gott demütiget Sünder durchs Creutz.Henisch, 623, 18.

357 Gott, den eltern vnnd zuchtmaister (Lehrern) kan man nimmer gleiches vergelten.Henisch, 1706, 32; Petri, II, 344; Sailer, 97; Reinsberg VII, 96.

Engl.: God, our parents and our masters can never be requited.

[Spaltenumbruch] Lat.: Nemo Deo, charisque parentibus atque magistris praemia pro meritis digna referre potest.

Ung.: Az Istennek, atyádnak és a hiv tanitódnak soha meg nem flzetnet.

358 Gott der Härr liwt noch. (Siebenbürg.-sächs.)

Es ist noch nicht alles aus.

359 Gott der Herr muss wahrlich fromm sein, dass er mit Blitzen nicht fährt drein.

360 Gott der Herr selber würde lachen, wenn ein Jesuit den andern über den Löffel balbiren könnte.Klosterspiegel, 31, 12.

361 Gott der Herr wiehret den Bäumen, dat se nich in de Heben (Himmel) wasset. (Lippe.)

362 Gott der Herre hat die grösste Wildbahne.Oec. rur., 568.

363 Gott die Ehre und jedem sein Recht.

Dän.: Giv Gud ære, lad hver sin egen være. (Prov. dan., 14.)

364 Gott die Ehre und jedem, was ihm gebührt.

365 Gott dienen hindert nichts.Henisch, 698, 68; Petri, II, 344.

366 Gott dienen ist mit jhm Regieren.Henisch, 1706, 7.

367 Gott ehr' de Weverui, et mag regen oder schniggen, sind se ok nit satt, so wät se doch nitt nat. (Soest.)

368 Gott ehre das Handwerg.Luther's Ms., S. 7.

369 Gott ehre das Handwerk, sprach der Schinder zum Richter. (S. Spielen.) – Hoefer, 916; Eiselein, 279; Simrock, 4313.

370 Gott ehre die vielen Hende, Gott schende die vielen Munde.Henisch, 803, 20; Petri, III, 7.

371 Gott, Eltern, Lehrern, gnugsamb ehr, kan man erzeygen nimmermehr.Gruter, III, 44; Lehmann, II, 238, 69.

Engl.: God, our parents, and our masters can never be requited. (Bohn II, 363; Gaal, 1600.)

Frz.: A Dieu, à maistre, ny à parent l'on ne peut rendre l'equivalent. (Kritzinger, 234b.) – A Dieu, Père, maistre et patrie le semblable ne se rene mye. (Leroux, II, 163.)

372 Gott, eltern vnd alte leut soll man ehren.Henisch, 903, 9.

373 Gott erbarme sich dessen, der mit dem Bettler soll essen.

Arabisch: Gott erbarme sich dessen, der von einem Bettler betteln soll.

374 Gott erbarmet sich, welliches er will, vnnd verstocket, wellichen er will.Henisch, 1706, 34.

375 Gott erhelt endlich das rechte Recht bey recht.Petri, II, 344.

376 Gott erhört den frommen allenthalben.Henisch, 1710, 65.

377 Gott erkennt die hertzen.Henisch, 1711, 14.

378 Gott erlaubt niemand klüger zu sein als er selber ist.Seybold, 380.

Lat.: Non sinit Deus quemquam alterum sapere praeter se ipsum. (Seybold, 379.)

379 Gott erscheint manchem vnversehen.Henisch, 1713, 10; Lehmann, II, 230, 147.

380 Gott fahet grosse sachen schwechlich an durch geringe Leut.Henisch, 1706, 42; Petri, II, 344.

381 Gott fasst immer hin, wo es am wehesten thut.

382 Gott fehet die Weysen in jhrer Listigkeit vnd stürtzt den verkehrten rath.Petri, II, 344.

383 Gott findet den Schuldigen.Eiselein, 250; Simrock, 3931.

Lat.: Ante Dei vultum nihil unquam restat inultum. – Reperit deus nocentem. (Eiselein, 250.)

384 Gott fordert das rechte Recht.Petri, II, 344.

385 Gott fordert nicht von einem Mann, dass er mehr thun soll, denn er kann.

Dän.: Gud kræver ei meere end han givet, af ingen meere end han formaaer og forstaaer. (Prov. dan., 257.)

386 Gott fordert von den Schuldigen wol Rechnung, aber keine Bezahlung.Opel, 375; Sprichwörterschatz, 176.

387 Gott fordert von keinem zu pfeifen, er gibt ihm auch den Mund dazu.

388 Gott füget, wie genüget.Körte2, 2905.

389 Gott fügt, dass mir's genügt.Simrock, 3965.

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[[9]/0015] 331 Gott bewahre mich vor vier Häusern: vor dem Leihhause, dem Wirthshause, dem Spital und dem Gefängniss. Frz.: Dieu me garde de quatre maisons: de la taverne, du Lombard, de l'hospital et de la prison. (Leroux, I, 10; Kritzinger, 235b.) 332 Gott bewahre uns vor Augustkoth und Maistaub! 333 Gott bewahre uns vor dem Etcetera der Advocaten und dem Quiproquo der Apotheker. Frz.: Dieu nous garde d'un etcétéra de notaire et d'un quiproquo d'apothicaire! (Cahier, 1165.) 334 Gott bewahre uns vor den Junkern am Tage und den Betbrüdern am Abend. Span.: Dios os libre de hidalgo de dia, y de fraile de noche. (Bohn I, 214.) 335 Gott bewahre uns vor der Gesundheit der Deutschen1 und der Krankheit der Franzosen (s. d.). – Reinsberg V, 22. 1) D. h. vor zu vielem Gesundheittrinken. 336 Gott bewahre uns vor grossem Glück, – Schottel, 1133a. 337 Gott bewoare ju (euch) vör Bissen1 un Wîpstêrten2 un vör dûsent Düwel. (Münster.) – Frommann, VI, 458, 111. 1) Wild umherrennen. 2) Unstet hin- und herhüpfen nach Art der Bachstelze. Mit den Substantiven: Bissen und Wîpstêrten soll bildlich Irrthum und Schwärmerei ausgedrückt werden. 338 Gott bezahl' den Ueberzug, fürs Unterfutter geb' ich nichts. Böhm.: Zaplat pán bůh za buchty, za kapustu odpustte (neoplatím). (Čelakovsky, 275.) 339 Gott bezahl' dir's mit sieben Jungen und einem Gottlieb. (Schles.) Schlesischer Witz: Für sieben Jungen sorgte früher der König, und der Gottlieb kommt, wie sein Vetter Hans, durch seine Dummheit fort. 340 Gott bezahl es ihm zu tausendmal. – Agricola I, 585. Frz.: Dieu paiera tout. 341 Gott bezahl's, sagte die Hurenmutter zum Pfaff, als er ihr ein Trinkgeld gab. 342 Gott bezahlt bis auf den Heller. – Parömiakon, 1210. 343 Gott bezahlt mit gleicher Münze. – Parömiakon, 3099. 344 Gott bleibt bei denen, die bei ihm bleiben. 345 Gott bleibt Meister. – Petri, II, 344. 346 Gott bleibt nicht aus, wenn er gleich verzeucht. – Petri, I, 43; Sailer, 218; Sprichwörterschatz, 210; Kirchhofer, 130; Simrock, 3914. It.: La vendetta di Dio non piomba in fretta. 347 Gott bleibt nichts schuldig. Jüd.-deutsch: Nix chajjev. (Tendlau, 938.) Kroat.: Bog ni komu dužan neostaje. 348 Gott borgt länger als die Menschen. Holl.: God borgt wel, maar de mensch niet. (Harrebomée, I, 242.) 349 Gott borgt oft eine Zech. – Schottel, 1119b. 350 Gott braucht alles, auch dess bösen zu gutem. – Henisch, 1705, 51; Petri, II, 344. 351 Gott bricht den Stolz zuletzt wie Holz. – Parömiakon, 2223. 352 Gott darff keiner Statt, die sein wort nicht will herbergen. – Henisch, 653, 12. 353 Gott darff keins starcken vnd nutzt jhm kein kluger. – Henisch, 1705, 58. 354 Gott, das höchste gut, alles im besten thut. – Petri, II, 343. 355 Gott deckt dem Elenden den Tisch. Die Neger in Surinam sagen: Gott tödtet Wild für den Aussätzigen (Boasiekranken). Doch wird das Sprichwort auch angewandt, wenn jemand etwas sehr leicht gemacht ist, wenn ihm die gebratenen Tauben in den Mund fliegen. 356 Gott demütiget Sünder durchs Creutz. – Henisch, 623, 18. 357 Gott, den eltern vnnd zuchtmaister (Lehrern) kan man nimmer gleiches vergelten. – Henisch, 1706, 32; Petri, II, 344; Sailer, 97; Reinsberg VII, 96. Engl.: God, our parents and our masters can never be requited. Lat.: Nemo Deo, charisque parentibus atque magistris praemia pro meritis digna referre potest. Ung.: Az Istennek, atyádnak és a hiv tanitódnak soha meg nem flzetnet. 358 Gott der Härr liwt noch. (Siebenbürg.-sächs.) Es ist noch nicht alles aus. 359 Gott der Herr muss wahrlich fromm sein, dass er mit Blitzen nicht fährt drein. 360 Gott der Herr selber würde lachen, wenn ein Jesuit den andern über den Löffel balbiren könnte. – Klosterspiegel, 31, 12. 361 Gott der Herr wiehret den Bäumen, dat se nich in de Heben (Himmel) wasset. (Lippe.) 362 Gott der Herre hat die grösste Wildbahne. – Oec. rur., 568. 363 Gott die Ehre und jedem sein Recht. Dän.: Giv Gud ære, lad hver sin egen være. (Prov. dan., 14.) 364 Gott die Ehre und jedem, was ihm gebührt. 365 Gott dienen hindert nichts. – Henisch, 698, 68; Petri, II, 344. 366 Gott dienen ist mit jhm Regieren. – Henisch, 1706, 7. 367 Gott ehr' de Weverui, et mag regen oder schniggen, sind se ok nit satt, so wät se doch nitt nat. (Soest.) 368 Gott ehre das Handwerg. – Luther's Ms., S. 7. 369 Gott ehre das Handwerk, sprach der Schinder zum Richter. (S. Spielen.) – Hoefer, 916; Eiselein, 279; Simrock, 4313. 370 Gott ehre die vielen Hende, Gott schende die vielen Munde. – Henisch, 803, 20; Petri, III, 7. 371 Gott, Eltern, Lehrern, gnugsamb ehr, kan man erzeygen nimmermehr. – Gruter, III, 44; Lehmann, II, 238, 69. Engl.: God, our parents, and our masters can never be requited. (Bohn II, 363; Gaal, 1600.) Frz.: A Dieu, à maistre, ny à parent l'on ne peut rendre l'equivalent. (Kritzinger, 234b.) – A Dieu, Père, maistre et patrie le semblable ne se rene mye. (Leroux, II, 163.) 372 Gott, eltern vnd alte leut soll man ehren. – Henisch, 903, 9. 373 Gott erbarme sich dessen, der mit dem Bettler soll essen. Arabisch: Gott erbarme sich dessen, der von einem Bettler betteln soll. 374 Gott erbarmet sich, welliches er will, vnnd verstocket, wellichen er will. – Henisch, 1706, 34. 375 Gott erhelt endlich das rechte Recht bey recht. – Petri, II, 344. 376 Gott erhört den frommen allenthalben. – Henisch, 1710, 65. 377 Gott erkennt die hertzen. – Henisch, 1711, 14. 378 Gott erlaubt niemand klüger zu sein als er selber ist. – Seybold, 380. Lat.: Non sinit Deus quemquam alterum sapere praeter se ipsum. (Seybold, 379.) 379 Gott erscheint manchem vnversehen. – Henisch, 1713, 10; Lehmann, II, 230, 147. 380 Gott fahet grosse sachen schwechlich an durch geringe Leut. – Henisch, 1706, 42; Petri, II, 344. 381 Gott fasst immer hin, wo es am wehesten thut. 382 Gott fehet die Weysen in jhrer Listigkeit vnd stürtzt den verkehrten rath. – Petri, II, 344. 383 Gott findet den Schuldigen. – Eiselein, 250; Simrock, 3931. Lat.: Ante Dei vultum nihil unquam restat inultum. – Reperit deus nocentem. (Eiselein, 250.) 384 Gott fordert das rechte Recht. – Petri, II, 344. 385 Gott fordert nicht von einem Mann, dass er mehr thun soll, denn er kann. Dän.: Gud kræver ei meere end han givet, af ingen meere end han formaaer og forstaaer. (Prov. dan., 257.) 386 Gott fordert von den Schuldigen wol Rechnung, aber keine Bezahlung. – Opel, 375; Sprichwörterschatz, 176. 387 Gott fordert von keinem zu pfeifen, er gibt ihm auch den Mund dazu. 388 Gott füget, wie genüget. – Körte2, 2905. 389 Gott fügt, dass mir's genügt. – Simrock, 3965.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [9]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/15>, abgerufen am 23.11.2024.