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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 176 Es ist weder bei Gott, noch bei deinem Pachtherrn. - Burckhardt, 726.

Bitte nicht um Dinge, die dir niemand geben kann.

177 Es ist zehnmal besser in Gottes Gemein als in der rainer Bürgerschaft. - Luther's Sämmtliche Schriften, V, 1034.

178 Es kommt alles von Gott.

Ein talmudisches Sprichwort lautet: Alles kommt von Gott, nur nicht Gottesfurcht. (Ber.)

Frz.: Tout vient de Dieu. (Leroux, I, 13.)

Lat.: Deus omnia non dat omnibus. (Fischer, 65, 43.)

179 Es lasst sich Gott vnd das glück nicht bochen. - Henisch, 1662, 10; Lehmann, II, 137, 75.

180 Es lässt sich mit Gottes Wort nicht stücklen noch flicken. - Henisch, 1701, 17.

181 Es liegt in Gottes Hand. - Sailer, 219.

182 Es sind Gott alle Dinge möglich. - Steiger, 296; Kirchhofer, 129.

183 Es sol keiner für Gott im Hertzen einen Kram von guten Wercken aufschlagen. - Petri, I, 38.

184 Es steht alles in Gottes Hand. - Mayer, I, 202.

Lat.: Adspiciunt oculis mortalia justis. (Philippi, I, 10.)

185 Es steht bei Gott. - Sailer, 219.

186 Es verdreusst Gott sehr, wenn man jhn anders helt als für einen gnedigen Gott. - Petri, I, 30.

187 Es wirdt vil aigens gesucht vnter Gottes Namen vnd der gemeine Mantel verkaufft. - Henisch, 1697, 35.

188 Förcht' Gott, on si hübsch dreist. - Frischbier, 206; Frischbier2, 1027.

Fürchte Gott, und sei hübsch dreist.

189 Fu God let sich filed erbiden, awer nässt erzwäinjen. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 623.

Von Gott lässt sich vieles erbitten, aber nichts erzwingen.

190 Für gott gilt der kleine so vil als der grosse. - Henisch, 1708, 66; Petri, I, 41.

191 Für Gott ist niemand heilig, er lasse denn sein eigen Heiligkeit fahren. - Petri, I, 41.

192 Für Gottes Augen wir nichts sind, nur faule Knechte vnd böss gesind. - Petri, I, 41.

193 Für Gottes Wort und Vaterland nimmt man mit Fug das Schwert zur Hand. - Pistor., VI, 24; Blum, 92; Graf, 496, 61; Körte, 2379; Simrock, 3963.

194 Fürchte Gott, liebes Kind, krup ön e Sack, dat di de Düwel nich findt. - Frischbier2, 1349.

195 Fürchte Gott, thue Recht, scheue niemand. - Körte, 2327; Simrock, 3880; Braun, I, 919.

Böhm.: Boj se Boha, styd' se lidi, nehres vice, pan Buh vidi.

Dän.: Frygt Gud, giör ret, forlad dig ikke paa mennesken. (Prov. dan., 204.)

It.: Ama Dio di buon cuore, e lascia dir chi vuole.

Lat.: Discite justitiam moniti, et non temnere Divos. (Gaal, 803.)

196 Fürchte Gott und bleib' auf der Landstrasse. - Frischbier2, 1340.

197 Fürchte Gott und nicht verzag, Geld und Gut gibt's alle Tag. - Hertz, 6.

Inschrift an einem Hause in Schwaben.

198 Fürchte Gott und sei hübsch keck, so kommst du aus jedem (allem) Dreck.

199 Gebe Gott nichts, so könt man ihm kein kertzen anzünden. - Lehmann, 683, 40.

200 Gefällt's Gott, dass dein Haus brennt, so trag' es geduldig und wärme dich dabei. - Müller, 21, 9.

201 Geht Gott voran und du folgst nach, so drängt der Teufel, was er mag.

202 Geit Gott an Hoas, geit ar a an Woas. (Franken.) - Frommann, III, 315, 159.

203 Giäft God Näut, so gift e oh Bräud. (Soest.)

204 Gib, Gott, vom König zu hören, nicht, ihn zu sehen.

205 Gib Gott, was Gottes und dem Kaiser, was des Kaisers ist.

206 Gibt Gott das Hässlein, so gibt er auch das Grässlein. - Petri, II, 339; Körte, 2322; Simrock, 3854; Braun, I, 924; Lohrengel, I, 319.

[Spaltenumbruch] Die Russen sprechen diesen Gedanken sprichwörtlich auf sehr mannichfache Weise aus: Gibt Gott den Kwas, so gibt er auch das Fass. Und: Gibt Gott die Lungen, so gibt er auch die Luft. (Altmann VI, 385 u. 487.) Gibt Gott Mehl, so gibt er auch den Sack dazu. Gibt Gott die Pfeife, so gibt er auch die Lunge. Gott kann nicht Baum sagen, ohne dass er auch Blüte sage. (Altmann VI, 408 u. 510.) Gott gibt dem Zar das Meer nicht ohne Ströme. (Altmann V, 85.) Wem Gott den Walfisch gibt, dem gibt er auch Meerwasser. (Altmann VI, 475.) In Friaul sagt man: Schickt der Herr die Frucht, so schickt er auch das Brot. In Venetien: Gott schickt das Lämmchen und dann sein Wieschen. Die Czechen sagen: Der Herrgott gab das Kühlein, er gibt auch das Gräslein. Die Esten: Gibt Gott Gäste, so gibt er auch den Gästen Vorrath. (Reinsberg II, 9.)

Dän.: Gud giver alle munde mad. (Prov. dan., 407.)

It.: Dio manda l'agnoletto e'l paseoletto.

Ung.: Mikor az Isten nyulat teremtett, a bokorrul is gondoskodott. (Gaal, 782.)

207 Gibt Gott Fleisch, so will's der Teufel braten (kochen).

Engl.: God sends meat and the devil sends cooks. (Bohn II, 81.)

208 Gibt Gott Jungen, so gibt er auch Haselstecken.

Der Russe: Wem Gott Söhne gab, der belehre sie und züchtige sie. Und er betet: Lass Gott den, welcher Kinder bekommt, sie auch erziehen. (Reinsberg VII, 66.)

209 Gibt Gott kein Tischbier, so gibt er Fischbier.

Wasser, was noch gesünder ist. In Abyssinien sagt man: Gott gibt die wilden Datteln, wenn er die edeln versagt.

210 Gibt Gott keinen Saft vom Rhein, so gibt er Gänsewein.

Die Russen in der Gegend von Kumnicki sagen: Wo Gott den Bauern den Traubensaft versagt, hat er ihnen den Birkensaft gegeben. Kumnicki und Kuskowo, südöstlich von Moskau gelegen, haben grossartige Schloss- und Parkanlagen. In der ganzen Umgegend ist viel Wald, weshalb die Sprichwörter dieses Bezirks einen vorherrschend forstmännischen Charakter haben. (Altmann V, 14.)

211 Gibt Gott Korn, so gibt er auch Brot.

Die Russen: Wenn uns Gott mit Stören segnet, dann segnet er uns auch mit Caviar. (Altmann V, 79.)

212 Gibt Gott Korn, so nimmt der Teufel den Sack. - Bohn II, 98.

Frz.: Quand Dieu envoie la farine, le diable enleve le sac. (Bohn I, 47.)

213 Gibt Gott Moneten, so gibt er auch Pasteten.

214 Gibt Gott nicht ein Land voll, so gibt er eine Hand voll.

215 Gibt Gott nicht was wir wünschen, so gibt er was wir brauchen.

Dän.: Hver fanger af Gud, som han er för. (Prov. dan., 156.)

Lat.: Pro jucundis aptissima quaeque dabunt Di. (Juvenal.) (Binder II, 2661.)

216 Gibt Gott nit Sonn und Dust, ist alle Müh umsust. - Nass. Schulblatt, XIV, 5.

Sprichwort der Winzer.

217 Gibt gott reichlich, so gib du auch reichlich. - Henisch, 1708, 49; Petri, II, 339.

218 Gibt Gott täglich Hunger, so gibt er auch täglich Brot.

Der Nahrungsbesorger, sagen die Perser, gibt der täglichen Speise Schwingen. Die Russen: Gott gibt den Tag, aber auch die Nahrung. (Reinsberg II, 8.)

219 Gibt Gott Zähne, so gibt er auch Brot. - Winckler, XIX, 30.

Das meinen auch die Perser und Czechen. Die Polen sagen: Der die Zähne gab, gibt auch für die Zähne. Und die Engländer: Sendet Gott einen Mund, so sendet er auch Speise mit. (Reinsberg II, 8.)

Dän.: Gud giver alle dem mad som han giver mund. (Prov. dan., 259; Bohn I, 371.)

Engl.: God sent never the mouths but he sends meat. (Bohn II, 368.)

Holl.: God schept geen' mond, of hij schept er ook brood. (Harrebomee, I, 243.)

Lit.: Diewas dawe dantis, Diewas dust ir dunos. (Frischbier, 4232.)

220 Gibts Gott in muth, so gibt ers auch in die Händ. - Lehmann, 598, 73.

221 Gibt's Gott nicht an Korn, so gibt er's an Stroh.

Die Russen: Gott lässt nicht Aehren und Halme zugleich misrathen. (Altmann V, 114.)

222 Giegen Goed helpet kein Processen. (Büren.)

223 Gift Gott Gesundheit, so gift he ok wol Arbeit; Antj, tapp in. (Holst.) - Schütze, II, 30.

Wenn Gott Gesundheit gibt, so gibt er auch wol

[Spaltenumbruch] 176 Es ist weder bei Gott, noch bei deinem Pachtherrn.Burckhardt, 726.

Bitte nicht um Dinge, die dir niemand geben kann.

177 Es ist zehnmal besser in Gottes Gemein als in der rainer Bürgerschaft.Luther's Sämmtliche Schriften, V, 1034.

178 Es kommt alles von Gott.

Ein talmudisches Sprichwort lautet: Alles kommt von Gott, nur nicht Gottesfurcht. (Ber.)

Frz.: Tout vient de Dieu. (Leroux, I, 13.)

Lat.: Deus omnia non dat omnibus. (Fischer, 65, 43.)

179 Es lasst sich Gott vnd das glück nicht bochen.Henisch, 1662, 10; Lehmann, II, 137, 75.

180 Es lässt sich mit Gottes Wort nicht stücklen noch flicken.Henisch, 1701, 17.

181 Es liegt in Gottes Hand.Sailer, 219.

182 Es sind Gott alle Dinge möglich.Steiger, 296; Kirchhofer, 129.

183 Es sol keiner für Gott im Hertzen einen Kram von guten Wercken aufschlagen.Petri, I, 38.

184 Es steht alles in Gottes Hand.Mayer, I, 202.

Lat.: Adspiciunt oculis mortalia justis. (Philippi, I, 10.)

185 Es steht bei Gott.Sailer, 219.

186 Es verdreusst Gott sehr, wenn man jhn anders helt als für einen gnedigen Gott.Petri, I, 30.

187 Es wirdt vil aigens gesucht vnter Gottes Namen vnd der gemeine Mantel verkaufft.Henisch, 1697, 35.

188 Förcht' Gott, on si hübsch drîst.Frischbier, 206; Frischbier2, 1027.

Fürchte Gott, und sei hübsch dreist.

189 Fu God let sich filed erbiden, awer nässt erzwäinjen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 623.

Von Gott lässt sich vieles erbitten, aber nichts erzwingen.

190 Für gott gilt der kleine so vil als der grosse.Henisch, 1708, 66; Petri, I, 41.

191 Für Gott ist niemand heilig, er lasse denn sein eigen Heiligkeit fahren.Petri, I, 41.

192 Für Gottes Augen wir nichts sind, nur faule Knechte vnd böss gesind.Petri, I, 41.

193 Für Gottes Wort und Vaterland nimmt man mit Fug das Schwert zur Hand.Pistor., VI, 24; Blum, 92; Graf, 496, 61; Körte, 2379; Simrock, 3963.

194 Fürchte Gott, liebes Kind, krup ön e Sack, dat di de Düwel nich findt.Frischbier2, 1349.

195 Fürchte Gott, thue Recht, scheue niemand.Körte, 2327; Simrock, 3880; Braun, I, 919.

Böhm.: Boj se Boha, styd' se lidí, nehřeš vice, pán Bůh vidí.

Dän.: Frygt Gud, giør ret, forlad dig ikke paa mennesken. (Prov. dan., 204.)

It.: Ama Dio di buon cuore, e lascia dir chi vuole.

Lat.: Discite justitiam moniti, et non temnere Divos. (Gaal, 803.)

196 Fürchte Gott und bleib' auf der Landstrasse.Frischbier2, 1340.

197 Fürchte Gott und nicht verzag, Geld und Gut gibt's alle Tag.Hertz, 6.

Inschrift an einem Hause in Schwaben.

198 Fürchte Gott und sei hübsch keck, so kommst du aus jedem (allem) Dreck.

199 Gebe Gott nichts, so könt man ihm kein kertzen anzünden.Lehmann, 683, 40.

200 Gefällt's Gott, dass dein Haus brennt, so trag' es geduldig und wärme dich dabei.Müller, 21, 9.

201 Geht Gott voran und du folgst nach, so drängt der Teufel, was er mag.

202 Geit Gott an Hoas, geit ar a an Woas. (Franken.) – Frommann, III, 315, 159.

203 Giäft God Näut, so gift e oh Bräud. (Soest.)

204 Gib, Gott, vom König zu hören, nicht, ihn zu sehen.

205 Gib Gott, was Gottes und dem Kaiser, was des Kaisers ist.

206 Gibt Gott das Hässlein, so gibt er auch das Grässlein.Petri, II, 339; Körte, 2322; Simrock, 3854; Braun, I, 924; Lohrengel, I, 319.

[Spaltenumbruch] Die Russen sprechen diesen Gedanken sprichwörtlich auf sehr mannichfache Weise aus: Gibt Gott den Kwas, so gibt er auch das Fass. Und: Gibt Gott die Lungen, so gibt er auch die Luft. (Altmann VI, 385 u. 487.) Gibt Gott Mehl, so gibt er auch den Sack dazu. Gibt Gott die Pfeife, so gibt er auch die Lunge. Gott kann nicht Baum sagen, ohne dass er auch Blüte sage. (Altmann VI, 408 u. 510.) Gott gibt dem Zar das Meer nicht ohne Ströme. (Altmann V, 85.) Wem Gott den Walfisch gibt, dem gibt er auch Meerwasser. (Altmann VI, 475.) In Friaul sagt man: Schickt der Herr die Frucht, so schickt er auch das Brot. In Venetien: Gott schickt das Lämmchen und dann sein Wieschen. Die Czechen sagen: Der Herrgott gab das Kühlein, er gibt auch das Gräslein. Die Esten: Gibt Gott Gäste, so gibt er auch den Gästen Vorrath. (Reinsberg II, 9.)

Dän.: Gud giver alle munde mad. (Prov. dan., 407.)

It.: Dio manda l'agnoletto e'l paseoletto.

Ung.: Mikor az Isten nyulat teremtett, a bokorrúl is gondoskodott. (Gaal, 782.)

207 Gibt Gott Fleisch, so will's der Teufel braten (kochen).

Engl.: God sends meat and the devil sends cooks. (Bohn II, 81.)

208 Gibt Gott Jungen, so gibt er auch Haselstecken.

Der Russe: Wem Gott Söhne gab, der belehre sie und züchtige sie. Und er betet: Lass Gott den, welcher Kinder bekommt, sie auch erziehen. (Reinsberg VII, 66.)

209 Gibt Gott kein Tischbier, so gibt er Fischbier.

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210 Gibt Gott keinen Saft vom Rhein, so gibt er Gänsewein.

Die Russen in der Gegend von Kumnicki sagen: Wo Gott den Bauern den Traubensaft versagt, hat er ihnen den Birkensaft gegeben. Kumnicki und Kuskowo, südöstlich von Moskau gelegen, haben grossartige Schloss- und Parkanlagen. In der ganzen Umgegend ist viel Wald, weshalb die Sprichwörter dieses Bezirks einen vorherrschend forstmännischen Charakter haben. (Altmann V, 14.)

211 Gibt Gott Korn, so gibt er auch Brot.

Die Russen: Wenn uns Gott mit Stören segnet, dann segnet er uns auch mit Caviar. (Altmann V, 79.)

212 Gibt Gott Korn, so nimmt der Teufel den Sack.Bohn II, 98.

Frz.: Quand Dieu envoie la farine, le diable enlève le sac. (Bohn I, 47.)

213 Gibt Gott Moneten, so gibt er auch Pasteten.

214 Gibt Gott nicht ein Land voll, so gibt er eine Hand voll.

215 Gibt Gott nicht was wir wünschen, so gibt er was wir brauchen.

Dän.: Hver fanger af Gud, som han er før. (Prov. dan., 156.)

Lat.: Pro jucundis aptissima quaeque dabunt Di. (Juvenal.) (Binder II, 2661.)

216 Gibt Gott nit Sonn und Dust, ist alle Müh umsust.Nass. Schulblatt, XIV, 5.

Sprichwort der Winzer.

217 Gibt gott reichlich, so gib du auch reichlich.Henisch, 1708, 49; Petri, II, 339.

218 Gibt Gott täglich Hunger, so gibt er auch täglich Brot.

Der Nahrungsbesorger, sagen die Perser, gibt der täglichen Speise Schwingen. Die Russen: Gott gibt den Tag, aber auch die Nahrung. (Reinsberg II, 8.)

219 Gibt Gott Zähne, so gibt er auch Brot.Winckler, XIX, 30.

Das meinen auch die Perser und Czechen. Die Polen sagen: Der die Zähne gab, gibt auch für die Zähne. Und die Engländer: Sendet Gott einen Mund, so sendet er auch Speise mit. (Reinsberg II, 8.)

Dän.: Gud giver alle dem mad som han giver mund. (Prov. dan., 259; Bohn I, 371.)

Engl.: God sent never the mouths but he sends meat. (Bohn II, 368.)

Holl.: God schept geen' mond, of hij schept er ook brood. (Harrebomée, I, 243.)

Lit.: Diewas dawe dantis, Diewas dust ir dunos. (Frischbier, 4232.)

220 Gibts Gott in muth, so gibt ers auch in die Händ.Lehmann, 598, 73.

221 Gibt's Gott nicht an Korn, so gibt er's an Stroh.

Die Russen: Gott lässt nicht Aehren und Halme zugleich misrathen. (Altmann V, 114.)

222 Giégen Goed helpet kein Processen. (Büren.)

223 Gift Gott Gesundheit, so gift he ôk wol Arbeit; Antj, tapp in. (Holst.) – Schütze, II, 30.

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Die Russen sprechen diesen Gedanken sprichwörtlich auf sehr mannichfache Weise aus: Gibt Gott den Kwas, so gibt er auch das Fass. Und: Gibt Gott die Lungen, so gibt er auch die Luft. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 385 u. 487.</hi>) Gibt Gott Mehl, so gibt er auch den Sack dazu. Gibt Gott die Pfeife, so gibt er auch die Lunge. Gott kann nicht Baum sagen, ohne dass er auch Blüte sage. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 408 u. 510.</hi>) Gott gibt dem Zar das Meer nicht ohne Ströme. (<hi rendition="#i">Altmann V, 85.</hi>) Wem Gott den Walfisch gibt, dem gibt er auch Meerwasser. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 475.</hi>) In Friaul sagt man: Schickt der Herr die Frucht, so schickt er auch das Brot. In Venetien: Gott schickt das Lämmchen und dann sein Wieschen. Die Czechen sagen: Der Herrgott gab das Kühlein, er gibt auch das Gräslein. Die Esten: Gibt Gott Gäste, so gibt er auch den Gästen Vorrath. (<hi rendition="#i">Reinsberg II, 9.</hi>)</p><lb/>
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[[5]/0011] 176 Es ist weder bei Gott, noch bei deinem Pachtherrn. – Burckhardt, 726. Bitte nicht um Dinge, die dir niemand geben kann. 177 Es ist zehnmal besser in Gottes Gemein als in der rainer Bürgerschaft. – Luther's Sämmtliche Schriften, V, 1034. 178 Es kommt alles von Gott. Ein talmudisches Sprichwort lautet: Alles kommt von Gott, nur nicht Gottesfurcht. (Ber.) Frz.: Tout vient de Dieu. (Leroux, I, 13.) Lat.: Deus omnia non dat omnibus. (Fischer, 65, 43.) 179 Es lasst sich Gott vnd das glück nicht bochen. – Henisch, 1662, 10; Lehmann, II, 137, 75. 180 Es lässt sich mit Gottes Wort nicht stücklen noch flicken. – Henisch, 1701, 17. 181 Es liegt in Gottes Hand. – Sailer, 219. 182 Es sind Gott alle Dinge möglich. – Steiger, 296; Kirchhofer, 129. 183 Es sol keiner für Gott im Hertzen einen Kram von guten Wercken aufschlagen. – Petri, I, 38. 184 Es steht alles in Gottes Hand. – Mayer, I, 202. Lat.: Adspiciunt oculis mortalia justis. (Philippi, I, 10.) 185 Es steht bei Gott. – Sailer, 219. 186 Es verdreusst Gott sehr, wenn man jhn anders helt als für einen gnedigen Gott. – Petri, I, 30. 187 Es wirdt vil aigens gesucht vnter Gottes Namen vnd der gemeine Mantel verkaufft. – Henisch, 1697, 35. 188 Förcht' Gott, on si hübsch drîst. – Frischbier, 206; Frischbier2, 1027. Fürchte Gott, und sei hübsch dreist. 189 Fu God let sich filed erbiden, awer nässt erzwäinjen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 623. Von Gott lässt sich vieles erbitten, aber nichts erzwingen. 190 Für gott gilt der kleine so vil als der grosse. – Henisch, 1708, 66; Petri, I, 41. 191 Für Gott ist niemand heilig, er lasse denn sein eigen Heiligkeit fahren. – Petri, I, 41. 192 Für Gottes Augen wir nichts sind, nur faule Knechte vnd böss gesind. – Petri, I, 41. 193 Für Gottes Wort und Vaterland nimmt man mit Fug das Schwert zur Hand. – Pistor., VI, 24; Blum, 92; Graf, 496, 61; Körte, 2379; Simrock, 3963. 194 Fürchte Gott, liebes Kind, krup ön e Sack, dat di de Düwel nich findt. – Frischbier2, 1349. 195 Fürchte Gott, thue Recht, scheue niemand. – Körte, 2327; Simrock, 3880; Braun, I, 919. Böhm.: Boj se Boha, styd' se lidí, nehřeš vice, pán Bůh vidí. Dän.: Frygt Gud, giør ret, forlad dig ikke paa mennesken. (Prov. dan., 204.) It.: Ama Dio di buon cuore, e lascia dir chi vuole. Lat.: Discite justitiam moniti, et non temnere Divos. (Gaal, 803.) 196 Fürchte Gott und bleib' auf der Landstrasse. – Frischbier2, 1340. 197 Fürchte Gott und nicht verzag, Geld und Gut gibt's alle Tag. – Hertz, 6. Inschrift an einem Hause in Schwaben. 198 Fürchte Gott und sei hübsch keck, so kommst du aus jedem (allem) Dreck. 199 Gebe Gott nichts, so könt man ihm kein kertzen anzünden. – Lehmann, 683, 40. 200 Gefällt's Gott, dass dein Haus brennt, so trag' es geduldig und wärme dich dabei. – Müller, 21, 9. 201 Geht Gott voran und du folgst nach, so drängt der Teufel, was er mag. 202 Geit Gott an Hoas, geit ar a an Woas. (Franken.) – Frommann, III, 315, 159. 203 Giäft God Näut, so gift e oh Bräud. (Soest.) 204 Gib, Gott, vom König zu hören, nicht, ihn zu sehen. 205 Gib Gott, was Gottes und dem Kaiser, was des Kaisers ist. 206 Gibt Gott das Hässlein, so gibt er auch das Grässlein. – Petri, II, 339; Körte, 2322; Simrock, 3854; Braun, I, 924; Lohrengel, I, 319. Die Russen sprechen diesen Gedanken sprichwörtlich auf sehr mannichfache Weise aus: Gibt Gott den Kwas, so gibt er auch das Fass. Und: Gibt Gott die Lungen, so gibt er auch die Luft. (Altmann VI, 385 u. 487.) Gibt Gott Mehl, so gibt er auch den Sack dazu. Gibt Gott die Pfeife, so gibt er auch die Lunge. Gott kann nicht Baum sagen, ohne dass er auch Blüte sage. (Altmann VI, 408 u. 510.) Gott gibt dem Zar das Meer nicht ohne Ströme. (Altmann V, 85.) Wem Gott den Walfisch gibt, dem gibt er auch Meerwasser. (Altmann VI, 475.) In Friaul sagt man: Schickt der Herr die Frucht, so schickt er auch das Brot. In Venetien: Gott schickt das Lämmchen und dann sein Wieschen. Die Czechen sagen: Der Herrgott gab das Kühlein, er gibt auch das Gräslein. Die Esten: Gibt Gott Gäste, so gibt er auch den Gästen Vorrath. (Reinsberg II, 9.) Dän.: Gud giver alle munde mad. (Prov. dan., 407.) It.: Dio manda l'agnoletto e'l paseoletto. Ung.: Mikor az Isten nyulat teremtett, a bokorrúl is gondoskodott. (Gaal, 782.) 207 Gibt Gott Fleisch, so will's der Teufel braten (kochen). Engl.: God sends meat and the devil sends cooks. (Bohn II, 81.) 208 Gibt Gott Jungen, so gibt er auch Haselstecken. Der Russe: Wem Gott Söhne gab, der belehre sie und züchtige sie. Und er betet: Lass Gott den, welcher Kinder bekommt, sie auch erziehen. (Reinsberg VII, 66.) 209 Gibt Gott kein Tischbier, so gibt er Fischbier. Wasser, was noch gesünder ist. In Abyssinien sagt man: Gott gibt die wilden Datteln, wenn er die edeln versagt. 210 Gibt Gott keinen Saft vom Rhein, so gibt er Gänsewein. Die Russen in der Gegend von Kumnicki sagen: Wo Gott den Bauern den Traubensaft versagt, hat er ihnen den Birkensaft gegeben. Kumnicki und Kuskowo, südöstlich von Moskau gelegen, haben grossartige Schloss- und Parkanlagen. In der ganzen Umgegend ist viel Wald, weshalb die Sprichwörter dieses Bezirks einen vorherrschend forstmännischen Charakter haben. (Altmann V, 14.) 211 Gibt Gott Korn, so gibt er auch Brot. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/11>, abgerufen am 24.11.2024.