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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] Lat.: Tum demum bona cognoscimus, cum ea amisimus. (Gaal, 838.)

Ung.: Hamisan gyüjtött penz el-emeszti a maradekot. (Gaal, 822.)

252 Unrecht Gut dauert wie Butter an der Sonne. - Parömiakon, 1557.

Mhd.: Des argen guot, des gouches loup zergent beidiu sam ein stoup. (Welscher Gast.) (Zingerle, 61.)

Holl.: Oneerlijk goed gedijt (beklijft) niet. (Harrebomee, I, 248.)

It.: Vien presto consumato l'ingiustamente acquistato. (Pazzaglia, 2.)

253 Unrecht Gut druhet nicht. - Luther's Werke, XXIII, 106; Petri, II, 560; Eiselein, 612.

Druhen, trugen oder truhen = gedeihen, zunehmen. "Wenn sie gleich reich werden, so drühets nicht." (Luther's Tischreden, 62a.) Unrecht truhet nicht. (Mathesy, 88a.) Wo der geyr uf dem Dache sitzt, da trugen die küchlein selten. (Lied vom Prinzenraub in Wolff's Historischen Volksliedern, 655.) Es truht nicht bei ihm, = es bessert ihn nicht, ist nicht angelegt bei ihm, bleibt nicht, haftet nicht. (Reinwald, Idiotikon, 1, 173.) Das sind Beispiele der Anwendung, aber woher stammt das Wort und wie ist es zu erklären? Dr. Vonbun (Frommann, IV, 6) hat aus Vorarlberg wol trüiht, mit dem Particip von trüiha zusammengesetzt = gut genährt, fett, stark. Dr. Frommann (II, 286, 63) stellt die Wurzel trau voran und erklärt es durch gedeihen, fruchten; angelsächsisch: throhan throva (Ettmüller, 613), englisch: to thrive, oberdeutsch: trühen, trüjen, truen. (Tobler, 57; Dieffenbach, II, 669; Schmid, 144.) Stalder (I, 311) sagt dafür: gedeihen, eigentlich dem äussern Umfang nach ausgedehnter, dicker, fetter werden, am Fette zunehmen, im engern Sinne von einer schwangern Frau. Eine trühehafte Speise = nahrhafte. Er ist trüehaft = Essen und Trinken bekommt ihm. Von Reinwald's Ableitung von treuen, trauwen sagt Grimm (Wb., II, 1456), sie sei gar nicht zulässig, und in Bezug auf Frisch, der das Wort (II, 392a) unter cista gestellt, bemerkt er, das leuchte nicht ein. Grimm selbst aber lässt das Wort im Dunkeln.

254 Unrecht Gut folget dem Erbe nicht. - Graf, 183, 8.

Daniels (Glosse zum sächsischen Weichbildrecht, Art. 26) sagt: "Ein Erbe ist anderes nicht, denn ein Nachfolger in all das Recht, das der Todte zu seinem Gut hatte. Ist es also eine Folge in das Recht und hatte der Erbe etwas Unrechtes gehabt, so folgt das Unrecht dem Erbe nicht."

255 Unrecht Gut gedeihet (reichet) nicht. - Sprichwort, 10, 2; Hollenberg, II, 40; Teller, 653; Müller, 23, 3; Pistor., IX, 60; Steiger, 263; Kirchhofer, 174; Braun, I, 1006; Körte, 2475 u. 3064; Simrock, 10737 u. 10739; Lohrengel, I, 657; für Waldeck: Firmenich, 326, 51 u. 350, 445; für Iserlohn: Woeste, 79, 337; für Düren: Firmenich, I, 484, 122; für Soest: Firmenich, I, 349, 28; ostfriesisch bei Eichwald, 657.

"Unrecht Gut wudelt, truhet vnd faselt nicht." (Mathesy, 32a; Latendorf II, 26; Körte, 2475.)

Engl.: Goods ill gotten never prosper. (Gaal, 820.)

Frz.: Bien vole ne profite jamais. (Lendroy, 1569.) - D'injuste gain juste daim. - Du diable vint, au diable retourna. (Körte, 2475.)

Holl.: Kwaad goed verrijkt niet. (Harrebomee, I, 248a.)

It.: Gli beni mal acquistati non arrichiscono. (Gaal, 820.)

Lat.: Damnum appellandum est cum mala fama lucrum. (Publ. Syr.) (Binder I, 283; II, 688; Philippi, I, 110; Seybold, 112.) - Malum lucrum aequale dispendio. (Binder I, 941; II, 1780; Buchler, 198; Philippi, I, 239; Seybold, 296.) - Nemo diu gaudet, qui judice vincit iniquo. (Dion.) (Binder II, 2042; Kruse, 626.) - Non habet eventus sordida praeda bonos. (Ovid.) (Binder I, 1177; II, 2178; Philippi, II, 37; Seybold, 371.) - Res parta furto durabit tempore curto.

256 Unrecht Gut gedeiht nicht, sprach der Rabe, und stahl einen Ring, den ein anderer Rabe gestohlen.

257 Unrecht Gut geht durch, wie Absalon's Maulesel. - Parömiakon, 1559.

Frz.: Les biens mal acquis s'en vont a vau-l'eau.

258 Unrecht Gut hält nicht vor. (Lit.)

259 Unrecht Gut hat Adlersfedern.

260 Unrecht Gut hat kurze Währ, der dritte Erbe sieht's nicht mehr. - Lohrengel, I, 658.

261 Unrecht Gut hilft nicht. - Sprichwort, 10, 2; Tappius, 641; Schulze, 50.

262 Unrecht Gut ist ein funken im Kleiderkasten. - Schottel, 1113a; Sailer, 160; Reinsberg II, 116; Simrock, 10741; Eiselein, 611.

Lat.: Mala lucra aequalia, damnis. (Gaal, 820.)

263 Unrecht Gut kommt wie Gott will, und geht wie der Teufel will.

[Spaltenumbruch] 264 Unrecht Gut reichet nicht (macht nicht reich, reichert), unverschämt lässt nicht gut, nährt aber gut. - Körte, 2475; plattdeutsch bei Schütze, II, 50.

265 Unrecht Gut thut nimmer (nicht) gut. - Hermann, III, 5; Struve, 16; Kirchhofer, 174; Körte, 2474.

266 Unrecht Gut und falsche Waar' reichet nicht ins zehnte Jahr.

Es gibt übrigens einzelne Genies, die beide Aufgaben lösen.

267 Vbel gewonnen Gut nimbt das gerechte vnnd wolerworbene Gut auch hinweg. - Lehmann, II, 786, 8.

Frz.: Ce que l'on acquiert mechamment, on le depense sottement. (Cahier, 34.)

268 Vbel gewonnen Gut schwiert manchen zu den Augen vnd Nägeln herauss. - Lehmann, 15, 45.

269 Vbel gewonnen Gut wird den frommen fürgespart. - Petri, II, 353; Henisch, 1792, 61.

270 Verlier dein Gut, nur nicht den Muth. - Gaal, 1175.

Lat.: Omnia si perdas, te solum perdere noli. (Gaal, 1175.)

271 Verlohren Gut den erben kein frommen thut. - Petri, II, 567; Henisch, 1252, 26.

272 Verlorenes Gut beweint man nicht mit falschen Thränen.

Lat.: Ploratur lacrimis amissa pecunia veris. (Juvenal.) (Binder I, 1369; II, 2587; Kruse, 834.)

273 Verlorenes Gut, erkanntes Gut. - Winckler, XIX, 89.

274 Verschmecht gut gereth auch wol. - Henisch, 1506, 50.

275 Verschwindt das gut, so verlieren sich die Gesellen. - Henisch, 1799, 45; Petri, II, 568.

276 Viel Gut füllet den Geitzigen nicht. - Petri, II, 572; Henisch, 1449, 50.

277 Viel Gut macht nicht glücklich.

278 Viel Gut, viel Sorge.

Frz.: Plus de biens, plus de souci. (Kritzinger, 545a.)

279 Viel Gut, wenig Herz.

Frz.: Quant bien vient coeur fault. (Leroux, II, 286.)

280 Viel Güter zahlt des Fürsten Tasch, viel Meuler trenckt des Fürsten flasch. - Petri, II, 572.

281 Vier wichtige Güter sind: Altes Holz zum Brennen, alten Wein zum Trinken, alte Freunde zur Gesellschaft und alte Bücher zum Lesen.

282 Vmb verlohren Gut sol man sich nicht bekümmern. - Petri, II, 556.

283 Vmbs zeitlich gut jeder vnrecht thut. - Lehmann, 685, 91.

284 Vngerechts Guts werden die Erben queid ohn all Wurmkraut. - Petri, I, 558; Henisch, 1793, 67.

285 Vngewonet Gut gedeyet am besten. - Petri, II, 557.

286 Vnrecht gewonnen gut muss wider verschwinden vnd wenn es auch mit eysern Riegeln vnd Thüren beschlossen wird. - Lehmann, 913, 13.

287 Vnrecht gewunnen gut kompt selten auff den dritten Erben.

288 Vnrecht Gut faselt nit. - Franck, II, 149a; Gruter, III, 92; Petri, II, 560; Henisch, 1799, 28; Simrock, 10738.

Holl.: Kwaad goet verrijkt niet. (Harrebomee, II, 248.)

289 Vnrecht gut faselt nit vnd kommet selten ann dritten erben. - Franck, I, 119b; Lehmann, II, 803, 108-109.

Holl.: Kwalijk verkregen goederen gaan niet tot het derde lid over. (Harrebomee, I, 248a.)

290 Vnrecht Gut hilfft nicht, wenn die Anfechtung kommen. - Petri, II, 560.

291 Vnrecht gut kompt nit auff den dritten erben. - Franck, II, 124b; Petri, II, 560; Henisch, 1793, 62; Lehmann, II, 803, 67; Parömiakon, 2417; Luther, 450; Struve, 16; Kirchhofer, 174; Körte, 1476 u. 3086; Simrock, 10740; Lohrengel, I, 659; Braun, I, 1003; Venedey, 136; Reinsberg II, 116; für Waldeck: Curtze, 350, 444; Firmenich, I, 326, 50; für Hannover: Schambach, 393.

Dän.: Ilde adspurgt gods kommer ei gierne til tredie arving. (Prov. dan., 38.)

Frz.: De choses mal acquises le tiers hoir ne jouira. (Leroux, II, 97.) - Le troisieme heritier ne jouit pas

[Spaltenumbruch] Lat.: Tum demum bona cognoscimus, cum ea amisimus. (Gaal, 838.)

Ung.: Hamisan gyüjtött pénz el-emészti a maradékot. (Gaal, 822.)

252 Unrecht Gut dauert wie Butter an der Sonne.Parömiakon, 1557.

Mhd.: Des argen guot, des gouches loup zergênt beidiu sam ein stoup. (Welscher Gast.) (Zingerle, 61.)

Holl.: Oneerlijk goed gedijt (beklijft) niet. (Harrebomée, I, 248.)

It.: Vien presto consumato l'ingiustamente acquistato. (Pazzaglia, 2.)

253 Unrecht Gut druhet nicht.Luther's Werke, XXIII, 106; Petri, II, 560; Eiselein, 612.

Druhen, trugen oder truhen = gedeihen, zunehmen. „Wenn sie gleich reich werden, so drühets nicht.“ (Luther's Tischreden, 62a.) Unrecht truhet nicht. (Mathesy, 88a.) Wo der geyr uf dem Dache sitzt, da trugen die küchlein selten. (Lied vom Prinzenraub in Wolff's Historischen Volksliedern, 655.) Es truht nicht bei ihm, = es bessert ihn nicht, ist nicht angelegt bei ihm, bleibt nicht, haftet nicht. (Reinwald, Idiotikon, 1, 173.) Das sind Beispiele der Anwendung, aber woher stammt das Wort und wie ist es zu erklären? Dr. Vonbun (Frommann, IV, 6) hat aus Vorarlberg wôl trüiht, mit dem Particip von trüiha zusammengesetzt = gut genährt, fett, stark. Dr. Frommann (II, 286, 63) stellt die Wurzel trû voran und erklärt es durch gedeihen, fruchten; angelsächsisch: throhan throva (Ettmüller, 613), englisch: to thrive, oberdeutsch: trühen, trüjen, truen. (Tobler, 57; Dieffenbach, II, 669; Schmid, 144.) Stalder (I, 311) sagt dafür: gedeihen, eigentlich dem äussern Umfang nach ausgedehnter, dicker, fetter werden, am Fette zunehmen, im engern Sinne von einer schwangern Frau. Eine trühehafte Speise = nahrhafte. Er ist trüehaft = Essen und Trinken bekommt ihm. Von Reinwald's Ableitung von treuen, trûwen sagt Grimm (Wb., II, 1456), sie sei gar nicht zulässig, und in Bezug auf Frisch, der das Wort (II, 392a) unter cista gestellt, bemerkt er, das leuchte nicht ein. Grimm selbst aber lässt das Wort im Dunkeln.

254 Unrecht Gut folget dem Erbe nicht.Graf, 183, 8.

Daniels (Glosse zum sächsischen Weichbildrecht, Art. 26) sagt: „Ein Erbe ist anderes nicht, denn ein Nachfolger in all das Recht, das der Todte zu seinem Gut hatte. Ist es also eine Folge in das Recht und hatte der Erbe etwas Unrechtes gehabt, so folgt das Unrecht dem Erbe nicht.“

255 Unrecht Gut gedeihet (reichet) nicht.Sprichwort, 10, 2; Hollenberg, II, 40; Teller, 653; Müller, 23, 3; Pistor., IX, 60; Steiger, 263; Kirchhofer, 174; Braun, I, 1006; Körte, 2475 u. 3064; Simrock, 10737 u. 10739; Lohrengel, I, 657; für Waldeck: Firmenich, 326, 51 u. 350, 445; für Iserlohn: Woeste, 79, 337; für Düren: Firmenich, I, 484, 122; für Soest: Firmenich, I, 349, 28; ostfriesisch bei Eichwald, 657.

„Unrecht Gut wudelt, truhet vnd faselt nicht.“ (Mathesy, 32a; Latendorf II, 26; Körte, 2475.)

Engl.: Goods ill gotten never prosper. (Gaal, 820.)

Frz.: Bien volé ne profite jamais. (Lendroy, 1569.) – D'injuste gain juste daim. – Du diable vint, au diable retourna. (Körte, 2475.)

Holl.: Kwaad goed verrijkt niet. (Harrebomée, I, 248a.)

It.: Gli beni mal acquistati non arrichiscono. (Gaal, 820.)

Lat.: Damnum appellandum est cum mala fama lucrum. (Publ. Syr.) (Binder I, 283; II, 688; Philippi, I, 110; Seybold, 112.) – Malum lucrum aequale dispendio. (Binder I, 941; II, 1780; Buchler, 198; Philippi, I, 239; Seybold, 296.) – Nemo diu gaudet, qui judice vincit iniquo. (Dion.) (Binder II, 2042; Kruse, 626.) – Non habet eventus sordida praeda bonos. (Ovid.) (Binder I, 1177; II, 2178; Philippi, II, 37; Seybold, 371.) – Res parta furto durabit tempore curto.

256 Unrecht Gut gedeiht nicht, sprach der Rabe, und stahl einen Ring, den ein anderer Rabe gestohlen.

257 Unrecht Gut geht durch, wie Absalon's Maulesel.Parömiakon, 1559.

Frz.: Les biens mal acquis s'en vont à vau-l'eau.

258 Unrecht Gut hält nicht vor. (Lit.)

259 Unrecht Gut hat Adlersfedern.

260 Unrecht Gut hat kurze Währ, der dritte Erbe sieht's nicht mehr.Lohrengel, I, 658.

261 Unrecht Gut hilft nicht.Sprichwort, 10, 2; Tappius, 641; Schulze, 50.

262 Unrecht Gut ist ein funken im Kleiderkasten.Schottel, 1113a; Sailer, 160; Reinsberg II, 116; Simrock, 10741; Eiselein, 611.

Lat.: Mala lucra aequalia, damnis. (Gaal, 820.)

263 Unrecht Gut kommt wie Gott will, und geht wie der Teufel will.

[Spaltenumbruch] 264 Unrecht Gut reichet nicht (macht nicht reich, reichert), unverschämt lässt nicht gut, nährt aber gut.Körte, 2475; plattdeutsch bei Schütze, II, 50.

265 Unrecht Gut thut nimmer (nicht) gut.Hermann, III, 5; Struve, 16; Kirchhofer, 174; Körte, 2474.

266 Unrecht Gut und falsche Waar' reichet nicht ins zehnte Jahr.

Es gibt übrigens einzelne Genies, die beide Aufgaben lösen.

267 Vbel gewonnen Gut nimbt das gerechte vnnd wolerworbene Gut auch hinweg.Lehmann, II, 786, 8.

Frz.: Ce que l'on acquiert méchamment, on le dépense sottement. (Cahier, 34.)

268 Vbel gewonnen Gut schwiert manchen zu den Augen vnd Nägeln herauss.Lehmann, 15, 45.

269 Vbel gewonnen Gut wird den frommen fürgespart.Petri, II, 353; Henisch, 1792, 61.

270 Verlier dein Gut, nur nicht den Muth.Gaal, 1175.

Lat.: Omnia si perdas, te solum perdere noli. (Gaal, 1175.)

271 Verlohren Gut den erben kein frommen thut.Petri, II, 567; Henisch, 1252, 26.

272 Verlorenes Gut beweint man nicht mit falschen Thränen.

Lat.: Ploratur lacrimis amissa pecunia veris. (Juvenal.) (Binder I, 1369; II, 2587; Kruse, 834.)

273 Verlorenes Gut, erkanntes Gut.Winckler, XIX, 89.

274 Verschmecht gut gereth auch wol.Henisch, 1506, 50.

275 Verschwindt das gut, so verlieren sich die Gesellen.Henisch, 1799, 45; Petri, II, 568.

276 Viel Gut füllet den Geitzigen nicht.Petri, II, 572; Henisch, 1449, 50.

277 Viel Gut macht nicht glücklich.

278 Viel Gut, viel Sorge.

Frz.: Plus de biens, plus de souci. (Kritzinger, 545a.)

279 Viel Gut, wenig Herz.

Frz.: Quant bien vient coeur fault. (Leroux, II, 286.)

280 Viel Güter zahlt des Fürsten Tasch, viel Meuler trenckt des Fürsten flasch.Petri, II, 572.

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282 Vmb verlohren Gut sol man sich nicht bekümmern.Petri, II, 556.

283 Vmbs zeitlich gut jeder vnrecht thut.Lehmann, 685, 91.

284 Vngerechts Guts werden die Erben queid ohn all Wurmkraut.Petri, I, 558; Henisch, 1793, 67.

285 Vngewonet Gut gedeyet am besten.Petri, II, 557.

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289 Vnrecht gut faselt nit vnd kommet selten ann dritten erben.Franck, I, 119b; Lehmann, II, 803, 108-109.

Holl.: Kwalijk verkregen goederen gaan niet tot het derde lid over. (Harrebomée, I, 248a.)

290 Vnrecht Gut hilfft nicht, wenn die Anfechtung kommen.Petri, II, 560.

291 Vnrecht gut kompt nit auff den dritten erben.Franck, II, 124b; Petri, II, 560; Henisch, 1793, 62; Lehmann, II, 803, 67; Parömiakon, 2417; Luther, 450; Struve, 16; Kirchhofer, 174; Körte, 1476 u. 3086; Simrock, 10740; Lohrengel, I, 659; Braun, I, 1003; Venedey, 136; Reinsberg II, 116; für Waldeck: Curtze, 350, 444; Firmenich, I, 326, 50; für Hannover: Schambach, 393.

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[[99]/0105] Lat.: Tum demum bona cognoscimus, cum ea amisimus. (Gaal, 838.) Ung.: Hamisan gyüjtött pénz el-emészti a maradékot. (Gaal, 822.) 252 Unrecht Gut dauert wie Butter an der Sonne. – Parömiakon, 1557. Mhd.: Des argen guot, des gouches loup zergênt beidiu sam ein stoup. (Welscher Gast.) (Zingerle, 61.) Holl.: Oneerlijk goed gedijt (beklijft) niet. (Harrebomée, I, 248.) It.: Vien presto consumato l'ingiustamente acquistato. (Pazzaglia, 2.) 253 Unrecht Gut druhet nicht. – Luther's Werke, XXIII, 106; Petri, II, 560; Eiselein, 612. Druhen, trugen oder truhen = gedeihen, zunehmen. „Wenn sie gleich reich werden, so drühets nicht.“ (Luther's Tischreden, 62a.) Unrecht truhet nicht. (Mathesy, 88a.) Wo der geyr uf dem Dache sitzt, da trugen die küchlein selten. (Lied vom Prinzenraub in Wolff's Historischen Volksliedern, 655.) Es truht nicht bei ihm, = es bessert ihn nicht, ist nicht angelegt bei ihm, bleibt nicht, haftet nicht. (Reinwald, Idiotikon, 1, 173.) Das sind Beispiele der Anwendung, aber woher stammt das Wort und wie ist es zu erklären? Dr. Vonbun (Frommann, IV, 6) hat aus Vorarlberg wôl trüiht, mit dem Particip von trüiha zusammengesetzt = gut genährt, fett, stark. Dr. Frommann (II, 286, 63) stellt die Wurzel trû voran und erklärt es durch gedeihen, fruchten; angelsächsisch: throhan throva (Ettmüller, 613), englisch: to thrive, oberdeutsch: trühen, trüjen, truen. (Tobler, 57; Dieffenbach, II, 669; Schmid, 144.) Stalder (I, 311) sagt dafür: gedeihen, eigentlich dem äussern Umfang nach ausgedehnter, dicker, fetter werden, am Fette zunehmen, im engern Sinne von einer schwangern Frau. Eine trühehafte Speise = nahrhafte. Er ist trüehaft = Essen und Trinken bekommt ihm. Von Reinwald's Ableitung von treuen, trûwen sagt Grimm (Wb., II, 1456), sie sei gar nicht zulässig, und in Bezug auf Frisch, der das Wort (II, 392a) unter cista gestellt, bemerkt er, das leuchte nicht ein. Grimm selbst aber lässt das Wort im Dunkeln. 254 Unrecht Gut folget dem Erbe nicht. – Graf, 183, 8. Daniels (Glosse zum sächsischen Weichbildrecht, Art. 26) sagt: „Ein Erbe ist anderes nicht, denn ein Nachfolger in all das Recht, das der Todte zu seinem Gut hatte. Ist es also eine Folge in das Recht und hatte der Erbe etwas Unrechtes gehabt, so folgt das Unrecht dem Erbe nicht.“ 255 Unrecht Gut gedeihet (reichet) nicht. – Sprichwort, 10, 2; Hollenberg, II, 40; Teller, 653; Müller, 23, 3; Pistor., IX, 60; Steiger, 263; Kirchhofer, 174; Braun, I, 1006; Körte, 2475 u. 3064; Simrock, 10737 u. 10739; Lohrengel, I, 657; für Waldeck: Firmenich, 326, 51 u. 350, 445; für Iserlohn: Woeste, 79, 337; für Düren: Firmenich, I, 484, 122; für Soest: Firmenich, I, 349, 28; ostfriesisch bei Eichwald, 657. „Unrecht Gut wudelt, truhet vnd faselt nicht.“ (Mathesy, 32a; Latendorf II, 26; Körte, 2475.) Engl.: Goods ill gotten never prosper. (Gaal, 820.) Frz.: Bien volé ne profite jamais. (Lendroy, 1569.) – D'injuste gain juste daim. – Du diable vint, au diable retourna. (Körte, 2475.) Holl.: Kwaad goed verrijkt niet. (Harrebomée, I, 248a.) It.: Gli beni mal acquistati non arrichiscono. (Gaal, 820.) Lat.: Damnum appellandum est cum mala fama lucrum. (Publ. Syr.) (Binder I, 283; II, 688; Philippi, I, 110; Seybold, 112.) – Malum lucrum aequale dispendio. (Binder I, 941; II, 1780; Buchler, 198; Philippi, I, 239; Seybold, 296.) – Nemo diu gaudet, qui judice vincit iniquo. (Dion.) (Binder II, 2042; Kruse, 626.) – Non habet eventus sordida praeda bonos. (Ovid.) (Binder I, 1177; II, 2178; Philippi, II, 37; Seybold, 371.) – Res parta furto durabit tempore curto. 256 Unrecht Gut gedeiht nicht, sprach der Rabe, und stahl einen Ring, den ein anderer Rabe gestohlen. 257 Unrecht Gut geht durch, wie Absalon's Maulesel. – Parömiakon, 1559. Frz.: Les biens mal acquis s'en vont à vau-l'eau. 258 Unrecht Gut hält nicht vor. (Lit.) 259 Unrecht Gut hat Adlersfedern. 260 Unrecht Gut hat kurze Währ, der dritte Erbe sieht's nicht mehr. – Lohrengel, I, 658. 261 Unrecht Gut hilft nicht. – Sprichwort, 10, 2; Tappius, 641; Schulze, 50. 262 Unrecht Gut ist ein funken im Kleiderkasten. – Schottel, 1113a; Sailer, 160; Reinsberg II, 116; Simrock, 10741; Eiselein, 611. Lat.: Mala lucra aequalia, damnis. (Gaal, 820.) 263 Unrecht Gut kommt wie Gott will, und geht wie der Teufel will. 264 Unrecht Gut reichet nicht (macht nicht reich, reichert), unverschämt lässt nicht gut, nährt aber gut. – Körte, 2475; plattdeutsch bei Schütze, II, 50. 265 Unrecht Gut thut nimmer (nicht) gut. – Hermann, III, 5; Struve, 16; Kirchhofer, 174; Körte, 2474. 266 Unrecht Gut und falsche Waar' reichet nicht ins zehnte Jahr. Es gibt übrigens einzelne Genies, die beide Aufgaben lösen. 267 Vbel gewonnen Gut nimbt das gerechte vnnd wolerworbene Gut auch hinweg. – Lehmann, II, 786, 8. Frz.: Ce que l'on acquiert méchamment, on le dépense sottement. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [99]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/105>, abgerufen am 22.11.2024.