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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 75 Gold ist eine Angel des Teufels.

76 Gold ist eine köstliche Sache, aber Ruhe und Fröhlichkeit sind besser.

Engl.: Gold is no balm to a wounded spirit. (Bohn II, 363.)

77 Gold ist Gold, aber durch stetes Feilen (Reiben) wird es zu Staub.

Die tüchtigste Kraft kann sich aufreiben, oder kann aufgerieben werden.

78 Gold ist schön roth und geht fort für schwarzes Brot.

Dän.: Guld er ei saae röd, det gaaer jo ud for bröd (oder: at det jo ganger ud for mad). (Prov. dan., 260 u. 261.)

79 Gold ist schwer und macht schwer. - Schweiz, I, 192, 104.

80 Gold ist Sold, dem ist man hold. - Henisch, 1677, 38; Körte, 2289; Simrock, 3836.

81 Gold ist, was goldeswerth.

Frz.: Or est qui or vault. (Leroux, I, 53; Bohn I, 43.)

Port.: Ouro he o que ouro vale. (Bohn I, 290.)

Span.: Oro es lo que oro vale. (Bohn I, 238.)

82 Gold ist weder böss noch gut, an dem ists, der es brauchen thut. - Henisch, 1677, 31; Petri, II, 343.

83 Gold kann man nicht überall aus der Erde graben.

84 Gold kommt aus der Erde und führt zur Erde.

Holl.: Het goud komt uit de duisternis, het woont in de duisternis en het voert menigeen naar de duisternis. (Harrebomee, I, 253.)

85 Gold liegt (tief) in Bergen, Koth liegt im Wege. - Lehmann, 100, 59; Petri, II, 63; Simrock, 3829; Braun, I, 895; Körte, 2291.

So ist's mit Tugend und Gemeinheit. Die Russen: Wer Gold finden will, muss tief graben. (Altmann V, 90.)

86 Gold macht dem Lahmen Füsse.

Die Russen: Wo Gold niederfällt, springt der Lahme hin, es aufzuheben. (Altmann VI, 469.)

87 Gold macht die Pillen nicht besser, sondern nur schöner.

Die Russen: Das Gold an den Pillen heilet nicht, sondern das Innere, was bitter schmeckt. (Altmann VI, 451.)

88 Gold macht (Menschen) hold. - Parömiakon, 698; Simrock, 3837.

89 Gold macht klar, wenn im Gesetz ein Zweifel war.

It.: L'oro dichiara la glosa della legge. (Pazzaglia, 238, 8.)

90 Gold macht nicht reich, es sei denn reich das Herz zugleich. - Lohrengel, I, 328.

Die Russen: Wer das Gold hat, hat darum noch nicht das Glück. (Altmann V, 98.)

Frz.: L'or fait l'eclat, mais non pas le bonheur. - Ni l'or, ni la grandeur ne nous rendent heureux. (Cahier, 1201 u. 1202.)

91 Gold macht Sorge dem, der's hat, und dem, dem's fehlt.

Engl.: Gold, when present, causeth fear, when absent, grief. (Bohn II, 363.)

92 Gold macht taub (und Glück macht blind). - Sailer, 67; Körte, 2293; Simrock, 3827.

93 Gold macht taub und stumm und was gerad' ist krumm.

Ruth.: Zoloto sebro hubu zatykaje. (Wurzbach I, 338.)

94 Gold oder Gold Wurtz ist klein, gild aber viel. - Petri, II, 343.

95 Gold öffnet alle Thüren, ausgenommen die Himmelsthür. - Eiselein, 246.

Die Russen: Gold erschliesst der Erde Pforten, Tugend das Thor des Himmels. (Altmann VI, 493.)

Engl.: Gold goes in at any gate except heaven.

Lat.: Auro loquente nihil pollet quaevis oratio. (Eiselein, 246.)

96 Gold redet eitel Centnerworte.

Die Russen: Gold hat eine Zunge, die zu überreden versteht. (Altmann VI, 396.) In einem Goldrubel liegt viel Ueberredung. (Altmann V, 106.)

97 Gold regiert die Welt. - Parömiakon, 2684.

98 Gold, Silber vnd Edelstein vergehen, Zucht, Tugend, Kunst allzeit bestehn. - Petri, II, 343.

99 Gold stärckt das Gesicht (auch: Herz). - Henisch, 1677, 33; Petri, II, 343.

100 Geld stiehlt der Dieb, edle Herzen der Verleumder.

101 Gold thut alles.


[Spaltenumbruch]

102 Gold trägt im Himmel keine Zinsen. - Sprichwörtergarten, 213.

Wenigstens für den nicht, der es hier als Zweck und nicht als Mittel für edle Zwecke benutzte. - Schon in der Wüste ist es ohne Werth, wie die Perser sagen. (Reinsberg II, 115.)

103 Gold überwindet Eisen.

104 Gold und Geld regiert die ganze Welt.

105 Gold und Glück sind nicht stets beisammen.

106 Gold und Jaspis ändern sich nie.

107 Gold und Kinder verlieren nichts, wenn sie geschlagen werden.

Ein hebräisches Sprichwort sagt ebenfalls: Das Gold muss geschlagen werden, um seinen Werth zu bekommen, das Kind auch. (Cahier, 2472.)

108 Gold und Kupfer sind beide roth, aber jedes in seiner Weise.

Holl.: Goud en koper zijn beide rood. (Harrebomee, I, 253.)

109 Gold und Perlen bleiben gut, deckt sie auch ein schäbiger Hut.

Dän.: Der baeres tit guld og perler i et skident fad, de ere dog lige gode. (Prov. dan., 261.)

110 Gold und Silber machen den Menschen nicht besser.

111 Gold und Silber machen stumm, auch zuweilen dumm.

112 Gold und Silber sind des Erdreichs Trüesen. - Geiler.

Engl.: Gold and silver were mingled with dirt, till avarice parted them. (Bohn II, 363.)

113 Gold und Silber sind heute theurer als Blei und Zinn. - Eiselein, 246.

114 Gold uppen Kragen, Hunger im Magen. (Ostfries.) - Frommann, V, 429, 506; Goldschmidt, 143; Eichwald, 650.

115 Gold vergilt man mit Gold. - Richthofen, 158, 27; Graf, 480, 683.

Von dem Endurtheil in einem Rechtsstreit, durch das bei dinglichen Klagen der Ansprecher in den Besitz des Streitgegenstandes gewiesen, bei persönlichen dem Schuldner die geforderte Leistung, Gold mit Gold, Kuh mit Kuh u. s. w. aufgetragen wird.

116 Gold vnd Eysen wigt auff einer wag gleich. - Lehmann, 328, 54.

Frz.: En la balance l'or et le fer sont tout nungpois pareil et per. (Bovill, II, 128.)

Lat.: Auri et ferri in statera una aequum pondus. (Bovill, II, 128.)

117 Gold vnd silber fressen die Motten nicht. - Henisch, 1466, 54.

"Seiden vnd Sammet müssen doch endlich mit schaden hebreisch lernen vnd viel Lehrgeld geben." (Petri, II, 363.)

118 Gold vnd silber ist ein guter vorrath im Hauss. - Henisch, 1677, 34; Schottel, 1141b; Petri, II, 343.

119 Gold vnd Silber ist gut, es gilt Winter vnd Sommer. - Mathesy, 336a.

Die Russen: Gold würde gelten und wenn's blau wäre. (Altmann VI, 492.) Wenn's nur Gold ist, mag es auch grün sein. (Altmann V, 133.)

120 Gold vnd silber kan einen lassen, aber ein guter Freund lest einen nicht. - Petri, II, 343.

121 Gold vnd Silber sind liebe Gäst, Ecker vnd Wiesen liegen vest. - Lehmann, 254, 21.

122 Gold vnd Silber sind liebe Gäst, hast du Grund, behalt den vest. - Lehmann, 254, 21.

123 Gold ward nie keim menschen hold. - Franck, I, 119b; Lehmann, II, 230, 146.

124 Gold weicht der Tugent, wie silber dem gold. - Henisch, 1671, 42; Petri, II, 343.

125 Gold wird durch Feuer probirt, die Frau durch das Gold und der Mann durch die Frau. - Pred. Sal. 2, 5; Schulze, 136; Gaal, 488; Sailer, 92; Simrock, 3840; Reinsberg I, 135; Lehmann, 801, 20.

Mit Bezug darauf, dass die Tugend der Frau durch Geschenke zu erschüttern ist, sagen die Bergamasken: Die Zechinen machen auch Tauben zu Elstern. Die Frauen sollen daher weder geben noch nehmen. In Mailand heisst es: Eine Frau, die nimmt, wird schlecht wenn sie gut war. (Reinsberg I, 135.)

Dän.: Ild pröver guld, og nöd vennehuld. (Bohn I, 380.)

Frz.: L'or s'eprouve par le feu, les femmes par l'or, les hommes par les femmes. ( Kritzinger, 490.)

It.: La fornace prova l'oro, e l'oro prova la donna. (Pazzaglia, 238, 6; Gaal, 488.)

[Spaltenumbruch] 75 Gold ist eine Angel des Teufels.

76 Gold ist eine köstliche Sache, aber Ruhe und Fröhlichkeit sind besser.

Engl.: Gold is no balm to a wounded spirit. (Bohn II, 363.)

77 Gold ist Gold, aber durch stetes Feilen (Reiben) wird es zu Staub.

Die tüchtigste Kraft kann sich aufreiben, oder kann aufgerieben werden.

78 Gold ist schön roth und geht fort für schwarzes Brot.

Dän.: Guld er ei saae rød, det gaaer jo ud for brød (oder: at det jo ganger ud for mad). (Prov. dan., 260 u. 261.)

79 Gold ist schwer und macht schwer.Schweiz, I, 192, 104.

80 Gold ist Sold, dem ist man hold.Henisch, 1677, 38; Körte, 2289; Simrock, 3836.

81 Gold ist, was goldeswerth.

Frz.: Or est qui or vault. (Leroux, I, 53; Bohn I, 43.)

Port.: Ouro he o que ouro vale. (Bohn I, 290.)

Span.: Oro es lo que oro vale. (Bohn I, 238.)

82 Gold ist weder böss noch gut, an dem ists, der es brauchen thut.Henisch, 1677, 31; Petri, II, 343.

83 Gold kann man nicht überall aus der Erde graben.

84 Gold kommt aus der Erde und führt zur Erde.

Holl.: Het goud komt uit de duisternis, het woont in de duisternis en het voert menigeen naar de duisternis. (Harrebomée, I, 253.)

85 Gold liegt (tief) in Bergen, Koth liegt im Wege.Lehmann, 100, 59; Petri, II, 63; Simrock, 3829; Braun, I, 895; Körte, 2291.

So ist's mit Tugend und Gemeinheit. Die Russen: Wer Gold finden will, muss tief graben. (Altmann V, 90.)

86 Gold macht dem Lahmen Füsse.

Die Russen: Wo Gold niederfällt, springt der Lahme hin, es aufzuheben. (Altmann VI, 469.)

87 Gold macht die Pillen nicht besser, sondern nur schöner.

Die Russen: Das Gold an den Pillen heilet nicht, sondern das Innere, was bitter schmeckt. (Altmann VI, 451.)

88 Gold macht (Menschen) hold.Parömiakon, 698; Simrock, 3837.

89 Gold macht klar, wenn im Gesetz ein Zweifel war.

It.: L'oro dichiara la glosa della legge. (Pazzaglia, 238, 8.)

90 Gold macht nicht reich, es sei denn reich das Herz zugleich.Lohrengel, I, 328.

Die Russen: Wer das Gold hat, hat darum noch nicht das Glück. (Altmann V, 98.)

Frz.: L'or fait l'éclat, mais non pas le bonheur. – Ni l'or, ni la grandeur ne nous rendent heureux. (Cahier, 1201 u. 1202.)

91 Gold macht Sorge dem, der's hat, und dem, dem's fehlt.

Engl.: Gold, when present, causeth fear, when absent, grief. (Bohn II, 363.)

92 Gold macht taub (und Glück macht blind).Sailer, 67; Körte, 2293; Simrock, 3827.

93 Gold macht taub und stumm und was gerad' ist krumm.

Ruth.: Zołoto sebro hubu zatykaje. (Wurzbach I, 338.)

94 Gold oder Gold Wurtz ist klein, gild aber viel.Petri, II, 343.

95 Gold öffnet alle Thüren, ausgenommen die Himmelsthür.Eiselein, 246.

Die Russen: Gold erschliesst der Erde Pforten, Tugend das Thor des Himmels. (Altmann VI, 493.)

Engl.: Gold goes in at any gate except heaven.

Lat.: Auro loquente nihil pollet quaevis oratio. (Eiselein, 246.)

96 Gold redet eitel Centnerworte.

Die Russen: Gold hat eine Zunge, die zu überreden versteht. (Altmann VI, 396.) In einem Goldrubel liegt viel Ueberredung. (Altmann V, 106.)

97 Gold regiert die Welt.Parömiakon, 2684.

98 Gold, Silber vnd Edelstein vergehen, Zucht, Tugend, Kunst allzeit bestehn.Petri, II, 343.

99 Gold stärckt das Gesicht (auch: Herz).Henisch, 1677, 33; Petri, II, 343.

100 Geld stiehlt der Dieb, edle Herzen der Verleumder.

101 Gold thut alles.


[Spaltenumbruch]

102 Gold trägt im Himmel keine Zinsen.Sprichwörtergarten, 213.

Wenigstens für den nicht, der es hier als Zweck und nicht als Mittel für edle Zwecke benutzte. – Schon in der Wüste ist es ohne Werth, wie die Perser sagen. (Reinsberg II, 115.)

103 Gold überwindet Eisen.

104 Gold und Geld regiert die ganze Welt.

105 Gold und Glück sind nicht stets beisammen.

106 Gold und Jaspis ändern sich nie.

107 Gold und Kinder verlieren nichts, wenn sie geschlagen werden.

Ein hebräisches Sprichwort sagt ebenfalls: Das Gold muss geschlagen werden, um seinen Werth zu bekommen, das Kind auch. (Cahier, 2472.)

108 Gold und Kupfer sind beide roth, aber jedes in seiner Weise.

Holl.: Goud en koper zijn beide rood. (Harrebomée, I, 253.)

109 Gold und Perlen bleiben gut, deckt sie auch ein schäbiger Hut.

Dän.: Der bæres tit guld og perler i et skident fad, de ere dog lige gode. (Prov. dan., 261.)

110 Gold und Silber machen den Menschen nicht besser.

111 Gold und Silber machen stumm, auch zuweilen dumm.

112 Gold und Silber sind des Erdreichs Trüesen.Geiler.

Engl.: Gold and silver were mingled with dirt, till avarice parted them. (Bohn II, 363.)

113 Gold und Silber sind heute theurer als Blei und Zinn.Eiselein, 246.

114 Gold uppen Kragen, Hunger im Magen. (Ostfries.) – Frommann, V, 429, 506; Goldschmidt, 143; Eichwald, 650.

115 Gold vergilt man mit Gold.Richthofen, 158, 27; Graf, 480, 683.

Von dem Endurtheil in einem Rechtsstreit, durch das bei dinglichen Klagen der Ansprecher in den Besitz des Streitgegenstandes gewiesen, bei persönlichen dem Schuldner die geforderte Leistung, Gold mit Gold, Kuh mit Kuh u. s. w. aufgetragen wird.

116 Gold vnd Eysen wigt auff einer wag gleich.Lehmann, 328, 54.

Frz.: En la balance l'or et le fer sont tout nungpois pareil et per. (Bovill, II, 128.)

Lat.: Auri et ferri in statera una aequum pondus. (Bovill, II, 128.)

117 Gold vnd silber fressen die Motten nicht.Henisch, 1466, 54.

„Seiden vnd Sammet müssen doch endlich mit schaden hebreisch lernen vnd viel Lehrgeld geben.“ (Petri, II, 363.)

118 Gold vnd silber ist ein guter vorrath im Hauss.Henisch, 1677, 34; Schottel, 1141b; Petri, II, 343.

119 Gold vnd Silber ist gut, es gilt Winter vnd Sommer.Mathesy, 336a.

Die Russen: Gold würde gelten und wenn's blau wäre. (Altmann VI, 492.) Wenn's nur Gold ist, mag es auch grün sein. (Altmann V, 133.)

120 Gold vnd silber kan einen lassen, aber ein guter Freund lest einen nicht.Petri, II, 343.

121 Gold vnd Silber sind liebe Gäst, Ecker vnd Wiesen liegen vest.Lehmann, 254, 21.

122 Gold vnd Silber sind liebe Gäst, hast du Grund, behalt den vest.Lehmann, 254, 21.

123 Gold ward nie keim menschen hold.Franck, I, 119b; Lehmann, II, 230, 146.

124 Gold weicht der Tugent, wie silber dem gold.Henisch, 1671, 42; Petri, II, 343.

125 Gold wird durch Feuer probirt, die Frau durch das Gold und der Mann durch die Frau.Pred. Sal. 2, 5; Schulze, 136; Gaal, 488; Sailer, 92; Simrock, 3840; Reinsberg I, 135; Lehmann, 801, 20.

Mit Bezug darauf, dass die Tugend der Frau durch Geschenke zu erschüttern ist, sagen die Bergamasken: Die Zechinen machen auch Tauben zu Elstern. Die Frauen sollen daher weder geben noch nehmen. In Mailand heisst es: Eine Frau, die nimmt, wird schlecht wenn sie gut war. (Reinsberg I, 135.)

Dän.: Ild prøver guld, og nød vennehuld. (Bohn I, 380.)

Frz.: L'or s'éprouve par le feu, les femmes par l'or, les hommes par les femmes. ( Kritzinger, 490.)

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[[896]/0924] 75 Gold ist eine Angel des Teufels. 76 Gold ist eine köstliche Sache, aber Ruhe und Fröhlichkeit sind besser. Engl.: Gold is no balm to a wounded spirit. (Bohn II, 363.) 77 Gold ist Gold, aber durch stetes Feilen (Reiben) wird es zu Staub. Die tüchtigste Kraft kann sich aufreiben, oder kann aufgerieben werden. 78 Gold ist schön roth und geht fort für schwarzes Brot. Dän.: Guld er ei saae rød, det gaaer jo ud for brød (oder: at det jo ganger ud for mad). (Prov. dan., 260 u. 261.) 79 Gold ist schwer und macht schwer. – Schweiz, I, 192, 104. 80 Gold ist Sold, dem ist man hold. – Henisch, 1677, 38; Körte, 2289; Simrock, 3836. 81 Gold ist, was goldeswerth. Frz.: Or est qui or vault. (Leroux, I, 53; Bohn I, 43.) Port.: Ouro he o que ouro vale. (Bohn I, 290.) Span.: Oro es lo que oro vale. (Bohn I, 238.) 82 Gold ist weder böss noch gut, an dem ists, der es brauchen thut. – Henisch, 1677, 31; Petri, II, 343. 83 Gold kann man nicht überall aus der Erde graben. 84 Gold kommt aus der Erde und führt zur Erde. Holl.: Het goud komt uit de duisternis, het woont in de duisternis en het voert menigeen naar de duisternis. (Harrebomée, I, 253.) 85 Gold liegt (tief) in Bergen, Koth liegt im Wege. – Lehmann, 100, 59; Petri, II, 63; Simrock, 3829; Braun, I, 895; Körte, 2291. So ist's mit Tugend und Gemeinheit. Die Russen: Wer Gold finden will, muss tief graben. (Altmann V, 90.) 86 Gold macht dem Lahmen Füsse. Die Russen: Wo Gold niederfällt, springt der Lahme hin, es aufzuheben. (Altmann VI, 469.) 87 Gold macht die Pillen nicht besser, sondern nur schöner. Die Russen: Das Gold an den Pillen heilet nicht, sondern das Innere, was bitter schmeckt. (Altmann VI, 451.) 88 Gold macht (Menschen) hold. – Parömiakon, 698; Simrock, 3837. 89 Gold macht klar, wenn im Gesetz ein Zweifel war. It.: L'oro dichiara la glosa della legge. (Pazzaglia, 238, 8.) 90 Gold macht nicht reich, es sei denn reich das Herz zugleich. – Lohrengel, I, 328. Die Russen: Wer das Gold hat, hat darum noch nicht das Glück. (Altmann V, 98.) Frz.: L'or fait l'éclat, mais non pas le bonheur. – Ni l'or, ni la grandeur ne nous rendent heureux. (Cahier, 1201 u. 1202.) 91 Gold macht Sorge dem, der's hat, und dem, dem's fehlt. Engl.: Gold, when present, causeth fear, when absent, grief. (Bohn II, 363.) 92 Gold macht taub (und Glück macht blind). – Sailer, 67; Körte, 2293; Simrock, 3827. 93 Gold macht taub und stumm und was gerad' ist krumm. Ruth.: Zołoto sebro hubu zatykaje. (Wurzbach I, 338.) 94 Gold oder Gold Wurtz ist klein, gild aber viel. – Petri, II, 343. 95 Gold öffnet alle Thüren, ausgenommen die Himmelsthür. – Eiselein, 246. Die Russen: Gold erschliesst der Erde Pforten, Tugend das Thor des Himmels. (Altmann VI, 493.) Engl.: Gold goes in at any gate except heaven. Lat.: Auro loquente nihil pollet quaevis oratio. (Eiselein, 246.) 96 Gold redet eitel Centnerworte. Die Russen: Gold hat eine Zunge, die zu überreden versteht. (Altmann VI, 396.) In einem Goldrubel liegt viel Ueberredung. (Altmann V, 106.) 97 Gold regiert die Welt. – Parömiakon, 2684. 98 Gold, Silber vnd Edelstein vergehen, Zucht, Tugend, Kunst allzeit bestehn. – Petri, II, 343. 99 Gold stärckt das Gesicht (auch: Herz). – Henisch, 1677, 33; Petri, II, 343. 100 Geld stiehlt der Dieb, edle Herzen der Verleumder. 101 Gold thut alles. 102 Gold trägt im Himmel keine Zinsen. – Sprichwörtergarten, 213. Wenigstens für den nicht, der es hier als Zweck und nicht als Mittel für edle Zwecke benutzte. – Schon in der Wüste ist es ohne Werth, wie die Perser sagen. (Reinsberg II, 115.) 103 Gold überwindet Eisen. 104 Gold und Geld regiert die ganze Welt. 105 Gold und Glück sind nicht stets beisammen. 106 Gold und Jaspis ändern sich nie. 107 Gold und Kinder verlieren nichts, wenn sie geschlagen werden. Ein hebräisches Sprichwort sagt ebenfalls: Das Gold muss geschlagen werden, um seinen Werth zu bekommen, das Kind auch. (Cahier, 2472.) 108 Gold und Kupfer sind beide roth, aber jedes in seiner Weise. Holl.: Goud en koper zijn beide rood. (Harrebomée, I, 253.) 109 Gold und Perlen bleiben gut, deckt sie auch ein schäbiger Hut. Dän.: Der bæres tit guld og perler i et skident fad, de ere dog lige gode. (Prov. dan., 261.) 110 Gold und Silber machen den Menschen nicht besser. 111 Gold und Silber machen stumm, auch zuweilen dumm. 112 Gold und Silber sind des Erdreichs Trüesen. – Geiler. Engl.: Gold and silver were mingled with dirt, till avarice parted them. (Bohn II, 363.) 113 Gold und Silber sind heute theurer als Blei und Zinn. – Eiselein, 246. 114 Gold uppen Kragen, Hunger im Magen. (Ostfries.) – Frommann, V, 429, 506; Goldschmidt, 143; Eichwald, 650. 115 Gold vergilt man mit Gold. – Richthofen, 158, 27; Graf, 480, 683. Von dem Endurtheil in einem Rechtsstreit, durch das bei dinglichen Klagen der Ansprecher in den Besitz des Streitgegenstandes gewiesen, bei persönlichen dem Schuldner die geforderte Leistung, Gold mit Gold, Kuh mit Kuh u. s. w. aufgetragen wird. 116 Gold vnd Eysen wigt auff einer wag gleich. – Lehmann, 328, 54. Frz.: En la balance l'or et le fer sont tout nungpois pareil et per. (Bovill, II, 128.) Lat.: Auri et ferri in statera una aequum pondus. (Bovill, II, 128.) 117 Gold vnd silber fressen die Motten nicht. – Henisch, 1466, 54. „Seiden vnd Sammet müssen doch endlich mit schaden hebreisch lernen vnd viel Lehrgeld geben.“ (Petri, II, 363.) 118 Gold vnd silber ist ein guter vorrath im Hauss. – Henisch, 1677, 34; Schottel, 1141b; Petri, II, 343. 119 Gold vnd Silber ist gut, es gilt Winter vnd Sommer. – Mathesy, 336a. Die Russen: Gold würde gelten und wenn's blau wäre. (Altmann VI, 492.) Wenn's nur Gold ist, mag es auch grün sein. (Altmann V, 133.) 120 Gold vnd silber kan einen lassen, aber ein guter Freund lest einen nicht. – Petri, II, 343. 121 Gold vnd Silber sind liebe Gäst, Ecker vnd Wiesen liegen vest. – Lehmann, 254, 21. 122 Gold vnd Silber sind liebe Gäst, hast du Grund, behalt den vest. – Lehmann, 254, 21. 123 Gold ward nie keim menschen hold. – Franck, I, 119b; Lehmann, II, 230, 146. 124 Gold weicht der Tugent, wie silber dem gold. – Henisch, 1671, 42; Petri, II, 343. 125 Gold wird durch Feuer probirt, die Frau durch das Gold und der Mann durch die Frau. – Pred. Sal. 2, 5; Schulze, 136; Gaal, 488; Sailer, 92; Simrock, 3840; Reinsberg I, 135; Lehmann, 801, 20. Mit Bezug darauf, dass die Tugend der Frau durch Geschenke zu erschüttern ist, sagen die Bergamasken: Die Zechinen machen auch Tauben zu Elstern. Die Frauen sollen daher weder geben noch nehmen. In Mailand heisst es: Eine Frau, die nimmt, wird schlecht wenn sie gut war. (Reinsberg I, 135.) Dän.: Ild prøver guld, og nød vennehuld. (Bohn I, 380.) 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [896]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/924>, abgerufen am 28.11.2024.