Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] *29 Er hat einen Gesang wie der Kukuk. - Nass. Schulblatt, XIV, 5. "Das ist sein Nam' und sein Geschrei." Gesangbuch. * Ik wull (wollte) lever sein Gesangbok wese'n, as sein Weif. (Westf.) - Frommann, VI, 283, 717. Gesäss. 1 Aus magerm Gesäss fällt oft gross Gefräss. 2 Ein gross Gesäss muss ein gross Bruch haben. - Opel, 386. 3 Ein schön Gesäss macht eine schöne Frau. (S. Arsch 19.) 4 Kein Gesäss, es habe denn ein Loch, wer's finden kann. - Eiselein, 228. 5 Manche trägt ihr Gesäss in den Augen, Augen sind der Liebe Pforten. - Lehmann, 53, 15. 6 Wer das Gesess zum fartzen gewehnet hat, der fartzt, wenn er nicht will. - Lehmann, 320, 81. *7 Er wischt das Gesäss an die Hecken, um das Heu nicht zu vertheuern. Gesäuer. * Doas war mer sau a Gesäuer. (Kreis Militsch in Schlesien.) Wenn jemand zwei Sachen vermengen will, die nicht zueinander passen. Abweisend: Das wäre mir so ein Gesäuer. Geschäft. 1 Alle Geschäfte sind ehrlich, wenn man sie ehrlich treibt. "Die Geschäfte sind, wie man sie treibt, die Gesetze so, wie man sie liest." (Bertram, 44.) 2 Besser ein klein Geschäft, das ernährt, als ein grosses, das verzehrt. Ein hebräisches Sprichwort sagt: Nahe Geschäfte können ihren Herrn ernähren, ferne Geschäfte zehren ihn auf. (Cahier, 2481.) 3 Bey Geschäfften darff man den Senff nicht mit sich bringen, man wirdt jhn finden. - Lehmann, 82, 58. 4 Bey geschäfften stimmen Anfang vnnd end selten zusammen; ist der anfang Süss, so ist das Ende Sawer; thut der anfang Wehe, so thut das Endt wol. - Lehmann, 274, 2. 5 Bey wichtigen Geschäfften soll man Gravitet vnnd nicht Schertz brauchen. - Lehmann, 274, 3. Lat.: Difficile esse inter magna negotia non aliquando desipere. (Lehmann, 274, 3.) 6 Das Geschäft macht den Mann. Frz.: Les affaires font les hommes. (Cahier, 41; Recueil, 4.) 7 Das Geschäft wird durch den Tod allererst bestätigt. - Graf, 206, 78. Eine letztwillige Verfügung, hier Geschäft, auch sonst Todgeschäft genannt, tritt erst mit dem Tode dessen, von dem sie ausging, in Kraft, weil er sie, so lange er lebte, noch abändern konnte. 8 Das letzte Geschäft tödtet das erste. - Graf, 205, 176. Jede spätere letztwillige Verfügung hebt die frühere auf. 9 Die eigenen Geschäfte gehen vor. Vorausgesetzt, dass sie mehr Vortheil gewähren, als die Besorgung fremder. Frz.: Les Auvergnats et Lymosins font leurs affaires, puis celles des voisins. (Leroux, I, 205.) 10 Ein Geschäft begonnen, heisst noch nicht gewonnen. Engl.: Business involving no result. 11 Ein Geschäft, bei dem viel Nutzen erscheint, ist ringsum von Schaden eingezäunt. 12 Erst das Geschäft und dann das Vergnügen. (Berlin.) 13 Es gehört mehr zu geschäfften, als leere Worte einbrocken. - Lehmann, 348, 9. 14 Es gibt noch andere Geschäfte als mit Gabel und Löffel. 15 Es lassen sich nicht alle Geschäfte über einen Leisten schlagen. Jedes Geschäft hat seinen eigenthümlichen Schwerpunkt. Wer diesen nicht aufzufinden und zu rechter Zeit den rechten Hebel daranzusetzen versteht, wird es nie aus der Stelle bringen. (Welt und Zeit, I, 133, 13.) 16 Es seindt geschäfft die gethan vnnd nicht viel berathschlägt wollen sein. - Lehmann, 279, 57. [Spaltenumbruch] 17 Geschäfft, die ein schön angesicht haben, sindt offt dahinden voll wust vnd gestanck. - Lehmann, 274, 4. 18 Geschäfft seind offt beschaffen wie ein Spiel, darinn man mit Hertz muss stechen vnnd nicht mit Schellen. - Lehmann, 274, 5. "Manche Geschäfte haben eine Wolfsnatur; wer sie nicht am schwachen Theile fasst, wird von ihnen zerrissen." (Welt und Zeit, III, 68, 19.) 19 Geschäfte anfangen ist leicht und kann's jedermann, fortführen das können verständige Leute, vollenden, die Herz und Faust haben. 20 Geschäfte und Früchte haben ihre Reifezeit; wer sie zu früh bricht, verdirbt sich den Magen daran. 21 Grosse Geschäfft vnd sachen seynd mit gefährligkeit verzeunt. - Lehmann, 244, 15. 22 In fremden Geschäften bleib' selber bei Kräften. (S. Geborgen.) - Philippi, I, 19. 23 In geschäfften gehets wie mit einem brennenden liecht, wenn mans gnaw butzet, so lescht mans auss. - Lehmann, 281, 77. 24 In Geschefften muss man offt so fürsichtig seyn, als einer der vmbs Maul halbiert. - Lehmann, 68, 17. 25 In schweren Geschäften muss mans machen wie die Seiler, die für sich drehen vnnd hinder sich gehen. - Lehmann, 276, 19. Die Araber sagen: Wenn die Geschäfte dich beim Kopfe nehmen, so fasse sie beim Schwanze an. (Cahier, 2230.) 26 Jeder hat sein Geschäft. Zur Verrichtung jedes Geschäfts gibt es bestimmte und geeignete Personen, was die Aegypter durch das Sprichwort ausdrücken: Es ist das Geschäft des Murzzin, zum Gebet zu rufen. (Burckhardt, 424.) 27 Kleine geschäffte haben offt so verwickelte beschwernussen als die grossen. - Lehmann, 280, 68. 28 Man muss in Geschäfften so sorgsam gehen wie die so vffm Seil gehen. - Lehmann, 69, 31. 29 Mancher gehet bey geschefften hinter sich vnnd drehet für sich wie ein Seiler. - Lehmann, 875, 3. 30 Mein Geschäft geht jetzt nicht, sagte der Schneeschipper, da bettelte er in der Ernte. 31 Mein Geschäft ist verschieden, sagte die Katze, als sie das Huhn vom Tische stahl. 32 Neue Geschäfte, neue Kräfte. Frz.: A nouvelles affaires nouveaux conseils. (Leroux II, 164.) 33 Offt muss man bey Geschäfften vnnd Leuten thun, als hett man den Schnuppen oder ein Hültzin Nass. - Lehmann, 76, 15. 34 Stete Geschäfte vertreiben böse Gedanken. 35 Wenn ein Geschäft gemacht und das Kind geboren ist, sieht man ihm die Schmerzen, die es verursacht, nicht an. 36 Wer ein Geschäft treibt ohne Verstand, kommt nicht weit im Land. Dän.: Hvo som vil bruge kiöbmandskab som han ei har laert, forkiöber sine penge. (Prov. dan., 343.) 37 Wer gross Geschäfft hat, soll vnsern Herren Gott nicht lassen Müssig sein. - Lehmann, 274, 1. 38 Wer in Geschäften die Fusswege nicht findet, der läuft sich bald den Athem ab. "Gemeine Köpfe schwitzen und laufen sich auf dem Fahrwege ab und kommen doch gewöhnlich zu spät an Ort und Stelle." (Welt und Zeit, I, 133, 18.) 39 Wer in Geschäften Mass hält, bleibt auf den Beinen, wenn ein anderer fällt. 40 Wer in Geschäften und im Schach blos an seine Züge denkt, der verliert das Spiel. 41 Wer kein eigenes Geschäft hat, mischt sich gern in fremde. 42 Wer sein eigen Geschäft schlecht betreibt, wie kann der fremdem Handel nützen! It.: Chi mal fa i fatti suoi, peggio fa quelli d'altrui. (Pazzaglia, 122, 2; Cahier, 2786.)
[Spaltenumbruch] *29 Er hat einen Gesang wie der Kukuk. – Nass. Schulblatt, XIV, 5. „Das ist sein Nam' und sein Geschrei.“ Gesangbuch. * Ik wull (wollte) lêver sîn Gesangbôk wese'n, as sîn Wîf. (Westf.) – Frommann, VI, 283, 717. Gesäss. 1 Aus magerm Gesäss fällt oft gross Gefräss. 2 Ein gross Gesäss muss ein gross Bruch haben. – Opel, 386. 3 Ein schön Gesäss macht eine schöne Frau. (S. Arsch 19.) 4 Kein Gesäss, es habe denn ein Loch, wer's finden kann. – Eiselein, 228. 5 Manche trägt ihr Gesäss in den Augen, Augen sind der Liebe Pforten. – Lehmann, 53, 15. 6 Wer das Gesess zum fartzen gewehnet hat, der fartzt, wenn er nicht will. – Lehmann, 320, 81. *7 Er wischt das Gesäss an die Hecken, um das Heu nicht zu vertheuern. Gesäuer. * Doas war mer sau a Gesäuer. (Kreis Militsch in Schlesien.) Wenn jemand zwei Sachen vermengen will, die nicht zueinander passen. Abweisend: Das wäre mir so ein Gesäuer. Geschäft. 1 Alle Geschäfte sind ehrlich, wenn man sie ehrlich treibt. „Die Geschäfte sind, wie man sie treibt, die Gesetze so, wie man sie liest.“ (Bertram, 44.) 2 Besser ein klein Geschäft, das ernährt, als ein grosses, das verzehrt. Ein hebräisches Sprichwort sagt: Nahe Geschäfte können ihren Herrn ernähren, ferne Geschäfte zehren ihn auf. (Cahier, 2481.) 3 Bey Geschäfften darff man den Senff nicht mit sich bringen, man wirdt jhn finden. – Lehmann, 82, 58. 4 Bey geschäfften stimmen Anfang vnnd end selten zusammen; ist der anfang Süss, so ist das Ende Sawer; thut der anfang Wehe, so thut das Endt wol. – Lehmann, 274, 2. 5 Bey wichtigen Geschäfften soll man Gravitet vnnd nicht Schertz brauchen. – Lehmann, 274, 3. Lat.: Difficile esse inter magna negotia non aliquando desipere. (Lehmann, 274, 3.) 6 Das Geschäft macht den Mann. Frz.: Les affaires font les hommes. (Cahier, 41; Recueil, 4.) 7 Das Geschäft wird durch den Tod allererst bestätigt. – Graf, 206, 78. Eine letztwillige Verfügung, hier Geschäft, auch sonst Todgeschäft genannt, tritt erst mit dem Tode dessen, von dem sie ausging, in Kraft, weil er sie, so lange er lebte, noch abändern konnte. 8 Das letzte Geschäft tödtet das erste. – Graf, 205, 176. Jede spätere letztwillige Verfügung hebt die frühere auf. 9 Die eigenen Geschäfte gehen vor. Vorausgesetzt, dass sie mehr Vortheil gewähren, als die Besorgung fremder. Frz.: Les Auvergnats et Lymosins font leurs affaires, puis celles des voisins. (Leroux, I, 205.) 10 Ein Geschäft begonnen, heisst noch nicht gewonnen. Engl.: Business involving no result. 11 Ein Geschäft, bei dem viel Nutzen erscheint, ist ringsum von Schaden eingezäunt. 12 Erst das Geschäft und dann das Vergnügen. (Berlin.) 13 Es gehört mehr zu geschäfften, als leere Worte einbrocken. – Lehmann, 348, 9. 14 Es gibt noch andere Geschäfte als mit Gabel und Löffel. 15 Es lassen sich nicht alle Geschäfte über einen Leisten schlagen. Jedes Geschäft hat seinen eigenthümlichen Schwerpunkt. Wer diesen nicht aufzufinden und zu rechter Zeit den rechten Hebel daranzusetzen versteht, wird es nie aus der Stelle bringen. (Welt und Zeit, I, 133, 13.) 16 Es seindt geschäfft die gethan vnnd nicht viel berathschlägt wollen sein. – Lehmann, 279, 57. [Spaltenumbruch] 17 Geschäfft, die ein schön angesicht haben, sindt offt dahinden voll wust vnd gestanck. – Lehmann, 274, 4. 18 Geschäfft seind offt beschaffen wie ein Spiel, darinn man mit Hertz muss stechen vnnd nicht mit Schellen. – Lehmann, 274, 5. „Manche Geschäfte haben eine Wolfsnatur; wer sie nicht am schwachen Theile fasst, wird von ihnen zerrissen.“ (Welt und Zeit, III, 68, 19.) 19 Geschäfte anfangen ist leicht und kann's jedermann, fortführen das können verständige Leute, vollenden, die Herz und Faust haben. 20 Geschäfte und Früchte haben ihre Reifezeit; wer sie zu früh bricht, verdirbt sich den Magen daran. 21 Grosse Geschäfft vnd sachen seynd mit gefährligkeit verzeunt. – Lehmann, 244, 15. 22 In fremden Geschäften bleib' selber bei Kräften. (S. Geborgen.) – Philippi, I, 19. 23 In geschäfften gehets wie mit einem brennenden liecht, wenn mans gnaw butzet, so lescht mans auss. – Lehmann, 281, 77. 24 In Geschefften muss man offt so fürsichtig seyn, als einer der vmbs Maul halbiert. – Lehmann, 68, 17. 25 In schweren Geschäften muss mans machen wie die Seiler, die für sich drehen vnnd hinder sich gehen. – Lehmann, 276, 19. Die Araber sagen: Wenn die Geschäfte dich beim Kopfe nehmen, so fasse sie beim Schwanze an. (Cahier, 2230.) 26 Jeder hat sein Geschäft. Zur Verrichtung jedes Geschäfts gibt es bestimmte und geeignete Personen, was die Aegypter durch das Sprichwort ausdrücken: Es ist das Geschäft des Murzzin, zum Gebet zu rufen. (Burckhardt, 424.) 27 Kleine geschäffte haben offt so verwickelte beschwernussen als die grossen. – Lehmann, 280, 68. 28 Man muss in Geschäfften so sorgsam gehen wie die so vffm Seil gehen. – Lehmann, 69, 31. 29 Mancher gehet bey geschefften hinter sich vnnd drehet für sich wie ein Seiler. – Lehmann, 875, 3. 30 Mein Geschäft geht jetzt nicht, sagte der Schneeschipper, da bettelte er in der Ernte. 31 Mein Geschäft ist verschieden, sagte die Katze, als sie das Huhn vom Tische stahl. 32 Neue Geschäfte, neue Kräfte. Frz.: A nouvelles affaires nouveaux conseils. (Leroux II, 164.) 33 Offt muss man bey Geschäfften vnnd Leuten thun, als hett man den Schnuppen oder ein Hültzin Nass. – Lehmann, 76, 15. 34 Stete Geschäfte vertreiben böse Gedanken. 35 Wenn ein Geschäft gemacht und das Kind geboren ist, sieht man ihm die Schmerzen, die es verursacht, nicht an. 36 Wer ein Geschäft treibt ohne Verstand, kommt nicht weit im Land. Dän.: Hvo som vil bruge kiøbmandskab som han ei har lært, forkiøber sine penge. (Prov. dan., 343.) 37 Wer gross Geschäfft hat, soll vnsern Herren Gott nicht lassen Müssig sein. – Lehmann, 274, 1. 38 Wer in Geschäften die Fusswege nicht findet, der läuft sich bald den Athem ab. „Gemeine Köpfe schwitzen und laufen sich auf dem Fahrwege ab und kommen doch gewöhnlich zu spät an Ort und Stelle.“ (Welt und Zeit, I, 133, 18.) 39 Wer in Geschäften Mass hält, bleibt auf den Beinen, wenn ein anderer fällt. 40 Wer in Geschäften und im Schach blos an seine Züge denkt, der verliert das Spiel. 41 Wer kein eigenes Geschäft hat, mischt sich gern in fremde. 42 Wer sein eigen Geschäft schlecht betreibt, wie kann der fremdem Handel nützen! It.: Chi mal fà i fatti suoi, peggio fà quelli d'altrui. (Pazzaglia, 122, 2; Cahier, 2786.)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0819" n="[791]"/><cb n="1581"/> *29 Er hat einen Gesang wie der Kukuk.</hi> – <hi rendition="#i">Nass. Schulblatt, XIV, 5.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Das ist sein Nam' und sein Geschrei.“</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Gesangbuch.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ik wull (wollte) lêver sîn Gesangbôk wese'n, as sîn Wîf.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, VI, 283, 717.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Gesäss.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Aus magerm Gesäss fällt oft gross Gefräss.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Ein gross Gesäss muss ein gross Bruch haben.</hi> – <hi rendition="#i">Opel, 386.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Ein schön Gesäss macht eine schöne Frau. (S. Arsch 19.)</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Kein Gesäss, es habe denn ein Loch, wer's finden kann.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 228.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Manche trägt ihr Gesäss in den Augen, Augen sind der Liebe Pforten.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 53, 15.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Wer das Gesess zum fartzen gewehnet hat, der fartzt, wenn er nicht will.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 320, 81.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*7 Er wischt das Gesäss an die Hecken, um das Heu nicht zu vertheuern.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Gesäuer.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Doas war mer sau a Gesäuer.</hi> (<hi rendition="#i">Kreis Militsch in Schlesien.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Wenn jemand zwei Sachen vermengen will, die nicht zueinander passen. Abweisend: Das wäre mir so ein Gesäuer.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Geschäft.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Alle Geschäfte sind ehrlich, wenn man sie ehrlich treibt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Die Geschäfte sind, wie man sie treibt, die Gesetze so, wie man sie liest.“ (<hi rendition="#i">Bertram, 44.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Besser ein klein Geschäft, das ernährt, als ein grosses, das verzehrt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Ein hebräisches Sprichwort sagt: Nahe Geschäfte können ihren Herrn ernähren, ferne Geschäfte zehren ihn auf. (<hi rendition="#i">Cahier, 2481.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Bey Geschäfften darff man den Senff nicht mit sich bringen, man wirdt jhn finden.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 82, 58.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Bey geschäfften stimmen Anfang vnnd end selten zusammen; ist der anfang Süss, so ist das Ende Sawer; thut der anfang Wehe, so thut das Endt wol.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 274, 2.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Bey wichtigen Geschäfften soll man Gravitet vnnd nicht Schertz brauchen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 274, 3.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Difficile esse inter magna negotia non aliquando desipere. (<hi rendition="#i">Lehmann, 274, 3.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Das Geschäft macht den Mann.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Les affaires font les hommes. (<hi rendition="#i">Cahier, 41; Recueil, 4.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Das Geschäft wird durch den Tod allererst bestätigt.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 206, 78.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Eine letztwillige Verfügung, hier Geschäft, auch sonst Todgeschäft genannt, tritt erst mit dem Tode dessen, von dem sie ausging, in Kraft, weil er sie, so lange er lebte, noch abändern konnte.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Das letzte Geschäft tödtet das erste.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 205, 176.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Jede spätere letztwillige Verfügung hebt die frühere auf.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Die eigenen Geschäfte gehen vor.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Vorausgesetzt, dass sie mehr Vortheil gewähren, als die Besorgung fremder.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Les Auvergnats et Lymosins font leurs affaires, puis celles des voisins. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 205.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Ein Geschäft begonnen, heisst noch nicht gewonnen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Business involving no result.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Ein Geschäft, bei dem viel Nutzen erscheint, ist ringsum von Schaden eingezäunt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Erst das Geschäft und dann das Vergnügen.</hi> (<hi rendition="#i">Berlin.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Es gehört mehr zu geschäfften, als leere Worte einbrocken.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 348, 9.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Es gibt noch andere Geschäfte als mit Gabel und Löffel.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Es lassen sich nicht alle Geschäfte über einen Leisten schlagen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Jedes Geschäft hat seinen eigenthümlichen Schwerpunkt. Wer diesen nicht aufzufinden und zu rechter Zeit den rechten Hebel daranzusetzen versteht, wird es nie aus der Stelle bringen. (<hi rendition="#i">Welt und Zeit, I, 133, 13.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Es seindt geschäfft die gethan vnnd nicht viel berathschlägt wollen sein.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 279, 57.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1582"/> 17 Geschäfft, die ein schön angesicht haben, sindt offt dahinden voll wust vnd gestanck.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 274, 4.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Geschäfft seind offt beschaffen wie ein Spiel, darinn man mit Hertz muss stechen vnnd nicht mit Schellen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 274, 5.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Manche Geschäfte haben eine Wolfsnatur; wer sie nicht am schwachen Theile fasst, wird von ihnen zerrissen.“ (<hi rendition="#i">Welt und Zeit, III, 68, 19.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">19 Geschäfte anfangen ist leicht und kann's jedermann, fortführen das können verständige Leute, vollenden, die Herz und Faust haben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Geschäfte und Früchte haben ihre Reifezeit; wer sie zu früh bricht, verdirbt sich den Magen daran.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Grosse Geschäfft vnd sachen seynd mit gefährligkeit verzeunt.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 244, 15.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 In fremden Geschäften bleib' selber bei Kräften. (S. Geborgen.)</hi> – <hi rendition="#i">Philippi, I, 19.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 In geschäfften gehets wie mit einem brennenden liecht, wenn mans gnaw butzet, so lescht mans auss.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 281, 77.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 In Geschefften muss man offt so fürsichtig seyn, als einer der vmbs Maul halbiert.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 68, 17.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 In schweren Geschäften muss mans machen wie die Seiler, die für sich drehen vnnd hinder sich gehen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 276, 19.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Die Araber sagen: Wenn die Geschäfte dich beim Kopfe nehmen, so fasse sie beim Schwanze an. (<hi rendition="#i">Cahier, 2230.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">26 Jeder hat sein Geschäft.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Zur Verrichtung jedes Geschäfts gibt es bestimmte und geeignete Personen, was die Aegypter durch das Sprichwort ausdrücken: Es ist das Geschäft des Murzzin, zum Gebet zu rufen. (<hi rendition="#i">Burckhardt, 424.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Kleine geschäffte haben offt so verwickelte beschwernussen als die grossen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 280, 68.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Man muss in Geschäfften so sorgsam gehen wie die so vffm Seil gehen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 69, 31.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 Mancher gehet bey geschefften hinter sich vnnd drehet für sich wie ein Seiler.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 875, 3.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">30 Mein Geschäft geht jetzt nicht, sagte der Schneeschipper, da bettelte er in der Ernte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">31 Mein Geschäft ist verschieden, sagte die Katze, als sie das Huhn vom Tische stahl.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">32 Neue Geschäfte, neue Kräfte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: A nouvelles affaires nouveaux conseils. (<hi rendition="#i">Leroux II, 164.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">33 Offt muss man bey Geschäfften vnnd Leuten thun, als hett man den Schnuppen oder ein Hültzin Nass.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 76, 15.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">34 Stete Geschäfte vertreiben böse Gedanken.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">35 Wenn ein Geschäft gemacht und das Kind geboren ist, sieht man ihm die Schmerzen, die es verursacht, nicht an.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">36 Wer ein Geschäft treibt ohne Verstand, kommt nicht weit im Land.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hvo som vil bruge kiøbmandskab som han ei har lært, forkiøber sine penge. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 343.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">37 Wer gross Geschäfft hat, soll vnsern Herren Gott nicht lassen Müssig sein.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 274, 1.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">38 Wer in Geschäften die Fusswege nicht findet, der läuft sich bald den Athem ab.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Gemeine Köpfe schwitzen und laufen sich auf dem Fahrwege ab und kommen doch gewöhnlich zu spät an Ort und Stelle.“ (<hi rendition="#i">Welt und Zeit, I, 133, 18.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">39 Wer in Geschäften Mass hält, bleibt auf den Beinen, wenn ein anderer fällt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">40 Wer in Geschäften und im Schach blos an seine Züge denkt, der verliert das Spiel.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">41 Wer kein eigenes Geschäft hat, mischt sich gern in fremde.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">42 Wer sein eigen Geschäft schlecht betreibt, wie kann der fremdem Handel nützen!</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi mal fà i fatti suoi, peggio fà quelli d'altrui. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 122, 2; Cahier, 2786.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[791]/0819]
*29 Er hat einen Gesang wie der Kukuk. – Nass. Schulblatt, XIV, 5.
„Das ist sein Nam' und sein Geschrei.“
Gesangbuch.
* Ik wull (wollte) lêver sîn Gesangbôk wese'n, as sîn Wîf. (Westf.) – Frommann, VI, 283, 717.
Gesäss.
1 Aus magerm Gesäss fällt oft gross Gefräss.
2 Ein gross Gesäss muss ein gross Bruch haben. – Opel, 386.
3 Ein schön Gesäss macht eine schöne Frau. (S. Arsch 19.)
4 Kein Gesäss, es habe denn ein Loch, wer's finden kann. – Eiselein, 228.
5 Manche trägt ihr Gesäss in den Augen, Augen sind der Liebe Pforten. – Lehmann, 53, 15.
6 Wer das Gesess zum fartzen gewehnet hat, der fartzt, wenn er nicht will. – Lehmann, 320, 81.
*7 Er wischt das Gesäss an die Hecken, um das Heu nicht zu vertheuern.
Gesäuer.
* Doas war mer sau a Gesäuer. (Kreis Militsch in Schlesien.)
Wenn jemand zwei Sachen vermengen will, die nicht zueinander passen. Abweisend: Das wäre mir so ein Gesäuer.
Geschäft.
1 Alle Geschäfte sind ehrlich, wenn man sie ehrlich treibt.
„Die Geschäfte sind, wie man sie treibt, die Gesetze so, wie man sie liest.“ (Bertram, 44.)
2 Besser ein klein Geschäft, das ernährt, als ein grosses, das verzehrt.
Ein hebräisches Sprichwort sagt: Nahe Geschäfte können ihren Herrn ernähren, ferne Geschäfte zehren ihn auf. (Cahier, 2481.)
3 Bey Geschäfften darff man den Senff nicht mit sich bringen, man wirdt jhn finden. – Lehmann, 82, 58.
4 Bey geschäfften stimmen Anfang vnnd end selten zusammen; ist der anfang Süss, so ist das Ende Sawer; thut der anfang Wehe, so thut das Endt wol. – Lehmann, 274, 2.
5 Bey wichtigen Geschäfften soll man Gravitet vnnd nicht Schertz brauchen. – Lehmann, 274, 3.
Lat.: Difficile esse inter magna negotia non aliquando desipere. (Lehmann, 274, 3.)
6 Das Geschäft macht den Mann.
Frz.: Les affaires font les hommes. (Cahier, 41; Recueil, 4.)
7 Das Geschäft wird durch den Tod allererst bestätigt. – Graf, 206, 78.
Eine letztwillige Verfügung, hier Geschäft, auch sonst Todgeschäft genannt, tritt erst mit dem Tode dessen, von dem sie ausging, in Kraft, weil er sie, so lange er lebte, noch abändern konnte.
8 Das letzte Geschäft tödtet das erste. – Graf, 205, 176.
Jede spätere letztwillige Verfügung hebt die frühere auf.
9 Die eigenen Geschäfte gehen vor.
Vorausgesetzt, dass sie mehr Vortheil gewähren, als die Besorgung fremder.
Frz.: Les Auvergnats et Lymosins font leurs affaires, puis celles des voisins. (Leroux, I, 205.)
10 Ein Geschäft begonnen, heisst noch nicht gewonnen.
Engl.: Business involving no result.
11 Ein Geschäft, bei dem viel Nutzen erscheint, ist ringsum von Schaden eingezäunt.
12 Erst das Geschäft und dann das Vergnügen. (Berlin.)
13 Es gehört mehr zu geschäfften, als leere Worte einbrocken. – Lehmann, 348, 9.
14 Es gibt noch andere Geschäfte als mit Gabel und Löffel.
15 Es lassen sich nicht alle Geschäfte über einen Leisten schlagen.
Jedes Geschäft hat seinen eigenthümlichen Schwerpunkt. Wer diesen nicht aufzufinden und zu rechter Zeit den rechten Hebel daranzusetzen versteht, wird es nie aus der Stelle bringen. (Welt und Zeit, I, 133, 13.)
16 Es seindt geschäfft die gethan vnnd nicht viel berathschlägt wollen sein. – Lehmann, 279, 57.
17 Geschäfft, die ein schön angesicht haben, sindt offt dahinden voll wust vnd gestanck. – Lehmann, 274, 4.
18 Geschäfft seind offt beschaffen wie ein Spiel, darinn man mit Hertz muss stechen vnnd nicht mit Schellen. – Lehmann, 274, 5.
„Manche Geschäfte haben eine Wolfsnatur; wer sie nicht am schwachen Theile fasst, wird von ihnen zerrissen.“ (Welt und Zeit, III, 68, 19.)
19 Geschäfte anfangen ist leicht und kann's jedermann, fortführen das können verständige Leute, vollenden, die Herz und Faust haben.
20 Geschäfte und Früchte haben ihre Reifezeit; wer sie zu früh bricht, verdirbt sich den Magen daran.
21 Grosse Geschäfft vnd sachen seynd mit gefährligkeit verzeunt. – Lehmann, 244, 15.
22 In fremden Geschäften bleib' selber bei Kräften. (S. Geborgen.) – Philippi, I, 19.
23 In geschäfften gehets wie mit einem brennenden liecht, wenn mans gnaw butzet, so lescht mans auss. – Lehmann, 281, 77.
24 In Geschefften muss man offt so fürsichtig seyn, als einer der vmbs Maul halbiert. – Lehmann, 68, 17.
25 In schweren Geschäften muss mans machen wie die Seiler, die für sich drehen vnnd hinder sich gehen. – Lehmann, 276, 19.
Die Araber sagen: Wenn die Geschäfte dich beim Kopfe nehmen, so fasse sie beim Schwanze an. (Cahier, 2230.)
26 Jeder hat sein Geschäft.
Zur Verrichtung jedes Geschäfts gibt es bestimmte und geeignete Personen, was die Aegypter durch das Sprichwort ausdrücken: Es ist das Geschäft des Murzzin, zum Gebet zu rufen. (Burckhardt, 424.)
27 Kleine geschäffte haben offt so verwickelte beschwernussen als die grossen. – Lehmann, 280, 68.
28 Man muss in Geschäfften so sorgsam gehen wie die so vffm Seil gehen. – Lehmann, 69, 31.
29 Mancher gehet bey geschefften hinter sich vnnd drehet für sich wie ein Seiler. – Lehmann, 875, 3.
30 Mein Geschäft geht jetzt nicht, sagte der Schneeschipper, da bettelte er in der Ernte.
31 Mein Geschäft ist verschieden, sagte die Katze, als sie das Huhn vom Tische stahl.
32 Neue Geschäfte, neue Kräfte.
Frz.: A nouvelles affaires nouveaux conseils. (Leroux II, 164.)
33 Offt muss man bey Geschäfften vnnd Leuten thun, als hett man den Schnuppen oder ein Hültzin Nass. – Lehmann, 76, 15.
34 Stete Geschäfte vertreiben böse Gedanken.
35 Wenn ein Geschäft gemacht und das Kind geboren ist, sieht man ihm die Schmerzen, die es verursacht, nicht an.
36 Wer ein Geschäft treibt ohne Verstand, kommt nicht weit im Land.
Dän.: Hvo som vil bruge kiøbmandskab som han ei har lært, forkiøber sine penge. (Prov. dan., 343.)
37 Wer gross Geschäfft hat, soll vnsern Herren Gott nicht lassen Müssig sein. – Lehmann, 274, 1.
38 Wer in Geschäften die Fusswege nicht findet, der läuft sich bald den Athem ab.
„Gemeine Köpfe schwitzen und laufen sich auf dem Fahrwege ab und kommen doch gewöhnlich zu spät an Ort und Stelle.“ (Welt und Zeit, I, 133, 18.)
39 Wer in Geschäften Mass hält, bleibt auf den Beinen, wenn ein anderer fällt.
40 Wer in Geschäften und im Schach blos an seine Züge denkt, der verliert das Spiel.
41 Wer kein eigenes Geschäft hat, mischt sich gern in fremde.
42 Wer sein eigen Geschäft schlecht betreibt, wie kann der fremdem Handel nützen!
It.: Chi mal fà i fatti suoi, peggio fà quelli d'altrui. (Pazzaglia, 122, 2; Cahier, 2786.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:54:38Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:54:38Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |