Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 1124 Wer nicht Gelt hat, der muss wol sparen. - Lehmann, II, 849, 300. 1125 Wer nicht Gelt hat, muss sich des Weinhauses enthalten. - Lehmann, 849, 301. 1126 Wer nicht gelt hat, was hilfft dem, dass er fromm ist. - Henisch, 1476, 57; Petri, II, 740. 1127 Wer nicht hat Geld, niemand gefällt. - Eiselein, 219. 1128 Wer nicht hat gelt, der Bürgen stelt. - Henisch, 1476, 58; Petri, II, 740. Frz.: Qui n'aura deniers ne gaiges amours le delireront (Leroux, II, 303.) 1129 Wer nicht kan gelt geben, der gelobet vil. - Henisch, 1462, 32; Petri, II, 741. 1130 Wer nicht kann mit Gelde klingen, muss im Kauf nicht lange dingen. 1131 Wer nimbt vmb gelts willen ein Weib, verrhät sein Jugent vnd sein Leib. - Henisch, 1476, 66. 1132 Wer nit gelt hat, dem begeusst man keine fette Suppen. - Henisch, 1476, 54; Petri, II, 740. 1133 Wer nit gelt trägt im Säckel sein, der hab' im Mund honig allein. - Henisch, 1476, 10. Dän.: Hvo der ei har penge i pungen, maa have gode ord paa tungen. (Bohn, I, 376; Prov. dan., 453.) Frz.: Qui n'a pas argent en bourse, ait miel en bouche. (Bohn I, 50.) 1134 Wer nur nach Gelde alles wägt, ist zu allem aufgelegt. Die politischen Wirkungen dieses Standpunktes schildert H. Heine (Vermischte Schriften, II, 25): "Ich selber, sagte ein Bankier zu mir, bin manchmal Republikaner. Stecke ich die Hand in die rechte Hosentasche, worin mein Geld ist, so macht die Berührung mit dem kalten Metall mich zittern, ich fürchte für mein Eigenthum und fühle mich monarchisch. Stecke ich dagegen die Hand in die linke Hosentasche, die leer ist, dann schwindet die Furcht, ich pfeife die Marseillaise und stimme für die Republik." 1135 Wer ohne Geld ist, den versteht (hört) niemand. 1136 Wer ohne Geld kaufen will, muss auf einen Markt gehen, wo nichts feil ist. Dän.: Den som vil kiöbe uden penge, han maae gaae paa det torv som intet er fal. (Prov. dan., 343.) 1137 Wer ohne Geld zu kaufen geht aus, der kommt leer nach Haus. Böhm.: Bez penez do mesta, zbytecna cesta. - Bez penez do trhu, bez soli (koupe) domu. (Celakovsky, 163.) Poln.: Bez pieniedzy do targu (do miasta), bez soli do domu. (Celakovsky, 163.) 1138 Wer ohne gelt gehet, dem entfellet kein Müntz. - Henisch, 1477, 1; Petri, II, 747. 1139 Wer sein Geld behalten will im Schrein, der lass' sich nicht mit Pfaffen ein. Lat.: Si bursae parcus, fuge papas et patriarchas. (Binder II, 3108; Neander, 314.) 1140 Wer sein Geld bei Tag in die Grube wirft und bei Nacht wieder sucht, ist wol nicht recht gescheit. - Eiselein, 260. Gegen unüberlegte und ungeprüfte Bergbauspeculationen. 1141 Wer sein Geld hasst, der borg' es einem ehrlichen Gesicht. 1142 Wer sein Geld hoch owenne (anwenden) will, der muss sich Taube halten, da fliegt's in der Luft. (Kurhessen.) 1143 Wer sein Geld in der Hand trägt, hat leicht schenken. Man will die Bemerkung gemacht haben, dass Leute, die ihr Geld in der Westentasche tragen, freigebiger sind, als solche, die es erst aus der Tiefe des Hosensacks heraufbringen müssen. (Welt und Zeit, V, 232, 248.) 1144 Wer sein Geld legt in Kux, dem geht es bald in Dux. (S. Ducks.) Gefährlichkeit der Bergbauspeculationen. 1145 Wer sein Geld öffentlich zeigt, der käme sein gern ab. - Eiselein, 220. It.: Chi mostra i quattrini mostra il giudizio. (Bohn I, 82.) 1146 Wer sein Geld verbergen will, muss es unter keine Weiberzunge legen. - Eiselein, 221. Dän.: Man höll ei vel guld under gede-tunge. (Prov. dan., 262.) 1147 Wer sein Geld verlaborirt und seine Kunst im Rauch probirt, dem wird der Weisen Stein ein Grabmal für den Reichthum sein. - Parömiakon, 2179. [Spaltenumbruch] 1148 Wer sein Geld verlieren will und weiss nicht wie, der setz' es in die Lotterie. 1149 Wer sein Geld will fliegen sehen, der kaufe Tauben und Bienen. - Frischbier2, 1213. Holl.: Wie zijn geld wil zien verstuiven, moet rooken tabak en koopen duiven. (Harrebomee, I, 223.) 1150 Wer sein Geld will los werden und weiss nicht wie, der kaufe alte Häuser und baue sie. 1151 Wer sein Geld will verspielen ohne Müh', muss setzen in die Lotterie. - Frischbier2, 1214. 1152 Wer sein Gelt verkaufft, der wird bald mit seiner Krämerey feyerabend machen. - Lehmann, 414, 3. 1153 Wer sein gelt vor ander ausgibt, gemeiniglich in schaden ligt. - Lehmann, 922, 3. 1154 Wer selbst das Geld verzehrt, der hat den Erben das Lachen verwehrt. 1155 Wer sich kann des Geldes freun, kehre immer bei mir ein. 1156 Wer sich lasst mit gelt stechen, dem vergehet aller rath vnd macht. - Henisch, 1477, 4. 1157 Wer sin Geld wet ken Rad1, de stäck dat in Imm2 un Schap3. (Rendsburg.) 1) Rath. 2) Bienen. 3) Schafe. It.: Chi ha denari da buttar via metta gl' operarii e non vi stia. (Pazzaglia, 80, 6.) 1158 Wer sol gelt aussgeben, dann die es haben. - Franck, I, 50b; Henisch, 1477, 6; Lehmann, II, 851, 339. 1159 Wer um Geldes willen freit, gibt das Geld aus und behält 's Weib, wenn sie nichts nütz ist, im Haus. (Kurhessen.) Frz.: Cil n'aime pas souverainement qui aimme pour avoir argent. (Leroux, II, 202.) 1160 Wer viel Geld hat, feilschet wenig. - Körte, 1924. 1161 Wer viel Geld hat wegzuleihen, muss der Freundschaft sich verzeihen. 1162 Wer vil gelt hat, der kaufft vil. - Henisch, 1477, 11; Petri, II, 772. 1163 Wer von mir Geld leihen will, der ist mein Feind oder will es werden. - Eiselein, 222. 1164 Wer wenig Geld hat, braucht keinen grossen Beutel. Dän.: Jo mindre penge, jo mindre pung. (Prov. dan., 452.) 1165 Wer will das Gelt getheilt haben, der muss auch von den wunden sein theil nehmen. - Lehmann, 260, 33. 1166 Wer will kommen zu Geld, muss sich tummeln in der Welt. - Parömiakon, 2142. 1167 Wer will vom Gelde kommen, ohne zu wissen wie, der halte sich viel Federvieh. (Posen.) 1168 Wer zu viel Geld hat, der baue. 1169 Wer zu viel Geld hat, fange Process an. 1170 Wie das Geld so die Freunde. Die Russen: Kleines Geld, kleine Freunde. (Altmann VI, 420.) 1171 Wie das Geld, so die Waare. - Eiselein, 220; Braun, II, 476. Frz.: De peu d'argent, courte cape. - Selon l'argent, la besogne. (Lendroy, 128; Starschedel, 21.) 1172 Wie gelt, so arbeit. - Henisch, 1477, 12; Graf, 266, 247; Petri, II, 790. Lohn und Arbeit bewegen sich in gleichem Verhältniss; für geringen Lohn kann man nicht viel erwarten. 1173 Wie man sein Geld ausleiht, so trägt es Zinsen. 1174 Wie vil gelts, darnach wie fromm. - Franck, II, 32b; Henisch, 1477, 15; Lehrnann, II, 855, 408; Egenolff, 45b. 1175 Willst du Geld haben, so werd' ein Schosser. - Agricola I, 291. Unter Schosser sind Kassen- und Rechnungsbeamte zu verstehen. Das Sprichwort hat seine Entstehung dem Hofnarren Klaus zu danken. Sein Herr, der Herzog Albrecht zu Sachsen, klagte einmal über Geldmangel, worauf ihm Klaus die obige, zum Sprichwort gewordene, keineswegs närrische Antwort gab. Klaus mochte das Treiben der Kassenbeamten wol kennen und daher der wohlangebrachte Wink. 1176 Wilt du Gelt aus freundschafft leihn, muss es ohne Zinsen seyn. Frz.: Denier par amitie preste sans denier soit appreste. (Leroux, II, 95.)
[Spaltenumbruch] 1124 Wer nicht Gelt hat, der muss wol sparen. – Lehmann, II, 849, 300. 1125 Wer nicht Gelt hat, muss sich des Weinhauses enthalten. – Lehmann, 849, 301. 1126 Wer nicht gelt hat, was hilfft dem, dass er fromm ist. – Henisch, 1476, 57; Petri, II, 740. 1127 Wer nicht hat Geld, niemand gefällt. – Eiselein, 219. 1128 Wer nicht hat gelt, der Bürgen stelt. – Henisch, 1476, 58; Petri, II, 740. Frz.: Qui n'aura deniers ne gaiges amours le délireront (Leroux, II, 303.) 1129 Wer nicht kan gelt geben, der gelobet vil. – Henisch, 1462, 32; Petri, II, 741. 1130 Wer nicht kann mit Gelde klingen, muss im Kauf nicht lange dingen. 1131 Wer nimbt vmb gelts willen ein Weib, verrhät sein Jugent vnd sein Leib. – Henisch, 1476, 66. 1132 Wer nit gelt hat, dem begeusst man keine fette Suppen. – Henisch, 1476, 54; Petri, II, 740. 1133 Wer nit gelt trägt im Säckel sein, der hab' im Mund honig allein. – Henisch, 1476, 10. Dän.: Hvo der ei har penge i pungen, maa have gode ord paa tungen. 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1124 Wer nicht Gelt hat, der muss wol sparen. – Lehmann, II, 849, 300.
1125 Wer nicht Gelt hat, muss sich des Weinhauses enthalten. – Lehmann, 849, 301.
1126 Wer nicht gelt hat, was hilfft dem, dass er fromm ist. – Henisch, 1476, 57; Petri, II, 740.
1127 Wer nicht hat Geld, niemand gefällt. – Eiselein, 219.
1128 Wer nicht hat gelt, der Bürgen stelt. – Henisch, 1476, 58; Petri, II, 740.
Frz.: Qui n'aura deniers ne gaiges amours le délireront (Leroux, II, 303.)
1129 Wer nicht kan gelt geben, der gelobet vil. – Henisch, 1462, 32; Petri, II, 741.
1130 Wer nicht kann mit Gelde klingen, muss im Kauf nicht lange dingen.
1131 Wer nimbt vmb gelts willen ein Weib, verrhät sein Jugent vnd sein Leib. – Henisch, 1476, 66.
1132 Wer nit gelt hat, dem begeusst man keine fette Suppen. – Henisch, 1476, 54; Petri, II, 740.
1133 Wer nit gelt trägt im Säckel sein, der hab' im Mund honig allein. – Henisch, 1476, 10.
Dän.: Hvo der ei har penge i pungen, maa have gode ord paa tungen. (Bohn, I, 376; Prov. dan., 453.)
Frz.: Qui n'a pas argent en bourse, ait miel en bouche. (Bohn I, 50.)
1134 Wer nur nach Gelde alles wägt, ist zu allem aufgelegt.
Die politischen Wirkungen dieses Standpunktes schildert H. Heine (Vermischte Schriften, II, 25): „Ich selber, sagte ein Bankier zu mir, bin manchmal Republikaner. Stecke ich die Hand in die rechte Hosentasche, worin mein Geld ist, so macht die Berührung mit dem kalten Metall mich zittern, ich fürchte für mein Eigenthum und fühle mich monarchisch. Stecke ich dagegen die Hand in die linke Hosentasche, die leer ist, dann schwindet die Furcht, ich pfeife die Marseillaise und stimme für die Republik.“
1135 Wer ohne Geld ist, den versteht (hört) niemand.
1136 Wer ohne Geld kaufen will, muss auf einen Markt gehen, wo nichts feil ist.
Dän.: Den som vil kiöbe uden penge, han maae gaae paa det torv som intet er fal. (Prov. dan., 343.)
1137 Wer ohne Geld zu kaufen geht aus, der kommt leer nach Haus.
Böhm.: Bez penĕz do mĕsta, zbytečná cesta. – Bez penĕz do trhu, bez soli (koupĕ) domu. (Čelakovský, 163.)
Poln.: Bez pieniędzy do targu (do miasta), bez soli do domu. (Čelakovský, 163.)
1138 Wer ohne gelt gehet, dem entfellet kein Müntz. – Henisch, 1477, 1; Petri, II, 747.
1139 Wer sein Geld behalten will im Schrein, der lass' sich nicht mit Pfaffen ein.
Lat.: Si bursae parcus, fuge papas et patriarchas. (Binder II, 3108; Neander, 314.)
1140 Wer sein Geld bei Tag in die Grube wirft und bei Nacht wieder sucht, ist wol nicht recht gescheit. – Eiselein, 260.
Gegen unüberlegte und ungeprüfte Bergbauspeculationen.
1141 Wer sein Geld hasst, der borg' es einem ehrlichen Gesicht.
1142 Wer sein Geld hoch ôwenne (anwenden) will, der muss sich Taube halten, da fliegt's in der Luft. (Kurhessen.)
1143 Wer sein Geld in der Hand trägt, hat leicht schenken.
Man will die Bemerkung gemacht haben, dass Leute, die ihr Geld in der Westentasche tragen, freigebiger sind, als solche, die es erst aus der Tiefe des Hosensacks heraufbringen müssen. (Welt und Zeit, V, 232, 248.)
1144 Wer sein Geld legt in Kux, dem geht es bald in Dux. (S. Ducks.)
Gefährlichkeit der Bergbauspeculationen.
1145 Wer sein Geld öffentlich zeigt, der käme sein gern ab. – Eiselein, 220.
It.: Chi mostra i quattrini mostra il giudizio. (Bohn I, 82.)
1146 Wer sein Geld verbergen will, muss es unter keine Weiberzunge legen. – Eiselein, 221.
Dän.: Man höll ei vel guld under gede-tunge. (Prov. dan., 262.)
1147 Wer sein Geld verlaborirt und seine Kunst im Rauch probirt, dem wird der Weisen Stein ein Grabmal für den Reichthum sein. – Parömiakon, 2179.
1148 Wer sein Geld verlieren will und weiss nicht wie, der setz' es in die Lotterie.
1149 Wer sein Geld will fliegen sehen, der kaufe Tauben und Bienen. – Frischbier2, 1213.
Holl.: Wie zijn geld wil zien verstuiven, moet rooken tabak en koopen duiven. (Harrebomée, I, 223.)
1150 Wer sein Geld will los werden und weiss nicht wie, der kaufe alte Häuser und baue sie.
1151 Wer sein Geld will verspielen ohne Müh', muss setzen in die Lotterie. – Frischbier2, 1214.
1152 Wer sein Gelt verkaufft, der wird bald mit seiner Krämerey feyerabend machen. – Lehmann, 414, 3.
1153 Wer sein gelt vor ander ausgibt, gemeiniglich in schaden ligt. – Lehmann, 922, 3.
1154 Wer selbst das Geld verzehrt, der hat den Erben das Lachen verwehrt.
1155 Wer sich kann des Geldes freun, kehre immer bei mir ein.
1156 Wer sich lasst mit gelt stechen, dem vergehet aller rath vnd macht. – Henisch, 1477, 4.
1157 Wer sin Geld wet kên Râd1, de stäck dat in Imm2 un Schâp3. (Rendsburg.)
1) Rath.
2) Bienen.
3) Schafe.
It.: Chi hà denari da buttar via metta gl' operarii e non vi stia. (Pazzaglia, 80, 6.)
1158 Wer sol gelt aussgeben, dann die es haben. – Franck, I, 50b; Henisch, 1477, 6; Lehmann, II, 851, 339.
1159 Wer um Geldes willen freit, gibt das Geld aus und behält 's Weib, wenn sie nichts nütz ist, im Haus. (Kurhessen.)
Frz.: Cil n'aime pas souverainement qui aimme pour avoir argent. (Leroux, II, 202.)
1160 Wer viel Geld hat, feilschet wenig. – Körte, 1924.
1161 Wer viel Geld hat wegzuleihen, muss der Freundschaft sich verzeihen.
1162 Wer vil gelt hat, der kaufft vil. – Henisch, 1477, 11; Petri, II, 772.
1163 Wer von mir Geld leihen will, der ist mein Feind oder will es werden. – Eiselein, 222.
1164 Wer wenig Geld hat, braucht keinen grossen Beutel.
Dän.: Jo mindre penge, jo mindre pung. (Prov. dan., 452.)
1165 Wer will das Gelt getheilt haben, der muss auch von den wunden sein theil nehmen. – Lehmann, 260, 33.
1166 Wer will kommen zu Geld, muss sich tummeln in der Welt. – Parömiakon, 2142.
1167 Wer will vom Gelde kommen, ohne zu wissen wie, der halte sich viel Federvieh. (Posen.)
1168 Wer zu viel Geld hat, der baue.
1169 Wer zu viel Geld hat, fange Process an.
1170 Wie das Geld so die Freunde.
Die Russen: Kleines Geld, kleine Freunde. (Altmann VI, 420.)
1171 Wie das Geld, so die Waare. – Eiselein, 220; Braun, II, 476.
Frz.: De peu d'argent, courte cape. – Selon l'argent, la besogne. (Lendroy, 128; Starschedel, 21.)
1172 Wie gelt, so arbeit. – Henisch, 1477, 12; Graf, 266, 247; Petri, II, 790.
Lohn und Arbeit bewegen sich in gleichem Verhältniss; für geringen Lohn kann man nicht viel erwarten.
1173 Wie man sein Geld ausleiht, so trägt es Zinsen.
1174 Wie vil gelts, darnach wie fromm. – Franck, II, 32b; Henisch, 1477, 15; Lehrnann, II, 855, 408; Egenolff, 45b.
1175 Willst du Geld haben, so werd' ein Schosser. – Agricola I, 291.
Unter Schosser sind Kassen- und Rechnungsbeamte zu verstehen. Das Sprichwort hat seine Entstehung dem Hofnarren Klaus zu danken. Sein Herr, der Herzog Albrecht zu Sachsen, klagte einmal über Geldmangel, worauf ihm Klaus die obige, zum Sprichwort gewordene, keineswegs närrische Antwort gab. Klaus mochte das Treiben der Kassenbeamten wol kennen und daher der wohlangebrachte Wink.
1176 Wilt du Gelt aus freundschafft leihn, muss es ohne Zinsen seyn.
Frz.: Denier par amitié presté sans denier soit appresté. (Leroux, II, 95.)
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