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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 978 Wenn man mit Gelde anklopft, so springt die Thür allein auf. - Parömiakon, 2786.

Wo Bestechungen gelten, aber auch in manch anderer Beziehung wahr. Wer Rechnungen bezahlen oder mit baarem Gelde kaufen will, ist überall willkommen.

Frz.: Quand l'argent marche, tout va bien. (Kritzinger, 440a.)

979 Wenn man's am Gelde röche, womit es verdient ist, gar mancher müsste räuchern, wenn er's angreift.

980 Wenn redet Geld, so schweigt die Welt. - Eyering, I, 371.

Denn die Sprache des Geldes, sagen die Russen, wird in allen Ländern verstanden. (Reinsberg II, 105.)

Holl.: Als geld spreekt, zoo zwijgt elk. (Harrebomee, I, 216.)

Lat.: Regina mundi pecunia.

981 Wenn's Geld regnet, so bin ich stets unterm Dache.

982 Wenn't Geld regnet, heff ik min Schötteln to Haus. (Holst.) - Schütze, IV, 65.

Es will mir nicht glücken.

983 Wenn't Geld regnet, sitt ik im Drögen. (Holst.) - Schütze, IV, 65.

984 Wer das Geld für die guten Schafe nicht will scheuen, dem soll es auch für den guten Bock nicht reuen.

985 Wer das Geld heirathet, bekommt ein schlimmes Heirathsgut. (S. 991.) - Parömiakon, 2699.

Die Reichthümer der Frau, sagen die Finnen, bringen Hader ins Haus. Der Sarde: Wer sich des Geldes wegen verheirathet, verkauft seine Freiheit. Denn, sagt der Pole, bei grosser Mitgift ist der Mann der Frau unterthan. Und der Russe fügt hinzu: Eine reiche Frau ist aufgeblasen und zankt mit dem Manne. Der Toscaner sagt von einem solchen: Er nahm den Teufel wegen des Schatzes, aber der Schatz ging fort und der Teufel blieb. (Reinsberg I, 114.)

986 Wer das Geld verachtet um des bösen Säckels willen, den soll man mit Mum füllen. - Fischart, Prakt.; Kloster, VIII, 645.

987 Wer das Geld vorher verzehrt, dessen Arbeit ist beschwert (oder: nichts werth).

Frz.: Argent avance, bras affole, bien mal dispense, tost desole. (Leroux, II, 85.)

988 Wer das meiste Geld gibt, ist dem Gut am nächsten. - Graf, 252, 161.

In der Regel erhält jetzt, wie bei Versteigerungen zu ersehen, der Meistbietende die Waare, während in früherer Zeit die Sache oft dem zugeschlagen wurde, bei dessen Angebot ein ins brennende Licht gesteckter Pfennig umfiel oder die Thurmglocke ertönte.

Mhd.: Wer das meiste Gelt wil gebin, der sal dem gute aller negest seyen. (Senckenberg, I, Anh. VI.)

989 Wer dem Gelde dient, der ist sein Knecht. - Eiselein, 220.

990 Wer dem Gelde nicht gebietet, der muss ihm dienen. - Körte2, 2353.

991 Wer des Geldes wegen freit, der bereut's in kurzer Zeit. (S. 985.)

Der Lombarde sagt: Wer heirathet, um reich zu werden, löscht seinen Durst mit Salzwasser. Und der Spanier warnt: Aus Gier nach Gulden heirathe keinen Bösen. (Reinsberg I, 113.)

992 Wer des Geldes Werth nicht kennt, der borge bei seinem Nachbar einen Thaler. (S. 922.)

Die Osmanen: Wer den Werth des Geldes nicht kennt, der leihe es andern. (Schlechta, 57.)

Frz.: Veux-tu savoir ce que vaut l'argent, emprunte-s-en. (Cahier, 126.)

993 Wer Geld auf Bodmerei gibt, läuft Risico dafür. (S. Bodmereibrief.) - Eisenhart, 416; Pistor., I, 13; Simrock, 1191; Estor, II, 612; Hillebrand, 178, 251; Graf, 269, 273.

Wer einen Bodmereivertrag eingeht, setzt sich der Gefahr aus, sein Kapital zu verlieren, wenn das Schiff zu Grunde geht.

994 Wer Geld ausleiht ohne Pfand, hat einen Wurm in seinem Verstand.

995 Wer Geld borgt, borgt die Zinsen mit. - Altmann VI, 400.

996 Wer Geld bringt, der kriegt wol gnad; wer das nicht hat, der kompt zu spat. - Petri, II, 710.

997 Wer Geld bringt, ist willkommen.

998 Wer Geld einfordert, klopft immer zu früh an.

[Spaltenumbruch] 999 Wer Geld genug hat, für den gibt's kein theuer Brot.

Böhm.: Bez nouze vek proziva, kdo penezi oplyva. (Celakovsky, 162.)

Holl.: Die geld genoeg heeft, wat vraagt die er naar, of 't brood opslaat. (Harrebomee, I, 217.)

1000 Wer Geld gewinnt und die Freiheit verliert, verliert mehr als er gewinnt.

Lat.: Argentum accepit, imperium vendidit. (Philippi, I, 40.)

1001 Wer Geld gibt, dem werden die Schuhe geputzt.

Frz.: Qui dom denier maine a son plait, quanqu'il demande est tantost fait. (Leroux, II, 296.)

1002 Wer Geld hat, bekommt den ersten Stuhl.

1003 Wer Geld hat, bekommt überall eingeschenkt.

Engl.: A penny in my purse will bid me drink, when all the friends I have will not. (Gaal, 646.)

1004 Wer Geld hat, braucht nicht mit der Haut zu zahlen.

Dän.: Hvad som kand löses med penge, skal man ei saette sit liv i vove for. (Prov. dan., 452.)

1005 Wer Geld hät, de kann Hüser buggen (bauen). (Lippe.)

1006 Wer Geld hät, de kann Zucker kaupen. (Lippe.)

1007 Wer Geld hat, dem fehlt's an Vettern nicht.

Frz.: Qui a assez d'argent a assez parens. (Leroux, II, 288; Starschedel, 21.)

1008 Wer Geld hat, dem geht der Teufel aus dem Wege.

Die Osmanen: Vor einem Mann des Geldes fürchten sich die Berge. (Schlechta, 56.)

1009 Wer Geld hat, dem läutet man mit Kanonenschüssen aus.

1010 Wer Geld hat, dem werden hübsche Frauen; wer Gut hat, der hat Ehre. - Eiselein, 219.

1011 Wer Geld hat, dem wird überall gebraten.

Die Russen: Sorge nur für Geld, sagte der Reiche zum Bettler, so wirst du keine Noth leiden. (Altmann VI, 426.)

Dän.: Hvo som har penge i pungen, faaer vel med til munden. (Prov. dan., 461.)

1012 Wer Geld hat, den liebkoset man, wer keins hat, ist ein elend Mann.

Frz.: Qui argent a, on lui fait fete, qui n'en a point, n'est qu'une bete. (Kritzinger, 35b.)

1013 Wer Geld hat, der bekommt Prügel, sagte der Stockhändler.

Auf den Jahrmärkten einiger Landstädte zog ein launiger Stockhändler umher, seine Waare unter dem Arme tragend, und rief: "Wer Geld hat, kriegt Prügel." (Braun, Bibliothek des Frohsinns, III, Hft. 2, Nr. 116.)

1014 Wer Geld hat, der hat auch Freunde.

Die Finnen sagen: Wer ein Häuflein Geld hat, der hat ein Schock Freunde. Die Letten: Wer Obst hat, der hat lustige Gäste. Und die Albanesen: Wenn der Schnappsack Feigen hat, so ist alle Welt Freund. (Reinsberg II, 111.) "Wer Pfennig hat, der hat viel Freund, den grüsst vnd schwegert jederman." (Brandt, Nsch., 27, in Kloster, I, 317.)

Holl.: Die geld heeft, krijgt den droes te vriend, en alle hoeden tot zijne devotie. - Geld maakt vrienden. (Harrebomee, I, 217 u. 219.)

It.: Chi ha danari, trova cugini. (Cahier, 2876; Gaal, 650.) - Chi ha robba, ha parenti. (Pazzaglia, 327, 2.)

Lat.: Copia nummorum trahit ad se corda virorum. (Binder II, 581; Neander, 271.)

1015 Wer geld hat, der hat auch guten glauben (Credit). - Henisch, 1632, 10; Petri, II, 710.

Lat.: Quantum quisque sua nummorum possidet arca, tantum habet et fidei. (Gaal, 649.)

Ung.: Kinek mennyi penze, annyi hitele. (Gaal, 649.)

1016 Wer Geld hat, der hat auch Verstand.

Die Türken sagen ebenfalls: Hast du Geld, so bist du weise, hast du keins, bist du ein Thor. Die Polen: Das Ansehen richtet sich nach dem Glück und der Verstand nach der Börse. Vom Geld hängt sogar, wie die Russen versichern, die Befähigung zu den Aemtern ab: Hast du hundert Schock, so kannst du sogar Pope werden. Aber: Ohne Geld ist selbst der Kämmerer (der Finanzminister) ein Armer. (Reinsberg II, 110.) "Ein jeden glaubt so viel die Welt als er hat in seiner Teschen Gelt." - "Die gröst Thorheit in aller Welt ist, das man ehrt für weissheit Gelt, vnd zeucht herfür ein reichen Mann, der Ohren hat vnd schellen dran." (Brandt, Nsch., 27, in Kloster, I, 316.)

Engl.: Money is wise, it knows its own way. (Bohn I, 453.)

Frz.: Maintenant seule pecune est reputee saige par fortune. (Bovill, II, 146.) - Qui a pecune sage est tenu par fortune. (Leroux, II, 290.)

Lat.: Sola nunc sapit pecunia. (Bovill, II, 146.)

Poln.: Kto ma pieniadze, ma i rozum. (Frischbier, 4267.)

[Spaltenumbruch] 978 Wenn man mit Gelde anklopft, so springt die Thür allein auf.Parömiakon, 2786.

Wo Bestechungen gelten, aber auch in manch anderer Beziehung wahr. Wer Rechnungen bezahlen oder mit baarem Gelde kaufen will, ist überall willkommen.

Frz.: Quand l'argent marche, tout va bien. (Kritzinger, 440a.)

979 Wenn man's am Gelde röche, womit es verdient ist, gar mancher müsste räuchern, wenn er's angreift.

980 Wenn redet Geld, so schweigt die Welt.Eyering, I, 371.

Denn die Sprache des Geldes, sagen die Russen, wird in allen Ländern verstanden. (Reinsberg II, 105.)

Holl.: Als geld spreekt, zoo zwijgt elk. (Harrebomée, I, 216.)

Lat.: Regina mundi pecunia.

981 Wenn's Geld regnet, so bin ich stets unterm Dache.

982 Wenn't Geld regnet, heff ik min Schötteln to Hûs. (Holst.) – Schütze, IV, 65.

Es will mir nicht glücken.

983 Wenn't Geld regnet, sitt ik im Drögen. (Holst.) – Schütze, IV, 65.

984 Wer das Geld für die guten Schafe nicht will scheuen, dem soll es auch für den guten Bock nicht reuen.

985 Wer das Geld heirathet, bekommt ein schlimmes Heirathsgut. (S. 991.)Parömiakon, 2699.

Die Reichthümer der Frau, sagen die Finnen, bringen Hader ins Haus. Der Sarde: Wer sich des Geldes wegen verheirathet, verkauft seine Freiheit. Denn, sagt der Pole, bei grosser Mitgift ist der Mann der Frau unterthan. Und der Russe fügt hinzu: Eine reiche Frau ist aufgeblasen und zankt mit dem Manne. Der Toscaner sagt von einem solchen: Er nahm den Teufel wegen des Schatzes, aber der Schatz ging fort und der Teufel blieb. (Reinsberg I, 114.)

986 Wer das Geld verachtet um des bösen Säckels willen, den soll man mit Mum füllen.Fischart, Prakt.; Kloster, VIII, 645.

987 Wer das Geld vorher verzehrt, dessen Arbeit ist beschwert (oder: nichts werth).

Frz.: Argent avancé, bras affolé, bien mal dispensé, tost désolé. (Leroux, II, 85.)

988 Wer das meiste Geld gibt, ist dem Gut am nächsten.Graf, 252, 161.

In der Regel erhält jetzt, wie bei Versteigerungen zu ersehen, der Meistbietende die Waare, während in früherer Zeit die Sache oft dem zugeschlagen wurde, bei dessen Angebot ein ins brennende Licht gesteckter Pfennig umfiel oder die Thurmglocke ertönte.

Mhd.: Wer das meiste Gelt wil gebin, der sal dem gute aller negest seyen. (Senckenberg, I, Anh. VI.)

989 Wer dem Gelde dient, der ist sein Knecht.Eiselein, 220.

990 Wer dem Gelde nicht gebietet, der muss ihm dienen.Körte2, 2353.

991 Wer des Geldes wegen freit, der bereut's in kurzer Zeit. (S. 985.)

Der Lombarde sagt: Wer heirathet, um reich zu werden, löscht seinen Durst mit Salzwasser. Und der Spanier warnt: Aus Gier nach Gulden heirathe keinen Bösen. (Reinsberg I, 113.)

992 Wer des Geldes Werth nicht kennt, der borge bei seinem Nachbar einen Thaler. (S. 922.)

Die Osmanen: Wer den Werth des Geldes nicht kennt, der leihe es andern. (Schlechta, 57.)

Frz.: Veux-tu savoir ce que vaut l'argent, emprunte-s-en. (Cahier, 126.)

993 Wer Geld auf Bodmerei gibt, läuft Risico dafür. (S. Bodmereibrief.)Eisenhart, 416; Pistor., I, 13; Simrock, 1191; Estor, II, 612; Hillebrand, 178, 251; Graf, 269, 273.

Wer einen Bodmereivertrag eingeht, setzt sich der Gefahr aus, sein Kapital zu verlieren, wenn das Schiff zu Grunde geht.

994 Wer Geld ausleiht ohne Pfand, hat einen Wurm in seinem Verstand.

995 Wer Geld borgt, borgt die Zinsen mit.Altmann VI, 400.

996 Wer Geld bringt, der kriegt wol gnad; wer das nicht hat, der kompt zu spat.Petri, II, 710.

997 Wer Geld bringt, ist willkommen.

998 Wer Geld einfordert, klopft immer zu früh an.

[Spaltenumbruch] 999 Wer Geld genug hat, für den gibt's kein theuer Brot.

Böhm.: Bez nouze vĕk prožívá, kdo penĕzi oplývá. (Čelakovský, 162.)

Holl.: Die geld genoeg heeft, wat vraagt die er naar, of 't brood opslaat. (Harrebomée, I, 217.)

1000 Wer Geld gewinnt und die Freiheit verliert, verliert mehr als er gewinnt.

Lat.: Argentum accepit, imperium vendidit. (Philippi, I, 40.)

1001 Wer Geld gibt, dem werden die Schuhe geputzt.

Frz.: Qui dom denier maine à son plait, quanqu'il demande est tantost fait. (Leroux, II, 296.)

1002 Wer Geld hat, bekommt den ersten Stuhl.

1003 Wer Geld hat, bekommt überall eingeschenkt.

Engl.: A penny in my purse will bid me drink, when all the friends I have will not. (Gaal, 646.)

1004 Wer Geld hat, braucht nicht mit der Haut zu zahlen.

Dän.: Hvad som kand løses med penge, skal man ei sætte sit liv i vove for. (Prov. dan., 452.)

1005 Wer Geld hät, de kann Hüser buggen (bauen). (Lippe.)

1006 Wer Geld hät, de kann Zucker kaupen. (Lippe.)

1007 Wer Geld hat, dem fehlt's an Vettern nicht.

Frz.: Qui a assez d'argent a assez parens. (Leroux, II, 288; Starschedel, 21.)

1008 Wer Geld hat, dem geht der Teufel aus dem Wege.

Die Osmanen: Vor einem Mann des Geldes fürchten sich die Berge. (Schlechta, 56.)

1009 Wer Geld hat, dem läutet man mit Kanonenschüssen aus.

1010 Wer Geld hat, dem werden hübsche Frauen; wer Gut hat, der hat Ehre.Eiselein, 219.

1011 Wer Geld hat, dem wird überall gebraten.

Die Russen: Sorge nur für Geld, sagte der Reiche zum Bettler, so wirst du keine Noth leiden. (Altmann VI, 426.)

Dän.: Hvo som har penge i pungen, faaer vel med til munden. (Prov. dan., 461.)

1012 Wer Geld hat, den liebkoset man, wer keins hat, ist ein elend Mann.

Frz.: Qui argent a, on lui fait fête, qui n'en a point, n'est qu'une bête. (Kritzinger, 35b.)

1013 Wer Geld hat, der bekommt Prügel, sagte der Stockhändler.

Auf den Jahrmärkten einiger Landstädte zog ein launiger Stockhändler umher, seine Waare unter dem Arme tragend, und rief: „Wer Geld hat, kriegt Prügel.“ (Braun, Bibliothek des Frohsinns, III, Hft. 2, Nr. 116.)

1014 Wer Geld hat, der hat auch Freunde.

Die Finnen sagen: Wer ein Häuflein Geld hat, der hat ein Schock Freunde. Die Letten: Wer Obst hat, der hat lustige Gäste. Und die Albanesen: Wenn der Schnappsack Feigen hat, so ist alle Welt Freund. (Reinsberg II, 111.) „Wer Pfennig hat, der hat viel Freund, den grüsst vnd schwegert jederman.“ (Brandt, Nsch., 27, in Kloster, I, 317.)

Holl.: Die geld heeft, krijgt den droes te vriend, en alle hoeden tot zijne devotie. – Geld maakt vrienden. (Harrebomée, I, 217 u. 219.)

It.: Chi ha danari, trova cugini. (Cahier, 2876; Gaal, 650.) – Chi hà robba, hà parenti. (Pazzaglia, 327, 2.)

Lat.: Copia nummorum trahit ad se corda virorum. (Binder II, 581; Neander, 271.)

1015 Wer geld hat, der hat auch guten glauben (Credit).Henisch, 1632, 10; Petri, II, 710.

Lat.: Quantum quisque sua nummorum possidet arca, tantum habet et fidei. (Gaal, 649.)

Ung.: Kinek mennyi pénze, annyi hitele. (Gaal, 649.)

1016 Wer Geld hat, der hat auch Verstand.

Die Türken sagen ebenfalls: Hast du Geld, so bist du weise, hast du keins, bist du ein Thor. Die Polen: Das Ansehen richtet sich nach dem Glück und der Verstand nach der Börse. Vom Geld hängt sogar, wie die Russen versichern, die Befähigung zu den Aemtern ab: Hast du hundert Schock, so kannst du sogar Pope werden. Aber: Ohne Geld ist selbst der Kämmerer (der Finanzminister) ein Armer. (Reinsberg II, 110.) „Ein jeden glaubt so viel die Welt als er hat in seiner Teschen Gelt.“ – „Die gröst Thorheit in aller Welt ist, das man ehrt für weissheit Gelt, vnd zeucht herfür ein reichen Mann, der Ohren hat vnd schellen dran.“ (Brandt, Nsch., 27, in Kloster, I, 316.)

Engl.: Money is wise, it knows its own way. (Bohn I, 453.)

Frz.: Maintenant seule pecune est reputée saige par fortune. (Bovill, II, 146.) – Qui a pécune sage est tenu par fortune. (Leroux, II, 290.)

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[[755]/0783] 978 Wenn man mit Gelde anklopft, so springt die Thür allein auf. – Parömiakon, 2786. Wo Bestechungen gelten, aber auch in manch anderer Beziehung wahr. Wer Rechnungen bezahlen oder mit baarem Gelde kaufen will, ist überall willkommen. Frz.: Quand l'argent marche, tout va bien. (Kritzinger, 440a.) 979 Wenn man's am Gelde röche, womit es verdient ist, gar mancher müsste räuchern, wenn er's angreift. 980 Wenn redet Geld, so schweigt die Welt. – Eyering, I, 371. Denn die Sprache des Geldes, sagen die Russen, wird in allen Ländern verstanden. (Reinsberg II, 105.) Holl.: Als geld spreekt, zoo zwijgt elk. (Harrebomée, I, 216.) Lat.: Regina mundi pecunia. 981 Wenn's Geld regnet, so bin ich stets unterm Dache. 982 Wenn't Geld regnet, heff ik min Schötteln to Hûs. (Holst.) – Schütze, IV, 65. Es will mir nicht glücken. 983 Wenn't Geld regnet, sitt ik im Drögen. (Holst.) – Schütze, IV, 65. 984 Wer das Geld für die guten Schafe nicht will scheuen, dem soll es auch für den guten Bock nicht reuen. 985 Wer das Geld heirathet, bekommt ein schlimmes Heirathsgut. (S. 991.) – Parömiakon, 2699. Die Reichthümer der Frau, sagen die Finnen, bringen Hader ins Haus. Der Sarde: Wer sich des Geldes wegen verheirathet, verkauft seine Freiheit. Denn, sagt der Pole, bei grosser Mitgift ist der Mann der Frau unterthan. Und der Russe fügt hinzu: Eine reiche Frau ist aufgeblasen und zankt mit dem Manne. Der Toscaner sagt von einem solchen: Er nahm den Teufel wegen des Schatzes, aber der Schatz ging fort und der Teufel blieb. (Reinsberg I, 114.) 986 Wer das Geld verachtet um des bösen Säckels willen, den soll man mit Mum füllen. – Fischart, Prakt.; Kloster, VIII, 645. 987 Wer das Geld vorher verzehrt, dessen Arbeit ist beschwert (oder: nichts werth). Frz.: Argent avancé, bras affolé, bien mal dispensé, tost désolé. (Leroux, II, 85.) 988 Wer das meiste Geld gibt, ist dem Gut am nächsten. – Graf, 252, 161. In der Regel erhält jetzt, wie bei Versteigerungen zu ersehen, der Meistbietende die Waare, während in früherer Zeit die Sache oft dem zugeschlagen wurde, bei dessen Angebot ein ins brennende Licht gesteckter Pfennig umfiel oder die Thurmglocke ertönte. Mhd.: Wer das meiste Gelt wil gebin, der sal dem gute aller negest seyen. (Senckenberg, I, Anh. VI.) 989 Wer dem Gelde dient, der ist sein Knecht. – Eiselein, 220. 990 Wer dem Gelde nicht gebietet, der muss ihm dienen. – Körte2, 2353. 991 Wer des Geldes wegen freit, der bereut's in kurzer Zeit. (S. 985.) Der Lombarde sagt: Wer heirathet, um reich zu werden, löscht seinen Durst mit Salzwasser. Und der Spanier warnt: Aus Gier nach Gulden heirathe keinen Bösen. (Reinsberg I, 113.) 992 Wer des Geldes Werth nicht kennt, der borge bei seinem Nachbar einen Thaler. (S. 922.) Die Osmanen: Wer den Werth des Geldes nicht kennt, der leihe es andern. (Schlechta, 57.) Frz.: Veux-tu savoir ce que vaut l'argent, emprunte-s-en. (Cahier, 126.) 993 Wer Geld auf Bodmerei gibt, läuft Risico dafür. (S. Bodmereibrief.) – Eisenhart, 416; Pistor., I, 13; Simrock, 1191; Estor, II, 612; Hillebrand, 178, 251; Graf, 269, 273. Wer einen Bodmereivertrag eingeht, setzt sich der Gefahr aus, sein Kapital zu verlieren, wenn das Schiff zu Grunde geht. 994 Wer Geld ausleiht ohne Pfand, hat einen Wurm in seinem Verstand. 995 Wer Geld borgt, borgt die Zinsen mit. – Altmann VI, 400. 996 Wer Geld bringt, der kriegt wol gnad; wer das nicht hat, der kompt zu spat. – Petri, II, 710. 997 Wer Geld bringt, ist willkommen. 998 Wer Geld einfordert, klopft immer zu früh an. 999 Wer Geld genug hat, für den gibt's kein theuer Brot. Böhm.: Bez nouze vĕk prožívá, kdo penĕzi oplývá. (Čelakovský, 162.) Holl.: Die geld genoeg heeft, wat vraagt die er naar, of 't brood opslaat. (Harrebomée, I, 217.) 1000 Wer Geld gewinnt und die Freiheit verliert, verliert mehr als er gewinnt. Lat.: Argentum accepit, imperium vendidit. (Philippi, I, 40.) 1001 Wer Geld gibt, dem werden die Schuhe geputzt. Frz.: Qui dom denier maine à son plait, quanqu'il demande est tantost fait. (Leroux, II, 296.) 1002 Wer Geld hat, bekommt den ersten Stuhl. 1003 Wer Geld hat, bekommt überall eingeschenkt. Engl.: A penny in my purse will bid me drink, when all the friends I have will not. (Gaal, 646.) 1004 Wer Geld hat, braucht nicht mit der Haut zu zahlen. Dän.: Hvad som kand løses med penge, skal man ei sætte sit liv i vove for. (Prov. dan., 452.) 1005 Wer Geld hät, de kann Hüser buggen (bauen). (Lippe.) 1006 Wer Geld hät, de kann Zucker kaupen. (Lippe.) 1007 Wer Geld hat, dem fehlt's an Vettern nicht. Frz.: Qui a assez d'argent a assez parens. (Leroux, II, 288; Starschedel, 21.) 1008 Wer Geld hat, dem geht der Teufel aus dem Wege. Die Osmanen: Vor einem Mann des Geldes fürchten sich die Berge. (Schlechta, 56.) 1009 Wer Geld hat, dem läutet man mit Kanonenschüssen aus. 1010 Wer Geld hat, dem werden hübsche Frauen; wer Gut hat, der hat Ehre. – Eiselein, 219. 1011 Wer Geld hat, dem wird überall gebraten. Die Russen: Sorge nur für Geld, sagte der Reiche zum Bettler, so wirst du keine Noth leiden. (Altmann VI, 426.) Dän.: Hvo som har penge i pungen, faaer vel med til munden. (Prov. dan., 461.) 1012 Wer Geld hat, den liebkoset man, wer keins hat, ist ein elend Mann. Frz.: Qui argent a, on lui fait fête, qui n'en a point, n'est qu'une bête. (Kritzinger, 35b.) 1013 Wer Geld hat, der bekommt Prügel, sagte der Stockhändler. Auf den Jahrmärkten einiger Landstädte zog ein launiger Stockhändler umher, seine Waare unter dem Arme tragend, und rief: „Wer Geld hat, kriegt Prügel.“ (Braun, Bibliothek des Frohsinns, III, Hft. 2, Nr. 116.) 1014 Wer Geld hat, der hat auch Freunde. Die Finnen sagen: Wer ein Häuflein Geld hat, der hat ein Schock Freunde. Die Letten: Wer Obst hat, der hat lustige Gäste. Und die Albanesen: Wenn der Schnappsack Feigen hat, so ist alle Welt Freund. (Reinsberg II, 111.) „Wer Pfennig hat, der hat viel Freund, den grüsst vnd schwegert jederman.“ (Brandt, Nsch., 27, in Kloster, I, 317.) Holl.: Die geld heeft, krijgt den droes te vriend, en alle hoeden tot zijne devotie. – Geld maakt vrienden. (Harrebomée, I, 217 u. 219.) It.: Chi ha danari, trova cugini. (Cahier, 2876; Gaal, 650.) – Chi hà robba, hà parenti. (Pazzaglia, 327, 2.) Lat.: Copia nummorum trahit ad se corda virorum. (Binder II, 581; Neander, 271.) 1015 Wer geld hat, der hat auch guten glauben (Credit). – Henisch, 1632, 10; Petri, II, 710. Lat.: Quantum quisque sua nummorum possidet arca, tantum habet et fidei. (Gaal, 649.) Ung.: Kinek mennyi pénze, annyi hitele. (Gaal, 649.) 1016 Wer Geld hat, der hat auch Verstand. Die Türken sagen ebenfalls: Hast du Geld, so bist du weise, hast du keins, bist du ein Thor. Die Polen: Das Ansehen richtet sich nach dem Glück und der Verstand nach der Börse. Vom Geld hängt sogar, wie die Russen versichern, die Befähigung zu den Aemtern ab: Hast du hundert Schock, so kannst du sogar Pope werden. Aber: Ohne Geld ist selbst der Kämmerer (der Finanzminister) ein Armer. (Reinsberg II, 110.) „Ein jeden glaubt so viel die Welt als er hat in seiner Teschen Gelt.“ – „Die gröst Thorheit in aller Welt ist, das man ehrt für weissheit Gelt, vnd zeucht herfür ein reichen Mann, der Ohren hat vnd schellen dran.“ (Brandt, Nsch., 27, in Kloster, I, 316.) Engl.: Money is wise, it knows its own way. (Bohn I, 453.) Frz.: Maintenant seule pecune est reputée saige par fortune. (Bovill, II, 146.) – Qui a pécune sage est tenu par fortune. (Leroux, II, 290.) Lat.: Sola nunc sapit pecunia. (Bovill, II, 146.) Poln.: Kto ma pieniądze, ma i rozum. (Frischbier, 4267.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [755]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/783>, abgerufen am 24.11.2024.