Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 436 Geld und Gut muss zwei Schelme haben; einen, der's gewinnt, und einen, der's verthut. - Körte, 1977; Braun, I, 710.

Wer's selbst gewinnt und auch selbst verthut, wäre demnach ein doppelter Schelm.

Ung.: A fösvenynek öszve-gyült joszaga tekozlot vir magara. (Gaal.)

437 Geld und Gut schafft den Menschen um. - Gaal, 656.

Lat.: Divitiae mores mutant non in meliores. (Gaal, 656.)

438 Geld und Gut verlieren sich, ein guter Nam' bleibt ewiglich.

439 Geld und Habe verdecken Buckel und Schabe.

440 Geld und Jungfrauen muss man ansehen, ehe man sie nimmt.

441 Geld und Mädchen muss man wohl verschliessen.

442 Geld und Mist nützt nichts, wenn's über einem Haufen ist.

Engl.: Money, like manure, does no good till it is spread. (Bohn II, 453.)

443 Geld und Schwert bekommen von der Hand ihren Werth.

Span.: Armas y dineros, buenas manos quieren. (Cahier, 3392.)

444 Geld ausgevven un Zäng ausreisen, dat es en hat Ping. (Köln.) - Weyden, I, 4.

Geld ausgeben und Zähne ausreissen ist eine harte Pein.

445 Geld vberreicht alle ding. - Petri, II, 331.

446 Geld verdeckt die Sünden der Reichen, Erde die Fehler der Aerzte.

Dän.: Penge skiuler de riges, men jorden laegens forseelse. (Prov. dan., 451.)

447 Geld verführt die Welt. - Parömiakon, 3254; Kirchhofer, 245.

448 Geld vergeht, Kunst besteht.

Holl.: Geld vergaat, kunst duurt altijd. (Harrebomee, I, 219.)

Lat.: Vivitur ingenio, caetera mortis erunt. (Philippi, II, 260.)

449 Geld verloren, nichts verloren; Muth verloren, viel verloren; Ehre verloren, alles verloren. - Graf, 342, 371; Simrock, 1807; Eiselein, 133.

Stellt die bürgerliche Ehre als des Mannes höchstes Kleinod hin. (S. Gut.)

450 Geld verloren, Zeit verloren. - Parömiakon, 1248.

451 Geld vermag all ding. - Petri, II, 331.

452 Geld vermag alles in der Welt. - Parömiakon, 833.

Holl.: Geld vermag (verantwoordt) alles. - Het geld brouwt, bouwt, trouwt en houdt. (Harrebomee, I, 219.)

453 Geld vermag vnd richtet mehr auss als die tasche. - Petri, II, 331.

454 Geld vermag, Worte füllen keinen Sack.

Engl.: Prate is but prate; 't is money buys land. (Bohn II, 116.)

Port.: Mais abranda o dinheiro, que palavra de cavalleiro. (Bohn I, 281.)

Span.: Mas ablanda el dinero que palabras de caballero. (Bohn I, 231.)

455 Geld versüsst die Arbeit.

Holl.: Geld verzoet den arbeid. (Harrebomee, I, 219.)

456 Geld vnd Gelegenheit machen schälcke allezeit. - Mathesy, 354a.

457 Geld vnd Gut behalten stehet nicht in vnser macht. - Petri, II, 331.

458 Geld vnd Reichthumb mit sorgen. - Petri, II, 332.

459 Geld vnd Zorn macht alle Dinge verlohrn. - Petri, II, 332.

460 Geld vnnd Gut kan man werben, aber nicht einen gesunden Leib. - Petri, II, 332.

461 Geld vor, Recht nach. - Graf, 426, 232; Eisenhart, 435; Eiselein, 220; Simrock, 3262; Braun, II, 477.

Dies Sprichwort bezieht sich nach Graf auf die Kostenvorschüsse, die dem Gericht zu machen waren, eine Einrichtung, die uns, wie bekannt, aus dem altdeutschen Recht noch geblieben ist. Nach Eisenhart handelt es von dem Verhältniss der Klage zur Widerklage, wo es, dem sächsischen Landrecht entlehnt, sagen will, dass derjenige, welcher von einem andern wegen einer klaren Forderung belangt worden ist, erst dann eine Widerklage anstellen kann, wenn er dem in der Hauptsache ergangenen Urtheil ein Genüge geleistet hat, d. h. wenn der Verklagte das Geld ausgezahlt hat, wozu er verurtheilt worden ist.

[Spaltenumbruch] 462 Geld voran macht gute Bahn.

Schont man das Geld nicht bei irgendeiner Unternehmung, so glückt sie in der Regel.

Frz.: Quand l'argent marche tout va bien. (Cahier, 132.)

Lat.: Quisquis habet nummos, secura naviget aura. (Petronius.) (Binder II, 2848; Kruse, 922.)

463 Geld, Weiber und Wein sind, wie man spricht, gar selten ohne Gift.

Dän.: Penge, viin og quinder, giör galne af viise. (Prov. dan., 452.)

Frz.: L'argent, la femme et le vin, ont leur miel et leur venin. (Kritzinger, 35a.)

464 Geld, Weisheit und Gesundheit sind gut zur Winters- und Sommerszeit.

465 Geld wendet dem geitzigen kein armuth, sondern macht sie jhm.

466 Geld wendet, Geld blendet.

467 Geld wil allzeit Königinn seyn. - Petri, II, 332.

468 Geld wil einen Mann haben, der da recht wisse damit vmbzugehen. - Mathesy, 85a.

469 Geld will einen klugen Vormund haben. - Pistor., IX, 77; Simrock, 3315.

470 Geld will en Warmann hebben. (Holst.) - Schütze, II, 20.

Spruch der Alten, die gern zusammenhalten, was die Jüngern verschleudern.

471 Geld wird mit den Händen erworben und mit den Füssen verthan (vertanzt u. s. w.).

It.: La robba si fa colle mani, e si disfa coi piedi. (Pazzaglia, 312, 6.)

472 Geld wird nicht gefangen (erhangen). - Körte, 1938 u. 2391; Simrock, 3260; Venedey, 122; Goldschmidt, 86.

473 Geld wird nicht warm.

474 Geld woher? ist schon eine Frage im Talmud: Kedef menolon? fragt die Gemore schon. (Jüd.-deutsch.) - Tendlau, 782.

475 Geld zerreisst keinen Beutel, und Verstand zersprengt keinem Mann den Kopf.

476 Geld zerrinnt, wie man's gewinnt.

Die Russen sagen: Wer jäh zum Gelde kommt, kann es auch jäh verlieren. (Altmann VI, 468.)

477 Geld, zu rechter Zeit veracht't, hat oft grossen Nutzen bracht'.

478 Geld zum Gottes Hauss, die Herrn verdrinckens auffm Rath Hauss. - Petri, II, 332.

479 Geld zwingt alles.

Lat.: Argento radient hastae, sic cuncta domabis. (Binder II, 233; Philippi, I, 90; Seybold, 233.)

480 Geld zwingt die Welt.

481 Gelder muss der Vater haben, wenn der Sohn studiren will. - Frischbier2, 1207.

482 Gelihen gelt soll man mit lachendem muth widergeben. - Henisch, 1460; Lehmann, II, 225, 36; Simrock, 3332; Körte, 1974; Braun, I, 705.

Frz.: L'argent prete veut etre rachete.

Holl.: Gheleent ghelt sal men al lachende betalen. (Tunn., 23, 5; Harrebomee, I, 219.)

Lat.: Mutuo quod debes, ridendo solvere debes. (Fallersleben, 364.)

483 Gelihen gelt wirdt zu bley, wenn man es widerumb fordert. - Henisch, 1460, 27; Mayer, II, 30; Siebenkees, 133.

Frz.: Argent preste ne doit estre redemande. - Deniers pretes doit-on demander. (Leroux, II, 86 u. 95.)

Holl.: Geleend geld wil niet weer geeischt zijn. (Harrebomee, I, 219.)

484 Gelt, Adel, ehrenstand vnd hochheit gilt nicht allweg. - Henisch, 1471, 22; Petri, II, 328.

"Drumb soll man nicht druff trotzen."

485 Gelt alle ding fellt. - Franck, I, 118a; Henisch, 1471, 24; Lehmann, II, 225, 38.

486 Gelt auss Dieben marcken, haisst selbs ein Dieb mit seyn. - Henisch, 1471, 25; Petri, II, 328; Graf, 306, 177.

Von der Strafbarkeit derer, die einem Diebe (Verbrecher) Vorschub leisten.

487 Gelt befördert viel, aber Einigkeit vnd Lieb ist dess Ehestandes Band. - Lehmann, II, 227, 77.

488 Gelt behelt das Feld. - Lehmann, 256, 44; Henisch, 1471, 27; Petri, II, 328; Lehmann, II, 225, 39; Latendorf II, 14; Körte, 1896 u. 2341; Venedey, 122; Simrock, 3237.

Frz.: Quand l'argent marche, tout va bien. (Körte, 1896.)

Ung.: Mindent meggyoz a penz. (Gaal, 673.)

[Spaltenumbruch] 436 Geld und Gut muss zwei Schelme haben; einen, der's gewinnt, und einen, der's verthut.Körte, 1977; Braun, I, 710.

Wer's selbst gewinnt und auch selbst verthut, wäre demnach ein doppelter Schelm.

Ung.: A fösvénynek öszve-gyült jószága tékozlót vir magára. (Gaal.)

437 Geld und Gut schafft den Menschen um.Gaal, 656.

Lat.: Divitiae mores mutant non in meliores. (Gaal, 656.)

438 Geld und Gut verlieren sich, ein guter Nam' bleibt ewiglich.

439 Geld und Habe verdecken Buckel und Schabe.

440 Geld und Jungfrauen muss man ansehen, ehe man sie nimmt.

441 Geld und Mädchen muss man wohl verschliessen.

442 Geld und Mist nützt nichts, wenn's über einem Haufen ist.

Engl.: Money, like manure, does no good till it is spread. (Bohn II, 453.)

443 Geld und Schwert bekommen von der Hand ihren Werth.

Span.: Armas y dineros, buenas manos quieren. (Cahier, 3392.)

444 Geld ûsgevven un Zäng ûsrîsen, dat es en hât Ping. (Köln.) – Weyden, I, 4.

Geld ausgeben und Zähne ausreissen ist eine harte Pein.

445 Geld vberreicht alle ding.Petri, II, 331.

446 Geld verdeckt die Sünden der Reichen, Erde die Fehler der Aerzte.

Dän.: Penge skiuler de riges, men jorden lægens forseelse. (Prov. dan., 451.)

447 Geld verführt die Welt.Parömiakon, 3254; Kirchhofer, 245.

448 Geld vergeht, Kunst besteht.

Holl.: Geld vergaat, kunst duurt altijd. (Harrebomée, I, 219.)

Lat.: Vivitur ingenio, caetera mortis erunt. (Philippi, II, 260.)

449 Geld verloren, nichts verloren; Muth verloren, viel verloren; Ehre verloren, alles verloren.Graf, 342, 371; Simrock, 1807; Eiselein, 133.

Stellt die bürgerliche Ehre als des Mannes höchstes Kleinod hin. (S. Gut.)

450 Geld verloren, Zeit verloren.Parömiakon, 1248.

451 Geld vermag all ding.Petri, II, 331.

452 Geld vermag alles in der Welt.Parömiakon, 833.

Holl.: Geld vermag (verantwoordt) alles. – Het geld brouwt, bouwt, trouwt en houdt. (Harrebomée, I, 219.)

453 Geld vermag vnd richtet mehr auss als die tasche.Petri, II, 331.

454 Geld vermag, Worte füllen keinen Sack.

Engl.: Prate is but prate; 't is money buys land. (Bohn II, 116.)

Port.: Mais abranda o dinheiro, que palavra de cavalleiro. (Bohn I, 281.)

Span.: Mas ablanda el dinero que palabras de caballero. (Bohn I, 231.)

455 Geld versüsst die Arbeit.

Holl.: Geld verzoet den arbeid. (Harrebomée, I, 219.)

456 Geld vnd Gelegenheit machen schälcke allezeit.Mathesy, 354a.

457 Geld vnd Gut behalten stehet nicht in vnser macht.Petri, II, 331.

458 Geld vnd Reichthumb mit sorgen.Petri, II, 332.

459 Geld vnd Zorn macht alle Dinge verlohrn.Petri, II, 332.

460 Geld vnnd Gut kan man werben, aber nicht einen gesunden Leib.Petri, II, 332.

461 Geld vor, Recht nach.Graf, 426, 232; Eisenhart, 435; Eiselein, 220; Simrock, 3262; Braun, II, 477.

Dies Sprichwort bezieht sich nach Graf auf die Kostenvorschüsse, die dem Gericht zu machen waren, eine Einrichtung, die uns, wie bekannt, aus dem altdeutschen Recht noch geblieben ist. Nach Eisenhart handelt es von dem Verhältniss der Klage zur Widerklage, wo es, dem sächsischen Landrecht entlehnt, sagen will, dass derjenige, welcher von einem andern wegen einer klaren Forderung belangt worden ist, erst dann eine Widerklage anstellen kann, wenn er dem in der Hauptsache ergangenen Urtheil ein Genüge geleistet hat, d. h. wenn der Verklagte das Geld ausgezahlt hat, wozu er verurtheilt worden ist.

[Spaltenumbruch] 462 Geld voran macht gute Bahn.

Schont man das Geld nicht bei irgendeiner Unternehmung, so glückt sie in der Regel.

Frz.: Quand l'argent marche tout va bien. (Cahier, 132.)

Lat.: Quisquis habet nummos, secura naviget aura. (Petronius.) (Binder II, 2848; Kruse, 922.)

463 Geld, Weiber und Wein sind, wie man spricht, gar selten ohne Gift.

Dän.: Penge, viin og quinder, giør galne af viise. (Prov. dan., 452.)

Frz.: L'argent, la femme et le vin, ont leur miel et leur venin. (Kritzinger, 35a.)

464 Geld, Weisheit und Gesundheit sind gut zur Winters- und Sommerszeit.

465 Geld wendet dem geitzigen kein armuth, sondern macht sie jhm.

466 Geld wendet, Geld blendet.

467 Geld wil allzeit Königinn seyn.Petri, II, 332.

468 Geld wil einen Mann haben, der da recht wisse damit vmbzugehen.Mathesy, 85a.

469 Geld will einen klugen Vormund haben.Pistor., IX, 77; Simrock, 3315.

470 Geld will en Wârmann hebben. (Holst.) – Schütze, II, 20.

Spruch der Alten, die gern zusammenhalten, was die Jüngern verschleudern.

471 Geld wird mit den Händen erworben und mit den Füssen verthan (vertanzt u. s. w.).

It.: La robba si fa colle mani, e si disfà coi piedi. (Pazzaglia, 312, 6.)

472 Geld wird nicht gefangen (erhangen).Körte, 1938 u. 2391; Simrock, 3260; Venedey, 122; Goldschmidt, 86.

473 Geld wird nicht warm.

474 Geld woher? ist schon eine Frage im Talmud: Kedef menolon? fragt die Gemore schon. (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 782.

475 Geld zerreisst keinen Beutel, und Verstand zersprengt keinem Mann den Kopf.

476 Geld zerrinnt, wie man's gewinnt.

Die Russen sagen: Wer jäh zum Gelde kommt, kann es auch jäh verlieren. (Altmann VI, 468.)

477 Geld, zu rechter Zeit veracht't, hat oft grossen Nutzen bracht'.

478 Geld zum Gottes Hauss, die Herrn verdrinckens auffm Rath Hauss.Petri, II, 332.

479 Geld zwingt alles.

Lat.: Argento radient hastae, sic cuncta domabis. (Binder II, 233; Philippi, I, 90; Seybold, 233.)

480 Geld zwingt die Welt.

481 Gelder muss der Vater haben, wenn der Sohn studiren will.Frischbier2, 1207.

482 Gelihen gelt soll man mit lachendem muth widergeben.Henisch, 1460; Lehmann, II, 225, 36; Simrock, 3332; Körte, 1974; Braun, I, 705.

Frz.: L'argent prêté veut être racheté.

Holl.: Gheleent ghelt sal men al lachende betalen. (Tunn., 23, 5; Harrebomée, I, 219.)

Lat.: Mutuo quod debes, ridendo solvere debes. (Fallersleben, 364.)

483 Gelihen gelt wirdt zu bley, wenn man es widerumb fordert.Henisch, 1460, 27; Mayer, II, 30; Siebenkees, 133.

Frz.: Argent presté ne doit estre redemandé. – Deniers prêtés doit-on demander. (Leroux, II, 86 u. 95.)

Holl.: Geleend geld wil niet weêr geëischt zijn. (Harrebomée, I, 219.)

484 Gelt, Adel, ehrenstand vnd hochheit gilt nicht allweg.Henisch, 1471, 22; Petri, II, 328.

„Drumb soll man nicht druff trotzen.“

485 Gelt alle ding fellt.Franck, I, 118a; Henisch, 1471, 24; Lehmann, II, 225, 38.

486 Gelt auss Dieben marcken, haisst selbs ein Dieb mit seyn.Henisch, 1471, 25; Petri, II, 328; Graf, 306, 177.

Von der Strafbarkeit derer, die einem Diebe (Verbrecher) Vorschub leisten.

487 Gelt befördert viel, aber Einigkeit vnd Lieb ist dess Ehestandes Band.Lehmann, II, 227, 77.

488 Gelt behelt das Feld.Lehmann, 256, 44; Henisch, 1471, 27; Petri, II, 328; Lehmann, II, 225, 39; Latendorf II, 14; Körte, 1896 u. 2341; Venedey, 122; Simrock, 3237.

Frz.: Quand l'argent marche, tout va bien. (Körte, 1896.)

Ung.: Mindent meggyőz a pénz. (Gaal, 673.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0772" n="[744]"/><cb n="1487"/>
436 Geld und Gut muss zwei Schelme haben; einen, der's gewinnt, und einen, der's verthut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 1977; Braun, I, 710.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer's selbst gewinnt und auch selbst verthut, wäre demnach ein doppelter Schelm.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: A fösvénynek öszve-gyült jószága tékozlót vir magára. (<hi rendition="#i">Gaal.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">437 Geld und Gut schafft den Menschen um.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gaal, 656.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Divitiae mores mutant non in meliores. (<hi rendition="#i">Gaal, 656.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">438 Geld und Gut verlieren sich, ein guter Nam' bleibt ewiglich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">439 Geld und Habe verdecken Buckel und Schabe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">440 Geld und Jungfrauen muss man ansehen, ehe man sie nimmt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">441 Geld und Mädchen muss man wohl verschliessen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">442 Geld und Mist nützt nichts, wenn's über einem Haufen ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Money, like manure, does no good till it is spread. (<hi rendition="#i">Bohn II, 453.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">443 Geld und Schwert bekommen von der Hand ihren Werth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Armas y dineros, buenas manos quieren. (<hi rendition="#i">Cahier, 3392.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">444 Geld ûsgevven un Zäng ûsrîsen, dat es en hât Ping.</hi> (<hi rendition="#i">Köln.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Weyden, I, 4.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Geld ausgeben und Zähne ausreissen ist eine harte Pein.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">445 Geld vberreicht alle ding.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 331.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">446 Geld verdeckt die Sünden der Reichen, Erde die Fehler der Aerzte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Penge skiuler de riges, men jorden lægens forseelse. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 451.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">447 Geld verführt die Welt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 3254; Kirchhofer, 245.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">448 Geld vergeht, Kunst besteht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Geld vergaat, kunst duurt altijd. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 219.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Vivitur ingenio, caetera mortis erunt. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 260.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">449 Geld verloren, nichts verloren; Muth verloren, viel verloren; Ehre verloren, alles verloren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 342, 371; Simrock, 1807; Eiselein, 133.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Stellt die bürgerliche Ehre als des Mannes höchstes Kleinod hin. (S.  Gut.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">450 Geld verloren, Zeit verloren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1248.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">451 Geld vermag all ding.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 331.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">452 Geld vermag alles in der Welt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 833.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Geld vermag (verantwoordt) alles. &#x2013; Het geld brouwt, bouwt, trouwt en houdt. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 219.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">453 Geld vermag vnd richtet mehr auss als die tasche.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 331.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">454 Geld vermag, Worte füllen keinen Sack.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Prate is but prate; 't is money buys land. (<hi rendition="#i">Bohn II, 116.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Port.</hi>: Mais abranda o dinheiro, que palavra de cavalleiro. (<hi rendition="#i">Bohn I, 281.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Mas ablanda el dinero que palabras de caballero. (<hi rendition="#i">Bohn I, 231.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">455 Geld versüsst die Arbeit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Geld verzoet den arbeid. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 219.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">456 Geld vnd Gelegenheit machen schälcke allezeit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, 354<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">457 Geld vnd Gut behalten stehet nicht in vnser macht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 331.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">458 Geld vnd Reichthumb mit sorgen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 332.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">459 Geld vnd Zorn macht alle Dinge verlohrn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 332.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">460 Geld vnnd Gut kan man werben, aber nicht einen gesunden Leib.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 332.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">461 Geld vor, Recht nach.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 426, 232; Eisenhart, 435; Eiselein, 220; Simrock, 3262; Braun, II, 477.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Dies Sprichwort bezieht sich nach <hi rendition="#i">Graf</hi> auf die Kostenvorschüsse, die dem Gericht zu machen waren, eine Einrichtung, die uns, wie bekannt, aus dem altdeutschen Recht noch geblieben ist. Nach <hi rendition="#i">Eisenhart</hi> handelt es von dem Verhältniss der Klage zur Widerklage, wo es, dem sächsischen Landrecht entlehnt, sagen will, dass derjenige, welcher von einem andern wegen einer klaren Forderung belangt worden ist, erst dann eine Widerklage anstellen kann, wenn er dem in der Hauptsache ergangenen Urtheil ein Genüge geleistet hat, d. h. wenn der Verklagte das Geld ausgezahlt hat, wozu er verurtheilt worden ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1488"/>
462 Geld voran macht gute Bahn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Schont man das Geld nicht bei irgendeiner Unternehmung, so glückt sie in der Regel.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Quand l'argent marche tout va bien. (<hi rendition="#i">Cahier, 132.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quisquis habet nummos, secura naviget aura. (<hi rendition="#i">Petronius.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 2848; Kruse, 922.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">463 Geld, Weiber und Wein sind, wie man spricht, gar selten ohne Gift.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Penge, viin og quinder, giør galne af viise. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 452.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: L'argent, la femme et le vin, ont leur miel et leur venin. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 35<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">464 Geld, Weisheit und Gesundheit sind gut zur Winters- und Sommerszeit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">465 Geld wendet dem geitzigen kein armuth, sondern macht sie jhm.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">466 Geld wendet, Geld blendet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">467 Geld wil allzeit Königinn seyn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 332.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">468 Geld wil einen Mann haben, der da recht wisse damit vmbzugehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, 85<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">469 Geld will einen klugen Vormund haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pistor., IX, 77; Simrock, 3315.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">470 Geld will en Wârmann hebben.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, II, 20.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Spruch der Alten, die gern zusammenhalten, was die Jüngern verschleudern.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">471 Geld wird mit den Händen erworben und mit den Füssen verthan (vertanzt u. s. w.).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: La robba si fa colle mani, e si disfà coi piedi. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 312, 6.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">472 Geld wird nicht gefangen (erhangen).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 1938 u. 2391; Simrock, 3260; Venedey, 122; Goldschmidt, 86.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">473 Geld wird nicht warm.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">474 Geld woher? ist schon eine Frage im Talmud: Kedef menolon? fragt die Gemore schon.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 782.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">475 Geld zerreisst keinen Beutel, und Verstand zersprengt keinem Mann den Kopf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">476 Geld zerrinnt, wie man's gewinnt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen sagen: Wer jäh zum Gelde kommt, kann es auch jäh verlieren. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 468.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">477 Geld, zu rechter Zeit veracht't, hat oft grossen Nutzen bracht'.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">478 Geld zum Gottes Hauss, die Herrn verdrinckens auffm Rath Hauss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 332.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">479 Geld zwingt alles.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Argento radient hastae, sic cuncta domabis. (<hi rendition="#i">Binder II, 233; Philippi, I, 90; Seybold, 233.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">480 Geld zwingt die Welt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">481 Gelder muss der Vater haben, wenn der Sohn studiren will.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1207.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">482 Gelihen gelt soll man mit lachendem muth widergeben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1460; Lehmann, II, 225, 36; Simrock, 3332; Körte, 1974; Braun, I, 705.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: L'argent prêté veut être racheté.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Gheleent ghelt sal men al lachende betalen. (<hi rendition="#i">Tunn., 23, 5; Harrebomée, I, 219.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Mutuo quod debes, ridendo solvere debes. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 364.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">483 Gelihen gelt wirdt zu bley, wenn man es widerumb fordert.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1460, 27; Mayer, II, 30; Siebenkees, 133.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Argent presté ne doit estre redemandé. &#x2013; Deniers prêtés doit-on demander. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 86 u. 95.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Geleend geld wil niet weêr geëischt zijn. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 219.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">484 Gelt, Adel, ehrenstand vnd hochheit gilt nicht allweg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1471, 22; Petri, II, 328.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Drumb soll man nicht druff trotzen.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">485 Gelt alle ding fellt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 118<hi rendition="#sup">a</hi>; Henisch, 1471, 24; Lehmann, II, 225, 38.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">486 Gelt auss Dieben marcken, haisst selbs ein Dieb mit seyn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1471, 25; Petri, II, 328; Graf, 306, 177.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von der Strafbarkeit derer, die einem Diebe (Verbrecher) Vorschub leisten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">487 Gelt befördert viel, aber Einigkeit vnd Lieb ist dess Ehestandes Band.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 227, 77.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">488 Gelt behelt das Feld.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 256, 44; Henisch, 1471, 27; Petri, II, 328; Lehmann, II, 225, 39; Latendorf II, 14; Körte, 1896 u. 2341; Venedey, 122; Simrock, 3237.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Quand l'argent marche, tout va bien. (<hi rendition="#i">Körte, 1896.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Mindent meggy&#x0151;z a pénz. (<hi rendition="#i">Gaal, 673.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[744]/0772] 436 Geld und Gut muss zwei Schelme haben; einen, der's gewinnt, und einen, der's verthut. – Körte, 1977; Braun, I, 710. Wer's selbst gewinnt und auch selbst verthut, wäre demnach ein doppelter Schelm. Ung.: A fösvénynek öszve-gyült jószága tékozlót vir magára. (Gaal.) 437 Geld und Gut schafft den Menschen um. – Gaal, 656. Lat.: Divitiae mores mutant non in meliores. (Gaal, 656.) 438 Geld und Gut verlieren sich, ein guter Nam' bleibt ewiglich. 439 Geld und Habe verdecken Buckel und Schabe. 440 Geld und Jungfrauen muss man ansehen, ehe man sie nimmt. 441 Geld und Mädchen muss man wohl verschliessen. 442 Geld und Mist nützt nichts, wenn's über einem Haufen ist. Engl.: Money, like manure, does no good till it is spread. (Bohn II, 453.) 443 Geld und Schwert bekommen von der Hand ihren Werth. Span.: Armas y dineros, buenas manos quieren. (Cahier, 3392.) 444 Geld ûsgevven un Zäng ûsrîsen, dat es en hât Ping. (Köln.) – Weyden, I, 4. Geld ausgeben und Zähne ausreissen ist eine harte Pein. 445 Geld vberreicht alle ding. – Petri, II, 331. 446 Geld verdeckt die Sünden der Reichen, Erde die Fehler der Aerzte. Dän.: Penge skiuler de riges, men jorden lægens forseelse. (Prov. dan., 451.) 447 Geld verführt die Welt. – Parömiakon, 3254; Kirchhofer, 245. 448 Geld vergeht, Kunst besteht. Holl.: Geld vergaat, kunst duurt altijd. (Harrebomée, I, 219.) Lat.: Vivitur ingenio, caetera mortis erunt. (Philippi, II, 260.) 449 Geld verloren, nichts verloren; Muth verloren, viel verloren; Ehre verloren, alles verloren. – Graf, 342, 371; Simrock, 1807; Eiselein, 133. Stellt die bürgerliche Ehre als des Mannes höchstes Kleinod hin. (S. Gut.) 450 Geld verloren, Zeit verloren. – Parömiakon, 1248. 451 Geld vermag all ding. – Petri, II, 331. 452 Geld vermag alles in der Welt. – Parömiakon, 833. Holl.: Geld vermag (verantwoordt) alles. – Het geld brouwt, bouwt, trouwt en houdt. (Harrebomée, I, 219.) 453 Geld vermag vnd richtet mehr auss als die tasche. – Petri, II, 331. 454 Geld vermag, Worte füllen keinen Sack. Engl.: Prate is but prate; 't is money buys land. (Bohn II, 116.) Port.: Mais abranda o dinheiro, que palavra de cavalleiro. (Bohn I, 281.) Span.: Mas ablanda el dinero que palabras de caballero. (Bohn I, 231.) 455 Geld versüsst die Arbeit. Holl.: Geld verzoet den arbeid. (Harrebomée, I, 219.) 456 Geld vnd Gelegenheit machen schälcke allezeit. – Mathesy, 354a. 457 Geld vnd Gut behalten stehet nicht in vnser macht. – Petri, II, 331. 458 Geld vnd Reichthumb mit sorgen. – Petri, II, 332. 459 Geld vnd Zorn macht alle Dinge verlohrn. – Petri, II, 332. 460 Geld vnnd Gut kan man werben, aber nicht einen gesunden Leib. – Petri, II, 332. 461 Geld vor, Recht nach. – Graf, 426, 232; Eisenhart, 435; Eiselein, 220; Simrock, 3262; Braun, II, 477. Dies Sprichwort bezieht sich nach Graf auf die Kostenvorschüsse, die dem Gericht zu machen waren, eine Einrichtung, die uns, wie bekannt, aus dem altdeutschen Recht noch geblieben ist. Nach Eisenhart handelt es von dem Verhältniss der Klage zur Widerklage, wo es, dem sächsischen Landrecht entlehnt, sagen will, dass derjenige, welcher von einem andern wegen einer klaren Forderung belangt worden ist, erst dann eine Widerklage anstellen kann, wenn er dem in der Hauptsache ergangenen Urtheil ein Genüge geleistet hat, d. h. wenn der Verklagte das Geld ausgezahlt hat, wozu er verurtheilt worden ist. 462 Geld voran macht gute Bahn. Schont man das Geld nicht bei irgendeiner Unternehmung, so glückt sie in der Regel. Frz.: Quand l'argent marche tout va bien. (Cahier, 132.) Lat.: Quisquis habet nummos, secura naviget aura. (Petronius.) (Binder II, 2848; Kruse, 922.) 463 Geld, Weiber und Wein sind, wie man spricht, gar selten ohne Gift. Dän.: Penge, viin og quinder, giør galne af viise. (Prov. dan., 452.) Frz.: L'argent, la femme et le vin, ont leur miel et leur venin. (Kritzinger, 35a.) 464 Geld, Weisheit und Gesundheit sind gut zur Winters- und Sommerszeit. 465 Geld wendet dem geitzigen kein armuth, sondern macht sie jhm. 466 Geld wendet, Geld blendet. 467 Geld wil allzeit Königinn seyn. – Petri, II, 332. 468 Geld wil einen Mann haben, der da recht wisse damit vmbzugehen. – Mathesy, 85a. 469 Geld will einen klugen Vormund haben. – Pistor., IX, 77; Simrock, 3315. 470 Geld will en Wârmann hebben. (Holst.) – Schütze, II, 20. Spruch der Alten, die gern zusammenhalten, was die Jüngern verschleudern. 471 Geld wird mit den Händen erworben und mit den Füssen verthan (vertanzt u. s. w.). It.: La robba si fa colle mani, e si disfà coi piedi. (Pazzaglia, 312, 6.) 472 Geld wird nicht gefangen (erhangen). – Körte, 1938 u. 2391; Simrock, 3260; Venedey, 122; Goldschmidt, 86. 473 Geld wird nicht warm. 474 Geld woher? ist schon eine Frage im Talmud: Kedef menolon? fragt die Gemore schon. (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 782. 475 Geld zerreisst keinen Beutel, und Verstand zersprengt keinem Mann den Kopf. 476 Geld zerrinnt, wie man's gewinnt. Die Russen sagen: Wer jäh zum Gelde kommt, kann es auch jäh verlieren. (Altmann VI, 468.) 477 Geld, zu rechter Zeit veracht't, hat oft grossen Nutzen bracht'. 478 Geld zum Gottes Hauss, die Herrn verdrinckens auffm Rath Hauss. – Petri, II, 332. 479 Geld zwingt alles. Lat.: Argento radient hastae, sic cuncta domabis. (Binder II, 233; Philippi, I, 90; Seybold, 233.) 480 Geld zwingt die Welt. 481 Gelder muss der Vater haben, wenn der Sohn studiren will. – Frischbier2, 1207. 482 Gelihen gelt soll man mit lachendem muth widergeben. – Henisch, 1460; Lehmann, II, 225, 36; Simrock, 3332; Körte, 1974; Braun, I, 705. Frz.: L'argent prêté veut être racheté. Holl.: Gheleent ghelt sal men al lachende betalen. (Tunn., 23, 5; Harrebomée, I, 219.) Lat.: Mutuo quod debes, ridendo solvere debes. (Fallersleben, 364.) 483 Gelihen gelt wirdt zu bley, wenn man es widerumb fordert. – Henisch, 1460, 27; Mayer, II, 30; Siebenkees, 133. Frz.: Argent presté ne doit estre redemandé. – Deniers prêtés doit-on demander. (Leroux, II, 86 u. 95.) Holl.: Geleend geld wil niet weêr geëischt zijn. (Harrebomée, I, 219.) 484 Gelt, Adel, ehrenstand vnd hochheit gilt nicht allweg. – Henisch, 1471, 22; Petri, II, 328. „Drumb soll man nicht druff trotzen.“ 485 Gelt alle ding fellt. – Franck, I, 118a; Henisch, 1471, 24; Lehmann, II, 225, 38. 486 Gelt auss Dieben marcken, haisst selbs ein Dieb mit seyn. – Henisch, 1471, 25; Petri, II, 328; Graf, 306, 177. Von der Strafbarkeit derer, die einem Diebe (Verbrecher) Vorschub leisten. 487 Gelt befördert viel, aber Einigkeit vnd Lieb ist dess Ehestandes Band. – Lehmann, II, 227, 77. 488 Gelt behelt das Feld. – Lehmann, 256, 44; Henisch, 1471, 27; Petri, II, 328; Lehmann, II, 225, 39; Latendorf II, 14; Körte, 1896 u. 2341; Venedey, 122; Simrock, 3237. Frz.: Quand l'argent marche, tout va bien. (Körte, 1896.) Ung.: Mindent meggyőz a pénz. (Gaal, 673.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/772
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [744]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/772>, abgerufen am 24.11.2024.