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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] *323 Es geht im Galop mit ihm.

Nämlich zu Ende mit Leben oder Geld.

*324 Es geht jm eben, wie er ist. - Franck, I, 53a.

*325 Es geht mir bis an die Bundriemen.

*326 Es geht mit Dampf.

Erst aus der Dampfzeit, früher: Es geht wie geschmiert (s. d.).

*327 Es geht nicht wie bei der Aepfelfrau, dass man sich den dicksten heraussucht. - Simrock, 1564a.

*328 Es geht Ripsraps. - Mayer, I, 174.

*329 Es geht, sagen die Kiebinger.

Kiebingen ist ein würtembergisches Dorf, dessen Einwohner vom Volkswitz sehr gehänselt werden. Wie er ihnen andichtet, sollen sie sich unter anderm einmal in Besitz des Mondes haben setzen wollen. Sie sahen ihn im Neckar und wollten ihn mit einem Netz fangen, er entschlüpfte aber ebenso oft, als sie ihn zu haben glaubten. Ein anderes mal, als er in einen Schweinestall schien, wollten sie sich seiner durch Verschluss der Thür bemächtigen, was ebenso wenig gelang, da er stets im Freien war, wenn sie den Stall geschlossen hatten. Sie kamen endlich auf den Gedanken, den Mond durch eine Stange herunterzustossen, die sich aber zu kurz erwies. Einer gab den Rath, sie zu strecken. Zwei starke Bauern fassten sie an beiden Enden an und zogen, bis der stärkere den schwächern niederriss und allein mit der Stange fortlief. Da schrien die andern vergnügt: "Es geht, es geht!"

*330 Es geht so lala.

Antwort auf die Frage, wie es gehe, um zu sagen, dass es sich erträglich mache, nicht gerade sehr gut, aber auch nicht schlecht.

Frz.: Cela va comme il plaeit a Dieu. (Lendroy, 711.)

*331 Es geht über Hals und Kopf. - Mayer, I, 174.

*332 Es geht um den bunten Riemen. (Schweiz.)

*333 Es geht und geht auch nicht.

*334 Es geht von statten, wie jenem, der aus Käse wollte Kälber braten.

*335 Es geht was Hast, was Geist. - Mayer, I, 174.

D. i. es geht so hastig wie ein Geist.

*336 Es geht wie am Schnürlein.

*337 Es geht wie an einem Draht gezogen.

Grosse Ordnung und Regelmässigkeit.

*338 Es geht wie auf der Schneckenpost.

*339 Es geht wie beim babylonischen Thurm, wenn man Stein ruft, so bringt man Wasser.

*340 Es geht wie das (oder: von selfs wie et) Kippehuser Pärd.

Zur Erklärung dieser bergischen und allgemeiner bekannten Redensart sagt die Wupperzeitung (Hückeswagen 1863, Nr. 121), dass sie sich von einem Pferde herschreibe, welches auf dem Rittergute Kippinghausen (Kippehusen, Rittergut bei Bensberg, zwei Stunden von Köln) gelebt habe. Einer der frühern Besitzer des Guts hatte ein altes Ross, das zeitlebens in der Braunkohlengrube beschäftigt gewesen war. Er beschloss, diesem Thiere bei vorgerücktem Alter das Gnadenbrot zu geben und führte diesen Gedanken in der Art aus, dass er ihm seinen bisherigen Platz im Stalle und den Tag über volle Freiheit liess, zu gehen, wohin es wolle. Das Pferd folgte nun seiner alten Gewohnheit; es ging morgens, sobald die Stallthür geöffnet wurde, nach der Trassel- oder Braunkohlengrube, von dieser nach dem Kalkofen, und so den Tag über hin und her, als ob ihm eine Inspectorstelle über die andern Gäule übertragen worden wäre. Erst zur Zeit der Fütterung oder am Feierabend begab es sich an seine Krippe oder zu seinem Lager. In dieser Weise bis an sein Lebensende ausharrend, lebt das brave Ross im Sprichwort fort. (Vgl. auch Rossmässler, Aus der Heimat, 1864, Nr. 22, S. 351.)

*341 Es geht wie ein alt Weib am Stecken. - Fischart.

*342 Es geht wie ein Uhrwerk.

*343 Es geht wie es kann, es geht wie es mag und geht doch nicht recht. (Schweiz.)

*344 Es geht wie gehext. - Mayer, I, 174.

*345 Es geht wie geschmiert. - Mayer, I, 174.

*346 Es geht wie Kugel aus dem Rohr.

*347 Es geht wie nach Noten. - Frischbier, 537.

*348 Es geht, wie's geht, aber nicht wie's gehen soll.

Frz.: Il va comme il va, mais non pas comme il doit. (Kritzinger, 21.)

*349 Es geht wie vor Rossbach. - Frischbier, 241.

*350 Es geht wie wenn die Junker wollen Kaufleute und die Kaufleute Kriegsleute sein.

[Spaltenumbruch] *351 Es geht wie wenn ihrer sieben hielten und der achte nicht wollte gehen lassen. - Kirchhofer, 337.

*352 Es geht wie wir die Rechenpfenning legen. - Lehmann, 609, 2.

*353 Es geht wie zu reiten auf dem Jagdschlitten. - Frischbier, 240.

*354 Es ginge wol, aber es geht nicht. (Berlin.) - Sandvoss, 338.

*355 Es ist gut gegangen und nicht in die Hosen.

*356 Es ist ihr gegangen wie den grazer Landkutschern. - Parömiakon, 262.

Von Frauen, die unglücklich verheirathet sind und einen groben, leidenschaftlichen Mann besitzen. Die grazer Fuhrleute kehrten im vorigen Jahrhundert meist zu Wien auf der Kärrnerstrasse in einem Gasthofe ein, welcher das Schild führte: Zum wilden Mann. So erläutert Abraham a Sancta Clara die obige Redensart.

*357 Es ist ja bisher gegangen.

Gegen Verbesserungen.

*358 Es mag gehen wie es will.

Fester Entschluss.

*359 Es muss gehen oder brechen.

Wer seine Absichten mit Gewalt durchzusetzen entschlossen ist.

*360 Es muss gehen, vnnd were es so rauch wie ein Igel. - Lehmann, 22, 27.

*361 Es wird dir gehen wie den Franzosen zu Oliva. - Berckenmeyer, 368.

Oliva ist ein Marktflecken im preussischen Regierungsbezirk Danzig und bekannt wegen des im Jahre 1660 daselbst zwischen Polen und Schweden geschlossenen Friedens. Das Sprichwort spielt aber auf die Flucht der Franzosen an, welche sie im Jahre 1697 daselbst ergreifen mussten, sowie es eben dieser Flucht seine Entstehung zu verdanken hat.

*362 Es wird gehen, wie's gehen wird, zu gut nicht. (Lit.)

*363 Es god, wie e Bröckli Brod. - Tobler, 78.

Nämlich hinunter. Es geht wie 's Brotessen, es geht nach Wunsch von statten.

*364 Es god wie 's Häftlimacha. - Tobler, 250.

Es geht schnell von statten.

*365 Es god wie Schmalz. - Tobler, 392.

Es geht sehr leicht, so wie das Zerstreichen der Butter.

*366 Es gohd eis der wie eis der. (Luzern.) - Ineichen.

*367 Es gohd, 's muss gut si, bis's besser chund. (Luzern.)

*368 Es gohd uf de Chopfe, wenn me Nägel i de Schuhe hed. (Luzern.)

*369 Es gohd wie es will. (Luzern.)

*370 Es gohd wie me's tribt. (Luzern.)

*371 Es gohd wie's cha und mag. (Luzern.) - Ineichen.

*372 Es gohd wie's cha und mag, nur nid recht. (Luzern.) - Ineichen.

*373 Es gohd wie's der Tüfel am liebste hed. (Luzern.) - Ineichen.

*374 Es gohd zeingelun, wenn e uf ei Site stehd. (Luzern.) - Ineichen.

Bei Schiffsleuten.

*375 Es gohd zweimal übel, eb ein ist gut. (Luzern.) - Ineichen.

*376 Es goht nüd uf eim Bei. (Luzern.) - Ineichen.

*377 Et gäid iäm as dem bräimer1 Häiren2, dä hadde twäi Stöcke un äine Kau. (Hagen.) - Frommann, III, 258, 94.

1) Bremer von Bremen, einem Dorfe bei Werl.

2) Hirt.

*378 Et gäid iäm as dem Brumester1 te Hachen, bat2 dai Annern befield, maut 'e selwer dauen. (Hagen.) - Frommann, III, 258, 97.

1) Bürgermeister.

2) Was.

*379 Et gäid iäm as dem Kuckuk, dä räuped sinen äigenen Namen. (Hagen.) - Frommann, III, 258, 95.

*380 Et gäid iäm as Tommes im Oare1, hä denked: leck me de Fuet. (Hagen.) - Frommann, III, 258, 96.

1) Thomas im Ohre, der Ohrwurm, der sich in seinem Versteck so sicher weiss, dass er sich schon eine herausfordernde Sprache erlauben darf.

*381 Et gäid iäm äuk as Täubold's Katte, diar genk de Natiur üäwer de Läre. (Hagen.) - Frommann, III, 258, 98.

"Täubold hatte seine Katze zum Lichthalten abgerichtet. Als die erste Maus erschien, funkelte ihr

[Spaltenumbruch] *323 Es geht im Galop mit ihm.

Nämlich zu Ende mit Leben oder Geld.

*324 Es geht jm eben, wie er ist.Franck, I, 53a.

*325 Es geht mir bis an die Bundriemen.

*326 Es geht mit Dampf.

Erst aus der Dampfzeit, früher: Es geht wie geschmiert (s. d.).

*327 Es geht nicht wie bei der Aepfelfrau, dass man sich den dicksten heraussucht.Simrock, 1564a.

*328 Es geht Ripsraps.Mayer, I, 174.

*329 Es geht, sagen die Kiebinger.

Kiebingen ist ein würtembergisches Dorf, dessen Einwohner vom Volkswitz sehr gehänselt werden. Wie er ihnen andichtet, sollen sie sich unter anderm einmal in Besitz des Mondes haben setzen wollen. Sie sahen ihn im Neckar und wollten ihn mit einem Netz fangen, er entschlüpfte aber ebenso oft, als sie ihn zu haben glaubten. Ein anderes mal, als er in einen Schweinestall schien, wollten sie sich seiner durch Verschluss der Thür bemächtigen, was ebenso wenig gelang, da er stets im Freien war, wenn sie den Stall geschlossen hatten. Sie kamen endlich auf den Gedanken, den Mond durch eine Stange herunterzustossen, die sich aber zu kurz erwies. Einer gab den Rath, sie zu strecken. Zwei starke Bauern fassten sie an beiden Enden an und zogen, bis der stärkere den schwächern niederriss und allein mit der Stange fortlief. Da schrien die andern vergnügt: „Es geht, es geht!“

*330 Es geht so lala.

Antwort auf die Frage, wie es gehe, um zu sagen, dass es sich erträglich mache, nicht gerade sehr gut, aber auch nicht schlecht.

Frz.: Cela va comme il plaît à Dieu. (Lendroy, 711.)

*331 Es geht über Hals und Kopf.Mayer, I, 174.

*332 Es geht um den bunten Riemen. (Schweiz.)

*333 Es geht und geht auch nicht.

*334 Es geht von statten, wie jenem, der aus Käse wollte Kälber braten.

*335 Es geht was Hast, was Geist.Mayer, I, 174.

D. i. es geht so hastig wie ein Geist.

*336 Es geht wie am Schnürlein.

*337 Es geht wie an einem Draht gezogen.

Grosse Ordnung und Regelmässigkeit.

*338 Es geht wie auf der Schneckenpost.

*339 Es geht wie beim babylonischen Thurm, wenn man Stein ruft, so bringt man Wasser.

*340 Es geht wie das (oder: von selfs wie et) Kippehuser Pärd.

Zur Erklärung dieser bergischen und allgemeiner bekannten Redensart sagt die Wupperzeitung (Hückeswagen 1863, Nr. 121), dass sie sich von einem Pferde herschreibe, welches auf dem Rittergute Kippinghausen (Kippehusen, Rittergut bei Bensberg, zwei Stunden von Köln) gelebt habe. Einer der frühern Besitzer des Guts hatte ein altes Ross, das zeitlebens in der Braunkohlengrube beschäftigt gewesen war. Er beschloss, diesem Thiere bei vorgerücktem Alter das Gnadenbrot zu geben und führte diesen Gedanken in der Art aus, dass er ihm seinen bisherigen Platz im Stalle und den Tag über volle Freiheit liess, zu gehen, wohin es wolle. Das Pferd folgte nun seiner alten Gewohnheit; es ging morgens, sobald die Stallthür geöffnet wurde, nach der Trassel- oder Braunkohlengrube, von dieser nach dem Kalkofen, und so den Tag über hin und her, als ob ihm eine Inspectorstelle über die andern Gäule übertragen worden wäre. Erst zur Zeit der Fütterung oder am Feierabend begab es sich an seine Krippe oder zu seinem Lager. In dieser Weise bis an sein Lebensende ausharrend, lebt das brave Ross im Sprichwort fort. (Vgl. auch Rossmässler, Aus der Heimat, 1864, Nr. 22, S. 351.)

*341 Es geht wie ein alt Weib am Stecken.Fischart.

*342 Es geht wie ein Uhrwerk.

*343 Es geht wie es kann, es geht wie es mag und geht doch nicht recht. (Schweiz.)

*344 Es geht wie gehext.Mayer, I, 174.

*345 Es geht wie geschmiert.Mayer, I, 174.

*346 Es geht wie Kugel aus dem Rohr.

*347 Es geht wie nach Noten.Frischbier, 537.

*348 Es geht, wie's geht, aber nicht wie's gehen soll.

Frz.: Il va comme il va, mais non pas comme il doit. (Kritzinger, 21.)

*349 Es geht wie vor Rossbach.Frischbier, 241.

*350 Es geht wie wenn die Junker wollen Kaufleute und die Kaufleute Kriegsleute sein.

[Spaltenumbruch] *351 Es geht wie wenn ihrer sieben hielten und der achte nicht wollte gehen lassen.Kirchhofer, 337.

*352 Es geht wie wir die Rechenpfenning legen.Lehmann, 609, 2.

*353 Es geht wie zu reiten auf dem Jagdschlitten.Frischbier, 240.

*354 Es ginge wol, aber es geht nicht. (Berlin.) – Sandvoss, 338.

*355 Es ist gut gegangen und nicht in die Hosen.

*356 Es ist ihr gegangen wie den grazer Landkutschern.Parömiakon, 262.

Von Frauen, die unglücklich verheirathet sind und einen groben, leidenschaftlichen Mann besitzen. Die grazer Fuhrleute kehrten im vorigen Jahrhundert meist zu Wien auf der Kärrnerstrasse in einem Gasthofe ein, welcher das Schild führte: Zum wilden Mann. So erläutert Abraham a Sancta Clara die obige Redensart.

*357 Es ist ja bisher gegangen.

Gegen Verbesserungen.

*358 Es mag gehen wie es will.

Fester Entschluss.

*359 Es muss gehen oder brechen.

Wer seine Absichten mit Gewalt durchzusetzen entschlossen ist.

*360 Es muss gehen, vnnd were es so rauch wie ein Igel.Lehmann, 22, 27.

*361 Es wird dir gehen wie den Franzosen zu Oliva.Berckenmeyer, 368.

Oliva ist ein Marktflecken im preussischen Regierungsbezirk Danzig und bekannt wegen des im Jahre 1660 daselbst zwischen Polen und Schweden geschlossenen Friedens. Das Sprichwort spielt aber auf die Flucht der Franzosen an, welche sie im Jahre 1697 daselbst ergreifen mussten, sowie es eben dieser Flucht seine Entstehung zu verdanken hat.

*362 Es wird gehen, wie's gehen wird, zu gut nicht. (Lit.)

*363 Es god, wie e Bröckli Brod.Tobler, 78.

Nämlich hinunter. Es geht wie 's Brotessen, es geht nach Wunsch von statten.

*364 Es god wie 's Häftlimacha.Tobler, 250.

Es geht schnell von statten.

*365 Es god wie Schmalz.Tobler, 392.

Es geht sehr leicht, so wie das Zerstreichen der Butter.

*366 Es gohd eis der wie eis der. (Luzern.) – Ineichen.

*367 Es gohd, 's muss gut si, bis's besser chund. (Luzern.)

*368 Es gohd uf de Chopfe, wenn me Nägel i de Schuhe hed. (Luzern.)

*369 Es gohd wie es will. (Luzern.)

*370 Es gohd wie me's tribt. (Luzern.)

*371 Es gohd wie's cha und mag. (Luzern.) – Ineichen.

*372 Es gohd wie's cha und mag, nur nid recht. (Luzern.) – Ineichen.

*373 Es gohd wie's der Tüfel am liebste hed. (Luzern.) – Ineichen.

*374 Es gohd zeingelun, wenn e uf ei Site stehd. (Luzern.) – Ineichen.

Bei Schiffsleuten.

*375 Es gohd zweimal übel, eb ein ist gut. (Luzern.) – Ineichen.

*376 Es goht nüd uf eim Bei. (Luzern.) – Ineichen.

*377 Et gäid iäm as dem bräimer1 Häiren2, dä hadde twäi Stöcke un äine Kau. (Hagen.) – Frommann, III, 258, 94.

1) Bremer von Bremen, einem Dorfe bei Werl.

2) Hirt.

*378 Et gäid iäm as dem Brumêster1 te Hachen, bat2 dai Annern befield, maut 'e selwer dauen. (Hagen.) – Frommann, III, 258, 97.

1) Bürgermeister.

2) Was.

*379 Et gäid iäm as dem Kuckuk, dä räuped sinen äigenen Nâmen. (Hagen.) – Frommann, III, 258, 95.

*380 Et gäid iäm as Tommes im Oare1, hä denked: leck me de Fuet. (Hagen.) – Frommann, III, 258, 96.

1) Thomas im Ohre, der Ohrwurm, der sich in seinem Versteck so sicher weiss, dass er sich schon eine herausfordernde Sprache erlauben darf.

*381 Et gäid iäm äuk as Täubold's Katte, diar genk de Natiur üäwer de Läre. (Hagen.) – Frommann, III, 258, 98.

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[[717]/0745] *323 Es geht im Galop mit ihm. Nämlich zu Ende mit Leben oder Geld. *324 Es geht jm eben, wie er ist. – Franck, I, 53a. *325 Es geht mir bis an die Bundriemen. *326 Es geht mit Dampf. Erst aus der Dampfzeit, früher: Es geht wie geschmiert (s. d.). *327 Es geht nicht wie bei der Aepfelfrau, dass man sich den dicksten heraussucht. – Simrock, 1564a. *328 Es geht Ripsraps. – Mayer, I, 174. *329 Es geht, sagen die Kiebinger. Kiebingen ist ein würtembergisches Dorf, dessen Einwohner vom Volkswitz sehr gehänselt werden. Wie er ihnen andichtet, sollen sie sich unter anderm einmal in Besitz des Mondes haben setzen wollen. Sie sahen ihn im Neckar und wollten ihn mit einem Netz fangen, er entschlüpfte aber ebenso oft, als sie ihn zu haben glaubten. Ein anderes mal, als er in einen Schweinestall schien, wollten sie sich seiner durch Verschluss der Thür bemächtigen, was ebenso wenig gelang, da er stets im Freien war, wenn sie den Stall geschlossen hatten. Sie kamen endlich auf den Gedanken, den Mond durch eine Stange herunterzustossen, die sich aber zu kurz erwies. Einer gab den Rath, sie zu strecken. Zwei starke Bauern fassten sie an beiden Enden an und zogen, bis der stärkere den schwächern niederriss und allein mit der Stange fortlief. Da schrien die andern vergnügt: „Es geht, es geht!“ *330 Es geht so lala. Antwort auf die Frage, wie es gehe, um zu sagen, dass es sich erträglich mache, nicht gerade sehr gut, aber auch nicht schlecht. Frz.: Cela va comme il plaît à Dieu. (Lendroy, 711.) *331 Es geht über Hals und Kopf. – Mayer, I, 174. *332 Es geht um den bunten Riemen. (Schweiz.) *333 Es geht und geht auch nicht. *334 Es geht von statten, wie jenem, der aus Käse wollte Kälber braten. *335 Es geht was Hast, was Geist. – Mayer, I, 174. D. i. es geht so hastig wie ein Geist. *336 Es geht wie am Schnürlein. *337 Es geht wie an einem Draht gezogen. Grosse Ordnung und Regelmässigkeit. *338 Es geht wie auf der Schneckenpost. *339 Es geht wie beim babylonischen Thurm, wenn man Stein ruft, so bringt man Wasser. *340 Es geht wie das (oder: von selfs wie et) Kippehuser Pärd. Zur Erklärung dieser bergischen und allgemeiner bekannten Redensart sagt die Wupperzeitung (Hückeswagen 1863, Nr. 121), dass sie sich von einem Pferde herschreibe, welches auf dem Rittergute Kippinghausen (Kippehusen, Rittergut bei Bensberg, zwei Stunden von Köln) gelebt habe. Einer der frühern Besitzer des Guts hatte ein altes Ross, das zeitlebens in der Braunkohlengrube beschäftigt gewesen war. Er beschloss, diesem Thiere bei vorgerücktem Alter das Gnadenbrot zu geben und führte diesen Gedanken in der Art aus, dass er ihm seinen bisherigen Platz im Stalle und den Tag über volle Freiheit liess, zu gehen, wohin es wolle. Das Pferd folgte nun seiner alten Gewohnheit; es ging morgens, sobald die Stallthür geöffnet wurde, nach der Trassel- oder Braunkohlengrube, von dieser nach dem Kalkofen, und so den Tag über hin und her, als ob ihm eine Inspectorstelle über die andern Gäule übertragen worden wäre. Erst zur Zeit der Fütterung oder am Feierabend begab es sich an seine Krippe oder zu seinem Lager. In dieser Weise bis an sein Lebensende ausharrend, lebt das brave Ross im Sprichwort fort. (Vgl. auch Rossmässler, Aus der Heimat, 1864, Nr. 22, S. 351.) *341 Es geht wie ein alt Weib am Stecken. – Fischart. *342 Es geht wie ein Uhrwerk. *343 Es geht wie es kann, es geht wie es mag und geht doch nicht recht. (Schweiz.) *344 Es geht wie gehext. – Mayer, I, 174. *345 Es geht wie geschmiert. – Mayer, I, 174. *346 Es geht wie Kugel aus dem Rohr. *347 Es geht wie nach Noten. – Frischbier, 537. *348 Es geht, wie's geht, aber nicht wie's gehen soll. Frz.: Il va comme il va, mais non pas comme il doit. (Kritzinger, 21.) *349 Es geht wie vor Rossbach. – Frischbier, 241. *350 Es geht wie wenn die Junker wollen Kaufleute und die Kaufleute Kriegsleute sein. *351 Es geht wie wenn ihrer sieben hielten und der achte nicht wollte gehen lassen. – Kirchhofer, 337. *352 Es geht wie wir die Rechenpfenning legen. – Lehmann, 609, 2. *353 Es geht wie zu reiten auf dem Jagdschlitten. – Frischbier, 240. *354 Es ginge wol, aber es geht nicht. (Berlin.) – Sandvoss, 338. *355 Es ist gut gegangen und nicht in die Hosen. *356 Es ist ihr gegangen wie den grazer Landkutschern. – Parömiakon, 262. Von Frauen, die unglücklich verheirathet sind und einen groben, leidenschaftlichen Mann besitzen. Die grazer Fuhrleute kehrten im vorigen Jahrhundert meist zu Wien auf der Kärrnerstrasse in einem Gasthofe ein, welcher das Schild führte: Zum wilden Mann. So erläutert Abraham a Sancta Clara die obige Redensart. *357 Es ist ja bisher gegangen. Gegen Verbesserungen. *358 Es mag gehen wie es will. Fester Entschluss. *359 Es muss gehen oder brechen. Wer seine Absichten mit Gewalt durchzusetzen entschlossen ist. *360 Es muss gehen, vnnd were es so rauch wie ein Igel. – Lehmann, 22, 27. *361 Es wird dir gehen wie den Franzosen zu Oliva. – Berckenmeyer, 368. Oliva ist ein Marktflecken im preussischen Regierungsbezirk Danzig und bekannt wegen des im Jahre 1660 daselbst zwischen Polen und Schweden geschlossenen Friedens. Das Sprichwort spielt aber auf die Flucht der Franzosen an, welche sie im Jahre 1697 daselbst ergreifen mussten, sowie es eben dieser Flucht seine Entstehung zu verdanken hat. *362 Es wird gehen, wie's gehen wird, zu gut nicht. (Lit.) *363 Es god, wie e Bröckli Brod. – Tobler, 78. Nämlich hinunter. Es geht wie 's Brotessen, es geht nach Wunsch von statten. *364 Es god wie 's Häftlimacha. – Tobler, 250. Es geht schnell von statten. *365 Es god wie Schmalz. – Tobler, 392. Es geht sehr leicht, so wie das Zerstreichen der Butter. *366 Es gohd eis der wie eis der. (Luzern.) – Ineichen. *367 Es gohd, 's muss gut si, bis's besser chund. (Luzern.) *368 Es gohd uf de Chopfe, wenn me Nägel i de Schuhe hed. (Luzern.) *369 Es gohd wie es will. (Luzern.) *370 Es gohd wie me's tribt. (Luzern.) *371 Es gohd wie's cha und mag. (Luzern.) – Ineichen. *372 Es gohd wie's cha und mag, nur nid recht. (Luzern.) – Ineichen. *373 Es gohd wie's der Tüfel am liebste hed. (Luzern.) – Ineichen. *374 Es gohd zeingelun, wenn e uf ei Site stehd. (Luzern.) – Ineichen. Bei Schiffsleuten. *375 Es gohd zweimal übel, eb ein ist gut. (Luzern.) – Ineichen. *376 Es goht nüd uf eim Bei. (Luzern.) – Ineichen. *377 Et gäid iäm as dem bräimer1 Häiren2, dä hadde twäi Stöcke un äine Kau. (Hagen.) – Frommann, III, 258, 94. 1) Bremer von Bremen, einem Dorfe bei Werl. 2) Hirt. *378 Et gäid iäm as dem Brumêster1 te Hachen, bat2 dai Annern befield, maut 'e selwer dauen. (Hagen.) – Frommann, III, 258, 97. 1) Bürgermeister. 2) Was. *379 Et gäid iäm as dem Kuckuk, dä räuped sinen äigenen Nâmen. (Hagen.) – Frommann, III, 258, 95. *380 Et gäid iäm as Tommes im Oare1, hä denked: leck me de Fuet. (Hagen.) – Frommann, III, 258, 96. 1) Thomas im Ohre, der Ohrwurm, der sich in seinem Versteck so sicher weiss, dass er sich schon eine herausfordernde Sprache erlauben darf. *381 Et gäid iäm äuk as Täubold's Katte, diar genk de Natiur üäwer de Läre. (Hagen.) – Frommann, III, 258, 98. „Täubold hatte seine Katze zum Lichthalten abgerichtet. Als die erste Maus erschien, funkelte ihr

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [717]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/745>, abgerufen am 22.11.2024.