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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 145 Wer weit will gehen, muss langsam gehen.

It.: Se vuoi andar lontano devi andar piano. (Pazzaglia, 188, 5.)

146 Wie es gangen ist, so gehets noch, vnd wie es gehet, so wirdts auch hernach gehen. - Henisch, 1436, 51.

147 Wie es gehe, so gehets; wie es fellt, so fellts. - Henisch, 1436, 53.

148 Wie geht's so ungleich in der Welt; der eine hat den Beutel, der andere das Geld.

149 Wie lange geht's noch, bis wir bei ihnen schlafen müssen? fragte die brabanter Nonne beim Einmarsch der Franzosen. - Klosterspiegel, 50, 3.

150 Will's nicht gehen, so lass es stehen. - Lehmann, 275, 16.

Dän.: Vil det ei gaa, saa lad staa. (Prov. dan., 228.)

151 Will's nicht gehen wie man gern wolt, so gehe es wie Gott will. - Lehmann, 275, 22.

152 Wir gehen durch Ein Thor in die Kirche.

153 Wo einer gehet, da folgt jhm der Todt alle stund auffm Fuss nach. - Petri, II, 115; Henisch, 1436, 58.

154 Wo sie mich heissen gehn, bleib' ich noch etwas länger stehn. (Schles.)

Lässt man in Schlesien lästige, widerwärtige Besucher sagen, denen man zu verstehen gibt, sich zu entfernen, die aber dann erst um so länger warten.

155 Wo viele gehen, da geht man mit.

Dän.: Man gaaer alt som de fleeste gaaer for. (Prov. dan., 210.)

*156 A wird am längsten gegangen sien. - Gomolcke, 251.

*157 Dä (Frau) geit, as 'ne Gäus, dä 't Ai nit los wer(d)en kan. (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 59, 62.

*158 Dä geit daheär as de Rüe na der Hochteid. (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 59, 62.

*159 Da wird's gein, Mutter hald a Hund, luss de Katze lofen. (Schles.) - Frommann, III, 417, 636.

*160 Dahin gehen noch mehr. (Rottenburg.)

Spott auf einen danebengegangenen Streich.

*161 Dai geid der düär as de Kau düär den Niewel. (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 59, 62.

*162 Das geht hinten hott. (Rottenburg.)

Die Sache kommt in Unordnung, besonders die Haushaltung geht den Krebsgang.

*163 Das geht nicht so leicht, wie man ein Butterbrot isst.

*164 Das geht nicht (so leicht, so geschwind) wie die Vermehrung der Karnikel. - Eiselein, 106.

Im Jahre 1831 bediente sich dieser Redensart ein Regierungscommissar in der badischen Kammer, um den Ständen zu sagen, dass man Gesetzentwürfe nicht mache wie Karnikel, die sich bekanntlich sehr stark vermehren.

*165 Das geht über den Brocken. (Harz.) - Gebhard.

*166 Das geht übers Conversations-Lexikon. - Gutzkow, Lenz und Söhne.

*167 Das geht wie am Rädle (wie am Schnürle). (Rottenburg.) - Haug.

*168 Das geht wie auf der Accise.

Ununterbrochen heraus und hinein.

*169 Das geht wie auf der Ochsenpost. - Mayer, I, 175.

*170 Das geht wie auf der Schneckenpost.

*171 Das geht wie auf'm Schneckenrennen. - Mayer, I, 175.

*172 Das geht wie commandirt (exercirt, geschmiert).

*173 Das geht wie der Blitz (wie der Teufel, wie's Wetter, wie der Wind u. s. w.). - Sandvoss, 334.

*174 Das geht wie ein Lauffeuer.

*175 Das geht wie eine Kugel aus dem Rohr.

*176 Das geht wie 's Brezelbacken.

Frz.: Cela va comme les Heures de notre cure. (Leroux, II, 39.)

*177 Das ging hast du nicht gesehen. - Frischbier, 242; Hennig, 92.

Schnell, lustig.

*178 Dat geid ächterä's1 as de Haune krassed2. (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 57, 1.

1) Hinterarsch, rückwärts.

2) Kratzen. (Frommann, III, 261, 41.)

[Spaltenumbruch] *179 Dat geid asse gesmeärd. (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 59, 62.

*180 Dat geiht, dat et schnüfft (schnaubt). (Lippe.)

*181 Dat geiht em wie dem Esel, dei twei Herren har: Ein meint ümmer, dei Anner har em all fauret. (Mecklenburg.) - Raabe, 8.

*182 Dat geit as wan der Duiwel 'ne Katte fuksed1. (Grafschaft Mark.) - Frommann, III, 366, 17; V, 59, 62.

1) Fuchsen, fuxen = einen als Herr und Meister wie einen Fuchs hart behandeln, vexiren, plagen, ihm Mühe und Verdruss machen. (Frommann, III, 185, 42; Stalder, I, 401; Schmeller, I, 508.)

*183 Dat geit asse wamme 'ne Katte düär de Dreite jaged. (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 59, 62.

*184 Dat geit bei Hosten un Snauwen (Schnauben). - Frommann, II, 539, 193; Bueren, 340.

*185 Dat geit bi Kaw un Sträu. (Büren.) - Honcamp.

Von dem, was in jeder Weise geht.

*186 Dat geit bei Nurten1 un Stöten as de Sweine pisst. - Frommann, V, 539, 191; Bueren, 338.

1) Sätzen, Stössen.

*187 Dat geit dor et Lüsch (Schilf). (Meurs.) - Firmenich, I, 401, 100.

Um zu sagen: das geht zu weit, geht verkehrt.

*188 Dat mütt gaen as wenn de Baur Plaum fritt. (Altmark.) - Danneil, 278.

Sehr eilig.

*189 Dat geit na dusend Döwel.

*190 Dat geit na Sacken Keller. (Ostfries.) - Hauskalender, II.

*191 Dat geit över de Böme (hoch över all' de Bargen). (Holst.) - Schütze, II, 5.

Es ist sehr viel.

*192 Dat geit över de Schrewe1. (Ostfries.) - Frommann, II, 539, 194; Bueren, 342.

1) Linie, Richtschnur, Strich.

*193 Dat geit so leik (gleich) as de Weg na Bremen. (Hamburg.)

D. i. krumm und schief.

*194 Dat geit so nich, as Frau goaht sitten. (Recklinghausen.) - Firmenich, III, 170, 1.

*195 Dat geit so nich, as wenn 'm (man) en Bauer düer de Dreit (Dreck) jägt. (Recklinghausen.) - Firmenich, III, 170, 2.

*196 Dat geit ümmer hulter de pulter. - Frommann, II, 228.

D. i. über Hals und Kopf. (Vgl. darüber Brem. Wb.)

*197 Dat geit um'n golden of um'n eisern. - Frommann, II, 539, 192; Bueren, 338; Eichwald, 649.

*198 Dat geit van de Hand in den Tant. (Ostfries.) - Hauskalender, III; Frommann, II, 539, 189.

*199 Dat geit vör de Wind in't Gasthaus. - Frommann, II, 539, 190; Hauskalender, III.

*200 Dat geit't Sandpatt (Sandpfad) up. (Ostfries.) - Frommann, II, 538, 187; Hauskalender, II.

*201 Dat ging, dat de Haie (Heide) wackele. (Lippe.)

*202 Dat gink: Hest du nich, so wullt du nich!

*203 Dei geit, als wenn emm der Arsch brennt. (Ostpreuss.)

Schnell.

*204 Deöm geit et as dem undüenigen Gelle1, dat es ümmer doa. (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 59, 62; für Iserlohn: Woeste, 90, 201.

1) Untauglichen, schlechten Gelde.

*205 Der geht auf deutschem Boden.

Ohne Stiefelsohlen.

*206 Det gongt bi a Triad deel. (Amrum.) - Haupt, VIII, 365, 246.

Es geht beim Draht (Faden) herunter.

*207 Det gongt üüs wan't smerret as. (Amrum.) - Haupt, VIII, 365, 246.

Es geht als wenn's geschmiert ist.

*208 Dit geid üs en Lüs üp en tiaret Presenning. (Sylt.) - Lappenkorb.

Das geht wie die Laus auf dem getheerten Segeltuch.

*209 Do gings Pritz, Pratz. - Gomolcke, 207.

*210 Doat äs wä won em geit en brangt näst (nichts). (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 326, 274.

[Spaltenumbruch] 145 Wer weit will gehen, muss langsam gehen.

It.: Se vuoi andar lontano devi andar piano. (Pazzaglia, 188, 5.)

146 Wie es gangen ist, so gehets noch, vnd wie es gehet, so wirdts auch hernach gehen.Henisch, 1436, 51.

147 Wie es gehe, so gehets; wie es fellt, so fellts.Henisch, 1436, 53.

148 Wie geht's so ungleich in der Welt; der eine hat den Beutel, der andere das Geld.

149 Wie lange geht's noch, bis wir bei ihnen schlafen müssen? fragte die brabanter Nonne beim Einmarsch der Franzosen.Klosterspiegel, 50, 3.

150 Will's nicht gehen, so lass es stehen.Lehmann, 275, 16.

Dän.: Vil det ei gaa, saa lad staa. (Prov. dan., 228.)

151 Will's nicht gehen wie man gern wolt, so gehe es wie Gott will.Lehmann, 275, 22.

152 Wir gehen durch Ein Thor in die Kirche.

153 Wo einer gehet, da folgt jhm der Todt alle stund auffm Fuss nach.Petri, II, 115; Henisch, 1436, 58.

154 Wo sie mich heissen gehn, bleib' ich noch etwas länger stehn. (Schles.)

Lässt man in Schlesien lästige, widerwärtige Besucher sagen, denen man zu verstehen gibt, sich zu entfernen, die aber dann erst um so länger warten.

155 Wo viele gehen, da geht man mit.

Dän.: Man gaaer alt som de fleeste gaaer for. (Prov. dan., 210.)

*156 A wird am längsten gegangen sien.Gomolcke, 251.

*157 Dä (Frau) géit, as 'ne Gäus, dä 't Ai nit los wer(d)en kan. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 59, 62.

*158 Dä géit daheär as de Rüe na der Hochtîd. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 59, 62.

*159 Da wird's gîn, Mutter hald a Hund, luss de Katze lôfen. (Schles.) – Frommann, III, 417, 636.

*160 Dahin gehen noch mehr. (Rottenburg.)

Spott auf einen danebengegangenen Streich.

*161 Dai géid der düär as de Kau düär den Niewel. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 59, 62.

*162 Das geht hinten hott. (Rottenburg.)

Die Sache kommt in Unordnung, besonders die Haushaltung geht den Krebsgang.

*163 Das geht nicht so leicht, wie man ein Butterbrot isst.

*164 Das geht nicht (so leicht, so geschwind) wie die Vermehrung der Karnikel.Eiselein, 106.

Im Jahre 1831 bediente sich dieser Redensart ein Regierungscommissar in der badischen Kammer, um den Ständen zu sagen, dass man Gesetzentwürfe nicht mache wie Karnikel, die sich bekanntlich sehr stark vermehren.

*165 Das geht über den Brocken. (Harz.) – Gebhard.

*166 Das geht übers Conversations-Lexikon.Gutzkow, Lenz und Söhne.

*167 Das geht wie am Rädle (wie am Schnürle). (Rottenburg.) – Haug.

*168 Das geht wie auf der Accise.

Ununterbrochen heraus und hinein.

*169 Das geht wie auf der Ochsenpost.Mayer, I, 175.

*170 Das geht wie auf der Schneckenpost.

*171 Das geht wie auf'm Schneckenrennen.Mayer, I, 175.

*172 Das geht wie commandirt (exercirt, geschmiert).

*173 Das geht wie der Blitz (wie der Teufel, wie's Wetter, wie der Wind u. s. w.).Sandvoss, 334.

*174 Das geht wie ein Lauffeuer.

*175 Das geht wie eine Kugel aus dem Rohr.

*176 Das geht wie 's Brezelbacken.

Frz.: Cela va comme les Heures de notre curé. (Leroux, II, 39.)

*177 Das ging hast du nicht gesehen.Frischbier, 242; Hennig, 92.

Schnell, lustig.

*178 Dat géid ächterä's1 as de Hûne krassed2. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 57, 1.

1) Hinterarsch, rückwärts.

2) Kratzen. (Frommann, III, 261, 41.)

[Spaltenumbruch] *179 Dat géid asse gesmeärd. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 59, 62.

*180 Dat geiht, dat et schnüfft (schnaubt). (Lippe.)

*181 Dat geiht em wie dem Esel, dei twei Herren har: Ein meint ümmer, dei Anner har em all fauret. (Mecklenburg.) – Raabe, 8.

*182 Dat géit as wan der Duiwel 'ne Katte fuksed1. (Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 366, 17; V, 59, 62.

1) Fuchsen, fuxen = einen als Herr und Meister wie einen Fuchs hart behandeln, vexiren, plagen, ihm Mühe und Verdruss machen. (Frommann, III, 185, 42; Stalder, I, 401; Schmeller, I, 508.)

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*185 Dat geit bi Kaw un Sträu. (Büren.) – Honcamp.

Von dem, was in jeder Weise geht.

*186 Dat geit bî Nurten1 un Stöten as de Swîne pisst.Frommann, V, 539, 191; Bueren, 338.

1) Sätzen, Stössen.

*187 Dat geit dôr et Lüsch (Schilf). (Meurs.) – Firmenich, I, 401, 100.

Um zu sagen: das geht zu weit, geht verkehrt.

*188 Dat mütt gaen as wenn de Bûr Plûm fritt. (Altmark.) – Danneil, 278.

Sehr eilig.

*189 Dat geit na dusend Döwel.

*190 Dat geit na Sacken Keller. (Ostfries.) – Hauskalender, II.

*191 Dat geit över de Böme (hoch över all' de Bargen). (Holst.) – Schütze, II, 5.

Es ist sehr viel.

*192 Dat geit över de Schrewe1. (Ostfries.) – Frommann, II, 539, 194; Bueren, 342.

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*193 Dat geit so lîk (gleich) as de Weg na Bremen. (Hamburg.)

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*194 Dat gêit so nich, as Frau goaht sitten. (Recklinghausen.) – Firmenich, III, 170, 1.

*195 Dat gêit so nich, as wenn 'm (man) en Bûer düer de Dreït (Dreck) jägt. (Recklinghausen.) – Firmenich, III, 170, 2.

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*197 Dat geit um'n golden of um'n îsern.Frommann, II, 539, 192; Bueren, 338; Eichwald, 649.

*198 Dat geit van de Hand in den Tant. (Ostfries.) – Hauskalender, III; Frommann, II, 539, 189.

*199 Dat geit vör de Wind in't Gasthûs.Frommann, II, 539, 190; Hauskalender, III.

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*201 Dat ging, dat de Haie (Heide) wackele. (Lippe.)

*202 Dat gink: Hest du nich, so wullt du nich!

*203 Dei geit, als wenn emm der Arsch brennt. (Ostpreuss.)

Schnell.

*204 Deöm géit et as dem undüenigen Gelle1, dat es ümmer doa. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 59, 62; für Iserlohn: Woeste, 90, 201.

1) Untauglichen, schlechten Gelde.

*205 Der geht auf deutschem Boden.

Ohne Stiefelsohlen.

*206 Det gongt bi a Triad deel. (Amrum.) – Haupt, VIII, 365, 246.

Es geht beim Draht (Faden) herunter.

*207 Det gongt üüs wan't smerret as. (Amrum.) – Haupt, VIII, 365, 246.

Es geht als wenn's geschmiert ist.

*208 Dit geid üs en Lüs üp en tiaret Presenning. (Sylt.) – Lappenkorb.

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*209 Do gings Pritz, Pratz.Gomolcke, 207.

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[[714]/0742] 145 Wer weit will gehen, muss langsam gehen. It.: Se vuoi andar lontano devi andar piano. (Pazzaglia, 188, 5.) 146 Wie es gangen ist, so gehets noch, vnd wie es gehet, so wirdts auch hernach gehen. – Henisch, 1436, 51. 147 Wie es gehe, so gehets; wie es fellt, so fellts. – Henisch, 1436, 53. 148 Wie geht's so ungleich in der Welt; der eine hat den Beutel, der andere das Geld. 149 Wie lange geht's noch, bis wir bei ihnen schlafen müssen? fragte die brabanter Nonne beim Einmarsch der Franzosen. – Klosterspiegel, 50, 3. 150 Will's nicht gehen, so lass es stehen. – Lehmann, 275, 16. Dän.: Vil det ei gaa, saa lad staa. (Prov. dan., 228.) 151 Will's nicht gehen wie man gern wolt, so gehe es wie Gott will. – Lehmann, 275, 22. 152 Wir gehen durch Ein Thor in die Kirche. 153 Wo einer gehet, da folgt jhm der Todt alle stund auffm Fuss nach. – Petri, II, 115; Henisch, 1436, 58. 154 Wo sie mich heissen gehn, bleib' ich noch etwas länger stehn. (Schles.) Lässt man in Schlesien lästige, widerwärtige Besucher sagen, denen man zu verstehen gibt, sich zu entfernen, die aber dann erst um so länger warten. 155 Wo viele gehen, da geht man mit. Dän.: Man gaaer alt som de fleeste gaaer for. (Prov. dan., 210.) *156 A wird am längsten gegangen sien. – Gomolcke, 251. *157 Dä (Frau) géit, as 'ne Gäus, dä 't Ai nit los wer(d)en kan. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 59, 62. *158 Dä géit daheär as de Rüe na der Hochtîd. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 59, 62. *159 Da wird's gîn, Mutter hald a Hund, luss de Katze lôfen. (Schles.) – Frommann, III, 417, 636. *160 Dahin gehen noch mehr. (Rottenburg.) Spott auf einen danebengegangenen Streich. *161 Dai géid der düär as de Kau düär den Niewel. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 59, 62. *162 Das geht hinten hott. (Rottenburg.) Die Sache kommt in Unordnung, besonders die Haushaltung geht den Krebsgang. *163 Das geht nicht so leicht, wie man ein Butterbrot isst. *164 Das geht nicht (so leicht, so geschwind) wie die Vermehrung der Karnikel. – Eiselein, 106. Im Jahre 1831 bediente sich dieser Redensart ein Regierungscommissar in der badischen Kammer, um den Ständen zu sagen, dass man Gesetzentwürfe nicht mache wie Karnikel, die sich bekanntlich sehr stark vermehren. *165 Das geht über den Brocken. (Harz.) – Gebhard. *166 Das geht übers Conversations-Lexikon. – Gutzkow, Lenz und Söhne. *167 Das geht wie am Rädle (wie am Schnürle). (Rottenburg.) – Haug. *168 Das geht wie auf der Accise. Ununterbrochen heraus und hinein. *169 Das geht wie auf der Ochsenpost. – Mayer, I, 175. *170 Das geht wie auf der Schneckenpost. *171 Das geht wie auf'm Schneckenrennen. – Mayer, I, 175. *172 Das geht wie commandirt (exercirt, geschmiert). *173 Das geht wie der Blitz (wie der Teufel, wie's Wetter, wie der Wind u. s. w.). – Sandvoss, 334. *174 Das geht wie ein Lauffeuer. *175 Das geht wie eine Kugel aus dem Rohr. *176 Das geht wie 's Brezelbacken. Frz.: Cela va comme les Heures de notre curé. (Leroux, II, 39.) *177 Das ging hast du nicht gesehen. – Frischbier, 242; Hennig, 92. Schnell, lustig. *178 Dat géid ächterä's1 as de Hûne krassed2. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 57, 1. 1) Hinterarsch, rückwärts. 2) Kratzen. (Frommann, III, 261, 41.) *179 Dat géid asse gesmeärd. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 59, 62. *180 Dat geiht, dat et schnüfft (schnaubt). (Lippe.) *181 Dat geiht em wie dem Esel, dei twei Herren har: Ein meint ümmer, dei Anner har em all fauret. 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(Ostfries.) – Hauskalender, II. *191 Dat geit över de Böme (hoch över all' de Bargen). (Holst.) – Schütze, II, 5. Es ist sehr viel. *192 Dat geit över de Schrewe1. (Ostfries.) – Frommann, II, 539, 194; Bueren, 342. 1) Linie, Richtschnur, Strich. *193 Dat geit so lîk (gleich) as de Weg na Bremen. (Hamburg.) D. i. krumm und schief. *194 Dat gêit so nich, as Frau goaht sitten. (Recklinghausen.) – Firmenich, III, 170, 1. *195 Dat gêit so nich, as wenn 'm (man) en Bûer düer de Dreït (Dreck) jägt. (Recklinghausen.) – Firmenich, III, 170, 2. *196 Dat geit ümmer hulter de pulter. – Frommann, II, 228. D. i. über Hals und Kopf. (Vgl. darüber Brem. Wb.) *197 Dat geit um'n golden of um'n îsern. – Frommann, II, 539, 192; Bueren, 338; Eichwald, 649. *198 Dat geit van de Hand in den Tant. (Ostfries.) – Hauskalender, III; Frommann, II, 539, 189. *199 Dat geit vör de Wind in't Gasthûs. – Frommann, II, 539, 190; Hauskalender, III. *200 Dat geit't Sandpatt (Sandpfad) up. (Ostfries.) – Frommann, II, 538, 187; Hauskalender, II. *201 Dat ging, dat de Haie (Heide) wackele. (Lippe.) *202 Dat gink: Hest du nich, so wullt du nich! *203 Dei geit, als wenn emm der Arsch brennt. (Ostpreuss.) Schnell. *204 Deöm géit et as dem undüenigen Gelle1, dat es ümmer doa. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 59, 62; für Iserlohn: Woeste, 90, 201. 1) Untauglichen, schlechten Gelde. *205 Der geht auf deutschem Boden. Ohne Stiefelsohlen. *206 Det gongt bi a Triad deel. (Amrum.) – Haupt, VIII, 365, 246. Es geht beim Draht (Faden) herunter. *207 Det gongt üüs wan't smerret as. (Amrum.) – Haupt, VIII, 365, 246. Es geht als wenn's geschmiert ist. *208 Dit geid üs en Lüs üp en tiaret Presenning. (Sylt.) – Lappenkorb. Das geht wie die Laus auf dem getheerten Segeltuch. *209 Do gings Pritz, Pratz. – Gomolcke, 207. *210 Doat äs wä won em gît en brangt näst (nichts). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 326, 274.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [714]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/742>, abgerufen am 29.09.2024.