Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] *5 Dar schast du alle Five na likken. - Eichwald, 498. *6 Einem Fünfe anthun. (Schwäb.) Ihm eine Ohrfeige geben. *7 Er kan fünff vor Ungerad zehlen. - Lehmann, 888, 90. *8 Er kann nicht fünf zählen. - Eiselein, 195; Mayer, I, 85. Dummheit. Dän.: Han kand ei taelle til fem. (Prov. dan., 542.) Frz.: Il ne sait ni A, ni B. (Starschedel, 398.) Lat.: Non potest numerare supra quinque. (Binder II, 2212; Eiselein, 195.) *9 Er lässt fünf gerade sein. - Körte, 1691; Meinau, 242; Reinsberg IV, 82; für Waldeck: Curtze, 359; Braun, I, 598. Geht nicht streng zu Werke, überhaupt von solchen, denen alles einerlei ist, die nicht wehren, nicht strafen, auch wo sie Beruf dazu haben. *10 Er thut, als könne er nicht fünf zählen. *11 Fiv un dree sünd sess un twee. - Volksb., X. Die Sache ist so lang wie breit. *12 Five grepen vergevs un twee segen bedröft to. - Eichwald, 499. *13 He kann gen five tellen. - Bueren, 542. *14 Ma muss fünfe lussen groade seen. - Für Schlesien: Gomolcke, 749; Frommann, III, 246, 177; für Franken: Frommann, VI, 167, 98. *15 Meine feive (Finger) holdet so got as en bootshake. - Lübben. *16 Mit Fünf in die Zehn (Zähne) dividiren. (Berlin.) - Sandvoss, 310. Scherzhaft für: Einen mit der Hand ins Gesicht schlagen. Fünferlen. * Kannst mi fünferlen. (S. Ellenbogen.) (Nürtingen.) Fünfern. * Kannst mi fünfern, hast um sechs (Uhr) Feierabend. (Stockerau.) Fünffingerkraut. *1 Einem Fünffingerkraut auf ('s Maul) legen. - Parömiakon, 263. Einen aufs Maul schlagen, ihm Ohrfeigen, Maulschellen geben. Der sprichwörtliche Ausdruck ist von dem Fünffingerkraute oder der kriechenden Potentille (Potentilla reptans Linn.) entlehnt, die wie der Portulak (Portulaca oleracea L.) dem Mercur bei den Alten geweiht war. Man glaubte von ihm, dass es viele Gebrechen des Körpers, besonders aber die des Mundes zu heilen vermöge. (Genlis, II, 157.) *2 Er hat das Fünffingerkraut gelernt. Stiehlt. *3 Er kennt das Fünffingerkraut. Besitzt Prügelkenntniss. *4 Fünffingerkraut speisen. - Schottel, 1116b. *5 Wir warnem fünff Finger Kraut zu kusten gahn. - Robinson, 210; Gomolcke, 749. Fünfthalerschein. * Einem einen Fünfthalerschein zu wechseln geben. - Sandvoss, 312. Ihm eine Ohrfeige geben. Funfzehn. *1 Davan willt wei korte Fifteggen maken. (Lippe.) *2 Funfzehn aufs Dutzend. Wenn von unbedeutenden Dingen die Rede ist, wo es auf etwas mehr oder weniger nicht ankommt. Holl.: Zoo gaan er dertig in een dozijn. (Harrebomee, I, 125.) *3 Funfzehn halt den Sack auf. - Simrock, 2920a. *4 Sie hat funfzehn gezählt. (Eifel.) Von einem gefallenen Mädchen. *5 Wir wollen damit kurze Funfzehn machen. D. i. die Sache schnell beendigen. Fünkchen. Ein Fünkchen ist auch Feuer. - Simrock, 2922. Funke. 1 Auch ein kleiner Funke leuchtet im Dunkeln. 2 Auch kleine Funken zünden. 3 Aus einem kleinen Funken wird eine grosse Brunst. - Parömiakon, 461. Dän.: Af gnist vorder ild, af en liden trette stor skade. (Prov. dan., 555.) Lat.: Saepe solet scintilla suos se spargere in ignes. (Philippi, II, 162.) 4 Aus solchen Funken entsteht solche Brunst. - Parömiakon, 2429. [Spaltenumbruch] 5 Auss einem (kleinen) funcken wirdt ein gross fewer. - Henisch, 1288; Petri, II, 28; Ramann, II. Pred., 151; Ramann, Unterr., V, 24; Pred. Sal., 11, 34; Schulze, 151; Zehner, 368; Bohn I, 173; Reinsberg III, 124; Sandvoss, 312. "Es württ offt gross vnd vngeheüer vss kleinen funcken ein gross feüer." (Murner, Von luther. Narren; Kloster, X, 82.) Mhd.: Von kleinen funken sieht man groze brünste. (Zingerle, 43.) Dän.: Af liden gnist kommer ofte stor ild. (Bohn I, 346.) Frz.: Petite estincelle engendre grant feu. (Leroux, I, 47.) Holl.: Eeene kleine vonk ontsteekt wel eenen grooten brand (of: een groot vuur, eene groote vlam). (Harrebomee, II, 387.) It.: Da piccola scintilla spesso nasce gran fuoco. (Pazzaglia, 144, 3.) - Piccola scintilla genera fuoco grande. (Gaal, 569; Bohn I, 120.) Lat.: Et neglecta solent incendia sumere vires. (Horaz.) (Philippi, I, 140.) - Parva saepe scintilla magnum excitavit incendium. (Curtius.) (Binder II, 2483; Gaal, 569; Philippi, II, 83; Seybold, 427.) Span.: De pequenna centella, gran hoguera. (Bohn I, 212.) 6 Auss Funcken wird Fewer, auss schlechtem Zanck gross verderben. - Lehmann, 914, 6. 7 Den Funken, aus dem Gott ein Feuer machen will, blasen Menschen nicht aus. 8 Der Funke glimmt auch in der (todten) Asche. - Eiselein, 196; Simrock, 2925. Lat.: Ardet scintilla quamvis extincta favilla. (Eiselein, 196.) 9 Der Funken wird ein wildes Feuer, wenn Holz und Wind ihm Nahrung geben. - Eiselein, 196. 10 Ein einziger Funke setzt das ganze Quartier in Brand. - Burckhardt, 354. Kleinigkeiten veranlassen oft ein allgemeines Unglück. Frz.: Il ne faut qu'une etincelle pour causer un grand incendie. (Cahier, 638.) 11 Ein einziger Funke sprengt eine ganze Pulverkammer. 12 Ein Funke, der ins Wasser springt, ist verloren. 13 Ein Funke, der zu tief unter der Asche liegt, kann nicht zur Flamme werden. Wer einen edeln Funken in einem Mitmenschen sieht, soll die Asche wegräumen, dass er zur Flamme werde, die der Menschheit leuchte und sie wärme. 14 Ein heimlicher Funken ist mehr zu fürchten, als ein offenes Feuer. 15 Ein kleiner funck verbrennt einen gantzen Wald. - Henisch, 1288, 20. "Durch Funken verbrennen Wälder, durch Worte entstehen Kriege." (Bertram, 70.) Holl.: Eene kleine vonk ontsteekt wel eenen grooten brand (een groot vuur, een groote vlam, een gansch bosch). (Harrebomee, II, 403.) 16 Ein kleiner funck zündet wol ein gantz Statt an. - Henisch, 1288, 20; Reinsberg III, 125. Frz.: De petite scintille (etincelle) s'emflambe une ville. (Leroux, I, 45.) 17 Ein kleiner Funke ist ein grosses Licht in der Nacht. Frz.: Petite estincelle luit en tenebres. (Leroux, I, 47; Bohn I, 45.) Lat.: Exigua etiam in tenebris micat scintilla. (Bovill, II, 158.) 18 Es ist kein funck so klein, wenn Gott zürnet, vnd den Teuffel will darein blasen lassen, es kan ein fewr darauss werden, das kein Mensch löschen kann. - Henisch, 1288, 22. 19 Funken machen Feuer. - Pistor., IV, 31; Simrock, 2921. 20 Funken schlafen selbst im Stein. 21 Kleine Funcken machen ein gross Fewer. - Lehmann, 428, 28; Parömiakon, 3250; Lohrengel, I, 443. Mhd.: Dicke werdit gar ein grozis füre von eime gar kleinen funkin. (Zingerle, 43.) Dän.: En liden gnist kand en braende, en liden svig kand en skaende. (Prov. dan., 243.) Lat.: Sola scintilla perit haec domus, et ruit illa. (Sutor, 162.) 22 Kleiner funck scheint inn der finsternuss. - Henisch, 1288, 12. 23 Man muss den Funken erdrücken, ehe er zur Flamme wird. Holl.: Blusch de vonken voor de vlam, schut de schapen voor den dam. (Harrebomee, II, 387.)
[Spaltenumbruch] *5 Dar schast du alle Five na likken. – Eichwald, 498. *6 Einem Fünfe anthun. (Schwäb.) Ihm eine Ohrfeige geben. *7 Er kan fünff vor Ungerad zehlen. – Lehmann, 888, 90. *8 Er kann nicht fünf zählen. – Eiselein, 195; Mayer, I, 85. Dummheit. Dän.: Han kand ei tælle til fem. (Prov. dan., 542.) Frz.: Il ne sait ni A, ni B. (Starschedel, 398.) Lat.: Non potest numerare supra quinque. (Binder II, 2212; Eiselein, 195.) *9 Er lässt fünf gerade sein. – Körte, 1691; Meinau, 242; Reinsberg IV, 82; für Waldeck: Curtze, 359; Braun, I, 598. Geht nicht streng zu Werke, überhaupt von solchen, denen alles einerlei ist, die nicht wehren, nicht strafen, auch wo sie Beruf dazu haben. *10 Er thut, als könne er nicht fünf zählen. *11 Fiv un dree sünd sess un twee. – Volksb., X. Die Sache ist so lang wie breit. *12 Five grepen vergevs un twee segen bedröft to. – Eichwald, 499. *13 He kann gên five tellen. – Bueren, 542. *14 Ma muss fünfe lussen groade seen. – Für Schlesien: Gomolcke, 749; Frommann, III, 246, 177; für Franken: Frommann, VI, 167, 98. *15 Mîne fîve (Finger) holdet so gôt as en bootshake. – Lübben. *16 Mit Fünf in die Zehn (Zähne) dividiren. (Berlin.) – Sandvoss, 310. Scherzhaft für: Einen mit der Hand ins Gesicht schlagen. Fünferlen. * Kannst mi fünferlen. (S. Ellenbogen.) (Nürtingen.) Fünfern. * Kannst mi fünfern, hast um sechs (Uhr) Feierabend. (Stockerau.) Fünffingerkraut. *1 Einem Fünffingerkraut auf ('s Maul) legen. – Parömiakon, 263. Einen aufs Maul schlagen, ihm Ohrfeigen, Maulschellen geben. Der sprichwörtliche Ausdruck ist von dem Fünffingerkraute oder der kriechenden Potentille (Potentilla reptans Linn.) entlehnt, die wie der Portulak (Portulaca oleracea L.) dem Mercur bei den Alten geweiht war. Man glaubte von ihm, dass es viele Gebrechen des Körpers, besonders aber die des Mundes zu heilen vermöge. (Genlis, II, 157.) *2 Er hat das Fünffingerkraut gelernt. Stiehlt. *3 Er kennt das Fünffingerkraut. Besitzt Prügelkenntniss. *4 Fünffingerkraut speisen. – Schottel, 1116b. *5 Wir warnem fünff Finger Kraut zu kusten gahn. – Robinson, 210; Gomolcke, 749. Fünfthalerschein. * Einem einen Fünfthalerschein zu wechseln geben. – Sandvoss, 312. Ihm eine Ohrfeige geben. Funfzehn. *1 Davan willt wî korte Fifteggen maken. (Lippe.) *2 Funfzehn aufs Dutzend. Wenn von unbedeutenden Dingen die Rede ist, wo es auf etwas mehr oder weniger nicht ankommt. Holl.: Zoo gaan er dertig in een dozijn. (Harrebomée, I, 125.) *3 Funfzehn halt den Sack auf. – Simrock, 2920a. *4 Sie hat funfzehn gezählt. (Eifel.) Von einem gefallenen Mädchen. *5 Wir wollen damit kurze Funfzehn machen. D. i. die Sache schnell beendigen. Fünkchen. Ein Fünkchen ist auch Feuer. – Simrock, 2922. 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*5 Dar schast du alle Five na likken. – Eichwald, 498.
*6 Einem Fünfe anthun. (Schwäb.)
Ihm eine Ohrfeige geben.
*7 Er kan fünff vor Ungerad zehlen. – Lehmann, 888, 90.
*8 Er kann nicht fünf zählen. – Eiselein, 195; Mayer, I, 85.
Dummheit.
Dän.: Han kand ei tælle til fem. (Prov. dan., 542.)
Frz.: Il ne sait ni A, ni B. (Starschedel, 398.)
Lat.: Non potest numerare supra quinque. (Binder II, 2212; Eiselein, 195.)
*9 Er lässt fünf gerade sein. – Körte, 1691; Meinau, 242; Reinsberg IV, 82; für Waldeck: Curtze, 359; Braun, I, 598.
Geht nicht streng zu Werke, überhaupt von solchen, denen alles einerlei ist, die nicht wehren, nicht strafen, auch wo sie Beruf dazu haben.
*10 Er thut, als könne er nicht fünf zählen.
*11 Fiv un dree sünd sess un twee. – Volksb., X.
Die Sache ist so lang wie breit.
*12 Five grepen vergevs un twee segen bedröft to. – Eichwald, 499.
*13 He kann gên five tellen. – Bueren, 542.
*14 Ma muss fünfe lussen groade seen. – Für Schlesien: Gomolcke, 749; Frommann, III, 246, 177; für Franken: Frommann, VI, 167, 98.
*15 Mîne fîve (Finger) holdet so gôt as en bootshake. – Lübben.
*16 Mit Fünf in die Zehn (Zähne) dividiren. (Berlin.) – Sandvoss, 310.
Scherzhaft für: Einen mit der Hand ins Gesicht schlagen.
Fünferlen.
* Kannst mi fünferlen. (S. Ellenbogen.) (Nürtingen.)
Fünfern.
* Kannst mi fünfern, hast um sechs (Uhr) Feierabend. (Stockerau.)
Fünffingerkraut.
*1 Einem Fünffingerkraut auf ('s Maul) legen. – Parömiakon, 263.
Einen aufs Maul schlagen, ihm Ohrfeigen, Maulschellen geben. Der sprichwörtliche Ausdruck ist von dem Fünffingerkraute oder der kriechenden Potentille (Potentilla reptans Linn.) entlehnt, die wie der Portulak (Portulaca oleracea L.) dem Mercur bei den Alten geweiht war. Man glaubte von ihm, dass es viele Gebrechen des Körpers, besonders aber die des Mundes zu heilen vermöge. (Genlis, II, 157.)
*2 Er hat das Fünffingerkraut gelernt.
Stiehlt.
*3 Er kennt das Fünffingerkraut.
Besitzt Prügelkenntniss.
*4 Fünffingerkraut speisen. – Schottel, 1116b.
*5 Wir warnem fünff Finger Kraut zu kusten gahn. – Robinson, 210; Gomolcke, 749.
Fünfthalerschein.
* Einem einen Fünfthalerschein zu wechseln geben. – Sandvoss, 312.
Ihm eine Ohrfeige geben.
Funfzehn.
*1 Davan willt wî korte Fifteggen maken. (Lippe.)
*2 Funfzehn aufs Dutzend.
Wenn von unbedeutenden Dingen die Rede ist, wo es auf etwas mehr oder weniger nicht ankommt.
Holl.: Zoo gaan er dertig in een dozijn. (Harrebomée, I, 125.)
*3 Funfzehn halt den Sack auf. – Simrock, 2920a.
*4 Sie hat funfzehn gezählt. (Eifel.)
Von einem gefallenen Mädchen.
*5 Wir wollen damit kurze Funfzehn machen.
D. i. die Sache schnell beendigen.
Fünkchen.
Ein Fünkchen ist auch Feuer. – Simrock, 2922.
Funke.
1 Auch ein kleiner Funke leuchtet im Dunkeln.
2 Auch kleine Funken zünden.
3 Aus einem kleinen Funken wird eine grosse Brunst. – Parömiakon, 461.
Dän.: Af gnist vorder ild, af en liden trette stor skade. (Prov. dan., 555.)
Lat.: Saepe solet scintilla suos se spargere in ignes. (Philippi, II, 162.)
4 Aus solchen Funken entsteht solche Brunst. – Parömiakon, 2429.
5 Auss einem (kleinen) funcken wirdt ein gross fewer. – Henisch, 1288; Petri, II, 28; Ramann, II. Pred., 151; Ramann, Unterr., V, 24; Pred. Sal., 11, 34; Schulze, 151; Zehner, 368; Bohn I, 173; Reinsberg III, 124; Sandvoss, 312.
„Es württ offt gross vnd vngeheüer vss kleinen funcken ein gross feüer.“ (Murner, Von luther. Narren; Kloster, X, 82.)
Mhd.: Von kleinen funken sieht man grôze brünste. (Zingerle, 43.)
Dän.: Af liden gnist kommer ofte stor ild. (Bohn I, 346.)
Frz.: Petite estincelle engendre grant feu. (Leroux, I, 47.)
Holl.: Eeene kleine vonk ontsteekt wel eenen grooten brand (of: een groot vuur, eene groote vlam). (Harrebomée, II, 387.)
It.: Da piccola scintilla spesso nasce gran fuoco. (Pazzaglia, 144, 3.) – Piccola scintilla genera fuoco grande. (Gaal, 569; Bohn I, 120.)
Lat.: Et neglecta solent incendia sumere vires. (Horaz.) (Philippi, I, 140.) – Parva saepe scintilla magnum excitavit incendium. (Curtius.) (Binder II, 2483; Gaal, 569; Philippi, II, 83; Seybold, 427.)
Span.: De pequeña centella, gran hoguera. (Bohn I, 212.)
6 Auss Funcken wird Fewer, auss schlechtem Zanck gross verderben. – Lehmann, 914, 6.
7 Den Funken, aus dem Gott ein Feuer machen will, blasen Menschen nicht aus.
8 Der Funke glimmt auch in der (todten) Asche. – Eiselein, 196; Simrock, 2925.
Lat.: Ardet scintilla quamvis extincta favilla. (Eiselein, 196.)
9 Der Funken wird ein wildes Feuer, wenn Holz und Wind ihm Nahrung geben. – Eiselein, 196.
10 Ein einziger Funke setzt das ganze Quartier in Brand. – Burckhardt, 354.
Kleinigkeiten veranlassen oft ein allgemeines Unglück.
Frz.: Il ne faut qu'une étincelle pour causer un grand incendie. (Cahier, 638.)
11 Ein einziger Funke sprengt eine ganze Pulverkammer.
12 Ein Funke, der ins Wasser springt, ist verloren.
13 Ein Funke, der zu tief unter der Asche liegt, kann nicht zur Flamme werden.
Wer einen edeln Funken in einem Mitmenschen sieht, soll die Asche wegräumen, dass er zur Flamme werde, die der Menschheit leuchte und sie wärme.
14 Ein heimlicher Funken ist mehr zu fürchten, als ein offenes Feuer.
15 Ein kleiner funck verbrennt einen gantzen Wald. – Henisch, 1288, 20.
„Durch Funken verbrennen Wälder, durch Worte entstehen Kriege.“ (Bertram, 70.)
Holl.: Eene kleine vonk ontsteekt wel eenen grooten brand (een groot vuur, een groote vlam, een gansch bosch). (Harrebomée, II, 403.)
16 Ein kleiner funck zündet wol ein gantz Statt an. – Henisch, 1288, 20; Reinsberg III, 125.
Frz.: De petite scintille (étincelle) s'emflambe une ville. (Leroux, I, 45.)
17 Ein kleiner Funke ist ein grosses Licht in der Nacht.
Frz.: Petite estincelle luit en ténèbres. (Leroux, I, 47; Bohn I, 45.)
Lat.: Exigua etiam in tenebris micat scintilla. (Bovill, II, 158.)
18 Es ist kein funck so klein, wenn Gott zürnet, vnd den Teuffel will darein blasen lassen, es kan ein fewr darauss werden, das kein Mensch löschen kann. – Henisch, 1288, 22.
19 Funken machen Feuer. – Pistor., IV, 31; Simrock, 2921.
20 Funken schlafen selbst im Stein.
21 Kleine Funcken machen ein gross Fewer. – Lehmann, 428, 28; Parömiakon, 3250; Lohrengel, I, 443.
Mhd.: Dicke werdit gar ein grozis füre von eime gar kleinen funkin. (Zingerle, 43.)
Dän.: En liden gnist kand en brænde, en liden svig kand en skænde. (Prov. dan., 243.)
Lat.: Sola scintilla perit haec domus, et ruit illa. (Sutor, 162.)
22 Kleiner funck scheint inn der finsternuss. – Henisch, 1288, 12.
23 Man muss den Funken erdrücken, ehe er zur Flamme wird.
Holl.: Blusch de vonken voor de vlam, schut de schapen voor den dam. (Harrebomée, II, 387.)
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