Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] *389 Em hett de Foss up dei Bült scheten un de Wind tau Dörp weiht. (Mecklenburg.) - Dr. Schiller's Ms. Der Fuchs hat ihn auf den Rasen geschissen und der Wind ihn ins Dorf geweht. - Er ist von unbekannter Herkunft. *390 Endlich ist der Fuchs in der Schlinge. Lat.: In laqueos lupus. (Philippi, I, 199.) *391 Er denkt der Fuchs hat ihn geleckt. *392 Er hat dem Fuchse gebeichtet. Er hat sein Geheimniss einem listigen Menschen anvertraut, der für sich Vortheil davon zieht. (S. Henker.) Frz.: Il ne faut pas se confesser au renard. (Cahier, 1524; Starschedel, 337.) *393 Er hat einen Fuchs im Aermel. Soviel wie: den Schalk hinter den Ohren. Dän.: Han har en raev i aermet, skalken bag öret. (Prov. dan., 135.) *394 Er hat Füchse. D. i. Geld, namentlich Goldstücke. *395 Er hat zwei Füchse in Einem Loch gefangen. - Blum, 214. *396 Er ist darauf, wie der Fuchs auf die Henne. *397 Er ist ein böser fuchs. - Henisch, 1272, 1. Lat.: Polypi mentem obtinet. *398 Er ist ein Fuchs in Schafskleidern. Lat.: Ovem in fronte, vulpem in corde gerit. (Philippi, II, 79.) *399 Er ist ein fuchs vnd hass. - Franck, I, 80b; Sutor, 723; Eiselein, 193. Von jemand, der überall umhergehetzt wird. Lat.: Polypi mentem obtinet. (Binder I, 1377; II, 2605; Buchler, 47; Philippi, II, 101; Seybold, 448.) *400 Er ist ein kluger (listiger) Fuchs. - Eyering, II, 347. Schwer zu fangen. Die Dänen sagen: Er geht auf Fuchsklauen. (Han gaaer paa reve-klöer. Prov. dan., 474.) Frz.: C'est un fin renard. (Kritzinger, 600.) *401 Er ist weder Fuchs noch Hase. - Simrock, 2894. Er leistet und ist von dem, was er leisten und sein will, nichts ordentlich, vollkommen. Auch als verneinende Antwort, ob etwas eins von zwei genannten Dingen sei. *402 Er ist zum fuchse worden. - Agricola I, 510; Eiselein, 193. Zu Loch gegangen, beerdigt. (S. Empfehlen.) *403 Er macht es wie der Fuchs mit den Trauben. (S. 374.) Da er trotz aller Mühe keine derselben hatte erreichen können, so stellte er sich, als läg' ihm nichts daran. Frz.: Il fait comme le renard des maures. (Lendroy, 1057; Starschedel, 337; Kritzinger, 600.) Holl.: Hij doet als de vos met de druiven. (Harrebomee, II, 407.) *404 Er will den Fuchs betrügen. Frz.: C'est vendre des coquilles a ceux qui viennent de Saint-Michel. (Lendroy, 495.) *405 Er will den Fuchs nicht beissen. - Nass. Schulbl., XIV, 5; Basler Chronik, CCXXXVIII; Pauli, Postilla, III, 251a. Wenn jemand nicht darangehen will. Davon, weil wenig Hunde gegen den Fuchs vorgehen. "Es will keiner den Fuchs beissen." (Henisch, 1272, 25.) Frz.: Il ne veut pas attacher le grelot. (Starschedel, 398.) *406 Er will die Füchse an den Pflug spannen. *407 Er will die Füchse an den Pflug spannen und den Teufel in ein Glas bannen. *408 Es ist ein fuchs an andern. - Franck, II, 8a. *409 Es ist ein Fuchs im Schafpelz. Jüd.-deutsch: Zaddik im Pelz. (Tendlau, 654.) Frz.: C'est un renard qui cache sa queue. (Kritzinger, 600.) *410 Es ist fuchs an fuchs gerathen. - Franck, II, 67b. *411 Et es gerade as de Foss im Weinfat. (Iserlohn.) - Woeste, 84, 64. Fr. Woeste hält dafür, dass diesem Sprichwort ein verschollenes Thiermärchen zu Grunde liegen möge. (Frommann, V, 64, 50.) *412 Füchs anspannen. - Franck, I, 2b. *413 Fuchs und Hase zusammenspannen. Dän.: Det er ondt drafue reff met ramme. (Prov. dan., 118.) *414 Fuchs und Kranich laden einander zu Gaste. Mit Bezug auf die bekannte Fabel. (S. 303.) Holl.: De vos en de kraan hebben elkander te gast. (Harrebomee, I, 203.) *415 Fuchs und Löwe zugleich sein. List und Gewalt in Verbindung gebrauchen. Frz.: Coudre la peau du renard a celle du lion. *416 Fuchs zu den Fuchssen. - Henisch, 1272, 26. Lat.: Vulpes ad vulpem. [Spaltenumbruch] *417 Füchse mit Füchsen fangen. - Winckler, XV, 42; Schottel, 19b. *418 Füchse und Löwen zusammenspannen. Lat.: Congregare cum leonibus vulpes. (Philippi, I, 86.) *419 Füchse und Schimmel1 sind ihm lieber als der Himmel. - Parömiakon, 2882. 1) Gold und Silber. *420 Füchse zusammenspannen. - Körte, 1673. *421 Gnädig, Herr Fuchs, ich bin auch ein Gespenst. (Schles.) Wird häufig angewandt, um in scherzhafter Weise Vor- oder Rücksicht zu erbitten, um etwa zu sagen: Vergiss nicht, dass ich auch da bin, auch Anspruch auf Beachtung, auf Berechtigung u. s. w. habe. *422 Gute Nacht, Fuchs, im Brete (auch: auf dem Fenster) liegt 's Geld. (Schles.) Bret = ein Schrank, der oben offene Fächer hat, in welche man Teller auflehnt, Tassen stellt u. dgl. *423 Hol's der Fuchs (der Geier u. s. w.). Verhüllender Ausdruck für Teufel. (S. 114 u. vgl. A. Stöber's Glimpfformen; Frommann, II, 503; IV, 463.) *424 Ich bin a ghözta Fuchs. (Oberösterreich.) - Baumgarten, 77. *425 Ich werde den Fuchs schon aus dem Busche klopfen. *426 Ist es Fuchss oder Hass? - Agricola I, 353; Latendorf, 148; Egenolff, 190b; Schottel, 1135a. "Wenn einer lang vnd viel gedattert vnd man nicht weiss, was er geschnattert, ob es gehawen oder gstochen, obs gstuncken oder vbel grochen." *427 Jemandes Fuchs und Hase sein. - Körte, 1680. Tüchtig von ihm herumgejagt werden. *428 Met me de Fors en do de Stort to. (Sylt.) Mit dem Fuchse messen und den Schwanz zugeben. *429 Nun kommt der Fuchs ans Licht. (Osnabrück.) Die Sache wird bekannt. *430 Seine Füchse werden mir keine Hühner stehlen. Dän.: Dine raeve bide ikke mine giaes. (Prov. dan., 474.) *431 So leicht als die füchs byren essen. - Franck, II, 36b. *432 Tummle dich, Fuchs, der Tag ist kurz. - Kirchhofer, 276. *433 Ueber den Fuchs springen. - Körte, 1680. Ueberlistung. *434 Wenn der Fuchs nich mie wiste, as ee Loch! - Robinson, 105. *435 Wie die Füchsse inn der Wüsten. - Ezech. 13, 4; Henisch, 1272, 13. *436 Wo die Füchse und Hasen einander gute Nacht geben. - Kirchhofer, 277; Tobler, 197; für Franken: Frommann, VI, 167, 17. Von einem abgelegenen Orte. *437 Zwen füchs in einem loch aussnemen (fahen). - Franck, I, 10b; II, 16b; Simrock, 2882; Kirchhofer, 277; Eiselein, 194; Körte, 1672. Franck a. a. O. drückt damit die lateinische Redensart: "Duas parietes eadem fidelia dealbare" aus und fügt noch folgende deutsche für die verschiedenen Formen der Anwendung, denselben oder einen mehr oder weniger verwandten Sinn ausdrückend, bei: "Du kanst auff beden achseln tragen. Zwen brey in einer pfannen kochen. Zwen hasen in einem sprung fahen. Den mantel hencken, wo der wind hergeht. Einer tochter zwen mann geben. Mit einer tochter zwen eyden machen. Warm vnd kalt auss einem mund blasen. Weiss vnd schwartz auss einem tigel malen. Mit allen winden segeln." Franck bemerkt dabei: "Die mit einer arbeyt vnd dinst got vnd der welt, feinden vnd freunden wöllen dienen vnd also jren schragen ghen marckt richten, dass sie auff allen seiten verdient vnd wol dran seien, die werden also gestupfft." Fuchsbalg. 1 Endlich kommen doch alle Fuchsbälge in des Kürschners Haus. It.: Alla fine le volpi si trovano in pelliccieria. (Pazzaglia, 392, 6.) 2 Es kommen mehr Fuchsbälg ins Gerbers Hauss (oder: in die Gerbe) als Eselsheut. - Lehmann, 904, 17 u. 468, 16; Struve, 10. Dän.: Endog raeven er snedig, saa saelges dog saa mange raeven belge som esels-huder. (Prov. dan., 475.) Holl.: Men vindt der vossen vel bij den bontwerker. (Harrebomee, II, 407.) 3 Listige Fuchsbälck kommen auch in der beiss zusammen. - Lehmann, 468, 12.
[Spaltenumbruch] *389 Em hett de Foss up dei Bült scheten un de Wind tau Dörp weiht. (Mecklenburg.) – Dr. Schiller's Ms. Der Fuchs hat ihn auf den Rasen geschissen und der Wind ihn ins Dorf geweht. – Er ist von unbekannter Herkunft. *390 Endlich ist der Fuchs in der Schlinge. Lat.: In laqueos lupus. (Philippi, I, 199.) *391 Er denkt der Fuchs hat ihn geleckt. *392 Er hat dem Fuchse gebeichtet. Er hat sein Geheimniss einem listigen Menschen anvertraut, der für sich Vortheil davon zieht. (S. Henker.) Frz.: Il ne faut pas se confesser au renard. (Cahier, 1524; Starschedel, 337.) *393 Er hat einen Fuchs im Aermel. Soviel wie: den Schalk hinter den Ohren. Dän.: Han har en ræv i ærmet, skalken bag øret. (Prov. dan., 135.) *394 Er hat Füchse. D. i. Geld, namentlich Goldstücke. *395 Er hat zwei Füchse in Einem Loch gefangen. – Blum, 214. *396 Er ist darauf, wie der Fuchs auf die Henne. *397 Er ist ein böser fuchs. – Henisch, 1272, 1. Lat.: Polypi mentem obtinet. *398 Er ist ein Fuchs in Schafskleidern. Lat.: Ovem in fronte, vulpem in corde gerit. (Philippi, II, 79.) *399 Er ist ein fuchs vnd hass. – Franck, I, 80b; Sutor, 723; Eiselein, 193. Von jemand, der überall umhergehetzt wird. Lat.: Polypi mentem obtinet. (Binder I, 1377; II, 2605; Buchler, 47; Philippi, II, 101; Seybold, 448.) *400 Er ist ein kluger (listiger) Fuchs. – Eyering, II, 347. Schwer zu fangen. Die Dänen sagen: Er geht auf Fuchsklauen. (Han gaaer paa reve-kløer. Prov. dan., 474.) Frz.: C'est un fin renard. (Kritzinger, 600.) *401 Er ist weder Fuchs noch Hase. – Simrock, 2894. Er leistet und ist von dem, was er leisten und sein will, nichts ordentlich, vollkommen. Auch als verneinende Antwort, ob etwas eins von zwei genannten Dingen sei. *402 Er ist zum fuchse worden. – Agricola I, 510; Eiselein, 193. Zu Loch gegangen, beerdigt. (S. Empfehlen.) *403 Er macht es wie der Fuchs mit den Trauben. (S. 374.) 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*389 Em hett de Foss up dei Bült scheten un de Wind tau Dörp weiht. (Mecklenburg.) – Dr. Schiller's Ms.
Der Fuchs hat ihn auf den Rasen geschissen und der Wind ihn ins Dorf geweht. – Er ist von unbekannter Herkunft.
*390 Endlich ist der Fuchs in der Schlinge.
Lat.: In laqueos lupus. (Philippi, I, 199.)
*391 Er denkt der Fuchs hat ihn geleckt.
*392 Er hat dem Fuchse gebeichtet.
Er hat sein Geheimniss einem listigen Menschen anvertraut, der für sich Vortheil davon zieht. (S. Henker.)
Frz.: Il ne faut pas se confesser au renard. (Cahier, 1524; Starschedel, 337.)
*393 Er hat einen Fuchs im Aermel.
Soviel wie: den Schalk hinter den Ohren.
Dän.: Han har en ræv i ærmet, skalken bag øret. (Prov. dan., 135.)
*394 Er hat Füchse.
D. i. Geld, namentlich Goldstücke.
*395 Er hat zwei Füchse in Einem Loch gefangen. – Blum, 214.
*396 Er ist darauf, wie der Fuchs auf die Henne.
*397 Er ist ein böser fuchs. – Henisch, 1272, 1.
Lat.: Polypi mentem obtinet.
*398 Er ist ein Fuchs in Schafskleidern.
Lat.: Ovem in fronte, vulpem in corde gerit. (Philippi, II, 79.)
*399 Er ist ein fuchs vnd hass. – Franck, I, 80b; Sutor, 723; Eiselein, 193.
Von jemand, der überall umhergehetzt wird.
Lat.: Polypi mentem obtinet. (Binder I, 1377; II, 2605; Buchler, 47; Philippi, II, 101; Seybold, 448.)
*400 Er ist ein kluger (listiger) Fuchs. – Eyering, II, 347.
Schwer zu fangen. Die Dänen sagen: Er geht auf Fuchsklauen. (Han gaaer paa reve-kløer. Prov. dan., 474.)
Frz.: C'est un fin renard. (Kritzinger, 600.)
*401 Er ist weder Fuchs noch Hase. – Simrock, 2894.
Er leistet und ist von dem, was er leisten und sein will, nichts ordentlich, vollkommen. Auch als verneinende Antwort, ob etwas eins von zwei genannten Dingen sei.
*402 Er ist zum fuchse worden. – Agricola I, 510; Eiselein, 193.
Zu Loch gegangen, beerdigt. (S. Empfehlen.)
*403 Er macht es wie der Fuchs mit den Trauben. (S. 374.)
Da er trotz aller Mühe keine derselben hatte erreichen können, so stellte er sich, als läg' ihm nichts daran.
Frz.: Il fait comme le renard des mûres. (Lendroy, 1057; Starschedel, 337; Kritzinger, 600.)
Holl.: Hij doet als de vos met de druiven. (Harrebomée, II, 407.)
*404 Er will den Fuchs betrügen.
Frz.: C'est vendre des coquilles à ceux qui viennent de Saint-Michel. (Lendroy, 495.)
*405 Er will den Fuchs nicht beissen. – Nass. Schulbl., XIV, 5; Basler Chronik, CCXXXVIII; Pauli, Postilla, III, 251a.
Wenn jemand nicht darangehen will. Davon, weil wenig Hunde gegen den Fuchs vorgehen. „Es will keiner den Fuchs beissen.“ (Henisch, 1272, 25.)
Frz.: Il ne veut pas attacher le grelot. (Starschedel, 398.)
*406 Er will die Füchse an den Pflug spannen.
*407 Er will die Füchse an den Pflug spannen und den Teufel in ein Glas bannen.
*408 Es ist ein fuchs an andern. – Franck, II, 8a.
*409 Es ist ein Fuchs im Schafpelz.
Jüd.-deutsch: Zaddik im Pelz. (Tendlau, 654.)
Frz.: C'est un renard qui cache sa queue. (Kritzinger, 600.)
*410 Es ist fuchs an fuchs gerathen. – Franck, II, 67b.
*411 Et es gerâde as de Foss im Wêinfat. (Iserlohn.) – Woeste, 84, 64.
Fr. Woeste hält dafür, dass diesem Sprichwort ein verschollenes Thiermärchen zu Grunde liegen möge. (Frommann, V, 64, 50.)
*412 Füchs anspannen. – Franck, I, 2b.
*413 Fuchs und Hase zusammenspannen.
Dän.: Det er ondt drafue reff met ramme. (Prov. dan., 118.)
*414 Fuchs und Kranich laden einander zu Gaste.
Mit Bezug auf die bekannte Fabel. (S. 303.)
Holl.: De vos en de kraan hebben elkander te gast. (Harrebomée, I, 203.)
*415 Fuchs und Löwe zugleich sein.
List und Gewalt in Verbindung gebrauchen.
Frz.: Coudre la peau du renard à celle du lion.
*416 Fuchs zu den Fuchssen. – Henisch, 1272, 26.
Lat.: Vulpes ad vulpem.
*417 Füchse mit Füchsen fangen. – Winckler, XV, 42; Schottel, 19b.
*418 Füchse und Löwen zusammenspannen.
Lat.: Congregare cum leonibus vulpes. (Philippi, I, 86.)
*419 Füchse und Schimmel1 sind ihm lieber als der Himmel. – Parömiakon, 2882.
1) Gold und Silber.
*420 Füchse zusammenspannen. – Körte, 1673.
*421 Gnädig, Herr Fuchs, ich bin auch ein Gespenst. (Schles.)
Wird häufig angewandt, um in scherzhafter Weise Vor- oder Rücksicht zu erbitten, um etwa zu sagen: Vergiss nicht, dass ich auch da bin, auch Anspruch auf Beachtung, auf Berechtigung u. s. w. habe.
*422 Gute Nacht, Fuchs, im Brete (auch: auf dem Fenster) liegt 's Geld. (Schles.)
Bret = ein Schrank, der oben offene Fächer hat, in welche man Teller auflehnt, Tassen stellt u. dgl.
*423 Hol's der Fuchs (der Geier u. s. w.).
Verhüllender Ausdruck für Teufel. (S. 114 u. vgl. A. Stöber's Glimpfformen; Frommann, II, 503; IV, 463.)
*424 Ich bin a ghözta Fuchs. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 77.
*425 Ich werde den Fuchs schon aus dem Busche klopfen.
*426 Ist es Fuchss oder Hass? – Agricola I, 353; Latendorf, 148; Egenolff, 190b; Schottel, 1135a.
„Wenn einer lang vnd viel gedattert vnd man nicht weiss, was er geschnattert, ob es gehawen oder gstochen, obs gstuncken oder vbel grochen.“
*427 Jemandes Fuchs und Hase sein. – Körte, 1680.
Tüchtig von ihm herumgejagt werden.
*428 Mêt me de Fors en dô de Stôrt to. (Sylt.)
Mit dem Fuchse messen und den Schwanz zugeben.
*429 Nun kommt der Fuchs ans Licht. (Osnabrück.)
Die Sache wird bekannt.
*430 Seine Füchse werden mir keine Hühner stehlen.
Dän.: Dine ræve bide ikke mine giæs. (Prov. dan., 474.)
*431 So leicht als die füchs byren essen. – Franck, II, 36b.
*432 Tummle dich, Fuchs, der Tag ist kurz. – Kirchhofer, 276.
*433 Ueber den Fuchs springen. – Körte, 1680.
Ueberlistung.
*434 Wenn der Fuchs nich mie wiste, as ee Loch! – Robinson, 105.
*435 Wie die Füchsse inn der Wüsten. – Ezech. 13, 4; Henisch, 1272, 13.
*436 Wo die Füchse und Hasen einander gute Nacht geben. – Kirchhofer, 277; Tobler, 197; für Franken: Frommann, VI, 167, 17.
Von einem abgelegenen Orte.
*437 Zwen füchs in einem loch aussnemen (fahen). – Franck, I, 10b; II, 16b; Simrock, 2882; Kirchhofer, 277; Eiselein, 194; Körte, 1672.
Franck a. a. O. drückt damit die lateinische Redensart: „Duas parietes eadem fidelia dealbare“ aus und fügt noch folgende deutsche für die verschiedenen Formen der Anwendung, denselben oder einen mehr oder weniger verwandten Sinn ausdrückend, bei: „Du kanst auff beden achseln tragen. Zwen brey in einer pfannen kochen. Zwen hasen in einem sprung fahen. Den mantel hencken, wo der wind hergeht. Einer tochter zwen mann geben. Mit einer tochter zwen eyden machen. Warm vnd kalt auss einem mund blasen. Weiss vnd schwartz auss einem tigel malen. Mit allen winden segeln.“ Franck bemerkt dabei: „Die mit einer arbeyt vnd dinst got vnd der welt, feinden vnd freunden wöllen dienen vnd also jren schragen ghen marckt richten, dass sie auff allen seiten verdient vnd wol dran seien, die werden also gestupfft.“
Fuchsbalg.
1 Endlich kommen doch alle Fuchsbälge in des Kürschners Haus.
It.: Alla fine le volpi si trovano in pelliccieria. (Pazzaglia, 392, 6.)
2 Es kommen mehr Fuchsbälg ins Gerbers Hauss (oder: in die Gerbe) als Eselsheut. – Lehmann, 904, 17 u. 468, 16; Struve, 10.
Dän.: Endog ræven er snedig, saa sælges dog saa mange ræven belge som esels-huder. (Prov. dan., 475.)
Holl.: Men vindt der vossen vel bij den bontwerker. (Harrebomée, II, 407.)
3 Listige Fuchsbälck kommen auch in der beiss zusammen. – Lehmann, 468, 12.
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