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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] Der Fuchs wurde, ähnlich wie man dies mit Wind, Feuer u. s. w. thut, förmlich gefüttert, indem man ihm z. B. Kopf und "Krebe" einer Henne auf einen Platz im Walde legte. Eine Bäuerin in Hofkirchen (Hausruckviertel) ging von Zeit zu Zeit mit einem Häfn, worin Futter für den Fuchs war, in den Wald, um es an einen passenden Platz hinzulegen, wobei sie einen Spruch hersagte. Wenn man unterwegs zufällig dem Fuchs in die Nähe kam, pflegte man ihn gern anzureden und zwar am liebsten mit dem Namen Hansl. Man fürchtete nämlich, dass er, wenn man seinen eigentlichen Namen nenne, ins Haus komme und die Hühner raube. Doch suchte sich der Volksglaube auch durch verschiedene Mittel vor dem blutdürstigen Feinde zu schützen. Man gab den jungen Hühnchen, wenn sie das erste mal ins Freie getrieben wurden, eine Fuchsleber zu fressen oder stutzte ihnen am Faschingssonntage vor Sonnenaufgang Flügel und Schweif. Auch gab man ihnen, in welchem Mittel die Bekämpfung des Teufels noch mehr hervortritt, zu demselben Zwecke Hafer zu fressen, der mit dem Blute eines während der Charfreitagspassion gestochenen schwarzen Lammes war besprengt worden. Hatte er dennoch eine Henne geraubt, so sagte man: "G'sög'n Got, g'sög'n Got!" Er bekäme davon, wie man glaubte, ein Grausen und bliebe fortan aus. (Baumgarten, 76.)

115 Durch Füchse wird der Fuchs geprellt.

Darum wählt man wol mitunter die abgefeimtesten und durchtriebensten Verbrecher in den Dienst der (geheimen) Polizei, um Verbrechen und Verbrechern auf die Spur zu kommen.

116 E jeder Fuchs verwaert (verwerthet) senn bal'g. (Henneberg.) (S. 142.) - Frommann, II, 410, 91.

117 E rechte Fuchs weiss mehr als ein Loch. (Luzern.) - Schweiz, II, 243, 23.

118 Ehe der Fuchs den Löwen besucht, sieht er sich erst die Fusstritte der frühern Besucher an.

Dän.: Förend raeven besöger löven, betragter han forriges fodspor. (Prov. dan., 474.)

119 Ein alter Fuchs geht in seine alte Höhle.

Dän.: Gammel raev gaar gierne i gammel glugg. (Prov. dan., 18.)

120 Ein alter Fuchs geht nicht in die Falle (ins Eisen). - Eiselein, 192.

121 Ein alter Fuchs ist schwer zu fangen. - Blum, 741.

Dän.: Ond er at gildre for gammel raev. (Bohn I, 294.)

Holl.: Een oude vos is kwalijk te bedriegen (of: kwaad te vangen). (Harrebomee, II, 406.)

It.: Volpe vecchia non teme laccio. (Gaal, 561.)

Lat.: Annosa vulpes haud capitur laqueo. (Gaal, 561; Philippi, I, 32; Eiselein, 192.)

Ung.: Nehez az agg rokat torbe ejteni. (Gaal, 561.)

122 Ein alter fuchs kompt nicht bald (gern, wieder) ins Garn. - Henisch, 1274, 8; Sutor, 669.

123 Ein alter Fuchs läuft nicht zum zweiten mal ins Garn. - Bohn I, 142; Körte, 1656; Sutor, 176; Reinsberg III, 96.

Frz.: Bon renard ne se prend pas deux fois au meme piege. (Cahier, 1521; Starschedel, 337.)

Holl.: Een oude vos komt niet gemakkelijk tweemal in het garen. (Harrebomee, II, 407; Bohn I, 315.)

It.: La volpe vecchia non va cosi facilmente al laccio. (Pazzaglia, 392, 3.)

Lat.: Vulpes non iterum capitur taques. (Sutor, 176; Gaal, 562.)

Ung.: Nehez a rokat ketszer torbe ejteni. ( Gaal, 562.)

124 Ein alter Fuchs lässt sich nicht prellen.

125 Ein alter Fuchs lässt sich schwer von einem Grünhorn (s. d.) prellen. (Neuyork.) - Wochenblatt der Neuyorker Staatszeitung vom 31. Jan. 1863.

126 Ein alter Fuchs wird schwerlich im Netz gefangen, aber er wird dennoch gefangen. - Heyl, 14, 580.

127 Ein Fuchs bekommt in enger Flasche seine Bissen (sein Glück), der Storch in flacher Schüssel.

128 Ein Fuchs betrügt den andern selten.

Span.: Bien sabe la vulpeja con quien trebeja. (Bohn I, 205.)

129 Ein Fuchs bleibt ein Fuchs, auch wenn er an der Kette liegt. (Baiern.)

130 Ein Fuchs, der nur Ein Loch hat, ist bald gefangen. - Reinsberg III, 50.

Wer nicht mehr als einen Ausweg hat, kommt nicht weit.

131 Ein Fuchs, der schläfrig und faul, hat selten ein fedrig Maul.

Frz.: Renard qui dort la matinee n'a pas langue emplumee. (Cahier, 575; Leroux, I, 129 u. 130; Kritzinger, 600.)

[Spaltenumbruch] 132 Ein fuchs frisst auch wol den andern. - Henisch, 1274, 37.

133 Ein Fuchs hat (weiss) mehr als Ein Loch. - Bücking, 242; Blum, 366; Hollenberg, II, 63.

Frz.: Un homme ruse a plus d'une corde a son arc.

Holl.: De vos heeft meer dan een hol. (Harrebomee, II, 406.)

134 Ein Fuchs hinckt allwege, wie sehr er's verbirgt. - Lehmann, 225, 15.

135 Ein fuchs ist nicht geschenckt einzunemmen (zu gewinnen). - Henisch, 1272, 3.

D. i. "ein verschlagener Mensch ist nicht leichtlich zu fangen".

136 Ein Fuchs ist schlauer als zehn Esel.

Holl.: Daar steken veel ezels in een' vos alleen. (Harrebomee, II, 406.)

137 Ein fuchs kann schwerlich den andern betrügen. - Henisch, 1274, 38.

138 Ein fuchs lässet sich nicht zum zweyten mahl fangen. - Henisch, 1274, 39; Kirchhofer, 276.

139 Ein Fuchs muss oft den Hunger mit dem Schlaf vertreiben.

140 Ein Fuchs riecht den andern bald.

141 Ein gescheiter Fuchs wird auch gefangen. - Reinsberg IV, 81.

It.: Anche delle volpi se ne piglia. (Gaal, 564.)

Lat.: Fraudulentus in plagas tandem incidit. (Gaal, 559.) - Qui fallit mille, a solo fallitur. (Altdorf, 155; Binder II, 2773.)

142 Ein jeder Fuchs ward seines Balgs. (S. 116.) - Lehmann, 224, 1.

143 Ein kluger Fuchs frisst (stiehlt) niemals seines Nachbars Hühner.

Engl.: The fox preys farthest from his hole. (Bohn II, 505.)

Frz.: Un bon renard ne mange pas les poules de son voisin. (Bohn I, 61; Lendroy, 1238; Starschedel, 337; Kritzinger, 600; Cahier, 1522.)

Holl.: De vos jaagt nimmer op zijn eigen veld (of: in de nabijheid van zijn hol). (Harrebomee, II, 367.)

144 Ein kranker Fuchs stiehlt keine Hühner.

145 Ein schlafender Fuchs fängt kein Huhn. - Müller, 17, 6; Simrock, 2881; Eiselein, 193; Körte, 1646; Mayer, II, 140; Sailer, 277; Kirchhofer, 276; Reinsberg III, 134.

Engl.: When the fox sleepeth (is asleep) no grapes (nothing) fall in his mouth. (Bohn II, 8.)

Frz.: A regnard endormy ne vient bien ne profit. (Leroux, I, 130.) - A renard endormi ne lui chest rien en la gorge (oder: rien ne cheut en la gueule.) (Bohn II, 8.)

Holl.: De slapende vos vangt geene hoenders (of: krijgt niets in den muil). (Harrebomee, II, 406.)

Lat.: Dormienti vulpi cadit intra os nihil. (Bovill, II, 181.)

146 Ein trabender Fuchs ist besser als ein schlafender Löwe.

147 Einen alten Fuchs findet man endlich auch in der Schlinge.

It.: Ancor le volpi vecchie rimangono al laccio. (Bohn I, 72; Pazzaglia, 390, 1.)

148 Einen Fuchs kennt man am Schwantz, einen Mohren am Angesicht, einen Vogel am gesang. - Henisch, 1274, 44.

149 En Foss is gans gued oder gans slimm. (Büren.)

Von Personen mit röthlichem Haar.

150 En Foss sunner Nücke1 dat es en dusent Glücke. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 68, 79; hochdeutsch beiSimrock, 2897; Reinsberg I, 123; für Holstein: Schütze, III, 156.

1) Fuchs ohne Tücke. - Ein guter Rothkopf trifft sich selten; aber doch! - Vom Pferdefuchs auch in der Landdrostei Osnabrück üblich. (Vgl. Hartmann in den Mittheilungen des histor. Vereins zu Osnabrück, VII, 380.)

151 En Voss verlüaurt woll seine Hore, äwwer seine Nuppen nit. (Waldeck.) - Curtze, 327, 159.

152 Endelk (endlich) mot de Voss to't Lock heraut. (Ostfries.) - Bueren, 418; Frommann, IV, 287, 447.

153 Endlich ist der Fuchs in die Schlinge gegangen.

154 Es ist böss, Füchs mit Füchsen fahen. - Gruter, III, 32; Lehmann, 154, 121; Kirchhofer, 276; Reinsberg III, 92.

Holl.: Tis quaet, vos mit vossen vanghen. (Tunn., 25, 18.)

Lat.: Hoc est difficile vulpem comprendere vulpe. (Fallersleben, 656.)

155 Es ist ein armer fuchs, der nit mehr dann einn loch hat. - Franck, I, 84a; Gruter, I, 32; Sailer, 61; Körte, 1662; Simrock, 2879; Eiselein, 193.

[Spaltenumbruch] Der Fuchs wurde, ähnlich wie man dies mit Wind, Feuer u. s. w. thut, förmlich gefüttert, indem man ihm z. B. Kopf und „Krebe“ einer Henne auf einen Platz im Walde legte. Eine Bäuerin in Hofkirchen (Hausruckviertel) ging von Zeit zu Zeit mit einem Häfn, worin Futter für den Fuchs war, in den Wald, um es an einen passenden Platz hinzulegen, wobei sie einen Spruch hersagte. Wenn man unterwegs zufällig dem Fuchs in die Nähe kam, pflegte man ihn gern anzureden und zwar am liebsten mit dem Namen Hansl. Man fürchtete nämlich, dass er, wenn man seinen eigentlichen Namen nenne, ins Haus komme und die Hühner raube. Doch suchte sich der Volksglaube auch durch verschiedene Mittel vor dem blutdürstigen Feinde zu schützen. Man gab den jungen Hühnchen, wenn sie das erste mal ins Freie getrieben wurden, eine Fuchsleber zu fressen oder stutzte ihnen am Faschingssonntage vor Sonnenaufgang Flügel und Schweif. Auch gab man ihnen, in welchem Mittel die Bekämpfung des Teufels noch mehr hervortritt, zu demselben Zwecke Hafer zu fressen, der mit dem Blute eines während der Charfreitagspassion gestochenen schwarzen Lammes war besprengt worden. Hatte er dennoch eine Henne geraubt, so sagte man: „G'sög'n Got, g'sög'n Got!“ Er bekäme davon, wie man glaubte, ein Grausen und bliebe fortan aus. (Baumgarten, 76.)

115 Durch Füchse wird der Fuchs geprellt.

Darum wählt man wol mitunter die abgefeimtesten und durchtriebensten Verbrecher in den Dienst der (geheimen) Polizei, um Verbrechen und Verbrechern auf die Spur zu kommen.

116 E jeder Fuchs verwâert (verwerthet) senn bâl'g. (Henneberg.) (S. 142.) – Frommann, II, 410, 91.

117 E rechte Fuchs weiss mehr als ein Loch. (Luzern.) – Schweiz, II, 243, 23.

118 Ehe der Fuchs den Löwen besucht, sieht er sich erst die Fusstritte der frühern Besucher an.

Dän.: Førend ræven besøger løven, betragter han forriges fodspor. (Prov. dan., 474.)

119 Ein alter Fuchs geht in seine alte Höhle.

Dän.: Gammel ræv gaar gierne i gammel glugg. (Prov. dan., 18.)

120 Ein alter Fuchs geht nicht in die Falle (ins Eisen).Eiselein, 192.

121 Ein alter Fuchs ist schwer zu fangen.Blum, 741.

Dän.: Ond er at gildre for gammel ræv. (Bohn I, 294.)

Holl.: Een oude vos is kwalijk te bedriegen (of: kwaad te vangen). (Harrebomée, II, 406.)

It.: Volpe vecchia non teme laccio. (Gaal, 561.)

Lat.: Annosa vulpes haud capitur laqueo. (Gaal, 561; Philippi, I, 32; Eiselein, 192.)

Ung.: Nehéz az agg rókát tőrbe ejteni. (Gaal, 561.)

122 Ein alter fuchs kompt nicht bald (gern, wieder) ins Garn.Henisch, 1274, 8; Sutor, 669.

123 Ein alter Fuchs läuft nicht zum zweiten mal ins Garn.Bohn I, 142; Körte, 1656; Sutor, 176; Reinsberg III, 96.

Frz.: Bon renard ne se prend pas deux fois au même piége. (Cahier, 1521; Starschedel, 337.)

Holl.: Een oude vos komt niet gemakkelijk tweemal in het garen. (Harrebomée, II, 407; Bohn I, 315.)

It.: La volpe vecchia non và cosi facilmente al laccio. (Pazzaglia, 392, 3.)

Lat.: Vulpes non iterum capitur taques. (Sutor, 176; Gaal, 562.)

Ung.: Nehéz a rókát ketszer tőrbe ejteni. ( Gaal, 562.)

124 Ein alter Fuchs lässt sich nicht prellen.

125 Ein alter Fuchs lässt sich schwer von einem Grünhorn (s. d.) prellen. (Neuyork.) – Wochenblatt der Neuyorker Staatszeitung vom 31. Jan. 1863.

126 Ein alter Fuchs wird schwerlich im Netz gefangen, aber er wird dennoch gefangen.Heyl, 14, 580.

127 Ein Fuchs bekommt in enger Flasche seine Bissen (sein Glück), der Storch in flacher Schüssel.

128 Ein Fuchs betrügt den andern selten.

Span.: Bien sabe la vulpeja con quien trebeja. (Bohn I, 205.)

129 Ein Fuchs bleibt ein Fuchs, auch wenn er an der Kette liegt. (Baiern.)

130 Ein Fuchs, der nur Ein Loch hat, ist bald gefangen.Reinsberg III, 50.

Wer nicht mehr als einen Ausweg hat, kommt nicht weit.

131 Ein Fuchs, der schläfrig und faul, hat selten ein fedrig Maul.

Frz.: Renard qui dort la matinée n'a pas langue emplumée. (Cahier, 575; Leroux, I, 129 u. 130; Kritzinger, 600.)

[Spaltenumbruch] 132 Ein fuchs frisst auch wol den andern.Henisch, 1274, 37.

133 Ein Fuchs hat (weiss) mehr als Ein Loch.Bücking, 242; Blum, 366; Hollenberg, II, 63.

Frz.: Un homme rusé a plus d'une corde à son arc.

Holl.: De vos heeft meer dan een hol. (Harrebomée, II, 406.)

134 Ein Fuchs hinckt allwege, wie sehr er's verbirgt.Lehmann, 225, 15.

135 Ein fuchs ist nicht geschenckt einzunemmen (zu gewinnen).Henisch, 1272, 3.

D. i. „ein verschlagener Mensch ist nicht leichtlich zu fangen“.

136 Ein Fuchs ist schlauer als zehn Esel.

Holl.: Daar steken veel ezels in één' vos alleen. (Harrebomée, II, 406.)

137 Ein fuchs kann schwerlich den andern betrügen.Henisch, 1274, 38.

138 Ein fuchs lässet sich nicht zum zweyten mahl fangen.Henisch, 1274, 39; Kirchhofer, 276.

139 Ein Fuchs muss oft den Hunger mit dem Schlaf vertreiben.

140 Ein Fuchs riecht den andern bald.

141 Ein gescheiter Fuchs wird auch gefangen.Reinsberg IV, 81.

It.: Anche delle volpi se ne piglia. (Gaal, 564.)

Lat.: Fraudulentus in plagas tandem incidit. (Gaal, 559.) – Qui fallit mille, a solo fallitur. (Altdorf, 155; Binder II, 2773.)

142 Ein jeder Fuchs ward seines Balgs. (S. 116.)Lehmann, 224, 1.

143 Ein kluger Fuchs frisst (stiehlt) niemals seines Nachbars Hühner.

Engl.: The fox preys farthest from his hole. (Bohn II, 505.)

Frz.: Un bon renard ne mange pas les poules de son voisin. (Bohn I, 61; Lendroy, 1238; Starschedel, 337; Kritzinger, 600; Cahier, 1522.)

Holl.: De vos jaagt nimmer op zijn eigen veld (of: in de nabijheid van zijn hol). (Harrebomée, II, 367.)

144 Ein kranker Fuchs stiehlt keine Hühner.

145 Ein schlafender Fuchs fängt kein Huhn.Müller, 17, 6; Simrock, 2881; Eiselein, 193; Körte, 1646; Mayer, II, 140; Sailer, 277; Kirchhofer, 276; Reinsberg III, 134.

Engl.: When the fox sleepeth (is asleep) no grapes (nothing) fall in his mouth. (Bohn II, 8.)

Frz.: A regnard endormy ne vient bien ne profit. (Leroux, I, 130.) – A renard endormi ne lui chest rien en la gorge (oder: rien ne cheut en la gueule.) (Bohn II, 8.)

Holl.: De slapende vos vangt geene hoenders (of: krijgt niets in den muil). (Harrebomée, II, 406.)

Lat.: Dormienti vulpi cadit intra os nihil. (Bovill, II, 181.)

146 Ein trabender Fuchs ist besser als ein schlafender Löwe.

147 Einen alten Fuchs findet man endlich auch in der Schlinge.

It.: Ancor le volpi vecchie rimangono al laccio. (Bohn I, 72; Pazzaglia, 390, 1.)

148 Einen Fuchs kennt man am Schwantz, einen Mohren am Angesicht, einen Vogel am gesang.Henisch, 1274, 44.

149 En Foss is gans gued oder gans slimm. (Büren.)

Von Personen mit röthlichem Haar.

150 En Foss sunner Nücke1 dat es en dusent Glücke. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 68, 79; hochdeutsch beiSimrock, 2897; Reinsberg I, 123; für Holstein: Schütze, III, 156.

1) Fuchs ohne Tücke. – Ein guter Rothkopf trifft sich selten; aber doch! – Vom Pferdefuchs auch in der Landdrostei Osnabrück üblich. (Vgl. Hartmann in den Mittheilungen des histor. Vereins zu Osnabrück, VII, 380.)

151 En Voss verlüûrt woll sîne Hôre, äwwer sîne Nuppen nit. (Waldeck.) – Curtze, 327, 159.

152 Endelk (endlich) môt de Voss to't Lock herût. (Ostfries.) – Bueren, 418; Frommann, IV, 287, 447.

153 Endlich ist der Fuchs in die Schlinge gegangen.

154 Es ist böss, Füchs mit Füchsen fahen.Gruter, III, 32; Lehmann, 154, 121; Kirchhofer, 276; Reinsberg III, 92.

Holl.: Tis quaet, vos mit vossen vanghen. (Tunn., 25, 18.)

Lat.: Hoc est difficile vulpem comprendere vulpe. (Fallersleben, 656.)

155 Es ist ein armer fuchs, der nit mehr dann einn loch hat.Franck, I, 84a; Gruter, I, 32; Sailer, 61; Körte, 1662; Simrock, 2879; Eiselein, 193.

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[[623]/0651] Der Fuchs wurde, ähnlich wie man dies mit Wind, Feuer u. s. w. thut, förmlich gefüttert, indem man ihm z. B. Kopf und „Krebe“ einer Henne auf einen Platz im Walde legte. Eine Bäuerin in Hofkirchen (Hausruckviertel) ging von Zeit zu Zeit mit einem Häfn, worin Futter für den Fuchs war, in den Wald, um es an einen passenden Platz hinzulegen, wobei sie einen Spruch hersagte. Wenn man unterwegs zufällig dem Fuchs in die Nähe kam, pflegte man ihn gern anzureden und zwar am liebsten mit dem Namen Hansl. Man fürchtete nämlich, dass er, wenn man seinen eigentlichen Namen nenne, ins Haus komme und die Hühner raube. Doch suchte sich der Volksglaube auch durch verschiedene Mittel vor dem blutdürstigen Feinde zu schützen. Man gab den jungen Hühnchen, wenn sie das erste mal ins Freie getrieben wurden, eine Fuchsleber zu fressen oder stutzte ihnen am Faschingssonntage vor Sonnenaufgang Flügel und Schweif. Auch gab man ihnen, in welchem Mittel die Bekämpfung des Teufels noch mehr hervortritt, zu demselben Zwecke Hafer zu fressen, der mit dem Blute eines während der Charfreitagspassion gestochenen schwarzen Lammes war besprengt worden. Hatte er dennoch eine Henne geraubt, so sagte man: „G'sög'n Got, g'sög'n Got!“ Er bekäme davon, wie man glaubte, ein Grausen und bliebe fortan aus. (Baumgarten, 76.) 115 Durch Füchse wird der Fuchs geprellt. Darum wählt man wol mitunter die abgefeimtesten und durchtriebensten Verbrecher in den Dienst der (geheimen) Polizei, um Verbrechen und Verbrechern auf die Spur zu kommen. 116 E jeder Fuchs verwâert (verwerthet) senn bâl'g. (Henneberg.) (S. 142.) – Frommann, II, 410, 91. 117 E rechte Fuchs weiss mehr als ein Loch. (Luzern.) – Schweiz, II, 243, 23. 118 Ehe der Fuchs den Löwen besucht, sieht er sich erst die Fusstritte der frühern Besucher an. Dän.: Førend ræven besøger løven, betragter han forriges fodspor. (Prov. dan., 474.) 119 Ein alter Fuchs geht in seine alte Höhle. Dän.: Gammel ræv gaar gierne i gammel glugg. (Prov. dan., 18.) 120 Ein alter Fuchs geht nicht in die Falle (ins Eisen). – Eiselein, 192. 121 Ein alter Fuchs ist schwer zu fangen. – Blum, 741. Dän.: Ond er at gildre for gammel ræv. (Bohn I, 294.) Holl.: Een oude vos is kwalijk te bedriegen (of: kwaad te vangen). (Harrebomée, II, 406.) It.: Volpe vecchia non teme laccio. (Gaal, 561.) Lat.: Annosa vulpes haud capitur laqueo. (Gaal, 561; Philippi, I, 32; Eiselein, 192.) Ung.: Nehéz az agg rókát tőrbe ejteni. (Gaal, 561.) 122 Ein alter fuchs kompt nicht bald (gern, wieder) ins Garn. – Henisch, 1274, 8; Sutor, 669. 123 Ein alter Fuchs läuft nicht zum zweiten mal ins Garn. – Bohn I, 142; Körte, 1656; Sutor, 176; Reinsberg III, 96. Frz.: Bon renard ne se prend pas deux fois au même piége. (Cahier, 1521; Starschedel, 337.) Holl.: Een oude vos komt niet gemakkelijk tweemal in het garen. (Harrebomée, II, 407; Bohn I, 315.) It.: La volpe vecchia non và cosi facilmente al laccio. (Pazzaglia, 392, 3.) Lat.: Vulpes non iterum capitur taques. (Sutor, 176; Gaal, 562.) Ung.: Nehéz a rókát ketszer tőrbe ejteni. ( Gaal, 562.) 124 Ein alter Fuchs lässt sich nicht prellen. 125 Ein alter Fuchs lässt sich schwer von einem Grünhorn (s. d.) prellen. (Neuyork.) – Wochenblatt der Neuyorker Staatszeitung vom 31. Jan. 1863. 126 Ein alter Fuchs wird schwerlich im Netz gefangen, aber er wird dennoch gefangen. – Heyl, 14, 580. 127 Ein Fuchs bekommt in enger Flasche seine Bissen (sein Glück), der Storch in flacher Schüssel. 128 Ein Fuchs betrügt den andern selten. Span.: Bien sabe la vulpeja con quien trebeja. (Bohn I, 205.) 129 Ein Fuchs bleibt ein Fuchs, auch wenn er an der Kette liegt. (Baiern.) 130 Ein Fuchs, der nur Ein Loch hat, ist bald gefangen. – Reinsberg III, 50. Wer nicht mehr als einen Ausweg hat, kommt nicht weit. 131 Ein Fuchs, der schläfrig und faul, hat selten ein fedrig Maul. Frz.: Renard qui dort la matinée n'a pas langue emplumée. (Cahier, 575; Leroux, I, 129 u. 130; Kritzinger, 600.) 132 Ein fuchs frisst auch wol den andern. – Henisch, 1274, 37. 133 Ein Fuchs hat (weiss) mehr als Ein Loch. – Bücking, 242; Blum, 366; Hollenberg, II, 63. Frz.: Un homme rusé a plus d'une corde à son arc. Holl.: De vos heeft meer dan een hol. (Harrebomée, II, 406.) 134 Ein Fuchs hinckt allwege, wie sehr er's verbirgt. – Lehmann, 225, 15. 135 Ein fuchs ist nicht geschenckt einzunemmen (zu gewinnen). – Henisch, 1272, 3. D. i. „ein verschlagener Mensch ist nicht leichtlich zu fangen“. 136 Ein Fuchs ist schlauer als zehn Esel. Holl.: Daar steken veel ezels in één' vos alleen. (Harrebomée, II, 406.) 137 Ein fuchs kann schwerlich den andern betrügen. – Henisch, 1274, 38. 138 Ein fuchs lässet sich nicht zum zweyten mahl fangen. – Henisch, 1274, 39; Kirchhofer, 276. 139 Ein Fuchs muss oft den Hunger mit dem Schlaf vertreiben. 140 Ein Fuchs riecht den andern bald. 141 Ein gescheiter Fuchs wird auch gefangen. – Reinsberg IV, 81. It.: Anche delle volpi se ne piglia. (Gaal, 564.) Lat.: Fraudulentus in plagas tandem incidit. (Gaal, 559.) – Qui fallit mille, a solo fallitur. (Altdorf, 155; Binder II, 2773.) 142 Ein jeder Fuchs ward seines Balgs. (S. 116.) – Lehmann, 224, 1. 143 Ein kluger Fuchs frisst (stiehlt) niemals seines Nachbars Hühner. Engl.: The fox preys farthest from his hole. (Bohn II, 505.) Frz.: Un bon renard ne mange pas les poules de son voisin. (Bohn I, 61; Lendroy, 1238; Starschedel, 337; Kritzinger, 600; Cahier, 1522.) Holl.: De vos jaagt nimmer op zijn eigen veld (of: in de nabijheid van zijn hol). (Harrebomée, II, 367.) 144 Ein kranker Fuchs stiehlt keine Hühner. 145 Ein schlafender Fuchs fängt kein Huhn. – Müller, 17, 6; Simrock, 2881; Eiselein, 193; Körte, 1646; Mayer, II, 140; Sailer, 277; Kirchhofer, 276; Reinsberg III, 134. Engl.: When the fox sleepeth (is asleep) no grapes (nothing) fall in his mouth. (Bohn II, 8.) Frz.: A regnard endormy ne vient bien ne profit. (Leroux, I, 130.) – A renard endormi ne lui chest rien en la gorge (oder: rien ne cheut en la gueule.) (Bohn II, 8.) Holl.: De slapende vos vangt geene hoenders (of: krijgt niets in den muil). (Harrebomée, II, 406.) Lat.: Dormienti vulpi cadit intra os nihil. (Bovill, II, 181.) 146 Ein trabender Fuchs ist besser als ein schlafender Löwe. 147 Einen alten Fuchs findet man endlich auch in der Schlinge. It.: Ancor le volpi vecchie rimangono al laccio. (Bohn I, 72; Pazzaglia, 390, 1.) 148 Einen Fuchs kennt man am Schwantz, einen Mohren am Angesicht, einen Vogel am gesang. – Henisch, 1274, 44. 149 En Foss is gans gued oder gans slimm. (Büren.) Von Personen mit röthlichem Haar. 150 En Foss sunner Nücke1 dat es en dusent Glücke. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 68, 79; hochdeutsch beiSimrock, 2897; Reinsberg I, 123; für Holstein: Schütze, III, 156. 1) Fuchs ohne Tücke. – Ein guter Rothkopf trifft sich selten; aber doch! – Vom Pferdefuchs auch in der Landdrostei Osnabrück üblich. (Vgl. Hartmann in den Mittheilungen des histor. Vereins zu Osnabrück, VII, 380.) 151 En Voss verlüûrt woll sîne Hôre, äwwer sîne Nuppen nit. (Waldeck.) – Curtze, 327, 159. 152 Endelk (endlich) môt de Voss to't Lock herût. (Ostfries.) – Bueren, 418; Frommann, IV, 287, 447. 153 Endlich ist der Fuchs in die Schlinge gegangen. 154 Es ist böss, Füchs mit Füchsen fahen. – Gruter, III, 32; Lehmann, 154, 121; Kirchhofer, 276; Reinsberg III, 92. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [623]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/651>, abgerufen am 25.11.2024.