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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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28 De Foss bitt am schiärpsten ut sinem eigenen Lucke. (Iserlohn.) - Woeste, 68, 73; Firmenich, III, 186, 37.

29 De Foss bitt (beisst) nich, war he liggt. (Rastede.) - Firmenich, III, 27, 59.

Holl.: De vos jaagt nimmer op zijn eigen veld (of: in de nabijheid van zijn hol) (Harrebomee, II, 406.)

30 De Voss lett wol sin ollen Haar, sin ollen Nücken lett he man nig. (Holst.) - Diermissen, 118.

31 De Voss wet mer as en Gat (Lok). - Bueren, 190; Schütze, IV, 317.

Von nicht leicht zu fangenden, immer Auswege und Löcher findenden Schlauköpfen.

32 Dem Fuchs fallen die Haare aus, aber sein Sinn bleibt kraus.

33 Dem Fuchs tracht man nach wegen seines beltzs. - Lehmann, 546, 5.

34 Dem Fuchse sagt man auch viel Unwahres nach.

35 Dem Fuchse träumt stets vom Hühnerstall.

36 Dem schlafenden Fuchs läuft keine weise Maus in den Mund. - Simrock, 6923.

37 Den fuchs inn keiner arbeit leist, wer sich der hoffart nicht befleisst. - Henisch, 1274; Petri, II, 77.

38 Den Fuchs kennt man (schon) am Schwanze. - Reinsberg II, 56.

Dän.: Rumpen baer vidne nok om raeven. (Prov. dan., 482.)

Lat.: Cauda de vulpe testatur. (Binder I, 179; II, 459; Philippi, I, 76; Seybold, 70; Weber, 49.)

39 Den Fuchs muss man mit Füchsen fangen. - Reinsberg III, 93.

Der Schlauheit muss man Schlauheit entgegensetzen, man muss, wie die Franzosen sagen, einem Fuchs gegenüber anderthalber Fuchs sein, oder man muss, wie sich die Venetianer und andere ausdrücken (vgl. Reinsberg III, 93), mit den Füchsen füchseln. (S. Bauer 359, Dieb 229 u. Schalk.)

40 Der Fuchs ändert das Haar und bleibt, was er war.

Der Fuchs verliert das Fell, aber nicht seine Laster, lautet ein parmesanisches Sprichwort. (Reinsberg II, 58.)

Frz.: Le renard mourra dans sa peau.

41 Der Fuchs balgt sich am besten aus, so lang er warm ist. (Wend. Lausitz.)

42 Der Fuchs behält den Schwanz, der Esel die Ohren.

43 Der Fuchs bekommt sein Glück in enger Flasche, ein Storch auf flacher Schüssel.

Von den Neckereien des Schicksals.

44 Der Fuchs, der am Morgen schläft, hat kein fettes Maul (oder: hat keine Federn auf der Zunge).

Frz.: Renard qui dort la matinee, n'a pas la langue emplumee. (Bohn I, 55.)

45 Der Fuchs endert den Balck vnd behelt den (bleibt nach wie vor ein) Schalck. - Lehmann, 10, 97; 542, 87; Blum, 130; Ramann, Unterr., IV, 10; Körte, 1669; Simrock, 2876; Eiselein, 192; Sailer, 61; Mayer, II, 143; Reinsberg II, 58.

Dän.: Naar raeven forandrer sin couleur, forandrer han ei sin natur. (Prov. dan., 474.)

Frz.: Dans sa peau mourra le renard. (Lendroy, 1181; Starschedel, 397; Kritzinger, 600.)

Lat.: Vulpes pilos mutat, non mores.

Ung.: Csak a szoret valtoztatja a roka.

46 Der Fuchs frisst kein Korn, er macht's aber mit seinem Schwanze verworrn.

Span.: A volpe va por o millo e non come, mas dalle con o rabo e sacode. (Bohn I, 204.)

47 Der Fuchs geht nicht zum zweiten mal ins Garn. - Simrock, 2870.

Die Neugriechen: Der Fuchs geht nur einmal in die Falle. (Reinsberg III, 96.)

Dän.: Raeven gaaer ei to gange paa eet gilder. (Bohn I, 395.)

48 Der Fuchs geht so lange auf die Hühnerjagd, bis sein Balg zum Kürschner kommt.

Holl.: De vos gaat zoo lang ter jagt, tot dat hij zijne vacht verliest. (Harrebomee, II, 406.)

49 Der Fuchs gräbt tief in den Berg, aber der Jäger gräbt noch tiefer.

50 Der Fuchs grüsst den Zaun um des Gartens willen. - Simrock, 2878; Körte, 1655; Kirchhofer, 277; Reinsberg IV, 109.

[Spaltenumbruch] Die Letten sagen: Der Biber grüsst den Teich der Fische wegen. (Reinsberg IV, 109.)

Holl.: De vos groet dan alleen de heg, wanneer hij in den tuin wil. (Harrebomee, II, 406.)

51 Der Fuchs hält hinterm Berge.

Kluge Leute verbergen ihre Absichten und Plane.

Frz.: Le renard cache sa queue. (Starschedel, 337; Kritzinger, 600.)

52 Der Fuchs hat am meisten Muth in seiner Höhle.

Lat.: In cavea fit atrox et aspera vulpes. (Alan, 3; Binder II, 1409.)

53 Der Fuchs hat dem Hund nichts zu gebieten. - Lehmann, 225, 21.

54 Der Fuchs hat mehr denn Eine Höhle. - Sailer, 61.

55 Der Fuchs hat nichts als seinen Pelz.

Ein türkisches Sprichwort fragt: Was kann ein Fuchs auf den Markt bringen? (Cahier, 2731.)

56 Der Fuchs in der Ebene ist listiger, als der Fuchs in den Bergen. - Altmann V.

57 Der fuchs ist arm, so nur ein schlupffloch hat. - Henisch, 1271.

58 Der Fuchs ist ins Kloster gegangen (oder: ist Einsiedler, Mönch geworden).

Frz.: Le renard est devenu hermite. - Regnard est devenu moyne. (Leroux, I, 130.)

59 Der Fuchs ist listig, aber der ihn fängt, ist noch listiger.

Engl.: The fox knows much, but more he that catches him. (Bohn II, 95.)

Holl.: Het vosje is gaauw, maar nog gaauwer is hij, die 't vangen kan. (Harrebomee, II, 407.)

It.: Astuta e la volpe, ma piu astuto chi la piglia. (Pazzaglia, 392, 7.)

Port.: Muito sabe a raposa, mas mais quem a toma. (Bohn II, 95.)

Span.: Mucho sabia el cornudo, pero mas quien se las puso. (Bohn II, 95.)

60 Der Fuchs ist Schalk in Haut und Haar und wird noch schlimmer jedes Jahr. - Eiselein, 194.

61 Der Fuchs ist weiss (weise); nach Mariä Lichtmess gehet er nicht vber dass Eyss. - Oec. rur.; Reinsberg VIII, 88.

62 Der Fuchs kann seinen Schwanz nicht bergen. - Blum, 525; Simrock, 2872; Körte, 1657.

Ung.: Ki tetszik farka a rokanak, akar mint dugdossa. (Gaal, 554.)

63 Der Fuchs kommt da hervor, wo er am wenigsten erwartet wird.

64 Der Fuchs kompt so offt vor die fall, biss er gefangen wird. - Lehmann, 244, 10.

65 Der Fuchs könnte den Schwanz noch einmal brauchen.

Es kann eine Zeit kommen, in der man das, was einem augenblicklich unnöthig, überflüssig, feil erscheint, nöthig haben könnte.

Frz.: Il y aura un temps ou les renards auront besoin de leur queue. (Lendroy, 1271.)

66 Der Fuchs lässt das Haar, wo er sich balgt. - Kirchhofer, 276.

67 Der Fuchs lässt nicht von der Art, auch in der Galgenfahrt. - Gaal, 557.

68 Der fuchs lasst seine haar wol, aber sein tück nicht. - Henisch, 1271; Steiger, 443; Kirchhofer, 276.

69 Der Fuchs mag den Schwanz einziehen wie er will, man sieht ihn doch.

70 Der Fuchs meint, dass jeder Hühner fresse (stehle) wie er.

Der Schlechte glaubt, dass die ganze Welt dem Hange unterworfen sei, dem er unterliegt.

Frz.: Il est avis au renard, que chacun mange poule comme lui. (Lendroy, 1619; Bohn I, 20; Cahier, 1518.)

71 Der Fuchs muss aus dem Loche!

72 Der Fuchs muss Hunger leiden, wenn er nicht Mäuse fangen will.

Mhd.: Swelh fuhs sich seines mausens schamt, der musz verderben doch. (Zingerle, 42.)

73 Der fuchs muss offt den hunger mit schlaffen vertreiben. - Henisch, 1271.

74 Der Fuchs sagt: Die Trauben sind sauer.

Frz.: Ainsi dit le renard des maures, quand il n'en peut avoir: elles ne sont point bonnes.

It.: La volpe dice che l'uva e agreste. (Bohn I, 107.)

75 Der Fuchs sagt zum Leuen: Ich habe den Schnupfen. - Eiselein, 192.

Lat.: Vulpes haud corrumpitur muneribus. (Eiselein, 192.)

[Spaltenumbruch]

28 De Foss bitt am schiärpsten ut sinem eigenen Lucke. (Iserlohn.) – Woeste, 68, 73; Firmenich, III, 186, 37.

29 De Foss bitt (beisst) nich, war he liggt. (Rastede.) – Firmenich, III, 27, 59.

Holl.: De vos jaagt nimmer op zijn eigen veld (of: in de nabijheid van zijn hol) (Harrebomée, II, 406.)

30 De Voss lett wol sin ollen Haar, sin ollen Nücken lett he man nig. (Holst.) – Diermissen, 118.

31 De Voss wêt mêr as ên Gat (Lok).Bueren, 190; Schütze, IV, 317.

Von nicht leicht zu fangenden, immer Auswege und Löcher findenden Schlauköpfen.

32 Dem Fuchs fallen die Haare aus, aber sein Sinn bleibt kraus.

33 Dem Fuchs tracht man nach wegen seines beltzs.Lehmann, 546, 5.

34 Dem Fuchse sagt man auch viel Unwahres nach.

35 Dem Fuchse träumt stets vom Hühnerstall.

36 Dem schlafenden Fuchs läuft keine weise Maus in den Mund.Simrock, 6923.

37 Den fuchs inn keiner arbeit leist, wer sich der hoffart nicht befleisst.Henisch, 1274; Petri, II, 77.

38 Den Fuchs kennt man (schon) am Schwanze.Reinsberg II, 56.

Dän.: Rumpen bær vidne nok om ræven. (Prov. dan., 482.)

Lat.: Cauda de vulpe testatur. (Binder I, 179; II, 459; Philippi, I, 76; Seybold, 70; Weber, 49.)

39 Den Fuchs muss man mit Füchsen fangen.Reinsberg III, 93.

Der Schlauheit muss man Schlauheit entgegensetzen, man muss, wie die Franzosen sagen, einem Fuchs gegenüber anderthalber Fuchs sein, oder man muss, wie sich die Venetianer und andere ausdrücken (vgl. Reinsberg III, 93), mit den Füchsen füchseln. (S. Bauer 359, Dieb 229 u. Schalk.)

40 Der Fuchs ändert das Haar und bleibt, was er war.

Der Fuchs verliert das Fell, aber nicht seine Laster, lautet ein parmesanisches Sprichwort. (Reinsberg II, 58.)

Frz.: Le renard mourra dans sa peau.

41 Der Fuchs balgt sich am besten aus, so lang er warm ist. (Wend. Lausitz.)

42 Der Fuchs behält den Schwanz, der Esel die Ohren.

43 Der Fuchs bekommt sein Glück in enger Flasche, ein Storch auf flacher Schüssel.

Von den Neckereien des Schicksals.

44 Der Fuchs, der am Morgen schläft, hat kein fettes Maul (oder: hat keine Federn auf der Zunge).

Frz.: Renard qui dort la matinée, n'a pas la langue emplumée. (Bohn I, 55.)

45 Der Fuchs endert den Balck vnd behelt den (bleibt nach wie vor ein) Schalck.Lehmann, 10, 97; 542, 87; Blum, 130; Ramann, Unterr., IV, 10; Körte, 1669; Simrock, 2876; Eiselein, 192; Sailer, 61; Mayer, II, 143; Reinsberg II, 58.

Dän.: Naar ræven forandrer sin couleur, forandrer han ei sin natur. (Prov. dan., 474.)

Frz.: Dans sa peau mourra le renard. (Lendroy, 1181; Starschedel, 397; Kritzinger, 600.)

Lat.: Vulpes pilos mutat, non mores.

Ung.: Csak a szőret változtatja a róka.

46 Der Fuchs frisst kein Korn, er macht's aber mit seinem Schwanze verworrn.

Span.: A volpe va por o millo e non come, mas dalle con o rabo e sacode. (Bohn I, 204.)

47 Der Fuchs geht nicht zum zweiten mal ins Garn.Simrock, 2870.

Die Neugriechen: Der Fuchs geht nur einmal in die Falle. (Reinsberg III, 96.)

Dän.: Ræven gaaer ei to gange paa eet gilder. (Bohn I, 395.)

48 Der Fuchs geht so lange auf die Hühnerjagd, bis sein Balg zum Kürschner kommt.

Holl.: De vos gaat zoo lang ter jagt, tot dat hij zijne vacht verliest. (Harrebomée, II, 406.)

49 Der Fuchs gräbt tief in den Berg, aber der Jäger gräbt noch tiefer.

50 Der Fuchs grüsst den Zaun um des Gartens willen.Simrock, 2878; Körte, 1655; Kirchhofer, 277; Reinsberg IV, 109.

[Spaltenumbruch] Die Letten sagen: Der Biber grüsst den Teich der Fische wegen. (Reinsberg IV, 109.)

Holl.: De vos groet dan alleen de heg, wanneer hij in den tuin wil. (Harrebomée, II, 406.)

51 Der Fuchs hält hinterm Berge.

Kluge Leute verbergen ihre Absichten und Plane.

Frz.: Le renard cache sa queue. (Starschedel, 337; Kritzinger, 600.)

52 Der Fuchs hat am meisten Muth in seiner Höhle.

Lat.: In cavea fit atrox et aspera vulpes. (Alan, 3; Binder II, 1409.)

53 Der Fuchs hat dem Hund nichts zu gebieten.Lehmann, 225, 21.

54 Der Fuchs hat mehr denn Eine Höhle.Sailer, 61.

55 Der Fuchs hat nichts als seinen Pelz.

Ein türkisches Sprichwort fragt: Was kann ein Fuchs auf den Markt bringen? (Cahier, 2731.)

56 Der Fuchs in der Ebene ist listiger, als der Fuchs in den Bergen.Altmann V.

57 Der fuchs ist arm, so nur ein schlupffloch hat.Henisch, 1271.

58 Der Fuchs ist ins Kloster gegangen (oder: ist Einsiedler, Mönch geworden).

Frz.: Le renard est devenu hermite. – Regnard est devenu moyne. (Leroux, I, 130.)

59 Der Fuchs ist listig, aber der ihn fängt, ist noch listiger.

Engl.: The fox knows much, but more he that catches him. (Bohn II, 95.)

Holl.: Het vosje is gaauw, maar nog gaauwer is hij, die 't vangen kan. (Harrebomée, II, 407.)

It.: Astuta è la volpe, mà più astuto chi la piglia. (Pazzaglia, 392, 7.)

Port.: Muito sabe a raposa, mas mais quem a toma. (Bohn II, 95.)

Span.: Mucho sabia el cornudo, pero mas quien se las puso. (Bohn II, 95.)

60 Der Fuchs ist Schalk in Haut und Haar und wird noch schlimmer jedes Jahr.Eiselein, 194.

61 Der Fuchs ist weiss (weise); nach Mariä Lichtmess gehet er nicht vber dass Eyss.Oec. rur.; Reinsberg VIII, 88.

62 Der Fuchs kann seinen Schwanz nicht bergen.Blum, 525; Simrock, 2872; Körte, 1657.

Ung.: Ki tetszik farka a rókának, akar mint dugdossa. (Gaal, 554.)

63 Der Fuchs kommt da hervor, wo er am wenigsten erwartet wird.

64 Der Fuchs kompt so offt vor die fall, biss er gefangen wird.Lehmann, 244, 10.

65 Der Fuchs könnte den Schwanz noch einmal brauchen.

Es kann eine Zeit kommen, in der man das, was einem augenblicklich unnöthig, überflüssig, feil erscheint, nöthig haben könnte.

Frz.: Il y aura un temps où les renards auront besoin de leur queue. (Lendroy, 1271.)

66 Der Fuchs lässt das Haar, wo er sich balgt.Kirchhofer, 276.

67 Der Fuchs lässt nicht von der Art, auch in der Galgenfahrt.Gaal, 557.

68 Der fuchs lasst seine haar wol, aber sein tück nicht.Henisch, 1271; Steiger, 443; Kirchhofer, 276.

69 Der Fuchs mag den Schwanz einziehen wie er will, man sieht ihn doch.

70 Der Fuchs meint, dass jeder Hühner fresse (stehle) wie er.

Der Schlechte glaubt, dass die ganze Welt dem Hange unterworfen sei, dem er unterliegt.

Frz.: Il est avis au renard, que chacun mange poule comme lui. (Lendroy, 1619; Bohn I, 20; Cahier, 1518.)

71 Der Fuchs muss aus dem Loche!

72 Der Fuchs muss Hunger leiden, wenn er nicht Mäuse fangen will.

Mhd.: Swelh fuhs sich sînes mûsens schamt, der musz verderben doch. (Zingerle, 42.)

73 Der fuchs muss offt den hunger mit schlaffen vertreiben.Henisch, 1271.

74 Der Fuchs sagt: Die Trauben sind sauer.

Frz.: Ainsi dit le renard des mûres, quand il n'en peut avoir: elles ne sont point bonnes.

It.: La volpe dice che l'uva è agreste. (Bohn I, 107.)

75 Der Fuchs sagt zum Leuen: Ich habe den Schnupfen.Eiselein, 192.

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[[621]/0649] 28 De Foss bitt am schiärpsten ut sinem eigenen Lucke. (Iserlohn.) – Woeste, 68, 73; Firmenich, III, 186, 37. 29 De Foss bitt (beisst) nich, war he liggt. (Rastede.) – Firmenich, III, 27, 59. Holl.: De vos jaagt nimmer op zijn eigen veld (of: in de nabijheid van zijn hol) (Harrebomée, II, 406.) 30 De Voss lett wol sin ollen Haar, sin ollen Nücken lett he man nig. (Holst.) – Diermissen, 118. 31 De Voss wêt mêr as ên Gat (Lok). – Bueren, 190; Schütze, IV, 317. Von nicht leicht zu fangenden, immer Auswege und Löcher findenden Schlauköpfen. 32 Dem Fuchs fallen die Haare aus, aber sein Sinn bleibt kraus. 33 Dem Fuchs tracht man nach wegen seines beltzs. – Lehmann, 546, 5. 34 Dem Fuchse sagt man auch viel Unwahres nach. 35 Dem Fuchse träumt stets vom Hühnerstall. 36 Dem schlafenden Fuchs läuft keine weise Maus in den Mund. – Simrock, 6923. 37 Den fuchs inn keiner arbeit leist, wer sich der hoffart nicht befleisst. – Henisch, 1274; Petri, II, 77. 38 Den Fuchs kennt man (schon) am Schwanze. – Reinsberg II, 56. Dän.: Rumpen bær vidne nok om ræven. (Prov. dan., 482.) Lat.: Cauda de vulpe testatur. (Binder I, 179; II, 459; Philippi, I, 76; Seybold, 70; Weber, 49.) 39 Den Fuchs muss man mit Füchsen fangen. – Reinsberg III, 93. Der Schlauheit muss man Schlauheit entgegensetzen, man muss, wie die Franzosen sagen, einem Fuchs gegenüber anderthalber Fuchs sein, oder man muss, wie sich die Venetianer und andere ausdrücken (vgl. Reinsberg III, 93), mit den Füchsen füchseln. (S. Bauer 359, Dieb 229 u. Schalk.) 40 Der Fuchs ändert das Haar und bleibt, was er war. Der Fuchs verliert das Fell, aber nicht seine Laster, lautet ein parmesanisches Sprichwort. (Reinsberg II, 58.) Frz.: Le renard mourra dans sa peau. 41 Der Fuchs balgt sich am besten aus, so lang er warm ist. (Wend. Lausitz.) 42 Der Fuchs behält den Schwanz, der Esel die Ohren. 43 Der Fuchs bekommt sein Glück in enger Flasche, ein Storch auf flacher Schüssel. Von den Neckereien des Schicksals. 44 Der Fuchs, der am Morgen schläft, hat kein fettes Maul (oder: hat keine Federn auf der Zunge). Frz.: Renard qui dort la matinée, n'a pas la langue emplumée. (Bohn I, 55.) 45 Der Fuchs endert den Balck vnd behelt den (bleibt nach wie vor ein) Schalck. – Lehmann, 10, 97; 542, 87; Blum, 130; Ramann, Unterr., IV, 10; Körte, 1669; Simrock, 2876; Eiselein, 192; Sailer, 61; Mayer, II, 143; Reinsberg II, 58. Dän.: Naar ræven forandrer sin couleur, forandrer han ei sin natur. (Prov. dan., 474.) Frz.: Dans sa peau mourra le renard. (Lendroy, 1181; Starschedel, 397; Kritzinger, 600.) Lat.: Vulpes pilos mutat, non mores. Ung.: Csak a szőret változtatja a róka. 46 Der Fuchs frisst kein Korn, er macht's aber mit seinem Schwanze verworrn. Span.: A volpe va por o millo e non come, mas dalle con o rabo e sacode. (Bohn I, 204.) 47 Der Fuchs geht nicht zum zweiten mal ins Garn. – Simrock, 2870. Die Neugriechen: Der Fuchs geht nur einmal in die Falle. (Reinsberg III, 96.) Dän.: Ræven gaaer ei to gange paa eet gilder. (Bohn I, 395.) 48 Der Fuchs geht so lange auf die Hühnerjagd, bis sein Balg zum Kürschner kommt. Holl.: De vos gaat zoo lang ter jagt, tot dat hij zijne vacht verliest. (Harrebomée, II, 406.) 49 Der Fuchs gräbt tief in den Berg, aber der Jäger gräbt noch tiefer. 50 Der Fuchs grüsst den Zaun um des Gartens willen. – Simrock, 2878; Körte, 1655; Kirchhofer, 277; Reinsberg IV, 109. Die Letten sagen: Der Biber grüsst den Teich der Fische wegen. (Reinsberg IV, 109.) Holl.: De vos groet dan alleen de heg, wanneer hij in den tuin wil. (Harrebomée, II, 406.) 51 Der Fuchs hält hinterm Berge. Kluge Leute verbergen ihre Absichten und Plane. Frz.: Le renard cache sa queue. (Starschedel, 337; Kritzinger, 600.) 52 Der Fuchs hat am meisten Muth in seiner Höhle. Lat.: In cavea fit atrox et aspera vulpes. (Alan, 3; Binder II, 1409.) 53 Der Fuchs hat dem Hund nichts zu gebieten. – Lehmann, 225, 21. 54 Der Fuchs hat mehr denn Eine Höhle. – Sailer, 61. 55 Der Fuchs hat nichts als seinen Pelz. Ein türkisches Sprichwort fragt: Was kann ein Fuchs auf den Markt bringen? (Cahier, 2731.) 56 Der Fuchs in der Ebene ist listiger, als der Fuchs in den Bergen. – Altmann V. 57 Der fuchs ist arm, so nur ein schlupffloch hat. – Henisch, 1271. 58 Der Fuchs ist ins Kloster gegangen (oder: ist Einsiedler, Mönch geworden). Frz.: Le renard est devenu hermite. – Regnard est devenu moyne. (Leroux, I, 130.) 59 Der Fuchs ist listig, aber der ihn fängt, ist noch listiger. Engl.: The fox knows much, but more he that catches him. (Bohn II, 95.) Holl.: Het vosje is gaauw, maar nog gaauwer is hij, die 't vangen kan. (Harrebomée, II, 407.) It.: Astuta è la volpe, mà più astuto chi la piglia. (Pazzaglia, 392, 7.) Port.: Muito sabe a raposa, mas mais quem a toma. (Bohn II, 95.) Span.: Mucho sabia el cornudo, pero mas quien se las puso. (Bohn II, 95.) 60 Der Fuchs ist Schalk in Haut und Haar und wird noch schlimmer jedes Jahr. – Eiselein, 194. 61 Der Fuchs ist weiss (weise); nach Mariä Lichtmess gehet er nicht vber dass Eyss. – Oec. rur.; Reinsberg VIII, 88. 62 Der Fuchs kann seinen Schwanz nicht bergen. – Blum, 525; Simrock, 2872; Körte, 1657. Ung.: Ki tetszik farka a rókának, akar mint dugdossa. (Gaal, 554.) 63 Der Fuchs kommt da hervor, wo er am wenigsten erwartet wird. 64 Der Fuchs kompt so offt vor die fall, biss er gefangen wird. – Lehmann, 244, 10. 65 Der Fuchs könnte den Schwanz noch einmal brauchen. Es kann eine Zeit kommen, in der man das, was einem augenblicklich unnöthig, überflüssig, feil erscheint, nöthig haben könnte. Frz.: Il y aura un temps où les renards auront besoin de leur queue. (Lendroy, 1271.) 66 Der Fuchs lässt das Haar, wo er sich balgt. – Kirchhofer, 276. 67 Der Fuchs lässt nicht von der Art, auch in der Galgenfahrt. – Gaal, 557. 68 Der fuchs lasst seine haar wol, aber sein tück nicht. – Henisch, 1271; Steiger, 443; Kirchhofer, 276. 69 Der Fuchs mag den Schwanz einziehen wie er will, man sieht ihn doch. 70 Der Fuchs meint, dass jeder Hühner fresse (stehle) wie er. Der Schlechte glaubt, dass die ganze Welt dem Hange unterworfen sei, dem er unterliegt. Frz.: Il est avis au renard, que chacun mange poule comme lui. (Lendroy, 1619; Bohn I, 20; Cahier, 1518.) 71 Der Fuchs muss aus dem Loche! 72 Der Fuchs muss Hunger leiden, wenn er nicht Mäuse fangen will. Mhd.: Swelh fuhs sich sînes mûsens schamt, der musz verderben doch. (Zingerle, 42.) 73 Der fuchs muss offt den hunger mit schlaffen vertreiben. – Henisch, 1271. 74 Der Fuchs sagt: Die Trauben sind sauer. Frz.: Ainsi dit le renard des mûres, quand il n'en peut avoir: elles ne sont point bonnes. It.: La volpe dice che l'uva è agreste. (Bohn I, 107.) 75 Der Fuchs sagt zum Leuen: Ich habe den Schnupfen. – Eiselein, 192. Lat.: Vulpes haud corrumpitur muneribus. (Eiselein, 192.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [621]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/649>, abgerufen am 24.11.2024.