Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *28 He früst as en Sneider (Schneider). (Holst.) - Schütze, IV, 143.

Weil dieser aus Mangel an Bewegung eher und mehr friert als andere.

*29 He frust as en Sneider, den fraust Pinxten up dem Disk (Tische). - Frommann, VI, 282, 678; für Altmark: Danneil, 75.

*30 Is froirt ihn, a möchte oalle viere an Löffel setzen. (Schles.) - Gomolcke, 657; Frommann, III, 243.

*31 Is froirt mich, dass ich racht anne Gänsehaut krige. - Gomolcke, 658.

*32 Mi frehat so, dat mi dat Hemd to Linwand wath. (Ukermark.)

Wenn jemand sehr friert, so sagt er, er friere so, dass ihm das Hemd zu Leinwand werde.

*33 Mi frehat so, dat mi de Tähn in't Maul schnattern. (Ukermark.)

Mich friert, dass mir die Zähne im Maul klappern.

*34 Mi früst as'n Espenlof. (Altmark.) - Danneil, 206.

Drückt das Zittern vor Kälte aus.


Fries.

Vier Ellen Fries sind wärmer als vier Ellen Kammertuch.


Friese.

1 Alle Friesen Freiherren, die geborenen und die ungeborenen. - Graf, 41, 113; Richthofen, 441, 2.

2 Alle Friesen sitzen auf freiem Stuhl. - Graf, 41, 114; M. Hettema, Oude friesche Wetten (Leeuwarden 1846-51), I, 33, 100 u. 203; II, 73.

3 Die Friesen sind Herren.

Zur Belohnung ihrer Tapferkeit ertheilte ihnen Kaiser Karl den Titel "Herr".

Holl.: Keizer Karel noemde de Friezen heren. (Harrebomee, I, 197.)

4 Wenn der Friese sein Haar mit den Fingern berührt, so kann man ihm glauben.

Bezieht sich auf die Form ihrer frühern Eidesleistung. Sie zogen dabei das Haupthaar an der linken Seite etwas hervor und legten die Finger der rechten Hand darauf.

Holl.: Men kan den Fries gelooven, want hij heeft zijne haaren met de vingeren aangeraakt. (Harrebomee, I, 197.)

5 Wie die Friesen pauken, so antworten die Holländer.

Bezieht sich auf die zwischen Friesen und Holländern stattgefundenen Kämpfe, in denen bald die einen, bald die andern die Oberhand behielten. Ein holländisches Sprichwort geht bestimmter darauf ein: Als de Hollanders van Kenan pogchen, dan pogchen de Friezen van Bauck. (Harrebomee, I, 197.)


Friesländer.

Friesländer findet man in der ganzen Welt. - Parömiakon, 1237.


Friessland.

Aus Friessland1 geht der grade Weg nach Hungarn. - Parömiakon, 1286.

1) Wortspiel von fressen.


Frisch.

1 Die ist frisch vnnd behend, welche den Rock vorm Arss verbrent. - Lehmann, II, 84, 158.

2 Frisch ans Werk, die beste Stärk'.

Lat.: Fac tantum incipias, sponte disertus eris. (Ovid.) (Binder II, 1062.)

3 Frisch auf, ihr Gesellen, die Hühner braten schon. - Fischart, Gesch.

4 Frisch auf, um die Schafe, die Böcke springen. - Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 182.

5 Frisch auf, wir trinken Pfennigbier. - Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 149.

6 Frisch daran, dieweil man kann. - Eiselein, 189.

7 Frisch dran, tödt halb den man. - Franck, I, 26a; Lehmann, 447, 21; Simrock, 2804; Sailer, 141.

8 Frisch, frölich (freundlich, fleissig), fromb ist aller Studenten reichthumb. - Petri, II, 316; Henisch, 1246; Gruter, III, 39.

Lat.: Mens pia, mens hilaris, studiosaque et artis amatrix: hae sunt divitiae, quas studiosus habet. (Binder I, 979; II, 1843; Philippi, I, 247; Seybold, 304.)

9 Frisch, frölich, from vnd frey, das ander Gott befohlen sey. - Petri, II, 316; Henisch, 1245; Eiselein, 189.

10 Frisch, frölich vnd frey, nicht frech dabey. - Petri, II, 316.

[Spaltenumbruch] 11 Frisch, fromm, fröhlich und frei ist aller Studenten Geschrei1. - Aus einer Handschrift von 1574, bei Grimm IV, 207.

1) D. i. Losung.

12 Frisch, her vnd dran: wer sich förcht, ziehe ein Pantzer an. - Gruter, III, 39.

13 Frisch nach der Teutschen art, wer den Kopff bekompt, der scheer den Bard. - Lehmann, 447, 15.

14 Frisch und fröhlich zu seiner Zeit, fromm und treu in Ewigkeit. - Simrock, 2805; Körte, 1604.

15 Frisch, fromm mit Ehren ist mein Begehren. - Hertz, 59.

16 Frisch und fröhlich, fromm und ehrlich. - Zingerle, 42.

17 Frisch vnd ehrlich, gehts anders, so ists beschwerlich. - Lehmann, II, 176, 43; Gruter, III, 39.

18 Frisch vnd frölich in guten manieren, wer solt einem das mögen verkehren! - Henisch, 1250.

19 Frisch vnd gesund als ein Fisch inn einem kühlen Wasser. - Henisch, 1246.

20 Frisch vom leder ist halb gefochten. - Franck, I, 26a.

21 Frisch vom Leder ist halb gewonnen. - Simrock, 2799.

22 Heut' frisch und stark, und morgen im Sarg. - Kirchhofer, 244.

23 Heute frisch und munter, morgen ins Grab hinunter. - Parömiakon, 2937.

24 Ich bin frisch, fröhlich, unverzagt, Gott hat mir nie kein Glück versagt, und wer weiss, wer den andern jagt. (Inschrift.) - Hertz, 65.

*25 Frisch wie ein Hecht.

*26 Hei is so frisch tau Maud, dat hei noch den ganzen hochweisen Rath afdaun kann.

Als ein hamburger Rathsherr den Scharfrichter, welcher auf dem Grasbrok zu Hamburg bei der Hinrichtung der Störtebeker'schen Seeräubergesellschaft bereits 70 Köpfe abgeschlagen hatte, fragte, wie ihm bei der Blutarbeit zu Muthe sei, gab er zur Antwort, er sei so frisch, dass er noch den ganzen Rath abthun könne. (Vgl. Raabe, 69.)


Frisches.

1 Wer vom Frischen getrunken, der muss auch die Neige trinken, sagten die alten Mönche und soffen die Kannen aus. - Klosterspiegel, 8, 16.

2 Wer vom Frischen getrunken hat, muss auch die Neige trinken (oder: trink auch den letzten Tunken). - Simrock, 7498; Körte, 1605.

Altes Mönchs- und Küchenlatein: Qui bibit ex Negibus, ex Frischibus incipit ille.


Frisiren.

Zu viel Frisiren macht den Kopf kahl.

Span.: Muchos adobadores estragan la novia. (Cahier, 3178.)


Frissauf.

Fretupp nimmt mit Schepeln un givt mit Lepeln. (Mecklenburg.)


Frist.

1 Eines Tags frist ist wol eines Jahrs frist. - Lehmann, 803, 15.

2 Es ist noch lang frist biss zum Jüngsten Tag. - Henisch, 1247.

3 Frist ist Goldes werth.

Frz.: Le terme vaut l'argent.

4 Frist kann man nicht haben ohne Gunst. - Graf, 479, 677; Schott, Samml. zu dem deutschen Privatrecht (Leipzig 1771), I, 256.

Sobald das Erkenntniss erfolgt ist, kann der Richter dessen Vollstreckung nicht aufhalten, wenn nicht der Kläger Nachsicht gewährt.

5 Lange frist bestehet hie nicht. - Henisch, 334, 5.

6 Wer frist hat biss zum jüngsten Tag, der hats gut vnd stehet wol in der Welt. - Petri, III, 14.


Frisur.

Dat du de Frisur krigst, säd de Moltmöller, un smet sein Frau op'n Mehlsack. (Holst.) - Hoefer, 761.


Fritz.

1 Fritz verreitet seine Hab' als junger Mann, damit er am Bettelstabe die Füss' einst besser brauchen kann. (Sächs. Voigtland.)

[Spaltenumbruch] *28 He früst as en Snîder (Schneider). (Holst.) – Schütze, IV, 143.

Weil dieser aus Mangel an Bewegung eher und mehr friert als andere.

*29 He frust as en Snîder, den frûst Pinxten up dem Disk (Tische).Frommann, VI, 282, 678; für Altmark: Danneil, 75.

*30 Is froirt ihn, a möchte oalle viere an Löffel setzen. (Schles.) – Gomolcke, 657; Frommann, III, 243.

*31 Is froirt mich, dass ich racht anne Gänsehaut krige.Gomolcke, 658.

*32 Mi frehat so, dat mi dat Hemd to Linwand wath. (Ukermark.)

Wenn jemand sehr friert, so sagt er, er friere so, dass ihm das Hemd zu Leinwand werde.

*33 Mi frehat so, dat mi de Tähn in't Mûl schnattern. (Ukermark.)

Mich friert, dass mir die Zähne im Maul klappern.

*34 Mi früst as'n Espenlôf. (Altmark.) – Danneil, 206.

Drückt das Zittern vor Kälte aus.


Fries.

Vier Ellen Fries sind wärmer als vier Ellen Kammertuch.


Friese.

1 Alle Friesen Freiherren, die geborenen und die ungeborenen.Graf, 41, 113; Richthofen, 441, 2.

2 Alle Friesen sitzen auf freiem Stuhl.Graf, 41, 114; M. Hettema, Oude friesche Wetten (Leeuwarden 1846-51), I, 33, 100 u. 203; II, 73.

3 Die Friesen sind Herren.

Zur Belohnung ihrer Tapferkeit ertheilte ihnen Kaiser Karl den Titel „Herr“.

Holl.: Keizer Karel noemde de Friezen heren. (Harrebomée, I, 197.)

4 Wenn der Friese sein Haar mit den Fingern berührt, so kann man ihm glauben.

Bezieht sich auf die Form ihrer frühern Eidesleistung. Sie zogen dabei das Haupthaar an der linken Seite etwas hervor und legten die Finger der rechten Hand darauf.

Holl.: Men kan den Fries gelooven, want hij heeft zijne haaren met de vingeren aangeraakt. (Harrebomée, I, 197.)

5 Wie die Friesen pauken, so antworten die Holländer.

Bezieht sich auf die zwischen Friesen und Holländern stattgefundenen Kämpfe, in denen bald die einen, bald die andern die Oberhand behielten. Ein holländisches Sprichwort geht bestimmter darauf ein: Als de Hollanders van Kenan pogchen, dan pogchen de Friezen van Bauck. (Harrebomée, I, 197.)


Friesländer.

Friesländer findet man in der ganzen Welt.Parömiakon, 1237.


Friessland.

Aus Friessland1 geht der grade Weg nach Hungarn.Parömiakon, 1286.

1) Wortspiel von fressen.


Frisch.

1 Die ist frisch vnnd behend, welche den Rock vorm Arss verbrent.Lehmann, II, 84, 158.

2 Frisch ans Werk, die beste Stärk'.

Lat.: Fac tantum incipias, sponte disertus eris. (Ovid.) (Binder II, 1062.)

3 Frisch auf, ihr Gesellen, die Hühner braten schon.Fischart, Gesch.

4 Frisch auf, um die Schafe, die Böcke springen.Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 182.

5 Frisch auf, wir trinken Pfennigbier.Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 149.

6 Frisch daran, dieweil man kann.Eiselein, 189.

7 Frisch dran, tödt halb den man.Franck, I, 26a; Lehmann, 447, 21; Simrock, 2804; Sailer, 141.

8 Frisch, frölich (freundlich, fleissig), fromb ist aller Studenten reichthumb.Petri, II, 316; Henisch, 1246; Gruter, III, 39.

Lat.: Mens pia, mens hilaris, studiosaque et artis amatrix: hae sunt divitiae, quas studiosus habet. (Binder I, 979; II, 1843; Philippi, I, 247; Seybold, 304.)

9 Frisch, frölich, from vnd frey, das ander Gott befohlen sey.Petri, II, 316; Henisch, 1245; Eiselein, 189.

10 Frisch, frölich vnd frey, nicht frech dabey.Petri, II, 316.

[Spaltenumbruch] 11 Frisch, fromm, fröhlich und frei ist aller Studenten Geschrei1. – Aus einer Handschrift von 1574, bei Grimm IV, 207.

1) D. i. Losung.

12 Frisch, her vnd dran: wer sich förcht, ziehe ein Pantzer an.Gruter, III, 39.

13 Frisch nach der Teutschen art, wer den Kopff bekompt, der scheer den Bard.Lehmann, 447, 15.

14 Frisch und fröhlich zu seiner Zeit, fromm und treu in Ewigkeit.Simrock, 2805; Körte, 1604.

15 Frisch, fromm mit Ehren ist mein Begehren.Hertz, 59.

16 Frisch und fröhlich, fromm und ehrlich.Zingerle, 42.

17 Frisch vnd ehrlich, gehts anders, so ists beschwerlich.Lehmann, II, 176, 43; Gruter, III, 39.

18 Frisch vnd frölich in guten manieren, wer solt einem das mögen verkehren!Henisch, 1250.

19 Frisch vnd gesund als ein Fisch inn einem kühlen Wasser.Henisch, 1246.

20 Frisch vom leder ist halb gefochten.Franck, I, 26a.

21 Frisch vom Leder ist halb gewonnen.Simrock, 2799.

22 Heut' frisch und stark, und morgen im Sarg.Kirchhofer, 244.

23 Heute frisch und munter, morgen ins Grab hinunter.Parömiakon, 2937.

24 Ich bin frisch, fröhlich, unverzagt, Gott hat mir nie kein Glück versagt, und wer weiss, wer den andern jagt. (Inschrift.) – Hertz, 65.

*25 Frisch wie ein Hecht.

*26 Hei is so frisch tau Maud, dat hei noch den ganzen hochweisen Rath afdaun kann.

Als ein hamburger Rathsherr den Scharfrichter, welcher auf dem Grasbrok zu Hamburg bei der Hinrichtung der Störtebeker'schen Seeräubergesellschaft bereits 70 Köpfe abgeschlagen hatte, fragte, wie ihm bei der Blutarbeit zu Muthe sei, gab er zur Antwort, er sei so frisch, dass er noch den ganzen Rath abthun könne. (Vgl. Raabe, 69.)


Frisches.

1 Wer vom Frischen getrunken, der muss auch die Neige trinken, sagten die alten Mönche und soffen die Kannen aus.Klosterspiegel, 8, 16.

2 Wer vom Frischen getrunken hat, muss auch die Neige trinken (oder: trink auch den letzten Tunken).Simrock, 7498; Körte, 1605.

Altes Mönchs- und Küchenlatein: Qui bibit ex Negibus, ex Frischibus incipit ille.


Frisiren.

Zu viel Frisiren macht den Kopf kahl.

Span.: Muchos adobadores estragan la novia. (Cahier, 3178.)


Frissauf.

Frêtupp nimmt mit Schêpeln un givt mit Lêpeln. (Mecklenburg.)


Frist.

1 Eines Tags frist ist wol eines Jahrs frist.Lehmann, 803, 15.

2 Es ist noch lang frist biss zum Jüngsten Tag.Henisch, 1247.

3 Frist ist Goldes werth.

Frz.: Le terme vaut l'argent.

4 Frist kann man nicht haben ohne Gunst.Graf, 479, 677; Schott, Samml. zu dem deutschen Privatrecht (Leipzig 1771), I, 256.

Sobald das Erkenntniss erfolgt ist, kann der Richter dessen Vollstreckung nicht aufhalten, wenn nicht der Kläger Nachsicht gewährt.

5 Lange frist bestehet hie nicht.Henisch, 334, 5.

6 Wer frist hat biss zum jüngsten Tag, der hats gut vnd stehet wol in der Welt.Petri, III, 14.


Frisur.

Dat du de Frisur krigst, säd de Moltmöller, un smêt sîn Frû op'n Mehlsack. (Holst.) – Hoefer, 761.


Fritz.

1 Fritz verreitet seine Hab' als junger Mann, damit er am Bettelstabe die Füss' einst besser brauchen kann. (Sächs. Voigtland.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0636" n="[608]"/><cb n="1215"/>
*28 He früst as en Snîder (Schneider).</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, IV, 143.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Weil dieser aus Mangel an Bewegung eher und mehr friert als andere.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*29 He frust as en Snîder, den frûst Pinxten up dem Disk (Tische).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, VI, 282, 678;</hi> für Altmark: <hi rendition="#i">Danneil, 75.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*30 Is froirt ihn, a möchte oalle viere an Löffel setzen.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Gomolcke, 657; Frommann, III, 243.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*31 Is froirt mich, dass ich racht anne Gänsehaut krige.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gomolcke, 658.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*32 Mi frehat so, dat mi dat Hemd to Linwand wath.</hi> (<hi rendition="#i">Ukermark.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn jemand sehr friert, so sagt er, er friere so, dass ihm das Hemd zu Leinwand werde.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*33 Mi frehat so, dat mi de Tähn in't Mûl schnattern.</hi> (<hi rendition="#i">Ukermark.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Mich friert, dass mir die Zähne im Maul klappern.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*34 Mi früst as'n Espenlôf.</hi> (<hi rendition="#i">Altmark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Danneil, 206.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Drückt das Zittern vor Kälte aus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Fries.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Vier Ellen Fries sind wärmer als vier Ellen Kammertuch.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Friese.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Alle Friesen Freiherren, die geborenen und die ungeborenen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 41, 113; Richthofen, 441, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Alle Friesen sitzen auf freiem Stuhl.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 41, 114; M. Hettema, Oude friesche Wetten (Leeuwarden 1846-51), I, 33, 100 u. 203; II, 73.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Die Friesen sind Herren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Zur Belohnung ihrer Tapferkeit ertheilte ihnen Kaiser Karl den Titel &#x201E;Herr&#x201C;.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Keizer Karel noemde de Friezen heren. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 197.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Wenn der Friese sein Haar mit den Fingern berührt, so kann man ihm glauben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bezieht sich auf die Form ihrer frühern Eidesleistung. Sie zogen dabei das Haupthaar an der linken Seite etwas hervor und legten die Finger der rechten Hand darauf.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Men kan den Fries gelooven, want hij heeft zijne haaren met de vingeren aangeraakt. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 197.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Wie die Friesen pauken, so antworten die Holländer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bezieht sich auf die zwischen Friesen und Holländern stattgefundenen Kämpfe, in denen bald die einen, bald die andern die Oberhand behielten. Ein holländisches Sprichwort geht bestimmter darauf ein: Als de Hollanders van Kenan pogchen, dan pogchen de Friezen van Bauck. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 197.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Friesländer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Friesländer findet man in der ganzen Welt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1237.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Friessland.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Aus Friessland<hi rendition="#sup">1</hi> geht der grade Weg nach Hungarn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1286.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Wortspiel von fressen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Frisch.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Die ist frisch vnnd behend, welche den Rock vorm Arss verbrent.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 84, 158.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Frisch ans Werk, die beste Stärk'.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Fac tantum incipias, sponte disertus eris. (<hi rendition="#i">Ovid.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 1062.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Frisch auf, ihr Gesellen, die Hühner braten schon.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart, Gesch.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Frisch auf, um die Schafe, die Böcke springen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 182.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Frisch auf, wir trinken Pfennigbier.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 149.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Frisch daran, dieweil man kann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 189.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Frisch dran, tödt halb den man.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 26<hi rendition="#sup">a</hi>; Lehmann, 447, 21; Simrock, 2804; Sailer, 141.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Frisch, frölich (freundlich, fleissig), fromb ist aller Studenten reichthumb.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 316; Henisch, 1246; Gruter, III, 39.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Mens pia, mens hilaris, studiosaque et artis amatrix: hae sunt divitiae, quas studiosus habet. (<hi rendition="#i">Binder I, 979; II, 1843; Philippi, I, 247; Seybold, 304.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Frisch, frölich, from vnd frey, das ander Gott befohlen sey.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 316; Henisch, 1245; Eiselein, 189.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Frisch, frölich vnd frey, nicht frech dabey.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 316.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1216"/>
11 Frisch, fromm, fröhlich und frei ist aller Studenten Geschrei<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> &#x2013; Aus einer Handschrift von 1574, bei <hi rendition="#i">Grimm IV, 207.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) D. i. Losung.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Frisch, her vnd dran: wer sich förcht, ziehe ein Pantzer an.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 39.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Frisch nach der Teutschen art, wer den Kopff bekompt, der scheer den Bard.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 447, 15.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Frisch und fröhlich zu seiner Zeit, fromm und treu in Ewigkeit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 2805; Körte, 1604.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Frisch, fromm mit Ehren ist mein Begehren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hertz, 59.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Frisch und fröhlich, fromm und ehrlich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zingerle, 42.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Frisch vnd ehrlich, gehts anders, so ists beschwerlich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 176, 43; Gruter, III, 39.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Frisch vnd frölich in guten manieren, wer solt einem das mögen verkehren!</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1250.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Frisch vnd gesund als ein Fisch inn einem kühlen Wasser.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1246.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">20 Frisch vom leder ist halb gefochten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 26<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Frisch vom Leder ist halb gewonnen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 2799.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Heut' frisch und stark, und morgen im Sarg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 244.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Heute frisch und munter, morgen ins Grab hinunter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2937.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Ich bin frisch, fröhlich, unverzagt, Gott hat mir nie kein Glück versagt, und wer weiss, wer den andern jagt.</hi> (<hi rendition="#i">Inschrift.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Hertz, 65.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*25 Frisch wie ein Hecht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*26 Hei is so frisch tau Maud, dat hei noch den ganzen hochweisen Rath afdaun kann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Als ein hamburger Rathsherr den Scharfrichter, welcher auf dem Grasbrok zu Hamburg bei der Hinrichtung der Störtebeker'schen Seeräubergesellschaft bereits 70 Köpfe abgeschlagen hatte, fragte, wie ihm bei der Blutarbeit zu Muthe sei, gab er zur Antwort, er sei so frisch, dass er noch den ganzen Rath abthun könne. (Vgl. <hi rendition="#i">Raabe, 69.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Frisches.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Wer vom Frischen getrunken, der muss auch die Neige trinken, sagten die alten Mönche und soffen die Kannen aus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 8, 16.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Wer vom Frischen getrunken hat, muss auch die Neige trinken (oder: trink auch den letzten Tunken).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 7498; Körte, 1605.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Altes Mönchs- und Küchenlatein: Qui bibit ex Negibus, ex Frischibus incipit ille.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Frisiren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Zu viel Frisiren macht den Kopf kahl.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Muchos adobadores estragan la novia. (<hi rendition="#i">Cahier, 3178.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Frissauf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Frêtupp nimmt mit Schêpeln un givt mit Lêpeln.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Frist.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Eines Tags frist ist wol eines Jahrs frist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 803, 15.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Es ist noch lang frist biss zum Jüngsten Tag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1247.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Frist ist Goldes werth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le terme vaut l'argent.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Frist kann man nicht haben ohne Gunst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 479, 677; Schott, Samml. zu dem deutschen Privatrecht (Leipzig 1771), I, 256.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sobald das Erkenntniss erfolgt ist, kann der Richter dessen Vollstreckung nicht aufhalten, wenn nicht der Kläger Nachsicht gewährt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Lange frist bestehet hie nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 334, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Wer frist hat biss zum jüngsten Tag, der hats gut vnd stehet wol in der Welt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, III, 14.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Frisur.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Dat du de Frisur krigst, säd de Moltmöller, un smêt sîn Frû op'n Mehlsack.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 761.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Fritz.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Fritz verreitet seine Hab' als junger Mann, damit er am Bettelstabe die Füss' einst besser brauchen kann.</hi> (<hi rendition="#i">Sächs. Voigtland.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[608]/0636] *28 He früst as en Snîder (Schneider). (Holst.) – Schütze, IV, 143. Weil dieser aus Mangel an Bewegung eher und mehr friert als andere. *29 He frust as en Snîder, den frûst Pinxten up dem Disk (Tische). – Frommann, VI, 282, 678; für Altmark: Danneil, 75. *30 Is froirt ihn, a möchte oalle viere an Löffel setzen. (Schles.) – Gomolcke, 657; Frommann, III, 243. *31 Is froirt mich, dass ich racht anne Gänsehaut krige. – Gomolcke, 658. *32 Mi frehat so, dat mi dat Hemd to Linwand wath. (Ukermark.) Wenn jemand sehr friert, so sagt er, er friere so, dass ihm das Hemd zu Leinwand werde. *33 Mi frehat so, dat mi de Tähn in't Mûl schnattern. (Ukermark.) Mich friert, dass mir die Zähne im Maul klappern. *34 Mi früst as'n Espenlôf. (Altmark.) – Danneil, 206. Drückt das Zittern vor Kälte aus. Fries. Vier Ellen Fries sind wärmer als vier Ellen Kammertuch. Friese. 1 Alle Friesen Freiherren, die geborenen und die ungeborenen. – Graf, 41, 113; Richthofen, 441, 2. 2 Alle Friesen sitzen auf freiem Stuhl. – Graf, 41, 114; M. Hettema, Oude friesche Wetten (Leeuwarden 1846-51), I, 33, 100 u. 203; II, 73. 3 Die Friesen sind Herren. Zur Belohnung ihrer Tapferkeit ertheilte ihnen Kaiser Karl den Titel „Herr“. Holl.: Keizer Karel noemde de Friezen heren. (Harrebomée, I, 197.) 4 Wenn der Friese sein Haar mit den Fingern berührt, so kann man ihm glauben. Bezieht sich auf die Form ihrer frühern Eidesleistung. Sie zogen dabei das Haupthaar an der linken Seite etwas hervor und legten die Finger der rechten Hand darauf. Holl.: Men kan den Fries gelooven, want hij heeft zijne haaren met de vingeren aangeraakt. (Harrebomée, I, 197.) 5 Wie die Friesen pauken, so antworten die Holländer. Bezieht sich auf die zwischen Friesen und Holländern stattgefundenen Kämpfe, in denen bald die einen, bald die andern die Oberhand behielten. Ein holländisches Sprichwort geht bestimmter darauf ein: Als de Hollanders van Kenan pogchen, dan pogchen de Friezen van Bauck. (Harrebomée, I, 197.) Friesländer. Friesländer findet man in der ganzen Welt. – Parömiakon, 1237. Friessland. Aus Friessland1 geht der grade Weg nach Hungarn. – Parömiakon, 1286. 1) Wortspiel von fressen. Frisch. 1 Die ist frisch vnnd behend, welche den Rock vorm Arss verbrent. – Lehmann, II, 84, 158. 2 Frisch ans Werk, die beste Stärk'. Lat.: Fac tantum incipias, sponte disertus eris. (Ovid.) (Binder II, 1062.) 3 Frisch auf, ihr Gesellen, die Hühner braten schon. – Fischart, Gesch. 4 Frisch auf, um die Schafe, die Böcke springen. – Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 182. 5 Frisch auf, wir trinken Pfennigbier. – Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 149. 6 Frisch daran, dieweil man kann. – Eiselein, 189. 7 Frisch dran, tödt halb den man. – Franck, I, 26a; Lehmann, 447, 21; Simrock, 2804; Sailer, 141. 8 Frisch, frölich (freundlich, fleissig), fromb ist aller Studenten reichthumb. – Petri, II, 316; Henisch, 1246; Gruter, III, 39. Lat.: Mens pia, mens hilaris, studiosaque et artis amatrix: hae sunt divitiae, quas studiosus habet. (Binder I, 979; II, 1843; Philippi, I, 247; Seybold, 304.) 9 Frisch, frölich, from vnd frey, das ander Gott befohlen sey. – Petri, II, 316; Henisch, 1245; Eiselein, 189. 10 Frisch, frölich vnd frey, nicht frech dabey. – Petri, II, 316. 11 Frisch, fromm, fröhlich und frei ist aller Studenten Geschrei1. – Aus einer Handschrift von 1574, bei Grimm IV, 207. 1) D. i. Losung. 12 Frisch, her vnd dran: wer sich förcht, ziehe ein Pantzer an. – Gruter, III, 39. 13 Frisch nach der Teutschen art, wer den Kopff bekompt, der scheer den Bard. – Lehmann, 447, 15. 14 Frisch und fröhlich zu seiner Zeit, fromm und treu in Ewigkeit. – Simrock, 2805; Körte, 1604. 15 Frisch, fromm mit Ehren ist mein Begehren. – Hertz, 59. 16 Frisch und fröhlich, fromm und ehrlich. – Zingerle, 42. 17 Frisch vnd ehrlich, gehts anders, so ists beschwerlich. – Lehmann, II, 176, 43; Gruter, III, 39. 18 Frisch vnd frölich in guten manieren, wer solt einem das mögen verkehren! – Henisch, 1250. 19 Frisch vnd gesund als ein Fisch inn einem kühlen Wasser. – Henisch, 1246. 20 Frisch vom leder ist halb gefochten. – Franck, I, 26a. 21 Frisch vom Leder ist halb gewonnen. – Simrock, 2799. 22 Heut' frisch und stark, und morgen im Sarg. – Kirchhofer, 244. 23 Heute frisch und munter, morgen ins Grab hinunter. – Parömiakon, 2937. 24 Ich bin frisch, fröhlich, unverzagt, Gott hat mir nie kein Glück versagt, und wer weiss, wer den andern jagt. (Inschrift.) – Hertz, 65. *25 Frisch wie ein Hecht. *26 Hei is so frisch tau Maud, dat hei noch den ganzen hochweisen Rath afdaun kann. Als ein hamburger Rathsherr den Scharfrichter, welcher auf dem Grasbrok zu Hamburg bei der Hinrichtung der Störtebeker'schen Seeräubergesellschaft bereits 70 Köpfe abgeschlagen hatte, fragte, wie ihm bei der Blutarbeit zu Muthe sei, gab er zur Antwort, er sei so frisch, dass er noch den ganzen Rath abthun könne. (Vgl. Raabe, 69.) Frisches. 1 Wer vom Frischen getrunken, der muss auch die Neige trinken, sagten die alten Mönche und soffen die Kannen aus. – Klosterspiegel, 8, 16. 2 Wer vom Frischen getrunken hat, muss auch die Neige trinken (oder: trink auch den letzten Tunken). – Simrock, 7498; Körte, 1605. Altes Mönchs- und Küchenlatein: Qui bibit ex Negibus, ex Frischibus incipit ille. Frisiren. Zu viel Frisiren macht den Kopf kahl. Span.: Muchos adobadores estragan la novia. (Cahier, 3178.) Frissauf. Frêtupp nimmt mit Schêpeln un givt mit Lêpeln. (Mecklenburg.) Frist. 1 Eines Tags frist ist wol eines Jahrs frist. – Lehmann, 803, 15. 2 Es ist noch lang frist biss zum Jüngsten Tag. – Henisch, 1247. 3 Frist ist Goldes werth. Frz.: Le terme vaut l'argent. 4 Frist kann man nicht haben ohne Gunst. – Graf, 479, 677; Schott, Samml. zu dem deutschen Privatrecht (Leipzig 1771), I, 256. Sobald das Erkenntniss erfolgt ist, kann der Richter dessen Vollstreckung nicht aufhalten, wenn nicht der Kläger Nachsicht gewährt. 5 Lange frist bestehet hie nicht. – Henisch, 334, 5. 6 Wer frist hat biss zum jüngsten Tag, der hats gut vnd stehet wol in der Welt. – Petri, III, 14. Frisur. Dat du de Frisur krigst, säd de Moltmöller, un smêt sîn Frû op'n Mehlsack. (Holst.) – Hoefer, 761. Fritz. 1 Fritz verreitet seine Hab' als junger Mann, damit er am Bettelstabe die Füss' einst besser brauchen kann. (Sächs. Voigtland.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/636
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [608]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/636>, abgerufen am 23.11.2024.