Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 679 Wer keine Frau hat, will verzagen, wer eine hat, der ist geschlagen. - Reinsberg I, 103. 680 Wer könnte alte Frauen jung machen, der wäre bald reich. Die Spanier scheinen ein Mittel zu besitzen, sie sagen: Wer jungen Frauen will geben Farbe und alten die Runzeln will rauben, der lasse sie essen Brot und Trauben. 681 Wer lieb hat seine Frau, der führt sie nicht zur Schau. Holl.: Die zijne vrouw lief heeft, late ze t' huis. (Harrebomee, II, 419.) 682 Wer liebt schöne f'rawen, der kann nicht hoch Häuser bawen. - Henisch, 1196. 683 Wer mit bösen frawen pflugen will, der macht der krummen furchen vil. - Henisch, 1195. 684 Wer mit einer zänkischen Frau zeucht im Pflug, hat Höll' und Fegefeuer genug. "Ein rinnend Tach zur Winters frist ist gleich ein Frauw, die zenckisch ist. Hell vnd Fegteuffel hat genug, wer mit einer solchen zeucht im Pflug." (Brandt, Nsch., 64; Kloster, I, 571.) 685 Wer mit Frauen kauft, verliert sein Kaufgeld. - Graf, 152, 54. Da Frauen ohne Zustimmung ihres Ehegatten, der als ihr Vormund galt, kein Rechtsgeschäft gültig vollziehen konnten; so konnte der, welcher sich in ein solches mit ihnen einliess, leicht zu Schaden kommen, wenn der Ehemann die Genehmigung verweigerte. 686 Wer mit Frauen viel verkoren, hat bald den Kopf verloren. 687 Wer mit schönen Frauen trinkt, der weiss nicht, was die Uhr pinkt. Dän.: Der qveldes ikke som qvinder drikke. (Prov. dan., 120.) 688 Wer sein Fraw lobt vnd sein Kunst, der wer jhr gern ab vmbsunst. - Gruter, III, 110; Lehmann, II, 876, 228; Reinsberg, I, 136. 689 Wer sein Fraw schlegt mit eim Bengel, der ist vor Gott ein heiliger Engel. - Gruter, III, 110; Lehmann, II, 876, 229. 690 Wer sein Fraw schlegt vnd nicht trift, dem verzeiht Gott seine Sünde nit. - Gruter, III, 110; Lehmann, II, 876, 230. 691 Wer seine Frau blos wegen der Mitgift wählt, der wird vom nächsten Tage mit Reue gequält. 692 Wer seine Frau einem Pfaffen vertraut, der hat für den Bock den Garten (oder Hafer) gebaut. Die Spanier sagen: Spiele nicht Karten mit einem Alcalden und vertrau' deine Frau keinem Mönche. 693 Wer seine Frau ins Kloster schickt, bekommt was er will und obenein nachher ein Kind. 694 Wer seine Frau lässt gehn zu jedem Fest, sein Pferd aus jeder Pfütze (Lache) trinken lässt, hat bald eine Mähr' im Stall und eine Hur' im Nest. Frz.: Abbreuver son cheval a tous guetz, mener sa femme a tous festins, de son cheval on faict une rosse et de sa femme une catin. (Leroux, I, 142.) Holl.: Die zijne merrie laat drinken bij alle beesten, die zijne dochter laat gaan tot alle feesten, heeft binnen 't jaar dit ongeval: een hoer in huis, een guil op stal. (Harrebomee, I, 191.) 695 Wer seine Frau lobt und sein Compost, der wär' sie beide gern los. - Simrock, 6566; Körte, 1499; Reinsberg I, 36. Holl.: Zijn paard, zijn zwaard, zijn wijn en vrouw, die prees geen man dan met berouw. (Harrebomee, II, 423.) Poln.: Przed gosciem zony nie chwal, czeladzi swej nie zalecaj, z koniem sie nie popisaj. (Wurzbach I, 269.) 696 Wer seine Frau schlägt, der schlägt mit seiner linken Hand die rechte. Dän.: Hvo som slar sin hustru, slar sin venstre haand med den höire. (Prov. dan., 511.) 697 Wer seine Frau und einen Heller verliert, der hat einen grossen Verlust an seinem Heller. 698 Wer seine Frau von draussen gebracht, hat sein Haus zur Schenke (Herberge) gemacht. Wegen der häufigen Besuche verarmter, heruntergekommener Verwandten. Gegen Eheschliessungen mit Personen aus der Ferne, deren Familienverhältnisse man nicht kennt. 699 Wer seiner Frau ein Geheimniss mittheilt, kann noch nicht lange verheirathet sein. - Reinsberg I, 15. [Spaltenumbruch] 700 Wer seiner Frau erlaubt, ihren Fuss auf seine Zehen zu setzen, den wird sie morgen in den Nacken treten. Frz.: Ne souffre a ta femme pour rien de mettre son pied sur le tien, car lendemain la pute beste le voudroit mettre sur ta teste. (Leroux, I, 149; Kritzinger, 307.) 701 Wer seiner Frauen Hausknecht ist, hat einen schlimmen Dienst. Dän.: Det er ondt at vaere sin kones nögling. (Prov. dan., 431.) 702 Wer sich von seiner ersten Frau scheidet, über den vergiesst der Altar selbst Thränen. 703 Wer sin Frow mit fremder spart, der hat sin Ehr' nicht wol bewahrt. 704 Wer will haben eine brave Frau, nicht auf Schönheit, sondern Güte schau'. 705 Wer wissen will, ob eine Frau schön, muss sie beim Aufstehen sehn. D. h. vor der Toilette. 706 Wie die Frau einteigt, so wird das Brot. Dän.: Did kommer kage som kone vil (enten varm eller kold). (Prov. dan., 331.) 707 Wie die Frau ist vom Haus, so sieht's im Zimmer aus. 708 Wie die fraw, also ist die magt. - Franck, II, 109b; Tappius, 175b; Gruter, I, 84; Henisch, 1198; Eyering, III, 555; Petri, II, 788; Simrock, 2609; Eiselein, 178; Körte, 1495; Kirchhofer, 204; Schmitz, 178, 12; Reinsberg I, 153. Engl.: Hackney mistress, hackney maid. (Bohn II, 99.) - Like mistress, like maid. (Gaal, 486.) Frz.: A telle dame, telle chambriere. (Cahier, 288.) - Telle est la maeitresse, telle est la servante. It.: Qual e la padrona, tal e la serva. (Gaal, 486.) - Tale e la cagnuola, quale e la signora. Lat.: Catulae dominas imitantes. (Eiselein, 178.) - Qualis hera, tales pedissequae. (Cicero.) (Philippi, II, 120.) 709 Wie einer der Frau Gut einzieht, so soll er es wieder ausrichten. - Graf, 154, 95; Kothing, Rechtsquellen der Bezirke des Cantons Schwyz (Basel 1853), 339, 2. Das eingebrachte Vermögen der Frau soll während der Ehe keine Minderung erleiden, vielmehr, wenn dies geschehen, aus des Mannes Nachlass ergänzt werden. 710 Wie Frauen lieben den Spiegel, so hassen sie den Tiegel. 711 Wie klein eine Frau auch ist, sie übertrifft den Teufel an List. 712 Wie oft die Frauen schwatzen und die Hunde pissen, wer kann das wissen. 713 Wie unsere liebe Frau übers Gebirg geht, so geht sie auch wieder zurück. - Baumgarten, 50. Man glaubt, wenn es an Mariä Heimsuchung regnet, so regne es 40 Tage nacheinander, d. h. es ist sechs Wochen regnerisches Wetter. 714 Will die Frau nicht, so hilft etwa die Magd. - Eiselein, 180. Lat.: Si nolit uxor, veniat ancilla. (Eiselein, 180.) 715 Will eine Frau nicht guter Hoffnung werden, so stelle sie in den Schatten von Klostererden. - Klosterspiegel, 75, 5. 716 Will eine Frau zur Hoffnung kommen, so muss sie eine Wallfahrt zu einem Ordensheiligen thun. - Klosterspiegel, 27, 8. 717 Willst du eine Frau nehmen, zieh mehr die Ohren als die Augen zu Hülfe (Rathe). - Simrock, 2637; Venedey, 97; Körte, 1494. Frz.: Il faut chercher une femme avec les oreilles plutot qu'avec les yeux. 718 Wird die Frau zur Bübin, so erfährt es ihr Mann am letzten. (S. 571.) - Simrock, 2623; Eiselein, 178; Reinsberg I, 142. 719 Wo alles Frau und Fräulein ist, wer fegt denn da das Haus? Span.: Yo duenna y vos doncella, ?quien barrera la casa (Bohn I, 262.) 720 Wo die Frau die Hosen anhat, da ist der Wirth der Teufel. (Wend. Lausitz.) Kroatische Sprichwörter geben die Bedingung an, unter der die Frau nur zum Hosentragen soll gelangen können: Wo die Frau die Hosen trägt, der Mann selten recht schlägt. Wo die Frau die Hosen trägt in Ruh', haut der Mann selten gut zu. (S. 457.)
[Spaltenumbruch] 679 Wer keine Frau hat, will verzagen, wer eine hat, der ist geschlagen. – Reinsberg I, 103. 680 Wer könnte alte Frauen jung machen, der wäre bald reich. Die Spanier scheinen ein Mittel zu besitzen, sie sagen: Wer jungen Frauen will geben Farbe und alten die Runzeln will rauben, der lasse sie essen Brot und Trauben. 681 Wer lieb hat seine Frau, der führt sie nicht zur Schau. Holl.: Die zijne vrouw lief heeft, late ze t' huis. (Harrebomée, II, 419.) 682 Wer liebt schöne f'rawen, der kann nicht hoch Häuser bawen. – Henisch, 1196. 683 Wer mit bösen frawen pflugen will, der macht der krummen furchen vil. – Henisch, 1195. 684 Wer mit einer zänkischen Frau zeucht im Pflug, hat Höll' und Fegefeuer genug. „Ein rinnend Tach zur Winters frist ist gleich ein Frauw, die zenckisch ist. Hell vnd Fegteuffel hat genug, wer mit einer solchen zeucht im Pflug.“ (Brandt, Nsch., 64; Kloster, I, 571.) 685 Wer mit Frauen kauft, verliert sein Kaufgeld. – Graf, 152, 54. 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Frz.: Abbreuver son cheval à tous guetz, mener sa femme à tous festins, de son cheval on faict une rosse et de sa femme une catin. (Leroux, I, 142.) Holl.: Die zijne merrie laat drinken bij alle beesten, die zijne dochter laat gaan tot alle feesten, heeft binnen 't jaar dit ongeval: een hoer in huis, een guil op stal. (Harrebomée, I, 191.) 695 Wer seine Frau lobt und sein Compost, der wär' sie beide gern los. – Simrock, 6566; Körte, 1499; Reinsberg I, 36. Holl.: Zijn paard, zijn zwaard, zijn wijn en vrouw, die prees geen man dan met berouw. (Harrebomée, II, 423.) Poln.: Przed gosciem zony nie chwal, czeladzi swej nie zalecaj, z koniem sie nie popisaj. (Wurzbach I, 269.) 696 Wer seine Frau schlägt, der schlägt mit seiner linken Hand die rechte. Dän.: Hvo som slar sin hustru, slar sin venstre haand med den høire. 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679 Wer keine Frau hat, will verzagen, wer eine hat, der ist geschlagen. – Reinsberg I, 103.
680 Wer könnte alte Frauen jung machen, der wäre bald reich.
Die Spanier scheinen ein Mittel zu besitzen, sie sagen: Wer jungen Frauen will geben Farbe und alten die Runzeln will rauben, der lasse sie essen Brot und Trauben.
681 Wer lieb hat seine Frau, der führt sie nicht zur Schau.
Holl.: Die zijne vrouw lief heeft, late ze t' huis. (Harrebomée, II, 419.)
682 Wer liebt schöne f'rawen, der kann nicht hoch Häuser bawen. – Henisch, 1196.
683 Wer mit bösen frawen pflugen will, der macht der krummen furchen vil. – Henisch, 1195.
684 Wer mit einer zänkischen Frau zeucht im Pflug, hat Höll' und Fegefeuer genug.
„Ein rinnend Tach zur Winters frist ist gleich ein Frauw, die zenckisch ist. Hell vnd Fegteuffel hat genug, wer mit einer solchen zeucht im Pflug.“ (Brandt, Nsch., 64; Kloster, I, 571.)
685 Wer mit Frauen kauft, verliert sein Kaufgeld. – Graf, 152, 54.
Da Frauen ohne Zustimmung ihres Ehegatten, der als ihr Vormund galt, kein Rechtsgeschäft gültig vollziehen konnten; so konnte der, welcher sich in ein solches mit ihnen einliess, leicht zu Schaden kommen, wenn der Ehemann die Genehmigung verweigerte.
686 Wer mit Frauen viel verkoren, hat bald den Kopf verloren.
687 Wer mit schönen Frauen trinkt, der weiss nicht, was die Uhr pinkt.
Dän.: Der qveldes ikke som qvinder drikke. (Prov. dan., 120.)
688 Wer sein Fraw lobt vnd sein Kunst, der wer jhr gern ab vmbsunst. – Gruter, III, 110; Lehmann, II, 876, 228; Reinsberg, I, 136.
689 Wer sein Fraw schlegt mit eim Bengel, der ist vor Gott ein heiliger Engel. – Gruter, III, 110; Lehmann, II, 876, 229.
690 Wer sein Fraw schlegt vnd nicht trift, dem verzeiht Gott seine Sünde nit. – Gruter, III, 110; Lehmann, II, 876, 230.
691 Wer seine Frau blos wegen der Mitgift wählt, der wird vom nächsten Tage mit Reue gequält.
692 Wer seine Frau einem Pfaffen vertraut, der hat für den Bock den Garten (oder Hafer) gebaut.
Die Spanier sagen: Spiele nicht Karten mit einem Alcalden und vertrau' deine Frau keinem Mönche.
693 Wer seine Frau ins Kloster schickt, bekommt was er will und obenein nachher ein Kind.
694 Wer seine Frau lässt gehn zu jedem Fest, sein Pferd aus jeder Pfütze (Lache) trinken lässt, hat bald eine Mähr' im Stall und eine Hur' im Nest.
Frz.: Abbreuver son cheval à tous guetz, mener sa femme à tous festins, de son cheval on faict une rosse et de sa femme une catin. (Leroux, I, 142.)
Holl.: Die zijne merrie laat drinken bij alle beesten, die zijne dochter laat gaan tot alle feesten, heeft binnen 't jaar dit ongeval: een hoer in huis, een guil op stal. (Harrebomée, I, 191.)
695 Wer seine Frau lobt und sein Compost, der wär' sie beide gern los. – Simrock, 6566; Körte, 1499; Reinsberg I, 36.
Holl.: Zijn paard, zijn zwaard, zijn wijn en vrouw, die prees geen man dan met berouw. (Harrebomée, II, 423.)
Poln.: Przed gosciem zony nie chwal, czeladzi swej nie zalecaj, z koniem sie nie popisaj. (Wurzbach I, 269.)
696 Wer seine Frau schlägt, der schlägt mit seiner linken Hand die rechte.
Dän.: Hvo som slar sin hustru, slar sin venstre haand med den høire. (Prov. dan., 511.)
697 Wer seine Frau und einen Heller verliert, der hat einen grossen Verlust an seinem Heller.
698 Wer seine Frau von draussen gebracht, hat sein Haus zur Schenke (Herberge) gemacht.
Wegen der häufigen Besuche verarmter, heruntergekommener Verwandten. Gegen Eheschliessungen mit Personen aus der Ferne, deren Familienverhältnisse man nicht kennt.
699 Wer seiner Frau ein Geheimniss mittheilt, kann noch nicht lange verheirathet sein. – Reinsberg I, 15.
700 Wer seiner Frau erlaubt, ihren Fuss auf seine Zehen zu setzen, den wird sie morgen in den Nacken treten.
Frz.: Ne souffre à ta femme pour rien de mettre son pied sur le tien, car lendemain la pute beste le voudroit mettre sur ta teste. (Leroux, I, 149; Kritzinger, 307.)
701 Wer seiner Frauen Hausknecht ist, hat einen schlimmen Dienst.
Dän.: Det er ondt at være sin kones nøgling. (Prov. dan., 431.)
702 Wer sich von seiner ersten Frau scheidet, über den vergiesst der Altar selbst Thränen.
703 Wer sin Frow mit fremder spart, der hat sin Ehr' nicht wol bewahrt.
704 Wer will haben eine brave Frau, nicht auf Schönheit, sondern Güte schau'.
705 Wer wissen will, ob eine Frau schön, muss sie beim Aufstehen sehn.
D. h. vor der Toilette.
706 Wie die Frau einteigt, so wird das Brot.
Dän.: Did kommer kage som kone vil (enten varm eller kold). (Prov. dan., 331.)
707 Wie die Frau ist vom Haus, so sieht's im Zimmer aus.
708 Wie die fraw, also ist die magt. – Franck, II, 109b; Tappius, 175b; Gruter, I, 84; Henisch, 1198; Eyering, III, 555; Petri, II, 788; Simrock, 2609; Eiselein, 178; Körte, 1495; Kirchhofer, 204; Schmitz, 178, 12; Reinsberg I, 153.
Engl.: Hackney mistress, hackney maid. (Bohn II, 99.) – Like mistress, like maid. (Gaal, 486.)
Frz.: A telle dame, telle chambrière. (Cahier, 288.) – Telle est la maîtresse, telle est la servante.
It.: Qual è la padrona, tal è la serva. (Gaal, 486.) – Tale è la cagnuola, quale è la signora.
Lat.: Catulae dominas imitantes. (Eiselein, 178.) – Qualis hera, tales pedissequae. (Cicero.) (Philippi, II, 120.)
709 Wie einer der Frau Gut einzieht, so soll er es wieder ausrichten. – Graf, 154, 95; Kothing, Rechtsquellen der Bezirke des Cantons Schwyz (Basel 1853), 339, 2.
Das eingebrachte Vermögen der Frau soll während der Ehe keine Minderung erleiden, vielmehr, wenn dies geschehen, aus des Mannes Nachlass ergänzt werden.
710 Wie Frauen lieben den Spiegel, so hassen sie den Tiegel.
711 Wie klein eine Frau auch ist, sie übertrifft den Teufel an List.
712 Wie oft die Frauen schwatzen und die Hunde pissen, wer kann das wissen.
713 Wie unsere liebe Frau übers Gebirg geht, so geht sie auch wieder zurück. – Baumgarten, 50.
Man glaubt, wenn es an Mariä Heimsuchung regnet, so regne es 40 Tage nacheinander, d. h. es ist sechs Wochen regnerisches Wetter.
714 Will die Frau nicht, so hilft etwa die Magd. – Eiselein, 180.
Lat.: Si nolit uxor, veniat ancilla. (Eiselein, 180.)
715 Will eine Frau nicht guter Hoffnung werden, so stelle sie in den Schatten von Klostererden. – Klosterspiegel, 75, 5.
716 Will eine Frau zur Hoffnung kommen, so muss sie eine Wallfahrt zu einem Ordensheiligen thun. – Klosterspiegel, 27, 8.
717 Willst du eine Frau nehmen, zieh mehr die Ohren als die Augen zu Hülfe (Rathe). – Simrock, 2637; Venedey, 97; Körte, 1494.
Frz.: Il faut chercher une femme avec les oreilles plutôt qu'avec les yeux.
718 Wird die Frau zur Bübin, so erfährt es ihr Mann am letzten. (S. 571.) – Simrock, 2623; Eiselein, 178; Reinsberg I, 142.
719 Wo alles Frau und Fräulein ist, wer fegt denn da das Haus?
Span.: Yo dueña y vos doncella, ¿quién barrerá la casa (Bohn I, 262.)
720 Wo die Frau die Hosen anhat, da ist der Wirth der Teufel. (Wend. Lausitz.)
Kroatische Sprichwörter geben die Bedingung an, unter der die Frau nur zum Hosentragen soll gelangen können: Wo die Frau die Hosen trägt, der Mann selten recht schlägt. Wo die Frau die Hosen trägt in Ruh', haut der Mann selten gut zu. (S. 457.)
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