Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 642 Wer bei Frauen will Gunst behalten, leg' nie 's Gesicht in ernste Falten. "Willst du in Gunst bei Frauen bleiben, lerne vor allem Kurzweil treiben." (Welt und Zeit. Aus dem Nachlass eines russischen Diplomaten. Herausgegeben von L. Schücking, Berlin 1855, Nr. 234.) 643 Wer die Frau holt aus fernem Lande, hat oft zu erhalten eine ganze Bande (von Verwandten). 644 Wer die Frau nimmt beim Feste und den Mann beim Balle, der geht in eine Falle. 645 Wer die Frau nimmt wegen der Mitgabe, trägt seine Freiheit zu Grabe. 646 Wer ein Fraw lobt vnd bitt, der verleurt nichts. - Lehmann, 874, 76. 647 Wer eine alte Frau heirathet ums Geld, schliesst eine Ehe, die dem Teufel gefällt. In Hindostan fragt man den Mann bei einer solchen Ehe: Sind denn alle jungen Frauen gestorben, dass du deiner Grossmutter Artigkeiten sagen musst? Frz.: Celuy qui prend la vieille femme ayme l'argent plus que la dame. (Leroux, I, 143.) 648 Wer eine böse Frau hat, ist beim grössten Reichthum arm. Der Czeche hat folgendes sprichwörtliche Recept: Wer eine böse Frau hat, führe sie zur Wallfahrt nach Kijew (ky = Stock oder Prügel, also etwa nach Stockhausen), dann nach Buchlau (buch = Schlag, Puff, also Schlagwitz oder Puffendorf) und zuletzt nach Modric (modr = blau, etwa Blaubach). (Reinsberg VI, 74.) 649 Wer eine Frau aus einem Hurenhause nimmt, hat kein Glück, und wer eine aus dem Kloster nimmt, wird's bereuen. - Klosterspiegel, 51, 7. Die Chinesen heben fünf Arten von Frauen hervor, die man nicht heirathen soll, nämlich: die aus einem Hause, in welchem man die kindlichen Pflichten vernachlässigt; eine unordentliche und von verdächtiger Aufführung, eine öffentlich beschimpfte; die mit einer Familienkrankheit behaftet ist, und die älteste Tochter, so ihren Vater verloren hat. Die Spanier sagen: Kaufe kein lahmes Maulthier in dem Glauben, dass es geheilt werden kann, und heirathe kein Freudenmädchen, in dem Glauben, dass es sich bessern werde. Ferner: Kaufe keinen Esel von einem Mauleseltreiber und heirathe keines Schenkwirths Tochter. (Reinsberg I, 105.) 650 Wer eine Frau beleidigt, beleidigt sich selbst. Frz.: Injure faite aux femmes se punit au double. (Cahier, 674.) 651 Wer eine Frau der Schönheit wegen nimmt, hat gute Nächte, aber schlimme Tage. Dän.: Hvo som tager een for skiönhed alleene, faar gode naetter og onde dage. (Prov. dan., 507.) 652 Wer eine Frau des Geldes wegen freit, erheirathet zugleich Aerger und Streit. It.: Chi piglia moglie per danari spesso liti e guai. (Pazzaglia, 129, 4.) 653 Wer eine Frau hat und Acker und Haus, der hält das Leben aus. Holl.: Eene vrouw, een huis en eene hoef is genoeg voor eens mans behoef. (Harrebomee, II, 420.) 654 Wer eine Frau hat zum Bessern und die Krätze, der hat alle Hände voll zu thun. 655 Wer eine Frau hütet, besäet das Meer, wäscht die Ziegel auf dem Dache und geusst Wasser in einen Brunnen. Mhd.: Swer den frouwen setzet huote, der tuot dicke daz übel stet. (Veldeke.) (Zingerle, 36.) 656 Wer eine Frau nimmt aus hohem Hause, hat stets Zank in seiner Klause. Frz.: Qui femme a, noise a. (Cahier, 684.) 657 Wer eine Frau nimmt, der nimmt einen Herrn. Frz.: Qui prend femme, prend maeitre. (Cahier, 676.) 658 Wer eine Frau nimmt, die er nicht kennt, wird mit Recht ein Narr genennt. D. h. er entsagt seiner Freiheit. - Ein tamulisches Sprichwort nennt sehr bezeichnend die Frau ein Band an den Füssen und das Kind einen Zaum am Munde. (Reinsberg I, 6.) In Mailand sagt man: Wer eine Frau nimmt, der schafft sich Sorgen. (Reinsberg I, 99.) Dän.: Hvo tage en hustru han ei kiende, og over alle broer vil rende, eller til bolskab sig henvende, han blier en giaek til sidste ende. (Prov. dan., 90.) 659 Wer eine Frau nimmt ums Geld, hat Elend genug in der Welt. Der Baske sagt: Wer seine Frau blos aus Rücksicht auf die Mitgift wählt, bereut es vom nächsten Tage an, weil viel Schlimmes daraus folgt. Und der Toscaner: [Spaltenumbruch] Wer eine Frau des Geldes wegen nimmt, nimmt zugleich Streit und Leid. (Reinsberg I, 113.) Insbesondere warnt der Spanier, eine Frau zu nehmen, die einem Affen gleicht, oder eine, die eben aus den Wochen gekommen ist, auch wenn man dadurch Haus und Weinberg erhielte. It.: Foll' e colui, che piglia moglie per la dote. (Pazzaglia, 229, 6.) 660 Wer eine Frau nimmt, verkauft seine Ruhe. Wie die Basken behaupten, sogar die des Schlafs, denn sie sagen: Nimm eine Frau, Domingo, vom besten Ton, schlaf ein nach Herzenslust und sie weckt dich schon. 661 Wer eine gute Frau gefunden, der hat in einen Glückstopf gegriffen. Frz.: De bonnes armes est arme qui a bonne femme est marie. (Leroux, I, 144.) 662 Wer eine gute Frau trifft, hat grosses Glück. Dän.: Han ager godt laes i gaard, en god hustru faaer. (Prov. dan., 317.) 663 Wer eine liederliche Frau hat, auch schön wie eine Fee, der hat ein beständiges Kopfweh. Ein afrikanischer Negerstamm sagt: Wer eine schöne Frau nimmt, nimmt Unruhe ins Haus. 664 Wer eine reiche Frau nimmt, verliert seine Freiheit. Dän.: At tage en rig hustrue og miste sin frihed. (Prov. dan., 475.) 665 Wer eine schöne Frau hat, braucht nicht auf den Ball zu gehen. Der Serbe sagt: Wer eine hässliche Frau hat, soll nicht über andere spotten, und wer eine schöne hat, soll nicht zum Kolo (Nationaltanz der Südslawen) gehen, weil er genug Tänze zu Hause hat. 666 Wer eine schöne Frau hat, den liebkoset jedermann. - Pistor., VI, 87. 667 Wer eine schöne Frau hat, muss mehr als zwei Augen haben. 668 Wer eine schöne Frau hat und ein gutes Pferd, der hat Sorge, ob er geht oder fährt. Die Spanier sagen: Wer eine schöne Frau, ein Schloss an der Grenze und einen Weinberg an der Strasse hat, dem fehlt es nie an Krieg. (Reinsberg I, 54.) Die Araber versichern sogar, wer eine Schönheit wolle, müsse sein Haus verkaufen. (Reinsberg I, 109.) 669 Wer eine schöne Frau und ein weisses Pferd hat, ist nicht ohne Verdruss. 670 Wer eine schöne Frau will haben, suche sie Sonnabends (bei der Arbeit) zu Haus, aber nicht Sonntags beim Feste aus. In Venetien: Willst du sehen, ob eine Frau schön sei, so betrachte sie am Morgen, wenn sie aufsteht. (Reinsberg I, 49.) 671 Wer eine verständige Frau hat, ärgere sich nicht, wenn sein Haus nicht reich ist. 672 Wer eine wohleingerichtete Frau hat, der hat ein gutes Hausthier. Frz.: Dame bien dressee, mule enchevestree. (Leroux, I, 39.) 673 Wer einer Frau glaubt und melkt todte Kühe, der hat viel Verdruss und vergebliche Mühe. Die Franzosen sagen: Wer einer Frau glaubt und einen Esel führt, ist nicht ohne Verdruss und Mühe. (Reinsberg I, 26.) Und die Araber: In dir, o Frau, ist Betrug und Veränderlichkeit vereinigt. (Reinsberg I, 32.) 674 Wer einer Frau sagt, sie sei hässlich, begeht ein Verbrechen, von dem nicht freizusprechen (das nicht vergeben wird). 675 Wer Frauen hütet, wüthet. - Simrock, 2636. 676 Wer Frauen nicht ehrt, entehrt sich selbst. Es mag hier an die Würde der Frauen von Schiller erinnert werden, deren Anfangsworte man dahin travestirt hat: "Ehret die Frauen sie flechten und weben wollene Strümpfe fürs irdische Leben." (Büchmann, 16.) Wie die Frau in den hebräischen Sprichwörtern überhaupt hoch steht, so heisst es hierher gehörend: Man bestrebe sich, seine Frau zu ehren; denn der Segen waltet im Hause nur durch die Frau. Und: Die Zeitalter werden nur befreit durch das Verdienst frommer Frauen. (Reinsberg I, 42.) Frz.: Tous, hommes, femmes honorerons, ou nous nous deshonorerons. (Cahier, 669.) 677 Wer Frauen und Pferde sucht ohne Mängel, hat nie im Stall ein Pferd, im Bette nie einen Engel. Holl.: Wie paard of vrouw zonder gebreken zoekt, zal stal en bed wel altijd ledig zijn. (Harrebomee, II, 423.) 678 Wer keine Frau hat, kann sich gut kleiden und wer keine Kinder hat, kann sich gut weiden. Holl.: Die geene vrouw heeft, kleedt ze wel; die geene kinderen heeft, voedt ze wel. (Harrebomee, II, 419.)
[Spaltenumbruch] 642 Wer bei Frauen will Gunst behalten, leg' nie 's Gesicht in ernste Falten. „Willst du in Gunst bei Frauen bleiben, lerne vor allem Kurzweil treiben.“ (Welt und Zeit. Aus dem Nachlass eines russischen Diplomaten. Herausgegeben von L. Schücking, Berlin 1855, Nr. 234.) 643 Wer die Frau holt aus fernem Lande, hat oft zu erhalten eine ganze Bande (von Verwandten). 644 Wer die Frau nimmt beim Feste und den Mann beim Balle, der geht in eine Falle. 645 Wer die Frau nimmt wegen der Mitgabe, trägt seine Freiheit zu Grabe. 646 Wer ein Fraw lobt vnd bitt, der verleurt nichts. – Lehmann, 874, 76. 647 Wer eine alte Frau heirathet ums Geld, schliesst eine Ehe, die dem Teufel gefällt. In Hindostan fragt man den Mann bei einer solchen Ehe: Sind denn alle jungen Frauen gestorben, dass du deiner Grossmutter Artigkeiten sagen musst? Frz.: Celuy qui prend la vieille femme ayme l'argent plus que la dame. (Leroux, I, 143.) 648 Wer eine böse Frau hat, ist beim grössten Reichthum arm. Der Czeche hat folgendes sprichwörtliche Recept: Wer eine böse Frau hat, führe sie zur Wallfahrt nach Kijew (ky = Stock oder Prügel, also etwa nach Stockhausen), dann nach Buchlau (buch = Schlag, Puff, also Schlagwitz oder Puffendorf) und zuletzt nach Modric (modr = blau, etwa Blaubach). (Reinsberg VI, 74.) 649 Wer eine Frau aus einem Hurenhause nimmt, hat kein Glück, und wer eine aus dem Kloster nimmt, wird's bereuen. – Klosterspiegel, 51, 7. Die Chinesen heben fünf Arten von Frauen hervor, die man nicht heirathen soll, nämlich: die aus einem Hause, in welchem man die kindlichen Pflichten vernachlässigt; eine unordentliche und von verdächtiger Aufführung, eine öffentlich beschimpfte; die mit einer Familienkrankheit behaftet ist, und die älteste Tochter, so ihren Vater verloren hat. Die Spanier sagen: Kaufe kein lahmes Maulthier in dem Glauben, dass es geheilt werden kann, und heirathe kein Freudenmädchen, in dem Glauben, dass es sich bessern werde. 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642 Wer bei Frauen will Gunst behalten, leg' nie 's Gesicht in ernste Falten.
„Willst du in Gunst bei Frauen bleiben, lerne vor allem Kurzweil treiben.“ (Welt und Zeit. Aus dem Nachlass eines russischen Diplomaten. Herausgegeben von L. Schücking, Berlin 1855, Nr. 234.)
643 Wer die Frau holt aus fernem Lande, hat oft zu erhalten eine ganze Bande (von Verwandten).
644 Wer die Frau nimmt beim Feste und den Mann beim Balle, der geht in eine Falle.
645 Wer die Frau nimmt wegen der Mitgabe, trägt seine Freiheit zu Grabe.
646 Wer ein Fraw lobt vnd bitt, der verleurt nichts. – Lehmann, 874, 76.
647 Wer eine alte Frau heirathet ums Geld, schliesst eine Ehe, die dem Teufel gefällt.
In Hindostan fragt man den Mann bei einer solchen Ehe: Sind denn alle jungen Frauen gestorben, dass du deiner Grossmutter Artigkeiten sagen musst?
Frz.: Celuy qui prend la vieille femme ayme l'argent plus que la dame. (Leroux, I, 143.)
648 Wer eine böse Frau hat, ist beim grössten Reichthum arm.
Der Czeche hat folgendes sprichwörtliche Recept: Wer eine böse Frau hat, führe sie zur Wallfahrt nach Kijew (ky = Stock oder Prügel, also etwa nach Stockhausen), dann nach Buchlau (buch = Schlag, Puff, also Schlagwitz oder Puffendorf) und zuletzt nach Modric (modr = blau, etwa Blaubach). (Reinsberg VI, 74.)
649 Wer eine Frau aus einem Hurenhause nimmt, hat kein Glück, und wer eine aus dem Kloster nimmt, wird's bereuen. – Klosterspiegel, 51, 7.
Die Chinesen heben fünf Arten von Frauen hervor, die man nicht heirathen soll, nämlich: die aus einem Hause, in welchem man die kindlichen Pflichten vernachlässigt; eine unordentliche und von verdächtiger Aufführung, eine öffentlich beschimpfte; die mit einer Familienkrankheit behaftet ist, und die älteste Tochter, so ihren Vater verloren hat. Die Spanier sagen: Kaufe kein lahmes Maulthier in dem Glauben, dass es geheilt werden kann, und heirathe kein Freudenmädchen, in dem Glauben, dass es sich bessern werde. Ferner: Kaufe keinen Esel von einem Mauleseltreiber und heirathe keines Schenkwirths Tochter. (Reinsberg I, 105.)
650 Wer eine Frau beleidigt, beleidigt sich selbst.
Frz.: Injure faite aux femmes se punit au double. (Cahier, 674.)
651 Wer eine Frau der Schönheit wegen nimmt, hat gute Nächte, aber schlimme Tage.
Dän.: Hvo som tager een for skiønhed alleene, faar gode nætter og onde dage. (Prov. dan., 507.)
652 Wer eine Frau des Geldes wegen freit, erheirathet zugleich Aerger und Streit.
It.: Chi piglia moglie per danari spesso liti e guai. (Pazzaglia, 129, 4.)
653 Wer eine Frau hat und Acker und Haus, der hält das Leben aus.
Holl.: Eene vrouw, een huis en eene hoef is genoeg voor eens mans behoef. (Harrebomée, II, 420.)
654 Wer eine Frau hat zum Bessern und die Krätze, der hat alle Hände voll zu thun.
655 Wer eine Frau hütet, besäet das Meer, wäscht die Ziegel auf dem Dache und geusst Wasser in einen Brunnen.
Mhd.: Swer den frouwen setzet huote, der tuot dicke daz übel stêt. (Veldeke.) (Zingerle, 36.)
656 Wer eine Frau nimmt aus hohem Hause, hat stets Zank in seiner Klause.
Frz.: Qui femme a, noise a. (Cahier, 684.)
657 Wer eine Frau nimmt, der nimmt einen Herrn.
Frz.: Qui prend femme, prend maître. (Cahier, 676.)
658 Wer eine Frau nimmt, die er nicht kennt, wird mit Recht ein Narr genennt.
D. h. er entsagt seiner Freiheit. – Ein tamulisches Sprichwort nennt sehr bezeichnend die Frau ein Band an den Füssen und das Kind einen Zaum am Munde. (Reinsberg I, 6.) In Mailand sagt man: Wer eine Frau nimmt, der schafft sich Sorgen. (Reinsberg I, 99.)
Dän.: Hvo tage en hustru han ei kiende, og over alle broer vil rende, eller til bolskab sig henvende, han blier en giæk til sidste ende. (Prov. dan., 90.)
659 Wer eine Frau nimmt ums Geld, hat Elend genug in der Welt.
Der Baske sagt: Wer seine Frau blos aus Rücksicht auf die Mitgift wählt, bereut es vom nächsten Tage an, weil viel Schlimmes daraus folgt. Und der Toscaner:
Wer eine Frau des Geldes wegen nimmt, nimmt zugleich Streit und Leid. (Reinsberg I, 113.) Insbesondere warnt der Spanier, eine Frau zu nehmen, die einem Affen gleicht, oder eine, die eben aus den Wochen gekommen ist, auch wenn man dadurch Haus und Weinberg erhielte.
It.: Foll' è colui, che piglia moglie per la dote. (Pazzaglia, 229, 6.)
660 Wer eine Frau nimmt, verkauft seine Ruhe.
Wie die Basken behaupten, sogar die des Schlafs, denn sie sagen: Nimm eine Frau, Domingo, vom besten Ton, schlaf ein nach Herzenslust und sie weckt dich schon.
661 Wer eine gute Frau gefunden, der hat in einen Glückstopf gegriffen.
Frz.: De bonnes armes est armé qui à bonne femme est marié. (Leroux, I, 144.)
662 Wer eine gute Frau trifft, hat grosses Glück.
Dän.: Han ager godt læs i gaard, en god hustru faaer. (Prov. dan., 317.)
663 Wer eine liederliche Frau hat, auch schön wie eine Fee, der hat ein beständiges Kopfweh.
Ein afrikanischer Negerstamm sagt: Wer eine schöne Frau nimmt, nimmt Unruhe ins Haus.
664 Wer eine reiche Frau nimmt, verliert seine Freiheit.
Dän.: At tage en rig hustrue og miste sin frihed. (Prov. dan., 475.)
665 Wer eine schöne Frau hat, braucht nicht auf den Ball zu gehen.
Der Serbe sagt: Wer eine hässliche Frau hat, soll nicht über andere spotten, und wer eine schöne hat, soll nicht zum Kolo (Nationaltanz der Südslawen) gehen, weil er genug Tänze zu Hause hat.
666 Wer eine schöne Frau hat, den liebkoset jedermann. – Pistor., VI, 87.
667 Wer eine schöne Frau hat, muss mehr als zwei Augen haben.
668 Wer eine schöne Frau hat und ein gutes Pferd, der hat Sorge, ob er geht oder fährt.
Die Spanier sagen: Wer eine schöne Frau, ein Schloss an der Grenze und einen Weinberg an der Strasse hat, dem fehlt es nie an Krieg. (Reinsberg I, 54.) Die Araber versichern sogar, wer eine Schönheit wolle, müsse sein Haus verkaufen. (Reinsberg I, 109.)
669 Wer eine schöne Frau und ein weisses Pferd hat, ist nicht ohne Verdruss.
670 Wer eine schöne Frau will haben, suche sie Sonnabends (bei der Arbeit) zu Haus, aber nicht Sonntags beim Feste aus.
In Venetien: Willst du sehen, ob eine Frau schön sei, so betrachte sie am Morgen, wenn sie aufsteht. (Reinsberg I, 49.)
671 Wer eine verständige Frau hat, ärgere sich nicht, wenn sein Haus nicht reich ist.
672 Wer eine wohleingerichtete Frau hat, der hat ein gutes Hausthier.
Frz.: Dame bien dressée, mule enchevestrée. (Leroux, I, 39.)
673 Wer einer Frau glaubt und melkt todte Kühe, der hat viel Verdruss und vergebliche Mühe.
Die Franzosen sagen: Wer einer Frau glaubt und einen Esel führt, ist nicht ohne Verdruss und Mühe. (Reinsberg I, 26.) Und die Araber: In dir, o Frau, ist Betrug und Veränderlichkeit vereinigt. (Reinsberg I, 32.)
674 Wer einer Frau sagt, sie sei hässlich, begeht ein Verbrechen, von dem nicht freizusprechen (das nicht vergeben wird).
675 Wer Frauen hütet, wüthet. – Simrock, 2636.
676 Wer Frauen nicht ehrt, entehrt sich selbst.
Es mag hier an die Würde der Frauen von Schiller erinnert werden, deren Anfangsworte man dahin travestirt hat: „Ehret die Frauen sie flechten und weben wollene Strümpfe fürs irdische Leben.“ (Büchmann, 16.) Wie die Frau in den hebräischen Sprichwörtern überhaupt hoch steht, so heisst es hierher gehörend: Man bestrebe sich, seine Frau zu ehren; denn der Segen waltet im Hause nur durch die Frau. Und: Die Zeitalter werden nur befreit durch das Verdienst frommer Frauen. (Reinsberg I, 42.)
Frz.: Tous, hommes, femmes honorerons, ou nous nous déshonorerons. (Cahier, 669.)
677 Wer Frauen und Pferde sucht ohne Mängel, hat nie im Stall ein Pferd, im Bette nie einen Engel.
Holl.: Wie paard of vrouw zonder gebreken zoekt, zal stal en bed wel altijd ledig zijn. (Harrebomée, II, 423.)
678 Wer keine Frau hat, kann sich gut kleiden und wer keine Kinder hat, kann sich gut weiden.
Holl.: Die geene vrouw heeft, kleedt ze wel; die geene kinderen heeft, voedt ze wel. (Harrebomée, II, 419.)
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