Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch]
348 Es hat nicht eine fraw alle Schlüssel. - Henisch, 1197. Holl.: De sleutels hangen niet aan een' vrouwen aars. (Harrebomee, II, 419.) 349 Es ist besser Frauen begraben, als zur Kirche führen. 350 Es ist eine üble Frau, ohne die man nicht leben will, und mit der man nicht leben kann. Dän.: Ond hustru hvilken man kand hverken vaere hos eller fra. (Prov. dan., 317.) Lat.: Nec sine te, nec tecum vivere possum. (Faselius, 159; Wiegand, 875.) 351 Es ist keine Frau besser, als die am Spinnrocken. 352 Es ist keine Frau, sie hat ihre Mucken. 353 Es ist keine Frau, sie liebt den Spiegel. Holl.: Eene vrouw versiert zich van nature gaarne. (Harrebomee, II, 420.) 354 Es ist leicht, eine schöne Frau zu bekommen, aber schwer, schön zu behalten. - Simrock, 9175. 355 Es ist nur eine böse (gute) Frau; aber jeder meint, er habe sie. - Simrock, 2620. Im Aachenschen: Et get (gibt) märr eng (nur eine) büs Frau op der Welt, märr (aber) en jedder glöift, he hütt' se. (Firmenich, I, 492, 66.) - In Frankfurt a. M. jüdisch-deutsch: Es get nur aan böse Fraa uf der Welt, jeder Mann maant, es wär seine. (Tendlau, 735.) - Der Engländer dagegen sagt: There is one good wife in the country, and every man thinks, he has her. 356 Es ist offt armer Frawen vnglück, wenn sie schön sein. - Lehmann, 705, 20. 357 Es kostet einer Frau die Augen nicht, wenn der Mann stirbt. (S. 532.) Dän.: Faa kvinder graane for deres mands og börn for deres faders död. (Prov. dan., 365.) 358 Es lehrt die Fraw wol das Netz pletzen (flicken) wan der Man (Meister) nicht zu hauss ist. - Gruter, III, 35; Lehmann, II, 157, 168. 359 Es meynt ein jede Frau, ihr Kind sey ein Pfau. - Sutor, 591; Simrock, 5592; Reinsberg VII, 34. 360 Es sind weise Frawen, die in volle Heuser kommen. - Petri, II, 295; Henisch, 1196. 361 Et es ka Fra su faul und krank, se hot den Mertestag ihren Strank. (Nassau.) - Kehrein, VIII, 234; hochdeutsch bei Schmitz, 177, 5. Es ist keine Frau so faul und krank, sie liefert Sanct-Martin einen Strang. 362 Et gift tweerlei Froens; de ene hort to dat Göse- un de annere to dat Höhnergeslecht, denn de ene hallt tohope un de annere kratzt utenanner. (S. 559.) - Köster, 252. 363 Et is kenne Frugge sau reike, se is midde enner Koh te vergleike. (Waldeck.) - Curtze, 424, 120; für Holstein: Schütze, I, 311; für Mecklenburg: Latendorf, 225; für Seehausen: Firmenich, III, 123, 34; für Hannover: Schambach, 41; für Altmark: Danneil, 206. Es ist keine Frau so reich, sie ist einer Kuh gleich. Die reichsten und vornehmsten der Frauen haben, was die natürlichen Verrichtungen des Lebens betrifft, wie z. B. das Gebären, vor den Aermsten ihres Geschlechts, ja vor den Thieren keinen Vorzug. Namentlich um zu sagen, dass die Schwangerschaft der Frau so lange dauert wie die der Kuh. (S. 558.) 364 Et jövt mar1 en bües Frau, mar malk2 ment, hä höt se. (München.) - Firmenich, III, 517, 67. 1) Nur. 2) Jeder. Dän.: Der er kun en ond kone i verden, og hver meener at have den. (Prov. dan., 354.) 365 Fiyne Frugge, fiynen Mann; sett se up'n Disk un iet dervan. (Büren.) 366 Fleissige Frau, faule Magd. Holl.: Eene goede vrouw, eene luije meid. (Harrebomee, II, 419.) 367 Frau, lass ihn ein, er ist mir ähnlich, sagte der Mann. - Hoefer, 738. Holl.: Vrouw, laat hem in, hij is mij zeer gelijk. (Harrebomee, II, 423.) 368 Frau und Fraus sind verwandt wie Ratt' und Maus. - Parömiakon, 1264. It.: Se piu che peli avesse occhj il marito, non potria far che non fosse tradito. 369 Frau und Garten lassen sich nur von Einem Herren warten. 370 Frau und Kinder sind laufende Rechnungen. [Spaltenumbruch] 371 Frau und Magistrat haben vom Himmel ihr Mandat. Sind von ihm bestimmt, sind "von Gottes Gnaden". 372 Frau und Mond leuchten mit fremdem Licht. Dän.: Hustruen han sit lys of manden som maanen af solen. (Prov. dan., 318.) 373 Frau und Schiff gerathen bald auf ein Riff. 374 Frau und Tod bestimmt Gott. 375 Frauen, alte Esel und Ziegen nehmen das Schlechte und lassen das Bessere liegen. Die Ziegen klettern auf die steilsten Abhänge, Esel suchen den Rand der Strasse; und von den schönen Frauen behauptet man, sie nähmen gern die dümmsten Männer. 376 Frauen, Amt und Alter sind ein schweres Malter. 377 Frauen, die in der Woche tanzen und minnen, müssen Sonntags spinnen. 378 Frauen, die nicht gern spinnen, geben gute (Gast-) Wirthinnen. 379 Frauen, die nicht widersprechen, und Hühner, die goldene Eier legen, sind seltene Vögel. Der jüdische Philosoph Salomon Maimon lebte in stetem Unfrieden mit seiner Frau, wiewol sie hundert Meilen weit auseinander waren. Einst mahnte sie ihn in einem Briefe an seine Rückkehr. Er antwortete ihr: "Liebe Frau, ich bin nicht klug. Denn schreibe ich: Du bist nicht klug, so liest du: ich sei nicht klug. So aber schreibe ich: Ich bin nicht klug, und du liest nun ganz richtig: Du bist nicht klug." (Preuss. Hausfreund, Berlin 1810, Nr. 30, S. 396.) 380 Frauen, Esel und Nüsse verlangen derbe Küsse. (S. 689 u. 690.) Ueber das hier angedeutete Disciplinarmittel in der Ehe sind die Ansichten sehr verschieden. Die Franzosen meinen, die Frauen seien zu süss, sie müssen gesalzen werden. Die Walachen, eine ungescholtene (ungeschlagene) Frau gehe schwer wie eine unbeschlagene Mühle. Die Litauer behaupten, ein durchstampftes Fell sei weicher und eine durchstampfte Ehefrau stiller. Die Polen: Eine Nuss, ein Stockfisch und ein junges Weib müssen geschlagen werden, sollen sie gut sein. Die Sardinier: Knaben, Esel und Frauen thun nichts ohne Sporn. Die Toscaner sagen: Frauen, Esel und Nüsse verlangen eine harte Hand. Die Russen dagegen: Klopfe deinen Pelz aus mit Hitze, dein Weib aber mit Sanftmuth. (Reinsberg I, 172.) 381 Frauen fahen selten das Beste an. 382 Frauen, Gunst und Geld machen aus Eseln Ritter in der Welt. 383 Frauen haben keinen Bart, sind aber alle von einer Art. Holl.: De vrouwen zijn van eenen aard. (Harrebomee, II, 419.) 384 Frauen haben lange Kleider und kurzen Muth. (S. 95.) - Reinsberg I, 27. 385 Frauen haben stets die Religion ihres Buhlen (Gatten, Geliebten u. s. w.). "Die Bekehrung der Weiber ist stets die natürlichste und einfachste Sache von der Welt, denn eine Frau wird doch immer von der Religion ihres Liebhabers sein, und der Liebe, als dem grossen Missionar, folgen, dem nicht zu widerstehen ist." (Th. Mundt, Krim-Girai, Berlin 1855, S. 204.) 386 Frauen haben unter der Masche stets eine Schachtel mit Thränen in der Tasche. 387 Frauen ist selten zu trauen. 388 Frauen, Katzen und Mücken brauchen die meiste Zeit sich zu schmücken. 389 Frauen kommen nie zu spät nieder, sie heirathen nur nicht immer früh genug. (S. 452.) - Eiselein, 181. 390 Frauen kommen, um zu schauen und geschaut zu werden. Lat.: Spectatum veniunt, veniunt spectentur, ut ipsae. (Philippi, II, 196.) 391 Frauen lachen, wenn sie können, und weinen, wenn sie wollen. (S. 98.) Die Frauen sollen die Kunst verstehen, das Gesicht in ernste Falten zu legen, nach Umständen mit Thränen zu überziehen und dabei innerlich zu lachen. In Venetien sagt man: Die Frau jammert, die Frau klagt, die Frau wird krank, wenn's ihr behagt; aber, wie die Franzosen wissen wollen, auch wieder gesund, wenn sie's der Jungfrau Maria gibt kund. Aehnlich in Toscana: Die Frau ist froh, wird traurig und stille, und lacht und weint, sobald es ihr Wille. (Reinsberg, I, 21.) Frz.: Femme rit quand elle peut, et pleure, quand elle veut. 392 Frauen ohne Zucht sind Bäume ohne Frucht.
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348 Es hat nicht eine fraw alle Schlüssel. – Henisch, 1197. Holl.: De sleutels hangen niet aan een' vrouwen aars. (Harrebomée, II, 419.) 349 Es ist besser Frauen begraben, als zur Kirche führen. 350 Es ist eine üble Frau, ohne die man nicht leben will, und mit der man nicht leben kann. Dän.: Ond hustru hvilken man kand hverken være hos eller fra. (Prov. dan., 317.) Lat.: Nec sine te, nec tecum vivere possum. (Faselius, 159; Wiegand, 875.) 351 Es ist keine Frau besser, als die am Spinnrocken. 352 Es ist keine Frau, sie hat ihre Mucken. 353 Es ist keine Frau, sie liebt den Spiegel. Holl.: Eene vrouw versiert zich van nature gaarne. (Harrebomée, II, 420.) 354 Es ist leicht, eine schöne Frau zu bekommen, aber schwer, schön zu behalten. – Simrock, 9175. 355 Es ist nur eine böse (gute) Frau; aber jeder meint, er habe sie. – Simrock, 2620. Im Aachenschen: Et get (gibt) märr eng (nur eine) büs Frau op der Welt, märr (aber) en jedder glöift, he hütt' se. 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Einst mahnte sie ihn in einem Briefe an seine Rückkehr. Er antwortete ihr: „Liebe Frau, ich bin nicht klug. Denn schreibe ich: Du bist nicht klug, so liest du: ich sei nicht klug. So aber schreibe ich: Ich bin nicht klug, und du liest nun ganz richtig: Du bist nicht klug.“ (<hi rendition="#i">Preuss. Hausfreund, Berlin 1810, Nr. 30, S. 396.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">380 Frauen, Esel und Nüsse verlangen derbe Küsse. (S. 689 u. 690.)</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Ueber das hier angedeutete Disciplinarmittel in der Ehe sind die Ansichten sehr verschieden. Die Franzosen meinen, die Frauen seien zu süss, sie müssen gesalzen werden. Die Walachen, eine ungescholtene (ungeschlagene) Frau gehe schwer wie eine unbeschlagene Mühle. Die Litauer behaupten, ein durchstampftes Fell sei weicher und eine durchstampfte Ehefrau stiller. Die Polen: Eine Nuss, ein Stockfisch und ein junges Weib müssen geschlagen werden, sollen sie gut sein. 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348 Es hat nicht eine fraw alle Schlüssel. – Henisch, 1197.
Holl.: De sleutels hangen niet aan een' vrouwen aars. (Harrebomée, II, 419.)
349 Es ist besser Frauen begraben, als zur Kirche führen.
350 Es ist eine üble Frau, ohne die man nicht leben will, und mit der man nicht leben kann.
Dän.: Ond hustru hvilken man kand hverken være hos eller fra. (Prov. dan., 317.)
Lat.: Nec sine te, nec tecum vivere possum. (Faselius, 159; Wiegand, 875.)
351 Es ist keine Frau besser, als die am Spinnrocken.
352 Es ist keine Frau, sie hat ihre Mucken.
353 Es ist keine Frau, sie liebt den Spiegel.
Holl.: Eene vrouw versiert zich van nature gaarne. (Harrebomée, II, 420.)
354 Es ist leicht, eine schöne Frau zu bekommen, aber schwer, schön zu behalten. – Simrock, 9175.
355 Es ist nur eine böse (gute) Frau; aber jeder meint, er habe sie. – Simrock, 2620.
Im Aachenschen: Et get (gibt) märr eng (nur eine) büs Frau op der Welt, märr (aber) en jedder glöift, he hütt' se. (Firmenich, I, 492, 66.) – In Frankfurt a. M. jüdisch-deutsch: Es get nur aan böse Fraa uf der Welt, jeder Mann maant, es wär seine. (Tendlau, 735.) – Der Engländer dagegen sagt: There is one good wife in the country, and every man thinks, he has her.
356 Es ist offt armer Frawen vnglück, wenn sie schön sein. – Lehmann, 705, 20.
357 Es kostet einer Frau die Augen nicht, wenn der Mann stirbt. (S. 532.)
Dän.: Faa kvinder graane for deres mands og børn for deres faders død. (Prov. dan., 365.)
358 Es lehrt die Fraw wol das Netz pletzen (flicken) wan der Man (Meister) nicht zu hauss ist. – Gruter, III, 35; Lehmann, II, 157, 168.
359 Es meynt ein jede Frau, ihr Kind sey ein Pfau. – Sutor, 591; Simrock, 5592; Reinsberg VII, 34.
360 Es sind weise Frawen, die in volle Heuser kommen. – Petri, II, 295; Henisch, 1196.
361 Et es ka Fra su faul und krank, se hot den Mertestag ihren Strank. (Nassau.) – Kehrein, VIII, 234; hochdeutsch bei Schmitz, 177, 5.
Es ist keine Frau so faul und krank, sie liefert Sanct-Martin einen Strang.
362 Et gift tweerlei Froens; de êne hort to dat Göse- un de annere to dat Höhnergeslecht, denn de êne hallt tohope un de annere kratzt utenanner. (S. 559.) – Köster, 252.
363 Et is kenne Frugge sau rîke, se is midde enner Koh te verglîke. (Waldeck.) – Curtze, 424, 120; für Holstein: Schütze, I, 311; für Mecklenburg: Latendorf, 225; für Seehausen: Firmenich, III, 123, 34; für Hannover: Schambach, 41; für Altmark: Danneil, 206.
Es ist keine Frau so reich, sie ist einer Kuh gleich. Die reichsten und vornehmsten der Frauen haben, was die natürlichen Verrichtungen des Lebens betrifft, wie z. B. das Gebären, vor den Aermsten ihres Geschlechts, ja vor den Thieren keinen Vorzug. Namentlich um zu sagen, dass die Schwangerschaft der Frau so lange dauert wie die der Kuh. (S. 558.)
364 Et jövt mar1 ên bües Frau, mar malk2 ment, hä höt se. (München.) – Firmenich, III, 517, 67.
1) Nur.
2) Jeder.
Dän.: Der er kun en ond kone i verden, og hver meener at have den. (Prov. dan., 354.)
365 Fiyne Frugge, fiynen Mann; sett se up'n Disk un iet dervan. (Büren.)
366 Fleissige Frau, faule Magd.
Holl.: Eene goede vrouw, eene luije meid. (Harrebomée, II, 419.)
367 Frau, lass ihn ein, er ist mir ähnlich, sagte der Mann. – Hoefer, 738.
Holl.: Vrouw, laat hem in, hij is mij zeer gelijk. (Harrebomée, II, 423.)
368 Frau und Fraus sind verwandt wie Ratt' und Maus. – Parömiakon, 1264.
It.: Se più che peli avesse occhj il marito, non potria far che non fosse tradito.
369 Frau und Garten lassen sich nur von Einem Herren warten.
370 Frau und Kinder sind laufende Rechnungen.
371 Frau und Magistrat haben vom Himmel ihr Mandat.
Sind von ihm bestimmt, sind „von Gottes Gnaden“.
372 Frau und Mond leuchten mit fremdem Licht.
Dän.: Hustruen han sit lys of manden som maanen af solen. (Prov. dan., 318.)
373 Frau und Schiff gerathen bald auf ein Riff.
374 Frau und Tod bestimmt Gott.
375 Frauen, alte Esel und Ziegen nehmen das Schlechte und lassen das Bessere liegen.
Die Ziegen klettern auf die steilsten Abhänge, Esel suchen den Rand der Strasse; und von den schönen Frauen behauptet man, sie nähmen gern die dümmsten Männer.
376 Frauen, Amt und Alter sind ein schweres Malter.
377 Frauen, die in der Woche tanzen und minnen, müssen Sonntags spinnen.
378 Frauen, die nicht gern spinnen, geben gute (Gast-) Wirthinnen.
379 Frauen, die nicht widersprechen, und Hühner, die goldene Eier legen, sind seltene Vögel.
Der jüdische Philosoph Salomon Maimon lebte in stetem Unfrieden mit seiner Frau, wiewol sie hundert Meilen weit auseinander waren. Einst mahnte sie ihn in einem Briefe an seine Rückkehr. Er antwortete ihr: „Liebe Frau, ich bin nicht klug. Denn schreibe ich: Du bist nicht klug, so liest du: ich sei nicht klug. So aber schreibe ich: Ich bin nicht klug, und du liest nun ganz richtig: Du bist nicht klug.“ (Preuss. Hausfreund, Berlin 1810, Nr. 30, S. 396.)
380 Frauen, Esel und Nüsse verlangen derbe Küsse. (S. 689 u. 690.)
Ueber das hier angedeutete Disciplinarmittel in der Ehe sind die Ansichten sehr verschieden. Die Franzosen meinen, die Frauen seien zu süss, sie müssen gesalzen werden. Die Walachen, eine ungescholtene (ungeschlagene) Frau gehe schwer wie eine unbeschlagene Mühle. Die Litauer behaupten, ein durchstampftes Fell sei weicher und eine durchstampfte Ehefrau stiller. Die Polen: Eine Nuss, ein Stockfisch und ein junges Weib müssen geschlagen werden, sollen sie gut sein. Die Sardinier: Knaben, Esel und Frauen thun nichts ohne Sporn. Die Toscaner sagen: Frauen, Esel und Nüsse verlangen eine harte Hand. Die Russen dagegen: Klopfe deinen Pelz aus mit Hitze, dein Weib aber mit Sanftmuth. (Reinsberg I, 172.)
381 Frauen fahen selten das Beste an.
382 Frauen, Gunst und Geld machen aus Eseln Ritter in der Welt.
383 Frauen haben keinen Bart, sind aber alle von einer Art.
Holl.: De vrouwen zijn van éénen aard. (Harrebomée, II, 419.)
384 Frauen haben lange Kleider und kurzen Muth. (S. 95.) – Reinsberg I, 27.
385 Frauen haben stets die Religion ihres Buhlen (Gatten, Geliebten u. s. w.).
„Die Bekehrung der Weiber ist stets die natürlichste und einfachste Sache von der Welt, denn eine Frau wird doch immer von der Religion ihres Liebhabers sein, und der Liebe, als dem grossen Missionar, folgen, dem nicht zu widerstehen ist.“ (Th. Mundt, Krim-Girai, Berlin 1855, S. 204.)
386 Frauen haben unter der Masche stets eine Schachtel mit Thränen in der Tasche.
387 Frauen ist selten zu trauen.
388 Frauen, Katzen und Mücken brauchen die meiste Zeit sich zu schmücken.
389 Frauen kommen nie zu spät nieder, sie heirathen nur nicht immer früh genug. (S. 452.) – Eiselein, 181.
390 Frauen kommen, um zu schauen und geschaut zu werden.
Lat.: Spectatum veniunt, veniunt spectentur, ut ipsae. (Philippi, II, 196.)
391 Frauen lachen, wenn sie können, und weinen, wenn sie wollen. (S. 98.)
Die Frauen sollen die Kunst verstehen, das Gesicht in ernste Falten zu legen, nach Umständen mit Thränen zu überziehen und dabei innerlich zu lachen. In Venetien sagt man: Die Frau jammert, die Frau klagt, die Frau wird krank, wenn's ihr behagt; aber, wie die Franzosen wissen wollen, auch wieder gesund, wenn sie's der Jungfrau Maria gibt kund. Aehnlich in Toscana: Die Frau ist froh, wird traurig und stille, und lacht und weint, sobald es ihr Wille. (Reinsberg, I, 21.)
Frz.: Femme rit quand elle peut, et pleure, quand elle veut.
392 Frauen ohne Zucht sind Bäume ohne Frucht.
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