Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] *23 Der Fisch gehört ins Wasser, der Mönch ins Kloster. Kirchhofer, 275. Lat.: Ut piscis extra aquam, sic monachus extra cellam. (Binder II, 3447; Novarin, 424.) 24 Der Fisch gewohnt, wo er Wasser findet. 25 Der Fisch ist gefangen, er beisst an. Lat.: Meus hic est, hamum vorat. (Plautus.) (Philippi, I, 249.) 26 Der Fisch ist gern im Wasser, der Vogel in der Luft, das brave Weib daheim. - Simrock, 1486; Sailer, 94. 27 Der Fisch ist gut, wenn er nur gefangen wäre. Holl.: Het is goede visch, ware hij maar gevangen. (Harrebomee, II, 384.) 28 Der Fisch kommt wol ins Reuss wie in die Falle die Maus, aber schwer heraus. 29 Der fisch mag nit geleben on das wasser. - Comedia Vgolini. 30 Der Fisch, schlecht gekocht, schimpfirt den Tisch. Die Italiener sagen dafür: Wer den Fisch nicht zu kochen versteht, der brate ihn, und wer ihn nicht zu braten weiss, stecke ihn an den Spiess. (Magazin, 1863, 604.) 31 Der Fisch sieht wol den Köder, aber nicht den Angelhaken. So sieht der Mensch zwar den Reiz des Vortheils, aber gar selten die schädlichen Folgen. Dän.: Fisken den fanger vel maddiken, men krogen derunder fanger dog fisken. (Prov. dan., 168.) 32 Der fisch stincket erstlich am Haupt. - Henisch, 1109. "Aber wie soll man die Knechte loben, kommt doch das Aergerniss von oben." (Schiller.) Dän.: Fisken stinker (raadner) först ved hovedet. (Prov. dan., 168.) Lat.: Piscis primum a capite foetet. (Eiselein, 171; Philippi, II, 96.) 33 Der Fisch will dreimal schwimmen: im Wasser, im Schmalz und im Wein. - Eiselein, 172; Simrock, 2467; Bohn I, 138; Körte, 1395. In Luzern: Der Fisch will drümal schwimme: im Wasser, im Anke (Butter), im Wy. Ein hebräisches Sprichwort sagt über die Behandlung und den Genuss der Fische: Das Fischlein möge man bestreuen mit seinem Bruder (Salz), seinem Vater (Wasser) zuführen, es geniessen mit seinem Sohne (Saft, Brühe aus dem Fisch) und den Vater (Wasser) darauf trinken. (Magazin, 1863, S. 570.) Von der menschlichen Speise sagten die Alten, sie müsse in dreifacher Flamme gekocht werden: Sonne, Feuer, Verdauung, oder im himmlischen, elementaren und menschlichen Feuer. Engl.: Fish must swim thrice, once in the water, once in the sauce and a third time in wine in the stomach. (Bahn II, 29.) Frz.: Poisson, goret et cochon vit en l'eau, et meurt en vin. (Bohn II, 29.) Lat.: Triplici flamma humana coquitur esca. (Bovill, I, 168.) 34 Der Fisch will schwimmen. - Simrock, 2487; Körte, 1413c. Frz.: Poisson sans boisson est poison. (Gaal, 401; Lendroy, 230 u. 1231; Magazin, XXXII, 570.) Holl.: Visch moet (wil) zwemmen. (Harrebomee, II, 386.) 35 Der Fisch will schwimmen, sagte jener, als er vom Kalbskopf gessen und Wein begehrte. - Eiselein, 172; Hoefer, 476. 36 Der Fische schafft, vergisst die Kiemen nicht. - Scheidemünze, I, 1290; Sprichwörterschatz, 74. 37 Der ganze Fisch verdirbt, wenn der Kopf zum Stinken kommt. 38 Die besten Fische sind im gesalzenen Meere, die frömmsten Seelen bewähren sich in Trübsalen. Engl.: The best fish swim near the bottom. (Bohn II, 93.) 39 Die Fisch haben ein schön ansehn, denen der Koppf weit vom Schwantz steht. - Lehmann, 940, 24. Dän.: Den fisk er anseelig, hvor hovedet er vidt fra rumpen. (Prov. dan., 30.) 40 Die Fisch werden stinckendt, die Pferd werden hinckendt, die Leuth nicht ohn Gehrechen sind, wie man kein Fisch ohn Graten find. - Henisch, 1115, 26. 41 Die Fische gefielen sehr, und doch liess man die Teiche leer. 42 Die Fische können nicht länger fliegen, als ihnen die Flügel nass sind. Von dem Hoffärtigen. [Spaltenumbruch] 43 Die Fische sind mit Netzen zu fahn, bei Menschen ist's mit dem Beutel gethan. 44 Die Fische sind verloren, die man in trockene Teiche setzt. Engl.: Fishes are cast away that are cast into dry ponds. (Bohn II, 93.) 45 Die fische, so auss der Reusen sein, weren gern hinein; die aber drinn sein, weren gern wieder herauss. - Henisch, 1111, 65. 46 Die grosse Fisch seind der geringern Todt. - Lehmann, 309, 71. 47 Die grössten Fische sind nicht stets die besten. Engl.: The greatest crabs are not always the best meat. (Bohn II, 82.) Frz.: Les grands boeufs ne font pas les grands journees. (Bohn II, 82.) 48 Die kleinen Fische können nicht die grossen fressen. - Lehmann, 842, 13. 49 Dor stan wi Fisch, säd' de Steckling to de Snick. - Hoefer, 1008. 50 Dreitägiger fisch taug auff kein tisch. - Franck, II, 18a; Gruter, I, 67; Blum, 647; Eiselein, 171; Körte, 1403; Kirchhofer, 275; Nopitsch, 55 (1718); Sutor, 161. Blum erklärt es von ungebührlich langen Besuchen und empfiehlt dem Gaste auch da, wo er gern gesehen ist, ein weises Abbrechen, damit er stets neu bleibe. Dän.: Fisk og gjest, tre dage gamle, ere ei laenge kierkomne. (Prov. dan., 167.) Lat.: Post tres saepe dies vilescit piscis et hospes, ni sale conditus sit, vel specialis amicus. (Seybold, 451; Eiselein, 171; Binder I, 1386; II, 2625; Gartner, 95; Philippi, I, 103; Schonheim, P, 18.) Ung.: Harmad napra mind a' hal, mind a' vendeg büdös. (Gaal, 458.) 51 Eim fisch macht man das keder gut, darunder aber ist ein verborgner angel. - Franck, I, 48a. 52 Ein dreitägiger Fisch ist eine Schand' auf dem Tisch. 53 Ein entwischter Fisch scheint grösser als er ist. Engl.: Every fish that escapes, appears greater it really is. 54 Ein Fisch ausser dem Fluss, ein Kern ausser der Nuss, ein Spiegel aus dem Rahm, ein Pferd aus dem Zahm, ausser der Erde eine Maus, eine Jungfrau ausser dem Haus und eine Blume ausser dem Garten haben nichts als Unheil zu erwarten. - Parömiakon, 2684. 55 Ein Fisch, der einmal in eine Angel gebissen, meint, es stecke in jedem Bissen ein Haken. 56 Ein fisch, der im Rein gefangen, verliert seine Kraft, wenn er in ein beschlossen Wasser gesetzt wird. - Lehmann, 175, 12. 57 Ein Fisch, der nach dem Netze schwimmt, der schwimmt in sein Verderben. Frz.: Poisson qui cherche le haim (hamecon), cherche son propre daim. (Leroux, I, 125.) It.: Pesce che cerca l'hamo cerca 'l suo danno. (Pazzaglia, 284, 8.) 58 Ein Fisch, der oben schwimmt, steht eher ab, als einer, der unten bleibt. - Parömiakon, 1647. 59 Ein Fisch, der sich sträubt, wird auch gefangen. Dän.: Man meder og den fisk som nödig vil. (Bohn I, 388.) 60 Ein Fisch kann auf dem Lande wol zappeln, aber nicht leben. Ich fand es angewandt auf blosse Stubengelehrsamkeit, die "den Verstand" tödtet. "Wer nur in Stubenluft lebt, ist im Getümmel der Welt verloren, wie der Fisch, den man aufs Land wirft." 61 Ein Fisch muss dreimal geschwommen haben. Nämlich, im Wasser, im Fett und im Wein. (S. 33.) 62 Ein grosser Fisch ist ein guter Fisch. 63 Ein kleiner Fisch auf dem Tisch ist besser, als im Bach ein grosser Fisch. - Simrock, 2472. Mhd.: Ein simele ist bezzer auf dem tisch, dann in dem wage ein grozer visch. (Freidank.) (Zingerle, 33.) Engl.: Better a lean jade, than an empty halter. - Better a mouse in the pot, than no flesh of all. - Better some of the pudding than none of the pie. - Better one small fish, than an empty dish. (Bohn II, 109.) 64 Ein kleiner Fisch schwimmet so wol als ein grösser. - Lehmann, 427, 17; Winckler, X, 84; Körte, 1410.
[Spaltenumbruch] *23 Der Fisch gehört ins Wasser, der Mönch ins Kloster. Kirchhofer, 275. Lat.: Ut piscis extra aquam, sic monachus extra cellam. (Binder II, 3447; Novarin, 424.) 24 Der Fisch gewohnt, wo er Wasser findet. 25 Der Fisch ist gefangen, er beisst an. Lat.: Meus hic est, hamum vorat. (Plautus.) (Philippi, I, 249.) 26 Der Fisch ist gern im Wasser, der Vogel in der Luft, das brave Weib daheim. – Simrock, 1486; Sailer, 94. 27 Der Fisch ist gut, wenn er nur gefangen wäre. Holl.: Het is goede visch, ware hij maar gevangen. (Harrebomée, II, 384.) 28 Der Fisch kommt wol ins Reuss wie in die Falle die Maus, aber schwer heraus. 29 Der fisch mag nit geleben on das wasser. – Comedia Vgolini. 30 Der Fisch, schlecht gekocht, schimpfirt den Tisch. Die Italiener sagen dafür: Wer den Fisch nicht zu kochen versteht, der brate ihn, und wer ihn nicht zu braten weiss, stecke ihn an den Spiess. (Magazin, 1863, 604.) 31 Der Fisch sieht wol den Köder, aber nicht den Angelhaken. 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*23 Der Fisch gehört ins Wasser, der Mönch ins Kloster. Kirchhofer, 275.
Lat.: Ut piscis extra aquam, sic monachus extra cellam. (Binder II, 3447; Novarin, 424.)
24 Der Fisch gewohnt, wo er Wasser findet.
25 Der Fisch ist gefangen, er beisst an.
Lat.: Meus hic est, hamum vorat. (Plautus.) (Philippi, I, 249.)
26 Der Fisch ist gern im Wasser, der Vogel in der Luft, das brave Weib daheim. – Simrock, 1486; Sailer, 94.
27 Der Fisch ist gut, wenn er nur gefangen wäre.
Holl.: Het is goede visch, ware hij maar gevangen. (Harrebomée, II, 384.)
28 Der Fisch kommt wol ins Reuss wie in die Falle die Maus, aber schwer heraus.
29 Der fisch mag nit geleben on das wasser. – Comedia Vgolini.
30 Der Fisch, schlecht gekocht, schimpfirt den Tisch.
Die Italiener sagen dafür: Wer den Fisch nicht zu kochen versteht, der brate ihn, und wer ihn nicht zu braten weiss, stecke ihn an den Spiess. (Magazin, 1863, 604.)
31 Der Fisch sieht wol den Köder, aber nicht den Angelhaken.
So sieht der Mensch zwar den Reiz des Vortheils, aber gar selten die schädlichen Folgen.
Dän.: Fisken den fanger vel maddiken, men krogen derunder fanger dog fisken. (Prov. dan., 168.)
32 Der fisch stincket erstlich am Haupt. – Henisch, 1109.
„Aber wie soll man die Knechte loben, kommt doch das Aergerniss von oben.“ (Schiller.)
Dän.: Fisken stinker (raadner) først ved hovedet. (Prov. dan., 168.)
Lat.: Piscis primum a capite foetet. (Eiselein, 171; Philippi, II, 96.)
33 Der Fisch will dreimal schwimmen: im Wasser, im Schmalz und im Wein. – Eiselein, 172; Simrock, 2467; Bohn I, 138; Körte, 1395.
In Luzern: Der Fisch will drümal schwimme: im Wasser, im Anke (Butter), im Wy. Ein hebräisches Sprichwort sagt über die Behandlung und den Genuss der Fische: Das Fischlein möge man bestreuen mit seinem Bruder (Salz), seinem Vater (Wasser) zuführen, es geniessen mit seinem Sohne (Saft, Brühe aus dem Fisch) und den Vater (Wasser) darauf trinken. (Magazin, 1863, S. 570.) Von der menschlichen Speise sagten die Alten, sie müsse in dreifacher Flamme gekocht werden: Sonne, Feuer, Verdauung, oder im himmlischen, elementaren und menschlichen Feuer.
Engl.: Fish must swim thrice, once in the water, once in the sauce and a third time in wine in the stomach. (Bahn II, 29.)
Frz.: Poisson, goret et cochon vit en l'eau, et meurt en vin. (Bohn II, 29.)
Lat.: Triplici flamma humana coquitur esca. (Bovill, I, 168.)
34 Der Fisch will schwimmen. – Simrock, 2487; Körte, 1413c.
Frz.: Poisson sans boisson est poison. (Gaal, 401; Lendroy, 230 u. 1231; Magazin, XXXII, 570.)
Holl.: Visch moet (wil) zwemmen. (Harrebomée, II, 386.)
35 Der Fisch will schwimmen, sagte jener, als er vom Kalbskopf gessen und Wein begehrte. – Eiselein, 172; Hoefer, 476.
36 Der Fische schafft, vergisst die Kiemen nicht. – Scheidemünze, I, 1290; Sprichwörterschatz, 74.
37 Der ganze Fisch verdirbt, wenn der Kopf zum Stinken kommt.
38 Die besten Fische sind im gesalzenen Meere, die frömmsten Seelen bewähren sich in Trübsalen.
Engl.: The best fish swim near the bottom. (Bohn II, 93.)
39 Die Fisch haben ein schön ansehn, denen der Koppf weit vom Schwantz steht. – Lehmann, 940, 24.
Dän.: Den fisk er anseelig, hvor hovedet er vidt fra rumpen. (Prov. dan., 30.)
40 Die Fisch werden stinckendt, die Pferd werden hinckendt, die Leuth nicht ohn Gehrechen sind, wie man kein Fisch ohn Graten find. – Henisch, 1115, 26.
41 Die Fische gefielen sehr, und doch liess man die Teiche leer.
42 Die Fische können nicht länger fliegen, als ihnen die Flügel nass sind.
Von dem Hoffärtigen.
43 Die Fische sind mit Netzen zu fahn, bei Menschen ist's mit dem Beutel gethan.
44 Die Fische sind verloren, die man in trockene Teiche setzt.
Engl.: Fishes are cast away that are cast into dry ponds. (Bohn II, 93.)
45 Die fische, so auss der Reusen sein, weren gern hinein; die aber drinn sein, weren gern wieder herauss. – Henisch, 1111, 65.
46 Die grosse Fisch seind der geringern Todt. – Lehmann, 309, 71.
47 Die grössten Fische sind nicht stets die besten.
Engl.: The greatest crabs are not always the best meat. (Bohn II, 82.)
Frz.: Les grands boeufs ne font pas les grands journées. (Bohn II, 82.)
48 Die kleinen Fische können nicht die grossen fressen. – Lehmann, 842, 13.
49 Dôr stân wi Fisch, säd' de Steckling tô de Snick. – Hoefer, 1008.
50 Dreitägiger fisch taug auff kein tisch. – Franck, II, 18a; Gruter, I, 67; Blum, 647; Eiselein, 171; Körte, 1403; Kirchhofer, 275; Nopitsch, 55 (1718); Sutor, 161.
Blum erklärt es von ungebührlich langen Besuchen und empfiehlt dem Gaste auch da, wo er gern gesehen ist, ein weises Abbrechen, damit er stets neu bleibe.
Dän.: Fisk og gjest, tre dage gamle, ere ei længe kierkomne. (Prov. dan., 167.)
Lat.: Post tres saepe dies vilescit piscis et hospes, ni sale conditus sit, vel specialis amicus. (Seybold, 451; Eiselein, 171; Binder I, 1386; II, 2625; Gartner, 95; Philippi, I, 103; Schonheim, P, 18.)
Ung.: Harmad napra mind a' hal, mind a' vendég büdös. (Gaal, 458.)
51 Eim fisch macht man das keder gut, darunder aber ist ein verborgner angel. – Franck, I, 48a.
52 Ein dreitägiger Fisch ist eine Schand' auf dem Tisch.
53 Ein entwischter Fisch scheint grösser als er ist.
Engl.: Every fish that escapes, appears greater it really is.
54 Ein Fisch ausser dem Fluss, ein Kern ausser der Nuss, ein Spiegel aus dem Rahm, ein Pferd aus dem Zahm, ausser der Erde eine Maus, eine Jungfrau ausser dem Haus und eine Blume ausser dem Garten haben nichts als Unheil zu erwarten. – Parömiakon, 2684.
55 Ein Fisch, der einmal in eine Angel gebissen, meint, es stecke in jedem Bissen ein Haken.
56 Ein fisch, der im Rein gefangen, verliert seine Kraft, wenn er in ein beschlossen Wasser gesetzt wird. – Lehmann, 175, 12.
57 Ein Fisch, der nach dem Netze schwimmt, der schwimmt in sein Verderben.
Frz.: Poisson qui cherche le haim (hameçon), cherche son propre daim. (Leroux, I, 125.)
It.: Pesce che cerca l'hamo cerca 'l suo danno. (Pazzaglia, 284, 8.)
58 Ein Fisch, der oben schwimmt, steht eher ab, als einer, der unten bleibt. – Parömiakon, 1647.
59 Ein Fisch, der sich sträubt, wird auch gefangen.
Dän.: Man meder og den fisk som nødig vil. (Bohn I, 388.)
60 Ein Fisch kann auf dem Lande wol zappeln, aber nicht leben.
Ich fand es angewandt auf blosse Stubengelehrsamkeit, die „den Verstand“ tödtet. „Wer nur in Stubenluft lebt, ist im Getümmel der Welt verloren, wie der Fisch, den man aufs Land wirft.“
61 Ein Fisch muss dreimal geschwommen haben.
Nämlich, im Wasser, im Fett und im Wein. (S. 33.)
62 Ein grosser Fisch ist ein guter Fisch.
63 Ein kleiner Fisch auf dem Tisch ist besser, als im Bach ein grosser Fisch. – Simrock, 2472.
Mhd.: Ein simele ist bezzer ûf dem tisch, dann in dem wâge ein grôzer visch. (Freidank.) (Zingerle, 33.)
Engl.: Better a lean jade, than an empty halter. – Better a mouse in the pot, than no flesh of all. – Better some of the pudding than none of the pie. – Better one small fish, than an empty dish. (Bohn II, 109.)
64 Ein kleiner Fisch schwimmet so wol als ein grösser. – Lehmann, 427, 17; Winckler, X, 84; Körte, 1410.
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