Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] *10 Einem einen Filz geben. - Lehmann, 611, 17; Parömiakon, 3072. Derben Verweis. Frz.: Je l'ai bien chapitre sur cela. (Kritzinger, 123.) *11 Einen guten Filz kriegen. - Chemnitius, 624. Starke Zurechtweisung. Filzhut. 1 Einem Filzhut scharf Messer gut thut. 2 Filzhüte und Köpfe springen, wenn man sie (gewaltsam) in neue (andere) Formen bringt. *3 Etwas durch einen Filzhut ansehen. - Murner, Schelm., 40. "Nit durch ein filtzhut sehen an, so wirs alls von vns selber han." (Kloster, I, 876.) Filzig. 1 Filzig si und spare isch zweierlei. (Frickthal in der Schweiz.) *2 Er ist filzig gegen die Seinigen und freigebig gegen Fremde. - Burckhardt, 762. Die Gastfreundschaft ist im Morgenlande die erste Tugend, sie wird daher oft mit Vernachlässigung anderer Pflichten geübt; und es kommt oft vor, dass der Hausvater einen Fremden reichlich bewirthet, während die Seinigen hungern. Filzigkeit. Eine Filzigkeit ist der andern werth. Filzlaus. 1 Wenn die Filzläuse um die Säule tanzen, so haben sie Sonntag. (Schles.) 2 Wenn Filzläus das Venusbürstlein jucken, und Schwalben auf dem Wasser zucken und mit den Flügeln schlagen drein, so muss nit fern der Regen sein. - Fischart. 3 Wo die Filzläuse einwurzeln, kann man sie nie wieder los werden. Finale. *1 Das Finale singen. Ein Ende machen. *2 Einem das Finale halten. (S. B-moll.) (Ostpreuss.) - Frischbier, 184. Finanz. 1 Alle finantz macht die schuh gantz. - Gruter, III, 4; Lehmann, II, 33, 17. 2 Bei guten Finanzen ist's gut tanzen. 3 Finantz vnd Geitz, Höllküchlin vnd gunst verderbt manchem Armen sein Recht. - Henisch, 1096. "Wer jetzund stecket voll finantz, um schand vnd list erfahren gantz, der gewinnt bei der Welt die Schanz, der Gerecht muss an den bettel dantz." 4 Finanz verliert die Schanz. - Körte, 1384; Simrock, 2433. Unter Schanze ist hier zunächst das Anlagekapital, dann der zu hoffende Gewinn zu verstehen, daher die Redensart: Jemand etwas zuschanzen. Unsere Vorfahren brauchten "Finanz" nur im schlimmen Sinne für betrüglichen Wucher. 5 Jederman legt sich auff den finantz vnd krämerey, dass man dabey müssig gehen könne. - Lehmann, 416, 22. *6 Finanz treiben. - Henisch, 1096; Eiselein, 169. "Geld auf Wucher nemen, sein schuld zu bezahlen." *7 Finanz und Alefanz. - Körte, 1383. Listige Griffe und Kniffe aller Art. Finanzier. 1 Finanzier seind Saugethier. Frz.: Les tresoriers sont esponges du roy. *2 Finanzer und Neufündler. - Eiselein, 169. Finanzsack. Der Finanzsack und der Pfaffensack werden nicht voll. Findelkinder. 1 Findelkinder, arme Kinder. - Pistor., IV, 25; Simrock, 2441. *2 Er ist ein findelkindt. - Franck, II, 61b. "Er weyss nit, wer sein gens sein. Er weyss nit wie sein vatter heiss. Er ist vnder dem alten eisen kaufft, auff dem grempelmarckt." Finden. 1 Dos fingt (findet) sich, sagt der Bauer. (Görlitz.) 2 Du findest nirgend cin'n, der nicht wollte klüger als der andere sein. Lat.: Qui volet ingenio cedere nullus erit. [Spaltenumbruch] 3 Elken findet sines Baukes Weddergade. (Holst.) - Schütze, I, 176. Jeder findet seinesgleichen. 4 Es finden nicht alle eine Krone, die einen Esel suchen. "Saul hat so lange Esel gesucht, bis ihn Gott zum Könige erwählte. Bei jetziger Zeit findet man die Esel weit leichter, und man darf nicht so lange herumlaufen wie Saul, man kann sie gleich bei den Ohren ertappen." (Abraham a Sancta-Clara.) 5 Es findet endlich jeder einen Christophel, der ihn übers Meer trägt. 6 Es findet sich alles im ausskerich. - Agricola II, 164. 7 Es findt auch ye ein blinder ein hufeisen. - Franck, I, 75a. 8 Es ist besser nit finden, denn den fund nit widergeben. - Henisch, 1288. Das letztere wird nämlich als Unterschlagung bestraft. 9 Es ist nichts das sich ehe findt, dann huren vnd buben. - Henisch, 544, 7. 10 Es ist nur gefunden, sagt der Anfänger (im Stehlen). 11 Find' ich dich, so richt' ich dich. - Graf, 425, 216. 12 Finden vnd behalten sind so gut wie rauben. - Petri, III, 311. 13 Findest du etwas so klein wie eine Laus, so heb' es auf und trag's ins Haus. 14 Gefunden, gefunden wiedergib, geschenktes Gut nimmer gib. - Simrock, 2915. 15 Gefunnen, sagte de Junge, doa funnt e' siyne Maoüme (Mutter) am Galgen. (Büren.) 16 Halb gefunden, mein. - Simrock, 2917; Graf, 110, 258. Wer beim Finden zugegen war, beanspruchte die Hälfte (Halbpart). 17 Hier gefunden, hier gelassen. 18 Ich hab's gefunden, wie Archimedes die Magd beim Knechte. - Simrock, 6737; Lehmann, 756, 14. 19 Leicht finden macht das Ziel nicht schlecht, oft irren einen Weg nicht recht. 20 Man find kein so schönen topff, man findet als ein schönen deckel. - Gruter, I, 56. 21 Man find manch seltzam Mutter Kind auff Erden. - Lehmann, II, 401, 9. 22 Man findet eh einen, der gelt tadlet, als den, der es verschmähet. - Henisch, 1474, 49. 23 Man findet ihn immer, wo unser Herrgott die Hand herausreckt. (Steiermark.) 24 Man findet keinen, der jedermann genug kan thun. - Henisch, 1500, 44; Lehmann, II, 401, 8. 25 Man findet nicht an jedem Tage eine Wurst in einer Hundekau1. (Eifel.) - Schmitz, 186, 57. 1) Kau = Lagerstelle. 26 Man findet nicht bald einen Wirth, der nicht die Gäste tapfer schiert. 27 Man findet nicht Gelt in allen Säcken, die zugebunden seynd. - Lehmann, II, 401, 10. 28 Man findet nicht gleich eine Insul, da man das Verthane wiederfindet. - Lehmann, 401, 11. 29 Man findet viel Schüler, die gelehrter seynd, als ihre Meister. - Lehmann, 401, 12. 30 Man findt kein scheussliche bulschafft. - Gruter, I, 56. 31 Man findt nit allenthalb beyhel in wassern. - Franck, I, 26b; Gruter, I, 56. 32 Man kan mich finden, der mich sucht. - Sutor, 36. Man soll nur kommen, ich werde mich meiner Haut wehren. Lat.: Et mihi sunt vires, et mea tela nocent. (Sutor, 6.) 33 Mancher findet, ehe er sucht. - Scheidemünze, I, 4063. 34 Wann einer etwas nach jm findt, so ists nit sünd, dasselbig auffzuheben. - Franck, II, 112b; Simrock, 2439; Eiselein, 169. 35 Was man nicht finden kann, wenn man's braucht, hat man nicht. Dän.: Naar man ei kand finde i trang, det man haver, er det ligesom man ei havde det. (Prov. dan., 166.)
[Spaltenumbruch] *10 Einem einen Filz geben. – Lehmann, 611, 17; Parömiakon, 3072. Derben Verweis. Frz.: Je l'ai bien chapitré sur cela. (Kritzinger, 123.) *11 Einen guten Filz kriegen. – Chemnitius, 624. Starke Zurechtweisung. Filzhut. 1 Einem Filzhut scharf Messer gut thut. 2 Filzhüte und Köpfe springen, wenn man sie (gewaltsam) in neue (andere) Formen bringt. *3 Etwas durch einen Filzhut ansehen. – Murner, Schelm., 40. „Nit durch ein filtzhut sehen an, so wirs alls von vns selber han.“ (Kloster, I, 876.) Filzig. 1 Filzig si und spare isch zweierlei. (Frickthal in der Schweiz.) *2 Er ist filzig gegen die Seinigen und freigebig gegen Fremde. – Burckhardt, 762. Die Gastfreundschaft ist im Morgenlande die erste Tugend, sie wird daher oft mit Vernachlässigung anderer Pflichten geübt; und es kommt oft vor, dass der Hausvater einen Fremden reichlich bewirthet, während die Seinigen hungern. Filzigkeit. Eine Filzigkeit ist der andern werth. Filzlaus. 1 Wenn die Filzläuse um die Säule tanzen, so haben sie Sonntag. (Schles.) 2 Wenn Filzläus das Venusbürstlein jucken, und Schwalben auf dem Wasser zucken und mit den Flügeln schlagen drein, so muss nit fern der Regen sein. – Fischart. 3 Wo die Filzläuse einwurzeln, kann man sie nie wieder los werden. Finale. *1 Das Finale singen. Ein Ende machen. *2 Einem das Finale halten. (S. B-moll.) (Ostpreuss.) – Frischbier, 184. Finanz. 1 Alle finantz macht die schuh gantz. – Gruter, III, 4; Lehmann, II, 33, 17. 2 Bei guten Finanzen ist's gut tanzen. 3 Finantz vnd Geitz, Höllküchlin vnd gunst verderbt manchem Armen sein Recht. – Henisch, 1096. „Wer jetzund stecket voll finantz, um schand vnd list erfahren gantz, der gewinnt bei der Welt die Schanz, der Gerecht muss an den bettel dantz.“ 4 Finanz verliert die Schanz. – Körte, 1384; Simrock, 2433. Unter Schanze ist hier zunächst das Anlagekapital, dann der zu hoffende Gewinn zu verstehen, daher die Redensart: Jemand etwas zuschanzen. Unsere Vorfahren brauchten „Finanz“ nur im schlimmen Sinne für betrüglichen Wucher. 5 Jederman legt sich auff den finantz vnd krämerey, dass man dabey müssig gehen könne. – Lehmann, 416, 22. *6 Finanz treiben. – Henisch, 1096; Eiselein, 169. „Geld auf Wucher nemen, sein schuld zu bezahlen.“ *7 Finanz und Alefanz. – Körte, 1383. Listige Griffe und Kniffe aller Art. Finanzier. 1 Finanzier seind Saugethier. Frz.: Les trésoriers sont esponges du roy. *2 Finanzer und Neufündler. – Eiselein, 169. Finanzsack. Der Finanzsack und der Pfaffensack werden nicht voll. Findelkinder. 1 Findelkinder, arme Kinder. – Pistor., IV, 25; Simrock, 2441. *2 Er ist ein findelkindt. – Franck, II, 61b. „Er weyss nit, wer sein gens sein. Er weyss nit wie sein vatter heiss. Er ist vnder dem alten eisen kaufft, auff dem grempelmarckt.“ Finden. 1 Dos fingt (findet) sich, sagt der Bauer. (Görlitz.) 2 Du findest nirgend cin'n, der nicht wollte klüger als der andere sein. Lat.: Qui volet ingenio cedere nullus erit. [Spaltenumbruch] 3 Elkên findet sines Bûkes Weddergade. (Holst.) – Schütze, I, 176. Jeder findet seinesgleichen. 4 Es finden nicht alle eine Krone, die einen Esel suchen. „Saul hat so lange Esel gesucht, bis ihn Gott zum Könige erwählte. Bei jetziger Zeit findet man die Esel weit leichter, und man darf nicht so lange herumlaufen wie Saul, man kann sie gleich bei den Ohren ertappen.“ (Abraham a Sancta-Clara.) 5 Es findet endlich jeder einen Christophel, der ihn übers Meer trägt. 6 Es findet sich alles im ausskerich. – Agricola II, 164. 7 Es findt auch ye ein blinder ein hufeisen. – Franck, I, 75a. 8 Es ist besser nit finden, denn den fund nit widergeben. – Henisch, 1288. Das letztere wird nämlich als Unterschlagung bestraft. 9 Es ist nichts das sich ehe findt, dann huren vnd buben. – Henisch, 544, 7. 10 Es ist nur gefunden, sagt der Anfänger (im Stehlen). 11 Find' ich dich, so richt' ich dich. – Graf, 425, 216. 12 Finden vnd behalten sind so gut wie rauben. – Petri, III, 311. 13 Findest du etwas so klein wie eine Laus, so heb' es auf und trag's ins Haus. 14 Gefunden, gefunden wiedergib, geschenktes Gut nimmer gib. – Simrock, 2915. 15 Gefunnen, sagte de Junge, doa funnt e' siyne Maoüme (Mutter) am Galgen. (Büren.) 16 Halb gefunden, mein. – Simrock, 2917; Graf, 110, 258. Wer beim Finden zugegen war, beanspruchte die Hälfte (Halbpart). 17 Hier gefunden, hier gelassen. 18 Ich hab's gefunden, wie Archimedes die Magd beim Knechte. – Simrock, 6737; Lehmann, 756, 14. 19 Leicht finden macht das Ziel nicht schlecht, oft irren einen Weg nicht recht. 20 Man find kein so schönen topff, man findet als ein schönen deckel. – Gruter, I, 56. 21 Man find manch seltzam Mutter Kind auff Erden. – Lehmann, II, 401, 9. 22 Man findet eh einen, der gelt tadlet, als den, der es verschmähet. – Henisch, 1474, 49. 23 Man findet ihn immer, wo unser Herrgott die Hand herausreckt. (Steiermark.) 24 Man findet keinen, der jedermann genug kan thun. – Henisch, 1500, 44; Lehmann, II, 401, 8. 25 Man findet nicht an jedem Tage eine Wurst in einer Hundekau1. (Eifel.) – Schmitz, 186, 57. 1) Kau = Lagerstelle. 26 Man findet nicht bald einen Wirth, der nicht die Gäste tapfer schiert. 27 Man findet nicht Gelt in allen Säcken, die zugebunden seynd. – Lehmann, II, 401, 10. 28 Man findet nicht gleich eine Insul, da man das Verthane wiederfindet. – Lehmann, 401, 11. 29 Man findet viel Schüler, die gelehrter seynd, als ihre Meister. – Lehmann, 401, 12. 30 Man findt kein scheussliche bulschafft. – Gruter, I, 56. 31 Man findt nit allenthalb beyhel in wassern. – Franck, I, 26b; Gruter, I, 56. 32 Man kan mich finden, der mich sucht. – Sutor, 36. Man soll nur kommen, ich werde mich meiner Haut wehren. Lat.: Et mihi sunt vires, et mea tela nocent. (Sutor, 6.) 33 Mancher findet, ehe er sucht. – Scheidemünze, I, 4063. 34 Wann einer etwas nach jm findt, so ists nit sünd, dasselbig auffzuheben. – Franck, II, 112b; Simrock, 2439; Eiselein, 169. 35 Was man nicht finden kann, wenn man's braucht, hat man nicht. Dän.: Naar man ei kand finde i trang, det man haver, er det ligesom man ei havde det. (Prov. dan., 166.)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0535" n="[507]"/><cb n="1013"/> *10 Einem einen Filz geben.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 611, 17; Parömiakon, 3072.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Derben Verweis.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Je l'ai bien chapitré sur cela. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 123.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*11 Einen guten Filz kriegen.</hi> – <hi rendition="#i">Chemnitius, 624.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Starke Zurechtweisung.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Filzhut.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Einem Filzhut scharf Messer gut thut.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Filzhüte und Köpfe springen, wenn man sie (gewaltsam) in neue (andere) Formen bringt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Etwas durch einen Filzhut ansehen.</hi> – <hi rendition="#i">Murner, Schelm., 40.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Nit durch ein filtzhut sehen an, so wirs alls von vns selber han.“ (<hi rendition="#i">Kloster, I, 876.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Filzig.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Filzig si und spare isch zweierlei.</hi> (<hi rendition="#i">Frickthal in der Schweiz.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Er ist filzig gegen die Seinigen und freigebig gegen Fremde.</hi> – <hi rendition="#i">Burckhardt, 762.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Die Gastfreundschaft ist im Morgenlande die erste Tugend, sie wird daher oft mit Vernachlässigung anderer Pflichten geübt; und es kommt oft vor, dass der Hausvater einen Fremden reichlich bewirthet, während die Seinigen hungern.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Filzigkeit.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Eine Filzigkeit ist der andern werth.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Filzlaus.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Wenn die Filzläuse um die Säule tanzen, so haben sie Sonntag.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Wenn Filzläus das Venusbürstlein jucken, und Schwalben auf dem Wasser zucken und mit den Flügeln schlagen drein, so muss nit fern der Regen sein.</hi> – <hi rendition="#i">Fischart.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Wo die Filzläuse einwurzeln, kann man sie nie wieder los werden.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Finale.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1 Das Finale singen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Ein Ende machen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Einem das Finale halten. (S. B-moll.)</hi> (<hi rendition="#i">Ostpreuss.</hi>) – <hi rendition="#i">Frischbier, 184.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Finanz.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Alle finantz macht die schuh gantz.</hi> – <hi rendition="#i">Gruter, III, 4; Lehmann, II, 33, 17.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Bei guten Finanzen ist's gut tanzen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Finantz vnd Geitz, Höllküchlin vnd gunst verderbt manchem Armen sein Recht.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1096.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Wer jetzund stecket voll finantz, um schand vnd list erfahren gantz, der gewinnt bei der Welt die Schanz, der Gerecht muss an den bettel dantz.“</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Finanz verliert die Schanz.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 1384; Simrock, 2433.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Unter Schanze ist hier zunächst das Anlagekapital, dann der zu hoffende Gewinn zu verstehen, daher die Redensart: Jemand etwas zuschanzen. Unsere Vorfahren brauchten „Finanz“ nur im schlimmen Sinne für betrüglichen Wucher.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Jederman legt sich auff den finantz vnd krämerey, dass man dabey müssig gehen könne.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 416, 22.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Finanz treiben.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1096; Eiselein, 169.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Geld auf Wucher nemen, sein schuld zu bezahlen.“</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Finanz und Alefanz.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 1383.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Listige Griffe und Kniffe aller Art.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Finanzier.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Finanzier seind Saugethier.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Les trésoriers sont esponges du roy.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Finanzer und Neufündler.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 169.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Finanzsack.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Der Finanzsack und der Pfaffensack werden nicht voll.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Findelkinder.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Findelkinder, arme Kinder.</hi> – <hi rendition="#i">Pistor., IV, 25; Simrock, 2441.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Er ist ein findelkindt.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 61<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Er weyss nit, wer sein gens sein. Er weyss nit wie sein vatter heiss. Er ist vnder dem alten eisen kaufft, auff dem grempelmarckt.“</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Finden.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Dos fingt (findet) sich, sagt der Bauer.</hi> (<hi rendition="#i">Görlitz.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Du findest nirgend cin'n, der nicht wollte klüger als der andere sein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Qui volet ingenio cedere nullus erit.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1014"/> 3 Elkên findet sines Bûkes Weddergade.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) – <hi rendition="#i">Schütze, I, 176.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Jeder findet seinesgleichen.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Es finden nicht alle eine Krone, die einen Esel suchen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Saul hat so lange Esel gesucht, bis ihn Gott zum Könige erwählte. Bei jetziger Zeit findet man die Esel weit leichter, und man darf nicht so lange herumlaufen wie Saul, man kann sie gleich bei den Ohren ertappen.“ (<hi rendition="#i">Abraham a Sancta-Clara.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Es findet endlich jeder einen Christophel, der ihn übers Meer trägt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Es findet sich alles im ausskerich.</hi> – <hi rendition="#i">Agricola II, 164.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Es findt auch ye ein blinder ein hufeisen.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, I, 75<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Es ist besser nit finden, denn den fund nit widergeben.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1288.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Das letztere wird nämlich als Unterschlagung bestraft.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Es ist nichts das sich ehe findt, dann huren vnd buben.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 544, 7.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Es ist nur gefunden, sagt der Anfänger (im Stehlen).</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Find' ich dich, so richt' ich dich.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 425, 216.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Finden vnd behalten sind so gut wie rauben.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, III, 311.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">13 Findest du etwas so klein wie eine Laus, so heb' es auf und trag's ins Haus.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Gefunden, gefunden wiedergib, geschenktes Gut nimmer gib.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 2915.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Gefunnen, sagte de Junge, doa funnt e' siyne Maoüme (Mutter) am Galgen.</hi> (<hi rendition="#i">Büren.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Halb gefunden, mein.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 2917; Graf, 110, 258.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wer beim Finden zugegen war, beanspruchte die Hälfte (Halbpart).</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Hier gefunden, hier gelassen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Ich hab's gefunden, wie Archimedes die Magd beim Knechte.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 6737; Lehmann, 756, 14.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">19 Leicht finden macht das Ziel nicht schlecht, oft irren einen Weg nicht recht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">20 Man find kein so schönen topff, man findet als ein schönen deckel.</hi> – <hi rendition="#i">Gruter, I, 56.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Man find manch seltzam Mutter Kind auff Erden.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, II, 401, 9.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Man findet eh einen, der gelt tadlet, als den, der es verschmähet.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1474, 49.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Man findet ihn immer, wo unser Herrgott die Hand herausreckt.</hi> (<hi rendition="#i">Steiermark.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Man findet keinen, der jedermann genug kan thun.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1500, 44; Lehmann, II, 401, 8.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Man findet nicht an jedem Tage eine Wurst in einer Hundekau<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Eifel.</hi>) – <hi rendition="#i">Schmitz, 186, 57.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Kau = Lagerstelle.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">26 Man findet nicht bald einen Wirth, der nicht die Gäste tapfer schiert.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Man findet nicht Gelt in allen Säcken, die zugebunden seynd.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, II, 401, 10.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Man findet nicht gleich eine Insul, da man das Verthane wiederfindet.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 401, 11.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 Man findet viel Schüler, die gelehrter seynd, als ihre Meister.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 401, 12.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Man findt kein scheussliche bulschafft.</hi> – <hi rendition="#i">Gruter, I, 56.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">31 Man findt nit allenthalb beyhel in wassern.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, I, 26<hi rendition="#sup">b</hi>; Gruter, I, 56.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">32 Man kan mich finden, der mich sucht.</hi> – <hi rendition="#i">Sutor, 36.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Man soll nur kommen, ich werde mich meiner Haut wehren.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Et mihi sunt vires, et mea tela nocent. (<hi rendition="#i">Sutor, 6.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">33 Mancher findet, ehe er sucht.</hi> – <hi rendition="#i">Scheidemünze, I, 4063.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">34 Wann einer etwas nach jm findt, so ists nit sünd, dasselbig auffzuheben.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 112<hi rendition="#sup">b</hi>; Simrock, 2439; Eiselein, 169.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">35 Was man nicht finden kann, wenn man's braucht, hat man nicht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Naar man ei kand finde i trang, det man haver, er det ligesom man ei havde det. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 166.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[507]/0535]
*10 Einem einen Filz geben. – Lehmann, 611, 17; Parömiakon, 3072.
Derben Verweis.
Frz.: Je l'ai bien chapitré sur cela. (Kritzinger, 123.)
*11 Einen guten Filz kriegen. – Chemnitius, 624.
Starke Zurechtweisung.
Filzhut.
1 Einem Filzhut scharf Messer gut thut.
2 Filzhüte und Köpfe springen, wenn man sie (gewaltsam) in neue (andere) Formen bringt.
*3 Etwas durch einen Filzhut ansehen. – Murner, Schelm., 40.
„Nit durch ein filtzhut sehen an, so wirs alls von vns selber han.“ (Kloster, I, 876.)
Filzig.
1 Filzig si und spare isch zweierlei. (Frickthal in der Schweiz.)
*2 Er ist filzig gegen die Seinigen und freigebig gegen Fremde. – Burckhardt, 762.
Die Gastfreundschaft ist im Morgenlande die erste Tugend, sie wird daher oft mit Vernachlässigung anderer Pflichten geübt; und es kommt oft vor, dass der Hausvater einen Fremden reichlich bewirthet, während die Seinigen hungern.
Filzigkeit.
Eine Filzigkeit ist der andern werth.
Filzlaus.
1 Wenn die Filzläuse um die Säule tanzen, so haben sie Sonntag. (Schles.)
2 Wenn Filzläus das Venusbürstlein jucken, und Schwalben auf dem Wasser zucken und mit den Flügeln schlagen drein, so muss nit fern der Regen sein. – Fischart.
3 Wo die Filzläuse einwurzeln, kann man sie nie wieder los werden.
Finale.
*1 Das Finale singen.
Ein Ende machen.
*2 Einem das Finale halten. (S. B-moll.) (Ostpreuss.) – Frischbier, 184.
Finanz.
1 Alle finantz macht die schuh gantz. – Gruter, III, 4; Lehmann, II, 33, 17.
2 Bei guten Finanzen ist's gut tanzen.
3 Finantz vnd Geitz, Höllküchlin vnd gunst verderbt manchem Armen sein Recht. – Henisch, 1096.
„Wer jetzund stecket voll finantz, um schand vnd list erfahren gantz, der gewinnt bei der Welt die Schanz, der Gerecht muss an den bettel dantz.“
4 Finanz verliert die Schanz. – Körte, 1384; Simrock, 2433.
Unter Schanze ist hier zunächst das Anlagekapital, dann der zu hoffende Gewinn zu verstehen, daher die Redensart: Jemand etwas zuschanzen. Unsere Vorfahren brauchten „Finanz“ nur im schlimmen Sinne für betrüglichen Wucher.
5 Jederman legt sich auff den finantz vnd krämerey, dass man dabey müssig gehen könne. – Lehmann, 416, 22.
*6 Finanz treiben. – Henisch, 1096; Eiselein, 169.
„Geld auf Wucher nemen, sein schuld zu bezahlen.“
*7 Finanz und Alefanz. – Körte, 1383.
Listige Griffe und Kniffe aller Art.
Finanzier.
1 Finanzier seind Saugethier.
Frz.: Les trésoriers sont esponges du roy.
*2 Finanzer und Neufündler. – Eiselein, 169.
Finanzsack.
Der Finanzsack und der Pfaffensack werden nicht voll.
Findelkinder.
1 Findelkinder, arme Kinder. – Pistor., IV, 25; Simrock, 2441.
*2 Er ist ein findelkindt. – Franck, II, 61b.
„Er weyss nit, wer sein gens sein. Er weyss nit wie sein vatter heiss. Er ist vnder dem alten eisen kaufft, auff dem grempelmarckt.“
Finden.
1 Dos fingt (findet) sich, sagt der Bauer. (Görlitz.)
2 Du findest nirgend cin'n, der nicht wollte klüger als der andere sein.
Lat.: Qui volet ingenio cedere nullus erit.
3 Elkên findet sines Bûkes Weddergade. (Holst.) – Schütze, I, 176.
Jeder findet seinesgleichen.
4 Es finden nicht alle eine Krone, die einen Esel suchen.
„Saul hat so lange Esel gesucht, bis ihn Gott zum Könige erwählte. Bei jetziger Zeit findet man die Esel weit leichter, und man darf nicht so lange herumlaufen wie Saul, man kann sie gleich bei den Ohren ertappen.“ (Abraham a Sancta-Clara.)
5 Es findet endlich jeder einen Christophel, der ihn übers Meer trägt.
6 Es findet sich alles im ausskerich. – Agricola II, 164.
7 Es findt auch ye ein blinder ein hufeisen. – Franck, I, 75a.
8 Es ist besser nit finden, denn den fund nit widergeben. – Henisch, 1288.
Das letztere wird nämlich als Unterschlagung bestraft.
9 Es ist nichts das sich ehe findt, dann huren vnd buben. – Henisch, 544, 7.
10 Es ist nur gefunden, sagt der Anfänger (im Stehlen).
11 Find' ich dich, so richt' ich dich. – Graf, 425, 216.
12 Finden vnd behalten sind so gut wie rauben. – Petri, III, 311.
13 Findest du etwas so klein wie eine Laus, so heb' es auf und trag's ins Haus.
14 Gefunden, gefunden wiedergib, geschenktes Gut nimmer gib. – Simrock, 2915.
15 Gefunnen, sagte de Junge, doa funnt e' siyne Maoüme (Mutter) am Galgen. (Büren.)
16 Halb gefunden, mein. – Simrock, 2917; Graf, 110, 258.
Wer beim Finden zugegen war, beanspruchte die Hälfte (Halbpart).
17 Hier gefunden, hier gelassen.
18 Ich hab's gefunden, wie Archimedes die Magd beim Knechte. – Simrock, 6737; Lehmann, 756, 14.
19 Leicht finden macht das Ziel nicht schlecht, oft irren einen Weg nicht recht.
20 Man find kein so schönen topff, man findet als ein schönen deckel. – Gruter, I, 56.
21 Man find manch seltzam Mutter Kind auff Erden. – Lehmann, II, 401, 9.
22 Man findet eh einen, der gelt tadlet, als den, der es verschmähet. – Henisch, 1474, 49.
23 Man findet ihn immer, wo unser Herrgott die Hand herausreckt. (Steiermark.)
24 Man findet keinen, der jedermann genug kan thun. – Henisch, 1500, 44; Lehmann, II, 401, 8.
25 Man findet nicht an jedem Tage eine Wurst in einer Hundekau1. (Eifel.) – Schmitz, 186, 57.
1) Kau = Lagerstelle.
26 Man findet nicht bald einen Wirth, der nicht die Gäste tapfer schiert.
27 Man findet nicht Gelt in allen Säcken, die zugebunden seynd. – Lehmann, II, 401, 10.
28 Man findet nicht gleich eine Insul, da man das Verthane wiederfindet. – Lehmann, 401, 11.
29 Man findet viel Schüler, die gelehrter seynd, als ihre Meister. – Lehmann, 401, 12.
30 Man findt kein scheussliche bulschafft. – Gruter, I, 56.
31 Man findt nit allenthalb beyhel in wassern. – Franck, I, 26b; Gruter, I, 56.
32 Man kan mich finden, der mich sucht. – Sutor, 36.
Man soll nur kommen, ich werde mich meiner Haut wehren.
Lat.: Et mihi sunt vires, et mea tela nocent. (Sutor, 6.)
33 Mancher findet, ehe er sucht. – Scheidemünze, I, 4063.
34 Wann einer etwas nach jm findt, so ists nit sünd, dasselbig auffzuheben. – Franck, II, 112b; Simrock, 2439; Eiselein, 169.
35 Was man nicht finden kann, wenn man's braucht, hat man nicht.
Dän.: Naar man ei kand finde i trang, det man haver, er det ligesom man ei havde det. (Prov. dan., 166.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:54:38Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:54:38Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |