Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 159 Ist das ein Feuer, sagte Töffel, als er über zehn Schwefelhölzern einen jungen Zeisig briet. Holl.: Dat gelijkt wel naar den brand van Troje, zei de man, en hij brandde zeven en tachtig vlooijen in eene kastanjepan. (Harrebomee, II, 393.) 160 Ist Feuer im Haus, so speit es Flammen aus. 161 Ist Feuer im Herzen, so muss man kein Pulver in den Kopf thun. 162 Ist kein Feuer da, so nimmt man die Zunderdose, um die Pfeife anzuzünden. - Wullschlägel. Neger in Surinam, um zu sagen: Man muss sich hellen, so gut man kann. Geht's nicht auf die eine, so geht's auf die andere Weise. 163 Je grösser Fewer, je ehe das Gold probiert wird. - Petri, II, 391. 164 Je heller das Feuer, je weniger Rauch. - Scheidemünze, II, 229. 165 Je mehr man das Feuer zudeckt, je mehr es brennt. - Henisch, 1088. Lat.: Ignis tectus magis ardet. 166 Je mehr man ins fewer bläst, je heller es wird (brennt). - Lehmann, 692, 18. 167 Je mehr sich das Feuer hebt, je mehr verschwindet der Rauch. Glück und Neid verhalten sich zueinander wie Feuer und Rauch. Wenn das Feuer sich zu heben anfängt, so erscheint es in eine Rauchwolke verhüllt; aber je höher es emporlodert, desto mehr verliert sich der Rauch, bis er endlich ganz verschwindet. Lat.: Fervidior locus est cui propior focus est. (Fallersleben, 802.) - Quo magis lucet ignis, eo minorem fumum ejicit. 168 Je näher beim Feuer, je näher der Hitze. - Körte, 1373. 169 Je näher dem Feuer, je eher verbrannt. - Winckler, XIX, 82. 170 Je näher dem Fewer, je heisser. - Lehmann, II, 276, 13. Holl.: Hoe nader bij het vuur, hoe heeter. (Harrebomee, II, 428.) Lat.: Fervidior locus est, quo propior focus est. (Gaal, 451.) 171 Jeder schürt das Feuer bei (zu) seinem Topf. Dän.: Enhver vil rage ild ad sin gryde. (Bohn I, 366.) 172 Kein Feuer ohne Rauch, keine Tugend ohne Neid. - Winckler, XI, 8. Dän.: Der er ingen ild som jo haver nogen smög. (Bohn I, 356.) Engl.: No smoke without some fire. (Bohn II, 132.) Frz.: Feu ne fut oncques sans fumee. (Leroux, I, 45.) - Il n'est jamais feu sans fumee. (Leroux, I, 46; Kritzinger, 311.) Lat.: Non est fumus absque igne. Span.: Cerca le anda el humo tras la llama. (Bohn II, 133.) - Donde fuego se hace, humo sale. (Bohn II, 93.) 173 Kein Feuer ohne Rauch, kluge Leute fehlen auch. - Hollenberg, II, 48; Parömiakon, 1492; Mayer, II, 45. 174 Kein Feuer so heiss, ein Wasser kann es löschen. Frz.: Au feu uriner est sain, et y cracher est vain. 175 Kein Füer, kein Rak. (Grubenhagen.) 176 Klein Feuer gibt süss Malz dem Bräuer. - Simrock, 2422; Eiselein, 167. Engl.: Soft fire makes sweet malt. (Bohn II, 133.) 177 Klein Feuer gibt süss Malz, Herr Schweir. - Eiselein, 168. 178 Kleine Feuer kann man ausblasen, grosse muss man ausspritzen. - Scheidemünze, I, 4927. 179 Kommt Feuer und Stroh zusammen, so gibt es gern Flammen. - Pistor., IV, 30; Simrock, 2420; Körte, 1376; Körte2, 1704. 180 Lern dz feur ab deins nachbaurn brunst trehen. - Franck, I, 46a. 181 Lieber das Feuer in der Hölle geschürt, als im Himmel gefaulenzt. 182 Lösche das Feuer, ehe es zum Dache ausschlägt. - Körte2, 1702; Simrock, 2410. 183 Mach kein fewer, so beiss dich kein rauch. - Lehmann, 752, 64. 184 Man bekommt nicht immer Feuer auf den ersten Schlag. Frz.: Le troisieme coup fait feu. 185 Man darff nicht Fewer im Schos tragen. - Gruter, III, 65; Lehmann, 407, 8. [Spaltenumbruch] 186 Man kan kein fewer so tieff auffm Boden machen, der Rauch schlägt in die Höhe. - Lehmann, 34, 39. 187 Man kann nicht Feuer mit Feuer (Stroh, Werch) löschen und den Wind nicht mit Netzen fangen. - Winckler, VII, 22. "Zorn würt nit mit zorn, sonder sanfftmut, das böss mit gedult, der vnbill mit billicheyt gestilt vnd überwunden." (Franck, I, 31a.) Engl.: Fire is not be quenched with tow. (Bohn II, 355.) Holl.: Vuur wordt met vuur niet uitgebluscht. (Harrebomee, II, 428.) It.: Il fuoco non s'estingue con fuoco. (Bohn, I, 102.) 188 Man mag das Feuer noch so niedrig anzünden, es brennt doch in die Höhe. - Winckler, IX, 97. 189 Man mag leicht das Feuer scharren (schüren), dass ein siedender Haff vberläuff. - Gruter, III, 65; Lehmann, II, 408, 13; Lehmann, 429, 17. 190 Man muss das Feuer beizeiten löschen, ehe es zum Dache hinausbrennt. - Körte, 1374; Kirchhofer, 179. Holl.: Blusch het vuur, eer het ten dake uitslaat. (Harrebomee, II, 426.) Lat.: Flamma recens parva sparsa resedit aqua. (Ovid.) (Binder I, 561; II, 1158; Philippi, II, 157; Seybold, 185.) 191 Man muss das Feuer holen, wo man's findet. 192 Man muss das Feuer löschen, bevor es ausschlägt. 193 Man muss das Feuer nicht eher anzünden, bis man kochen will. Dän.: Braende ei byen för fjenden kommer. (Prov. dan., 88.) 194 Man muss dem Feuer nicht zu nahe gehen. Dän.: Han torde ei braende sig saa heed. (Prov. dan., 88.) 195 Man muss nicht Feuer rufen, ehe es brennt. - Scheidemünze, II, 216. 196 Man muss nicht jedesmal Feuer schreien, wenn ein Schornstein raucht. 197 Man sol das Fewr nicht mit dem Schwert suchen. - Petri, II, 464. 198 Man sol fewr beim nachbaur vnd nit vber feldt holen. - Lehmann, 378, 69. 199 Man soll nicht gleich Feuer rufen, wenn im Dunkeln etwas leuchtet. 200 Mancher kan ein gross Fewer auss einem Funcken anblasen. - Lehmann, 940, 31. 201 Mancher sihet ein fewr vor Augen vnnd laufft doch drein. - Lehmann, 245, 31. 202 Mancher speiet Feuer aus und friert am ganzen Leibe. - Scheidemünze, II, 154. 203 Mancher zündet einem andern ein fewer an vnd verbrennt selbst davon. - Lehmann, 693, 42. 204 Mässig Feuer kocht am besten. Holl.: En langzaam vuur maakt het beste mout. (Harrebomee, II, 246.) 205 Mit Feuer und Blut wird auch getauft in Märtyrerzeit. - Simrock, 2429. 206 Nahe beim Feuer schmilzt das Wachs. - Simrock, 11100. 207 Nicht in jedem Feuer ist ein Engel Gottes. - 2 Mos. 3, 2; Scheidemünze II, 23. 208 Nicht jedes Feuer am Ufer ist ein Leuchtthurm. 209 Niemand begert das Fewer, das nicht brennt noch wermet. - Lehmann, 910, 49. 210 Ohne Feuer ist kein Leben. Frz.: Le feu est demy vie de l'homme. (Leroux, I, 46.) Lat.: Media ignis est vita. (Bovill, I, 167.) 211 Ohne Feuer nur roh, ohne Leiden nicht froh. - Kohl, Nordwestdeutsche Skizzen (Bremen 1864), II, 216. Dieser Spruch findet sich auf einer westfälischen Kuchenform (s. Feuer 23) und enthält eine philosophische Vergleichung des Garwerdens durch das Feuer mit der Läuterung und Bewährung durch das Leiden. 212 Ohne Feuer und Brot leidet das Alter Noth. Holl.: Vuur en vaste gronden zijn de elementen van oude lieden, kinderen vinden in lucht en water meer behagen. (Harrebomee, II, 428.) 213 Rönn önt Füer, seggt de ol Schulz, onn geit bi seine Mutter. - Frischbier, 624. 214 Sobald Feuer aufs Land kommt, sinkt es nicht mehr. - Graf, 94, 163; Grimm, Rechtsalt., 941. Ist von einer alten eigenthümlichen Besitznahme des Landes, die durch Feuer erfolgte, zu verstehen. So bemächtigten sich die in Island gelandeten Norweger [Spaltenumbruch] 159 Ist das ein Feuer, sagte Töffel, als er über zehn Schwefelhölzern einen jungen Zeisig briet. Holl.: Dat gelijkt wel naar den brand van Troje, zei de man, en hij brandde zeven en tachtig vlooijen in eene kastanjepan. (Harrebomée, II, 393.) 160 Ist Feuer im Haus, so speit es Flammen aus. 161 Ist Feuer im Herzen, so muss man kein Pulver in den Kopf thun. 162 Ist kein Feuer da, so nimmt man die Zunderdose, um die Pfeife anzuzünden. – Wullschlägel. Neger in Surinam, um zu sagen: Man muss sich hellen, so gut man kann. Geht's nicht auf die eine, so geht's auf die andere Weise. 163 Je grösser Fewer, je ehe das Gold probiert wird. – Petri, II, 391. 164 Je heller das Feuer, je weniger Rauch. – Scheidemünze, II, 229. 165 Je mehr man das Feuer zudeckt, je mehr es brennt. – Henisch, 1088. Lat.: Ignis tectus magis ardet. 166 Je mehr man ins fewer bläst, je heller es wird (brennt). – Lehmann, 692, 18. 167 Je mehr sich das Feuer hebt, je mehr verschwindet der Rauch. Glück und Neid verhalten sich zueinander wie Feuer und Rauch. Wenn das Feuer sich zu heben anfängt, so erscheint es in eine Rauchwolke verhüllt; aber je höher es emporlodert, desto mehr verliert sich der Rauch, bis er endlich ganz verschwindet. Lat.: Fervidior locus est cui propior focus est. (Fallersleben, 802.) – Quo magis lucet ignis, eo minorem fumum ejicit. 168 Je näher beim Feuer, je näher der Hitze. – Körte, 1373. 169 Je näher dem Feuer, je eher verbrannt. – Winckler, XIX, 82. 170 Je näher dem Fewer, je heisser. – Lehmann, II, 276, 13. 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159 Ist das ein Feuer, sagte Töffel, als er über zehn Schwefelhölzern einen jungen Zeisig briet.
Holl.: Dat gelijkt wel naar den brand van Troje, zei de man, en hij brandde zeven en tachtig vlooijen in eene kastanjepan. (Harrebomée, II, 393.)
160 Ist Feuer im Haus, so speit es Flammen aus.
161 Ist Feuer im Herzen, so muss man kein Pulver in den Kopf thun.
162 Ist kein Feuer da, so nimmt man die Zunderdose, um die Pfeife anzuzünden. – Wullschlägel.
Neger in Surinam, um zu sagen: Man muss sich hellen, so gut man kann. Geht's nicht auf die eine, so geht's auf die andere Weise.
163 Je grösser Fewer, je ehe das Gold probiert wird. – Petri, II, 391.
164 Je heller das Feuer, je weniger Rauch. – Scheidemünze, II, 229.
165 Je mehr man das Feuer zudeckt, je mehr es brennt. – Henisch, 1088.
Lat.: Ignis tectus magis ardet.
166 Je mehr man ins fewer bläst, je heller es wird (brennt). – Lehmann, 692, 18.
167 Je mehr sich das Feuer hebt, je mehr verschwindet der Rauch.
Glück und Neid verhalten sich zueinander wie Feuer und Rauch. Wenn das Feuer sich zu heben anfängt, so erscheint es in eine Rauchwolke verhüllt; aber je höher es emporlodert, desto mehr verliert sich der Rauch, bis er endlich ganz verschwindet.
Lat.: Fervidior locus est cui propior focus est. (Fallersleben, 802.) – Quo magis lucet ignis, eo minorem fumum ejicit.
168 Je näher beim Feuer, je näher der Hitze. – Körte, 1373.
169 Je näher dem Feuer, je eher verbrannt. – Winckler, XIX, 82.
170 Je näher dem Fewer, je heisser. – Lehmann, II, 276, 13.
Holl.: Hoe nader bij het vuur, hoe heeter. (Harrebomée, II, 428.)
Lat.: Fervidior locus est, quo propior focus est. (Gaal, 451.)
171 Jeder schürt das Feuer bei (zu) seinem Topf.
Dän.: Enhver vil rage ild ad sin gryde. (Bohn I, 366.)
172 Kein Feuer ohne Rauch, keine Tugend ohne Neid. – Winckler, XI, 8.
Dän.: Der er ingen ild som jo haver nogen smøg. (Bohn I, 356.)
Engl.: No smoke without some fire. (Bohn II, 132.)
Frz.: Feu ne fut oncques sans fumée. (Leroux, I, 45.) – Il n'est jamais feu sans fumée. (Leroux, I, 46; Kritzinger, 311.)
Lat.: Non est fumus absque igne.
Span.: Cerca le anda el humo tras la llama. (Bohn II, 133.) – Donde fuego se hace, humo sale. (Bohn II, 93.)
173 Kein Feuer ohne Rauch, kluge Leute fehlen auch. – Hollenberg, II, 48; Parömiakon, 1492; Mayer, II, 45.
174 Kein Feuer so heiss, ein Wasser kann es löschen.
Frz.: Au feu uriner est sain, et y cracher est vain.
175 Kein Füer, kein Râk. (Grubenhagen.)
176 Klein Feuer gibt süss Malz dem Bräuer. – Simrock, 2422; Eiselein, 167.
Engl.: Soft fire makes sweet malt. (Bohn II, 133.)
177 Klein Feuer gibt süss Malz, Herr Schweir. – Eiselein, 168.
178 Kleine Feuer kann man ausblasen, grosse muss man ausspritzen. – Scheidemünze, I, 4927.
179 Kommt Feuer und Stroh zusammen, so gibt es gern Flammen. – Pistor., IV, 30; Simrock, 2420; Körte, 1376; Körte2, 1704.
180 Lern dz feur ab deins nachbaurn brunst trehen. – Franck, I, 46a.
181 Lieber das Feuer in der Hölle geschürt, als im Himmel gefaulenzt.
182 Lösche das Feuer, ehe es zum Dache ausschlägt. – Körte2, 1702; Simrock, 2410.
183 Mach kein fewer, so beiss dich kein rauch. – Lehmann, 752, 64.
184 Man bekommt nicht immer Feuer auf den ersten Schlag.
Frz.: Le troisième coup fait feu.
185 Man darff nicht Fewer im Schos tragen. – Gruter, III, 65; Lehmann, 407, 8.
186 Man kan kein fewer so tieff auffm Boden machen, der Rauch schlägt in die Höhe. – Lehmann, 34, 39.
187 Man kann nicht Feuer mit Feuer (Stroh, Werch) löschen und den Wind nicht mit Netzen fangen. – Winckler, VII, 22.
„Zorn würt nit mit zorn, sonder sanfftmut, das böss mit gedult, der vnbill mit billicheyt gestilt vnd überwunden.“ (Franck, I, 31a.)
Engl.: Fire is not be quenched with tow. (Bohn II, 355.)
Holl.: Vuur wordt met vuur niet uitgebluscht. (Harrebomée, II, 428.)
It.: Il fuoco non s'estingue con fuoco. (Bohn, I, 102.)
188 Man mag das Feuer noch so niedrig anzünden, es brennt doch in die Höhe. – Winckler, IX, 97.
189 Man mag leicht das Feuer scharren (schüren), dass ein siedender Haff vberläuff. – Gruter, III, 65; Lehmann, II, 408, 13; Lehmann, 429, 17.
190 Man muss das Feuer beizeiten löschen, ehe es zum Dache hinausbrennt. – Körte, 1374; Kirchhofer, 179.
Holl.: Blusch het vuur, eer het ten dake uitslaat. (Harrebomée, II, 426.)
Lat.: Flamma recens parva sparsa resedit aqua. (Ovid.) (Binder I, 561; II, 1158; Philippi, II, 157; Seybold, 185.)
191 Man muss das Feuer holen, wo man's findet.
192 Man muss das Feuer löschen, bevor es ausschlägt.
193 Man muss das Feuer nicht eher anzünden, bis man kochen will.
Dän.: Brænde ei byen før fjenden kommer. (Prov. dan., 88.)
194 Man muss dem Feuer nicht zu nahe gehen.
Dän.: Han torde ei brænde sig saa heed. (Prov. dan., 88.)
195 Man muss nicht Feuer rufen, ehe es brennt. – Scheidemünze, II, 216.
196 Man muss nicht jedesmal Feuer schreien, wenn ein Schornstein raucht.
197 Man sol das Fewr nicht mit dem Schwert suchen. – Petri, II, 464.
198 Man sol fewr beim nachbaur vnd nit vber feldt holen. – Lehmann, 378, 69.
199 Man soll nicht gleich Feuer rufen, wenn im Dunkeln etwas leuchtet.
200 Mancher kan ein gross Fewer auss einem Funcken anblasen. – Lehmann, 940, 31.
201 Mancher sihet ein fewr vor Augen vnnd laufft doch drein. – Lehmann, 245, 31.
202 Mancher speiet Feuer aus und friert am ganzen Leibe. – Scheidemünze, II, 154.
203 Mancher zündet einem andern ein fewer an vnd verbrennt selbst davon. – Lehmann, 693, 42.
204 Mässig Feuer kocht am besten.
Holl.: En langzaam vuur maakt het beste mout. (Harrebomée, II, 246.)
205 Mit Feuer und Blut wird auch getauft in Märtyrerzeit. – Simrock, 2429.
206 Nahe beim Feuer schmilzt das Wachs. – Simrock, 11100.
207 Nicht in jedem Feuer ist ein Engel Gottes. – 2 Mos. 3, 2; Scheidemünze II, 23.
208 Nicht jedes Feuer am Ufer ist ein Leuchtthurm.
209 Niemand begert das Fewer, das nicht brennt noch wermet. – Lehmann, 910, 49.
210 Ohne Feuer ist kein Leben.
Frz.: Le feu est demy vie de l'homme. (Leroux, I, 46.)
Lat.: Media ignis est vita. (Bovill, I, 167.)
211 Ohne Feuer nur roh, ohne Leiden nicht froh. – Kohl, Nordwestdeutsche Skizzen (Bremen 1864), II, 216.
Dieser Spruch findet sich auf einer westfälischen Kuchenform (s. Feuer 23) und enthält eine philosophische Vergleichung des Garwerdens durch das Feuer mit der Läuterung und Bewährung durch das Leiden.
212 Ohne Feuer und Brot leidet das Alter Noth.
Holl.: Vuur en vaste gronden zijn de elementen van oude lieden, kinderen vinden in lucht en water meer behagen. (Harrebomée, II, 428.)
213 Rönn önt Füer, seggt de ôl Schulz, onn geit bi sîne Mutter. – Frischbier, 624.
214 Sobald Feuer aufs Land kommt, sinkt es nicht mehr. – Graf, 94, 163; Grimm, Rechtsalt., 941.
Ist von einer alten eigenthümlichen Besitznahme des Landes, die durch Feuer erfolgte, zu verstehen. So bemächtigten sich die in Island gelandeten Norweger
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