Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 107 Feuer vnd Stro ligt nicht wol beyeinander. - Henisch, 1087; Petri, II, 311; Mathesy, 359b. Engl.: Fire in flax will smoke. (Bohn II, 355.) Holl.: Vuur bij vlas brandt wonder ras. (Harrebomee II, 388.) 108 Feuer von Stroh gibt viel Rauch und macht nicht froh. It.: Chi di paglia fuoco fa, piglia fumo, et altro non ha. (Pazzaglia, 144, 2.) 109 Feuer, Wasser und Weiber sind drei grosse Uebel. Lat.: Ignis, mare, mulier, tria mala. (Binder II, 1367; Faselius, 111; Philippi, I, 85; Wiegand, 361; Seybold, 227.) 110 Feuer wird mit Schwefel nicht gedämpft. - Sailer, 328. Leidenschaften werden durch jede Befriedigung nur hungriger. 111 Feur muss man beyzeit leschen. - Lehmann, 805, 10. 112 Fewer, das verborgen ligt, brennet viel hefftiger, also auch verborgene Lieb. - Lehmann, II, 175, 20. 113 Fewer fangt von Funcken an, von Funcken brennts Hauss. - Lehmann, 19, 49; 151, 52; 692, 22; 855, 16; Simrock, 2408; Körte, 1378. 114 Fewer im busen ist leicht zu schüren. - Lehmann, 924, 18. 115 Fewer im Winter ist des Menschen halb leben. - Henisch, 1088; Lehmann, II, 175, 17. Lat.: In hyeme ignis semivita est hominis. 116 Fewer ist ein Geferde, sonderlich bey Nacht. - Lehmann, II, 175, 15. Wer hat nicht schon die Erfahrung gemacht, welch herrliche Unterhaltung es gewährt, in ein Ofen- oder Kaminfeuer zu sehen! Darüber befindet sich in Lichtenberg's Witzigen und launigen Schriften, herausgegeben von Schwinghamer (Wien 1810; III, 116), eine Betrachtung. Selbst einem brennenden Licht oder Räucherkerzchen zuzusehen, ist angenehm. Aber auch Wasser ist Gesellschaft; man kann stundenlang einem Wasserfalle oder einem Flusse zusehen, ohne zu ermüden. Engl.: Fire is company. 117 Fewer kan niemand bergen. - Henisch, 1087; Petri, II, 311. 118 Fewer löscht nicht fewer. - Henisch, 1088. It.: Il fuoco non s'estingue col fuoco. (Pazzaglia, 144, 5.) 119 Fewer machen vnd nicht brennen, liebhaben vnd nit erkennen, vorübergehen vnd nit ansprechen möchte manchem das hertz brechen. - Gruter, III, 38; Lehmann, II, 175, 14. 120 Fewer macht alles zu Aschen. - Henisch, 1087; Petri, II, 311. 121 Fewer macht arme Leuth. - Henisch, 1087; Petri, II, 311. 122 Fewer macht den Koch. - Henisch, 1087; Petri, II, 311. 123 Fewer macht reine stette. - Henisch, 1087; Petri, II, 311. 124 Fewer muss mann in der äsch suchen. - Lehmann, 186, 8. 125 Fewer ohne aussgehölten Ort; ein Kuchen ohne Brosamen vnd ein Beutel ohne Gelt sind wenig nutz. - Lehmann, II, 175, 26. 126 Fewer probiert das Gold. - Henisch, 1087. 127 Fewer soll man leschen, nicht schüren. - Lehmann, 926, 148. 128 Fewer vnd Stro beyeinander brennt gerne. - Latendorf II, 13; Körte, 1377. 129 Fewer vnd stro beysammen halten, ist misslich. - Mathesy, 264b. It.: E imprudenza metter la stoppa troppo vicina al fuoco. (Pazzaglia, 144, 7.) 130 Fewer vnd Stro brennt liechteloh. - Henisch, 1087; Petri, II, 311. Dän.: Ild og halm giör snar lue. (Bohn I, 380.) Holl.: Vuur bij stroo dient niet alzoo. - Vuur bij werk ontsteekt haast. - Vuur en stroo brandt hast. (Harrebomee, II, 428.) Lat.: Ignem stipulae admovere, non est tutum. (Philippi, I, 185.) - Ignis non extinguitur igni. - Titio ad ignem. (Philippi, II, 220.) 131 Fewer vnd Würme seind Rach vber die Gottlosen. - Henisch, 1696, 42. 132 Fewer wird in der Aschen erhalten. - Lehmann, II, 175, 19. [Spaltenumbruch] 133 Fewr kan nur brennen. - Lehmann, 97, 7. 134 Fewr lacht das Stro an, macht es aber gar bald zu Aschen. - Petri, II, 311; Henisch, 1087. It.: La farfalla, che gira in torno al lume, alfin vi brucia le ali. (Gaal, 448.) 135 Fewr, Wasser vnd ein böss Weib thun auff Erden den grössten schaden. - Petri, II, 311. 136 Fewr würt mit feur erlöscht. - Franck, I, 31a. 137 Frembds fewr ist nit so hell als daheym der rauch. - Franck, II, 19a; Henisch, 1209; Eyering, II, 630; Gruter, III, 39; Petri, II, 314; Lehmann, II, 176, 34; Simrock, 2414; Eiselein, 168; Körte, 1361; Sailer, 177. Lat.: Patriae fumus igne alieno est luculentior. (Gaal, 454.) 138 Früh Feuer, früh Asche. Holl.: Vroeg vuur, vroeg asch. (Harrebomee, II, 428.) 139 Für d's Feuer bedankt me' sich net, aber für di Müh. (Meiningen.) Wird als Erwiderung für die gebraucht, die sich für erhaltenes Feuer, namentlich zum Tabackanbrennen, bedanken. (Frommann, II, 409, 58.) 140 Gelindes Feuer gibt (macht) süssen Meth (Malz). - Winckler, IX, 25; Simrock, 2421; Sailer, 274. Durch Milde richtet man am meisten aus. 141 Getheilt Feuer brennt nicht lange. - Lehmann, 813, 4; Graf, 215, 217. Es würde der Landwirthschaft sehr nachtheilig sein, wenn die Grundstücke nach dem Tode des Besitzers stets in so viel Theile getheilt werden sollten, als Erben oder Kinder vorhanden sind. Auch: Getheilte Macht hat keinen Bestand. Holl.: Gedeeld vuur brandt kwalijk (duurt niet lange). (Harrebomee, II, 426.) Lat.: Ignis divisus citius extinguitur. (Binder II, 1366; Buchler, 93.) - Vertitur in nihilum ignis, dum spargimus ipsum. (Sutor, 264.) 142 Getheiltes Feuer brennt übel. - Schottel, 1132a. 143 Grosse Feuer bläst der Wind nicht aus. - Scheidemünze, I, 360; Sprichwörtergarten, 499. 144 Grosses Feuer erlischt nicht, wenn auch ein Knabe hineinpisst. Lat.: Mejere in ignem salubre ex puero piaculum. (Bovill, III, 108.) 145 Grosses Feuer, grosser Rauch. - Winckler, XI, 99; XX, 43. 146 Grosses Feuer löscht das kleine. - Kirchhofer, 306. 147 Gut (hell) Feur und geschickter (schneller) Koch haben bald was Gutes fertig. Lat.: Si bonus ipse focus, fit citus ipse coquus. (Sutor, 139.) 148 Gut fewr macht ein guten (fertigen) Koch. - Lehmann, 578, 67; Simrock, 2423. Holl.: Goet vuur maect een snel coc. (Tunn., 14, 9; Bohn I, 320.) Lat.: Est citus ipse coquus, dum calet igne focus. (Fallersleben, 371.) - Lucidior celerem facit ignis in aede magirum. (Binder II, 697; Buchler, 76.) 149 Gutes Feuer, halber Koch. 150 Gutes Feuer, schneller Koch. - Winckler, V, 71. Frz.: Le feu ayde le queux (cuisinier). It.: Il fuoco ajuta il cuoco. (Gaal, 453.) Lat.: Est citus ille coquus, dum calet igne focus. (Gaal, 453.) Si bonus ipse focus, fit cibus ipse bonus. 151 Hat jeder, der da Feuer ruft, sich den Mund verbrannt? - Burckhardt, 543. Die am lautesten klagen, haben oft die wenigste Ursache dazu. 152 Heute Feuer, morgen Wasser, heute mässig und morgen wieder ein Prasser. - Parömiakon, 504. 153 Ick will Füer anböten1 dat schall2 Otte3 heten4. - Frommann, VI, 287, 720; Bueren, 731. 1) Anzünden, schüren. 2) Das soll. 3) Der Name Otte (Otto) wird oft zur Betheuerung oder zur Bezeichnung von etwas Ausserordentlichem gebraucht, z. B.: Dann will 'k Otte heten. (vgl. darüber weiter Stürenberg, 170.) 4) Heissen. 154 Im Feuer lässt sich's sehen, wie Gold pflegt zu bestehen. 155 Im Feuer sein und nicht brennen, ist viel. 156 Im feur wirt golt vnd silber vnd durch leiden das hertz geprüfft. - Franck, I, 51a; Körte, 1367. Frz.: A la touche on esprouve l'or. (Leroux, I, 54.) 157 In ein kleines Feuer darf kein grosser Wind blasen. - Scheidemünze, II, 224. 158 In gedämpftes Feuer muss man nicht wieder Oel giessen. Holl.: Als het vuurtje gestookt is, giet hij er olie in. (Harrebomee, II, 425.)
[Spaltenumbruch] 107 Feuer vnd Stro ligt nicht wol beyeinander. – Henisch, 1087; Petri, II, 311; Mathesy, 359b. Engl.: Fire in flax will smoke. (Bohn II, 355.) Holl.: Vuur bij vlas brandt wonder ras. (Harrebomée II, 388.) 108 Feuer von Stroh gibt viel Rauch und macht nicht froh. It.: Chi di paglia fuoco fa, piglia fumo, et altro non ha. (Pazzaglia, 144, 2.) 109 Feuer, Wasser und Weiber sind drei grosse Uebel. Lat.: Ignis, mare, mulier, tria mala. (Binder II, 1367; Faselius, 111; Philippi, I, 85; Wiegand, 361; Seybold, 227.) 110 Feuer wird mit Schwefel nicht gedämpft. – Sailer, 328. Leidenschaften werden durch jede Befriedigung nur hungriger. 111 Feur muss man beyzeit leschen. – Lehmann, 805, 10. 112 Fewer, das verborgen ligt, brennet viel hefftiger, also auch verborgene Lieb. – Lehmann, II, 175, 20. 113 Fewer fangt von Funcken an, von Funcken brennts Hauss. – Lehmann, 19, 49; 151, 52; 692, 22; 855, 16; Simrock, 2408; Körte, 1378. 114 Fewer im busen ist leicht zu schüren. – Lehmann, 924, 18. 115 Fewer im Winter ist des Menschen halb leben. – Henisch, 1088; Lehmann, II, 175, 17. Lat.: In hyeme ignis semivita est hominis. 116 Fewer ist ein Geferde, sonderlich bey Nacht. – Lehmann, II, 175, 15. Wer hat nicht schon die Erfahrung gemacht, welch herrliche Unterhaltung es gewährt, in ein Ofen- oder Kaminfeuer zu sehen! Darüber befindet sich in Lichtenberg's Witzigen und launigen Schriften, herausgegeben von Schwinghamer (Wien 1810; III, 116), eine Betrachtung. Selbst einem brennenden Licht oder Räucherkerzchen zuzusehen, ist angenehm. Aber auch Wasser ist Gesellschaft; man kann stundenlang einem Wasserfalle oder einem Flusse zusehen, ohne zu ermüden. Engl.: Fire is company. 117 Fewer kan niemand bergen. – Henisch, 1087; Petri, II, 311. 118 Fewer löscht nicht fewer. – Henisch, 1088. It.: Il fuoco non s'estingue col fuoco. (Pazzaglia, 144, 5.) 119 Fewer machen vnd nicht brennen, liebhaben vnd nit erkennen, vorübergehen vnd nit ansprechen möchte manchem das hertz brechen. – Gruter, III, 38; Lehmann, II, 175, 14. 120 Fewer macht alles zu Aschen. – Henisch, 1087; Petri, II, 311. 121 Fewer macht arme Leuth. – Henisch, 1087; Petri, II, 311. 122 Fewer macht den Koch. – Henisch, 1087; Petri, II, 311. 123 Fewer macht reine stette. – Henisch, 1087; Petri, II, 311. 124 Fewer muss mann in der äsch suchen. – Lehmann, 186, 8. 125 Fewer ohne aussgehölten Ort; ein Kuchen ohne Brosamen vnd ein Beutel ohne Gelt sind wenig nutz. – Lehmann, II, 175, 26. 126 Fewer probiert das Gold. – Henisch, 1087. 127 Fewer soll man leschen, nicht schüren. – Lehmann, 926, 148. 128 Fewer vnd Stro beyeinander brennt gerne. – Latendorf II, 13; Körte, 1377. 129 Fewer vnd stro beysammen halten, ist misslich. – Mathesy, 264b. It.: È imprudenza metter la stoppa troppo vicina al fuoco. (Pazzaglia, 144, 7.) 130 Fewer vnd Stro brennt liechteloh. – Henisch, 1087; Petri, II, 311. Dän.: Ild og halm giør snar lue. (Bohn I, 380.) Holl.: Vuur bij stroo dient niet alzoo. – Vuur bij werk ontsteekt haast. – Vuur en stroo brandt hast. (Harrebomée, II, 428.) Lat.: Ignem stipulae admovere, non est tutum. (Philippi, I, 185.) – Ignis non extinguitur igni. – Titio ad ignem. (Philippi, II, 220.) 131 Fewer vnd Würme seind Rach vber die Gottlosen. – Henisch, 1696, 42. 132 Fewer wird in der Aschen erhalten. – Lehmann, II, 175, 19. [Spaltenumbruch] 133 Fewr kan nur brennen. – Lehmann, 97, 7. 134 Fewr lacht das Stro an, macht es aber gar bald zu Aschen. – Petri, II, 311; Henisch, 1087. It.: La farfalla, che gira in torno al lume, alfin vi brucia le ali. (Gaal, 448.) 135 Fewr, Wasser vnd ein böss Weib thun auff Erden den grössten schaden. – Petri, II, 311. 136 Fewr würt mit feur erlöscht. – Franck, I, 31a. 137 Frembds fewr ist nit so hell als daheym der rauch. – Franck, II, 19a; Henisch, 1209; Eyering, II, 630; Gruter, III, 39; Petri, II, 314; Lehmann, II, 176, 34; Simrock, 2414; Eiselein, 168; Körte, 1361; Sailer, 177. Lat.: Patriae fumus igne alieno est luculentior. (Gaal, 454.) 138 Früh Feuer, früh Asche. Holl.: Vroeg vuur, vroeg asch. (Harrebomée, II, 428.) 139 Für d's Feuer bedankt me' sich net, aber für di Müh. (Meiningen.) Wird als Erwiderung für die gebraucht, die sich für erhaltenes Feuer, namentlich zum Tabackanbrennen, bedanken. (Frommann, II, 409, 58.) 140 Gelindes Feuer gibt (macht) süssen Meth (Malz). – Winckler, IX, 25; Simrock, 2421; Sailer, 274. Durch Milde richtet man am meisten aus. 141 Getheilt Feuer brennt nicht lange. – Lehmann, 813, 4; Graf, 215, 217. Es würde der Landwirthschaft sehr nachtheilig sein, wenn die Grundstücke nach dem Tode des Besitzers stets in so viel Theile getheilt werden sollten, als Erben oder Kinder vorhanden sind. Auch: Getheilte Macht hat keinen Bestand. Holl.: Gedeeld vuur brandt kwalijk (duurt niet lange). (Harrebomée, II, 426.) Lat.: Ignis divisus citius extinguitur. (Binder II, 1366; Buchler, 93.) – Vertitur in nihilum ignis, dum spargimus ipsum. (Sutor, 264.) 142 Getheiltes Feuer brennt übel. – Schottel, 1132a. 143 Grosse Feuer bläst der Wind nicht aus. – Scheidemünze, I, 360; Sprichwörtergarten, 499. 144 Grosses Feuer erlischt nicht, wenn auch ein Knabe hineinpisst. Lat.: Mejere in ignem salubre ex puero piaculum. (Bovill, III, 108.) 145 Grosses Feuer, grosser Rauch. – Winckler, XI, 99; XX, 43. 146 Grosses Feuer löscht das kleine. – Kirchhofer, 306. 147 Gut (hell) Feur und geschickter (schneller) Koch haben bald was Gutes fertig. Lat.: Si bonus ipse focus, fit citus ipse coquus. (Sutor, 139.) 148 Gut fewr macht ein guten (fertigen) Koch. – Lehmann, 578, 67; Simrock, 2423. Holl.: Goet vuur maect een snel coc. (Tunn., 14, 9; Bohn I, 320.) Lat.: Est citus ipse coquus, dum calet igne focus. (Fallersleben, 371.) – Lucidior celerem facit ignis in aede magirum. (Binder II, 697; Buchler, 76.) 149 Gutes Feuer, halber Koch. 150 Gutes Feuer, schneller Koch. – Winckler, V, 71. Frz.: Le feu ayde le queux (cuisinier). It.: Il fuoco ajuta il cuoco. (Gaal, 453.) Lat.: Est citus ille coquus, dum calet igne focus. (Gaal, 453.) Si bonus ipse focus, fit cibus ipse bonus. 151 Hat jeder, der da Feuer ruft, sich den Mund verbrannt? – Burckhardt, 543. Die am lautesten klagen, haben oft die wenigste Ursache dazu. 152 Heute Feuer, morgen Wasser, heute mässig und morgen wieder ein Prasser. – Parömiakon, 504. 153 Ick will Füer anböten1 dat schall2 Otte3 hêten4. – Frommann, VI, 287, 720; Bueren, 731. 1) Anzünden, schüren. 2) Das soll. 3) Der Name Otte (Otto) wird oft zur Betheuerung oder zur Bezeichnung von etwas Ausserordentlichem gebraucht, z. B.: Dann will 'k Otte heten. (vgl. darüber weiter Stürenberg, 170.) 4) Heissen. 154 Im Feuer lässt sich's sehen, wie Gold pflegt zu bestehen. 155 Im Feuer sein und nicht brennen, ist viel. 156 Im feur wirt golt vnd silber vnd durch leiden das hertz geprüfft. – Franck, I, 51a; Körte, 1367. Frz.: A la touche on esprouve l'or. (Leroux, I, 54.) 157 In ein kleines Feuer darf kein grosser Wind blasen. – Scheidemünze, II, 224. 158 In gedämpftes Feuer muss man nicht wieder Oel giessen. Holl.: Als het vuurtje gestookt is, giet hij er olie in. (Harrebomée, II, 425.)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0527" n="[499]"/><cb n="997"/> 107 Feuer vnd Stro ligt nicht wol beyeinander.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1087; Petri, II, 311; Mathesy, 359<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Fire in flax will smoke. (<hi rendition="#i">Bohn II, 355.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Vuur bij vlas brandt wonder ras. (<hi rendition="#i">Harrebomée II, 388.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">108 Feuer von Stroh gibt viel Rauch und macht nicht froh.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi di paglia fuoco fa, piglia fumo, et altro non ha. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 144, 2.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">109 Feuer, Wasser und Weiber sind drei grosse Uebel.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ignis, mare, mulier, tria mala. (<hi rendition="#i">Binder II, 1367; Faselius, 111; Philippi, I, 85; Wiegand, 361; Seybold, 227.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">110 Feuer wird mit Schwefel nicht gedämpft.</hi> – <hi rendition="#i">Sailer, 328.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Leidenschaften werden durch jede Befriedigung nur hungriger.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">111 Feur muss man beyzeit leschen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 805, 10.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">112 Fewer, das verborgen ligt, brennet viel hefftiger, also auch verborgene Lieb.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, II, 175, 20.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">113 Fewer fangt von Funcken an, von Funcken brennts Hauss.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 19, 49; 151, 52; 692, 22; 855, 16; Simrock, 2408; Körte, 1378.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">114 Fewer im busen ist leicht zu schüren.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 924, 18.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">115 Fewer im Winter ist des Menschen halb leben.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1088; Lehmann, II, 175, 17.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: In hyeme ignis semivita est hominis.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">116 Fewer ist ein Geferde, sonderlich bey Nacht.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, II, 175, 15.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wer hat nicht schon die Erfahrung gemacht, welch herrliche Unterhaltung es gewährt, in ein Ofen- oder Kaminfeuer zu sehen! Darüber befindet sich in <hi rendition="#i">Lichtenberg's Witzigen und launigen Schriften,</hi> herausgegeben von <hi rendition="#i">Schwinghamer (Wien 1810; III, 116),</hi> eine Betrachtung. Selbst einem brennenden Licht oder Räucherkerzchen zuzusehen, ist angenehm. Aber auch Wasser ist Gesellschaft; man kann stundenlang einem Wasserfalle oder einem Flusse zusehen, ohne zu ermüden.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Fire is company.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">117 Fewer kan niemand bergen.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1087; Petri, II, 311.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">118 Fewer löscht nicht fewer.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1088.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il fuoco non s'estingue col fuoco. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 144, 5.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">119 Fewer machen vnd nicht brennen, liebhaben vnd nit erkennen, vorübergehen vnd nit ansprechen möchte manchem das hertz brechen.</hi> – <hi rendition="#i">Gruter, III, 38; Lehmann, II, 175, 14.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">120 Fewer macht alles zu Aschen.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1087; Petri, II, 311.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">121 Fewer macht arme Leuth.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1087; Petri, II, 311.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">122 Fewer macht den Koch.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1087; Petri, II, 311.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">123 Fewer macht reine stette.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1087; Petri, II, 311.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">124 Fewer muss mann in der äsch suchen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 186, 8.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">125 Fewer ohne aussgehölten Ort; ein Kuchen ohne Brosamen vnd ein Beutel ohne Gelt sind wenig nutz.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, II, 175, 26.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">126 Fewer probiert das Gold.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1087.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">127 Fewer soll man leschen, nicht schüren.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 926, 148.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">128 Fewer vnd Stro beyeinander brennt gerne.</hi> – <hi rendition="#i">Latendorf II, 13; Körte, 1377.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">129 Fewer vnd stro beysammen halten, ist misslich.</hi> – <hi rendition="#i">Mathesy, 264<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: È imprudenza metter la stoppa troppo vicina al fuoco. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 144, 7.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">130 Fewer vnd Stro brennt liechteloh.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1087; Petri, II, 311.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Ild og halm giør snar lue. (<hi rendition="#i">Bohn I, 380.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Vuur bij stroo dient niet alzoo. – Vuur bij werk ontsteekt haast. – Vuur en stroo brandt hast. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 428.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ignem stipulae admovere, non est tutum. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 185.</hi>) – Ignis non extinguitur igni. – Titio ad ignem. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 220.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">131 Fewer vnd Würme seind Rach vber die Gottlosen.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1696, 42.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">132 Fewer wird in der Aschen erhalten.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, II, 175, 19.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="998"/> 133 Fewr kan nur brennen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 97, 7.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">134 Fewr lacht das Stro an, macht es aber gar bald zu Aschen.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 311; Henisch, 1087.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: La farfalla, che gira in torno al lume, alfin vi brucia le ali. (<hi rendition="#i">Gaal, 448.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">135 Fewr, Wasser vnd ein böss Weib thun auff Erden den grössten schaden.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 311.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">136 Fewr würt mit feur erlöscht.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, I, 31<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">137 Frembds fewr ist nit so hell als daheym der rauch.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 19<hi rendition="#sup">a</hi>; Henisch, 1209; Eyering, II, 630; Gruter, III, 39; Petri, II, 314; Lehmann, II, 176, 34; Simrock, 2414; Eiselein, 168; Körte, 1361; Sailer, 177.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Patriae fumus igne alieno est luculentior. (<hi rendition="#i">Gaal, 454.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">138 Früh Feuer, früh Asche.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Vroeg vuur, vroeg asch. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 428.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">139 Für d's Feuer bedankt me' sich net, aber für di Müh.</hi> (<hi rendition="#i">Meiningen.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Wird als Erwiderung für die gebraucht, die sich für erhaltenes Feuer, namentlich zum Tabackanbrennen, bedanken. (<hi rendition="#i">Frommann, II, 409, 58.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">140 Gelindes Feuer gibt (macht) süssen Meth (Malz).</hi> – <hi rendition="#i">Winckler, IX, 25; Simrock, 2421; Sailer, 274.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Durch Milde richtet man am meisten aus.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">141 Getheilt Feuer brennt nicht lange.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 813, 4; Graf, 215, 217.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Es würde der Landwirthschaft sehr nachtheilig sein, wenn die Grundstücke nach dem Tode des Besitzers stets in so viel Theile getheilt werden sollten, als Erben oder Kinder vorhanden sind. Auch: Getheilte Macht hat keinen Bestand.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Gedeeld vuur brandt kwalijk (duurt niet lange). (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 426.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ignis divisus citius extinguitur. (<hi rendition="#i">Binder II, 1366; Buchler, 93.</hi>) – Vertitur in nihilum ignis, dum spargimus ipsum. (<hi rendition="#i">Sutor, 264.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">142 Getheiltes Feuer brennt übel.</hi> – <hi rendition="#i">Schottel, 1132<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">143 Grosse Feuer bläst der Wind nicht aus.</hi> – <hi rendition="#i">Scheidemünze, I, 360; Sprichwörtergarten, 499.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">144 Grosses Feuer erlischt nicht, wenn auch ein Knabe hineinpisst.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Mejere in ignem salubre ex puero piaculum. (<hi rendition="#i">Bovill, III, 108.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">145 Grosses Feuer, grosser Rauch.</hi> – <hi rendition="#i">Winckler, XI, 99; XX, 43.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">146 Grosses Feuer löscht das kleine.</hi> – <hi rendition="#i">Kirchhofer, 306.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">147 Gut (hell) Feur und geschickter (schneller) Koch haben bald was Gutes fertig.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Si bonus ipse focus, fit citus ipse coquus. (<hi rendition="#i">Sutor, 139.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">148 Gut fewr macht ein guten (fertigen) Koch.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 578, 67; Simrock, 2423.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Goet vuur maect een snel coc. (<hi rendition="#i">Tunn., 14, 9; Bohn I, 320.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Est citus ipse coquus, dum calet igne focus. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 371.</hi>) – Lucidior celerem facit ignis in aede magirum. (<hi rendition="#i">Binder II, 697; Buchler, 76.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">149 Gutes Feuer, halber Koch.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">150 Gutes Feuer, schneller Koch.</hi> – <hi rendition="#i">Winckler, V, 71.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le feu ayde le queux (cuisinier).</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il fuoco ajuta il cuoco. (<hi rendition="#i">Gaal, 453.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Est citus ille coquus, dum calet igne focus. (<hi rendition="#i">Gaal, 453.</hi>) Si bonus ipse focus, fit cibus ipse bonus.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">151 Hat jeder, der da Feuer ruft, sich den Mund verbrannt?</hi> – <hi rendition="#i">Burckhardt, 543.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Die am lautesten klagen, haben oft die wenigste Ursache dazu.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">152 Heute Feuer, morgen Wasser, heute mässig und morgen wieder ein Prasser.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 504.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">153 Ick will Füer anböten<hi rendition="#sup">1</hi> dat schall<hi rendition="#sup">2</hi> Otte<hi rendition="#sup">3</hi> hêten<hi rendition="#sup">4</hi>.</hi> – <hi rendition="#i">Frommann, VI, 287, 720; Bueren, 731.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Anzünden, schüren.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Das soll.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">3</hi>) Der Name Otte (Otto) wird oft zur Betheuerung oder zur Bezeichnung von etwas Ausserordentlichem gebraucht, z. B.: Dann will 'k Otte heten. (vgl. darüber weiter <hi rendition="#i">Stürenberg, 170.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">4</hi>) Heissen.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">154 Im Feuer lässt sich's sehen, wie Gold pflegt zu bestehen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">155 Im Feuer sein und nicht brennen, ist viel.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">156 Im feur wirt golt vnd silber vnd durch leiden das hertz geprüfft.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, I, 51<hi rendition="#sup">a</hi>; Körte, 1367.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: A la touche on esprouve l'or. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 54.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">157 In ein kleines Feuer darf kein grosser Wind blasen.</hi> – <hi rendition="#i">Scheidemünze, II, 224.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">158 In gedämpftes Feuer muss man nicht wieder Oel giessen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als het vuurtje gestookt is, giet hij er olie in. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 425.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[499]/0527]
107 Feuer vnd Stro ligt nicht wol beyeinander. – Henisch, 1087; Petri, II, 311; Mathesy, 359b.
Engl.: Fire in flax will smoke. (Bohn II, 355.)
Holl.: Vuur bij vlas brandt wonder ras. (Harrebomée II, 388.)
108 Feuer von Stroh gibt viel Rauch und macht nicht froh.
It.: Chi di paglia fuoco fa, piglia fumo, et altro non ha. (Pazzaglia, 144, 2.)
109 Feuer, Wasser und Weiber sind drei grosse Uebel.
Lat.: Ignis, mare, mulier, tria mala. (Binder II, 1367; Faselius, 111; Philippi, I, 85; Wiegand, 361; Seybold, 227.)
110 Feuer wird mit Schwefel nicht gedämpft. – Sailer, 328.
Leidenschaften werden durch jede Befriedigung nur hungriger.
111 Feur muss man beyzeit leschen. – Lehmann, 805, 10.
112 Fewer, das verborgen ligt, brennet viel hefftiger, also auch verborgene Lieb. – Lehmann, II, 175, 20.
113 Fewer fangt von Funcken an, von Funcken brennts Hauss. – Lehmann, 19, 49; 151, 52; 692, 22; 855, 16; Simrock, 2408; Körte, 1378.
114 Fewer im busen ist leicht zu schüren. – Lehmann, 924, 18.
115 Fewer im Winter ist des Menschen halb leben. – Henisch, 1088; Lehmann, II, 175, 17.
Lat.: In hyeme ignis semivita est hominis.
116 Fewer ist ein Geferde, sonderlich bey Nacht. – Lehmann, II, 175, 15.
Wer hat nicht schon die Erfahrung gemacht, welch herrliche Unterhaltung es gewährt, in ein Ofen- oder Kaminfeuer zu sehen! Darüber befindet sich in Lichtenberg's Witzigen und launigen Schriften, herausgegeben von Schwinghamer (Wien 1810; III, 116), eine Betrachtung. Selbst einem brennenden Licht oder Räucherkerzchen zuzusehen, ist angenehm. Aber auch Wasser ist Gesellschaft; man kann stundenlang einem Wasserfalle oder einem Flusse zusehen, ohne zu ermüden.
Engl.: Fire is company.
117 Fewer kan niemand bergen. – Henisch, 1087; Petri, II, 311.
118 Fewer löscht nicht fewer. – Henisch, 1088.
It.: Il fuoco non s'estingue col fuoco. (Pazzaglia, 144, 5.)
119 Fewer machen vnd nicht brennen, liebhaben vnd nit erkennen, vorübergehen vnd nit ansprechen möchte manchem das hertz brechen. – Gruter, III, 38; Lehmann, II, 175, 14.
120 Fewer macht alles zu Aschen. – Henisch, 1087; Petri, II, 311.
121 Fewer macht arme Leuth. – Henisch, 1087; Petri, II, 311.
122 Fewer macht den Koch. – Henisch, 1087; Petri, II, 311.
123 Fewer macht reine stette. – Henisch, 1087; Petri, II, 311.
124 Fewer muss mann in der äsch suchen. – Lehmann, 186, 8.
125 Fewer ohne aussgehölten Ort; ein Kuchen ohne Brosamen vnd ein Beutel ohne Gelt sind wenig nutz. – Lehmann, II, 175, 26.
126 Fewer probiert das Gold. – Henisch, 1087.
127 Fewer soll man leschen, nicht schüren. – Lehmann, 926, 148.
128 Fewer vnd Stro beyeinander brennt gerne. – Latendorf II, 13; Körte, 1377.
129 Fewer vnd stro beysammen halten, ist misslich. – Mathesy, 264b.
It.: È imprudenza metter la stoppa troppo vicina al fuoco. (Pazzaglia, 144, 7.)
130 Fewer vnd Stro brennt liechteloh. – Henisch, 1087; Petri, II, 311.
Dän.: Ild og halm giør snar lue. (Bohn I, 380.)
Holl.: Vuur bij stroo dient niet alzoo. – Vuur bij werk ontsteekt haast. – Vuur en stroo brandt hast. (Harrebomée, II, 428.)
Lat.: Ignem stipulae admovere, non est tutum. (Philippi, I, 185.) – Ignis non extinguitur igni. – Titio ad ignem. (Philippi, II, 220.)
131 Fewer vnd Würme seind Rach vber die Gottlosen. – Henisch, 1696, 42.
132 Fewer wird in der Aschen erhalten. – Lehmann, II, 175, 19.
133 Fewr kan nur brennen. – Lehmann, 97, 7.
134 Fewr lacht das Stro an, macht es aber gar bald zu Aschen. – Petri, II, 311; Henisch, 1087.
It.: La farfalla, che gira in torno al lume, alfin vi brucia le ali. (Gaal, 448.)
135 Fewr, Wasser vnd ein böss Weib thun auff Erden den grössten schaden. – Petri, II, 311.
136 Fewr würt mit feur erlöscht. – Franck, I, 31a.
137 Frembds fewr ist nit so hell als daheym der rauch. – Franck, II, 19a; Henisch, 1209; Eyering, II, 630; Gruter, III, 39; Petri, II, 314; Lehmann, II, 176, 34; Simrock, 2414; Eiselein, 168; Körte, 1361; Sailer, 177.
Lat.: Patriae fumus igne alieno est luculentior. (Gaal, 454.)
138 Früh Feuer, früh Asche.
Holl.: Vroeg vuur, vroeg asch. (Harrebomée, II, 428.)
139 Für d's Feuer bedankt me' sich net, aber für di Müh. (Meiningen.)
Wird als Erwiderung für die gebraucht, die sich für erhaltenes Feuer, namentlich zum Tabackanbrennen, bedanken. (Frommann, II, 409, 58.)
140 Gelindes Feuer gibt (macht) süssen Meth (Malz). – Winckler, IX, 25; Simrock, 2421; Sailer, 274.
Durch Milde richtet man am meisten aus.
141 Getheilt Feuer brennt nicht lange. – Lehmann, 813, 4; Graf, 215, 217.
Es würde der Landwirthschaft sehr nachtheilig sein, wenn die Grundstücke nach dem Tode des Besitzers stets in so viel Theile getheilt werden sollten, als Erben oder Kinder vorhanden sind. Auch: Getheilte Macht hat keinen Bestand.
Holl.: Gedeeld vuur brandt kwalijk (duurt niet lange). (Harrebomée, II, 426.)
Lat.: Ignis divisus citius extinguitur. (Binder II, 1366; Buchler, 93.) – Vertitur in nihilum ignis, dum spargimus ipsum. (Sutor, 264.)
142 Getheiltes Feuer brennt übel. – Schottel, 1132a.
143 Grosse Feuer bläst der Wind nicht aus. – Scheidemünze, I, 360; Sprichwörtergarten, 499.
144 Grosses Feuer erlischt nicht, wenn auch ein Knabe hineinpisst.
Lat.: Mejere in ignem salubre ex puero piaculum. (Bovill, III, 108.)
145 Grosses Feuer, grosser Rauch. – Winckler, XI, 99; XX, 43.
146 Grosses Feuer löscht das kleine. – Kirchhofer, 306.
147 Gut (hell) Feur und geschickter (schneller) Koch haben bald was Gutes fertig.
Lat.: Si bonus ipse focus, fit citus ipse coquus. (Sutor, 139.)
148 Gut fewr macht ein guten (fertigen) Koch. – Lehmann, 578, 67; Simrock, 2423.
Holl.: Goet vuur maect een snel coc. (Tunn., 14, 9; Bohn I, 320.)
Lat.: Est citus ipse coquus, dum calet igne focus. (Fallersleben, 371.) – Lucidior celerem facit ignis in aede magirum. (Binder II, 697; Buchler, 76.)
149 Gutes Feuer, halber Koch.
150 Gutes Feuer, schneller Koch. – Winckler, V, 71.
Frz.: Le feu ayde le queux (cuisinier).
It.: Il fuoco ajuta il cuoco. (Gaal, 453.)
Lat.: Est citus ille coquus, dum calet igne focus. (Gaal, 453.) Si bonus ipse focus, fit cibus ipse bonus.
151 Hat jeder, der da Feuer ruft, sich den Mund verbrannt? – Burckhardt, 543.
Die am lautesten klagen, haben oft die wenigste Ursache dazu.
152 Heute Feuer, morgen Wasser, heute mässig und morgen wieder ein Prasser. – Parömiakon, 504.
153 Ick will Füer anböten1 dat schall2 Otte3 hêten4. – Frommann, VI, 287, 720; Bueren, 731.
1) Anzünden, schüren.
2) Das soll.
3) Der Name Otte (Otto) wird oft zur Betheuerung oder zur Bezeichnung von etwas Ausserordentlichem gebraucht, z. B.: Dann will 'k Otte heten. (vgl. darüber weiter Stürenberg, 170.)
4) Heissen.
154 Im Feuer lässt sich's sehen, wie Gold pflegt zu bestehen.
155 Im Feuer sein und nicht brennen, ist viel.
156 Im feur wirt golt vnd silber vnd durch leiden das hertz geprüfft. – Franck, I, 51a; Körte, 1367.
Frz.: A la touche on esprouve l'or. (Leroux, I, 54.)
157 In ein kleines Feuer darf kein grosser Wind blasen. – Scheidemünze, II, 224.
158 In gedämpftes Feuer muss man nicht wieder Oel giessen.
Holl.: Als het vuurtje gestookt is, giet hij er olie in. (Harrebomée, II, 425.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:54:38Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:54:38Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |