Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 37 Feder auf Feder berupft man eine Gans, Schritt für Schritt kommt weit der Hans. It.: A penna a penna si pela l'oca. (Bohn I, 72.) 38 Feder und Tinte thun (oft) mehr als die Flinte. 39 Federn machen den Vogel flügge, Geld den Mann. - Steiger, 26; Simrock, 3270. 40 Federn und Worte sind leichte Waare. Holl.: Woorden en veeren vliegen daar heen. (Harrebomee, II, 364.) 41 Fremde Federn fallen ab, auch wenn man sie anleimt. - Scheidemünze, II, 233. 42 Immer eine Feder auf einmal macht zuletzt die Henne kahl. 43 In den Federn ist 's Ansehen. - Simrock, 2318. 44 Man muss die Federn erst rupfen (sammeln), ehe man sie schleisst. - Scheidemünze, I, 140. 45 Man sihet an den federn wol, wz Vogels er ist. - Tappius, 113a; Henisch, 1036; Petri, II, 463; Sailer, 182. 46 Man siht an federn wol, was für ein vogel, ob er gleich nit singt. - Franck, I, 16a. 47 Manche Feder thut ihre Dienste erst, wenn sie bald abgeschnitten ist. - Scheidemünze, II, 179. 48 Mit einigen Federn rupft man den Finken kahl. 49 Nach einer Feder soll man über neun Zäune springen, sagte das Mädchen, und zerriss sich das Kleid schon auf dem ersten. 50 Nach einer feder soll man vber neun Zeune steigen. - Henisch, 1036; Petri, II, 486. 51 Neue Federn schreiben rein. - Parömiakon, 2606. 52 Schöne Federn machen einen schönen Vogel. - Lehmann, 423, 8; Sailer, 54. Engl.: Fine feathers make fine birds. (Gaal, 435.) Frz.: Les belles plumes font les beaux oiseaux. (Leroux, I, 123; Bohn I, 28.) 53 Schwing die Federn. - Lehmann, 800, 15. Frisch dran, muthig gewagt. 54 Sonder federn ist es nit gut fliegen. - Tappius, 244b; Lehmann, II, 570, 94; Winckler, XX, 69. Lat.: Sine pennis volare, haud facile est. (Philippi, II, 188.) 55 Unter der Feder zerrinnt, was das Schwert gewinnt. Was das deutsche Volk mit seinem Schwert und - Blut gewonnen, ist unter der Feder seiner Diplomaten zerronnen. 56 Vil federn machen ein bett. - Franck, I, 15b; Henisch, 1036; Lehmann, II, 789, 57; Eyering, III, 347; Petri, II, 571; Schottel, 1122a; Mayer, I, 210; Simrock, 2327; Eiselein, 161; Körte, 1322; Sutor, 57. Sammle das Kleine. Holl.: Veel veertjes maken een bed. (Harrebomee, II, 364.) 57 Was die Feder nicht kann, vermag das Schwert. Holl.: Waar de pen van een' voet niet kan toereiken, daar gebruikt men pennen van veertien voet. (Harrebomee, II, 177.) 58 Was man mit der Feder niederschreibt, kann man mit keinem Beil auskratzen. 59 Was mit Federn geboren ist, kann vor der Zeit (nicht) fliegen. - Winckler, XI, 78. 60 Wegen Einer Feder kann der Adler fliegen. - Parömiakon, 878. Wer viel besitzt, kann einen kleinen Verlust ertragen, verschmerzen. 61 Wem es an Federn fehlt, dem nützt das Pergament nichts. 62 Wenn die Feder abgekaut, wirft sie der Schreiber weg. 63 Wenn die Feder den Autor machte, wäre die Gans auch nicht zu verachten. - Körte, 1320. 64 Wenn man ein Feder nach der ander aussrupfft, so wird die Ganss auch kahl. - Lehmann, 306, 28; 936, 16. 65 Wenn man Federn rupfen will, muss man ein Vögelchen suchen, welches deren aufhat. (Eifel.) - Schmitz, 190, 101. 66 Wer an einer Feder genug hat, sehnt sich nicht nach der Gans. - Scheidemünze, I, 1757. 67 Wer auf jede Feder acht't, nie das Bette fertig macht. - Körte, 1321. 68 Wer auf jede Feder siehet, wird langsam ein Bett zusammenbringen. - Winckler, XIV, 27. [Spaltenumbruch] 69 Wer auff ein jede feder will merken, der macht sein Lebtag kein Bett. - Lehmann, 166, 10. 70 Wer die Feder nicht führen kann wie die Flinte, lasse sie aus der Tinte. 71 Wer die Feder nicht kann halten, der soll mit der Axt spalten (oder: der soll den Pflug halten). - Scheidemünze, I, 443. 72 Wer eigne Federn hat zum Schmücken, der braucht sie andern nicht auszupflücken. 73 Wer Feder lesen vnd Ohren krawen kan, der ist ohn fahr zu Hoffe. - Petri, II, 707. 74 Wer Federn hat, den kann man rupfen. 75 Wer keine Feder hat, schreib' mit der Harke. - Scheidemünze, I, 1598. 76 Wer lange mit einer Feder geschrieben hat, dem ist sie theuer (der verliert sie nicht gern). - Scheidemünze, I, 612. 77 Wer nichts kann als Federn halten, wird sein Amt sehr schlecht verwalten. 78 Wer sich mit der Feder nährt, muss sie hinter das rechte Ohr stecken. 79 Wie die Federn den Pfau, so ziert der Mann die Frau. Ruth.: Krasna pava perjem a zena muzem. (Wurzbach I, 121.) 80 Wilt du nicht lernen mit der feder schreiben, so schreib auss dem Schmer Eymer. - Henisch, 1032; Petri, II, 795; Körte, 1319. 81 Wilt du nicht lernen mit der feder schreiben, so schreib' mit der Mistgabel. - Henisch, 1032; Simrock, 2326; Sailer, 121; Reinsberg VII, 100. 82 Wo graue Federn ausgefallen sind, wachsen nicht stets graue wieder hin. - Scheidemünze, II, 111. *83 Aus seiner Feder fliesst nur Bosheit (Gift). - Burckhardt, 527. Von scharfen oder die Ehre anderer angreifenden Schriftstellern. *84 Da ist keine Feder mehr im Nest. Es ist alles weg. Holl.: Het is al op, hij houdt niet eene veer in zijn nest. (Harrebomee, II, 363.) *85 Das ist mir in der Feder geblieben. - Grimm, III, 1396c. *86 Das ist nicht aus seiner Feder geflossen. - Grimm, III, 1396c. *87 Das kann keine Feder beschreiben. Holl.: Dat is met geene pennen te beschriven. (Harrebomee, II, 177.) *88 Die Feder in den Wind werfen. Seinen Entschluss nach den Umständen, aufs gerathewohl fassen. Frz.: Jetter la plume au vent. (Leroux, I, 86.) *89 Die feder inn die Hand nemmen. - Henisch, 1032. Lat.: Calamum in manum sumere. *90 Die Feder kauen. Lat.: Demandere calamum. (Bovill, I, 102.) *91 Die Feder lässt ihm gut hinter dem Ohr, aber nicht auf dem Hut. - Eiselein, 162. *92 Die Feder nach der Schrift zu schneiden wissen. Holl.: Hij heeft zijne pen wel versneden. (Harrebomee, II, 177.) *93 Die Feder soll mit dem Vogel fliegen. - Eyering, I, 580. "Die alle ding thun keren vmb, das hinterst zu foderst thun wenden, zu denen thut man spöttisch sagen: Er will die Hund mit Hasen jagen, der Wagen sol die Ochsen ziehen, die Feder soln mit Vogeln fliehen, er spart den Wagen für die Pferd, in Summa sind all ding verkert." *94 Die Feder spitzen. - Murner, Nb., 22; Kloster, IV, 692. Von der Gewalt der Schreiber über die Bauern. - "Durch den regen, durch den schneh thund jr (die Schreiber, Beamten) jn (den Bauern) mit der Feder weh vnd spitzt die feder dick zu vil." *95 Eine Feder vom römischen Adler rupfen. - Geiler, Nsch., 99. Von dem Bemühen der deutschen Fürsten u. s. w. die Reichsgewalt abzuschwächen. - "Es siehet ein jeder (der Regier Narren) dahin, wie er sein Reich vnd Fürstenthumb möge erweitern vnd ein federn vom Römischen Adler rupffen." (Kloster, I, 750.) *96 Einem die Feder verbinden. - Grimm, III, 1396c.
[Spaltenumbruch] 37 Feder auf Feder berupft man eine Gans, Schritt für Schritt kommt weit der Hans. It.: A penna a penna si pela l'oca. (Bohn I, 72.) 38 Feder und Tinte thun (oft) mehr als die Flinte. 39 Federn machen den Vogel flügge, Geld den Mann. – Steiger, 26; Simrock, 3270. 40 Federn und Worte sind leichte Waare. Holl.: Woorden en veeren vliegen daar heen. 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37 Feder auf Feder berupft man eine Gans, Schritt für Schritt kommt weit der Hans.
It.: A penna a penna si pela l'oca. (Bohn I, 72.)
38 Feder und Tinte thun (oft) mehr als die Flinte.
39 Federn machen den Vogel flügge, Geld den Mann. – Steiger, 26; Simrock, 3270.
40 Federn und Worte sind leichte Waare.
Holl.: Woorden en veeren vliegen daar heen. (Harrebomée, II, 364.)
41 Fremde Federn fallen ab, auch wenn man sie anleimt. – Scheidemünze, II, 233.
42 Immer eine Feder auf einmal macht zuletzt die Henne kahl.
43 In den Federn ist 's Ansehen. – Simrock, 2318.
44 Man muss die Federn erst rupfen (sammeln), ehe man sie schleisst. – Scheidemünze, I, 140.
45 Man sihet an den federn wol, wz Vogels er ist. – Tappius, 113a; Henisch, 1036; Petri, II, 463; Sailer, 182.
46 Man siht an federn wol, was für ein vogel, ob er gleich nit singt. – Franck, I, 16a.
47 Manche Feder thut ihre Dienste erst, wenn sie bald abgeschnitten ist. – Scheidemünze, II, 179.
48 Mit einigen Federn rupft man den Finken kahl.
49 Nach einer Feder soll man über neun Zäune springen, sagte das Mädchen, und zerriss sich das Kleid schon auf dem ersten.
50 Nach einer feder soll man vber neun Zeune steigen. – Henisch, 1036; Petri, II, 486.
51 Neue Federn schreiben rein. – Parömiakon, 2606.
52 Schöne Federn machen einen schönen Vogel. – Lehmann, 423, 8; Sailer, 54.
Engl.: Fine feathers make fine birds. (Gaal, 435.)
Frz.: Les belles plumes font les beaux oiseaux. (Leroux, I, 123; Bohn I, 28.)
53 Schwing die Federn. – Lehmann, 800, 15.
Frisch dran, muthig gewagt.
54 Sonder federn ist es nit gut fliegen. – Tappius, 244b; Lehmann, II, 570, 94; Winckler, XX, 69.
Lat.: Sine pennis volare, haud facile est. (Philippi, II, 188.)
55 Unter der Feder zerrinnt, was das Schwert gewinnt.
Was das deutsche Volk mit seinem Schwert und – Blut gewonnen, ist unter der Feder seiner Diplomaten zerronnen.
56 Vil federn machen ein bett. – Franck, I, 15b; Henisch, 1036; Lehmann, II, 789, 57; Eyering, III, 347; Petri, II, 571; Schottel, 1122a; Mayer, I, 210; Simrock, 2327; Eiselein, 161; Körte, 1322; Sutor, 57.
Sammle das Kleine.
Holl.: Veel veêrtjes maken een bed. (Harrebomée, II, 364.)
57 Was die Feder nicht kann, vermag das Schwert.
Holl.: Waar de pen van een' voet niet kan toereiken, daar gebruikt men pennen van veertien voet. (Harrebomée, II, 177.)
58 Was man mit der Feder niederschreibt, kann man mit keinem Beil auskratzen.
59 Was mit Federn geboren ist, kann vor der Zeit (nicht) fliegen. – Winckler, XI, 78.
60 Wegen Einer Feder kann der Adler fliegen. – Parömiakon, 878.
Wer viel besitzt, kann einen kleinen Verlust ertragen, verschmerzen.
61 Wem es an Federn fehlt, dem nützt das Pergament nichts.
62 Wenn die Feder abgekaut, wirft sie der Schreiber weg.
63 Wenn die Feder den Autor machte, wäre die Gans auch nicht zu verachten. – Körte, 1320.
64 Wenn man ein Feder nach der ander aussrupfft, so wird die Ganss auch kahl. – Lehmann, 306, 28; 936, 16.
65 Wenn man Federn rupfen will, muss man ein Vögelchen suchen, welches deren aufhat. (Eifel.) – Schmitz, 190, 101.
66 Wer an einer Feder genug hat, sehnt sich nicht nach der Gans. – Scheidemünze, I, 1757.
67 Wer auf jede Feder acht't, nie das Bette fertig macht. – Körte, 1321.
68 Wer auf jede Feder siehet, wird langsam ein Bett zusammenbringen. – Winckler, XIV, 27.
69 Wer auff ein jede feder will merken, der macht sein Lebtag kein Bett. – Lehmann, 166, 10.
70 Wer die Feder nicht führen kann wie die Flinte, lasse sie aus der Tinte.
71 Wer die Feder nicht kann halten, der soll mit der Axt spalten (oder: der soll den Pflug halten). – Scheidemünze, I, 443.
72 Wer eigne Federn hat zum Schmücken, der braucht sie andern nicht auszupflücken.
73 Wer Feder lesen vnd Ohren krawen kan, der ist ohn fahr zu Hoffe. – Petri, II, 707.
74 Wer Federn hat, den kann man rupfen.
75 Wer keine Feder hat, schreib' mit der Harke. – Scheidemünze, I, 1598.
76 Wer lange mit einer Feder geschrieben hat, dem ist sie theuer (der verliert sie nicht gern). – Scheidemünze, I, 612.
77 Wer nichts kann als Federn halten, wird sein Amt sehr schlecht verwalten.
78 Wer sich mit der Feder nährt, muss sie hinter das rechte Ohr stecken.
79 Wie die Federn den Pfau, so ziert der Mann die Frau.
Ruth.: Krasna pava perjem a zena muzem. (Wurzbach I, 121.)
80 Wilt du nicht lernen mit der feder schreiben, so schreib auss dem Schmer Eymer. – Henisch, 1032; Petri, II, 795; Körte, 1319.
81 Wilt du nicht lernen mit der feder schreiben, so schreib' mit der Mistgabel. – Henisch, 1032; Simrock, 2326; Sailer, 121; Reinsberg VII, 100.
82 Wo graue Federn ausgefallen sind, wachsen nicht stets graue wieder hin. – Scheidemünze, II, 111.
*83 Aus seiner Feder fliesst nur Bosheit (Gift). – Burckhardt, 527.
Von scharfen oder die Ehre anderer angreifenden Schriftstellern.
*84 Da ist keine Feder mehr im Nest.
Es ist alles weg.
Holl.: Het is al op, hij houdt niet ééne veêr in zijn nest. (Harrebomée, II, 363.)
*85 Das ist mir in der Feder geblieben. – Grimm, III, 1396c.
*86 Das ist nicht aus seiner Feder geflossen. – Grimm, III, 1396c.
*87 Das kann keine Feder beschreiben.
Holl.: Dat is met geene pennen te beschriven. (Harrebomée, II, 177.)
*88 Die Feder in den Wind werfen.
Seinen Entschluss nach den Umständen, aufs gerathewohl fassen.
Frz.: Jetter la plume au vent. (Leroux, I, 86.)
*89 Die feder inn die Hand nemmen. – Henisch, 1032.
Lat.: Calamum in manum sumere.
*90 Die Feder kauen.
Lat.: Demandere calamum. (Bovill, I, 102.)
*91 Die Feder lässt ihm gut hinter dem Ohr, aber nicht auf dem Hut. – Eiselein, 162.
*92 Die Feder nach der Schrift zu schneiden wissen.
Holl.: Hij heeft zijne pen wel versneden. (Harrebomée, II, 177.)
*93 Die Feder soll mit dem Vogel fliegen. – Eyering, I, 580.
„Die alle ding thun kêren vmb, das hinterst zu foderst thun wenden, zu denen thut man spöttisch sagen: Er will die Hund mit Hasen jagen, der Wagen sol die Ochsen ziehen, die Feder soln mit Vogeln fliehen, er spart den Wagen für die Pferd, in Summa sind all ding verkert.“
*94 Die Feder spitzen. – Murner, Nb., 22; Kloster, IV, 692.
Von der Gewalt der Schreiber über die Bauern. – „Durch den regen, durch den schneh thund jr (die Schreiber, Beamten) jn (den Bauern) mit der Feder weh vnd spitzt die feder dick zu vil.“
*95 Eine Feder vom römischen Adler rupfen. – Geiler, Nsch., 99.
Von dem Bemühen der deutschen Fürsten u. s. w. die Reichsgewalt abzuschwächen. – „Es siehet ein jeder (der Regier Narren) dahin, wie er sein Reich vnd Fürstenthumb möge erweitern vnd ein federn vom Römischen Adler rupffen.“ (Kloster, I, 750.)
*96 Einem die Feder verbinden. – Grimm, III, 1396c.
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