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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] *627 Es ist ein gesattelter Esel.

D. i. ein erzdummer Kerl.

*628 Es ist nicht einen todten Esel werth.

Oder auch nicht einen Pfifferling.

*629 Es kraut ein Esel den andern.

Holl.: Hier wrijft de een ezel den anderen. (Harrebomee, I, 189.)

*630 Es sind viel Esel auf zwei Füssen. - Blum, 413.

Frz.: Il y a bien des anes qui n'ont que deux pies.

*631 Es wärd sich kä Esel driwer welsern. ( Harz.)

*632 Es wirdt ein Esel beregnet. - Henisch, 938.

*633 Esel aufwecken. - Henisch, 937.

Etwas Unnützes thun.

*634 Esel laden. - Murner, Nb., 52.

Dumme Menschen in Stellungen befördern. "Man will nur Eseln Pfründen geben. Das bringt der Christenheit grossen Schaden, das jr nur wöllen esel laden, so sunst der Thier doch sind so viel." (Kloster, IV, 774.)

*635 Esel reiten. - Henisch, 938.

Lat.: Equitare asinum.

*636 Esel stechen. - Henisch, 938.

Einen "verachten, vber einen ausspeyen".

*637 Esel zur Mül schicken. - Henisch, 939.

Lat.: Crebro aliquid facere.

*638 Et is de Esel up dem Plummenbom. - Schütze, I, 303.

So sagt der Holsteiner witzig von einem ungeschickten Reiter.

*639 Ey, wie hat dich der Esel geschlagen. - Henisch, 937.

"Wie bist du so toll."

*640 Gleich auf dem Esel sitzen.

Leicht zornig werden. "Die frauwe war gleich in den harnisch, vnd sass auff dem esel." (Pauli, Schimpf, LXXIa.)

*641 Hei kann nit moal met 'm Iesel danssen, wenn 'm emme ok den Steert in de Hand giewt. (Westf.)

*642 In den Esel nach Schmer schliefen. - Narrenspiegel, 52.

Alles Witzes und aller Weisheit ledig sein.

*643 Ist er nit Esels genueg, so kenn ich nit den Gugger. - Henisch, 938.

*644 Man muss den Esel kitzeln.

Den Faulen, der nichts thun will, empfindlich antreiben.

Dän.: Eselet skal slaaes. (Prov. dan., 147.)

*645 Mit Eseln aufs Eis gehen.

*646 Sein Esel ist besser als des Nachbars Hengst.

Sinn wie: Seine Eier haben zwei Dotter.

*647 Seinen Esel suchen. - Henisch, 938.

*648 Sich bald auff den Esel setzen lassen. - Henisch, 938.

Die Herrschaft über sich selbst verlieren, in Heftigkeit ausser sich gerathen.

*649 Sich vom Esel aufs Pferd (auf den Ochsen) setzen. (S. Pferd.)

*650 Ueber Esels Aussicht klagen (streiten). (Altgr.)

Von denen, die unter einem lächerlichen Titel, Vorwande oder wegen Kleinigkeiten vor Gericht laden. Ein Esel hatte den Kopf durch das Fenster einer Töpferwerkstatt gesteckt und einige Gefässe herabgeworfen. Der Töpfer lud den Eseltreiber vor Gericht und, gefragt, worüber er Klage zu führen habe, antwortete er: "Ueber des Esels Prospect."

*651 Vmb des Esels schatten zancken. - Franck, II, 101b; Körte, 1221; Körte2, 1535; Reinsberg IV, 75; Wurzbach, II, 23; Eiselein, 152.

Ueber etwas Werthloses, Nichtiges. (S. Bart, Kaiser, Geisswolle, Rauch u. Taubendreck.)

Frz.: Disputer la pointe d'une aiguille. (Lendroy, 613.)

Lat.: De asini umbra. (Apostol. XVI; Binder II, 698.) - De fumo disceptare. - Rixari de lana caprina. (Horaz.) (Binder II, 698; Eiselein, 152.)

*652 Vom Esel auf die Kuh. - Eiselein, 150.

*653 Von des Esels Leiden predigen.

*654 Von einem Esel auffn Ochsen kommen. - Henisch, 937; Lehmann, 189, 4.

*655 Wenn die Esel werden lateinisch reden - wird dies oder jenes geschehen. (S. Nimmerleinstag.)

*656 Wenn er an den Esel ginge, wird er nicht aus der Art heirathen. - Eiselein, 150.

*657 Wie der Esel beim Dudelsack.

*658 Wie ein Esel begraben werden. - Henisch, 938.

[Spaltenumbruch] *659 Zum Esel fehlen ihm nur die Ohren, den Kopf hat er.

Holl.: Om een volmaakte ezel te zijn, heeft hij maar een' staart noodig. (Harrebomee, I, 189.)


Eselchen.

Kleine Ieselkes hett äuk Aohren. (Westf.)


Eselein.

1 Das Eselein i-aet wie der Esel. - Scheidemünze, I, 485.

2 Viele junge Eselein sind gestorben und die Haut diente den Müllern zur Decke.

Der Tod rafft oft Junge vor den Alten weg.


Eselin.

* Er hält die Eselin für die Frau Müllerin.


Eseln (Verbum).

1 Me mot sik nit ieseln, süs1 mor2 me Säcke dreagen. (Lippstadt.) - Firmenich, I, 344, 6.

1) Sonst.

2) Muss.

*2 Wie hot der sich geeselt! - Tendlau, 170.

Von einem, der den Erwartungen, die man von ihm gehegt hat, sehr wenig entsprochen hat, gleichsam zum Esel geworden ist.


Eselsarbeit.

1 Auf Eselsarbeit folgt oft Zeisigsfutter. - Frischbier, 25; Scheidemünze, I, 4799.

Wenn Arbeit und Lohn in grossem Misverhältniss stehen.

2 Eselsarbeit vnd Zeisigen futter ist des vberdrusses Mutter. - Henisch, 943; Petri, II, 243; Simrock, 2188; Körte, 1229.

3 Esels-Arbt und Zeisske-Futter. (Schles.) - Robinson, 248; Gomolcke, 384.

*4 Er hat vil Eselsarbeit. - Henisch, 939.

Er "hat vbel mühe vnd geneuss wenig".


Eselsart.

Eselsart graut im Mutterleibe.


Eselsbraten.

Ein Eselsbraten ist besser als ein Heuschreckenbein.


Eselsbrücke.

1 Besser über eine Eselsbrücke gehen, als gar nicht weiter kommen. - Körte, 1230.

*2 An der Eselsbrücke stehen bleiben.

*3 Es ist eine Eselsbrücke.

Holl.: Het is eene ezelsbrug. (Harrebomee, I, 188.)

Frz.: C'est le pont aux anes. (Leroux, I, 89.)

*4 Sich eine Eselsbrücke bauen.

*5 Ueber eine Eselsbrücke gehen. - Eiselein, 670.

Von den Nothbehelfen derer, die ein Erleichterungs- oder Hülfsmittel anzuwenden nicht verschmähen, das von Nutzen sein kann, eine Schwierigkeit zu überwinden; daher, weil der Esel sich nicht wie das Pferd über Gräben und Bäche zu helfen weiss.

Frz.: C'est le pont, ou la porte aux anes.


Eselsbüchse.

1 Die Eselsbüchse wird selten leer, die man umfährt mit Eselsschmer. - Eiselein, 153.

Trotzdem, dass so viele hineingreifen, um ihre Pfeifen zu schmieren.

2 Jeder will in die Eselsbüchse greifen und seine Sackpfeife schmieren. - Brandt, Nsch., 72; Kloster, I, 613.


Eselschinder.

1 Jeder Eselschinder muss die Haut in die Hölle tragen.

*2 Er ist ein Eselschinder. - Murner, Nb., 81; Kloster, IV, 842.

"Welcher recht vnd erbarkeit keuflich feil den leuten treit, der ist ein Eselschinder genant."


Eselsdank.

* Eselsdank davon haben.

Mit Undank belohnt werden.

Holl.: Eens ezels dankbarheid is veesten en schoppen. (Harrebomee, I, 188.)


Eselsfell.

1 Ein Eselsfell ist des Steckens gewohnt.

It.: La pelle d'asino e usa al bastone. (Pazzaglia, 268, 8.)

*2 Er hat ein Eselsfell. - Binder II, 937.

Lat.: Elephanti corio circumtectus est. (Plautus.)


Eselsfleisch.

Auf Eselsfleisch gehört Eselsbrühe. - Schmitz, 197, 194.


[Spaltenumbruch] *627 Es ist ein gesattelter Esel.

D. i. ein erzdummer Kerl.

*628 Es ist nicht einen todten Esel werth.

Oder auch nicht einen Pfifferling.

*629 Es kraut ein Esel den andern.

Holl.: Hier wrijft de een ezel den anderen. (Harrebomée, I, 189.)

*630 Es sind viel Esel auf zwei Füssen.Blum, 413.

Frz.: Il y a bien des ânes qui n'ont que deux piés.

*631 Es wärd sich kä Esel driwer welsern. ( Harz.)

*632 Es wirdt ein Esel beregnet.Henisch, 938.

*633 Esel aufwecken.Henisch, 937.

Etwas Unnützes thun.

*634 Esel laden.Murner, Nb., 52.

Dumme Menschen in Stellungen befördern. „Man will nur Eseln Pfründen geben. Das bringt der Christenheit grossen Schaden, das jr nur wöllen esel laden, so sunst der Thier doch sind so viel.“ (Kloster, IV, 774.)

*635 Esel reiten.Henisch, 938.

Lat.: Equitare asinum.

*636 Esel stechen.Henisch, 938.

Einen „verachten, vber einen ausspeyen“.

*637 Esel zur Mül schicken.Henisch, 939.

Lat.: Crebro aliquid facere.

*638 Et is de Esel up dem Plummenbôm.Schütze, I, 303.

So sagt der Holsteiner witzig von einem ungeschickten Reiter.

*639 Ey, wie hat dich der Esel geschlagen.Henisch, 937.

„Wie bist du so toll.“

*640 Gleich auf dem Esel sitzen.

Leicht zornig werden. „Die frauwe war gleich in den harnisch, vnd sass auff dem esel.“ (Pauli, Schimpf, LXXIa.)

*641 Hei kann nit moal met 'm Iesel danssen, wenn 'm emme ok den Steert in de Hand giewt. (Westf.)

*642 In den Esel nach Schmer schliefen.Narrenspiegel, 52.

Alles Witzes und aller Weisheit ledig sein.

*643 Ist er nit Esels genueg, so kenn ich nit den Gugger.Henisch, 938.

*644 Man muss den Esel kitzeln.

Den Faulen, der nichts thun will, empfindlich antreiben.

Dän.: Eselet skal slaaes. (Prov. dan., 147.)

*645 Mit Eseln aufs Eis gehen.

*646 Sein Esel ist besser als des Nachbars Hengst.

Sinn wie: Seine Eier haben zwei Dotter.

*647 Seinen Esel suchen.Henisch, 938.

*648 Sich bald auff den Esel setzen lassen.Henisch, 938.

Die Herrschaft über sich selbst verlieren, in Heftigkeit ausser sich gerathen.

*649 Sich vom Esel aufs Pferd (auf den Ochsen) setzen. (S. Pferd.)

*650 Ueber Esels Aussicht klagen (streiten). (Altgr.)

Von denen, die unter einem lächerlichen Titel, Vorwande oder wegen Kleinigkeiten vor Gericht laden. Ein Esel hatte den Kopf durch das Fenster einer Töpferwerkstatt gesteckt und einige Gefässe herabgeworfen. Der Töpfer lud den Eseltreiber vor Gericht und, gefragt, worüber er Klage zu führen habe, antwortete er: „Ueber des Esels Prospect.“

*651 Vmb des Esels schatten zancken.Franck, II, 101b; Körte, 1221; Körte2, 1535; Reinsberg IV, 75; Wurzbach, II, 23; Eiselein, 152.

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Frz.: Disputer la pointe d'une aiguille. (Lendroy, 613.)

Lat.: De asini umbra. (Apostol. XVI; Binder II, 698.) – De fumo disceptare. – Rixari de lana caprina. (Horaz.) (Binder II, 698; Eiselein, 152.)

*652 Vom Esel auf die Kuh.Eiselein, 150.

*653 Von des Esels Leiden predigen.

*654 Von einem Esel auffn Ochsen kommen.Henisch, 937; Lehmann, 189, 4.

*655 Wenn die Esel werden lateinisch reden – wird dies oder jenes geschehen. (S. Nimmerleinstag.)

*656 Wenn er an den Esel ginge, wird er nicht aus der Art heirathen.Eiselein, 150.

*657 Wie der Esel beim Dudelsack.

*658 Wie ein Esel begraben werden.Henisch, 938.

[Spaltenumbruch] *659 Zum Esel fehlen ihm nur die Ohren, den Kopf hat er.

Holl.: Om een volmaakte ezel te zijn, heeft hij maar een' staart noodig. (Harrebomée, I, 189.)


Eselchen.

Kleine Ieselkes hett äuk Aohren. (Westf.)


Eselein.

1 Das Eselein i-aet wie der Esel.Scheidemünze, I, 485.

2 Viele junge Eselein sind gestorben und die Haut diente den Müllern zur Decke.

Der Tod rafft oft Junge vor den Alten weg.


Eselin.

* Er hält die Eselin für die Frau Müllerin.


Eseln (Verbum).

1 Me mot sik nit ieseln, süs1 mor2 me Säcke dreagen. (Lippstadt.) – Firmenich, I, 344, 6.

1) Sonst.

2) Muss.

*2 Wie hot der sich geeselt!Tendlau, 170.

Von einem, der den Erwartungen, die man von ihm gehegt hat, sehr wenig entsprochen hat, gleichsam zum Esel geworden ist.


Eselsarbeit.

1 Auf Eselsarbeit folgt oft Zeisigsfutter.Frischbier, 25; Scheidemünze, I, 4799.

Wenn Arbeit und Lohn in grossem Misverhältniss stehen.

2 Eselsarbeit vnd Zeisigen futter ist des vberdrusses Mutter.Henisch, 943; Petri, II, 243; Simrock, 2188; Körte, 1229.

3 Esels-Arbt und Zeisske-Futter. (Schles.) – Robinson, 248; Gomolcke, 384.

*4 Er hat vil Eselsarbeit.Henisch, 939.

Er „hat vbel mühe vnd geneuss wenig“.


Eselsart.

Eselsart graut im Mutterleibe.


Eselsbraten.

Ein Eselsbraten ist besser als ein Heuschreckenbein.


Eselsbrücke.

1 Besser über eine Eselsbrücke gehen, als gar nicht weiter kommen.Körte, 1230.

*2 An der Eselsbrücke stehen bleiben.

*3 Es ist eine Eselsbrücke.

Holl.: Het is eene ezelsbrug. (Harrebomée, I, 188.)

Frz.: C'est le pont aux ânes. (Leroux, I, 89.)

*4 Sich eine Eselsbrücke bauen.

*5 Ueber eine Eselsbrücke gehen.Eiselein, 670.

Von den Nothbehelfen derer, die ein Erleichterungs- oder Hülfsmittel anzuwenden nicht verschmähen, das von Nutzen sein kann, eine Schwierigkeit zu überwinden; daher, weil der Esel sich nicht wie das Pferd über Gräben und Bäche zu helfen weiss.

Frz.: C'est le pont, ou la porte aux ânes.


Eselsbüchse.

1 Die Eselsbüchse wird selten leer, die man umfährt mit Eselsschmer.Eiselein, 153.

Trotzdem, dass so viele hineingreifen, um ihre Pfeifen zu schmieren.

2 Jeder will in die Eselsbüchse greifen und seine Sackpfeife schmieren.Brandt, Nsch., 72; Kloster, I, 613.


Eselschinder.

1 Jeder Eselschinder muss die Haut in die Hölle tragen.

*2 Er ist ein Eselschinder.Murner, Nb., 81; Kloster, IV, 842.

„Welcher recht vnd erbarkeit keuflich feil den leuten treit, der ist ein Eselschinder genant.“


Eselsdank.

* Eselsdank davon haben.

Mit Undank belohnt werden.

Holl.: Eens ezels dankbarheid is veesten en schoppen. (Harrebomée, I, 188.)


Eselsfell.

1 Ein Eselsfell ist des Steckens gewohnt.

It.: La pelle d'asino è usa al bastone. (Pazzaglia, 268, 8.)

*2 Er hat ein Eselsfell.Binder II, 937.

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[[440]/0468] *627 Es ist ein gesattelter Esel. D. i. ein erzdummer Kerl. *628 Es ist nicht einen todten Esel werth. Oder auch nicht einen Pfifferling. *629 Es kraut ein Esel den andern. Holl.: Hier wrijft de een ezel den anderen. (Harrebomée, I, 189.) *630 Es sind viel Esel auf zwei Füssen. – Blum, 413. Frz.: Il y a bien des ânes qui n'ont que deux piés. *631 Es wärd sich kä Esel driwer welsern. ( Harz.) *632 Es wirdt ein Esel beregnet. – Henisch, 938. *633 Esel aufwecken. – Henisch, 937. Etwas Unnützes thun. *634 Esel laden. – Murner, Nb., 52. Dumme Menschen in Stellungen befördern. „Man will nur Eseln Pfründen geben. Das bringt der Christenheit grossen Schaden, das jr nur wöllen esel laden, so sunst der Thier doch sind so viel.“ (Kloster, IV, 774.) *635 Esel reiten. – Henisch, 938. Lat.: Equitare asinum. *636 Esel stechen. – Henisch, 938. Einen „verachten, vber einen ausspeyen“. *637 Esel zur Mül schicken. – Henisch, 939. Lat.: Crebro aliquid facere. *638 Et is de Esel up dem Plummenbôm. – Schütze, I, 303. So sagt der Holsteiner witzig von einem ungeschickten Reiter. *639 Ey, wie hat dich der Esel geschlagen. – Henisch, 937. „Wie bist du so toll.“ *640 Gleich auf dem Esel sitzen. Leicht zornig werden. „Die frauwe war gleich in den harnisch, vnd sass auff dem esel.“ (Pauli, Schimpf, LXXIa.) *641 Hei kann nit moal met 'm Iesel danssen, wenn 'm emme ok den Steert in de Hand giewt. (Westf.) *642 In den Esel nach Schmer schliefen. – Narrenspiegel, 52. Alles Witzes und aller Weisheit ledig sein. *643 Ist er nit Esels genueg, so kenn ich nit den Gugger. – Henisch, 938. *644 Man muss den Esel kitzeln. Den Faulen, der nichts thun will, empfindlich antreiben. Dän.: Eselet skal slaaes. (Prov. dan., 147.) *645 Mit Eseln aufs Eis gehen. *646 Sein Esel ist besser als des Nachbars Hengst. Sinn wie: Seine Eier haben zwei Dotter. *647 Seinen Esel suchen. – Henisch, 938. *648 Sich bald auff den Esel setzen lassen. – Henisch, 938. Die Herrschaft über sich selbst verlieren, in Heftigkeit ausser sich gerathen. *649 Sich vom Esel aufs Pferd (auf den Ochsen) setzen. (S. Pferd.) *650 Ueber Esels Aussicht klagen (streiten). (Altgr.) Von denen, die unter einem lächerlichen Titel, Vorwande oder wegen Kleinigkeiten vor Gericht laden. Ein Esel hatte den Kopf durch das Fenster einer Töpferwerkstatt gesteckt und einige Gefässe herabgeworfen. Der Töpfer lud den Eseltreiber vor Gericht und, gefragt, worüber er Klage zu führen habe, antwortete er: „Ueber des Esels Prospect.“ *651 Vmb des Esels schatten zancken. – Franck, II, 101b; Körte, 1221; Körte2, 1535; Reinsberg IV, 75; Wurzbach, II, 23; Eiselein, 152. Ueber etwas Werthloses, Nichtiges. (S. Bart, Kaiser, Geisswolle, Rauch u. Taubendreck.) Frz.: Disputer la pointe d'une aiguille. (Lendroy, 613.) Lat.: De asini umbra. (Apostol. XVI; Binder II, 698.) – De fumo disceptare. – Rixari de lana caprina. (Horaz.) (Binder II, 698; Eiselein, 152.) *652 Vom Esel auf die Kuh. – Eiselein, 150. *653 Von des Esels Leiden predigen. *654 Von einem Esel auffn Ochsen kommen. – Henisch, 937; Lehmann, 189, 4. *655 Wenn die Esel werden lateinisch reden – wird dies oder jenes geschehen. (S. Nimmerleinstag.) *656 Wenn er an den Esel ginge, wird er nicht aus der Art heirathen. – Eiselein, 150. *657 Wie der Esel beim Dudelsack. *658 Wie ein Esel begraben werden. – Henisch, 938. *659 Zum Esel fehlen ihm nur die Ohren, den Kopf hat er. Holl.: Om een volmaakte ezel te zijn, heeft hij maar een' staart noodig. (Harrebomée, I, 189.) Eselchen. Kleine Ieselkes hett äuk Aohren. (Westf.) Eselein. 1 Das Eselein i-aet wie der Esel. – Scheidemünze, I, 485. 2 Viele junge Eselein sind gestorben und die Haut diente den Müllern zur Decke. Der Tod rafft oft Junge vor den Alten weg. Eselin. * Er hält die Eselin für die Frau Müllerin. Eseln (Verbum). 1 Me mot sik nit ieseln, süs1 mor2 me Säcke dreagen. (Lippstadt.) – Firmenich, I, 344, 6. 1) Sonst. 2) Muss. *2 Wie hot der sich geeselt! – Tendlau, 170. Von einem, der den Erwartungen, die man von ihm gehegt hat, sehr wenig entsprochen hat, gleichsam zum Esel geworden ist. Eselsarbeit. 1 Auf Eselsarbeit folgt oft Zeisigsfutter. – Frischbier, 25; Scheidemünze, I, 4799. Wenn Arbeit und Lohn in grossem Misverhältniss stehen. 2 Eselsarbeit vnd Zeisigen futter ist des vberdrusses Mutter. – Henisch, 943; Petri, II, 243; Simrock, 2188; Körte, 1229. 3 Esels-Arbt und Zeisske-Futter. (Schles.) – Robinson, 248; Gomolcke, 384. *4 Er hat vil Eselsarbeit. – Henisch, 939. Er „hat vbel mühe vnd geneuss wenig“. Eselsart. Eselsart graut im Mutterleibe. Eselsbraten. Ein Eselsbraten ist besser als ein Heuschreckenbein. Eselsbrücke. 1 Besser über eine Eselsbrücke gehen, als gar nicht weiter kommen. – Körte, 1230. *2 An der Eselsbrücke stehen bleiben. *3 Es ist eine Eselsbrücke. Holl.: Het is eene ezelsbrug. (Harrebomée, I, 188.) Frz.: C'est le pont aux ânes. (Leroux, I, 89.) *4 Sich eine Eselsbrücke bauen. *5 Ueber eine Eselsbrücke gehen. – Eiselein, 670. Von den Nothbehelfen derer, die ein Erleichterungs- oder Hülfsmittel anzuwenden nicht verschmähen, das von Nutzen sein kann, eine Schwierigkeit zu überwinden; daher, weil der Esel sich nicht wie das Pferd über Gräben und Bäche zu helfen weiss. Frz.: C'est le pont, ou la porte aux ânes. Eselsbüchse. 1 Die Eselsbüchse wird selten leer, die man umfährt mit Eselsschmer. – Eiselein, 153. Trotzdem, dass so viele hineingreifen, um ihre Pfeifen zu schmieren. 2 Jeder will in die Eselsbüchse greifen und seine Sackpfeife schmieren. – Brandt, Nsch., 72; Kloster, I, 613. Eselschinder. 1 Jeder Eselschinder muss die Haut in die Hölle tragen. *2 Er ist ein Eselschinder. – Murner, Nb., 81; Kloster, IV, 842. „Welcher recht vnd erbarkeit keuflich feil den leuten treit, der ist ein Eselschinder genant.“ Eselsdank. * Eselsdank davon haben. Mit Undank belohnt werden. Holl.: Eens ezels dankbarheid is veesten en schoppen. (Harrebomée, I, 188.) Eselsfell. 1 Ein Eselsfell ist des Steckens gewohnt. It.: La pelle d'asino è usa al bastone. (Pazzaglia, 268, 8.) *2 Er hat ein Eselsfell. – Binder II, 937. Lat.: Elephanti corio circumtectus est. (Plautus.) Eselsfleisch. Auf Eselsfleisch gehört Eselsbrühe. – Schmitz, 197, 194.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [440]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/468>, abgerufen am 25.11.2024.