Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 338 Mancher muss den Esel theuer kaufen, den er als Geschenk ausschlug. 339 Mancher muss lang den Esel tragen, biss er jhme abgeladen wird. - Lehmann, 83, 71. 340 Me kann keinen Iesel singen lehren äs 'ne Nachtigall. (Westf.) 341 Me sall sick nit innen Iesel flicken, süss maut me Säcke driägen. (Iserlohn.) - Woeste, 71, 143. 342 Me twinget wuol en Iesel int Water, awwer nitt, dat he süpet. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 79, 331. 343 Mit Eseln fängt man keine Hasen. Mhd.: Swer mit dem esele leuwen jaget auf breitem gevilde, da verzeihe ich mich des teiles an der hut, od er wart nie wilde. (Zingerle, 30.) Holl.: Dat zal op de hazevangst gaan, zei de boer, en hij haalde zijn' ezel voor den dag. (Harrebomee, I, 187.) 344 Nennt man dich einen Esel, so lege dir einen Sattel auf! (Rabbin.) 345 Nicht alle Esel haben lange Ohren. It.: Si trovano molti asini senz' orecchie lunghe. (Pazzaglia, 236, 5.) Lat.: Sub pallio latet Davus. (Binder II, 3225; Schreger, 22.) 346 Obschon eyn Esel weyt leufft, darumb ist er desto gelerter nit. - Tappius, 32b. 347 Sanct-Othmar's frommer Esel ist im Marstall von Sanct-Gallen ein wilder Hengst worden. - Klosterspiegel, 42, 9. 348 Säu de Iesel, säu de Driywer. (Westf.) 349 Schicke einen Esel nach Livland und eine Katze nach England, so wird der erste iaen, wenn er wiederkommt, und die andere miauen. 350 Schickt man den Esel über den Rhein, so kommt ein Langohr wieder heim. (Frankenwald.) 351 Sey vnd bleib ein Esel in deinem Stand, so kannstu jrrn vnd ergern gar niemand. - Mathesy, 233b. 352 So lange der Esel beim Futtersacke steht, gumpet er. - Parömiakon, 2078. 353 So lange der Esel schreien wird, wird Kuttenberg glücklich sein. (Böhm.) - Reinsberg VI, 81. 354 So lange der Esel trägt, wird er vom Müller gepflegt. - Simrock, 2148; Sailer, 178. 355 Sollt' es nicht ein Esel merken, wenn ein Karren das Pferd zieht? - Eiselein, 362. 356 Spasse mit dem Esel und er schlägt dir mit dem Schwanze ins Gesicht. 357 Spiele einem Esel und er wird dazu furzen. Frz.: Chante a un baudet, il te fera un pet. - Chantez a l'ane et il vous ferra (frappera) des pieds. (Leroux, I, 92.) 358 Treibe den Esel zum Grabe des Propheten, er bleibt ein Esel bei allem Beten. 359 Verlangt jemand deinen Esel, so gib ihm auch den Sattel dazu. 360 Viel Esel machen die Last leicht. Holl.: Veel ezels maken den last ligt. (Harrebomee, I, 189.) 361 Vierley Esel seynd in der Welt: Maulesel, Fullesel, gemacht Esel vnnd selbst gewachsen Esel. - Gruter. III, 91; Lehmann., II, 802, 95. 362 Vom Esel kann (muss) man nicht Wolle fordern. - Blum, 527; Simrock, 2176; Reinsberg II, 60. Man kann keinem etwas abfordern, was er nicht zu geben im Stande ist, niemand zu Arbeiten bestimmen, zu denen die Natur ihm Fähigkeit versagt hat. 363 Von einem todten Esel kann man keine Rosinen lesen. Frz.: Tire des pets d'un ane mort. (Leroux, I, 91.) 364 Von Eseln kommen wol Maulthiere, aber keine Pferde. - Scheidemünze, I, 4447. 365 Vornehme Esel tragen schöne Decken. - Scheidemünze, I, 311. 366 Wahr di, wann du op'm Iesel sittest, wo sik twei Weage scheiet. (Westf.) 367 Während sich der Esel bedenkt, kann der Müller heirathen. (Eifel.) - Schmitz, 193, 147. 368 Wann de Essel op de Müll kitt, dann säd ha: ei-o. (Köln.) - Firmenich, I, 472, 28; hochdeutsch bei Simrock, 2149. Um einem Groben Höflichkeit zu empfehlen. [Spaltenumbruch] 369 Wann de Ess'le rammele, dann gitt et got Wedder. (Köln.) - Firmenich, I, 473, 94. 370 Wann de Iesel grötter wärt, äs de Stall, dann daüt me den Stall in den Iesel. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 71, 140; Firmenich, I, 344, 1. 371 Wann der Esel nicht sein volle Last tregt, so wirdt er kranck. - Henisch, 944; Petri, III, 13. 372 Wann der Esel nit will säck tragen, so schlegt man jhn. - Henisch, 944; Petri, II, 634. It.: L'asino non va se non col bastone. (Gaal, 388.) 373 Wann sik de Iesels frangelt1, giet et anner Wear. (Westf.) 1) Frangen, frangeln = ringen. Verstärkung des anlautenden r findet im Niedersächischen durch w, im Westfälischen durch f statt. 374 Wanns dem Esel vbel gehet, so will er durch die erden fallen, ist jhm wol, so geht er auffs eiss tantzen. - Henisch, 944. 375 Wären die Esel eitel, es stände schlimm um der Müller Scheitel. 376 Was der Esel als Klugheit verehrt, wird vom Fuchs für Dummheit erklärt. 377 Was die Esel nicht wissen, werden ihnen die Füchse schon sagen. (Fries.) Holl.: Dat de ezels niet weten, zullen de vossen hem wel leren. (Harrebomee, I, 187.) 378 Was ein guter Esel werden will, der grieset schon im Mutterleibe. 379 Was hilft eim Esel, dass er trägt viel Harffen. - Frommann, IV, 466; Reinsberg III, 60. Lat.: Asinus ad lyram auscultator. (Eiselein, 152.) 380 Was soll der Esel unter Affen. Holl.: Wat doet de ezel onder de apen. 381 Was soll ein Esel mit der Muskatnuss und die Kuh mit dem Riberli? - Kirchhofer, 273. 382 Was soll einem Esel ein Psalter, was sollen einer Saw Muscaten. - Henisch, 938. Frz.: Qu'a, de commun l'ane avec la lyre? - Ung asne n'entend rien en musique. (Leroux, I, 91.) 383 Was thut der Esel mit der sackpfeiffen? - Franck, I, 2b; Henisch, 938; Simrock, 2170; Körte, 1212; Reinsberg III, 60. Holl.: Wat doet de ezel met de zakpijp? (Harrebomee, I, 189.) Lat.: Nihil cum fidibus graculo, nihil sum amaracino sui. 384 Was von mir ein Esel spricht, das acht' ich nicht. - Körte, 1206. Der zum Sprichwort gewordene Schluss einer Gelert'schen Fabel. Lat.: Asinos non curo. (Binder II, 255; Faselius, 22; Philippi, I, 43; Wiegand, 424.) 385 Was wie ein Esel schreit, ist niemals eine Nachtigall. Span.: Asno sea quien a asno vocea. (Bohn I, 203.) 386 Wat ens1 en Iessel ies, weerd2 kain Piard. (Attendorn.) - Firmenich, I, 356, 13. 1) Einmal. 2) Wird. 387 Weh den Eseln oder Pferden, so die Bettler reiten werden. - Simrock, 1054; Eiselein, 74; Reinsberg III, 120. 388 Weil der Esel nicht wolt nasse Heut tragen, muste er hernach Ziegel tragen. - Mathesy, 235a. 389 Weil der Esel tregt, ist er dem Müller lieb. - Henisch, 943. 390 Welcher Esel die Paucken nicht kan schlagen, muste die Säck zur Mühle tragen. - Lehmann, II, 868, 121; Gruter, III, 102. 391 Wem der Esel gehört, der hält ihn beim Schwanze. Frz.: A qui est l'asne si le garde. - A qui est l'asne si le tienne par la queue. (Leroux, I, 89.) 392 Wen ein Esel liebkost, der bekommt blaue Flecke. Holl.: Als de ezel iemand liefkoost, zoo schopt hij hem blaauwe leden. (Harrebomee, I, 187.) 393 Wen ein Esel mit Koth besprützt, der solls trocken aussreiben. - Lehmann, 590, 15. D. h. "nicht rechen, sonst ist einer so witzig als der ander." 394 Wen jeder ein Esel heisst, der muss i-a schreien. Holl.: Als ieder roept, dat gij een ezel zijt, zoo gagel. (Harrebomee, I, 197.) [Spaltenumbruch] 338 Mancher muss den Esel theuer kaufen, den er als Geschenk ausschlug. 339 Mancher muss lang den Esel tragen, biss er jhme abgeladen wird. – Lehmann, 83, 71. 340 Me kann keinen Iesel singen lehren äs 'ne Nachtigall. (Westf.) 341 Me sall sick nit innen Iesel flicken, süss maut me Säcke driägen. (Iserlohn.) – Woeste, 71, 143. 342 Me twinget wuol en Iesel int Water, awwer nitt, dat he süpet. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 79, 331. 343 Mit Eseln fängt man keine Hasen. Mhd.: Swer mit dem esele leuwen jaget ûf breitem gevilde, dâ verzîhe ich mich des teiles an der hut, od er wart nie wilde. (Zingerle, 30.) 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338 Mancher muss den Esel theuer kaufen, den er als Geschenk ausschlug.
339 Mancher muss lang den Esel tragen, biss er jhme abgeladen wird. – Lehmann, 83, 71.
340 Me kann keinen Iesel singen lehren äs 'ne Nachtigall. (Westf.)
341 Me sall sick nit innen Iesel flicken, süss maut me Säcke driägen. (Iserlohn.) – Woeste, 71, 143.
342 Me twinget wuol en Iesel int Water, awwer nitt, dat he süpet. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 79, 331.
343 Mit Eseln fängt man keine Hasen.
Mhd.: Swer mit dem esele leuwen jaget ûf breitem gevilde, dâ verzîhe ich mich des teiles an der hut, od er wart nie wilde. (Zingerle, 30.)
Holl.: Dat zal op de hazevangst gaan, zei de boer, en hij haalde zijn' ezel voor den dag. (Harrebomée, I, 187.)
344 Nennt man dich einen Esel, so lege dir einen Sattel auf! (Rabbin.)
345 Nicht alle Esel haben lange Ohren.
It.: Si trovano molti asini senz' orecchie lunghe. (Pazzaglia, 236, 5.)
Lat.: Sub pallio latet Davus. (Binder II, 3225; Schreger, 22.)
346 Obschon eyn Esel weyt leufft, darumb ist er desto gelerter nit. – Tappius, 32b.
347 Sanct-Othmar's frommer Esel ist im Marstall von Sanct-Gallen ein wilder Hengst worden. – Klosterspiegel, 42, 9.
348 Säu de Iesel, säu de Driywer. (Westf.)
349 Schicke einen Esel nach Livland und eine Katze nach England, so wird der erste iaen, wenn er wiederkommt, und die andere miauen.
350 Schickt man den Esel über den Rhein, so kommt ein Langohr wieder heim. (Frankenwald.)
351 Sey vnd bleib ein Esel in deinem Stand, so kannstu jrrn vnd ergern gar niemand. – Mathesy, 233b.
352 So lange der Esel beim Futtersacke steht, gumpet er. – Parömiakon, 2078.
353 So lange der Esel schreien wird, wird Kuttenberg glücklich sein. (Böhm.) – Reinsberg VI, 81.
354 So lange der Esel trägt, wird er vom Müller gepflegt. – Simrock, 2148; Sailer, 178.
355 Sollt' es nicht ein Esel merken, wenn ein Karren das Pferd zieht? – Eiselein, 362.
356 Spasse mit dem Esel und er schlägt dir mit dem Schwanze ins Gesicht.
357 Spiele einem Esel und er wird dazu furzen.
Frz.: Chante à un baudet, il te fera un pet. – Chantez à l'âne et il vous ferra (frappera) des pieds. (Leroux, I, 92.)
358 Treibe den Esel zum Grabe des Propheten, er bleibt ein Esel bei allem Beten.
359 Verlangt jemand deinen Esel, so gib ihm auch den Sattel dazu.
360 Viel Esel machen die Last leicht.
Holl.: Veel ezels maken den last ligt. (Harrebomée, I, 189.)
361 Vierley Esel seynd in der Welt: Maulesel, Fullesel, gemacht Esel vnnd selbst gewachsen Esel. – Gruter. III, 91; Lehmann., II, 802, 95.
362 Vom Esel kann (muss) man nicht Wolle fordern. – Blum, 527; Simrock, 2176; Reinsberg II, 60.
Man kann keinem etwas abfordern, was er nicht zu geben im Stande ist, niemand zu Arbeiten bestimmen, zu denen die Natur ihm Fähigkeit versagt hat.
363 Von einem todten Esel kann man keine Rosinen lesen.
Frz.: Tire des pets d'un âne mort. (Leroux, I, 91.)
364 Von Eseln kommen wol Maulthiere, aber keine Pferde. – Scheidemünze, I, 4447.
365 Vornehme Esel tragen schöne Decken. – Scheidemünze, I, 311.
366 Wahr di, wann du op'm Iesel sittest, wo sik twei Weage scheiet. (Westf.)
367 Während sich der Esel bedenkt, kann der Müller heirathen. (Eifel.) – Schmitz, 193, 147.
368 Wann de Essel op de Müll kitt, dann säd ha: î-ô. (Köln.) – Firmenich, I, 472, 28; hochdeutsch bei Simrock, 2149.
Um einem Groben Höflichkeit zu empfehlen.
369 Wann de Ess'le rammele, dann gitt et gôt Wedder. (Köln.) – Firmenich, I, 473, 94.
370 Wann de Iesel grötter wärt, äs de Stall, dann daüt me den Stall in den Iesel. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 71, 140; Firmenich, I, 344, 1.
371 Wann der Esel nicht sein volle Last tregt, so wirdt er kranck. – Henisch, 944; Petri, III, 13.
372 Wann der Esel nit will säck tragen, so schlegt man jhn. – Henisch, 944; Petri, II, 634.
It.: L'asino non va se non col bastone. (Gaal, 388.)
373 Wann sik de Iesels frangelt1, giet et anner Wear. (Westf.)
1) Frangen, frangeln = ringen. Verstärkung des anlautenden r findet im Niedersächischen durch w, im Westfälischen durch f statt.
374 Wanns dem Esel vbel gehet, so will er durch die erden fallen, ist jhm wol, so geht er auffs eiss tantzen. – Henisch, 944.
375 Wären die Esel eitel, es stände schlimm um der Müller Scheitel.
376 Was der Esel als Klugheit verehrt, wird vom Fuchs für Dummheit erklärt.
377 Was die Esel nicht wissen, werden ihnen die Füchse schon sagen. (Fries.)
Holl.: Dat de ezels niet weten, zullen de vossen hem wel leren. (Harrebomée, I, 187.)
378 Was ein guter Esel werden will, der grieset schon im Mutterleibe.
379 Was hilft eim Esel, dass er trägt viel Harffen. – Frommann, IV, 466; Reinsberg III, 60.
Lat.: Asinus ad lyram auscultator. (Eiselein, 152.)
380 Was soll der Esel unter Affen.
Holl.: Wat doet de ezel onder de apen.
381 Was soll ein Esel mit der Muskatnuss und die Kuh mit dem Riberli? – Kirchhofer, 273.
382 Was soll einem Esel ein Psalter, was sollen einer Saw Muscaten. – Henisch, 938.
Frz.: Qu'a, de commun l'âne avec la lyre? – Ung asne n'entend rien en musique. (Leroux, I, 91.)
383 Was thut der Esel mit der sackpfeiffen? – Franck, I, 2b; Henisch, 938; Simrock, 2170; Körte, 1212; Reinsberg III, 60.
Holl.: Wat doet de ezel met de zakpijp? (Harrebomée, I, 189.)
Lat.: Nihil cum fidibus graculo, nihil sum amaracino sui.
384 Was von mir ein Esel spricht, das acht' ich nicht. – Körte, 1206.
Der zum Sprichwort gewordene Schluss einer Gelert'schen Fabel.
Lat.: Asinos non curo. (Binder II, 255; Faselius, 22; Philippi, I, 43; Wiegand, 424.)
385 Was wie ein Esel schreit, ist niemals eine Nachtigall.
Span.: Asno sea quien á asno vocea. (Bohn I, 203.)
386 Wat ens1 en Iessel ies, weerd2 kain Piard. (Attendorn.) – Firmenich, I, 356, 13.
1) Einmal.
2) Wird.
387 Weh den Eseln oder Pferden, so die Bettler reiten werden. – Simrock, 1054; Eiselein, 74; Reinsberg III, 120.
388 Weil der Esel nicht wolt nasse Heut tragen, muste er hernach Ziegel tragen. – Mathesy, 235a.
389 Weil der Esel tregt, ist er dem Müller lieb. – Henisch, 943.
390 Welcher Esel die Paucken nicht kan schlagen, muste die Säck zur Mühle tragen. – Lehmann, II, 868, 121; Gruter, III, 102.
391 Wem der Esel gehört, der hält ihn beim Schwanze.
Frz.: A qui est l'asne si le garde. – A qui est l'asne si le tienne par la queue. (Leroux, I, 89.)
392 Wen ein Esel liebkost, der bekommt blaue Flecke.
Holl.: Als de ezel iemand liefkoost, zoo schopt hij hem blaauwe leden. (Harrebomée, I, 187.)
393 Wen ein Esel mit Koth besprützt, der solls trocken aussreiben. – Lehmann, 590, 15.
D. h. „nicht rechen, sonst ist einer so witzig als der ander.“
394 Wen jeder ein Esel heisst, der muss i-a schreien.
Holl.: Als ieder roept, dat gij een ezel zijt, zoo gagel. (Harrebomée, I, 197.)
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