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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 11 Auch einen fremden Esel soll man aus der Grube ziehen. - Scheidemünze, II, 33.

12 Auf einem blinden Esel reitet man nicht weit.

Holl.: Op eenen blinden ezel kan men niet verre rijden. (Harrebomee, I, 189.)

13 Auf dem Esel- und Pferdemist selten ein guter Vogel ist. - Parömiakon, 160.

14 Auf einen kleinen Esel steigt sich's leicht.

Engl.: Low ass is easy to ride on.

15 Aus des Esels Wadel wird kein Sieb. - Eiselein, 152.

Lat.: Asini cauda non facit cribrum. (Eiselein, 152.)

16 Aus einem Esel wird nimmermehr ein Reitpferd, magst ihn zäumen wie du willst. - Simrock, 8426; Körte, 1199; Reinsberg IV, 38.

Lat.: Parisios stolidum si quis transmittit asellum, si fuit hic asinus, non ibi fiet equus. (Binder I, 1322; II, 2477; Gartner, 180; Philippi, II, 82; Seybold, 426.)

17 Auss einem Esel wirdt kein Hengst, man schicke jhn, wohin man wölle. - Henisch, 942; Petri, II, 28.

18 Bat taum Iesel gebuoren es, wärt sin Liäwen kain Piärt. (Iserlohn.) - Woeste, 70, 136.

19 Bei Esel und Rossen treiben die Fuhrleute die ärgsten Possen. - Parömiakon, 159.

20 Besser den Esel treiben, als selbst Säcke tragen. - Lehmann, 189, 12 u. 452, 20; Sailer, 60; Körte, 1195; Simrock, 2150.

Man muss sich mit Dienern und Gesinde behelfen, wie man's hat.

Dän.: Det er bedre at drive eselet, end selv baere saekken. (Prov. dan., 147.)

Holl.: Het is beter op een' ezel te zitten, dan zelf een ezel te zijn. (Harrebomee, I, 188.)

Lat.: Agas asellum. (Binder II, 98; Eiselein, 150.) - Agitator aselli. (Eiselein, 150.)

Port.: Mais val ruim asno que ser asno. (Bohn, I, 282.)

Span.: Mas vale ruin asno que ser asno. (Bohn I, 232.)

21 Besser ein Esel, der mich trägt, als ein Pferd (Prachtross), das mich schlägt (abwirft).

Holl.: Beter door een' ezel gedragen, dan door een paard in 't zand geslagen. (Harrebomee, I, 137; Bohn I, 300.)

It.: E meglio un asino che porti, che un caval ch' a terra getti. (Pazzaglia, 298, 2.)

Port.: Mais quero asno que me leve, que cavallo que me derrube. (Bohn I, 281.)

22 Besser ein Esel, der Last trägt, als ein Löwe, der Menschen zerreisst. - Scheidemünze, I, 161.

23 Besser mit einem Esel gesessen, als mit einem Falken geflogen.

Holl.: Het is beter met den ezel gezeten, dan met den valk gevlogen (Harrebomee, I, 188.)

24 Binde den Esel dahin, wo der Herr will und lass ihn hernach den Wolf fressen. - Winckler, VII, 92.

25 Bleib ein Esel und lastbar Thier, biss dir Gott selber hilfft herfür. - Henisch, 942.

26 Brauch' ein Esel, hastu kein Pferdt oder Ochssen. - Henisch, 942; Blum, 306; Simrock, 2178.

Lat.: Si rota defuerit tu pede carpe viam.

27 Da der Esel nicht wolte nasse heut tragen, muss er endtlich rauhe Ziegel tragen. - Henisch, 942; Petri, II, 54.

28 Darnach der Esel ist, also gibt man jhm Futer. - Henisch, 942; Petri, II, 55.

29 Das ist Esels weissheyt, der kompt auff keyn eiss, darauff er einmal gefallen. - Franck, I, 46a; Lehmann, 692, 25.

30 Dat is woll en dummen Esel, de wat schriewet un kann 't nit lesen. - Curtze, 333, 240.

31 De äelleste Iesel mot den swaegesten Sack dreagen. (Westf.)

32 De esel unde de en drift, denket nicht aver en Lütten.

33 De grötste unner den Iesels is gewüenlik de Müeler. (Westf.)

34 De sück an'n Esel schürt1, kriggt de Haar van. (Ostfries.) - Bueren, 170; Hauskalender, I; Eichwald, 450; für Rastede: Firmenich, III, 26, 20.

1) Reibt, scheuert.

35 De to'n Esel geboren is, kummt nooit upt Perd. - Eichwald, 451; Bueren, 181.

36 Dem Esel gefällt des Kukuks Gesang besser als der Nachtigall.

[Spaltenumbruch] 37 Dem Esel gefällt sein Rüelen wohl. - Eiselein, 153.

38 Dem Esel gehört Haferstroh, dem Pferde der Hafer. - Sailer, 60; Simrock, 2184; Körte, 1201; Reinsberg III, 61.

39 Dem Esel gehört sein Futter, Geissel vnd last. - Petri, II, 73.

40 Dem Esel muss man keine Feigen vorsetzen.

41 Dem Esel nützt goldener Hafer nichts.

42 Dem Esel predigen ist vergeben Arbeit. - Petri, II, 73.

43 Dem Esel schreibt man die Weisheit auf den Rücken. - Scheidemünze, II, 99.

44 Dem Esel träumet von Disteln. - Henisch, 942.

45 Dem Esel träumt von Disteln, wenn man ihn auch mit Hafer füttert. - Petri, II, 73.

Holl.: Geef een' ezel haver, hij loopt tot de distels. (Harrebomee, I, 188.)

46 Den Esel drückt gar vieles, aber den Treiber noch mehr.

Holl.: Zeven dingen peinst de ezel, en de ezeldrijver acht. (Harrebomee, I, 190.)

47 Den Esel führt man nur einmal aufs Eis. - Simrock, 2162; Mayer, II, 143.

Lat.: Nemo libenter recolit, qui laesit locum.

48 Den Esel hat man bei Hofe nur zum Sacktragen. - Sailer, 244.

49 Den Esel kennt man bey den Ohren, bey den Worten kennt man den thoren, vnd bey dem Angesicht den Mohren. - Henisch, 942; Gruter, I, 13 u. 57; Petri, II, 77; Kirchhofer, 273; Blum, 140; Simrock, 2138; Eiselein, 153; Körte, 1149; Ramann, Unterr., IV, 31; Pauli, Schimpf, 7.

Mhd.: Bei rede merke ich toren, den esel bei den oren. - (Freidank.) - In dauhte er waere gar unbekant, iedoch diu langen oren meldeten den rehten toren. (Renner.) (Zingerle, 29.) - Swer esel niht erkennet, der sehe in bei den oren. (Helbling, I, 250.) - Ze jungest do er den esel vant, er wart im bi den orn erkant. (Minnesänger.) (Kirchhofer, 41.)

Holl.: Een' ezel kent men aan zijne ooren. (Harrebomee, I, 188.)

It.: Gli asini si conoscono a basti. - Il pazzo si conosce dalle parole, l'asino dalle orecchie. (Pazzaglia, 270, 7.)

Lat.: E verbis fatuos, ex aure tenemus asellum. (Binder II, 916; Gartner, 191.)

Ung.: Meg-esmerik a bolondot szavairol, a szamarat rivasavol.

50 Den Esel kent man bey den Ohren, verbirgt er gleich die ohren vnd pfoten, so singt er doch die Esels Noten. - Henisch, 942.

51 Den Esel kent man bey den ohrn, vnnd bey den Worten den thorn. - Franck, I, 26b u. II, 13a; Eyering, I, 390; Tappius, 15a.

52 Den Esel lobt man beim Säcketragen, ist's geschehen, so werden ihm Disteln aufgetragen.

53 Den Esel meide von hinten, den Ochsen von vorn und den Pfaffen von allen Seiten.

"Es hat in dieser bösen Welt wol jeder seine Finten: den Ochsen meide vornen stets, den Esel meide hinten; doch sollte grad' ein Pfaffe dir den Weg entgegenschreiten, den meid' von allen Seiten." (Baltimore Wecker.)

54 Den Esel rufft man zhauss, dz er die seck trag muss. - Franck, II, 184a; Henisch, 942; Petri, II, 73; Gruter, I, 12.

55 Den Esel soll man nicht vbergürten. - Henisch, 937.

56 Den Esel will jedermann reitten. - Henisch, 942; Simrock, 2144; Sailer, 285; Kirchhofer, 273.

Engl.: All lay load on the willing horse. (Gaal, 387; Bohn II, 113.)

57 Den Eseln, so das Korn in die Mühle tragen, gehört die Sprewer. - Lehmann, II, 77, 47; Gruter, III, 15; Petri, II, 77; Simrock, 2185; Eiselein, 152; Körte, 1211; Reinsberg II, 130.

Frz.: Jamais a un bon chien il ne vaut bon os.

58 Der die Esel stiehlt, kann sie wohlfeil verkaufen.

Aehnlich der Aegypter: Was kümmert's den, der die Esel stiehlt, jeden für einen Dirhem wieder zu verkaufen. (Burckhardt, 116.)

59 Der Esel achtet keine Schläge.

60 Der Esel behält seine Ohren, wenn er auch griechische Disteln frisst. - Sprichwörtergarten, 341; Reinsberg IV, 39; Scheidemünze, I, 2563.

[Spaltenumbruch] 11 Auch einen fremden Esel soll man aus der Grube ziehen.Scheidemünze, II, 33.

12 Auf einem blinden Esel reitet man nicht weit.

Holl.: Op eenen blinden ezel kan men niet verre rijden. (Harrebomée, I, 189.)

13 Auf dem Esel- und Pferdemist selten ein guter Vogel ist.Parömiakon, 160.

14 Auf einen kleinen Esel steigt sich's leicht.

Engl.: Low ass is easy to ride on.

15 Aus des Esels Wadel wird kein Sieb.Eiselein, 152.

Lat.: Asini cauda non facit cribrum. (Eiselein, 152.)

16 Aus einem Esel wird nimmermehr ein Reitpferd, magst ihn zäumen wie du willst.Simrock, 8426; Körte, 1199; Reinsberg IV, 38.

Lat.: Parisios stolidum si quis transmittit asellum, si fuit hic asinus, non ibi fiet equus. (Binder I, 1322; II, 2477; Gartner, 180; Philippi, II, 82; Seybold, 426.)

17 Auss einem Esel wirdt kein Hengst, man schicke jhn, wohin man wölle.Henisch, 942; Petri, II, 28.

18 Bat taum Iesel gebuoren es, wärt sin Liäwen kain Piärt. (Iserlohn.) – Woeste, 70, 136.

19 Bei Esel und Rossen treiben die Fuhrleute die ärgsten Possen.Parömiakon, 159.

20 Besser den Esel treiben, als selbst Säcke tragen.Lehmann, 189, 12 u. 452, 20; Sailer, 60; Körte, 1195; Simrock, 2150.

Man muss sich mit Dienern und Gesinde behelfen, wie man's hat.

Dän.: Det er bedre at drive eselet, end selv bære sækken. (Prov. dan., 147.)

Holl.: Het is beter op een' ezel te zitten, dan zelf een ezel te zijn. (Harrebomée, I, 188.)

Lat.: Agas asellum. (Binder II, 98; Eiselein, 150.) – Agitator aselli. (Eiselein, 150.)

Port.: Mais val ruim asno que ser asno. (Bohn, I, 282.)

Span.: Mas vale ruin asno que ser asno. (Bohn I, 232.)

21 Besser ein Esel, der mich trägt, als ein Pferd (Prachtross), das mich schlägt (abwirft).

Holl.: Beter door eén' ezel gedragen, dan door een paard in 't zand geslagen. (Harrebomée, I, 137; Bohn I, 300.)

It.: È meglio un asino che porti, che un caval ch' a terra getti. (Pazzaglia, 298, 2.)

Port.: Mais quero asno que me leve, que cavallo que me derrube. (Bohn I, 281.)

22 Besser ein Esel, der Last trägt, als ein Löwe, der Menschen zerreisst.Scheidemünze, I, 161.

23 Besser mit einem Esel gesessen, als mit einem Falken geflogen.

Holl.: Het is beter met den ezel gezeten, dan met den valk gevlogen (Harrebomée, I, 188.)

24 Binde den Esel dahin, wo der Herr will und lass ihn hernach den Wolf fressen.Winckler, VII, 92.

25 Bleib ein Esel und lastbar Thier, biss dir Gott selber hilfft herfür.Henisch, 942.

26 Brauch' ein Esel, hastu kein Pferdt oder Ochssen.Henisch, 942; Blum, 306; Simrock, 2178.

Lat.: Si rota defuerit tu pede carpe viam.

27 Da der Esel nicht wolte nasse heut tragen, muss er endtlich rauhe Ziegel tragen.Henisch, 942; Petri, II, 54.

28 Darnach der Esel ist, also gibt man jhm Futer.Henisch, 942; Petri, II, 55.

29 Das ist Esels weissheyt, der kompt auff keyn eiss, darauff er einmal gefallen.Franck, I, 46a; Lehmann, 692, 25.

30 Dat is woll en dummen Esel, de wat schriewet un kann 't nit lesen.Curtze, 333, 240.

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33 De grötste unner den Iesels is gewüenlik de Müeler. (Westf.)

34 De sück an'n Esel schürt1, kriggt de Haar van. (Ostfries.) – Bueren, 170; Hauskalender, I; Eichwald, 450; für Rastede: Firmenich, III, 26, 20.

1) Reibt, scheuert.

35 De to'n Esel geboren is, kummt nooit upt Pêrd.Eichwald, 451; Bueren, 181.

36 Dem Esel gefällt des Kukuks Gesang besser als der Nachtigall.

[Spaltenumbruch] 37 Dem Esel gefällt sein Rüelen wohl.Eiselein, 153.

38 Dem Esel gehört Haferstroh, dem Pferde der Hafer.Sailer, 60; Simrock, 2184; Körte, 1201; Reinsberg III, 61.

39 Dem Esel gehört sein Futter, Geissel vnd last.Petri, II, 73.

40 Dem Esel muss man keine Feigen vorsetzen.

41 Dem Esel nützt goldener Hafer nichts.

42 Dem Esel predigen ist vergeben Arbeit.Petri, II, 73.

43 Dem Esel schreibt man die Weisheit auf den Rücken.Scheidemünze, II, 99.

44 Dem Esel träumet von Disteln.Henisch, 942.

45 Dem Esel träumt von Disteln, wenn man ihn auch mit Hafer füttert.Petri, II, 73.

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46 Den Esel drückt gar vieles, aber den Treiber noch mehr.

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47 Den Esel führt man nur einmal aufs Eis.Simrock, 2162; Mayer, II, 143.

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48 Den Esel hat man bei Hofe nur zum Sacktragen.Sailer, 244.

49 Den Esel kennt man bey den Ohren, bey den Worten kennt man den thoren, vnd bey dem Angesicht den Mohren.Henisch, 942; Gruter, I, 13 u. 57; Petri, II, 77; Kirchhofer, 273; Blum, 140; Simrock, 2138; Eiselein, 153; Körte, 1149; Ramann, Unterr., IV, 31; Pauli, Schimpf, 7.

Mhd.: Bî rede merke ich tôren, den esel bî den ôren. – (Freidank.) – In dûhte er waere gar unbekant, iedoch diu langen ôren meldeten den rehten tôren. (Renner.) (Zingerle, 29.) – Swer esel niht erkennet, der sehe in bî den ôren. (Helbling, I, 250.) – Ze jungest do er den esel vant, er wart im bi den orn erkant. (Minnesänger.) (Kirchhofer, 41.)

Holl.: Een' ezel kent men aan zijne ooren. (Harrebomée, I, 188.)

It.: Gli asini si conoscono a basti. – Il pazzo si conosce dalle parole, l'asino dalle orecchie. (Pazzaglia, 270, 7.)

Lat.: E verbis fatuos, ex aure tenemus asellum. (Binder II, 916; Gartner, 191.)

Ung.: Meg-esmerik a bolondot szavairol, a szamarat rivásávol.

50 Den Esel kent man bey den Ohren, verbirgt er gleich die ohren vnd pfoten, so singt er doch die Esels Noten.Henisch, 942.

51 Den Esel kent man bey den ohrn, vnnd bey den Worten den thorn.Franck, I, 26b u. II, 13a; Eyering, I, 390; Tappius, 15a.

52 Den Esel lobt man beim Säcketragen, ist's geschehen, so werden ihm Disteln aufgetragen.

53 Den Esel meide von hinten, den Ochsen von vorn und den Pfaffen von allen Seiten.

„Es hat in dieser bösen Welt wol jeder seine Finten: den Ochsen meide vornen stets, den Esel meide hinten; doch sollte grad' ein Pfaffe dir den Weg entgegenschreiten, den meid' von allen Seiten.“ (Baltimore Wecker.)

54 Den Esel rufft man zhauss, dz er die seck trag muss.Franck, II, 184a; Henisch, 942; Petri, II, 73; Gruter, I, 12.

55 Den Esel soll man nicht vbergürten.Henisch, 937.

56 Den Esel will jedermann reitten.Henisch, 942; Simrock, 2144; Sailer, 285; Kirchhofer, 273.

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58 Der die Esel stiehlt, kann sie wohlfeil verkaufen.

Aehnlich der Aegypter: Was kümmert's den, der die Esel stiehlt, jeden für einen Dirhem wieder zu verkaufen. (Burckhardt, 116.)

59 Der Esel achtet keine Schläge.

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[[428]/0456] 11 Auch einen fremden Esel soll man aus der Grube ziehen. – Scheidemünze, II, 33. 12 Auf einem blinden Esel reitet man nicht weit. Holl.: Op eenen blinden ezel kan men niet verre rijden. (Harrebomée, I, 189.) 13 Auf dem Esel- und Pferdemist selten ein guter Vogel ist. – Parömiakon, 160. 14 Auf einen kleinen Esel steigt sich's leicht. Engl.: Low ass is easy to ride on. 15 Aus des Esels Wadel wird kein Sieb. – Eiselein, 152. Lat.: Asini cauda non facit cribrum. (Eiselein, 152.) 16 Aus einem Esel wird nimmermehr ein Reitpferd, magst ihn zäumen wie du willst. – Simrock, 8426; Körte, 1199; Reinsberg IV, 38. Lat.: Parisios stolidum si quis transmittit asellum, si fuit hic asinus, non ibi fiet equus. (Binder I, 1322; II, 2477; Gartner, 180; Philippi, II, 82; Seybold, 426.) 17 Auss einem Esel wirdt kein Hengst, man schicke jhn, wohin man wölle. – Henisch, 942; Petri, II, 28. 18 Bat taum Iesel gebuoren es, wärt sin Liäwen kain Piärt. (Iserlohn.) – Woeste, 70, 136. 19 Bei Esel und Rossen treiben die Fuhrleute die ärgsten Possen. – Parömiakon, 159. 20 Besser den Esel treiben, als selbst Säcke tragen. – Lehmann, 189, 12 u. 452, 20; Sailer, 60; Körte, 1195; Simrock, 2150. Man muss sich mit Dienern und Gesinde behelfen, wie man's hat. Dän.: Det er bedre at drive eselet, end selv bære sækken. (Prov. dan., 147.) Holl.: Het is beter op een' ezel te zitten, dan zelf een ezel te zijn. (Harrebomée, I, 188.) Lat.: Agas asellum. (Binder II, 98; Eiselein, 150.) – Agitator aselli. (Eiselein, 150.) Port.: Mais val ruim asno que ser asno. (Bohn, I, 282.) Span.: Mas vale ruin asno que ser asno. (Bohn I, 232.) 21 Besser ein Esel, der mich trägt, als ein Pferd (Prachtross), das mich schlägt (abwirft). Holl.: Beter door eén' ezel gedragen, dan door een paard in 't zand geslagen. (Harrebomée, I, 137; Bohn I, 300.) It.: È meglio un asino che porti, che un caval ch' a terra getti. (Pazzaglia, 298, 2.) Port.: Mais quero asno que me leve, que cavallo que me derrube. (Bohn I, 281.) 22 Besser ein Esel, der Last trägt, als ein Löwe, der Menschen zerreisst. – Scheidemünze, I, 161. 23 Besser mit einem Esel gesessen, als mit einem Falken geflogen. Holl.: Het is beter met den ezel gezeten, dan met den valk gevlogen (Harrebomée, I, 188.) 24 Binde den Esel dahin, wo der Herr will und lass ihn hernach den Wolf fressen. – Winckler, VII, 92. 25 Bleib ein Esel und lastbar Thier, biss dir Gott selber hilfft herfür. – Henisch, 942. 26 Brauch' ein Esel, hastu kein Pferdt oder Ochssen. – Henisch, 942; Blum, 306; Simrock, 2178. Lat.: Si rota defuerit tu pede carpe viam. 27 Da der Esel nicht wolte nasse heut tragen, muss er endtlich rauhe Ziegel tragen. – Henisch, 942; Petri, II, 54. 28 Darnach der Esel ist, also gibt man jhm Futer. – Henisch, 942; Petri, II, 55. 29 Das ist Esels weissheyt, der kompt auff keyn eiss, darauff er einmal gefallen. – Franck, I, 46a; Lehmann, 692, 25. 30 Dat is woll en dummen Esel, de wat schriewet un kann 't nit lesen. – Curtze, 333, 240. 31 De äelleste Iesel mot den swaegesten Sack dreagen. (Westf.) 32 De esel unde de en drift, denket nicht aver en Lütten. 33 De grötste unner den Iesels is gewüenlik de Müeler. (Westf.) 34 De sück an'n Esel schürt1, kriggt de Haar van. (Ostfries.) – Bueren, 170; Hauskalender, I; Eichwald, 450; für Rastede: Firmenich, III, 26, 20. 1) Reibt, scheuert. 35 De to'n Esel geboren is, kummt nooit upt Pêrd. – Eichwald, 451; Bueren, 181. 36 Dem Esel gefällt des Kukuks Gesang besser als der Nachtigall. 37 Dem Esel gefällt sein Rüelen wohl. – Eiselein, 153. 38 Dem Esel gehört Haferstroh, dem Pferde der Hafer. – Sailer, 60; Simrock, 2184; Körte, 1201; Reinsberg III, 61. 39 Dem Esel gehört sein Futter, Geissel vnd last. – Petri, II, 73. 40 Dem Esel muss man keine Feigen vorsetzen. 41 Dem Esel nützt goldener Hafer nichts. 42 Dem Esel predigen ist vergeben Arbeit. – Petri, II, 73. 43 Dem Esel schreibt man die Weisheit auf den Rücken. – Scheidemünze, II, 99. 44 Dem Esel träumet von Disteln. – Henisch, 942. 45 Dem Esel träumt von Disteln, wenn man ihn auch mit Hafer füttert. – Petri, II, 73. Holl.: Geef een' ezel haver, hij loopt tot de distels. (Harrebomée, I, 188.) 46 Den Esel drückt gar vieles, aber den Treiber noch mehr. Holl.: Zeven dingen peinst de ezel, en de ezeldrijver acht. (Harrebomée, I, 190.) 47 Den Esel führt man nur einmal aufs Eis. – Simrock, 2162; Mayer, II, 143. Lat.: Nemo libenter recolit, qui laesit locum. 48 Den Esel hat man bei Hofe nur zum Sacktragen. – Sailer, 244. 49 Den Esel kennt man bey den Ohren, bey den Worten kennt man den thoren, vnd bey dem Angesicht den Mohren. – Henisch, 942; Gruter, I, 13 u. 57; Petri, II, 77; Kirchhofer, 273; Blum, 140; Simrock, 2138; Eiselein, 153; Körte, 1149; Ramann, Unterr., IV, 31; Pauli, Schimpf, 7. Mhd.: Bî rede merke ich tôren, den esel bî den ôren. – (Freidank.) – In dûhte er waere gar unbekant, iedoch diu langen ôren meldeten den rehten tôren. (Renner.) (Zingerle, 29.) – Swer esel niht erkennet, der sehe in bî den ôren. (Helbling, I, 250.) – Ze jungest do er den esel vant, er wart im bi den orn erkant. (Minnesänger.) (Kirchhofer, 41.) Holl.: Een' ezel kent men aan zijne ooren. (Harrebomée, I, 188.) 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [428]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/456>, abgerufen am 22.11.2024.