Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 69; Eiselein, 139; Körte, 1043; Eyering, I, 229; Kirchhofer, 141; Reinsberg III, 10; für Waldeck: Curtze, 336, 271. Eine pädagogische Abhandlung über dies Sprichwort findet sich im Sprechsaal des Schulboten von Handel und Scholz, Neisse 1830, XII, 18-47. Engl.: Fair and softy goes far. Frz.: Hatez-vous lentement. (Venedey, 69.) - Il faut aller bride en main. - On ne fait pas les affaires en courant. Lat.: Festina lente. (Binder I, 545; II, 1131; Erasm., 899; Faselius, 89; Gaal, 340; Philippi, I, 155; Schonheim, F, 8; Seybold, 180; Wiegand, 432; Schulblatt, 470.) - Male cuncta ministrat impetus. It.: Qui va piano, va sano. 7 Eil mit weil, nicht vbereil. - Franck, II, 63b. Lat.: Differ, habent parvae commoda magna morae. (Ovid.) (Binder I, 324; II, 771; Philippi, I, 118; Seybold, 124.) 8 Eile mit Weile, sechs Tage sieben Meile. 9 Eile mit Weile, sonst wirst du Schaden erleiden. "Eile ohne Weile ist Unbesonnenheit, Weile ohne Eile ist Trägheit, Weile mit Eile ist besonnene Geschäftigkeit, Eile mit Weile ist thätige Umsicht." (Wendt, Goldkörner, tausend Sprichwörter, Sentenzen u. s. w., Leipzig 1863, S. 196.) 10 Eile, wenn du versäumen willst. (Lit.) 11 Eilen brach den Hals. - Schottel, 1114b. 12 Eilen brengt kee gutts. - Robinson, 830. 13 Eilen bringt dem Esel die Fäulen und dem Arsch die Beulen. - Fischart. 14 Eilen bringt nichts Gutes, sagte Eulenspiegel, als er sieben Jahre nach zwei Gröschel Buttermilch gewesen war und damit zur Thür hineinfiel. In ähnlicher Weise sagen die Färöer: Illt nytist af bradraesi, segdi Loki, han skuldi fara eftir skirna vattninum, men kom ikki attur firr enn gentan stod brudur, og ta spillti hann vattnid i durunum. (Schlechter Nutzen von der Uebereilung, sagte Loke, da er nach Taufwasser fahren sollte, aber nicht wiederkam, bis das (kleine) Mädchen (als) Braut stand, und da verschüttete er noch das Wasser unter der Thür. (Westermann's Monatsschrift, 1863, V, 174.) Seltsam genug wird darin der alte Loke mit dem Teufel verwechselt, wie denn der ganze gegenwärtige Bildungszustand der Färöer, wovon auch das vorstehende Sprichwort Kunde gibt, eine wunderliche Mischung von Aberglauben und Frömmigkeit, heidnischer und christlicher, katholischer und protestantischer Anschauungen ist. 15 Eilen bringt offt schaden. - Henisch, 834. 16 Eilen bringt selten guts. - Henisch, 834. 17 Eilen hat niemalen gut gethan. - Henisch, 835. 18 Eilen in Raht thet nie kein gut, aber im lauffen gilts eilen. - Henisch, 835; Petri, II, 162; Eiselein, 139. 19 Eilen ist dess Rechts stieffmutter. - Henisch, 835; Petri, II, 162; Venedey, 69; Körte, 1050; Reinsberg III, 11. 20 Eilen kommt spät ans Ende. 21 Eilen macht oft Heulen (Reue). - Körte, 1046. 22 Eilen thet (thut) nie keyn gut. - Franck, I, 23b; II, 178a u. 130a; Gruter, I, 23; Henisch, 834; Eyering, II, 313; Lehmann, 161, 1; Petri, II, 162; Guttenstein, II, 73; Egenolff, 62b; Venedey, 69; Körte, 1049. Engl.: Haste makes waste, waste makes want and want makes strife between the good man and his wife. (Gaal, 342; Bohn II, 101.) Frz.: Dans tout ce que tu fais, hate-toi lentement. Lat.: Da spatium tenuemque moram; male cuncta ministrat impetus. (Strat.) (Binder I, 285; II, 685; Philippi, I, 110; Seybold, 113.) - Festinatio curam eximit. (Binder II, 1133; Seybold, 181.) - Nihil caute simul ac celeriter geri potest. (Binder I, 1114; II, 2076; Seybold, 347.) 23 Eilen thut nicht gut, sagt der Schneck, ist sieben Jahr den Baum aufkrochen und doch wieder aba keit. - Kirchhofer, 141. 24 Eilen thut selten gut. - Eyering, II, 8; III, 524. 25 Eilen verfürt die eulen. - Franck, II, 69b; Henisch, 953; Petri, II, 162; Gruter, I, 23; Eyering, II, 9; Simrock, 1939; Körte, 1048. Wenn sie die Nacht für ihre Ausflüge nicht erwarten können, so werden sie den Tagvögeln zur Beute. Holl.: Ijlen maakt uilen. (Harrebomee, II, 351.) 26 Eilen vnbedacht hat manchen in gross schaden bracht. - Eyering, II, 313. 27 Eilete der hund nit, so gebüre er nit blinde jungen. - Franck, I, 23b; Henisch, 835; Gruter, I, 23. It.: La cagna frettolosa fa i catellini ciechi. (Gaal, 342.) Lat.: Canis festinans coecos parit catulos. (Gaal, 342.) [Spaltenumbruch] 28 Eilt man, so wird das Brot nicht gar, säumt man, so verbrennt die Waar'. 29 Eilt man zu sehr, kommt der Teufel hinterher, sagte der Krebs, und stolperte mit den Hefen. Man hatte den Krebs kurz vor Weihnachten nach Hefen geschickt, und als er am Ostersonnabend endlich damit ankam, fiel er über die Schwelle und zerbrach den Krug. Wird gebraucht theils als Spott auf die Langsamen, welche sich den Schein der Eile geben, theils wenn jemand nach langer Zeit unverrichteter Sache wiederkehrt. 30 Gross Eilen brachte selten Frommen. 31 Im Eilen bedenkt man sich nicht. - Seybold, 186. Lat.: Festinatio curam eximit. (Binder I, 547; II, 1133; Philippi, I, 155.) 32 Je mehr du eilst, je weniger du kannst. (Oberlausitz.) - Reinsberg III, 12. Engl.: Most haste, worst speed. (Bohn II, 101.) Lat.: Quo plus festino, deterius ago. (Bovill, I, 227.) 33 Je mehr man eilt, einen Strang Zwirn auseinander zu wickeln, desto mehr verwirrt man ihn. 34 Langsam eilen gehet am besten. - Henisch, 834. 35 Man muss bei nichts eilen, ausgenommen beim Flöhfangen. Engl.: Nothing must be done hastily, but killing of fleas. (Bohn II, 101.) 36 Mancher eilt vnd kompt doch zu spat. - Henisch, 835; Petri, II, 449. 37 Mancher eylt vom werck, wie ein Katz, die ein Blass mit Erbsen vorm Gesess hett gebunden. - Lehmann, 162, 25. 38 Schlecht geeilt ist oft verweilt. - Agricola. 39 Von eylen kam nie kein gut. - Agricola I, 93; Henisch, 835; Petri, II, 580; Tappius, 82b; Lehmann, II, 793, 133. 40 Wäre eilen Kunst, so lebte der Hase vom Weihrauchsdunst. Allerdings ist eilen Kunst und eine recht schwere, die freilich nicht vom Hasen zu lernen ist. 41 Warum so eilen, sagte der Dieb, der gehängt werden sollte, es wird doch nichts draus, eh' ich komme. Im Nordfriesischen heisst es: Flat 'n jam man aller so, sad thi Thief, giar wart dach nant fan, iar ik kem. 42 Was haben wir zu eylen, jagt vns doch niemand. - Lehmann, II, 834, 140; Sailer, 119. 43 Wenn man noch so sehr eilt, die Sonne kommt nicht eher. Eilen macht nicht Tagesanbruch, sagen die Neger in Surinam. (Reinsberg III, 11.) 44 Wenn man zu sehr eilt, so verderben die Kuchen, sagte Hans, da war er eine Woche nach Hefen gewesen. 45 Wer eilt in der ersten Zeit, der geht selten weit. 46 Wer eilt nach fremdem Gut, auff den wart armuth. - Petri, II, 698; Graf, 364, 442. 47 Wer eylet, der fehlet des rechten Weges. - Lehmann, 161, 7. 48 Wer sehr eilen will, der muss nicht Esel reiten. - Henisch, 835; Petri, II, 750. 49 Wer (zu) sehr eilet, (der) mag nirgent hin kommen. - Franck, II, 130a; Henisch, 835; Petri, II, 750. 50 Wer sehr eilt, dem geht's nicht fort. - Eyering, III, 524. 51 Wer sehr eilt, der wird bald müd. - Eyering, III, 524; Körte, 1047; Reinsberg III, 12. 52 Wer sehr eylt, der verricht wenig. - Lehmann, 162, 27. 53 Wer zu fast eilet, der kompt langsam heym. - Franck, II, 130a; Henisch, 835; Petri, II, 784; Simrock, 1935; Eiselein, 139. 54 Wer zu sehr eilet, der muss offt dahinden bleiben. - Henisch, 835. Holl.: Die zich te zeer haast, kwetst den voedt, en moet achterblijven. (Harrebomee, II, 396.) 55 Wer zu sehr eilet, der stost sich leicht. - Henisch, 835; Petri, II, 784. Holl.: Groot haest is dicwijl onspoet. (Tunn., 14, 10.) Lat.: Qui nimis accelerant, obstacula talibus obstant. (Fallersleben, 372.) [Spaltenumbruch] 69; Eiselein, 139; Körte, 1043; Eyering, I, 229; Kirchhofer, 141; Reinsberg III, 10; für Waldeck: Curtze, 336, 271. Eine pädagogische Abhandlung über dies Sprichwort findet sich im Sprechsaal des Schulboten von Handel und Scholz, Neisse 1830, XII, 18-47. Engl.: Fair and softy goes far. Frz.: Hâtez-vous lentement. (Venedey, 69.) – Il faut aller bride en main. – On ne fait pas les affaires en courant. Lat.: Festina lente. (Binder I, 545; II, 1131; Erasm., 899; Faselius, 89; Gaal, 340; Philippi, I, 155; Schonheim, F, 8; Seybold, 180; Wiegand, 432; Schulblatt, 470.) – Male cuncta ministrat impetus. It.: Qui va piano, va sano. 7 Eil mit weil, nicht vbereil. – Franck, II, 63b. Lat.: Differ, habent parvae commoda magna morae. (Ovid.) 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69; Eiselein, 139; Körte, 1043; Eyering, I, 229; Kirchhofer, 141; Reinsberg III, 10; für Waldeck: Curtze, 336, 271.
Eine pädagogische Abhandlung über dies Sprichwort findet sich im Sprechsaal des Schulboten von Handel und Scholz, Neisse 1830, XII, 18-47.
Engl.: Fair and softy goes far.
Frz.: Hâtez-vous lentement. (Venedey, 69.) – Il faut aller bride en main. – On ne fait pas les affaires en courant.
Lat.: Festina lente. (Binder I, 545; II, 1131; Erasm., 899; Faselius, 89; Gaal, 340; Philippi, I, 155; Schonheim, F, 8; Seybold, 180; Wiegand, 432; Schulblatt, 470.) – Male cuncta ministrat impetus.
It.: Qui va piano, va sano.
7 Eil mit weil, nicht vbereil. – Franck, II, 63b.
Lat.: Differ, habent parvae commoda magna morae. (Ovid.) (Binder I, 324; II, 771; Philippi, I, 118; Seybold, 124.)
8 Eile mit Weile, sechs Tage sieben Meile.
9 Eile mit Weile, sonst wirst du Schaden erleiden.
„Eile ohne Weile ist Unbesonnenheit, Weile ohne Eile ist Trägheit, Weile mit Eile ist besonnene Geschäftigkeit, Eile mit Weile ist thätige Umsicht.“ (Wendt, Goldkörner, tausend Sprichwörter, Sentenzen u. s. w., Leipzig 1863, S. 196.)
10 Eile, wenn du versäumen willst. (Lit.)
11 Eilen brach den Hals. – Schottel, 1114b.
12 Eilen brengt kee gutts. – Robinson, 830.
13 Eilen bringt dem Esel die Fäulen und dem Arsch die Beulen. – Fischart.
14 Eilen bringt nichts Gutes, sagte Eulenspiegel, als er sieben Jahre nach zwei Gröschel Buttermilch gewesen war und damit zur Thür hineinfiel.
In ähnlicher Weise sagen die Färöer: Illt nytist af brádraesi, segdi Loki, han skuldi fara eftir skirna vattninum, men kom ikki attur firr enn gentan stód brúdur, og ta spillti hann vattnid i durunum. (Schlechter Nutzen von der Uebereilung, sagte Loke, da er nach Taufwasser fahren sollte, aber nicht wiederkam, bis das (kleine) Mädchen (als) Braut stand, und da verschüttete er noch das Wasser unter der Thür. (Westermann's Monatsschrift, 1863, V, 174.) Seltsam genug wird darin der alte Loke mit dem Teufel verwechselt, wie denn der ganze gegenwärtige Bildungszustand der Färöer, wovon auch das vorstehende Sprichwort Kunde gibt, eine wunderliche Mischung von Aberglauben und Frömmigkeit, heidnischer und christlicher, katholischer und protestantischer Anschauungen ist.
15 Eilen bringt offt schaden. – Henisch, 834.
16 Eilen bringt selten guts. – Henisch, 834.
17 Eilen hat niemalen gut gethan. – Henisch, 835.
18 Eilen in Raht thet nie kein gut, aber im lauffen gilts eilen. – Henisch, 835; Petri, II, 162; Eiselein, 139.
19 Eilen ist dess Rechts stieffmutter. – Henisch, 835; Petri, II, 162; Venedey, 69; Körte, 1050; Reinsberg III, 11.
20 Eilen kommt spät ans Ende.
21 Eilen macht oft Heulen (Reue). – Körte, 1046.
22 Eilen thet (thut) nie keyn gut. – Franck, I, 23b; II, 178a u. 130a; Gruter, I, 23; Henisch, 834; Eyering, II, 313; Lehmann, 161, 1; Petri, II, 162; Guttenstein, II, 73; Egenolff, 62b; Venedey, 69; Körte, 1049.
Engl.: Haste makes waste, waste makes want and want makes strife between the good man and his wife. (Gaal, 342; Bohn II, 101.)
Frz.: Dans tout ce que tu fais, hâte-toi lentement.
Lat.: Da spatium tenuemque moram; male cuncta ministrat impetus. (Strat.) (Binder I, 285; II, 685; Philippi, I, 110; Seybold, 113.) – Festinatio curam eximit. (Binder II, 1133; Seybold, 181.) – Nihil caute simul ac celeriter geri potest. (Binder I, 1114; II, 2076; Seybold, 347.)
23 Eilen thut nicht gut, sagt der Schneck, ist sieben Jahr den Baum aufkrochen und doch wieder aba keit. – Kirchhofer, 141.
24 Eilen thut selten gut. – Eyering, II, 8; III, 524.
25 Eilen verfürt die eulen. – Franck, II, 69b; Henisch, 953; Petri, II, 162; Gruter, I, 23; Eyering, II, 9; Simrock, 1939; Körte, 1048.
Wenn sie die Nacht für ihre Ausflüge nicht erwarten können, so werden sie den Tagvögeln zur Beute.
Holl.: Ijlen maakt uilen. (Harrebomée, II, 351.)
26 Eilen vnbedacht hat manchen in gross schaden bracht. – Eyering, II, 313.
27 Eilete der hund nit, so gebüre er nit blinde jungen. – Franck, I, 23b; Henisch, 835; Gruter, I, 23.
It.: La cagna frettolosa fa i catellini ciechi. (Gaal, 342.)
Lat.: Canis festinans coecos parit catulos. (Gaal, 342.)
28 Eilt man, so wird das Brot nicht gar, säumt man, so verbrennt die Waar'.
29 Eilt man zu sehr, kommt der Teufel hinterher, sagte der Krebs, und stolperte mit den Hefen.
Man hatte den Krebs kurz vor Weihnachten nach Hefen geschickt, und als er am Ostersonnabend endlich damit ankam, fiel er über die Schwelle und zerbrach den Krug. Wird gebraucht theils als Spott auf die Langsamen, welche sich den Schein der Eile geben, theils wenn jemand nach langer Zeit unverrichteter Sache wiederkehrt.
30 Gross Eilen brachte selten Frommen.
31 Im Eilen bedenkt man sich nicht. – Seybold, 186.
Lat.: Festinatio curam eximit. (Binder I, 547; II, 1133; Philippi, I, 155.)
32 Je mehr du eilst, je weniger du kannst. (Oberlausitz.) – Reinsberg III, 12.
Engl.: Most haste, worst speed. (Bohn II, 101.)
Lat.: Quo plus festino, deterius ago. (Bovill, I, 227.)
33 Je mehr man eilt, einen Strang Zwirn auseinander zu wickeln, desto mehr verwirrt man ihn.
34 Langsam eilen gehet am besten. – Henisch, 834.
35 Man muss bei nichts eilen, ausgenommen beim Flöhfangen.
Engl.: Nothing must be done hastily, but killing of fleas. (Bohn II, 101.)
36 Mancher eilt vnd kompt doch zu spat. – Henisch, 835; Petri, II, 449.
37 Mancher eylt vom werck, wie ein Katz, die ein Blass mit Erbsen vorm Gesess hett gebunden. – Lehmann, 162, 25.
38 Schlecht geeilt ist oft verweilt. – Agricola.
39 Von eylen kam nie kein gut. – Agricola I, 93; Henisch, 835; Petri, II, 580; Tappius, 82b; Lehmann, II, 793, 133.
40 Wäre eilen Kunst, so lebte der Hase vom Weihrauchsdunst.
Allerdings ist eilen Kunst und eine recht schwere, die freilich nicht vom Hasen zu lernen ist.
41 Warum so eilen, sagte der Dieb, der gehängt werden sollte, es wird doch nichts draus, eh' ich komme.
Im Nordfriesischen heisst es: Flat 'n jam man aller so, sad thi Thief, giar wart dach nant fan, iar ik kem.
42 Was haben wir zu eylen, jagt vns doch niemand. – Lehmann, II, 834, 140; Sailer, 119.
43 Wenn man noch so sehr eilt, die Sonne kommt nicht eher.
Eilen macht nicht Tagesanbruch, sagen die Neger in Surinam. (Reinsberg III, 11.)
44 Wenn man zu sehr eilt, so verderben die Kuchen, sagte Hans, da war er eine Woche nach Hefen gewesen.
45 Wer eilt in der ersten Zeit, der geht selten weit.
46 Wer eilt nach fremdem Gut, auff den wart armuth. – Petri, II, 698; Graf, 364, 442.
47 Wer eylet, der fehlet des rechten Weges. – Lehmann, 161, 7.
48 Wer sehr eilen will, der muss nicht Esel reiten. – Henisch, 835; Petri, II, 750.
49 Wer (zu) sehr eilet, (der) mag nirgent hin kommen. – Franck, II, 130a; Henisch, 835; Petri, II, 750.
50 Wer sehr eilt, dem geht's nicht fort. – Eyering, III, 524.
51 Wer sehr eilt, der wird bald müd. – Eyering, III, 524; Körte, 1047; Reinsberg III, 12.
52 Wer sehr eylt, der verricht wenig. – Lehmann, 162, 27.
53 Wer zu fast eilet, der kompt langsam heym. – Franck, II, 130a; Henisch, 835; Petri, II, 784; Simrock, 1935; Eiselein, 139.
54 Wer zu sehr eilet, der muss offt dahinden bleiben. – Henisch, 835.
Holl.: Die zich te zeer haast, kwetst den voedt, en moet achterblijven. (Harrebomée, II, 396.)
55 Wer zu sehr eilet, der stost sich leicht. – Henisch, 835; Petri, II, 784.
Holl.: Groot haest is dicwijl onspoet. (Tunn., 14, 10.)
Lat.: Qui nimis accelerant, obstacula talibus obstant. (Fallersleben, 372.)
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