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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] zu einem grossen Diebstahl erfordert, zu fünf ungarischen Dukaten hat zu dem vorstehenden Sprichwort Veranlassung gegeben, um zu sagen, dass der, welcher zum ersten mal über fünf Goldgulden Werths gestohlen hat, nach Befinden der Umstände am Leben gestraft, d. h. zum Strange verurtheilt wird. Der Sinn des Sprichworts ist also kein anderer, als dass durch einen Diebstahl, der fünf Dukaten und Agio derselben oder mehr beträgt, der Strang gleichsam erkauft wird.

9 Was ein Dukaten gilt, weiss nur der, welcher ihn von einem Fremden borgen will.

10 Wer Dukaten angeln will, muss starken Köder haben.

11 Wer Dukaten gewinnen will, muss nicht Pfennige einsetzen.

12 Wer mit Dukaten spielen kann, lässt den Kindern ihre Rechenpfennige. - Sprichwörtergarten, 234.

13 Wo Dukaten anklopfen, springt das Schloss allein auf. - Sprichwörtergarten, 129.

Frz.: Le passe-partout d'un homme riche lui ouvre plus de portes que celui d'un serrurier.

Lat.: Nihil tam munitum, quod non expugnari pecunia possit. (Philippi, II, 25.)

*14 Die Dukaten gehen (dort) auf Stelzen.

Holl.: Dan beginnen de dubbeltjes op stelten te springen. (Harrebomee, I, 158.)

*15 Dukaten gegen Pfennige auswechseln.

Etwas Gutes für etwas Schlechtes hingeben oder aufs Spiel setzen.

Frz.: Mettre du bon argent contre du mauvais.

*16 Er hat an seinen Dukaten nicht schwer zu tragen. - Mayer, I, 44.

*17 Es hat nicht jeder Dukaten einen seidenen Beutel.

*18 Es ist ein schöner Dukaten in einer schlechten Blase.

*19 Hätt' ich so gwiss Dukoote, als der is Schoote (ein Narr)! (Jüd.-deutsch.) - Tendlau, 122.


Dukatenkreuz.

Das heilige Dukatenkreuz will jeder tragen, aber Gottes Creutz ist jedem zu schwehr. - Lehmann, 81, 37.


Dukatenland.

Im Dukatenlande muss die Tugend betteln gehn. - Sprichwörtergarten, 419; Sprichwort, 283.


Dukatenscheisser.

* Er brauchte einen Dukatenscheisser.

Holl.: Hij had wel een dukaten-kakkertje noodig. (Harrebomee, I, 167.)


Dulcis.

In dulci jubilo leben.


Dulden.

1 Besser hie ein wenig dulden, denn dort ewig leiden. - Henisch, 764.

2 Duld viel vnd danck dazu, wiltu zu Hoff haben ruh. - Petri, II, 155.

3 Dulde, so duldet man dich wieder. - Petri, II, 155.

4 Dulden, schweigen vnd lachen hilfft viel bösen sachen. - Petri, II, 155; Simrock, 1724.

Lat.: Nemo sapiens, nisi patiens.

5 Dulden und Hoffen ist der Christen Losung. - Simrock, 1723.

Lat.: Ferendum et sperandum. (Binder I, 539; II, 1123; Schonheim, F, 7; Seybold, 178; Weber, 2, 97; Gaal, 306.)

6 Durch dulden lernt man siegen.

Die Engländer behaupten, dass aus Dulden Wohlsein komme. (Reinsberg II, 133.)

7 Man muss oft dulden, was man nicht will, um zu bekommen, was man will.

8 Was einer duldet, das rechet der ander. - Henisch, 764.

9 Wer nicht duldet, kann nicht siegen.

It.: Chi non soffre, non vince. (Pazzaglia, 334, 1.)


Dulen.

Er dult1 wie e Katz uff e Müs. (Elsass.) - Frommann, IV, 466.

1) Dulen = aufpassen, lauern, scharf, verstohlen blicken.


Duli.

1 Duli komm bald zu uns. (Luzern.) - Eiselein, 127.

Duli als Verkleinerungsform von Du findet sich schon in Manessen's Sammlung der Minnesänger; "Mein Duli und herziger Schatz", Volkslied.

*2 Sie ist mein trautes Duli nicht. - Eiselein, 127.


[Spaltenumbruch]
Dulken.

Dulken un dufken. - Eichwald, 377.


Dumm.

1 Das war dumm, sagte der Tod, dass ich den Doctor Pillmann geholt habe.

Weil dieser ihm durch seine Pillencuren sehr nützlich war.

2 Der muss dumm sein, der seine Hand nicht lesen kann.

3 Dumm bleibt dumm.

4 Dumm freit auch.

5 Dumm gewiegt und dumm gelullt.

D. h. über alle massen dumm.

6 Dumm sleit nig um. (Holst.)

Hans kommt durch seine Dummheit fort.

7 Je dummer de Kerel, je gröder dat Amp (Amt). (Rendsburg.)

8 Je dümmer der Mensch, desto grösser das Glück. - Simrock, 1725.

Frz.: Beaucoup d'argent, peu d'entendement.

9 Stell di dumm, so kriegst du wat van de Puffert. (Ostfries.) - Bueren, 1064.

10 Wer dumm geboren ist, wird auch in Paris nicht klug.

Der Kleinrusse sagt: Wer als Dummkopf geboren ist, kauft auch in Kiew nicht Verstand. (Reinsberg VI, 73.)

11 Wer dumm in die Welt kommt, geht auch dumm wieder hinaus.

12 Wer dumm is, mot Water saupen (saufen). - Schambach, 248.

Der Dumme bringt es nicht weit.

13 Wer dumm ist, bekommt in der Kirche Prügel. (Posen.)

14 Wer dumm ist, bleibt dumm.

Frz.: De sot homme, sot songe. (Starschedel, 352.)

15 Wer dumm ist, muss geprügelt werden.

16 Wer dumm kommt, geht dumm. - Plattdeutsch bei Schambach, 252.

17 Wer dumm thut, dem geht es dumm.

*18 Ba dei dumm es, kann iäm 'et Fell men wiäch gan. - Woeste, 83, 40.

*19 Bar dann für domm osieht, dar git sä Geld ömsust aus. (Henneberg.)

Holl.: Ik ben zoo dom niet, als gij er wel uitziet. - Menigeen is zoo dom niet, als hij wel schijnt. (Harrebomee, I, 142.)

*20 Dä es zo domm, duss zo dun. (Köln.) - Weyden III, 11.

*21 Der ist dumm, soweit er warm ist. (Wien.)

*22 Der ist noch dümmer als Bürgermeisters Gimpel.

Die satirische Spitze des Volkswitzes liegt darin, dass hier gerade der Gimpel des Bürgermeisters wie in 59 der Ziegenbock des Schulzen als Gegenstand der Vergleichung gewählt ist. Das Sprichwort zieht auch wol die Bewohner ganzer Ortschaften in den Kreis seiner Vergleichungen; so haben die Franzosen ihre Dummköpfe (baconais) von Amiens, weil sich dieselben haben durch eine Kriegslist der Spanier im Jahre 1597 überrumpeln lassen, wie von Argicourt (hurons). (Reinsberg V, 138-139.)

*23 Der ist noch dümmer als dumm. (Nürtingen.)

Frz.: Plus fol que le chien qui aboye a ses soupes, les cuidant par se refroidir. (Leroux, I, 110.)

*24 Der ist so dumm, man könnt' Riegelwänd' mit ihm hinausschlagen, dann fragt er erst noch, wo's pumpt. (Nürtingen.)

*25 Der ist so dumm, man sollt' für ihn beten. (Nürtingen.)

*26 Der ist so dumm, man sollt' ihn im Rossmist vergraben. (Nürtingen.)

*27 Der ist so dumm, man sollt' ihn mit Eselsfürz' begraben. (Nürtingen.)

*28 Der ist so dumm, mit dem könnt' man donnern und einschlagen zumal. (Nürtingen.)

*29 Der ist zu dumm zum Rübenrupfen, wenn man ihm 's Kraut in die Hand gibt. (Rottenburg.)

Holl.: Hij is nog gekker dan Hulsappel, die was te gek, om bij het vuur te zitten. (Harrebomee, II, 427.)

*30 Dumm wie ein Haubenstock. (Prag.)

*31 Dumm wie ein Rech(en) hat gar kein Glanch (Gelenk). (Nürtingen.)

Der Flegel hat wenigstens eins.


[Spaltenumbruch] zu einem grossen Diebstahl erfordert, zu fünf ungarischen Dukaten hat zu dem vorstehenden Sprichwort Veranlassung gegeben, um zu sagen, dass der, welcher zum ersten mal über fünf Goldgulden Werths gestohlen hat, nach Befinden der Umstände am Leben gestraft, d. h. zum Strange verurtheilt wird. Der Sinn des Sprichworts ist also kein anderer, als dass durch einen Diebstahl, der fünf Dukaten und Agio derselben oder mehr beträgt, der Strang gleichsam erkauft wird.

9 Was ein Dukaten gilt, weiss nur der, welcher ihn von einem Fremden borgen will.

10 Wer Dukaten angeln will, muss starken Köder haben.

11 Wer Dukaten gewinnen will, muss nicht Pfennige einsetzen.

12 Wer mit Dukaten spielen kann, lässt den Kindern ihre Rechenpfennige.Sprichwörtergarten, 234.

13 Wo Dukaten anklopfen, springt das Schloss allein auf.Sprichwörtergarten, 129.

Frz.: Le passe-partout d'un homme riche lui ouvre plus de portes que celui d'un serrurier.

Lat.: Nihil tam munitum, quod non expugnari pecunia possit. (Philippi, II, 25.)

*14 Die Dukaten gehen (dort) auf Stelzen.

Holl.: Dan beginnen de dubbeltjes op stelten te springen. (Harrebomée, I, 158.)

*15 Dukaten gegen Pfennige auswechseln.

Etwas Gutes für etwas Schlechtes hingeben oder aufs Spiel setzen.

Frz.: Mettre du bon argent contre du mauvais.

*16 Er hat an seinen Dukaten nicht schwer zu tragen.Mayer, I, 44.

*17 Es hat nicht jeder Dukaten einen seidenen Beutel.

*18 Es ist ein schöner Dukaten in einer schlechten Blase.

*19 Hätt' ich so gwiss Dukoote, als der is Schoote (ein Narr)! (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 122.


Dukatenkreuz.

Das heilige Dukatenkreuz will jeder tragen, aber Gottes Creutz ist jedem zu schwehr.Lehmann, 81, 37.


Dukatenland.

Im Dukatenlande muss die Tugend betteln gehn.Sprichwörtergarten, 419; Sprichwort, 283.


Dukatenscheisser.

* Er brauchte einen Dukatenscheisser.

Holl.: Hij had wel een dukaten-kakkertje noodig. (Harrebomée, I, 167.)


Dulcis.

In dulci jubilo leben.


Dulden.

1 Besser hie ein wenig dulden, denn dort ewig leiden.Henisch, 764.

2 Duld viel vnd danck dazu, wiltu zu Hoff haben ruh.Petri, II, 155.

3 Dulde, so duldet man dich wieder.Petri, II, 155.

4 Dulden, schweigen vnd lachen hilfft viel bösen sachen.Petri, II, 155; Simrock, 1724.

Lat.: Nemo sapiens, nisi patiens.

5 Dulden und Hoffen ist der Christen Losung.Simrock, 1723.

Lat.: Ferendum et sperandum. (Binder I, 539; II, 1123; Schonheim, F, 7; Seybold, 178; Weber, 2, 97; Gaal, 306.)

6 Durch dulden lernt man siegen.

Die Engländer behaupten, dass aus Dulden Wohlsein komme. (Reinsberg II, 133.)

7 Man muss oft dulden, was man nicht will, um zu bekommen, was man will.

8 Was einer duldet, das rechet der ander.Henisch, 764.

9 Wer nicht duldet, kann nicht siegen.

It.: Chi non soffre, non vince. (Pazzaglia, 334, 1.)


Dulen.

Er dult1 wie e Katz uff e Müs. (Elsass.) – Frommann, IV, 466.

1) Dulen = aufpassen, lauern, scharf, verstohlen blicken.


Duli.

1 Duli komm bald zu uns. (Luzern.) – Eiselein, 127.

Duli als Verkleinerungsform von Du findet sich schon in Manessen's Sammlung der Minnesänger; „Mein Duli und herziger Schatz“, Volkslied.

*2 Sie ist mein trautes Duli nicht.Eiselein, 127.


[Spaltenumbruch]
Dulken.

Dulken un dufken.Eichwald, 377.


Dumm.

1 Das war dumm, sagte der Tod, dass ich den Doctor Pillmann geholt habe.

Weil dieser ihm durch seine Pillencuren sehr nützlich war.

2 Der muss dumm sein, der seine Hand nicht lesen kann.

3 Dumm bleibt dumm.

4 Dumm freit auch.

5 Dumm gewiegt und dumm gelullt.

D. h. über alle massen dumm.

6 Dumm sleit nig um. (Holst.)

Hans kommt durch seine Dummheit fort.

7 Je dummer de Kêrel, je gröder dat Amp (Amt). (Rendsburg.)

8 Je dümmer der Mensch, desto grösser das Glück.Simrock, 1725.

Frz.: Beaucoup d'argent, peu d'entendement.

9 Stell di dumm, so kriegst du wat van de Puffert. (Ostfries.) – Bueren, 1064.

10 Wer dumm geboren ist, wird auch in Paris nicht klug.

Der Kleinrusse sagt: Wer als Dummkopf geboren ist, kauft auch in Kiew nicht Verstand. (Reinsberg VI, 73.)

11 Wer dumm in die Welt kommt, geht auch dumm wieder hinaus.

12 Wêr dumm is, mot Water sûpen (saufen).Schambach, 248.

Der Dumme bringt es nicht weit.

13 Wer dumm ist, bekommt in der Kirche Prügel. (Posen.)

14 Wer dumm ist, bleibt dumm.

Frz.: De sot homme, sot songe. (Starschedel, 352.)

15 Wer dumm ist, muss geprügelt werden.

16 Wer dumm kommt, geht dumm. – Plattdeutsch bei Schambach, 252.

17 Wer dumm thut, dem geht es dumm.

*18 Ba dei dumm es, kann iäm 'et Fell men wiäch gan.Woeste, 83, 40.

*19 Bar dann für domm osieht, dar git sä Geld ömsust aus. (Henneberg.)

Holl.: Ik ben zoo dom niet, als gij er wel uitziet. – Menigeen is zoo dom niet, als hij wel schijnt. (Harrebomée, I, 142.)

*20 Dä es zo domm, duss zo dun. (Köln.) – Weyden III, 11.

*21 Der ist dumm, soweit er warm ist. (Wien.)

*22 Der ist noch dümmer als Bürgermeisters Gimpel.

Die satirische Spitze des Volkswitzes liegt darin, dass hier gerade der Gimpel des Bürgermeisters wie in 59 der Ziegenbock des Schulzen als Gegenstand der Vergleichung gewählt ist. Das Sprichwort zieht auch wol die Bewohner ganzer Ortschaften in den Kreis seiner Vergleichungen; so haben die Franzosen ihre Dummköpfe (baconais) von Amiens, weil sich dieselben haben durch eine Kriegslist der Spanier im Jahre 1597 überrumpeln lassen, wie von Argicourt (hurons). (Reinsberg V, 138-139.)

*23 Der ist noch dümmer als dumm. (Nürtingen.)

Frz.: Plus fol que le chien qui aboye à ses soupes, les cuidant par se refroidir. (Leroux, I, 110.)

*24 Der ist so dumm, man könnt' Riegelwänd' mit ihm hinausschlagen, dann fragt er erst noch, wo's pumpt. (Nürtingen.)

*25 Der ist so dumm, man sollt' für ihn beten. (Nürtingen.)

*26 Der ist so dumm, man sollt' ihn im Rossmist vergraben. (Nürtingen.)

*27 Der ist so dumm, man sollt' ihn mit Eselsfürz' begraben. (Nürtingen.)

*28 Der ist so dumm, mit dem könnt' man donnern und einschlagen zumal. (Nürtingen.)

*29 Der ist zu dumm zum Rübenrupfen, wenn man ihm 's Kraut in die Hand gibt. (Rottenburg.)

Holl.: Hij is nog gekker dan Hulsappel, die was te gek, om bij het vuur te zitten. (Harrebomée, II, 427.)

*30 Dumm wie ein Haubenstock. (Prag.)

*31 Dumm wie ein Rech(en) hat gar kein Glânch (Gelenk). (Nürtingen.)

Der Flegel hat wenigstens eins.


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[[352]/0380] zu einem grossen Diebstahl erfordert, zu fünf ungarischen Dukaten hat zu dem vorstehenden Sprichwort Veranlassung gegeben, um zu sagen, dass der, welcher zum ersten mal über fünf Goldgulden Werths gestohlen hat, nach Befinden der Umstände am Leben gestraft, d. h. zum Strange verurtheilt wird. Der Sinn des Sprichworts ist also kein anderer, als dass durch einen Diebstahl, der fünf Dukaten und Agio derselben oder mehr beträgt, der Strang gleichsam erkauft wird. 9 Was ein Dukaten gilt, weiss nur der, welcher ihn von einem Fremden borgen will. 10 Wer Dukaten angeln will, muss starken Köder haben. 11 Wer Dukaten gewinnen will, muss nicht Pfennige einsetzen. 12 Wer mit Dukaten spielen kann, lässt den Kindern ihre Rechenpfennige. – Sprichwörtergarten, 234. 13 Wo Dukaten anklopfen, springt das Schloss allein auf. – Sprichwörtergarten, 129. Frz.: Le passe-partout d'un homme riche lui ouvre plus de portes que celui d'un serrurier. Lat.: Nihil tam munitum, quod non expugnari pecunia possit. (Philippi, II, 25.) *14 Die Dukaten gehen (dort) auf Stelzen. Holl.: Dan beginnen de dubbeltjes op stelten te springen. (Harrebomée, I, 158.) *15 Dukaten gegen Pfennige auswechseln. Etwas Gutes für etwas Schlechtes hingeben oder aufs Spiel setzen. Frz.: Mettre du bon argent contre du mauvais. *16 Er hat an seinen Dukaten nicht schwer zu tragen. – Mayer, I, 44. *17 Es hat nicht jeder Dukaten einen seidenen Beutel. *18 Es ist ein schöner Dukaten in einer schlechten Blase. *19 Hätt' ich so gwiss Dukoote, als der is Schoote (ein Narr)! (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 122. Dukatenkreuz. Das heilige Dukatenkreuz will jeder tragen, aber Gottes Creutz ist jedem zu schwehr. – Lehmann, 81, 37. Dukatenland. Im Dukatenlande muss die Tugend betteln gehn. – Sprichwörtergarten, 419; Sprichwort, 283. Dukatenscheisser. * Er brauchte einen Dukatenscheisser. Holl.: Hij had wel een dukaten-kakkertje noodig. (Harrebomée, I, 167.) Dulcis. In dulci jubilo leben. Dulden. 1 Besser hie ein wenig dulden, denn dort ewig leiden. – Henisch, 764. 2 Duld viel vnd danck dazu, wiltu zu Hoff haben ruh. – Petri, II, 155. 3 Dulde, so duldet man dich wieder. – Petri, II, 155. 4 Dulden, schweigen vnd lachen hilfft viel bösen sachen. – Petri, II, 155; Simrock, 1724. Lat.: Nemo sapiens, nisi patiens. 5 Dulden und Hoffen ist der Christen Losung. – Simrock, 1723. Lat.: Ferendum et sperandum. (Binder I, 539; II, 1123; Schonheim, F, 7; Seybold, 178; Weber, 2, 97; Gaal, 306.) 6 Durch dulden lernt man siegen. Die Engländer behaupten, dass aus Dulden Wohlsein komme. (Reinsberg II, 133.) 7 Man muss oft dulden, was man nicht will, um zu bekommen, was man will. 8 Was einer duldet, das rechet der ander. – Henisch, 764. 9 Wer nicht duldet, kann nicht siegen. It.: Chi non soffre, non vince. (Pazzaglia, 334, 1.) Dulen. Er dult1 wie e Katz uff e Müs. (Elsass.) – Frommann, IV, 466. 1) Dulen = aufpassen, lauern, scharf, verstohlen blicken. Duli. 1 Duli komm bald zu uns. (Luzern.) – Eiselein, 127. Duli als Verkleinerungsform von Du findet sich schon in Manessen's Sammlung der Minnesänger; „Mein Duli und herziger Schatz“, Volkslied. *2 Sie ist mein trautes Duli nicht. – Eiselein, 127. Dulken. Dulken un dufken. – Eichwald, 377. Dumm. 1 Das war dumm, sagte der Tod, dass ich den Doctor Pillmann geholt habe. Weil dieser ihm durch seine Pillencuren sehr nützlich war. 2 Der muss dumm sein, der seine Hand nicht lesen kann. 3 Dumm bleibt dumm. 4 Dumm freit auch. 5 Dumm gewiegt und dumm gelullt. D. h. über alle massen dumm. 6 Dumm sleit nig um. (Holst.) Hans kommt durch seine Dummheit fort. 7 Je dummer de Kêrel, je gröder dat Amp (Amt). (Rendsburg.) 8 Je dümmer der Mensch, desto grösser das Glück. – Simrock, 1725. Frz.: Beaucoup d'argent, peu d'entendement. 9 Stell di dumm, so kriegst du wat van de Puffert. (Ostfries.) – Bueren, 1064. 10 Wer dumm geboren ist, wird auch in Paris nicht klug. Der Kleinrusse sagt: Wer als Dummkopf geboren ist, kauft auch in Kiew nicht Verstand. (Reinsberg VI, 73.) 11 Wer dumm in die Welt kommt, geht auch dumm wieder hinaus. 12 Wêr dumm is, mot Water sûpen (saufen). – Schambach, 248. Der Dumme bringt es nicht weit. 13 Wer dumm ist, bekommt in der Kirche Prügel. (Posen.) 14 Wer dumm ist, bleibt dumm. Frz.: De sot homme, sot songe. (Starschedel, 352.) 15 Wer dumm ist, muss geprügelt werden. 16 Wer dumm kommt, geht dumm. – Plattdeutsch bei Schambach, 252. 17 Wer dumm thut, dem geht es dumm. *18 Ba dei dumm es, kann iäm 'et Fell men wiäch gan. – Woeste, 83, 40. *19 Bar dann für domm osieht, dar git sä Geld ömsust aus. (Henneberg.) Holl.: Ik ben zoo dom niet, als gij er wel uitziet. – Menigeen is zoo dom niet, als hij wel schijnt. (Harrebomée, I, 142.) *20 Dä es zo domm, duss zo dun. (Köln.) – Weyden III, 11. *21 Der ist dumm, soweit er warm ist. (Wien.) *22 Der ist noch dümmer als Bürgermeisters Gimpel. Die satirische Spitze des Volkswitzes liegt darin, dass hier gerade der Gimpel des Bürgermeisters wie in 59 der Ziegenbock des Schulzen als Gegenstand der Vergleichung gewählt ist. Das Sprichwort zieht auch wol die Bewohner ganzer Ortschaften in den Kreis seiner Vergleichungen; so haben die Franzosen ihre Dummköpfe (baconais) von Amiens, weil sich dieselben haben durch eine Kriegslist der Spanier im Jahre 1597 überrumpeln lassen, wie von Argicourt (hurons). (Reinsberg V, 138-139.) *23 Der ist noch dümmer als dumm. (Nürtingen.) Frz.: Plus fol que le chien qui aboye à ses soupes, les cuidant par se refroidir. (Leroux, I, 110.) *24 Der ist so dumm, man könnt' Riegelwänd' mit ihm hinausschlagen, dann fragt er erst noch, wo's pumpt. (Nürtingen.) *25 Der ist so dumm, man sollt' für ihn beten. (Nürtingen.) *26 Der ist so dumm, man sollt' ihn im Rossmist vergraben. (Nürtingen.) *27 Der ist so dumm, man sollt' ihn mit Eselsfürz' begraben. (Nürtingen.) *28 Der ist so dumm, mit dem könnt' man donnern und einschlagen zumal. (Nürtingen.) *29 Der ist zu dumm zum Rübenrupfen, wenn man ihm 's Kraut in die Hand gibt. (Rottenburg.) Holl.: Hij is nog gekker dan Hulsappel, die was te gek, om bij het vuur te zitten. (Harrebomée, II, 427.) *30 Dumm wie ein Haubenstock. (Prag.) *31 Dumm wie ein Rech(en) hat gar kein Glânch (Gelenk). (Nürtingen.) Der Flegel hat wenigstens eins.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [352]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/380>, abgerufen am 23.11.2024.