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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 1156 Vier Dinge sind, über welche die Menschen am meisten murren und am wenigsten Geduld haben: Dienen ohne Dank, Begehren ohne Empfang, Schenken und nicht erkannt werden, Hoffen ohne Erlangen.

1157 Vier Dinge sind üble Nachbarn: Backöfen, tiefe Wasser, Maulesel und Mühlen.

It.: Ne mulo, ne molino, ne fiume, ne forno per vicino.

1158 Vier Dinge sind, um derer man lieber sterben möchte, als sie lange zu erdulden: Armuth im Alter, Schwachheit im Gefängniss, Verachtung nach Ehre, Verweisung aus dem Vaterlande.

1159 Vier Dinge sind um kein Geld feil: die Freiheit, die wir haben; die Tugend, so wir üben, die Kunst, so wir gelernt, und die Gesundheit, die wir besitzen.

1160 Vier Dinge sind unerträglich: wenn der Bauer Herr wird, wenn der Narr voll wird, wenn die Magd Frau wird und die Frau das länger Messer treit. - Eiselein, 60.

1161 Vier Dinge sind unwiederbringlich: Jugend, Zeit, Wort und Magetume (Jungfrauschaft). - Bebel.

1162 Vier Dinge sind viel werth: eine Ungarmütz', ein türkisch Pferd, ein Mazure und ein ungarisch Schwert. (Poln.)

Diese vier Dinge wurden von den alten Polen hochgeschätzt; der Mazure, wie man den masovischen Bauer nennt, gab, war er abgeschliffen, einen tüchtigen Soldaten, der heiter, muthig und tapfer war. (Wurzbach I, 54.)

1163 Vier Dinge sind wenig werth: gezähmter Wolf, getaufter Jude, versöhnter Freund und gelöthet Schwert.

Aehnlich ruthenisch, nur dass statt des gelötheten Schwertes ein adoptirter Sohn steht. (Reinsberg V, 36.)

1164 Vier Dinge sind, wenn der Mensch sie oft gebraucht, wird er Gott und Menschen gefallen: Beten, Lesen, Hören und gute Werke.

1165 Vier Dinge sind worden gemein: falsch Geld, falsch Roth, falsch Geistlichkeit findet man weit und breit. - Brandt, 102.

1166 Vier Dinge soll man meiden: eine alte Frau, die den Kopf in die Höhe wirft, einen jungen Mann, der ihn hängen lässt, blaue Rüben und rothen Knobloch.

1167 Vier Dinge sollen sehr nützlich sein: aufmerksam beim Kaufen, schnell beim Laufen, langsam beim Rathen und sparsam beim Wein.

1168 Vier Dinge thun der Wahrheit grosse Gewalt: mich dünkt, ich wähn', ich acht', ich halt'.

1169 Vier Dinge treibt man auf Schulen: Lamprecht der Eimer, Studium der Brunn, Baldus ein Käskorb, Bartholus ein Nunn.

1170 Vier Dinge überall Meister sein: alt Brot, alt Mehl, alt Holz und alter Wein. - Kirchhofer, 252.

1171 Vier Dinge verändern sich alle Augenblick: Wind, Frauen, Zeit und Glück.

1172 Vier Dinge verdriessen Gott und Menschen: eines Armen Hoffart, der Reichen Geiz, der Alten Geilheit, der Jugend Unvorsichtigkeit.

1173 Vier Dinge verkehren sich offt, wers mercken will: Weibergemüt, herrengunst, Aprillenwetter vnd Federspiel. - Gruter, I, 77.

1174 Vier Dinge verkehrt die Welt gar sehr: Weib, Wein, Schatz und Ehr'.

1175 Vier Dinge verlangt man von den Weibern: Tugend in ihrem Herzen, Bescheidenheit auf ihrer Stirn, Sanftmuth von ihren Lippen und ihre Hände bei der Arbeit.

1176 Vier Dinge vermögen alles: die Liebe kann alles, das Geld beherrscht alles, die Zeit verzehrt alles, der Tod überwindet alles.

1177 Vier Dinge wachsen über Nacht: Haar, Holz, Unglück und Pacht (Zins).

[Spaltenumbruch] 1178 Vier Dinge werden an einer Jungfrau erfordert: dass sie schön sei von Angesicht, ehrbar in ihrem Wandel, eine Feindin der Kupplerin und keine Freundin der Fenster.

1179 Vier Dinge werden begierig gesucht, gefährlich erhalten, furchtsam genossen und rechtmässig bereuet: unziemende Lust und Gewinn, übergrosser Reichthum und Rache.

1180 Vier Dinge werden beweint, aber nie wieder erobert: die Jungfrauschaft, die Zeit, ein Edelstein und die Rede.

1181 Vier Dinge werden im Unglück erprobt: Tugend und Geduld, ein Freund und ein Weib.

1182 Vier Dinge werden zu spät bereut: wenn man eine Sache nicht recht angefangen, wenn man den Rath eines Freundes nicht befolgt, wenn man sich in eine Sache mischt, die einem nichts angeht, wenn man mehr verzehrt, als man erwerben kann.

1183 Vier Dinge will niemand haben: Schul' ohne Knaben, Hand ohne Gaben, Mühl' ohne Gang, Glock' ohne Klang. - Simrock, 7131.

1184 Vier Dinge wöllen alle Weiber han: viel Kinder, grosses Gut vnd einen schönen Mann, herrschen im Hauss vnd müssig gahn. - Lehmann, II, 790, 82.

1185 Vier Dinge wünschet der Mensch: Freunde ohne Traurigkeit, Leben ohne Krankheit, Ernten ohne Arbeit und Glück ohne Uebel.

1186 Vier Dinge Zunge und Magen erfreuen: kalt Bier, springender Wein, weiss Brot und junge Hühner fein.

1187 Vier Dingen ist niemals zu trauen: Pferdefüssen, Wolfszähnen, Spielerhänden und Katzenklauen.

Holl.: Paardenvoet, wolfstand, hoerenaars en dobbelaarshand zijn niet te betrouwen. (Harrebomee, I, 138.)

1188 Vier Dingen muss man immer schmeicheln, wie auch sind die Gedanken: dem König, dem Weibe, dem Knaben und dem Kranken. (Arab.)

1189 Vier Dingen traue nicht: dem Hunde, wenn er schläft; dem Juden, wenn er schwört; dem Weibe, wenn es weint, und dem Pfaffen, wenn er betet.

1190 Von drei Dingen bekommt man üble Stösse auf Erden: von Huren, Wein und Pferden.

It.: A cavalli, vino e putte, gli uomini piglian di male botte.

1191 Von drei Dingen erkennt man den Werth in der Noth: vom Verstand, von Geld und Brot.

1192 Von drei Dingen hört man in Rom nicht gern viel: dass der Deutschen Augen aufgehen, von Pfaffenreform und einem allgemeinen Concil.

1193 Von drei Dingen ist eins für den Ehemann stets bereit: Gefängniss, Hahnreischaft oder Krankheit.

1194 Von drei Dingen ist nicht gut predigen: von Seelen, Fischen und Engeln.

1195 Von drei Dingen ist wenig Frucht zu sehen: vom Spielen, Tabackrauchen und Kirchengehen.

1196 Von drei Dingen lässt das Glück sich melken: von Dirnen (Huren), Buben und Schälken.

1197 Von drei Dingen leben die Reichen in Rom: von Wucher, der Armen Schweiss und der ganzen Christenheit Fleiss.

1198 Von drei Dingen wird das Erdreich unruhig: wenn ein Bettler wird zum Herrn, eine Magd zur Frau und einem Narren wird zu wohl auf seiner Au'.

1199 Von einerley ding einerley wort führen, macht gute Prediger vnd gewisse zuhörer. - Henisch, 837; Petri, I, 87.

[Spaltenumbruch] 1156 Vier Dinge sind, über welche die Menschen am meisten murren und am wenigsten Geduld haben: Dienen ohne Dank, Begehren ohne Empfang, Schenken und nicht erkannt werden, Hoffen ohne Erlangen.

1157 Vier Dinge sind üble Nachbarn: Backöfen, tiefe Wasser, Maulesel und Mühlen.

It.: Nè mulo, nè molino, nè fiume, nè forno per vicino.

1158 Vier Dinge sind, um derer man lieber sterben möchte, als sie lange zu erdulden: Armuth im Alter, Schwachheit im Gefängniss, Verachtung nach Ehre, Verweisung aus dem Vaterlande.

1159 Vier Dinge sind um kein Geld feil: die Freiheit, die wir haben; die Tugend, so wir üben, die Kunst, so wir gelernt, und die Gesundheit, die wir besitzen.

1160 Vier Dinge sind unerträglich: wenn der Bauer Herr wird, wenn der Narr voll wird, wenn die Magd Frau wird und die Frau das länger Messer treit.Eiselein, 60.

1161 Vier Dinge sind unwiederbringlich: Jugend, Zeit, Wort und Magetume (Jungfrauschaft).Bebel.

1162 Vier Dinge sind viel werth: eine Ungarmütz', ein türkisch Pferd, ein Mazure und ein ungarisch Schwert. (Poln.)

Diese vier Dinge wurden von den alten Polen hochgeschätzt; der Mazure, wie man den masovischen Bauer nennt, gab, war er abgeschliffen, einen tüchtigen Soldaten, der heiter, muthig und tapfer war. (Wurzbach I, 54.)

1163 Vier Dinge sind wenig werth: gezähmter Wolf, getaufter Jude, versöhnter Freund und gelöthet Schwert.

Aehnlich ruthenisch, nur dass statt des gelötheten Schwertes ein adoptirter Sohn steht. (Reinsberg V, 36.)

1164 Vier Dinge sind, wenn der Mensch sie oft gebraucht, wird er Gott und Menschen gefallen: Beten, Lesen, Hören und gute Werke.

1165 Vier Dinge sind worden gemein: falsch Geld, falsch Roth, falsch Geistlichkeit findet man weit und breit.Brandt, 102.

1166 Vier Dinge soll man meiden: eine alte Frau, die den Kopf in die Höhe wirft, einen jungen Mann, der ihn hängen lässt, blaue Rüben und rothen Knobloch.

1167 Vier Dinge sollen sehr nützlich sein: aufmerksam beim Kaufen, schnell beim Laufen, langsam beim Rathen und sparsam beim Wein.

1168 Vier Dinge thun der Wahrheit grosse Gewalt: mich dünkt, ich wähn', ich acht', ich halt'.

1169 Vier Dinge treibt man auf Schulen: Lamprecht der Eimer, Studium der Brunn, Baldus ein Käskorb, Bartholus ein Nunn.

1170 Vier Dinge überall Meister sein: alt Brot, alt Mehl, alt Holz und alter Wein.Kirchhofer, 252.

1171 Vier Dinge verändern sich alle Augenblick: Wind, Frauen, Zeit und Glück.

1172 Vier Dinge verdriessen Gott und Menschen: eines Armen Hoffart, der Reichen Geiz, der Alten Geilheit, der Jugend Unvorsichtigkeit.

1173 Vier Dinge verkehren sich offt, wers mercken will: Weibergemüt, herrengunst, Aprillenwetter vnd Federspiel.Gruter, I, 77.

1174 Vier Dinge verkehrt die Welt gar sehr: Weib, Wein, Schatz und Ehr'.

1175 Vier Dinge verlangt man von den Weibern: Tugend in ihrem Herzen, Bescheidenheit auf ihrer Stirn, Sanftmuth von ihren Lippen und ihre Hände bei der Arbeit.

1176 Vier Dinge vermögen alles: die Liebe kann alles, das Geld beherrscht alles, die Zeit verzehrt alles, der Tod überwindet alles.

1177 Vier Dinge wachsen über Nacht: Haar, Holz, Unglück und Pacht (Zins).

[Spaltenumbruch] 1178 Vier Dinge werden an einer Jungfrau erfordert: dass sie schön sei von Angesicht, ehrbar in ihrem Wandel, eine Feindin der Kupplerin und keine Freundin der Fenster.

1179 Vier Dinge werden begierig gesucht, gefährlich erhalten, furchtsam genossen und rechtmässig bereuet: unziemende Lust und Gewinn, übergrosser Reichthum und Rache.

1180 Vier Dinge werden beweint, aber nie wieder erobert: die Jungfrauschaft, die Zeit, ein Edelstein und die Rede.

1181 Vier Dinge werden im Unglück erprobt: Tugend und Geduld, ein Freund und ein Weib.

1182 Vier Dinge werden zu spät bereut: wenn man eine Sache nicht recht angefangen, wenn man den Rath eines Freundes nicht befolgt, wenn man sich in eine Sache mischt, die einem nichts angeht, wenn man mehr verzehrt, als man erwerben kann.

1183 Vier Dinge will niemand haben: Schul' ohne Knaben, Hand ohne Gaben, Mühl' ohne Gang, Glock' ohne Klang.Simrock, 7131.

1184 Vier Dinge wöllen alle Weiber han: viel Kinder, grosses Gut vnd einen schönen Mann, herrschen im Hauss vnd müssig gahn.Lehmann, II, 790, 82.

1185 Vier Dinge wünschet der Mensch: Freunde ohne Traurigkeit, Leben ohne Krankheit, Ernten ohne Arbeit und Glück ohne Uebel.

1186 Vier Dinge Zunge und Magen erfreuen: kalt Bier, springender Wein, weiss Brot und junge Hühner fein.

1187 Vier Dingen ist niemals zu trauen: Pferdefüssen, Wolfszähnen, Spielerhänden und Katzenklauen.

Holl.: Paardenvoet, wolfstand, hoerenaars en dobbelaarshand zijn niet te betrouwen. (Harrebomée, I, 138.)

1188 Vier Dingen muss man immer schmeicheln, wie auch sind die Gedanken: dem König, dem Weibe, dem Knaben und dem Kranken. (Arab.)

1189 Vier Dingen traue nicht: dem Hunde, wenn er schläft; dem Juden, wenn er schwört; dem Weibe, wenn es weint, und dem Pfaffen, wenn er betet.

1190 Von drei Dingen bekommt man üble Stösse auf Erden: von Huren, Wein und Pferden.

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1191 Von drei Dingen erkennt man den Werth in der Noth: vom Verstand, von Geld und Brot.

1192 Von drei Dingen hört man in Rom nicht gern viel: dass der Deutschen Augen aufgehen, von Pfaffenreform und einem allgemeinen Concil.

1193 Von drei Dingen ist eins für den Ehemann stets bereit: Gefängniss, Hahnreischaft oder Krankheit.

1194 Von drei Dingen ist nicht gut predigen: von Seelen, Fischen und Engeln.

1195 Von drei Dingen ist wenig Frucht zu sehen: vom Spielen, Tabackrauchen und Kirchengehen.

1196 Von drei Dingen lässt das Glück sich melken: von Dirnen (Huren), Buben und Schälken.

1197 Von drei Dingen leben die Reichen in Rom: von Wucher, der Armen Schweiss und der ganzen Christenheit Fleiss.

1198 Von drei Dingen wird das Erdreich unruhig: wenn ein Bettler wird zum Herrn, eine Magd zur Frau und einem Narren wird zu wohl auf seiner Au'.

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[[326]/0354] 1156 Vier Dinge sind, über welche die Menschen am meisten murren und am wenigsten Geduld haben: Dienen ohne Dank, Begehren ohne Empfang, Schenken und nicht erkannt werden, Hoffen ohne Erlangen. 1157 Vier Dinge sind üble Nachbarn: Backöfen, tiefe Wasser, Maulesel und Mühlen. It.: Nè mulo, nè molino, nè fiume, nè forno per vicino. 1158 Vier Dinge sind, um derer man lieber sterben möchte, als sie lange zu erdulden: Armuth im Alter, Schwachheit im Gefängniss, Verachtung nach Ehre, Verweisung aus dem Vaterlande. 1159 Vier Dinge sind um kein Geld feil: die Freiheit, die wir haben; die Tugend, so wir üben, die Kunst, so wir gelernt, und die Gesundheit, die wir besitzen. 1160 Vier Dinge sind unerträglich: wenn der Bauer Herr wird, wenn der Narr voll wird, wenn die Magd Frau wird und die Frau das länger Messer treit. – Eiselein, 60. 1161 Vier Dinge sind unwiederbringlich: Jugend, Zeit, Wort und Magetume (Jungfrauschaft). – Bebel. 1162 Vier Dinge sind viel werth: eine Ungarmütz', ein türkisch Pferd, ein Mazure und ein ungarisch Schwert. (Poln.) Diese vier Dinge wurden von den alten Polen hochgeschätzt; der Mazure, wie man den masovischen Bauer nennt, gab, war er abgeschliffen, einen tüchtigen Soldaten, der heiter, muthig und tapfer war. (Wurzbach I, 54.) 1163 Vier Dinge sind wenig werth: gezähmter Wolf, getaufter Jude, versöhnter Freund und gelöthet Schwert. Aehnlich ruthenisch, nur dass statt des gelötheten Schwertes ein adoptirter Sohn steht. (Reinsberg V, 36.) 1164 Vier Dinge sind, wenn der Mensch sie oft gebraucht, wird er Gott und Menschen gefallen: Beten, Lesen, Hören und gute Werke. 1165 Vier Dinge sind worden gemein: falsch Geld, falsch Roth, falsch Geistlichkeit findet man weit und breit. – Brandt, 102. 1166 Vier Dinge soll man meiden: eine alte Frau, die den Kopf in die Höhe wirft, einen jungen Mann, der ihn hängen lässt, blaue Rüben und rothen Knobloch. 1167 Vier Dinge sollen sehr nützlich sein: aufmerksam beim Kaufen, schnell beim Laufen, langsam beim Rathen und sparsam beim Wein. 1168 Vier Dinge thun der Wahrheit grosse Gewalt: mich dünkt, ich wähn', ich acht', ich halt'. 1169 Vier Dinge treibt man auf Schulen: Lamprecht der Eimer, Studium der Brunn, Baldus ein Käskorb, Bartholus ein Nunn. 1170 Vier Dinge überall Meister sein: alt Brot, alt Mehl, alt Holz und alter Wein. – Kirchhofer, 252. 1171 Vier Dinge verändern sich alle Augenblick: Wind, Frauen, Zeit und Glück. 1172 Vier Dinge verdriessen Gott und Menschen: eines Armen Hoffart, der Reichen Geiz, der Alten Geilheit, der Jugend Unvorsichtigkeit. 1173 Vier Dinge verkehren sich offt, wers mercken will: Weibergemüt, herrengunst, Aprillenwetter vnd Federspiel. – Gruter, I, 77. 1174 Vier Dinge verkehrt die Welt gar sehr: Weib, Wein, Schatz und Ehr'. 1175 Vier Dinge verlangt man von den Weibern: Tugend in ihrem Herzen, Bescheidenheit auf ihrer Stirn, Sanftmuth von ihren Lippen und ihre Hände bei der Arbeit. 1176 Vier Dinge vermögen alles: die Liebe kann alles, das Geld beherrscht alles, die Zeit verzehrt alles, der Tod überwindet alles. 1177 Vier Dinge wachsen über Nacht: Haar, Holz, Unglück und Pacht (Zins). 1178 Vier Dinge werden an einer Jungfrau erfordert: dass sie schön sei von Angesicht, ehrbar in ihrem Wandel, eine Feindin der Kupplerin und keine Freundin der Fenster. 1179 Vier Dinge werden begierig gesucht, gefährlich erhalten, furchtsam genossen und rechtmässig bereuet: unziemende Lust und Gewinn, übergrosser Reichthum und Rache. 1180 Vier Dinge werden beweint, aber nie wieder erobert: die Jungfrauschaft, die Zeit, ein Edelstein und die Rede. 1181 Vier Dinge werden im Unglück erprobt: Tugend und Geduld, ein Freund und ein Weib. 1182 Vier Dinge werden zu spät bereut: wenn man eine Sache nicht recht angefangen, wenn man den Rath eines Freundes nicht befolgt, wenn man sich in eine Sache mischt, die einem nichts angeht, wenn man mehr verzehrt, als man erwerben kann. 1183 Vier Dinge will niemand haben: Schul' ohne Knaben, Hand ohne Gaben, Mühl' ohne Gang, Glock' ohne Klang. – Simrock, 7131. 1184 Vier Dinge wöllen alle Weiber han: viel Kinder, grosses Gut vnd einen schönen Mann, herrschen im Hauss vnd müssig gahn. – Lehmann, II, 790, 82. 1185 Vier Dinge wünschet der Mensch: Freunde ohne Traurigkeit, Leben ohne Krankheit, Ernten ohne Arbeit und Glück ohne Uebel. 1186 Vier Dinge Zunge und Magen erfreuen: kalt Bier, springender Wein, weiss Brot und junge Hühner fein. 1187 Vier Dingen ist niemals zu trauen: Pferdefüssen, Wolfszähnen, Spielerhänden und Katzenklauen. Holl.: Paardenvoet, wolfstand, hoerenaars en dobbelaarshand zijn niet te betrouwen. (Harrebomée, I, 138.) 1188 Vier Dingen muss man immer schmeicheln, wie auch sind die Gedanken: dem König, dem Weibe, dem Knaben und dem Kranken. (Arab.) 1189 Vier Dingen traue nicht: dem Hunde, wenn er schläft; dem Juden, wenn er schwört; dem Weibe, wenn es weint, und dem Pfaffen, wenn er betet. 1190 Von drei Dingen bekommt man üble Stösse auf Erden: von Huren, Wein und Pferden. It.: A cavalli, vino e putte, gli uomini piglian di male botte. 1191 Von drei Dingen erkennt man den Werth in der Noth: vom Verstand, von Geld und Brot. 1192 Von drei Dingen hört man in Rom nicht gern viel: dass der Deutschen Augen aufgehen, von Pfaffenreform und einem allgemeinen Concil. 1193 Von drei Dingen ist eins für den Ehemann stets bereit: Gefängniss, Hahnreischaft oder Krankheit. 1194 Von drei Dingen ist nicht gut predigen: von Seelen, Fischen und Engeln. 1195 Von drei Dingen ist wenig Frucht zu sehen: vom Spielen, Tabackrauchen und Kirchengehen. 1196 Von drei Dingen lässt das Glück sich melken: von Dirnen (Huren), Buben und Schälken. 1197 Von drei Dingen leben die Reichen in Rom: von Wucher, der Armen Schweiss und der ganzen Christenheit Fleiss. 1198 Von drei Dingen wird das Erdreich unruhig: wenn ein Bettler wird zum Herrn, eine Magd zur Frau und einem Narren wird zu wohl auf seiner Au'. 1199 Von einerley ding einerley wort führen, macht gute Prediger vnd gewisse zuhörer. – Henisch, 837; Petri, I, 87.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [326]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/354>, abgerufen am 25.11.2024.