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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 227 Drei Dinge gend nünt vergebe: e Chuh, e Huh und e Rebe. (Schaffhausen.) - Schweiz, 168, 19.

228 Drei Dinge geschehen ohne Andacht: der Bauern Beten, der Spieler Schwören und der Weiber Weinen.

229 Drei Dinge geschehen von selber, wenn sie nicht gethan werden: der Schnee räumt sich, die Nase schnäuzt sich und ein Kassenbuch schliesst sich selbst.

230 Drei Dinge gewähren für ein Vergnügen tausend Mühen: Jagen, Krieg, Galanterien.

231 Drei Dinge gewähren so viel Unruh' als Vergnügen: Liebe, Jagen und Kriegen.

232 Drei Dinge glaubt Rom nicht: der Seelen Unsterblichkeit, der Todten Auferstehung und die Hölle mit den Teufeln.

233 Drei Dinge gleichen sich im Nehmen: die Kirche nimmt von Lebendigen und Todten, das Rathhaus von Recht und Unrecht und der Tod - Starke und Schwache.

234 Drei Dinge Gott allein geziemen: Rächen, Richten, Rühmen.

235 Drei Dinge gründen des Lebens Glück: Mass, Ordnung und Geschick.

236 Drei Dinge gucken allweg heraus: Stro in schuen, spintel im sack vnnd ein hur inn eim hauss. - Gruter, I, 66; Sailer, 92.

237 Drei Dinge hab' ich gern alt: alte Bücher zum Lesen, altes Holz zum Brennen, alten Wein zum Trinken.

238 Drei Dinge haben allweg einen Fehler am Leib: Pferd, Kuh und Weib.

Frz.: Il n'y a femme, cheval, ne vache, qui n'ait toujours quelque tache. (Leroux, I, 148.)

239 Drei Dinge haben an drei Orten nie was getaugt: Hunde in der Kirche, Sauen im Bad und Mönche im Rath.

240 Drei Dinge haben an Kräften grossen Hort: Kräuter, Stein und Wort.

241 Drei Dinge haben der Treu' selten viel: Würfel, Weib und Federspiel.

242 Drei Dinge haben gern viel Farben: Affen, Kinder und Narren.

243 Drei Dinge haben ihre Höh' und Tiefe: Spiel, Glück und Liebe.

244 Drei Dinge haben keinen Werth: ein Garten ohne Baum, ein Gaul ohne Zaum und ein Ritter ohne Schwert.

245 Drei Dinge haben selten guten Rath (oder: viel Gutes) gebracht: Wein, Lieb' und Nacht.

246 Drei Dinge haben selten Nutz gebracht: Gebet ohne Andacht, Beichte ohne Reu' und Freundschaft ohne Treu'.

247 Drei Dinge haben Stiele ohne Saft: Glück (s. d.), Glas und Jungfernschaft.

248 Drei Dinge haben wenig Werth: ein Lehmhaus, ein Maulfreund und ein Graspferd.

Holl.: Een huis van leem, een paard van gras, een vriend van mond, 't is al maar glas. (Hohn I, 314.)

249 Drei Dinge haben wenig Werth: eine Mühle, die nicht geht, ein Backofen, der nicht heiss, und eine Mutter, die nicht gern daheim ist.

Dän.: Skriver uden feder, skuster uden leder, landsknegt uden svaerd er ei en blaffer vaerd. - Vert som er uden öl og viin, praest uden böger og latin, bonde uden faee og sviin, er kun aberie og griin. (Prov. dan., 177.)

250 Drei Dinge haben zu einer gewissen Zeit ihren Geschmack verloren: Rüben nach Christtag, Aepfel nach Ostern und Mädchen, nachdem sie dreissig Jahre sind geboren.

251 Drei Dinge hält man schwer verborgen: Liebe, Geld und Sorgen.

252 Drei Dinge halte bis zum Sterben werth: dein Geheimniss, deinen Freund und dein Schwert.

253 Drei Dinge halte vor allem werth: alten Freund, alten Wein und altes Schwert.

[Spaltenumbruch] 254 Drei Dinge halte wie deinen eignen Leib: dein Schwert, dein Pferd, dein Weib.

255 Drei Dinge halte wohl, willst du kommen mit Glück vom Hunsrück: halt dein Maul, halt dein Gaul, halt dein Tück.

256 Drei Dinge hasset Rom: Jus patronatus, freie Election und dass die Deutschen noch einen Pfennig haben. - Trias Rom.

257 Drei Dinge hat die Liebe zum Lohn: Sorge, Furcht und Wohn (Argwohn).

258 Drei Dinge hat man lieb in der Welt: hübsche Frauen, ein jeder sich selbst und - Geld.

259 Drei Dinge hat man nicht gern: einen Bettler ohne Brocken, einen Winter ohne Flocken und eine Stadt ohne Glocken.

260 Drei Dinge hat Rom in Bann gethan: Armuth, die erste Kirche und - Wahrheit.

261 Drei Dinge hat Venedig zu viel: zu viel Feste, zu viel Köpfe und zu viel Ungewitter.

262 Drei Dinge hätte der Bauer gern: jede Woche einen andern Vogt, jeden Monat andere Richter, jedes Jahr einen andern Herrn.

263 Drei Dinge helfen in allen (vielen) Sachen: Gedulden, Schweigen und Lachen.

264 Drei Dinge ins Armenhaus führen: über seinen Stand sich zieren, Gäste halten und banketiren, viel Hund' und Rosse und übrig grosse Hausgenossen.

Frz.: Chevaux, chiens, oiseaux et serviteurs gastent, mangent et eschorchent les seigneurs. (Leroux, I, 102.)

265 Drei Dinge jagen den Mann Meil' auf Meile: Eigennutz, Fürwitz und Langeweile.

266 Drei Dinge kann der Friaul aufweisen: Sanct-Daniel's Schinken, Venzon's Mumien1 und Pordenon's Meisen.

1) Von den in der Sakristei der Kirche von Venzon begrabenen Leichen wird gesagt, dass sie sich unversehrt halten und den ägyptischen Mumien gleichen. (Reinsberg VI, 35.)

267 Drei Dinge kann ein Weib zu jeder Zeit; Klagen, Weinen und Kranksein.

Frz.: Femme se plaind, femme se deult, femme se malade quand elle veut. (Leroux, I, 147.)

268 Drei Dinge kann man bei drei Gelegenheiten erkennen: die Weisheit eines Mannes bei einem Rechtshandel, seine Demuth, wenn er gross, und seinen Reichthum, wenn er todt ist.

269 Drei Dinge kann man wol zeigen, man darf sie aber nicht ausleihen: sein Weib, sein Pferd, sein Schwert.

270 Drei Dinge kann wol jeder sehen lassen, aber es darf sie niemand fassen: Weib, Pferd und Flinte.

271 Drei Dinge knurren zum Zeitvertreib: der Hund, die Katze, das böse Weib.

Dän.: Trey ting murre gierne: hund, kat, og en ond kone. (Prov. dan., 555.)

272 Drei Dinge kommen nicht wieder zurück: das gesprochene Wort, die Jungfrauschaft und der entschwundene Augenblick.

273 Drei Dinge kommen selten überein: zwei Hunde an einem Bein, die Eulen und die Raben, und zwei, die einen Buhlen haben.

Dän.: En kat og en muus, to haner i et huus, to quinder om en mand ei vel forliges kand. (Prov. dan., 180.)

Lat.: Nunquam conveniunt, vel raro: noctua, corvus, nec convivales, nec super osse canes. (Binder II, 2318; Gartner, 42.)

274 Drei Dinge kommen unangemeldet ins Haus: Alter, Schulden und Tod.

275 Drei Dinge kommen wieder: wer getrunken hat, wird wieder trinken, wer gespielt hat, wird wieder spielen, und wer ein Mädchen gesehen, wird es wieder sehen.

276 Drei Dinge kommen wohl überein: der Advocat, der Pfaff' und der Tod; der erste nimmt vom Rechten und Unrechten, der zweite vom Lebendigen und Todten, der dritte den Schwachen und Starken.

[Spaltenumbruch] 227 Drei Dinge gend nünt vergebe: e Chuh, e Huh und e Rebe. (Schaffhausen.) – Schweiz, 168, 19.

228 Drei Dinge geschehen ohne Andacht: der Bauern Beten, der Spieler Schwören und der Weiber Weinen.

229 Drei Dinge geschehen von selber, wenn sie nicht gethan werden: der Schnee räumt sich, die Nase schnäuzt sich und ein Kassenbuch schliesst sich selbst.

230 Drei Dinge gewähren für ein Vergnügen tausend Mühen: Jagen, Krieg, Galanterien.

231 Drei Dinge gewähren so viel Unruh' als Vergnügen: Liebe, Jagen und Kriegen.

232 Drei Dinge glaubt Rom nicht: der Seelen Unsterblichkeit, der Todten Auferstehung und die Hölle mit den Teufeln.

233 Drei Dinge gleichen sich im Nehmen: die Kirche nimmt von Lebendigen und Todten, das Rathhaus von Recht und Unrecht und der Tod – Starke und Schwache.

234 Drei Dinge Gott allein geziemen: Rächen, Richten, Rühmen.

235 Drei Dinge gründen des Lebens Glück: Mass, Ordnung und Geschick.

236 Drei Dinge gucken allweg heraus: Stro in schuen, spintel im sack vnnd ein hur inn eim hauss.Gruter, I, 66; Sailer, 92.

237 Drei Dinge hab' ich gern alt: alte Bücher zum Lesen, altes Holz zum Brennen, alten Wein zum Trinken.

238 Drei Dinge haben allweg einen Fehler am Leib: Pferd, Kuh und Weib.

Frz.: Il n'y a femme, cheval, ne vache, qui n'ait toujours quelque tache. (Leroux, I, 148.)

239 Drei Dinge haben an drei Orten nie was getaugt: Hunde in der Kirche, Sauen im Bad und Mönche im Rath.

240 Drei Dinge haben an Kräften grossen Hort: Kräuter, Stein und Wort.

241 Drei Dinge haben der Treu' selten viel: Würfel, Weib und Federspiel.

242 Drei Dinge haben gern viel Farben: Affen, Kinder und Narren.

243 Drei Dinge haben ihre Höh' und Tiefe: Spiel, Glück und Liebe.

244 Drei Dinge haben keinen Werth: ein Garten ohne Baum, ein Gaul ohne Zaum und ein Ritter ohne Schwert.

245 Drei Dinge haben selten guten Rath (oder: viel Gutes) gebracht: Wein, Lieb' und Nacht.

246 Drei Dinge haben selten Nutz gebracht: Gebet ohne Andacht, Beichte ohne Reu' und Freundschaft ohne Treu'.

247 Drei Dinge haben Stiele ohne Saft: Glück (s. d.), Glas und Jungfernschaft.

248 Drei Dinge haben wenig Werth: ein Lehmhaus, ein Maulfreund und ein Graspferd.

Holl.: Een huis van leem, een paard van gras, een vriend van mond, 't is al maar glas. (Hohn I, 314.)

249 Drei Dinge haben wenig Werth: eine Mühle, die nicht geht, ein Backofen, der nicht heiss, und eine Mutter, die nicht gern daheim ist.

Dän.: Skriver uden feder, skuster uden leder, landsknegt uden sværd er ei en blaffer værd. – Vert som er uden øl og viin, præst uden bøger og latin, bonde uden fæe og sviin, er kun aberie og griin. (Prov. dan., 177.)

250 Drei Dinge haben zu einer gewissen Zeit ihren Geschmack verloren: Rüben nach Christtag, Aepfel nach Ostern und Mädchen, nachdem sie dreissig Jahre sind geboren.

251 Drei Dinge hält man schwer verborgen: Liebe, Geld und Sorgen.

252 Drei Dinge halte bis zum Sterben werth: dein Geheimniss, deinen Freund und dein Schwert.

253 Drei Dinge halte vor allem werth: alten Freund, alten Wein und altes Schwert.

[Spaltenumbruch] 254 Drei Dinge halte wie deinen eignen Leib: dein Schwert, dein Pferd, dein Weib.

255 Drei Dinge halte wohl, willst du kommen mit Glück vom Hunsrück: halt dein Maul, halt dein Gaul, halt dein Tück.

256 Drei Dinge hasset Rom: Jus patronatus, freie Election und dass die Deutschen noch einen Pfennig haben.Trias Rom.

257 Drei Dinge hat die Liebe zum Lohn: Sorge, Furcht und Wohn (Argwohn).

258 Drei Dinge hat man lieb in der Welt: hübsche Frauen, ein jeder sich selbst und – Geld.

259 Drei Dinge hat man nicht gern: einen Bettler ohne Brocken, einen Winter ohne Flocken und eine Stadt ohne Glocken.

260 Drei Dinge hat Rom in Bann gethan: Armuth, die erste Kirche und – Wahrheit.

261 Drei Dinge hat Venedig zu viel: zu viel Feste, zu viel Köpfe und zu viel Ungewitter.

262 Drei Dinge hätte der Bauer gern: jede Woche einen andern Vogt, jeden Monat andere Richter, jedes Jahr einen andern Herrn.

263 Drei Dinge helfen in allen (vielen) Sachen: Gedulden, Schweigen und Lachen.

264 Drei Dinge ins Armenhaus führen: über seinen Stand sich zieren, Gäste halten und banketiren, viel Hund' und Rosse und übrig grosse Hausgenossen.

Frz.: Chevaux, chiens, oiseaux et serviteurs gastent, mangent et eschorchent les seigneurs. (Leroux, I, 102.)

265 Drei Dinge jagen den Mann Meil' auf Meile: Eigennutz, Fürwitz und Langeweile.

266 Drei Dinge kann der Friaul aufweisen: Sanct-Daniel's Schinken, Venzon's Mumien1 und Pordenon's Meisen.

1) Von den in der Sakristei der Kirche von Venzon begrabenen Leichen wird gesagt, dass sie sich unversehrt halten und den ägyptischen Mumien gleichen. (Reinsberg VI, 35.)

267 Drei Dinge kann ein Weib zu jeder Zeit; Klagen, Weinen und Kranksein.

Frz.: Femme se plaind, femme se deult, femme se malade quand elle veut. (Leroux, I, 147.)

268 Drei Dinge kann man bei drei Gelegenheiten erkennen: die Weisheit eines Mannes bei einem Rechtshandel, seine Demuth, wenn er gross, und seinen Reichthum, wenn er todt ist.

269 Drei Dinge kann man wol zeigen, man darf sie aber nicht ausleihen: sein Weib, sein Pferd, sein Schwert.

270 Drei Dinge kann wol jeder sehen lassen, aber es darf sie niemand fassen: Weib, Pferd und Flinte.

271 Drei Dinge knurren zum Zeitvertreib: der Hund, die Katze, das böse Weib.

Dän.: Trey ting murre gierne: hund, kat, og en ond kone. (Prov. dan., 555.)

272 Drei Dinge kommen nicht wieder zurück: das gesprochene Wort, die Jungfrauschaft und der entschwundene Augenblick.

273 Drei Dinge kommen selten überein: zwei Hunde an einem Bein, die Eulen und die Raben, und zwei, die einen Buhlen haben.

Dän.: En kat og en muus, to haner i et huus, to quinder om en mand ei vel forliges kand. (Prov. dan., 180.)

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274 Drei Dinge kommen unangemeldet ins Haus: Alter, Schulden und Tod.

275 Drei Dinge kommen wieder: wer getrunken hat, wird wieder trinken, wer gespielt hat, wird wieder spielen, und wer ein Mädchen gesehen, wird es wieder sehen.

276 Drei Dinge kommen wohl überein: der Advocat, der Pfaff' und der Tod; der erste nimmt vom Rechten und Unrechten, der zweite vom Lebendigen und Todten, der dritte den Schwachen und Starken.

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[[307]/0335] 227 Drei Dinge gend nünt vergebe: e Chuh, e Huh und e Rebe. (Schaffhausen.) – Schweiz, 168, 19. 228 Drei Dinge geschehen ohne Andacht: der Bauern Beten, der Spieler Schwören und der Weiber Weinen. 229 Drei Dinge geschehen von selber, wenn sie nicht gethan werden: der Schnee räumt sich, die Nase schnäuzt sich und ein Kassenbuch schliesst sich selbst. 230 Drei Dinge gewähren für ein Vergnügen tausend Mühen: Jagen, Krieg, Galanterien. 231 Drei Dinge gewähren so viel Unruh' als Vergnügen: Liebe, Jagen und Kriegen. 232 Drei Dinge glaubt Rom nicht: der Seelen Unsterblichkeit, der Todten Auferstehung und die Hölle mit den Teufeln. 233 Drei Dinge gleichen sich im Nehmen: die Kirche nimmt von Lebendigen und Todten, das Rathhaus von Recht und Unrecht und der Tod – Starke und Schwache. 234 Drei Dinge Gott allein geziemen: Rächen, Richten, Rühmen. 235 Drei Dinge gründen des Lebens Glück: Mass, Ordnung und Geschick. 236 Drei Dinge gucken allweg heraus: Stro in schuen, spintel im sack vnnd ein hur inn eim hauss. – Gruter, I, 66; Sailer, 92. 237 Drei Dinge hab' ich gern alt: alte Bücher zum Lesen, altes Holz zum Brennen, alten Wein zum Trinken. 238 Drei Dinge haben allweg einen Fehler am Leib: Pferd, Kuh und Weib. Frz.: Il n'y a femme, cheval, ne vache, qui n'ait toujours quelque tache. (Leroux, I, 148.) 239 Drei Dinge haben an drei Orten nie was getaugt: Hunde in der Kirche, Sauen im Bad und Mönche im Rath. 240 Drei Dinge haben an Kräften grossen Hort: Kräuter, Stein und Wort. 241 Drei Dinge haben der Treu' selten viel: Würfel, Weib und Federspiel. 242 Drei Dinge haben gern viel Farben: Affen, Kinder und Narren. 243 Drei Dinge haben ihre Höh' und Tiefe: Spiel, Glück und Liebe. 244 Drei Dinge haben keinen Werth: ein Garten ohne Baum, ein Gaul ohne Zaum und ein Ritter ohne Schwert. 245 Drei Dinge haben selten guten Rath (oder: viel Gutes) gebracht: Wein, Lieb' und Nacht. 246 Drei Dinge haben selten Nutz gebracht: Gebet ohne Andacht, Beichte ohne Reu' und Freundschaft ohne Treu'. 247 Drei Dinge haben Stiele ohne Saft: Glück (s. d.), Glas und Jungfernschaft. 248 Drei Dinge haben wenig Werth: ein Lehmhaus, ein Maulfreund und ein Graspferd. Holl.: Een huis van leem, een paard van gras, een vriend van mond, 't is al maar glas. (Hohn I, 314.) 249 Drei Dinge haben wenig Werth: eine Mühle, die nicht geht, ein Backofen, der nicht heiss, und eine Mutter, die nicht gern daheim ist. Dän.: Skriver uden feder, skuster uden leder, landsknegt uden sværd er ei en blaffer værd. – Vert som er uden øl og viin, præst uden bøger og latin, bonde uden fæe og sviin, er kun aberie og griin. (Prov. dan., 177.) 250 Drei Dinge haben zu einer gewissen Zeit ihren Geschmack verloren: Rüben nach Christtag, Aepfel nach Ostern und Mädchen, nachdem sie dreissig Jahre sind geboren. 251 Drei Dinge hält man schwer verborgen: Liebe, Geld und Sorgen. 252 Drei Dinge halte bis zum Sterben werth: dein Geheimniss, deinen Freund und dein Schwert. 253 Drei Dinge halte vor allem werth: alten Freund, alten Wein und altes Schwert. 254 Drei Dinge halte wie deinen eignen Leib: dein Schwert, dein Pferd, dein Weib. 255 Drei Dinge halte wohl, willst du kommen mit Glück vom Hunsrück: halt dein Maul, halt dein Gaul, halt dein Tück. 256 Drei Dinge hasset Rom: Jus patronatus, freie Election und dass die Deutschen noch einen Pfennig haben. – Trias Rom. 257 Drei Dinge hat die Liebe zum Lohn: Sorge, Furcht und Wohn (Argwohn). 258 Drei Dinge hat man lieb in der Welt: hübsche Frauen, ein jeder sich selbst und – Geld. 259 Drei Dinge hat man nicht gern: einen Bettler ohne Brocken, einen Winter ohne Flocken und eine Stadt ohne Glocken. 260 Drei Dinge hat Rom in Bann gethan: Armuth, die erste Kirche und – Wahrheit. 261 Drei Dinge hat Venedig zu viel: zu viel Feste, zu viel Köpfe und zu viel Ungewitter. 262 Drei Dinge hätte der Bauer gern: jede Woche einen andern Vogt, jeden Monat andere Richter, jedes Jahr einen andern Herrn. 263 Drei Dinge helfen in allen (vielen) Sachen: Gedulden, Schweigen und Lachen. 264 Drei Dinge ins Armenhaus führen: über seinen Stand sich zieren, Gäste halten und banketiren, viel Hund' und Rosse und übrig grosse Hausgenossen. Frz.: Chevaux, chiens, oiseaux et serviteurs gastent, mangent et eschorchent les seigneurs. (Leroux, I, 102.) 265 Drei Dinge jagen den Mann Meil' auf Meile: Eigennutz, Fürwitz und Langeweile. 266 Drei Dinge kann der Friaul aufweisen: Sanct-Daniel's Schinken, Venzon's Mumien1 und Pordenon's Meisen. 1) Von den in der Sakristei der Kirche von Venzon begrabenen Leichen wird gesagt, dass sie sich unversehrt halten und den ägyptischen Mumien gleichen. (Reinsberg VI, 35.) 267 Drei Dinge kann ein Weib zu jeder Zeit; Klagen, Weinen und Kranksein. Frz.: Femme se plaind, femme se deult, femme se malade quand elle veut. (Leroux, I, 147.) 268 Drei Dinge kann man bei drei Gelegenheiten erkennen: die Weisheit eines Mannes bei einem Rechtshandel, seine Demuth, wenn er gross, und seinen Reichthum, wenn er todt ist. 269 Drei Dinge kann man wol zeigen, man darf sie aber nicht ausleihen: sein Weib, sein Pferd, sein Schwert. 270 Drei Dinge kann wol jeder sehen lassen, aber es darf sie niemand fassen: Weib, Pferd und Flinte. 271 Drei Dinge knurren zum Zeitvertreib: der Hund, die Katze, das böse Weib. Dän.: Trey ting murre gierne: hund, kat, og en ond kone. (Prov. dan., 555.) 272 Drei Dinge kommen nicht wieder zurück: das gesprochene Wort, die Jungfrauschaft und der entschwundene Augenblick. 273 Drei Dinge kommen selten überein: zwei Hunde an einem Bein, die Eulen und die Raben, und zwei, die einen Buhlen haben. Dän.: En kat og en muus, to haner i et huus, to quinder om en mand ei vel forliges kand. (Prov. dan., 180.) Lat.: Nunquam conveniunt, vel raro: noctua, corvus, nec convivales, nec super osse canes. (Binder II, 2318; Gartner, 42.) 274 Drei Dinge kommen unangemeldet ins Haus: Alter, Schulden und Tod. 275 Drei Dinge kommen wieder: wer getrunken hat, wird wieder trinken, wer gespielt hat, wird wieder spielen, und wer ein Mädchen gesehen, wird es wieder sehen. 276 Drei Dinge kommen wohl überein: der Advocat, der Pfaff' und der Tod; der erste nimmt vom Rechten und Unrechten, der zweite vom Lebendigen und Todten, der dritte den Schwachen und Starken.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [307]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/335>, abgerufen am 25.11.2024.