Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]

44 Es denckt ein jeder in seinen sack. - Henisch, 678; Tappius, 37b u. 70a; Reinsberg III, 44.

Ist auf seinen Nutzen bedacht.

It.: Ognun tira l'agua al suo mulino.

45 Es denckt ein jeder, wie er sein Capell besingt. - Henisch, 678; Grimm, II, 939.

46 Es denckt einer nicht allzeit, dahin er zilet. - Henisch, 678.

47 Fürs Denken thut man keinen henken. - Kirchhofer, 238.

48 Grat Thaenken an nanthang beaft. (Amrum.) - Firmenich, III, 7, 112.

Gross denken und nichts dahinter. - Sich wichtig anstellen und nichts ausrichten.

49 Hätt's nicht gedacht! sagen die Bauern, wenn der Wagen fällt. (Baiern.)

50 He denkt, man mut dat Geld fan'n Lüüd'n nämm, fan de Bööm kann mans nicht schüt'n. (Süderdithmarschen.)

Er denkt man muss das Geld von den Leuten nehmen, von den Bäumen kann man's nicht schütteln.

51 Ich dachte das Rothkehlchen wäre 'nausgeflogen, sagte der Bauer, als man ihm meldete, dass sein Weib gestorben. - Meisner, 88.

52 Ich darf denken wie Goldschmieds Junge. - Hillebrand, 186; Estor, 6268.

53 Ich denke immer so: Ein Pferd ist doch kein Floh.

54 Ich denke mein Theil. - Eiselein, 114; Simrock, 1535.

55 Ich denke, was mein Grossvater sagt: Büchsen schiessen, Glocken giessen, Teufel bannen, Armbrust spannen, wer das nit wohl kann, soll's unterweges lan.

56 Ich denk's, sagte Faulenz, mochte er nicht Ja sagen. - Simrock, 1534.

57 Ik denk 'et Myne1 derby, sagte Goldssmieds Junge. (Iserlohn.) - Frommann, III, 256, 47.

1) Das Meine.

58 Ma koan sich's denken, doss kranken Loiten nich waul iss. - Gomolcke, 730; Frommann, III, 410, 398.

Um auf ironische Weise der Behauptung jemandes zuzustimmen.

59 Man denckt an die, die do seind alhie (oder: die wohnen hie). - Lehmann, 247, 20; Kirchhofer, 236; Gruter, I, 56.

60 Man gedenckt seiner wie des Pilatus im Credo. - Egenolff, 249a; Sailer, 233.

D. h. eben nicht sehr freundlich und wohlwollend.

Frz.: On parle de lui comme de Pilate dans le Credo. (Leroux, I, 26.)

61 Man kann denken wat man will, awer ni segg'n wat man will. (Rendsburg.)

62 Man kann't so dull nig denken ast kamen kann. (Holst.)

Das Schlimmste ist kaum denkbar.

63 Man muss immer weiter denken, als man kommt. - Simrock, 1540; Grimm, II, 939.

64 Mancher denkt in die mühle, der keinen sack drin hat. - Henisch, 678.

65 Mancher denkt zu fischen und krebset. - Körte, 40, 46.

66 Mi denke, wird Niemer kränke. (Luzern.)

67 Neu1 dänke küt2 van ärme Löcke3 häer. (Düren.) - Firmenich, I, 483, 78.

1) Genau.

2) Kommt.

3) Leuten.

68 Nümmer härr ick dat dacht, säd de Diern, dor kreg se'n Kind mit'n holten (hölzernen) Ben. - Hoefer, 226.

69 Oft an etwas denken ist die beste Arznei fürs Gedächtniss.

70 Ums Denken kann man keinen kränken (niemand henken). - Simrock, 1541; Siebenkees, 27; Körte, 836.

Lat.: Cogitationum poenam nemo patitur. (Philippi, I, 86; Schonheim, C, 7; Binder I, 201; II, 523.)

Ung.: A gondolattul vamot nem vesznek. (Gaal, 604.)

71 Während einer denkt, spricht der andere und der dritte handelt. (Serb.)

72 Was er nüchtern denkt, das red't er voll.

Dän.: Det man aedru taenker, tör man drukken tale og giöre. (Prov. dan., 12.)

Lat.: Quod in animo sobrii, hoc in ore ebrii. (Sutor, 244.)


[Spaltenumbruch]

73 Was ich denk' und thu', trau' ich andern zu. - Ramann, II. Pred., I, 424; Simrock, 1542.

Frz.: Il est avis au renard que chacun mange poule comme lui.

74 Wat me denket, dat freatet emme de Ruiens nit. (Westf.) - Honcamp.

75 Wat'm thenkt, thet hä'm tu. (Nordfries.) - Firmenich, II, 3, 23.

Was man denkt, das hat man zu. - Ungefähr wie: Gedanken sind zollfrei.

76 Well had dat dacht, dat wei so'n Nawinter kregen, had dat Weiw segt, had hör Underrock all um Sünt-Marten verköft. (Ostfries.) - Hoefer, 1111.

77 Wer auf (für) andere denkt, muss sich selbst nicht vergessen.

78 Wer dächt's, dass Katzen Speck fressen, und ist doch solch fett Ding!

79 Wer denckt alle tag zu sterben, kan nimmermehr verderben. - Henisch, 678.

80 Wer kann an alles denken, sagte der Bauernknecht, da sollte er brachen und hatte den Pflug vergessen.

Holl.: Wie kan ook alle dingen onthouden, zei de boerin, en zij ging uit melken, terwijl zij hare emmers vergeten had. (Harrebomee, I, 73.)

81 Wer nicht kann denken und weben (geben), der kann nicht lange leben.

82 Wi dogten dat hillge Graft was wol verwahrt. (Ostfries.) - Hauskalender, IV.

83 Wie einer denkt, ist einerlei; was einer thut, ist zweierlei.

84 Wir denken's, Gott schickt's. - Henisch, 679.

*85 A denkt, a hot de Klughet goar gefrassen. - Gomolcke, 11.

*86 A denkt, a is Hoan im Kurbe. - Gomolcke, 10.

*87 A denkt, ich bin ihm grade gut genunk. - Gomolcke, 12.

*88 A denkt wul nich, dass Dreck sei Vetter is. - Gomolcke, 13; Frommann, III, 248, 238; hochdeutsch bei Simrock, 1698.

*89 A dorf nich denken, doss armer Loite Kinder Katzen sein, wenn se gleich rauche Keppe hoan. (Schles.) - Frommann, III, 417, 637.

*90 A duchte, 's hätt'n a Hühnel ei a Orsch gehackt, do'n de Froh storb. (Oberlausitz.)

Es hätte ihm so wohl gethan.

*91 An ihn denken viel Leute. - Mayer, II, 104.

Von einem, der viel Schulden hat.

*92 Der denkt alle Furzlang was anders. (Hirschberg.)

Von Wankelmüthigen, Veränderlichen, Unbeständigen.

*93 Der denkt oh, der grusse Hund is sei Pothe. (Oberlausitz.)

In der Gegend von Görlitz von Grosssprechern und Dickthuern.

*94 Er denckt (noch), das S. Peter ein schüler war. - Franck, I, 29b; Sailer, 304; Simrock, 1538.

*95 Er denckt drey meil hinder Gott. - Franck, I, 29b; Henisch, 677; Sailer, 304; Simrock, 1537; Grimm, II, 939.

Vom Klügling.

*96 Er denckt kaum biss morgen. - Franck, I, 35a.

*97 Er denkt allezeit drei Jahre länger, als die Welt steht.

*98 Er denkt an Knigge's Umgang mit Menschen.

*99 Er denkt das ganze Jahr in seinen Sack.

*100 Er denkt, der grosse Schafhund ist sein Vetter.

*101 Er denkt, die Tauben werden ihm gebraten ins Maul fliegen.

*102 Er denkt, die Thaler jungen bei mir.

*103 Er denkt, er hat's bei allen vier Zipfeln.

*104 Er denkt, Kuhdreck ist Butter.

*105 Er denkt länger als seine Mutter. - Sailer, 304; Simrock, 1536.

*106 Er denkt Leckarsch ist sein Vetter. (Schles.)

Spott auf einen sehr für sich Eingenommenen, Hochmüthigen.

[Spaltenumbruch]

44 Es denckt ein jeder in seinen sack.Henisch, 678; Tappius, 37b u. 70a; Reinsberg III, 44.

Ist auf seinen Nutzen bedacht.

It.: Ognun tira l'agua al suo mulino.

45 Es denckt ein jeder, wie er sein Capell besingt.Henisch, 678; Grimm, II, 939.

46 Es denckt einer nicht allzeit, dahin er zilet.Henisch, 678.

47 Fürs Denken thut man keinen henken.Kirchhofer, 238.

48 Grat Thaenken an nanthang beaft. (Amrum.) – Firmenich, III, 7, 112.

Gross denken und nichts dahinter. – Sich wichtig anstellen und nichts ausrichten.

49 Hätt's nicht gedacht! sagen die Bauern, wenn der Wagen fällt. (Baiern.)

50 He denkt, man mut dat Geld fan'n Lüüd'n nämm, fan de Bööm kann mans nicht schüt'n. (Süderdithmarschen.)

Er denkt man muss das Geld von den Leuten nehmen, von den Bäumen kann man's nicht schütteln.

51 Ich dachte das Rothkehlchen wäre 'nausgeflogen, sagte der Bauer, als man ihm meldete, dass sein Weib gestorben.Meisner, 88.

52 Ich darf denken wie Goldschmieds Junge.Hillebrand, 186; Estor, 6268.

53 Ich denke immer so: Ein Pferd ist doch kein Floh.

54 Ich denke mein Theil.Eiselein, 114; Simrock, 1535.

55 Ich denke, was mein Grossvater sagt: Büchsen schiessen, Glocken giessen, Teufel bannen, Armbrust spannen, wer das nit wohl kann, soll's unterweges lan.

56 Ich denk's, sagte Faulenz, mochte er nicht Ja sagen.Simrock, 1534.

57 Ik denk 'et Myne1 derby, sagte Goldssmieds Junge. (Iserlohn.) – Frommann, III, 256, 47.

1) Das Meine.

58 Ma koan sich's denken, doss kranken Loiten nich wûl iss.Gomolcke, 730; Frommann, III, 410, 398.

Um auf ironische Weise der Behauptung jemandes zuzustimmen.

59 Man denckt an die, die do seind alhie (oder: die wohnen hie).Lehmann, 247, 20; Kirchhofer, 236; Gruter, I, 56.

60 Man gedenckt seiner wie des Pilatus im Credo.Egenolff, 249a; Sailer, 233.

D. h. eben nicht sehr freundlich und wohlwollend.

Frz.: On parle de lui comme de Pilate dans le Crédo. (Leroux, I, 26.)

61 Man kann denken wat man will, awer ni segg'n wat man will. (Rendsburg.)

62 Man kann't so dull nig denken ast kamen kann. (Holst.)

Das Schlimmste ist kaum denkbar.

63 Man muss immer weiter denken, als man kommt.Simrock, 1540; Grimm, II, 939.

64 Mancher denkt in die mühle, der keinen sack drin hat.Henisch, 678.

65 Mancher denkt zu fischen und krebset.Körte, 40, 46.

66 Mi denke, wird Niemer kränke. (Luzern.)

67 Neu1 dänke küt2 van ärme Löcke3 häer. (Düren.) – Firmenich, I, 483, 78.

1) Genau.

2) Kommt.

3) Leuten.

68 Nümmer härr ick dat dacht, säd de Diern, dôr krêg se'n Kind mit'n holten (hölzernen) Bên.Hoefer, 226.

69 Oft an etwas denken ist die beste Arznei fürs Gedächtniss.

70 Ums Denken kann man keinen kränken (niemand henken).Simrock, 1541; Siebenkees, 27; Körte, 836.

Lat.: Cogitationum poenam nemo patitur. (Philippi, I, 86; Schonheim, C, 7; Binder I, 201; II, 523.)

Ung.: A gondolattúl vámot nem vesznek. (Gaal, 604.)

71 Während einer denkt, spricht der andere und der dritte handelt. (Serb.)

72 Was er nüchtern denkt, das red't er voll.

Dän.: Det man ædru tænker, tør man drukken tale og giøre. (Prov. dan., 12.)

Lat.: Quod in animo sobrii, hoc in ore ebrii. (Sutor, 244.)


[Spaltenumbruch]

73 Was ich denk' und thu', trau' ich andern zu.Ramann, II. Pred., I, 424; Simrock, 1542.

Frz.: Il est avis au renard que chacun mange poule comme lui.

74 Wat me denket, dat freatet emme de Ruiens nit. (Westf.) – Honcamp.

75 Wat'm thenkt, thet hä'm tu. (Nordfries.) – Firmenich, II, 3, 23.

Was man denkt, das hat man zu. – Ungefähr wie: Gedanken sind zollfrei.

76 Well had dat dacht, dat wî so'n Nâwinter kregen, had dat Wîw segt, had hör Underrock all um Sünt-Marten verköft. (Ostfries.) – Hoefer, 1111.

77 Wer auf (für) andere denkt, muss sich selbst nicht vergessen.

78 Wer dächt's, dass Katzen Speck fressen, und ist doch solch fett Ding!

79 Wer denckt alle tag zu sterben, kan nimmermehr verderben.Henisch, 678.

80 Wer kann an alles denken, sagte der Bauernknecht, da sollte er brachen und hatte den Pflug vergessen.

Holl.: Wie kan ook alle dingen onthouden, zei de boerin, en zij ging uit melken, terwijl zij hare emmers vergeten had. (Harrebomée, I, 73.)

81 Wer nicht kann denken und weben (geben), der kann nicht lange leben.

82 Wi dogten dat hillge Graft was wol verwahrt. (Ostfries.) – Hauskalender, IV.

83 Wie einer denkt, ist einerlei; was einer thut, ist zweierlei.

84 Wir denken's, Gott schickt's.Henisch, 679.

*85 A denkt, a hôt de Klughet goar gefrassen.Gomolcke, 11.

*86 A denkt, a is Hoan im Kurbe.Gomolcke, 10.

*87 A denkt, ich bin ihm grade gut genunk.Gomolcke, 12.

*88 A denkt wul nich, dass Dreck sei Vetter is.Gomolcke, 13; Frommann, III, 248, 238; hochdeutsch bei Simrock, 1698.

*89 A dorf nich denken, doss armer Loite Kinder Katzen sein, wenn se gleich rauche Keppe hoan. (Schles.) – Frommann, III, 417, 637.

*90 A duchte, 's hätt'n a Hühnel ei a Orsch gehackt, do'n de Froh storb. (Oberlausitz.)

Es hätte ihm so wohl gethan.

*91 An ihn denken viel Leute.Mayer, II, 104.

Von einem, der viel Schulden hat.

*92 Der denkt alle Furzlang was anders. (Hirschberg.)

Von Wankelmüthigen, Veränderlichen, Unbeständigen.

*93 Der denkt oh, der grusse Hund is sei Pothe. (Oberlausitz.)

In der Gegend von Görlitz von Grosssprechern und Dickthuern.

*94 Er denckt (noch), das S. Peter ein schüler war.Franck, I, 29b; Sailer, 304; Simrock, 1538.

*95 Er denckt drey meil hinder Gott.Franck, I, 29b; Henisch, 677; Sailer, 304; Simrock, 1537; Grimm, II, 939.

Vom Klügling.

*96 Er denckt kaum biss morgen.Franck, I, 35a.

*97 Er denkt allezeit drei Jahre länger, als die Welt steht.

*98 Er denkt an Knigge's Umgang mit Menschen.

*99 Er denkt das ganze Jahr in seinen Sack.

*100 Er denkt, der grosse Schafhund ist sein Vetter.

*101 Er denkt, die Tauben werden ihm gebraten ins Maul fliegen.

*102 Er denkt, die Thaler jungen bei mir.

*103 Er denkt, er hat's bei allen vier Zipfeln.

*104 Er denkt, Kuhdreck ist Butter.

*105 Er denkt länger als seine Mutter.Sailer, 304; Simrock, 1536.

*106 Er denkt Leckarsch ist sein Vetter. (Schles.)

Spott auf einen sehr für sich Eingenommenen, Hochmüthigen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0315" n="[287]"/>
          <cb n="573"/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">44 Es denckt ein jeder in seinen sack.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 678; Tappius, 37<hi rendition="#sup">b</hi> u. 70<hi rendition="#sup">a</hi>; Reinsberg III, 44.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist auf seinen Nutzen bedacht.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Ognun tira l'agua al suo mulino.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">45 Es denckt ein jeder, wie er sein Capell besingt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 678; Grimm, II, 939.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Es denckt einer nicht allzeit, dahin er zilet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 678.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">47 Fürs Denken thut man keinen henken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 238.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">48 Grat Thaenken an nanthang beaft.</hi> (<hi rendition="#i">Amrum.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, III, 7, 112.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Gross denken und nichts dahinter. &#x2013; Sich wichtig anstellen und nichts ausrichten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">49 Hätt's nicht gedacht! sagen die Bauern, wenn der Wagen fällt.</hi> (<hi rendition="#i">Baiern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">50 He denkt, man mut dat Geld fan'n Lüüd'n nämm, fan de Bööm kann mans nicht schüt'n.</hi> (<hi rendition="#i">Süderdithmarschen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Er denkt man muss das Geld von den Leuten nehmen, von den Bäumen kann man's nicht schütteln.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">51 Ich dachte das Rothkehlchen wäre 'nausgeflogen, sagte der Bauer, als man ihm meldete, dass sein Weib gestorben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Meisner, 88.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">52 Ich darf denken wie Goldschmieds Junge.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hillebrand, 186; Estor, 6268.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">53 Ich denke immer so: Ein Pferd ist doch kein Floh.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">54 Ich denke mein Theil.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 114; Simrock, 1535.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">55 Ich denke, was mein Grossvater sagt: Büchsen schiessen, Glocken giessen, Teufel bannen, Armbrust spannen, wer das nit wohl kann, soll's unterweges lan.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">56 Ich denk's, sagte Faulenz, mochte er nicht Ja sagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 1534.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">57 Ik denk 'et Myne<hi rendition="#sup">1</hi> derby, sagte Goldssmieds Junge.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 256, 47.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Das Meine.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">58 Ma koan sich's denken, doss kranken Loiten nich wûl iss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gomolcke, 730; Frommann, III, 410, 398.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Um auf ironische Weise der Behauptung jemandes zuzustimmen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">59 Man denckt an die, die do seind alhie (oder: die wohnen hie).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 247, 20; Kirchhofer, 236; Gruter, I, 56.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">60 Man gedenckt seiner wie des Pilatus im Credo.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Egenolff, 249<hi rendition="#sup">a</hi>; Sailer, 233.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. eben nicht sehr freundlich und wohlwollend.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: On parle de lui comme de Pilate dans le Crédo. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 26.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">61 Man kann denken wat man will, awer ni segg'n wat man will.</hi> (<hi rendition="#i">Rendsburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">62 Man kann't so dull nig denken ast kamen kann.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Das Schlimmste ist kaum denkbar.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">63 Man muss immer weiter denken, als man kommt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 1540; Grimm, II, 939.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">64 Mancher denkt in die mühle, der keinen sack drin hat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 678.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">65 Mancher denkt zu fischen und krebset.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 40, 46.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">66 Mi denke, wird Niemer kränke.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">67 Neu<hi rendition="#sup">1</hi> dänke küt<hi rendition="#sup">2</hi> van ärme Löcke<hi rendition="#sup">3</hi> häer.</hi> (<hi rendition="#i">Düren.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 483, 78.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Genau.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Kommt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">3</hi>) Leuten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">68 Nümmer härr ick dat dacht, säd de Diern, dôr krêg se'n Kind mit'n holten (hölzernen) Bên.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 226.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">69 Oft an etwas denken ist die beste Arznei fürs Gedächtniss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">70 Ums Denken kann man keinen kränken (niemand henken).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 1541; Siebenkees, 27; Körte, 836.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cogitationum poenam nemo patitur. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 86; Schonheim, C, 7; Binder I, 201; II, 523.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: A gondolattúl vámot nem vesznek. (<hi rendition="#i">Gaal, 604.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">71 Während einer denkt, spricht der andere und der dritte handelt.</hi> (<hi rendition="#i">Serb.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">72 Was er nüchtern denkt, das red't er voll.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Det man ædru tænker, tør man drukken tale og giøre. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 12.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quod in animo sobrii, hoc in ore ebrii. (<hi rendition="#i">Sutor, 244.</hi>)</p><lb/>
          <cb n="574"/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">73 Was ich denk' und thu', trau' ich andern zu.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ramann, II. Pred., I, 424; Simrock, 1542.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il est avis au renard que chacun mange poule comme lui.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">74 Wat me denket, dat freatet emme de Ruiens nit.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Honcamp.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">75 Wat'm thenkt, thet hä'm tu.</hi> (<hi rendition="#i">Nordfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, II, 3, 23.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Was man denkt, das hat man zu. &#x2013; Ungefähr wie: Gedanken sind zollfrei.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">76 Well had dat dacht, dat wî so'n Nâwinter kregen, had dat Wîw segt, had hör Underrock all um Sünt-Marten verköft.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 1111.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">77 Wer auf (für) andere denkt, muss sich selbst nicht vergessen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">78 Wer dächt's, dass Katzen Speck fressen, und ist doch solch fett Ding!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">79 Wer denckt alle tag zu sterben, kan nimmermehr verderben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 678.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">80 Wer kann an alles denken, sagte der Bauernknecht, da sollte er brachen und hatte den Pflug vergessen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Wie kan ook alle dingen onthouden, zei de boerin, en zij ging uit melken, terwijl zij hare emmers vergeten had. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 73.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">81 Wer nicht kann denken und weben (geben), der kann nicht lange leben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">82 Wi dogten dat hillge Graft was wol verwahrt.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Hauskalender, IV.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">83 Wie einer denkt, ist einerlei; was einer thut, ist zweierlei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">84 Wir denken's, Gott schickt's.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 679.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*85 A denkt, a hôt de Klughet goar gefrassen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gomolcke, 11.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*86 A denkt, a is Hoan im Kurbe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gomolcke, 10.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*87 A denkt, ich bin ihm grade gut genunk.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gomolcke, 12.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*88 A denkt wul nich, dass Dreck sei Vetter is.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gomolcke, 13; Frommann, III, 248, 238;</hi> hochdeutsch bei <hi rendition="#i">Simrock, 1698.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*89 A dorf nich denken, doss armer Loite Kinder Katzen sein, wenn se gleich rauche Keppe hoan.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 417, 637.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*90 A duchte, 's hätt'n a Hühnel ei a Orsch gehackt, do'n de Froh storb.</hi> (<hi rendition="#i">Oberlausitz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Es hätte ihm so wohl gethan.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*91 An ihn denken viel Leute.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mayer, II, 104.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem, der viel Schulden hat.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*92 Der denkt alle Furzlang was anders.</hi> (<hi rendition="#i">Hirschberg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Von Wankelmüthigen, Veränderlichen, Unbeständigen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*93 Der denkt oh, der grusse Hund is sei Pothe.</hi> (<hi rendition="#i">Oberlausitz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">In der Gegend von Görlitz von Grosssprechern und Dickthuern.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*94 Er denckt (noch), das S. Peter ein schüler war.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 29<hi rendition="#sup">b</hi>; Sailer, 304; Simrock, 1538.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*95 Er denckt drey meil hinder Gott.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 29<hi rendition="#sup">b</hi>; Henisch, 677; Sailer, 304; Simrock, 1537; Grimm, II, 939.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Vom Klügling.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*96 Er denckt kaum biss morgen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 35<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*97 Er denkt allezeit drei Jahre länger, als die Welt steht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*98 Er denkt an Knigge's Umgang mit Menschen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*99 Er denkt das ganze Jahr in seinen Sack.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*100 Er denkt, der grosse Schafhund ist sein Vetter.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*101 Er denkt, die Tauben werden ihm gebraten ins Maul fliegen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*102 Er denkt, die Thaler jungen bei mir.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*103 Er denkt, er hat's bei allen vier Zipfeln.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*104 Er denkt, Kuhdreck ist Butter.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*105 Er denkt länger als seine Mutter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sailer, 304; Simrock, 1536.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*106 Er denkt Leckarsch ist sein Vetter.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Spott auf einen sehr für sich Eingenommenen, Hochmüthigen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[287]/0315] 44 Es denckt ein jeder in seinen sack. – Henisch, 678; Tappius, 37b u. 70a; Reinsberg III, 44. Ist auf seinen Nutzen bedacht. It.: Ognun tira l'agua al suo mulino. 45 Es denckt ein jeder, wie er sein Capell besingt. – Henisch, 678; Grimm, II, 939. 46 Es denckt einer nicht allzeit, dahin er zilet. – Henisch, 678. 47 Fürs Denken thut man keinen henken. – Kirchhofer, 238. 48 Grat Thaenken an nanthang beaft. (Amrum.) – Firmenich, III, 7, 112. Gross denken und nichts dahinter. – Sich wichtig anstellen und nichts ausrichten. 49 Hätt's nicht gedacht! sagen die Bauern, wenn der Wagen fällt. (Baiern.) 50 He denkt, man mut dat Geld fan'n Lüüd'n nämm, fan de Bööm kann mans nicht schüt'n. (Süderdithmarschen.) Er denkt man muss das Geld von den Leuten nehmen, von den Bäumen kann man's nicht schütteln. 51 Ich dachte das Rothkehlchen wäre 'nausgeflogen, sagte der Bauer, als man ihm meldete, dass sein Weib gestorben. – Meisner, 88. 52 Ich darf denken wie Goldschmieds Junge. – Hillebrand, 186; Estor, 6268. 53 Ich denke immer so: Ein Pferd ist doch kein Floh. 54 Ich denke mein Theil. – Eiselein, 114; Simrock, 1535. 55 Ich denke, was mein Grossvater sagt: Büchsen schiessen, Glocken giessen, Teufel bannen, Armbrust spannen, wer das nit wohl kann, soll's unterweges lan. 56 Ich denk's, sagte Faulenz, mochte er nicht Ja sagen. – Simrock, 1534. 57 Ik denk 'et Myne1 derby, sagte Goldssmieds Junge. (Iserlohn.) – Frommann, III, 256, 47. 1) Das Meine. 58 Ma koan sich's denken, doss kranken Loiten nich wûl iss. – Gomolcke, 730; Frommann, III, 410, 398. Um auf ironische Weise der Behauptung jemandes zuzustimmen. 59 Man denckt an die, die do seind alhie (oder: die wohnen hie). – Lehmann, 247, 20; Kirchhofer, 236; Gruter, I, 56. 60 Man gedenckt seiner wie des Pilatus im Credo. – Egenolff, 249a; Sailer, 233. D. h. eben nicht sehr freundlich und wohlwollend. Frz.: On parle de lui comme de Pilate dans le Crédo. (Leroux, I, 26.) 61 Man kann denken wat man will, awer ni segg'n wat man will. (Rendsburg.) 62 Man kann't so dull nig denken ast kamen kann. (Holst.) Das Schlimmste ist kaum denkbar. 63 Man muss immer weiter denken, als man kommt. – Simrock, 1540; Grimm, II, 939. 64 Mancher denkt in die mühle, der keinen sack drin hat. – Henisch, 678. 65 Mancher denkt zu fischen und krebset. – Körte, 40, 46. 66 Mi denke, wird Niemer kränke. (Luzern.) 67 Neu1 dänke küt2 van ärme Löcke3 häer. (Düren.) – Firmenich, I, 483, 78. 1) Genau. 2) Kommt. 3) Leuten. 68 Nümmer härr ick dat dacht, säd de Diern, dôr krêg se'n Kind mit'n holten (hölzernen) Bên. – Hoefer, 226. 69 Oft an etwas denken ist die beste Arznei fürs Gedächtniss. 70 Ums Denken kann man keinen kränken (niemand henken). – Simrock, 1541; Siebenkees, 27; Körte, 836. Lat.: Cogitationum poenam nemo patitur. (Philippi, I, 86; Schonheim, C, 7; Binder I, 201; II, 523.) Ung.: A gondolattúl vámot nem vesznek. (Gaal, 604.) 71 Während einer denkt, spricht der andere und der dritte handelt. (Serb.) 72 Was er nüchtern denkt, das red't er voll. Dän.: Det man ædru tænker, tør man drukken tale og giøre. (Prov. dan., 12.) Lat.: Quod in animo sobrii, hoc in ore ebrii. (Sutor, 244.) 73 Was ich denk' und thu', trau' ich andern zu. – Ramann, II. Pred., I, 424; Simrock, 1542. Frz.: Il est avis au renard que chacun mange poule comme lui. 74 Wat me denket, dat freatet emme de Ruiens nit. (Westf.) – Honcamp. 75 Wat'm thenkt, thet hä'm tu. (Nordfries.) – Firmenich, II, 3, 23. Was man denkt, das hat man zu. – Ungefähr wie: Gedanken sind zollfrei. 76 Well had dat dacht, dat wî so'n Nâwinter kregen, had dat Wîw segt, had hör Underrock all um Sünt-Marten verköft. (Ostfries.) – Hoefer, 1111. 77 Wer auf (für) andere denkt, muss sich selbst nicht vergessen. 78 Wer dächt's, dass Katzen Speck fressen, und ist doch solch fett Ding! 79 Wer denckt alle tag zu sterben, kan nimmermehr verderben. – Henisch, 678. 80 Wer kann an alles denken, sagte der Bauernknecht, da sollte er brachen und hatte den Pflug vergessen. Holl.: Wie kan ook alle dingen onthouden, zei de boerin, en zij ging uit melken, terwijl zij hare emmers vergeten had. (Harrebomée, I, 73.) 81 Wer nicht kann denken und weben (geben), der kann nicht lange leben. 82 Wi dogten dat hillge Graft was wol verwahrt. (Ostfries.) – Hauskalender, IV. 83 Wie einer denkt, ist einerlei; was einer thut, ist zweierlei. 84 Wir denken's, Gott schickt's. – Henisch, 679. *85 A denkt, a hôt de Klughet goar gefrassen. – Gomolcke, 11. *86 A denkt, a is Hoan im Kurbe. – Gomolcke, 10. *87 A denkt, ich bin ihm grade gut genunk. – Gomolcke, 12. *88 A denkt wul nich, dass Dreck sei Vetter is. – Gomolcke, 13; Frommann, III, 248, 238; hochdeutsch bei Simrock, 1698. *89 A dorf nich denken, doss armer Loite Kinder Katzen sein, wenn se gleich rauche Keppe hoan. (Schles.) – Frommann, III, 417, 637. *90 A duchte, 's hätt'n a Hühnel ei a Orsch gehackt, do'n de Froh storb. (Oberlausitz.) Es hätte ihm so wohl gethan. *91 An ihn denken viel Leute. – Mayer, II, 104. Von einem, der viel Schulden hat. *92 Der denkt alle Furzlang was anders. (Hirschberg.) Von Wankelmüthigen, Veränderlichen, Unbeständigen. *93 Der denkt oh, der grusse Hund is sei Pothe. (Oberlausitz.) In der Gegend von Görlitz von Grosssprechern und Dickthuern. *94 Er denckt (noch), das S. Peter ein schüler war. – Franck, I, 29b; Sailer, 304; Simrock, 1538. *95 Er denckt drey meil hinder Gott. – Franck, I, 29b; Henisch, 677; Sailer, 304; Simrock, 1537; Grimm, II, 939. Vom Klügling. *96 Er denckt kaum biss morgen. – Franck, I, 35a. *97 Er denkt allezeit drei Jahre länger, als die Welt steht. *98 Er denkt an Knigge's Umgang mit Menschen. *99 Er denkt das ganze Jahr in seinen Sack. *100 Er denkt, der grosse Schafhund ist sein Vetter. *101 Er denkt, die Tauben werden ihm gebraten ins Maul fliegen. *102 Er denkt, die Thaler jungen bei mir. *103 Er denkt, er hat's bei allen vier Zipfeln. *104 Er denkt, Kuhdreck ist Butter. *105 Er denkt länger als seine Mutter. – Sailer, 304; Simrock, 1536. *106 Er denkt Leckarsch ist sein Vetter. (Schles.) Spott auf einen sehr für sich Eingenommenen, Hochmüthigen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/315
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [287]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/315>, abgerufen am 22.11.2024.