Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 22 Demuth ziert in allen Dingen den Vornehmen und den Geringen. Engl.: An ounce of discretion is worth a pound of wit. (Gaal, 282.) It.: L'onesta e gentilezza sopravanza ogni bellezza. (Gaal, 282.) 23 Demuth, Zucht und Höflichkeit ziert mehr als ein goldnes Kleid. - Gaal, 282. 24 Der Demuth Stand kriegt Oberhand. 25 Es ist keine Demuth so tief, der die Ehre nicht wohl thut. Man will wenigstens den Ruhm, sich am meisten wegzuwerfen. Dän.: Ingen er saa ydmyg, hannem tykkes jo aeren söd. (Prov. dan., 14.) 26 Ohn demut seind alle Tugent laster. - Henisch, 675; Gruter, I, 62; Grimm, II, 921. Engl.: An ounce of discretion is worth a pound of wit (knowledge). (Gaal, 282; Bohn I, 423.) Frz.: Humblesse est des vertus la reine. (Kritzinger, 382.) - Humilite a tout homme bien sied, qui plus bas se tient, plus haut on l'assied. - Humilite passe partout. - Il n'y a rien de si beau que l'humilite. (Kritzinger, 383.) It.: Val piu un' oncia di discrezione che una libra di sapere. (Bohn I, 131.) Lat.: Modestia virtutum fundamentum. 27 Zu viel Demuth ist halber Stolz. Jüd.-deutsch: Zu viel Aniwes is halber Geles. (Tendlau, 849.) 28 Zu viel demuth ist schalckhafter (versteckter) Hochmuth. - Lehmann, 119, 22; Simrock, 1531; Eiselein, 114. *29 Er hat die Demuth von Mose. Nach 4 Mos. 12, 3 soll Moses ein sehr demüthiger Mann gewesen sein. Jüd.-deutsch: Das Aniwes von Moscheh Rabbene. (Tendlau, 21.) Demüthig. 1 Besser demüthig gefahren, als stolz zu Fuss gegangen. - Simrock, 1532; Grimm, II, 922. 2 Es ist besser demüthig gegangen, als hoch gefahren. - Kirchhofer, 143. 3 Et is beter demoitig gahn, as hachmoitig rien (reiten). (Hannover.) - Schambach, 305. 4 Et is beter demoitig rien, as hochmoitig gahn. (Hannover.) - Schambach, 306. Bald wird dem Reisen zu Fuss, bald dem zu Pferde der Vorzug gegeben, je nach der Ansicht des Reisenden. 5 Mancher ist so demütig, das er doch von andern Leuten will vnveracht sein. - Lehmann, 118, 13. 6 Mancher ist so demütig, wann er hört ander Leut schmähen vnd lestern, so strafft ers mit einem Fuchsschwantz, gilt's aber jhme, so muss es der hencker straffen. - Lehmann, 119, 15; Grimm, II, 922. Demüthige (der). Viel Demütige fliehen die ehr' vnnd haben nichts liebers alss das man sie damit jagt. - Lehmann, 119, 14; Simrock, 1828; Grimm, II, 922. Demüthigen (sich). Demütige dich, so fürderts dich. - Lehmann, 118, 4. Denarius. Sanct-Denarius (Geld) hat die meisten Anbeter (Verehrer). Denken. 1 As ik denk' un do, mät ik annern to. (Süderdithmarschen.) Wie ich denk' und thu', mess' ich andern zu. 2 Dat hädd' ik nit dacht, sagte de Buer, doa smeit'e den Wagen ümme. (Westf.) - Honcamp. 3 Dat härr' ik nich dacht, säd de Baur, dor fel he von'n Wagen. - Hoefer, 165. 4 Dat lett sick denken, dat krank Lüd nich gaut tau Weg sind. (Mecklenburg.) 5 Denck an den alten Mann. - Henisch, 678; Simrock, 1539; Petri, II. 6 Denck an den tag, den niemand wenden mag. - Henisch, 678. 7 Denck an den todt vnd letzte noth. - Henisch, 678. 8 Denck jung an den alten mann, wiltu nit betlen gon. - Gruter, I, 13. [Spaltenumbruch] 9 Denck' ni dran, so thut dir's nymmer weh. - Franck, I, 35a; Henisch, 678; Körte, 837; Simrock, 1533. 10 Denck nimmer dran, was dir ist thon. - Henisch, 678; Gruter, I, 13; Grimm, II, 939. 11 Denk, was du wilst, und iss, was du hast. - Sutor, 276. 12 Denck, wer du bist. - Lchmann, 118, 8. 13 Denk', o Mensch, an deinen Tod. - Nieter, 89. Lat.: Finem vitae specta. (Faselius, 90; Seybold, 183; Wiegand, 97.) - Memento mori. (Binder II, 1830; Faselius, 114; Wiegand, 761.) 14 Denk', red' und thue nichts, was nicht alle wissen, hören und sehen dürfen. - Mayer, II, 149. 15 Denke auf faule Tage und arbeite drauf los. 16 Denke dir tausend Gulden, du bezahlst damit keinen Pfennig Schulden. 17 Denke, ehe du nicht mehr denken sollst. 18 Denke langsam und handle schnell. 19 Denke mit Weile und arbeite mit Eile. 20 Denke nichts, was nicht alle Leute wissen dürfen; rede nichts, was nicht alle Leute hören dürfen; thue nichts, was nicht alle Leute sehen dürfen. - Simrock, 1543. 21 Denke viel, rede wenig und schreibe noch weniger. Dän.: Man skal betaenke laenge, det man skal sjelden sige. (Prov. dan., 67.) Engl.: Think much, speak little and write less. (Bohn II, 20.) Frz.: Pense moult, parle peu, ecris moins. (Bohn I, 45.) It.: Pensa molto, parla poco, e scrivi meno. (Bohn I, 119.) 22 Denke was du willst und iss was du hast. 23 Denke zuvor, ehe du redest. - Binder II, 1668. Lat.: Lingua mentem ne praecurrat. (Binder I, 876; Buchler, 191; Seybold, 279; Schonheim, L, 6.) 24 Denke zweimal, eh' du einmal sprichst. It.: Chi e presto a giudicare, presto si pente. Lat.: Ad poenitendum properat qui cito judicat. 25 Denken drüggt1, segt de Voss. (Altmark.) - Hoefer, 866. 1) Täuscht, trügt, betrügt. 26 Denken kann man viel an einem Sommertage, aber das Geschehen steht nicht in unserm Hage. Lat.: Optima cogitata pessima saepe cadunt. 27 Denken macht einen oft zum Lügner und aus einem grossen Herrn einen kleinen Knecht. Hier heisst denken soviel als meinen, träumen. 28 Denken macht keinen Tanz. (Grünberg.) 29 Denken macht keinen Tanz, aber - Schwenken. (Posen.) 30 Denken macht oft seufzen. Das haben die Denker aller Zeiten erfahren. 31 Denken steht frei, aber Reden will Scheu. Engl.: One may think, that dares not speak. - Thoughts are free. (Bohn, II, 136.) 32 Denken und meinen dat drügt. (Göttingen.) - Schambach, 265. 33 Denken und thun (wissen) ist zweierlei. Port.: Cuidar nao he saber. (Bohn I, 273.) 34 Denken unterm Tornister, ist ein Verbrechen, das wisst'r. 35 Denkst du mein, so denk' ich dein. - Kirchhofer, 338. 36 Denkt, was ihr wollt, und gebt, was ihr sollt. Ein zum Sprichwort gewordener Ausspruch Friedrich's des Grossen, womit er die ungünstigen Urtheile seiner Unterthanen über einzelne seiner Anordnungen zurückwies. 37 Der denkt übel, der das Widerspiel nicht bedenkt und wieder bedenkt. 38 Durch denken ist noch kein Gelehrter geworden, sagte der Sergeant zum Rekruten, als dieser sagte: Ich dachte. 39 Ein jeder dencket (oder priffet) sein bestes. - Henisch, 678; Grimm, II, 939. 40 Ein jeder dencket, sein vnglück sey das gröste. - Henisch, 679. 41 Ein yeder dencke an sich selbst, so dencket er weitters. - Tappius, 239a; Lehmann, II, 123, 53. 42 Erst denke, dann handle. 43 Erst denken, dann sprechen. [Spaltenumbruch] 22 Demuth ziert in allen Dingen den Vornehmen und den Geringen. Engl.: An ounce of discretion is worth a pound of wit. (Gaal, 282.) 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22 Demuth ziert in allen Dingen den Vornehmen und den Geringen.
Engl.: An ounce of discretion is worth a pound of wit. (Gaal, 282.)
It.: L'onestà e gentilezza sopravanza ogni bellezza. (Gaal, 282.)
23 Demuth, Zucht und Höflichkeit ziert mehr als ein goldnes Kleid. – Gaal, 282.
24 Der Demuth Stand kriegt Oberhand.
25 Es ist keine Demuth so tief, der die Ehre nicht wohl thut.
Man will wenigstens den Ruhm, sich am meisten wegzuwerfen.
Dän.: Ingen er saa ydmyg, hannem tykkes jo æren sød. (Prov. dan., 14.)
26 Ohn demut seind alle Tugent laster. – Henisch, 675; Gruter, I, 62; Grimm, II, 921.
Engl.: An ounce of discretion is worth a pound of wit (knowledge). (Gaal, 282; Bohn I, 423.)
Frz.: Humblesse est des vertus la reine. (Kritzinger, 382.) – Humilité à tout homme bien sied, qui plus bas se tient, plus haut on l'assied. – Humilité passe partout. – Il n'y a rien de si beau que l'humilité. (Kritzinger, 383.)
It.: Val più un' oncia di discrezione che una libra di sapere. (Bohn I, 131.)
Lat.: Modestia virtutum fundamentum.
27 Zu viel Demuth ist halber Stolz.
Jüd.-deutsch: Zu viel Aniwes is halber Geles. (Tendlau, 849.)
28 Zu viel demuth ist schalckhafter (versteckter) Hochmuth. – Lehmann, 119, 22; Simrock, 1531; Eiselein, 114.
*29 Er hat die Demuth von Mose.
Nach 4 Mos. 12, 3 soll Moses ein sehr demüthiger Mann gewesen sein.
Jüd.-deutsch: Das Aniwes von Moscheh Rabbene. (Tendlau, 21.)
Demüthig.
1 Besser demüthig gefahren, als stolz zu Fuss gegangen. – Simrock, 1532; Grimm, II, 922.
2 Es ist besser demüthig gegangen, als hoch gefahren. – Kirchhofer, 143.
3 Et is beter demoitig gahn, as hâchmoitig rien (reiten). (Hannover.) – Schambach, 305.
4 Et is beter demoitig rien, as hôchmoitig gahn. (Hannover.) – Schambach, 306.
Bald wird dem Reisen zu Fuss, bald dem zu Pferde der Vorzug gegeben, je nach der Ansicht des Reisenden.
5 Mancher ist so demütig, das er doch von andern Leuten will vnveracht sein. – Lehmann, 118, 13.
6 Mancher ist so demütig, wann er hört ander Leut schmähen vnd lestern, so strafft ers mit einem Fuchsschwantz, gilt's aber jhme, so muss es der hencker straffen. – Lehmann, 119, 15; Grimm, II, 922.
Demüthige (der).
Viel Demütige fliehen die ehr' vnnd haben nichts liebers alss das man sie damit jagt. – Lehmann, 119, 14; Simrock, 1828; Grimm, II, 922.
Demüthigen (sich).
Demütige dich, so fürderts dich. – Lehmann, 118, 4.
Denarius.
Sanct-Denarius (Geld) hat die meisten Anbeter (Verehrer).
Denken.
1 As ik denk' un do, mät ik annern to. (Süderdithmarschen.)
Wie ich denk' und thu', mess' ich andern zu.
2 Dat hädd' ik nit dacht, sagte de Buer, doa smeit'e den Wagen ümme. (Westf.) – Honcamp.
3 Dat härr' ik nich dacht, säd de Bûr, dôr fêl he von'n Wagen. – Hoefer, 165.
4 Dat lett sick denken, dat krank Lüd nich gaut tau Weg sind. (Mecklenburg.)
5 Denck an den alten Mann. – Henisch, 678; Simrock, 1539; Petri, II.
6 Denck an den tag, den niemand wenden mag. – Henisch, 678.
7 Denck an den todt vnd letzte noth. – Henisch, 678.
8 Denck jung an den alten mann, wiltu nit betlen gon. – Gruter, I, 13.
9 Denck' ni dran, so thut dir's nymmer weh. – Franck, I, 35a; Henisch, 678; Körte, 837; Simrock, 1533.
10 Denck nimmer dran, was dir ist thon. – Henisch, 678; Gruter, I, 13; Grimm, II, 939.
11 Denk, was du wilst, und iss, was du hast. – Sutor, 276.
12 Denck, wer du bist. – Lchmann, 118, 8.
13 Denk', o Mensch, an deinen Tod. – Nieter, 89.
Lat.: Finem vitae specta. (Faselius, 90; Seybold, 183; Wiegand, 97.) – Memento mori. (Binder II, 1830; Faselius, 114; Wiegand, 761.)
14 Denk', red' und thue nichts, was nicht alle wissen, hören und sehen dürfen. – Mayer, II, 149.
15 Denke auf faule Tage und arbeite drauf los.
16 Denke dir tausend Gulden, du bezahlst damit keinen Pfennig Schulden.
17 Denke, ehe du nicht mehr denken sollst.
18 Denke langsam und handle schnell.
19 Denke mit Weile und arbeite mit Eile.
20 Denke nichts, was nicht alle Leute wissen dürfen; rede nichts, was nicht alle Leute hören dürfen; thue nichts, was nicht alle Leute sehen dürfen. – Simrock, 1543.
21 Denke viel, rede wenig und schreibe noch weniger.
Dän.: Man skal betænke længe, det man skal sjelden sige. (Prov. dan., 67.)
Engl.: Think much, speak little and write less. (Bohn II, 20.)
Frz.: Pense moult, parle peu, écris moins. (Bohn I, 45.)
It.: Pensa molto, parla poco, e scrivi meno. (Bohn I, 119.)
22 Denke was du willst und iss was du hast.
23 Denke zuvor, ehe du redest. – Binder II, 1668.
Lat.: Lingua mentem ne praecurrat. (Binder I, 876; Buchler, 191; Seybold, 279; Schonheim, L, 6.)
24 Denke zweimal, eh' du einmal sprichst.
It.: Chi è presto a giudicare, presto si pente.
Lat.: Ad poenitendum properat qui cito judicat.
25 Denken drüggt1, segt de Voss. (Altmark.) – Hoefer, 866.
1) Täuscht, trügt, betrügt.
26 Denken kann man viel an einem Sommertage, aber das Geschehen steht nicht in unserm Hage.
Lat.: Optima cogitata pessima saepe cadunt.
27 Denken macht einen oft zum Lügner und aus einem grossen Herrn einen kleinen Knecht.
Hier heisst denken soviel als meinen, träumen.
28 Denken macht keinen Tanz. (Grünberg.)
29 Denken macht keinen Tanz, aber – Schwenken. (Posen.)
30 Denken macht oft seufzen.
Das haben die Denker aller Zeiten erfahren.
31 Denken steht frei, aber Reden will Scheu.
Engl.: One may think, that dares not speak. – Thoughts are free. (Bohn, II, 136.)
32 Denken und meinen dat drügt. (Göttingen.) – Schambach, 265.
33 Denken und thun (wissen) ist zweierlei.
Port.: Cuidar naõ he saber. (Bohn I, 273.)
34 Denken unterm Tornister, ist ein Verbrechen, das wisst'r.
35 Denkst du mein, so denk' ich dein. – Kirchhofer, 338.
36 Denkt, was ihr wollt, und gebt, was ihr sollt.
Ein zum Sprichwort gewordener Ausspruch Friedrich's des Grossen, womit er die ungünstigen Urtheile seiner Unterthanen über einzelne seiner Anordnungen zurückwies.
37 Der denkt übel, der das Widerspiel nicht bedenkt und wieder bedenkt.
38 Durch denken ist noch kein Gelehrter geworden, sagte der Sergeant zum Rekruten, als dieser sagte: Ich dachte.
39 Ein jeder dencket (oder priffet) sein bestes. – Henisch, 678; Grimm, II, 939.
40 Ein jeder dencket, sein vnglück sey das gröste. – Henisch, 679.
41 Ein yeder dencke an sich selbst, so dencket er weitters. – Tappius, 239a; Lehmann, II, 123, 53.
42 Erst denke, dann handle.
43 Erst denken, dann sprechen.
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