Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] *327 Das brod ist mir auss den zenen gerissen. - Tappius, 30b; Sailer, 118. Sagt der Getäuschte, der am Ziele zu sein glaubt. Lat.: Bolus ereptus e faucibus. (Erasm., 336.) *328 Das Brot am Laden nehmen. - Henisch, 518. Von Armen, die nach ihren geringen Einkünften nur sehr wenig auf einmal kaufen können, oder von denen, die eine unordentliche Wirthschaft treiben. Lat.: In diem vivit. (Sutor, 152.) *329 Das Brot ist schon (noch) im Ofen. Holl.: Het brood is er al weer in den oven geschoten. (Harrebomee, I, 95.) *330 Das Brot müsste sehr theuer sein, wenn er hungern sollte. Frz.: L'herbe sera bien courte, s'il ne trouve de quoi brouter. (Lendroy, 249.) *331 Das ist Brot von Kornmehl, aus welcher Torfgrube ist es? Holl.: De bakkers zouden hiertegen kunnen protesteren en zeggen dat zij het van de beste bloem gomaakt hebben. (Harrebomee, I, 28.) *332 Das ist ein sauer Bissen Brot. Holl.: Het is een zuur stukje brood. (Harrebomee, I, 95.) *333 Das trägt kein Brot ins Haus. - Kirchhofer, 252. *334 Dat brod in ein koulden ofen stecken. - Tappius, 27. *335 Dazu gehört mehr als Brot essen. - Simrock, 1341. *336 Der redet brots halben. - Agricola II, 101. *337 Einem Brot geben (verschaffen). Jemand Gelegenheit bieten, sich die Mittel zu seinem Bestehen zu erwerben. Frz.: Mettre le pain a la main a quelqu'un. (Lendroy, 1131.) *338 Einem Brot geben, wenn er keine Zähne mehr hat. *339 Einem das Brot in die Hand geben. Ihm Mittel und Gelegenheit bieten, sein Bestehen zu begründen. Frz.: Mettre le pain a la main a quelqu'un. (Kritzinger, 500.) *340 Einem das Brot vor dem Munde abschneiden (wegnehmen). - Geiler, Nsch., 24; Sandvoss, 163. Jemand um einen Vortheil bringen, den er schon ganz sicher zu haben meinte. Holl.: Hij haalt hem het brood voor den neus weg. (Harrebomee, I, 96.) Lat.: Bolum e faucibus eripere. (Terenz.) (Binder I, 133, II, 349; Faselius, 33; Philippi, I, 61; Seybold, 55; Wiegand, 856.) *341 Einem das letzte Brot backen. *342 Emesten zem drege Breit1 gärn hun2. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 173, 138. 1) Trockenem Brot. 2) Haben. - Ihn sehr lieb haben. *343 Er findet überall sein Brot. Ist geschickt und fleissig. Frz.: Il sait son pain manger. (Lendroy, 1133.) *344 Er geht für einen Bissen Brot durchs Feuer. *345 Er gibt es vmb ein stuck brodts. - Tappius, 215b. Lat.: Frusto panis. (Erasm., 165; Philippi, I, 164.) *346 Er hat Brot für Kuchen genommen. - Schaltjahr, II, 137. Von einem, der sich hat täuschen lassen, der unvorsichtig im Geschäft war. *347 Er hat kein Brot für sich und füttert Hunde. *348 Er hat nit das liebe brodt zu essen. - Agricola, 707; Campen, 83; Latendorf, 108; Tappius, 236a; Sandvoss, 164. Von bitterer Armuth. Holl.: Hij heeft niet dat lieve brood te eten. (Harrebomee, I, 96.) *349 Er hat sein Brot gegessen bis auf den letzten Knust. *350 Er hat sein Brot und seine Noth. *351 Er hat sein gutes Brot. - Sandvoss, 164. *352 Er hat viel fremdes Brot gegessen. Ist weit in der Welt herum, hat viel Erfahrungen gemacht. *353 Er hat von mehr als Einem Brote gegessen. Ist weit in der Welt herumgekommen. Frz.: Il a mange de plus d'un pain. (Lendroy, 1132; Kritzinger, 500.) *354 Er hilft ihm vom Brote. *355 Er holt sein Brot beim Bäcker. *356 Er holt sich einen Bissen Brot aus dem Feuer. Von einem, der alles um des Essens willen thut, sagt man, er hole sich die Speise aus dem Feuer. Holl.: Om een stuk brood zou men hem door een vuur jagen. (Harrebomee, I, 97.) Lat.: E flamma cibum petere. (Erasm., 180; Philippi, I, 131.) [Spaltenumbruch] *357 Er isst sein Brot nicht trocken. Lebt gut. Holl.: Zij zorgen er wel voor, dat ze hun brood niet te droog eten. (Harrebomee, I, 98.) *358 Er isst sein eigen Brot. Holl.: Hij eet zijn eigen brood. (Harrebomee, I, 96.) *359 Er ist ans Brot gewöhnt (er kommt wieder). - Sandvoss, 162. *360 Er ist's, der das Brot austheilt. Von ihm kommen die Gnadenbezeigungen, die Wohlthaten. *361 Er kann mehr als Brot essen. - Tendlau, 139; Eiselein, 97; Sandvoss, 161. D. h. einmal, er weiss es auch zu verdienen; dann aber auch in abergläubischem Munde, er hat geheime Kräfte, dir zu schaden; nimm dich vor ihm in Acht. Er ist ein Hexenmeister, Possenmacher. Frz.: Il fait plus que son pain manger. (Kritzinger, 500.) - Il fait mieux que son pain manger. - Il fait son pain manger. Lat.: Cereas imagines movet. (Horaz.) (Binder II, 477; Philippi, I, 80.) *362 Er lässt das Brot, das er gebacken, andere fressen. *363 Er muss trocken Brot essen. *364 Er weiss, dass man das Brot hat, um Butter darauf zu streichen. *365 Er will besser Brot suchen, als man aus Weizen backen kann. *366 Er will Brot im kalten Ofen backen. - Sandvoss, 7. *367 Er würde so viel Brot essen, als ein Bischof segnen kann. *368 Es bringt kein Brot in die Küche. - Schamelius, 53, 4. Lat.: Nihil ad farinas confert. (Seybold, 347.) - Non est de pane lucrando. *369 Es ist Brot und Korb dahin. Von einem, der sein gesammtes Vermögen vergeudet. Es war bei den Alten Sitte, die Speisen in Körben hereinzubringen. Lat.: Una cum canistro. (Zenodot.) (Erasm., 777.) *370 Es ist ein sauer Bissen Brot. Frz.: C'est du pain dur. *371 Es ist falsch Brot. Von verstellter Freundschaft. *372 Es ist gut ein Stück Brot auf der Reise bei sich zu führen. *373 Es ist ihm kein Brot gut genug. Engl.: Would you have better bread than is made of wheat? (Bohn II, 3.) *374 Es ist vorgegessen Brot. Holl.: Dat is voorgegeten brood. (Harrebomee, I, 94.) *375 Etwas für ein Stück Brot hingeben. Wohlfeil verkaufen. *376 Goldenes Brot essen. (It.) In Italien trug man im 14. Jahrhundert, um eine üppige Lebensweise zu bezeichnen, vergoldetes und versilbertes, d. h. mit dünnen Gold- und Silberblättchen belegtes Brot auf den Tisch, woher eben die obige Redensart. It.: Mangiar il pan d'oro. *377 He givt mi dat up't Brod to eten. (Mecklenburg.) - Latendorf, 222. Holl.: Hij geeft het hem op zijn brood. (Harrebomee, I, 96.) *378 He hett sin Brod bet uppen Knust getn. - Eichwald, 197. *379 He hett 't Brot vör't Kauen, as de Rötten1. (Nordfries.) - Bueren, 592; Hauskalender, III; Frommann, V, 430, 529; Eichwald, 200. 1) Ratten. *380 He kann mehr als Brod eten. - Bueren, 605; Eichwald, 201. *381 He kann meir osse Braud eten. (Lippe.) - Firmenich, I, 270. *382 He kann nich Brod spreken. - Eichwald, 190. *383 He trett se Braud mit Füsse. (Meiningen.) *384 Hei kann nit meih osse Braut etten. - Curtze, 359. *385 Ich geb's um ein Stück Brot. - Sailer, 117. Zur Bezeichnung von etwas Unbedeutendem. *386 Ich hoa's olle Tage müssen uf'm Braute frassen. (Schles.) - Frommann, III, 413; Gomolcke, 829. *387 Ihr müsset uns helfen das Brot aus dem Schimmel fressen. - Eiselein, 97. *388 Iss das Brot, der Hahn (Göker) ist über den Backofen geflogen.
[Spaltenumbruch] *327 Das brod ist mir auss den zenen gerissen. – Tappius, 30b; Sailer, 118. Sagt der Getäuschte, der am Ziele zu sein glaubt. Lat.: Bolus ereptus e faucibus. (Erasm., 336.) *328 Das Brot am Laden nehmen. – Henisch, 518. Von Armen, die nach ihren geringen Einkünften nur sehr wenig auf einmal kaufen können, oder von denen, die eine unordentliche Wirthschaft treiben. Lat.: In diem vivit. (Sutor, 152.) *329 Das Brot ist schon (noch) im Ofen. Holl.: Het brood is er al weêr in den oven geschoten. (Harrebomée, I, 95.) *330 Das Brot müsste sehr theuer sein, wenn er hungern sollte. Frz.: L'herbe sera bien courte, s'il ne trouve de quoi brouter. (Lendroy, 249.) *331 Das ist Brot von Kornmehl, aus welcher Torfgrube ist es? Holl.: De bakkers zouden hiertegen kunnen protesteren en zeggen dat zij het van de beste bloem gomaakt hebben. (Harrebomée, I, 28.) *332 Das ist ein sauer Bissen Brot. Holl.: Het is een zuur stukje brood. (Harrebomée, I, 95.) *333 Das trägt kein Brot ins Haus. – Kirchhofer, 252. *334 Dat brod in ein koulden ofen stecken. – Tappius, 27. *335 Dazu gehört mehr als Brot essen. – Simrock, 1341. *336 Der redet brots halben. – Agricola II, 101. *337 Einem Brot geben (verschaffen). Jemand Gelegenheit bieten, sich die Mittel zu seinem Bestehen zu erwerben. Frz.: Mettre le pain à la main à quelqu'un. (Lendroy, 1131.) *338 Einem Brot geben, wenn er keine Zähne mehr hat. *339 Einem das Brot in die Hand geben. Ihm Mittel und Gelegenheit bieten, sein Bestehen zu begründen. Frz.: Mettre le pain à la main à quelqu'un. (Kritzinger, 500.) *340 Einem das Brot vor dem Munde abschneiden (wegnehmen). – Geiler, Nsch., 24; Sandvoss, 163. Jemand um einen Vortheil bringen, den er schon ganz sicher zu haben meinte. Holl.: Hij haalt hem het brood voor den neus weg. (Harrebomée, I, 96.) Lat.: Bolum e faucibus eripere. (Terenz.) (Binder I, 133, II, 349; Faselius, 33; Philippi, I, 61; Seybold, 55; Wiegand, 856.) *341 Einem das letzte Brot backen. *342 Emesten zem drêge Brît1 gärn hun2. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 173, 138. 1) Trockenem Brot. 2) Haben. – Ihn sehr lieb haben. *343 Er findet überall sein Brot. Ist geschickt und fleissig. Frz.: Il sait son pain manger. (Lendroy, 1133.) *344 Er geht für einen Bissen Brot durchs Feuer. *345 Er gibt es vmb ein stuck brodts. – Tappius, 215b. Lat.: Frusto panis. (Erasm., 165; Philippi, I, 164.) *346 Er hat Brot für Kuchen genommen. – Schaltjahr, II, 137. Von einem, der sich hat täuschen lassen, der unvorsichtig im Geschäft war. *347 Er hat kein Brot für sich und füttert Hunde. *348 Er hat nit das liebe brodt zu essen. – Agricola, 707; Campen, 83; Latendorf, 108; Tappius, 236a; Sandvoss, 164. Von bitterer Armuth. Holl.: Hij heeft niet dat lieve brood te eten. (Harrebomée, I, 96.) *349 Er hat sein Brot gegessen bis auf den letzten Knust. *350 Er hat sein Brot und seine Noth. *351 Er hat sein gutes Brot. – Sandvoss, 164. *352 Er hat viel fremdes Brot gegessen. Ist weit in der Welt herum, hat viel Erfahrungen gemacht. *353 Er hat von mehr als Einem Brote gegessen. Ist weit in der Welt herumgekommen. Frz.: Il a mangé de plus d'un pain. (Lendroy, 1132; Kritzinger, 500.) *354 Er hilft ihm vom Brote. *355 Er holt sein Brot beim Bäcker. *356 Er holt sich einen Bissen Brot aus dem Feuer. Von einem, der alles um des Essens willen thut, sagt man, er hole sich die Speise aus dem Feuer. Holl.: Om een stuk brood zou men hem door een vuur jagen. (Harrebomée, I, 97.) Lat.: E flamma cibum petere. (Erasm., 180; Philippi, I, 131.) [Spaltenumbruch] *357 Er isst sein Brot nicht trocken. Lebt gut. Holl.: Zij zorgen er wel voor, dat ze hun brood niet te droog eten. (Harrebomée, I, 98.) *358 Er isst sein eigen Brot. Holl.: Hij eet zijn eigen brood. (Harrebomée, I, 96.) *359 Er ist ans Brot gewöhnt (er kommt wieder). – Sandvoss, 162. *360 Er ist's, der das Brot austheilt. Von ihm kommen die Gnadenbezeigungen, die Wohlthaten. *361 Er kann mehr als Brot essen. – Tendlau, 139; Eiselein, 97; Sandvoss, 161. D. h. einmal, er weiss es auch zu verdienen; dann aber auch in abergläubischem Munde, er hat geheime Kräfte, dir zu schaden; nimm dich vor ihm in Acht. Er ist ein Hexenmeister, Possenmacher. Frz.: Il fait plus que son pain manger. (Kritzinger, 500.) – Il fait mieux que son pain manger. – Il fait son pain manger. Lat.: Cereas imagines movet. (Horaz.) (Binder II, 477; Philippi, I, 80.) *362 Er lässt das Brot, das er gebacken, andere fressen. *363 Er muss trocken Brot essen. *364 Er weiss, dass man das Brot hat, um Butter darauf zu streichen. *365 Er will besser Brot suchen, als man aus Weizen backen kann. *366 Er will Brot im kalten Ofen backen. – Sandvoss, 7. *367 Er würde so viel Brot essen, als ein Bischof segnen kann. *368 Es bringt kein Brot in die Küche. – Schamelius, 53, 4. Lat.: Nihil ad farinas confert. (Seybold, 347.) – Non est de pane lucrando. *369 Es ist Brot und Korb dahin. Von einem, der sein gesammtes Vermögen vergeudet. Es war bei den Alten Sitte, die Speisen in Körben hereinzubringen. Lat.: Una cum canistro. (Zenodot.) (Erasm., 777.) *370 Es ist ein sauer Bissen Brot. Frz.: C'est du pain dur. *371 Es ist falsch Brot. Von verstellter Freundschaft. *372 Es ist gut ein Stück Brot auf der Reise bei sich zu führen. *373 Es ist ihm kein Brot gut genug. Engl.: Would you have better bread than is made of wheat? (Bohn II, 3.) *374 Es ist vorgegessen Brot. Holl.: Dat is voorgegeten brood. (Harrebomée, I, 94.) *375 Etwas für ein Stück Brot hingeben. Wohlfeil verkaufen. *376 Goldenes Brot essen. (It.) In Italien trug man im 14. Jahrhundert, um eine üppige Lebensweise zu bezeichnen, vergoldetes und versilbertes, d. h. mit dünnen Gold- und Silberblättchen belegtes Brot auf den Tisch, woher eben die obige Redensart. It.: Mangiar il pan d'oro. *377 He givt mi dat up't Brod to eten. (Mecklenburg.) – Latendorf, 222. Holl.: Hij geeft het hem op zijn brood. (Harrebomée, I, 96.) *378 He hett sin Brod bet uppen Knust getn. – Eichwald, 197. *379 He hett 't Brôt vör't Kauen, as de Rötten1. (Nordfries.) – Bueren, 592; Hauskalender, III; Frommann, V, 430, 529; Eichwald, 200. 1) Ratten. *380 He kann mehr als Brod êten. – Bueren, 605; Eichwald, 201. *381 He kann meir osse Braud eten. (Lippe.) – Firmenich, I, 270. *382 He kann nich Brod spreken. – Eichwald, 190. *383 He trett se Brûd mit Füsse. (Meiningen.) *384 Hei kann nit meih osse Braut etten. – Curtze, 359. *385 Ich geb's um ein Stück Brot. – Sailer, 117. Zur Bezeichnung von etwas Unbedeutendem. *386 Ich hoa's olle Tâge müssen uf'm Brûte frassen. (Schles.) – Frommann, III, 413; Gomolcke, 829. *387 Ihr müsset uns helfen das Brot aus dem Schimmel fressen. – Eiselein, 97. *388 Iss das Brot, der Hahn (Göker) ist über den Backofen geflogen.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0269" n="[241]"/><cb n="481"/> *327 Das brod ist mir auss den zenen gerissen.</hi> – <hi rendition="#i">Tappius, 30<hi rendition="#sup">b</hi>; Sailer, 118.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Sagt der Getäuschte, der am Ziele zu sein glaubt.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Bolus ereptus e faucibus. (<hi rendition="#i">Erasm., 336.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*328 Das Brot am Laden nehmen.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 518.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Von Armen, die nach ihren geringen Einkünften nur sehr wenig auf einmal kaufen können, oder von denen, die eine unordentliche Wirthschaft treiben.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: In diem vivit. (<hi rendition="#i">Sutor, 152.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*329 Das Brot ist schon (noch) im Ofen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het brood is er al weêr in den oven geschoten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 95.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*330 Das Brot müsste sehr theuer sein, wenn er hungern sollte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: L'herbe sera bien courte, s'il ne trouve de quoi brouter. (<hi rendition="#i">Lendroy, 249.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*331 Das ist Brot von Kornmehl, aus welcher Torfgrube ist es?</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De bakkers zouden hiertegen kunnen protesteren en zeggen dat zij het van de beste bloem gomaakt hebben. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 28.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*332 Das ist ein sauer Bissen Brot.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is een zuur stukje brood. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 95.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*333 Das trägt kein Brot ins Haus.</hi> – <hi rendition="#i">Kirchhofer, 252.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*334 Dat brod in ein koulden ofen stecken.</hi> – <hi rendition="#i">Tappius, 27.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*335 Dazu gehört mehr als Brot essen.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 1341.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*336 Der redet brots halben.</hi> – <hi rendition="#i">Agricola II, 101.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*337 Einem Brot geben (verschaffen).</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Jemand Gelegenheit bieten, sich die Mittel zu seinem Bestehen zu erwerben.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Mettre le pain à la main à quelqu'un. (<hi rendition="#i">Lendroy, 1131.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*338 Einem Brot geben, wenn er keine Zähne mehr hat.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*339 Einem das Brot in die Hand geben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Ihm Mittel und Gelegenheit bieten, sein Bestehen zu begründen.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Mettre le pain à la main à quelqu'un. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 500.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*340 Einem das Brot vor dem Munde abschneiden (wegnehmen).</hi> – <hi rendition="#i">Geiler, Nsch., 24; Sandvoss, 163.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Jemand um einen Vortheil bringen, den er schon ganz sicher zu haben meinte.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij haalt hem het brood voor den neus weg. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 96.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Bolum e faucibus eripere. (<hi rendition="#i">Terenz.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder I, 133, II, 349; Faselius, 33; Philippi, I, 61; Seybold, 55; Wiegand, 856.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*341 Einem das letzte Brot backen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*342 Emesten zem drêge Brît<hi rendition="#sup">1</hi> gärn hun<hi rendition="#sup">2</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, V, 173, 138.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Trockenem Brot.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Haben. – Ihn sehr lieb haben.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*343 Er findet überall sein Brot.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Ist geschickt und fleissig.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il sait son pain manger. (<hi rendition="#i">Lendroy, 1133.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*344 Er geht für einen Bissen Brot durchs Feuer.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*345 Er gibt es vmb ein stuck brodts.</hi> – <hi rendition="#i">Tappius, 215<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Frusto panis. (<hi rendition="#i">Erasm., 165; Philippi, I, 164.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*346 Er hat Brot für Kuchen genommen.</hi> – <hi rendition="#i">Schaltjahr, II, 137.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Von einem, der sich hat täuschen lassen, der unvorsichtig im Geschäft war.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*347 Er hat kein Brot für sich und füttert Hunde.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*348 Er hat nit das liebe brodt zu essen.</hi> – <hi rendition="#i">Agricola, 707; Campen, 83; Latendorf, 108; Tappius, 236<hi rendition="#sup">a</hi>; Sandvoss, 164.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Von bitterer Armuth.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij heeft niet dat lieve brood te eten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 96.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*349 Er hat sein Brot gegessen bis auf den letzten Knust.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*350 Er hat sein Brot und seine Noth.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*351 Er hat sein gutes Brot.</hi> – <hi rendition="#i">Sandvoss, 164.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*352 Er hat viel fremdes Brot gegessen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Ist weit in der Welt herum, hat viel Erfahrungen gemacht.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*353 Er hat von mehr als Einem Brote gegessen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Ist weit in der Welt herumgekommen.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il a mangé de plus d'un pain. (<hi rendition="#i">Lendroy, 1132; Kritzinger, 500.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*354 Er hilft ihm vom Brote.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*355 Er holt sein Brot beim Bäcker.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*356 Er holt sich einen Bissen Brot aus dem Feuer.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Von einem, der alles um des Essens willen thut, sagt man, er hole sich die Speise aus dem Feuer.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Om een stuk brood zou men hem door een vuur jagen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 97.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: E flamma cibum petere. (<hi rendition="#i">Erasm., 180; Philippi, I, 131.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="482"/> *357 Er isst sein Brot nicht trocken.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Lebt gut.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Zij zorgen er wel voor, dat ze hun brood niet te droog eten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 98.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*358 Er isst sein eigen Brot.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij eet zijn eigen brood. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 96.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*359 Er ist ans Brot gewöhnt (er kommt wieder).</hi> – <hi rendition="#i">Sandvoss, 162.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*360 Er ist's, der das Brot austheilt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Von ihm kommen die Gnadenbezeigungen, die Wohlthaten.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*361 Er kann mehr als Brot essen.</hi> – <hi rendition="#i">Tendlau, 139; Eiselein, 97; Sandvoss, 161.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">D. h. einmal, er weiss es auch zu verdienen; dann aber auch in abergläubischem Munde, er hat geheime Kräfte, dir zu schaden; nimm dich vor ihm in Acht. Er ist ein Hexenmeister, Possenmacher.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il fait plus que son pain manger. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 500.</hi>) – Il fait mieux que son pain manger. – Il fait son pain manger.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cereas imagines movet. (<hi rendition="#i">Horaz.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 477; Philippi, I, 80.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*362 Er lässt das Brot, das er gebacken, andere fressen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*363 Er muss trocken Brot essen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*364 Er weiss, dass man das Brot hat, um Butter darauf zu streichen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*365 Er will besser Brot suchen, als man aus Weizen backen kann.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*366 Er will Brot im kalten Ofen backen.</hi> – <hi rendition="#i">Sandvoss, 7.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*367 Er würde so viel Brot essen, als ein Bischof segnen kann.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*368 Es bringt kein Brot in die Küche.</hi> – <hi rendition="#i">Schamelius, 53, 4.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nihil ad farinas confert. (<hi rendition="#i">Seybold, 347.</hi>) – Non est de pane lucrando.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*369 Es ist Brot und Korb dahin.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Von einem, der sein gesammtes Vermögen vergeudet. Es war bei den Alten Sitte, die Speisen in Körben hereinzubringen.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Una cum canistro. (<hi rendition="#i">Zenodot.</hi>) (<hi rendition="#i">Erasm., 777.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*370 Es ist ein sauer Bissen Brot.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: C'est du pain dur.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*371 Es ist falsch Brot.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Von verstellter Freundschaft.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*372 Es ist gut ein Stück Brot auf der Reise bei sich zu führen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*373 Es ist ihm kein Brot gut genug.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Would you have better bread than is made of wheat? (<hi rendition="#i">Bohn II, 3.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*374 Es ist vorgegessen Brot.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dat is voorgegeten brood. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 94.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*375 Etwas für ein Stück Brot hingeben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Wohlfeil verkaufen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*376 Goldenes Brot essen.</hi> (<hi rendition="#i">It.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">In Italien trug man im 14. Jahrhundert, um eine üppige Lebensweise zu bezeichnen, vergoldetes und versilbertes, d. h. mit dünnen Gold- und Silberblättchen belegtes Brot auf den Tisch, woher eben die obige Redensart.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Mangiar il pan d'oro.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*377 He givt mi dat up't Brod to eten.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) – <hi rendition="#i">Latendorf, 222.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij geeft het hem op zijn brood. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 96.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*378 He hett sin Brod bet uppen Knust getn.</hi> – <hi rendition="#i">Eichwald, 197.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*379 He hett 't Brôt vör't Kauen, as de Rötten<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Nordfries.</hi>) – <hi rendition="#i">Bueren, 592; Hauskalender, III; Frommann, V, 430, 529; Eichwald, 200.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Ratten.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*380 He kann mehr als Brod êten.</hi> – <hi rendition="#i">Bueren, 605; Eichwald, 201.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*381 He kann meir osse Braud eten.</hi> (<hi rendition="#i">Lippe.</hi>) – <hi rendition="#i">Firmenich, I, 270.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*382 He kann nich Brod spreken.</hi> – <hi rendition="#i">Eichwald, 190.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*383 He trett se Brûd mit Füsse.</hi> (<hi rendition="#i">Meiningen.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*384 Hei kann nit meih osse Braut etten.</hi> – <hi rendition="#i">Curtze, 359.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*385 Ich geb's um ein Stück Brot.</hi> – <hi rendition="#i">Sailer, 117.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Zur Bezeichnung von etwas Unbedeutendem.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*386 Ich hoa's olle Tâge müssen uf'm Brûte frassen.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, III, 413; Gomolcke, 829.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*387 Ihr müsset uns helfen das Brot aus dem Schimmel fressen.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 97.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*388 Iss das Brot, der Hahn (Göker) ist über den Backofen geflogen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[241]/0269]
*327 Das brod ist mir auss den zenen gerissen. – Tappius, 30b; Sailer, 118.
Sagt der Getäuschte, der am Ziele zu sein glaubt.
Lat.: Bolus ereptus e faucibus. (Erasm., 336.)
*328 Das Brot am Laden nehmen. – Henisch, 518.
Von Armen, die nach ihren geringen Einkünften nur sehr wenig auf einmal kaufen können, oder von denen, die eine unordentliche Wirthschaft treiben.
Lat.: In diem vivit. (Sutor, 152.)
*329 Das Brot ist schon (noch) im Ofen.
Holl.: Het brood is er al weêr in den oven geschoten. (Harrebomée, I, 95.)
*330 Das Brot müsste sehr theuer sein, wenn er hungern sollte.
Frz.: L'herbe sera bien courte, s'il ne trouve de quoi brouter. (Lendroy, 249.)
*331 Das ist Brot von Kornmehl, aus welcher Torfgrube ist es?
Holl.: De bakkers zouden hiertegen kunnen protesteren en zeggen dat zij het van de beste bloem gomaakt hebben. (Harrebomée, I, 28.)
*332 Das ist ein sauer Bissen Brot.
Holl.: Het is een zuur stukje brood. (Harrebomée, I, 95.)
*333 Das trägt kein Brot ins Haus. – Kirchhofer, 252.
*334 Dat brod in ein koulden ofen stecken. – Tappius, 27.
*335 Dazu gehört mehr als Brot essen. – Simrock, 1341.
*336 Der redet brots halben. – Agricola II, 101.
*337 Einem Brot geben (verschaffen).
Jemand Gelegenheit bieten, sich die Mittel zu seinem Bestehen zu erwerben.
Frz.: Mettre le pain à la main à quelqu'un. (Lendroy, 1131.)
*338 Einem Brot geben, wenn er keine Zähne mehr hat.
*339 Einem das Brot in die Hand geben.
Ihm Mittel und Gelegenheit bieten, sein Bestehen zu begründen.
Frz.: Mettre le pain à la main à quelqu'un. (Kritzinger, 500.)
*340 Einem das Brot vor dem Munde abschneiden (wegnehmen). – Geiler, Nsch., 24; Sandvoss, 163.
Jemand um einen Vortheil bringen, den er schon ganz sicher zu haben meinte.
Holl.: Hij haalt hem het brood voor den neus weg. (Harrebomée, I, 96.)
Lat.: Bolum e faucibus eripere. (Terenz.) (Binder I, 133, II, 349; Faselius, 33; Philippi, I, 61; Seybold, 55; Wiegand, 856.)
*341 Einem das letzte Brot backen.
*342 Emesten zem drêge Brît1 gärn hun2. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 173, 138.
1) Trockenem Brot.
2) Haben. – Ihn sehr lieb haben.
*343 Er findet überall sein Brot.
Ist geschickt und fleissig.
Frz.: Il sait son pain manger. (Lendroy, 1133.)
*344 Er geht für einen Bissen Brot durchs Feuer.
*345 Er gibt es vmb ein stuck brodts. – Tappius, 215b.
Lat.: Frusto panis. (Erasm., 165; Philippi, I, 164.)
*346 Er hat Brot für Kuchen genommen. – Schaltjahr, II, 137.
Von einem, der sich hat täuschen lassen, der unvorsichtig im Geschäft war.
*347 Er hat kein Brot für sich und füttert Hunde.
*348 Er hat nit das liebe brodt zu essen. – Agricola, 707; Campen, 83; Latendorf, 108; Tappius, 236a; Sandvoss, 164.
Von bitterer Armuth.
Holl.: Hij heeft niet dat lieve brood te eten. (Harrebomée, I, 96.)
*349 Er hat sein Brot gegessen bis auf den letzten Knust.
*350 Er hat sein Brot und seine Noth.
*351 Er hat sein gutes Brot. – Sandvoss, 164.
*352 Er hat viel fremdes Brot gegessen.
Ist weit in der Welt herum, hat viel Erfahrungen gemacht.
*353 Er hat von mehr als Einem Brote gegessen.
Ist weit in der Welt herumgekommen.
Frz.: Il a mangé de plus d'un pain. (Lendroy, 1132; Kritzinger, 500.)
*354 Er hilft ihm vom Brote.
*355 Er holt sein Brot beim Bäcker.
*356 Er holt sich einen Bissen Brot aus dem Feuer.
Von einem, der alles um des Essens willen thut, sagt man, er hole sich die Speise aus dem Feuer.
Holl.: Om een stuk brood zou men hem door een vuur jagen. (Harrebomée, I, 97.)
Lat.: E flamma cibum petere. (Erasm., 180; Philippi, I, 131.)
*357 Er isst sein Brot nicht trocken.
Lebt gut.
Holl.: Zij zorgen er wel voor, dat ze hun brood niet te droog eten. (Harrebomée, I, 98.)
*358 Er isst sein eigen Brot.
Holl.: Hij eet zijn eigen brood. (Harrebomée, I, 96.)
*359 Er ist ans Brot gewöhnt (er kommt wieder). – Sandvoss, 162.
*360 Er ist's, der das Brot austheilt.
Von ihm kommen die Gnadenbezeigungen, die Wohlthaten.
*361 Er kann mehr als Brot essen. – Tendlau, 139; Eiselein, 97; Sandvoss, 161.
D. h. einmal, er weiss es auch zu verdienen; dann aber auch in abergläubischem Munde, er hat geheime Kräfte, dir zu schaden; nimm dich vor ihm in Acht. Er ist ein Hexenmeister, Possenmacher.
Frz.: Il fait plus que son pain manger. (Kritzinger, 500.) – Il fait mieux que son pain manger. – Il fait son pain manger.
Lat.: Cereas imagines movet. (Horaz.) (Binder II, 477; Philippi, I, 80.)
*362 Er lässt das Brot, das er gebacken, andere fressen.
*363 Er muss trocken Brot essen.
*364 Er weiss, dass man das Brot hat, um Butter darauf zu streichen.
*365 Er will besser Brot suchen, als man aus Weizen backen kann.
*366 Er will Brot im kalten Ofen backen. – Sandvoss, 7.
*367 Er würde so viel Brot essen, als ein Bischof segnen kann.
*368 Es bringt kein Brot in die Küche. – Schamelius, 53, 4.
Lat.: Nihil ad farinas confert. (Seybold, 347.) – Non est de pane lucrando.
*369 Es ist Brot und Korb dahin.
Von einem, der sein gesammtes Vermögen vergeudet. Es war bei den Alten Sitte, die Speisen in Körben hereinzubringen.
Lat.: Una cum canistro. (Zenodot.) (Erasm., 777.)
*370 Es ist ein sauer Bissen Brot.
Frz.: C'est du pain dur.
*371 Es ist falsch Brot.
Von verstellter Freundschaft.
*372 Es ist gut ein Stück Brot auf der Reise bei sich zu führen.
*373 Es ist ihm kein Brot gut genug.
Engl.: Would you have better bread than is made of wheat? (Bohn II, 3.)
*374 Es ist vorgegessen Brot.
Holl.: Dat is voorgegeten brood. (Harrebomée, I, 94.)
*375 Etwas für ein Stück Brot hingeben.
Wohlfeil verkaufen.
*376 Goldenes Brot essen. (It.)
In Italien trug man im 14. Jahrhundert, um eine üppige Lebensweise zu bezeichnen, vergoldetes und versilbertes, d. h. mit dünnen Gold- und Silberblättchen belegtes Brot auf den Tisch, woher eben die obige Redensart.
It.: Mangiar il pan d'oro.
*377 He givt mi dat up't Brod to eten. (Mecklenburg.) – Latendorf, 222.
Holl.: Hij geeft het hem op zijn brood. (Harrebomée, I, 96.)
*378 He hett sin Brod bet uppen Knust getn. – Eichwald, 197.
*379 He hett 't Brôt vör't Kauen, as de Rötten1. (Nordfries.) – Bueren, 592; Hauskalender, III; Frommann, V, 430, 529; Eichwald, 200.
1) Ratten.
*380 He kann mehr als Brod êten. – Bueren, 605; Eichwald, 201.
*381 He kann meir osse Braud eten. (Lippe.) – Firmenich, I, 270.
*382 He kann nich Brod spreken. – Eichwald, 190.
*383 He trett se Brûd mit Füsse. (Meiningen.)
*384 Hei kann nit meih osse Braut etten. – Curtze, 359.
*385 Ich geb's um ein Stück Brot. – Sailer, 117.
Zur Bezeichnung von etwas Unbedeutendem.
*386 Ich hoa's olle Tâge müssen uf'm Brûte frassen. (Schles.) – Frommann, III, 413; Gomolcke, 829.
*387 Ihr müsset uns helfen das Brot aus dem Schimmel fressen. – Eiselein, 97.
*388 Iss das Brot, der Hahn (Göker) ist über den Backofen geflogen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:54:38Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:54:38Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |