Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 26 Böses zeugt Böses. Dän.: Ondt föder ondt. 27 Böss muss man mit gutem vberwinden, vnnd nitt teuffel mit teuffel schlagen, wolff mit wolff fahen. - Franck, I, 31a. 28 Das Böse hat keinen Herrn. Dem Uebel lässt sich nicht gebieten. 29 Das Böse ist auf allen Gassen feil. 30 Das Böse ist nicht schwarz wie die Regenwolke. - Wullschlägel. Man sieht's ihm nicht stets sogleich an, dass es etwas Böses ist. Es sieht nicht alles von vornherein so schlimm aus als es ist. 31 Das Böse ist von alters her. (Aegypt.) 32 Das Böse meiden ist Verstand. - Henisch, 463. 33 Das Böse muss man mit Gutem vertreiben. 34 Das Böse strafen heisst dem Frommen Ruhe schaffen. 35 Das Böse straft sich selbst. Dän.: Ondt öder sig selv. (Bohn I, 395.) 36 Das Böse, was aus deinem Munde geht, fällt in deinen Busen. (Span.) 37 Das Böse wird entdeckt, und thäten's Raben. 38 Das Böse zu seiner Zeit ist auch gut. - Sutor, 979. Die Venetianer sagen: Alles Böse ist nicht böse. Aus dem Bösen kommt das Gute. Oder die Letten: Wer Böses leidet, der suchet Gutes. (Reinsberg II, 133.) 39 Das böss lert sich selbs (lernt sich von selbst). - Franck, II, 53b; Eiselein, 89; Sailer, 239; Simrock, 1231. Frz.: La mechancete s'apprend sans maeitre. (Cahier, 3903.) Lat.: Bona sunt malis mala. (Sutor, 173.) - Malae naturae nunquam doctore indigent, (Seybold, 293; Sutor, 540.) 40 Des Bösen gedenkt man lange. - Simrock, 1223. Lat.: Inimica tenacius haerent. (Philippi, I, 198.) - Obliviscitur cui placet; meminit cui dolet. Ung.: Hamar elfelejti az ember a jot, de nehezen a gonoszt. (Gaal, 233.) 41 Des Bösen wird mehr gedacht als des Guten. 42 Erst wenn das Böse heraus, hat das Gute Raum im Haus. Dän.: Tag bort det onde saa bliver kroppen sund. (Prov. dan., 436.) 43 Es ist auch das böss in seiner statt gut. - Henisch, 463. 44 Es ist mehr Böses als Gutes auf Erden. 45 Es wird nichts so Böses gefunden, man kann es gebrauchen zu manchen Stunden. 46 Man darff dem bösen keinen botten senden. - Henisch, 464. Lat.: In proclivi mala. (Philippi, I, 202.) - Mala ultro adsunt. (Buchler, 205; Erasm., 459; Seybold, 293; Philippi, I, 236; Binder I, 929; II, 1760.) 47 Man erfehret allweg mehr böses als gutes auff Erden. - Henisch, 464. 48 Man hört mehr Böses als Gutes. 49 Man muss Böses mit Bösem vertreiben. - Tappius, 13b; Henisch, 416; Kirchhofer, 241; Lehmann, 71, 22. Dän.: Med ondt skal ondt fordrives. (Bohn I, 390.) Lat.: Contraria contrariis curantur. (Seybold, 88; Philippi, I, 92; Sutor, 668; Faselius, 50.) - Nunquam periculum sine periculo vincitur. (Seybold, 396.) - Remedia amara amaram bilem diluunt. (Seybold, 526.) 50 Man muss das Böse mit Gutem überwinden. - Röm. 12, 21; Schulze, 254. Dän.: Overvind det onde met det gode. (Prov. dan., 437.) 51 Man muss das Böse mit Gutem überwinden, sagte der Seiler, da spann er Hanf über die Heede. - Schulze, 254. 52 Man muss nichts Böses thun, dass Gutes daraus erfolge. - Röm. 3. Dän.: Man skal ikke giöre ondt at det gode kand skee. (Prov. dan., 437.) 53 Man muss sich des bösen mit einem ärgern erwehren. - Lehmann, 71, 22. 54 Man soll böss mit bösem nicht vertreiben. - Henisch, 464. Lat.: Malum mediis legitimis depellendum est. 55 Man soll das böss in seinem Nest lassen, wenn ein ärgers zu gewarten. - Lehmann, 84, 16. 56 Man thut Böses genug, wenn man nichts Gutes thut. Dän.: Han giör ondt nok, som giör intet godt. (Prov. dan., 437.) [Spaltenumbruch] 57 Mit böss muss mann böses vertreiben. - Egenolff, 183a; Agricola, 335. 58 Nach dem Bösen kommt das Gute. Dän.: Mörket var for lyset, ondt er föreni det gode. (Prov. dan., 437.) 59 Nichts böses thun ist eine gute sicherung. - Henisch, 464. 60 Seht das Böse an, so steckt's euch an. - Reinsberg II, 62. 61 Soll man nichts Böses von dir reden, so musst du nichts Böses thun. 62 Thue keinem etwas Böses, der dir was Aergers beweisen kann. - Winckler, XIII, 7. 63 Thue nichts Böses, so widerfährt dir nichts Böses. - Henisch, 464; Körte, 694; Simrock, 1238. Span.: A chi mi vuol male, mal gl' incoglia. 64 Vom Bösen kann nur der Tod erlösen. 65 Was Böses in unserm eigenen Hause geschieht, erfahren wir am letzten. 66 Wenn das Böse überwunden, wird das Gute besser funden. Dän.: Efter ondt vorder godt halffue bedre. (Prov. dan., 437.) 67 Wenn das Böse wird vorüber sein, wird das Gute wol kommen. 68 Wenn's etwas Böses ist, so mag's nach Pyrrha gehen. (Altgr.) Einst verfolgten alle Nachbarn die Pyrrhäer mit grossem Hasse; wenn daher einmal ein Unglück hereinzubrechen drohte, so baten sie, dass es sich zu den Pyrrhäern wenden möge, den Bewohnern von Pyrrha, einer Stadt auf der Insel Lesbos. 69 Wer an nichts Böses denkt, thut nichts Böses. Frz.: Celui qui ne pense pas a mal, ne fait pas de mal. 70 Wer andern Böses thut, der findet selbst kein Gut. 71 Wer Bösem nicht wehrt, wo er kann, der hat es selbst gethan. Lat.: Qui non vetat peccare, cum possit, jubet. (Seybold, 494.) 72 Wer Böses denkt, hat's halb gethan. - Seybold, 326. 73 Wer Böses erduldet hat, weiss am besten, was gut ist. 74 Wer Böses führt im Sinn, stellt kein Lichtlein nebenhin. (Wend. Lausitz.) 75 Wer Böses gibt für Gutes aus, dem kommt Böses nimmer aus dem Haus. - Brandt, Nsch., 68. 76 Wer Böses hat gethan, meint, jeder seh' ihn darum an. Lat.: Conscius ipse sibi de se putat omnia dici. (Cato.) (Binder II, 553; Seybold, 85.) 77 Wer Böses hindern und wehren kann und thut es nicht, der hilft daran (ist schuld daran). - Pistor., VI, 19; Ramann, II. Pred., 347. Lat.: Qui non vetat peccare cum possit, jubet. 78 Wer Böses mit Bösem heilen will, der macht des Bösen noch so viel. - Körte, 697; Henisch, 465. Dän.: Hvo som overvinder ondt med ondt, overvinder ikke, men overvindes. (Prov. dan., 437.) 79 Wer böses pfluget, der erndet vbelthat. - Henisch, 465. 80 Wer böses thun will, der find vberal vrsach darzu. - Henisch, 465. Lat.: Mala facere qui vult, nusquam non causam invenit. 81 Wer Böses thut, dass Gutes daraus komm', ist er kein Schalk, so ist er doch nicht fromm. - Simrock, 1229. 82 Wer Böses thut, dem widerfährt Böses. - Sprichwörterschatz, I, 163; Müller, 70, 1. Holl.: Wie kwaad uitgeeft, krijgt boos weerom. (Harrebomee, I, 80.) It.: A chi mal fa, mal va. 83 Wer Böses thut, denkt, die ganze Welt rede von ihm. 84 Wer Böses thut und Gutes hofft, betrügt sich selbst. Frz.: Si tu fais mal, attends du mal. 85 Wer Böses von uns denkt, thut uns Böses. 86 Wer das Böse nicht straft, lädt es zu Hause. - Simrock, 9942; Sailer, 266. Lat.: Peccare qui non prohibet, quum possit, jubet.
[Spaltenumbruch] 26 Böses zeugt Böses. Dän.: Ondt føder ondt. 27 Böss muss man mit gutem vberwinden, vnnd nitt teuffel mit teuffel schlagen, wolff mit wolff fahen. – Franck, I, 31a. 28 Das Böse hat keinen Herrn. Dem Uebel lässt sich nicht gebieten. 29 Das Böse ist auf allen Gassen feil. 30 Das Böse ist nicht schwarz wie die Regenwolke. – Wullschlägel. Man sieht's ihm nicht stets sogleich an, dass es etwas Böses ist. Es sieht nicht alles von vornherein so schlimm aus als es ist. 31 Das Böse ist von alters her. (Aegypt.) 32 Das Böse meiden ist Verstand. – Henisch, 463. 33 Das Böse muss man mit Gutem vertreiben. 34 Das Böse strafen heisst dem Frommen Ruhe schaffen. 35 Das Böse straft sich selbst. Dän.: Ondt øder sig selv. (Bohn I, 395.) 36 Das Böse, was aus deinem Munde geht, fällt in deinen Busen. (Span.) 37 Das Böse wird entdeckt, und thäten's Raben. 38 Das Böse zu seiner Zeit ist auch gut. – Sutor, 979. Die Venetianer sagen: Alles Böse ist nicht böse. Aus dem Bösen kommt das Gute. 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26 Böses zeugt Böses.
Dän.: Ondt føder ondt.
27 Böss muss man mit gutem vberwinden, vnnd nitt teuffel mit teuffel schlagen, wolff mit wolff fahen. – Franck, I, 31a.
28 Das Böse hat keinen Herrn.
Dem Uebel lässt sich nicht gebieten.
29 Das Böse ist auf allen Gassen feil.
30 Das Böse ist nicht schwarz wie die Regenwolke. – Wullschlägel.
Man sieht's ihm nicht stets sogleich an, dass es etwas Böses ist. Es sieht nicht alles von vornherein so schlimm aus als es ist.
31 Das Böse ist von alters her. (Aegypt.)
32 Das Böse meiden ist Verstand. – Henisch, 463.
33 Das Böse muss man mit Gutem vertreiben.
34 Das Böse strafen heisst dem Frommen Ruhe schaffen.
35 Das Böse straft sich selbst.
Dän.: Ondt øder sig selv. (Bohn I, 395.)
36 Das Böse, was aus deinem Munde geht, fällt in deinen Busen. (Span.)
37 Das Böse wird entdeckt, und thäten's Raben.
38 Das Böse zu seiner Zeit ist auch gut. – Sutor, 979.
Die Venetianer sagen: Alles Böse ist nicht böse. Aus dem Bösen kommt das Gute. Oder die Letten: Wer Böses leidet, der suchet Gutes. (Reinsberg II, 133.)
39 Das böss lert sich selbs (lernt sich von selbst). – Franck, II, 53b; Eiselein, 89; Sailer, 239; Simrock, 1231.
Frz.: La méchanceté s'apprend sans maître. (Cahier, 3903.)
Lat.: Bona sunt malis mala. (Sutor, 173.) – Malae naturae nunquam doctore indigent, (Seybold, 293; Sutor, 540.)
40 Des Bösen gedenkt man lange. – Simrock, 1223.
Lat.: Inimica tenacius haerent. (Philippi, I, 198.) – Obliviscitur cui placet; meminit cui dolet.
Ung.: Hamar elfelejti az ember a jót, de nehezen a gonoszt. (Gaal, 233.)
41 Des Bösen wird mehr gedacht als des Guten.
42 Erst wenn das Böse heraus, hat das Gute Raum im Haus.
Dän.: Tag bort det onde saa bliver kroppen sund. (Prov. dan., 436.)
43 Es ist auch das böss in seiner statt gut. – Henisch, 463.
44 Es ist mehr Böses als Gutes auf Erden.
45 Es wird nichts so Böses gefunden, man kann es gebrauchen zu manchen Stunden.
46 Man darff dem bösen keinen botten senden. – Henisch, 464.
Lat.: In proclivi mala. (Philippi, I, 202.) – Mala ultro adsunt. (Buchler, 205; Erasm., 459; Seybold, 293; Philippi, I, 236; Binder I, 929; II, 1760.)
47 Man erfehret allweg mehr böses als gutes auff Erden. – Henisch, 464.
48 Man hört mehr Böses als Gutes.
49 Man muss Böses mit Bösem vertreiben. – Tappius, 13b; Henisch, 416; Kirchhofer, 241; Lehmann, 71, 22.
Dän.: Med ondt skal ondt fordrives. (Bohn I, 390.)
Lat.: Contraria contrariis curantur. (Seybold, 88; Philippi, I, 92; Sutor, 668; Faselius, 50.) – Nunquam periculum sine periculo vincitur. (Seybold, 396.) – Remedia amara amaram bilem diluunt. (Seybold, 526.)
50 Man muss das Böse mit Gutem überwinden. – Röm. 12, 21; Schulze, 254.
Dän.: Overvind det onde met det gode. (Prov. dan., 437.)
51 Man muss das Böse mit Gutem überwinden, sagte der Seiler, da spann er Hanf über die Heede. – Schulze, 254.
52 Man muss nichts Böses thun, dass Gutes daraus erfolge. – Röm. 3.
Dän.: Man skal ikke giøre ondt at det gode kand skee. (Prov. dan., 437.)
53 Man muss sich des bösen mit einem ärgern erwehren. – Lehmann, 71, 22.
54 Man soll böss mit bösem nicht vertreiben. – Henisch, 464.
Lat.: Malum mediis legitimis depellendum est.
55 Man soll das böss in seinem Nest lassen, wenn ein ärgers zu gewarten. – Lehmann, 84, 16.
56 Man thut Böses genug, wenn man nichts Gutes thut.
Dän.: Han giør ondt nok, som giør intet godt. (Prov. dan., 437.)
57 Mit böss muss mann böses vertreiben. – Egenolff, 183a; Agricola, 335.
58 Nach dem Bösen kommt das Gute.
Dän.: Mørket var for lyset, ondt er føreni det gode. (Prov. dan., 437.)
59 Nichts böses thun ist eine gute sicherung. – Henisch, 464.
60 Seht das Böse an, so steckt's euch an. – Reinsberg II, 62.
61 Soll man nichts Böses von dir reden, so musst du nichts Böses thun.
62 Thue keinem etwas Böses, der dir was Aergers beweisen kann. – Winckler, XIII, 7.
63 Thue nichts Böses, so widerfährt dir nichts Böses. – Henisch, 464; Körte, 694; Simrock, 1238.
Span.: A chi mi vuol male, mal gl' incoglia.
64 Vom Bösen kann nur der Tod erlösen.
65 Was Böses in unserm eigenen Hause geschieht, erfahren wir am letzten.
66 Wenn das Böse überwunden, wird das Gute besser funden.
Dän.: Efter ondt vorder godt halffue bedre. (Prov. dan., 437.)
67 Wenn das Böse wird vorüber sein, wird das Gute wol kommen.
68 Wenn's etwas Böses ist, so mag's nach Pyrrha gehen. (Altgr.)
Einst verfolgten alle Nachbarn die Pyrrhäer mit grossem Hasse; wenn daher einmal ein Unglück hereinzubrechen drohte, so baten sie, dass es sich zu den Pyrrhäern wenden möge, den Bewohnern von Pyrrha, einer Stadt auf der Insel Lesbos.
69 Wer an nichts Böses denkt, thut nichts Böses.
Frz.: Celui qui ne pense pas à mal, ne fait pas de mal.
70 Wer andern Böses thut, der findet selbst kein Gut.
71 Wer Bösem nicht wehrt, wo er kann, der hat es selbst gethan.
Lat.: Qui non vetat peccare, cum possit, jubet. (Seybold, 494.)
72 Wer Böses denkt, hat's halb gethan. – Seybold, 326.
73 Wer Böses erduldet hat, weiss am besten, was gut ist.
74 Wer Böses führt im Sinn, stellt kein Lichtlein nebenhin. (Wend. Lausitz.)
75 Wer Böses gibt für Gutes aus, dem kommt Böses nimmer aus dem Haus. – Brandt, Nsch., 68.
76 Wer Böses hat gethan, meint, jeder seh' ihn darum an.
Lat.: Conscius ipse sibi de se putat omnia dici. (Cato.) (Binder II, 553; Seybold, 85.)
77 Wer Böses hindern und wehren kann und thut es nicht, der hilft daran (ist schuld daran). – Pistor., VI, 19; Ramann, II. Pred., 347.
Lat.: Qui non vetat peccare cum possit, jubet.
78 Wer Böses mit Bösem heilen will, der macht des Bösen noch so viel. – Körte, 697; Henisch, 465.
Dän.: Hvo som overvinder ondt med ondt, overvinder ikke, men overvindes. (Prov. dan., 437.)
79 Wer böses pfluget, der erndet vbelthat. – Henisch, 465.
80 Wer böses thun will, der find vberal vrsach darzu. – Henisch, 465.
Lat.: Mala facere qui vult, nusquam non causam invenit.
81 Wer Böses thut, dass Gutes daraus komm', ist er kein Schalk, so ist er doch nicht fromm. – Simrock, 1229.
82 Wer Böses thut, dem widerfährt Böses. – Sprichwörterschatz, I, 163; Müller, 70, 1.
Holl.: Wie kwaad uitgeeft, krijgt boos weêrom. (Harrebomée, I, 80.)
It.: A chi mal fa, mal va.
83 Wer Böses thut, denkt, die ganze Welt rede von ihm.
84 Wer Böses thut und Gutes hofft, betrügt sich selbst.
Frz.: Si tu fais mal, attends du mal.
85 Wer Böses von uns denkt, thut uns Böses.
86 Wer das Böse nicht straft, lädt es zu Hause. – Simrock, 9942; Sailer, 266.
Lat.: Peccare qui non prohibet, quum possit, jubet.
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