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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 23 Bettler sind nicht wählerisch.

Engl.: Beggars and borrowers must be no choosers. (Bohn II, 326.) - Beggars must not be choosers. (Cahier, 4381.)

24 Bettler sind Sommervögel.

Mit dünnen Lumpen behängt, die keine Kälte abhalten.

25 Bettler sind überall zu Hause und nirgend im Elend (d. i. hier Exil).

26 Bettler und Krämer sind nie vom Weg ab. - Körte, 590; Simrock, 1046; Eiselein, 74.

27 Bettler und Läus', Ratzen und Mäus', Hühner und Hahnen, Borgen und Mahnen, Feuer und Rauch, Zwiebeln und Lauch, Rettich und Ruben, Huren und Buben, Hering und Tonnen, Mönch' und Nonnen, Säufer1 und Branntwein wollen beieinander sein. - Schaltjahr, II, 228.

1) Kirchhofer (Wend Vnmuth, 1598) hat statt Säufer - Pfefferkuchen.

28 Bettler verderben nicht. - Guttenstein, II, 49; Lehmann, 23, 36; Egenolff, 67.

Engl.: Beggars can never be bankrupts. (Bohn II, 326.)

29 Bettler wechseln ihre Kleider nicht.

30 Bettler wollen mit den fünf Worten Fleischbrühe machen. - Eiselein, 74.

31 Bettlern gibt man kleine Münzen.

Lat.: Exigua pauperibus moneta. (Bovill, I, 75.)

32 Bettlern ist man allweg geneigter zu geben denn frommen (weisen) leuthen. - Henisch, 345.

33 Bettlers Säcke haben keinen Boden. - Winckler, XVIII, 51.

34 Bettlers Tasch' wird nimmer voll. - Henisch, 347.

35 Blöde Bettler haben leere Säcke.

36 De Bedler bestellt sin Harbarge nich. - Eichwald, 105.

37 De sik mit'n Bedler sleit1, kriggt Lüse. - Eichwald, 106.

1) Schlägt.

38 Dem Bettler braucht man den Weg nicht zu zeigen.

39 Dem Bettler gehört der Sack.

Frz.: Toujours aux gueux la besace.

40 Dem Bettler gib: Trag Wasser in ein Sieb. - Körte, 597.

41 Den Bettler belangen, heisst nichts als Läuse fangen.

42 Den Bettler hängt man nicht, aber den Dieb.

Besser betteln als stehlen.

43 Der Bettler behält seinen Quersack.

Der Arme wird schwerlich reich.

44 Der Bettler feiert sechs Tage in der Woche und am siebenten sitzt er vor der Kirche. - Körte, 594.

45 Der Bettler greift nie fehl. - Körte, 591; Simrock, 1033.

46 Der Bettler Glocken läuten: Tragt her, mehr her, gebt mir, mangelt ihr. - Simrock, 1057.

47 Der Bettler hat Fett und Mahl, Haus und Hof, Kisten und Kasten bei andern Leuten. - Sailer, 199.

48 Der Bettler hat vollauf: ohne Müh' (Sorg') und Arbeit. - Sailer, 198; Simrock, 1026.

49 Der Bettler nimmt nichts übel.

Weil man geschenktem Gaule nicht ins Maul sieht.

50 Der Bettler Noten in ihrem Gesang sind: Soll - soll, mi - mi, soll - soll, mi - mi.

51 Der wahre Bettler ist der wahre König. - Körte, 598; Simrock, 1020.

52 Des bettlers angesicht ist schwartz, aber sein säcklein voll. - Henisch, 345.

53 Des Bettlers Sack wird nicht voll (oder: hat keinen Boden).

54 Des Bettlers Stab geht nicht ins Getreide.

55 Die Bettler raufen sich, wir werden den Speck kriegen.

56 Die bettler, Tattern, Dieb geschwind vnd Landsknecht eines gebacks sind. - Henisch, 345.

57 Doas is kroat, as wenn ma an Betle' i' d' Höl wurf. (Unterinnthal.) - Frommann, VI, 36, 70.

Das ist gerade, als wenn man einen Bettler in die Hölle würfe; das reicht nicht, die Hölle will mehr und - Besseres.

[Spaltenumbruch] 58 Durch Bettler gibt man Kinder aus. - Tendlau, 798.

Kann man sie verheirathen.

59 E guete Bettler verdirbt nit, aber er wird unwerth. (Aargau.)

60 Ein Bettler darf zu seinem Vater nicht sagen: Freund!

61 Ein Bettler füllte den Sack von einem andern Bettler.

62 Ein Bettler geht nicht irre.

Frz.: Les gueux ne sont jamais hors de leur chemin. (Bohn I, 35.)

63 Ein Bettler hasst den andern.

64 Ein Bettler hat mehr als Ein Gewerbe.

65 Ein Bettler im Lande macht keinen Kummer. - Henisch, 346.

66 Ein Bettler in gutem Rock ist ein Esel mit Spazierstock.

67 Ein Bettler ist immer wider den andern, der vor der Thür steht. - Nass. Schulblatt, XIV, 5.

68 Ein Bettler klagt über den andern.

69 Ein Bettler schlägt nicht Almosen ab, der Krämer nit ein Kauffmann (auch: nit ein Lügner), der Hund nit ein Bradwurst. - Lehmann, 1, 10; Simrock, 5900; Sailer, 144; Körte, 599.

70 Ein Bettler steht sich gut auf Erden, er kann nicht bankerott werden.

71 Ein Bettler thut nie Gutes.

72 Ein Bettler wird nicht bankrott.

73 Ein gesunder Bettler ist reicher als ein kranker König. - Seybold, 537.

Lat.: Sani aegris ditiores.

74 Ein guter Bettler findet überall eine offene Thür.

75 Ein hoffärtiger Bettler, der in sein eigen Beutel leugt. - Henisch, 345.

76 Ein hungriger Bettler ist schwer abzuweisen.

77 Ein hungriger Bettler nimmt auch schwarzes Brot.

78 Ein schamhafter Bettler ist elend.

Holl.: Een beschaamd schooijer heeft een' platten bedelzak. (Harrebomee, I, 36.)

79 Ein verschämter Bettler trägt keinen vollen Sack zu Hause.

80 Einem Bettler steht ein jedes Kleid wohl an.

It.: Al mendico ogni veste s'adatta. (Pazzaglia, 372.)

81 Einem Bettler thut es weh, wenn er einen andern vor der Thür sieht. - Gaal, 203.

82 Einem klugen Bettler wird der Sack bald voll.

83 Einen Bettler, den man vertreiben will, muss man nicht mit Pfannkuchen werfen.

84 Es erschrickt kein Bettler vor einem grossen Stück. - Sailer, 198; Henisch, 346.

85 Es ist dem eynen betler leydt, das der ander für der thüren stheydt. - Tappius, 77a; Henisch, 346; Lehmann, II, 140, 122; Körte, 603; Eiselein, 74; Simrock, 1049; Grimm, I, 1736.

Der Brotneid herrscht selbst in den niedrigsten und verachtetsten Schichten.

Engl.: It 's beggars woe, to sea another by the door go.

Holl.: Het is den eenen bedelaar leed, dat de andere voor de deur staat. (Harrebomee, I, 36.)

Lat.: Etiam mendicus mendico invidet.

86 Es ist ein Bettler, der von der Leiter (der Faulheit) gefallen ist und einen Arm gebrochen hat.

Von solchen, die sich gebrechlich stellen, um das Mitleid ihrer wohlhabenden Mitmenschen zu erregen.

87 Es ist nicht stets ein Bettler vor der Thür, wenn ein Hund bellt.

88 Es ist niemand ärmer als der Bettler, man kann ihn nicht erfüllen.

89 Es ist niemand reicher als der Bettler, es tropft täglich.

90 Es muss ein schlechter Bettler sein, der nicht wenigstens Eine Thür (Ein Haus) meiden kann. - Pistor., II, 83; Siebenkees, 282; Körte, 593; Simrock, 1051; Eiselein, 74; Kirchhofer, 213.

Oft um zu sagen, der unverdiente Unwille eines einzigen Menschen sei zu ertragen, zu überwinden.

Holl.: Een slechte bedelaar, die geen' duit missen kan. (Harrebomee, I, 36.)

Ung.: Hitvany koldus, ki egy hazat el nem tud kerulni, vagy: Egy haz nelkül a koldus is elelhet. (Gaal, 204.)

[Spaltenumbruch] 23 Bettler sind nicht wählerisch.

Engl.: Beggars and borrowers must be no choosers. (Bohn II, 326.) – Beggars must not be choosers. (Cahier, 4381.)

24 Bettler sind Sommervögel.

Mit dünnen Lumpen behängt, die keine Kälte abhalten.

25 Bettler sind überall zu Hause und nirgend im Elend (d. i. hier Exil).

26 Bettler und Krämer sind nie vom Weg ab.Körte, 590; Simrock, 1046; Eiselein, 74.

27 Bettler und Läus', Ratzen und Mäus', Hühner und Hahnen, Borgen und Mahnen, Feuer und Rauch, Zwiebeln und Lauch, Rettich und Ruben, Huren und Buben, Hering und Tonnen, Mönch' und Nonnen, Säufer1 und Branntwein wollen beieinander sein.Schaltjahr, II, 228.

1) Kirchhofer (Wend Vnmuth, 1598) hat statt Säufer – Pfefferkuchen.

28 Bettler verderben nicht.Guttenstein, II, 49; Lehmann, 23, 36; Egenolff, 67.

Engl.: Beggars can never be bankrupts. (Bohn II, 326.)

29 Bettler wechseln ihre Kleider nicht.

30 Bettler wollen mit den fünf Worten Fleischbrühe machen.Eiselein, 74.

31 Bettlern gibt man kleine Münzen.

Lat.: Exigua pauperibus moneta. (Bovill, I, 75.)

32 Bettlern ist man allweg geneigter zu geben denn frommen (weisen) leuthen.Henisch, 345.

33 Bettlers Säcke haben keinen Boden.Winckler, XVIII, 51.

34 Bettlers Tasch' wird nimmer voll.Henisch, 347.

35 Blöde Bettler haben leere Säcke.

36 De Bedler bestellt sin Harbarge nich.Eichwald, 105.

37 De sik mit'n Bedler sleit1, kriggt Lüse.Eichwald, 106.

1) Schlägt.

38 Dem Bettler braucht man den Weg nicht zu zeigen.

39 Dem Bettler gehört der Sack.

Frz.: Toujours aux gueux la besace.

40 Dem Bettler gib: Trag Wasser in ein Sieb.Körte, 597.

41 Den Bettler belangen, heisst nichts als Läuse fangen.

42 Den Bettler hängt man nicht, aber den Dieb.

Besser betteln als stehlen.

43 Der Bettler behält seinen Quersack.

Der Arme wird schwerlich reich.

44 Der Bettler feiert sechs Tage in der Woche und am siebenten sitzt er vor der Kirche.Körte, 594.

45 Der Bettler greift nie fehl.Körte, 591; Simrock, 1033.

46 Der Bettler Glocken läuten: Tragt her, mehr her, gebt mir, mangelt ihr.Simrock, 1057.

47 Der Bettler hat Fett und Mahl, Haus und Hof, Kisten und Kasten bei andern Leuten.Sailer, 199.

48 Der Bettler hat vollauf: ohne Müh' (Sorg') und Arbeit.Sailer, 198; Simrock, 1026.

49 Der Bettler nimmt nichts übel.

Weil man geschenktem Gaule nicht ins Maul sieht.

50 Der Bettler Noten in ihrem Gesang sind: Soll – soll, mi – mi, soll – soll, mi – mi.

51 Der wahre Bettler ist der wahre König.Körte, 598; Simrock, 1020.

52 Des bettlers angesicht ist schwartz, aber sein säcklein voll.Henisch, 345.

53 Des Bettlers Sack wird nicht voll (oder: hat keinen Boden).

54 Des Bettlers Stab geht nicht ins Getreide.

55 Die Bettler raufen sich, wir werden den Speck kriegen.

56 Die bettler, Tattern, Dieb geschwind vnd Landsknecht eines gebacks sind.Henisch, 345.

57 Doas is kroat, as wenn ma an Betle' i' d' Höl wurf. (Unterinnthal.) – Frommann, VI, 36, 70.

Das ist gerade, als wenn man einen Bettler in die Hölle würfe; das reicht nicht, die Hölle will mehr und – Besseres.

[Spaltenumbruch] 58 Durch Bettler gibt man Kinder aus.Tendlau, 798.

Kann man sie verheirathen.

59 E guete Bettler verdirbt nit, aber er wird unwerth. (Aargau.)

60 Ein Bettler darf zu seinem Vater nicht sagen: Freund!

61 Ein Bettler füllte den Sack von einem andern Bettler.

62 Ein Bettler geht nicht irre.

Frz.: Les gueux ne sont jamais hors de leur chemin. (Bohn I, 35.)

63 Ein Bettler hasst den andern.

64 Ein Bettler hat mehr als Ein Gewerbe.

65 Ein Bettler im Lande macht keinen Kummer.Henisch, 346.

66 Ein Bettler in gutem Rock ist ein Esel mit Spazierstock.

67 Ein Bettler ist immer wider den andern, der vor der Thür steht.Nass. Schulblatt, XIV, 5.

68 Ein Bettler klagt über den andern.

69 Ein Bettler schlägt nicht Almosen ab, der Krämer nit ein Kauffmann (auch: nit ein Lügner), der Hund nit ein Bradwurst.Lehmann, 1, 10; Simrock, 5900; Sailer, 144; Körte, 599.

70 Ein Bettler steht sich gut auf Erden, er kann nicht bankerott werden.

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73 Ein gesunder Bettler ist reicher als ein kranker König.Seybold, 537.

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81 Einem Bettler thut es weh, wenn er einen andern vor der Thür sieht.Gaal, 203.

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83 Einen Bettler, den man vertreiben will, muss man nicht mit Pfannkuchen werfen.

84 Es erschrickt kein Bettler vor einem grossen Stück.Sailer, 198; Henisch, 346.

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Der Brotneid herrscht selbst in den niedrigsten und verachtetsten Schichten.

Engl.: It 's beggars woe, to sea another by the door go.

Holl.: Het is den eenen bedelaar leed, dat de andere voor de deur staat. (Harrebomée, I, 36.)

Lat.: Etiam mendicus mendico invidet.

86 Es ist ein Bettler, der von der Leiter (der Faulheit) gefallen ist und einen Arm gebrochen hat.

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87 Es ist nicht stets ein Bettler vor der Thür, wenn ein Hund bellt.

88 Es ist niemand ärmer als der Bettler, man kann ihn nicht erfüllen.

89 Es ist niemand reicher als der Bettler, es tropft täglich.

90 Es muss ein schlechter Bettler sein, der nicht wenigstens Eine Thür (Ein Haus) meiden kann.Pistor., II, 83; Siebenkees, 282; Körte, 593; Simrock, 1051; Eiselein, 74; Kirchhofer, 213.

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[[179]/0207] 23 Bettler sind nicht wählerisch. Engl.: Beggars and borrowers must be no choosers. (Bohn II, 326.) – Beggars must not be choosers. (Cahier, 4381.) 24 Bettler sind Sommervögel. Mit dünnen Lumpen behängt, die keine Kälte abhalten. 25 Bettler sind überall zu Hause und nirgend im Elend (d. i. hier Exil). 26 Bettler und Krämer sind nie vom Weg ab. – Körte, 590; Simrock, 1046; Eiselein, 74. 27 Bettler und Läus', Ratzen und Mäus', Hühner und Hahnen, Borgen und Mahnen, Feuer und Rauch, Zwiebeln und Lauch, Rettich und Ruben, Huren und Buben, Hering und Tonnen, Mönch' und Nonnen, Säufer1 und Branntwein wollen beieinander sein. – Schaltjahr, II, 228. 1) Kirchhofer (Wend Vnmuth, 1598) hat statt Säufer – Pfefferkuchen. 28 Bettler verderben nicht. – Guttenstein, II, 49; Lehmann, 23, 36; Egenolff, 67. Engl.: Beggars can never be bankrupts. (Bohn II, 326.) 29 Bettler wechseln ihre Kleider nicht. 30 Bettler wollen mit den fünf Worten Fleischbrühe machen. – Eiselein, 74. 31 Bettlern gibt man kleine Münzen. Lat.: Exigua pauperibus moneta. (Bovill, I, 75.) 32 Bettlern ist man allweg geneigter zu geben denn frommen (weisen) leuthen. – Henisch, 345. 33 Bettlers Säcke haben keinen Boden. – Winckler, XVIII, 51. 34 Bettlers Tasch' wird nimmer voll. – Henisch, 347. 35 Blöde Bettler haben leere Säcke. 36 De Bedler bestellt sin Harbarge nich. – Eichwald, 105. 37 De sik mit'n Bedler sleit1, kriggt Lüse. – Eichwald, 106. 1) Schlägt. 38 Dem Bettler braucht man den Weg nicht zu zeigen. 39 Dem Bettler gehört der Sack. Frz.: Toujours aux gueux la besace. 40 Dem Bettler gib: Trag Wasser in ein Sieb. – Körte, 597. 41 Den Bettler belangen, heisst nichts als Läuse fangen. 42 Den Bettler hängt man nicht, aber den Dieb. Besser betteln als stehlen. 43 Der Bettler behält seinen Quersack. Der Arme wird schwerlich reich. 44 Der Bettler feiert sechs Tage in der Woche und am siebenten sitzt er vor der Kirche. – Körte, 594. 45 Der Bettler greift nie fehl. – Körte, 591; Simrock, 1033. 46 Der Bettler Glocken läuten: Tragt her, mehr her, gebt mir, mangelt ihr. – Simrock, 1057. 47 Der Bettler hat Fett und Mahl, Haus und Hof, Kisten und Kasten bei andern Leuten. – Sailer, 199. 48 Der Bettler hat vollauf: ohne Müh' (Sorg') und Arbeit. – Sailer, 198; Simrock, 1026. 49 Der Bettler nimmt nichts übel. Weil man geschenktem Gaule nicht ins Maul sieht. 50 Der Bettler Noten in ihrem Gesang sind: Soll – soll, mi – mi, soll – soll, mi – mi. 51 Der wahre Bettler ist der wahre König. – Körte, 598; Simrock, 1020. 52 Des bettlers angesicht ist schwartz, aber sein säcklein voll. – Henisch, 345. 53 Des Bettlers Sack wird nicht voll (oder: hat keinen Boden). 54 Des Bettlers Stab geht nicht ins Getreide. 55 Die Bettler raufen sich, wir werden den Speck kriegen. 56 Die bettler, Tattern, Dieb geschwind vnd Landsknecht eines gebacks sind. – Henisch, 345. 57 Doas is kroat, as wenn ma an Betle' i' d' Höl wurf. (Unterinnthal.) – Frommann, VI, 36, 70. Das ist gerade, als wenn man einen Bettler in die Hölle würfe; das reicht nicht, die Hölle will mehr und – Besseres. 58 Durch Bettler gibt man Kinder aus. – Tendlau, 798. Kann man sie verheirathen. 59 E guete Bettler verdirbt nit, aber er wird unwerth. (Aargau.) 60 Ein Bettler darf zu seinem Vater nicht sagen: Freund! 61 Ein Bettler füllte den Sack von einem andern Bettler. 62 Ein Bettler geht nicht irre. Frz.: Les gueux ne sont jamais hors de leur chemin. (Bohn I, 35.) 63 Ein Bettler hasst den andern. 64 Ein Bettler hat mehr als Ein Gewerbe. 65 Ein Bettler im Lande macht keinen Kummer. – Henisch, 346. 66 Ein Bettler in gutem Rock ist ein Esel mit Spazierstock. 67 Ein Bettler ist immer wider den andern, der vor der Thür steht. – Nass. Schulblatt, XIV, 5. 68 Ein Bettler klagt über den andern. 69 Ein Bettler schlägt nicht Almosen ab, der Krämer nit ein Kauffmann (auch: nit ein Lügner), der Hund nit ein Bradwurst. – Lehmann, 1, 10; Simrock, 5900; Sailer, 144; Körte, 599. 70 Ein Bettler steht sich gut auf Erden, er kann nicht bankerott werden. 71 Ein Bettler thut nie Gutes. 72 Ein Bettler wird nicht bankrott. 73 Ein gesunder Bettler ist reicher als ein kranker König. – Seybold, 537. Lat.: Sani aegris ditiores. 74 Ein guter Bettler findet überall eine offene Thür. 75 Ein hoffärtiger Bettler, der in sein eigen Beutel leugt. – Henisch, 345. 76 Ein hungriger Bettler ist schwer abzuweisen. 77 Ein hungriger Bettler nimmt auch schwarzes Brot. 78 Ein schamhafter Bettler ist elend. Holl.: Een beschaamd schooijer heeft een' platten bedelzak. (Harrebomée, I, 36.) 79 Ein verschämter Bettler trägt keinen vollen Sack zu Hause. 80 Einem Bettler steht ein jedes Kleid wohl an. It.: Al mendico ogni veste s'adatta. (Pazzaglia, 372.) 81 Einem Bettler thut es weh, wenn er einen andern vor der Thür sieht. – Gaal, 203. 82 Einem klugen Bettler wird der Sack bald voll. 83 Einen Bettler, den man vertreiben will, muss man nicht mit Pfannkuchen werfen. 84 Es erschrickt kein Bettler vor einem grossen Stück. – Sailer, 198; Henisch, 346. 85 Es ist dem eynen betler leydt, das der ander für der thüren stheydt. – Tappius, 77a; Henisch, 346; Lehmann, II, 140, 122; Körte, 603; Eiselein, 74; Simrock, 1049; Grimm, I, 1736. Der Brotneid herrscht selbst in den niedrigsten und verachtetsten Schichten. Engl.: It 's beggars woe, to sea another by the door go. Holl.: Het is den eenen bedelaar leed, dat de andere voor de deur staat. (Harrebomée, I, 36.) Lat.: Etiam mendicus mendico invidet. 86 Es ist ein Bettler, der von der Leiter (der Faulheit) gefallen ist und einen Arm gebrochen hat. Von solchen, die sich gebrechlich stellen, um das Mitleid ihrer wohlhabenden Mitmenschen zu erregen. 87 Es ist nicht stets ein Bettler vor der Thür, wenn ein Hund bellt. 88 Es ist niemand ärmer als der Bettler, man kann ihn nicht erfüllen. 89 Es ist niemand reicher als der Bettler, es tropft täglich. 90 Es muss ein schlechter Bettler sein, der nicht wenigstens Eine Thür (Ein Haus) meiden kann. – Pistor., II, 83; Siebenkees, 282; Körte, 593; Simrock, 1051; Eiselein, 74; Kirchhofer, 213. Oft um zu sagen, der unverdiente Unwille eines einzigen Menschen sei zu ertragen, zu überwinden. Holl.: Een slechte bedelaar, die geen' duit missen kan. (Harrebomée, I, 36.) Ung.: Hitvány koldus, ki egy házat el nem tud kerűlni, vagy: Egy ház nélkül a koldus is elélhet. (Gaal, 204.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [179]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/207>, abgerufen am 23.11.2024.