Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.den gedruckten Buchstaben / oder Schrifftzeichen zu Mäintz herfür geben worden seyen. Johannes Fust / sonsten Faust genannt/ Bürger zu Maintz/ habe Anno 1450. für sich selbsten den Anfang dieser Kunst nach zusinnen angefangen/ der zu einem Diener Johann Guttenberg bekommen/ der auch allbereit damit umbgangen war. Als nun besagter Faust in seinem Vorhaben bekräfftiget worden/ so hab er Anno 1452. nicht allein die Abbildungen des gantzen A. B. C. erdacht/ sondern auch die Buchstaben also vermehret/ daß man mit denselben gantze Wörter hat an Tag geben können. Folgends habe er mit seinem Diener Peter Schöfferm ein Gesellschafft der Arbeit heimlich eingangen/ den er auch an Kindesstatt/ und zu seinen Tochtermann angenommen habe. Die übrigen/ seine Haußgenossen und Diener/ so umb diese Kunst geheime Wissenschafft gehabt/ hetten zwar den Eyd der Verschwiegenheit / so sie den andern beyden gethan/ so lang gehalten/ biß sie im Jahr 62. in untersehiedliche Länder sich verloffen/ und alle diese Geheimuüssen hin und wieder offenbahret haben. In dem Anhang solches Büchleins/ sagt seelig gedachter Herr Saubertus p 106. seqq. noch ferners/ daß gemeldter Kunsterfinder sey/ nicht allein des Käyser Maximilians des Ersten/ in der seinem Enickel Johann/ Schöffern ertheilter Freyheit/ sondern auch der allerältisten Bücher Gezeugnüß nach/ dem vor Zeiten niemands wie- den gedruckten Buchstaben / oder Schrifftzeichen zu Mäintz herfür geben worden seyen. Johannes Fust / sonsten Faust genannt/ Bürger zu Maintz/ habe Anno 1450. für sich selbsten den Anfang dieser Kunst nach zusinnen angefangen/ der zu einem Diener Johann Guttenberg bekommen/ der auch allbereit damit umbgangen war. Als nun besagter Faust in seinem Vorhaben bekräfftiget worden/ so hab er Anno 1452. nicht allein die Abbildungen des gantzen A. B. C. erdacht/ sondern auch die Buchstaben also vermehret/ daß man mit denselben gantze Wörter hat an Tag geben können. Folgends habe er mit seinem Diener Peter Schöfferm ein Gesellschafft der Arbeit heimlich eingangen/ den er auch an Kindesstatt/ und zu seinen Tochtermann angenommen habe. Die übrigen/ seine Haußgenossen und Diener/ so umb diese Kunst geheime Wissenschafft gehabt/ hetten zwar den Eyd der Verschwiegenheit / so sie den andern beyden gethan/ so lang gehalten/ biß sie im Jahr 62. in untersehiedliche Länder sich verloffen/ und alle diese Geheimuüssen hin und wieder offenbahret haben. In dem Anhang solches Büchleins/ sagt seelig gedachter Herr Saubertus p 106. seqq. noch ferners/ daß gemeldter Kunsterfinder sey/ nicht allein des Käyser Maximilians des Ersten/ in der seinem Enickel Johann/ Schöffern ertheilter Freyheit/ sondern auch der allerältisten Bücher Gezeugnüß nach/ dem vor Zeiten niemands wie- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0941" n="921"/> den gedruckten Buchstaben / oder Schrifftzeichen zu Mäintz herfür geben worden seyen. Johannes Fust / sonsten Faust genannt/ Bürger zu Maintz/ habe Anno 1450. für sich selbsten den Anfang dieser Kunst nach zusinnen angefangen/ der zu einem Diener Johann Guttenberg bekommen/ der auch allbereit damit umbgangen war. Als nun besagter Faust in seinem Vorhaben bekräfftiget worden/ so hab er Anno 1452. nicht allein die Abbildungen des gantzen A. B. C. erdacht/ sondern auch die Buchstaben also vermehret/ daß man mit denselben gantze Wörter hat an Tag geben können. Folgends habe er mit seinem Diener Peter Schöfferm ein Gesellschafft der Arbeit heimlich eingangen/ den er auch an Kindesstatt/ und zu seinen Tochtermann angenommen habe. Die übrigen/ seine Haußgenossen und Diener/ so umb diese Kunst geheime Wissenschafft gehabt/ hetten zwar den Eyd der Verschwiegenheit / so sie den andern beyden gethan/ so lang gehalten/ biß sie im Jahr 62. in untersehiedliche Länder sich verloffen/ und alle diese Geheimuüssen hin und wieder offenbahret haben. In dem Anhang solches Büchleins/ sagt seelig gedachter Herr Saubertus p 106. seqq. noch ferners/ daß gemeldter Kunsterfinder sey/ nicht allein des Käyser Maximilians des Ersten/ in der seinem Enickel Johann/ Schöffern ertheilter Freyheit/ sondern auch der allerältisten Bücher Gezeugnüß nach/ dem vor Zeiten niemands wie- </p> </div> </body> </text> </TEI> [921/0941]
den gedruckten Buchstaben / oder Schrifftzeichen zu Mäintz herfür geben worden seyen. Johannes Fust / sonsten Faust genannt/ Bürger zu Maintz/ habe Anno 1450. für sich selbsten den Anfang dieser Kunst nach zusinnen angefangen/ der zu einem Diener Johann Guttenberg bekommen/ der auch allbereit damit umbgangen war. Als nun besagter Faust in seinem Vorhaben bekräfftiget worden/ so hab er Anno 1452. nicht allein die Abbildungen des gantzen A. B. C. erdacht/ sondern auch die Buchstaben also vermehret/ daß man mit denselben gantze Wörter hat an Tag geben können. Folgends habe er mit seinem Diener Peter Schöfferm ein Gesellschafft der Arbeit heimlich eingangen/ den er auch an Kindesstatt/ und zu seinen Tochtermann angenommen habe. Die übrigen/ seine Haußgenossen und Diener/ so umb diese Kunst geheime Wissenschafft gehabt/ hetten zwar den Eyd der Verschwiegenheit / so sie den andern beyden gethan/ so lang gehalten/ biß sie im Jahr 62. in untersehiedliche Länder sich verloffen/ und alle diese Geheimuüssen hin und wieder offenbahret haben. In dem Anhang solches Büchleins/ sagt seelig gedachter Herr Saubertus p 106. seqq. noch ferners/ daß gemeldter Kunsterfinder sey/ nicht allein des Käyser Maximilians des Ersten/ in der seinem Enickel Johann/ Schöffern ertheilter Freyheit/ sondern auch der allerältisten Bücher Gezeugnüß nach/ dem vor Zeiten niemands wie-
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 921. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/941>, abgerufen am 16.07.2024. |