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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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unter das Volck gelauffen/ und all ihr Vorhaben entdecket/ aber zu spät die Buß angetreten. Hat in grosser Angst Tag und Nacht geweinet/ biß er umb sein Gesichte kommen ist.

1. Sehet wie der eyferige GOtt falsche Zungen gestraffet.

2. Hüte sich demnach ein jedweder/ daß er wieder das achte Gebot ja nicht falsch Zeugnüß gebe.

488.

Eine andere Historia wie falsche Zeugen gestraffet worden.

KOenig Lotharius hatte sein frommes Gemahl Dietbertam von sich gestossen/ mit der Entschuldigung/ sie were von jhrem Bruder geschändet worden/ schwur auch deßwegem fürm Bapst Adriano II. einen öffentlichen Eyd/ er hette ihr nicht unrecht gethan. Vnd damit ja seine böse Sache desto eher und mehr ihren success und fortgang haben möchte/ traten deß Königes fürnembste Räthe mit Gelde bestochen herfür/ gaben falsch Zeugnüß/ und empfiengen darauff zu mehrer glaubwirdigkeit nebenst Lothario das Sacrament. Aber der gerechte Richter/ für dem nichts verborgen ist/ straffte den König seines Meineyds halben/ daß er stumm ward/ und zu Placentz gantz elendiglich auffgieng. Sein

unter das Volck gelauffen/ und all ihr Vorhaben entdecket/ aber zu spät die Buß angetreten. Hat in grosser Angst Tag und Nacht geweinet/ biß er umb sein Gesichte kommen ist.

1. Sehet wie der eyferige GOtt falsche Zungen gestraffet.

2. Hüte sich demnach ein jedweder/ daß er wieder das achte Gebot ja nicht falsch Zeugnüß gebe.

488.

Eine andere Historia wie falsche Zeugen gestraffet worden.

KOenig Lotharius hatte sein frommes Gemahl Dietbertam von sich gestossen/ mit der Entschuldigung/ sie were von jhrem Bruder geschändet worden/ schwur auch deßwegem fürm Bapst Adriano II. einen öffentlichen Eyd/ er hette ihr nicht unrecht gethan. Vnd damit ja seine böse Sache desto eher und mehr ihren success und fortgang haben möchte/ traten deß Königes fürnembste Räthe mit Gelde bestochen herfür/ gaben falsch Zeugnüß/ und empfiengen darauff zu mehrer glaubwirdigkeit nebenst Lothario das Sacrament. Aber der gerechte Richter/ für dem nichts verborgen ist/ straffte den König seines Meineyds halben/ daß er stumm ward/ und zu Placentz gantz elendiglich auffgieng. Sein

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[905/0925] unter das Volck gelauffen/ und all ihr Vorhaben entdecket/ aber zu spät die Buß angetreten. Hat in grosser Angst Tag und Nacht geweinet/ biß er umb sein Gesichte kommen ist. 1. Sehet wie der eyferige GOtt falsche Zungen gestraffet. 2. Hüte sich demnach ein jedweder/ daß er wieder das achte Gebot ja nicht falsch Zeugnüß gebe. 488. Eine andere Historia wie falsche Zeugen gestraffet worden. KOenig Lotharius hatte sein frommes Gemahl Dietbertam von sich gestossen/ mit der Entschuldigung/ sie were von jhrem Bruder geschändet worden/ schwur auch deßwegem fürm Bapst Adriano II. einen öffentlichen Eyd/ er hette ihr nicht unrecht gethan. Vnd damit ja seine böse Sache desto eher und mehr ihren success und fortgang haben möchte/ traten deß Königes fürnembste Räthe mit Gelde bestochen herfür/ gaben falsch Zeugnüß/ und empfiengen darauff zu mehrer glaubwirdigkeit nebenst Lothario das Sacrament. Aber der gerechte Richter/ für dem nichts verborgen ist/ straffte den König seines Meineyds halben/ daß er stumm ward/ und zu Placentz gantz elendiglich auffgieng. Sein

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 905. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/925>, abgerufen am 24.11.2024.