Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.rentand. Ziphilin. Wie viel löblicher thäten die Egyptier/ welche ihre Kurtzweil bey den Mahlzeiten mit traurigen valete castigiret und beschlossen. 2. Wir sollen uns dieses/ wenn wirs lesen/ dar zu dienen lassen/ daß wir offt und fein viel an unser Ende gedencken/ denn so werden wir nur desto weniger sündigen. 467. Der weise Mann Thales will kein Weib nehmen. PLutarchus schreibt in vita Solonis dieses: Als Solon auff eine Zeit zum Thalete kam und sahe/ daß er kein Weib hette/ und ihn derwegen fragete/ schweig Thales der weise Mann gantz stille/ er stifftete aber einen Bothen an/ der solte sagen/ es were zu Athen/ eines frommen Mannes Sohn gestorben/ er hette solchen hinaus sehen tragen/ und sein Vater wer nicht zu Hauß/ drumb were daß Leid desto grösser gewesen; da fragte Solon den vermeinten Boten; Ober nicht Solon geheissen? Ja sagte der Both/ da weinete und heulete Solon: Das ist die Ursach sagt Thales/ daß ich nicht heyrathen mag. rentand. Ziphilin. Wie viel löblicher thäten die Egyptier/ welche ihre Kurtzweil bey den Mahlzeiten mit traurigen valete castigiret und beschlossen. 2. Wir sollen uns dieses/ wenn wirs lesen/ dar zu dienen lassen/ daß wir offt und fein viel an unser Ende gedencken/ denn so werden wir nur desto weniger sündigen. 467. Der weise Mann Thales will kein Weib nehmen. PLutarchus schreibt in vita Solonis dieses: Als Solon auff eine Zeit zum Thalete kam und sahe/ daß er kein Weib hette/ und ihn derwegen fragete/ schweig Thales der weise Mann gantz stille/ er stifftete aber einen Bothen an/ der solte sagen/ es were zu Athen/ eines frommen Mannes Sohn gestorben/ er hette solchen hinaus sehen tragen/ und sein Vater wer nicht zu Hauß/ drumb were daß Leid desto grösser gewesen; da fragte Solon den vermeinten Boten; Ober nicht Solon geheissen? Ja sagte der Both/ da weinete und heulete Solon: Das ist die Ursach sagt Thales/ daß ich nicht heyrathen mag. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0893" n="873"/> rentand. Ziphilin. Wie viel löblicher thäten die Egyptier/ welche ihre Kurtzweil bey den Mahlzeiten mit traurigen valete castigiret und beschlossen.</p> <p>2. Wir sollen uns dieses/ wenn wirs lesen/ dar zu dienen lassen/ daß wir offt und fein viel an unser Ende gedencken/ denn so werden wir nur desto weniger sündigen.</p> </div> <div> <head>467.</head> <argument> <p>Der weise Mann Thales will kein Weib nehmen.</p> </argument> <p>PLutarchus schreibt in vita Solonis dieses: Als Solon auff eine Zeit zum Thalete kam und sahe/ daß er kein Weib hette/ und ihn derwegen fragete/ schweig Thales der weise Mann gantz stille/ er stifftete aber einen Bothen an/ der solte sagen/ es were zu Athen/ eines frommen Mannes Sohn gestorben/ er hette solchen hinaus sehen tragen/ und sein Vater wer nicht zu Hauß/ drumb were daß Leid desto grösser gewesen; da fragte Solon den vermeinten Boten; Ober nicht Solon geheissen? Ja sagte der Both/ da weinete und heulete Solon: Das ist die Ursach sagt Thales/ daß ich nicht heyrathen mag.</p> </div> </body> </text> </TEI> [873/0893]
rentand. Ziphilin. Wie viel löblicher thäten die Egyptier/ welche ihre Kurtzweil bey den Mahlzeiten mit traurigen valete castigiret und beschlossen.
2. Wir sollen uns dieses/ wenn wirs lesen/ dar zu dienen lassen/ daß wir offt und fein viel an unser Ende gedencken/ denn so werden wir nur desto weniger sündigen.
467. Der weise Mann Thales will kein Weib nehmen.
PLutarchus schreibt in vita Solonis dieses: Als Solon auff eine Zeit zum Thalete kam und sahe/ daß er kein Weib hette/ und ihn derwegen fragete/ schweig Thales der weise Mann gantz stille/ er stifftete aber einen Bothen an/ der solte sagen/ es were zu Athen/ eines frommen Mannes Sohn gestorben/ er hette solchen hinaus sehen tragen/ und sein Vater wer nicht zu Hauß/ drumb were daß Leid desto grösser gewesen; da fragte Solon den vermeinten Boten; Ober nicht Solon geheissen? Ja sagte der Both/ da weinete und heulete Solon: Das ist die Ursach sagt Thales/ daß ich nicht heyrathen mag.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/893 |
Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 873. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/893>, abgerufen am 16.02.2025. |