Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

leg deinen Harnisch an ich wils auch thun/ und gehe mit mir: Sie kommen vor deß Widerparts Hauß/ und als der Haußwirth seinen Feind sihet und höret/ daß er zu ihm kommen solt/ sagt er gleichfals zu seinem Knecht: Leg deinen Harnisch an/ ich wil es auch thun/ denn mein Wiederpart ist vorhanden / laß hören/ was er wil. Kommen also vor der Thüren zusammen/ da fähet der Nachbar an/ wir haben lange Zeit in Rechten gelegen/ das unserige zugesetzt / wir wollen gute Freude werden/ da hab ich einen Sohn und ihr eine Tochter / wollen solche zusammen heyrathen/ und forthin gute Freunde bleiben: Der verwilligte darein/ neben der Tochter/ fangen an frölich zu seyn/ halten eine ehrliche Hochzeit/ und bleiben biß an ihr Ende gute und beständige Freunde.

1. Dieses ist ein guter Christlicher Vertrag gewesen.

2. Wolte GOtt/ daß alle/ so in uneinigkeit leben/ sich auff dergleichen weise vertrügen/ so würde denen Engeln in Himmel Freude/ denen Teuffeln in der Hölle aber Traurigkeit gemachet werden.

463.

Das Grab ist unser rechtes eigenes Hauß.

leg deinen Harnisch an ich wils auch thun/ und gehe mit mir: Sie kom̃en vor deß Widerparts Hauß/ und als der Haußwirth seinen Feind sihet und höret/ daß er zu ihm kommen solt/ sagt er gleichfals zu seinem Knecht: Leg deinen Harnisch an/ ich wil es auch thun/ denn mein Wiederpart ist vorhanden / laß hören/ was er wil. Kommen also vor der Thüren zusammen/ da fähet der Nachbar an/ wir haben lange Zeit in Rechten gelegen/ das unserige zugesetzt / wir wollen gute Freude werden/ da hab ich einen Sohn und ihr eine Tochter / wollen solche zusammen heyrathen/ und forthin gute Freunde bleiben: Der verwilligte darein/ neben der Tochter/ fangen an frölich zu seyn/ halten eine ehrliche Hochzeit/ und bleiben biß an ihr Ende gute und beständige Freunde.

1. Dieses ist ein guter Christlicher Vertrag gewesen.

2. Wolte GOtt/ daß alle/ so in uneinigkeit leben/ sich auff dergleichen weise vertrügen/ so würde denen Engeln in Himmel Freude/ denen Teuffeln in der Hölle aber Traurigkeit gemachet werden.

463.

Das Grab ist unser rechtes eigenes Hauß.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0886" n="866"/>
leg deinen Harnisch an ich wils auch thun/ und gehe mit mir: Sie                      kom&#x0303;en vor deß Widerparts Hauß/ und als der Haußwirth seinen Feind sihet                      und höret/ daß er zu ihm kommen solt/ sagt er gleichfals zu seinem Knecht: Leg                      deinen Harnisch an/ ich wil es auch thun/ denn mein Wiederpart ist vorhanden /                      laß hören/ was er wil. Kommen also vor der Thüren zusammen/ da fähet der                      Nachbar an/ wir haben lange Zeit in Rechten gelegen/ das unserige zugesetzt /                      wir wollen gute Freude werden/ da hab ich einen Sohn und ihr eine Tochter /                      wollen solche zusammen heyrathen/ und forthin gute Freunde bleiben: Der                      verwilligte darein/ neben der Tochter/ fangen an frölich zu seyn/ halten eine                      ehrliche Hochzeit/ und bleiben biß an ihr Ende gute und beständige Freunde.</p>
        <p>1. Dieses ist ein guter Christlicher Vertrag gewesen.</p>
        <p>2. Wolte GOtt/ daß alle/ so in uneinigkeit leben/ sich auff dergleichen weise                      vertrügen/ so würde denen Engeln in Himmel Freude/ denen Teuffeln in der Hölle                      aber Traurigkeit gemachet werden.</p>
        <p>463.</p>
        <p>Das Grab ist unser rechtes eigenes Hauß.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[866/0886] leg deinen Harnisch an ich wils auch thun/ und gehe mit mir: Sie kom̃en vor deß Widerparts Hauß/ und als der Haußwirth seinen Feind sihet und höret/ daß er zu ihm kommen solt/ sagt er gleichfals zu seinem Knecht: Leg deinen Harnisch an/ ich wil es auch thun/ denn mein Wiederpart ist vorhanden / laß hören/ was er wil. Kommen also vor der Thüren zusammen/ da fähet der Nachbar an/ wir haben lange Zeit in Rechten gelegen/ das unserige zugesetzt / wir wollen gute Freude werden/ da hab ich einen Sohn und ihr eine Tochter / wollen solche zusammen heyrathen/ und forthin gute Freunde bleiben: Der verwilligte darein/ neben der Tochter/ fangen an frölich zu seyn/ halten eine ehrliche Hochzeit/ und bleiben biß an ihr Ende gute und beständige Freunde. 1. Dieses ist ein guter Christlicher Vertrag gewesen. 2. Wolte GOtt/ daß alle/ so in uneinigkeit leben/ sich auff dergleichen weise vertrügen/ so würde denen Engeln in Himmel Freude/ denen Teuffeln in der Hölle aber Traurigkeit gemachet werden. 463. Das Grab ist unser rechtes eigenes Hauß.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/886
Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 866. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/886>, abgerufen am 25.11.2024.