Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.Memorial hinter sich verlassen haben: Daß wann sie gefraget würden/ was der Duc de Alba in so kurtzer Zeit in Niederlande außgerichtet habe/ solten sie zur Antwort geben/ daß er durch den Scharff-Richter 1800. Menschen/ welche der Bäbstischen Lehre nicht beypflichten wollen/ habe hinrichten lassen: Als aber dieser Duc de Alba kranck worden/ soll er sich/ nach dem das Gewissen auffgewacht/ gewaltig für dem Tode gefürchtet haben: Vnd als auff eine Zeit/ ein Fürst des Reichs / Käyser Carolo V. solches vermeldet/ O hat der hochlöbliche Käyser gesaget / lernet er jetzt erst/ daß er sterben muß? Ich betrachte es stets ohn unterlaß, und darumb schicket mir auch mein lieber GOTT ohne Zweiffel so viel Kranckheiten zu/ auff daß ich mich der Sterbligkeit und Vergänglichkeit dieses Lebens stets erinnern soll. Es ist aber der Duc de Alba endlich mit aller Tyrannen Todt bezahlet worden/ daß er seine Blutdürstige Seele mit Ach und Weh hat außspeyhen müssen. 1. Ein schöner unsierblicher Name! den sich dieser Duc de Alba mit vergiessung so vieler Christen Blut ge[unleserliches Material]chet. 2. Aber hingegen einen Todt/ der allen Tyrannen eignet. So gehets Ihnen Endlich nehmen sie ein Ende mit Schrecken. Memorial hinter sich verlassen haben: Daß wann sie gefraget würden/ was der Duc de Alba in so kurtzer Zeit in Niederlande außgerichtet habe/ solten sie zur Antwort geben/ daß er durch den Scharff-Richter 1800. Menschen/ welche der Bäbstischen Lehre nicht beypflichten wollen/ habe hinrichten lassen: Als aber dieser Duc de Alba kranck worden/ soll er sich/ nach dem das Gewissen auffgewacht/ gewaltig für dem Tode gefürchtet haben: Vnd als auff eine Zeit/ ein Fürst des Reichs / Käyser Carolo V. solches vermeldet/ O hat der hochlöbliche Käyser gesaget / lernet er jetzt erst/ daß er sterben muß? Ich betrachte es stets ohn unterlaß, und darumb schicket mir auch mein lieber GOTT ohne Zweiffel so viel Kranckheiten zu/ auff daß ich mich der Sterbligkeit und Vergänglichkeit dieses Lebens stets erinnern soll. Es ist aber der Duc de Alba endlich mit aller Tyrannen Todt bezahlet worden/ daß er seine Blutdürstige Seele mit Ach und Weh hat außspeyhen müssen. 1. Ein schöner unsierblicher Name! den sich dieser Duc de Alba mit vergiessung so vieler Christen Blut ge[unleserliches Material]chet. 2. Aber hingegen einen Todt/ der allen Tyrannen eignet. So gehets Ihnen Endlich nehmen sie ein Ende mit Schrecken. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0881" n="861"/> Memorial hinter sich verlassen haben: Daß wann sie gefraget würden/ was der Duc de Alba in so kurtzer Zeit in Niederlande außgerichtet habe/ solten sie zur Antwort geben/ daß er durch den Scharff-Richter 1800. Menschen/ welche der Bäbstischen Lehre nicht beypflichten wollen/ habe hinrichten lassen: Als aber dieser Duc de Alba kranck worden/ soll er sich/ nach dem das Gewissen auffgewacht/ gewaltig für dem Tode gefürchtet haben: Vnd als auff eine Zeit/ ein Fürst des Reichs / Käyser Carolo V. solches vermeldet/ O hat der hochlöbliche Käyser gesaget / lernet er jetzt erst/ daß er sterben muß? Ich betrachte es stets ohn unterlaß, und darumb schicket mir auch mein lieber GOTT ohne Zweiffel so viel Kranckheiten zu/ auff daß ich mich der Sterbligkeit und Vergänglichkeit dieses Lebens stets erinnern soll. Es ist aber der Duc de Alba endlich mit aller Tyrannen Todt bezahlet worden/ daß er seine Blutdürstige Seele mit Ach und Weh hat außspeyhen müssen.</p> <p>1. Ein schöner unsierblicher Name! den sich dieser Duc de Alba mit vergiessung so vieler Christen Blut ge<gap reason="illegible"/>chet.</p> <p>2. Aber hingegen einen Todt/ der allen Tyrannen eignet. So gehets Ihnen Endlich nehmen sie ein Ende mit Schrecken.</p> </div> </body> </text> </TEI> [861/0881]
Memorial hinter sich verlassen haben: Daß wann sie gefraget würden/ was der Duc de Alba in so kurtzer Zeit in Niederlande außgerichtet habe/ solten sie zur Antwort geben/ daß er durch den Scharff-Richter 1800. Menschen/ welche der Bäbstischen Lehre nicht beypflichten wollen/ habe hinrichten lassen: Als aber dieser Duc de Alba kranck worden/ soll er sich/ nach dem das Gewissen auffgewacht/ gewaltig für dem Tode gefürchtet haben: Vnd als auff eine Zeit/ ein Fürst des Reichs / Käyser Carolo V. solches vermeldet/ O hat der hochlöbliche Käyser gesaget / lernet er jetzt erst/ daß er sterben muß? Ich betrachte es stets ohn unterlaß, und darumb schicket mir auch mein lieber GOTT ohne Zweiffel so viel Kranckheiten zu/ auff daß ich mich der Sterbligkeit und Vergänglichkeit dieses Lebens stets erinnern soll. Es ist aber der Duc de Alba endlich mit aller Tyrannen Todt bezahlet worden/ daß er seine Blutdürstige Seele mit Ach und Weh hat außspeyhen müssen.
1. Ein schöner unsierblicher Name! den sich dieser Duc de Alba mit vergiessung so vieler Christen Blut ge_ chet.
2. Aber hingegen einen Todt/ der allen Tyrannen eignet. So gehets Ihnen Endlich nehmen sie ein Ende mit Schrecken.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/881 |
Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 861. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/881>, abgerufen am 16.07.2024. |