Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.ber einmal darein kommen / die finden keinen Außgang nimmermehr. Diese Gefängnüß und Kercker Gottes/ der wird recht und warhafftig Lethe oder Vergessung genennet: Dann also vergisset Gott der Verdambten/ daß er ihnen Gnad zuerzeigen nimmermehr gedenckt in alle Ewigkeit. Die Höll ist in der Warheit ein Land der Vergessenheit. 1. Wer nun in diesen Höllischen Kercker der Vergessenheit nicht kommen wil/ mag Gottes und seines Worts/ weil er lebet und noch sündigen kan/ nicht vergessen. 2. Wird aber jemand so vergessen seyn/ so wird er gewiß in den rechten Kercker der Vergessenheit kommen/ und wird seiner in Ewigkeit vergessen seyn. 458. Von dem Tyrannen Duc de Alba. WAs der Duc de Alba vor ein unmenschlicher Tyrann gewesen sey/ und wie er viel Evangelisches Blut vergossen habe/ ist bekand: und wird von demselben gemeldet / daß/ da er im Niederlande sein Valet geben/ soll er diß seinen guten Freunden unter andern zu einem ber einmal darein kommen / die finden keinen Außgang nimmermehr. Diese Gefängnüß und Kercker Gottes/ der wird recht und warhafftig Lethe oder Vergessung geneñet: Dann also vergisset Gott der Verdambten/ daß er ihnen Gnad zuerzeigen nimmermehr gedenckt in alle Ewigkeit. Die Höll ist in der Warheit ein Land der Vergessenheit. 1. Wer nun in diesen Höllischen Kercker der Vergessenheit nicht kommen wil/ mag Gottes und seines Worts/ weil er lebet und noch sündigen kan/ nicht vergessen. 2. Wird aber jemand so vergessen seyn/ so wird er gewiß in den rechten Kercker der Vergessenheit kommen/ und wird seiner in Ewigkeit vergessen seyn. 458. Von dem Tyrannen Duc de Alba. WAs der Duc de Alba vor ein unmenschlicher Tyrann gewesen sey/ und wie er viel Evangelisches Blut vergossen habe/ ist bekand: und wird von demselben gemeldet / daß/ da er im Niederlande sein Valet geben/ soll er diß seinen guten Freunden unter andern zu einem <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0880" n="860"/> ber einmal darein kommen / die finden keinen Außgang nimmermehr. Diese Gefängnüß und Kercker Gottes/ der wird recht und warhafftig Lethe oder Vergessung geneñet: Dann also vergisset Gott der Verdambten/ daß er ihnen Gnad zuerzeigen nimmermehr gedenckt in alle Ewigkeit. Die Höll ist in der Warheit ein Land der Vergessenheit.</p> <p>1. Wer nun in diesen Höllischen Kercker der Vergessenheit nicht kommen wil/ mag Gottes und seines Worts/ weil er lebet und noch sündigen kan/ nicht vergessen.</p> <p>2. Wird aber jemand so vergessen seyn/ so wird er gewiß in den rechten Kercker der Vergessenheit kommen/ und wird seiner in Ewigkeit vergessen seyn.</p> <p>458.</p> <p>Von dem Tyrannen Duc de Alba.</p> <p>WAs der Duc de Alba vor ein unmenschlicher Tyrann gewesen sey/ und wie er viel Evangelisches Blut vergossen habe/ ist bekand: und wird von demselben gemeldet / daß/ da er im Niederlande sein Valet geben/ soll er diß seinen guten Freunden unter andern zu einem </p> </div> </body> </text> </TEI> [860/0880]
ber einmal darein kommen / die finden keinen Außgang nimmermehr. Diese Gefängnüß und Kercker Gottes/ der wird recht und warhafftig Lethe oder Vergessung geneñet: Dann also vergisset Gott der Verdambten/ daß er ihnen Gnad zuerzeigen nimmermehr gedenckt in alle Ewigkeit. Die Höll ist in der Warheit ein Land der Vergessenheit.
1. Wer nun in diesen Höllischen Kercker der Vergessenheit nicht kommen wil/ mag Gottes und seines Worts/ weil er lebet und noch sündigen kan/ nicht vergessen.
2. Wird aber jemand so vergessen seyn/ so wird er gewiß in den rechten Kercker der Vergessenheit kommen/ und wird seiner in Ewigkeit vergessen seyn.
458.
Von dem Tyrannen Duc de Alba.
WAs der Duc de Alba vor ein unmenschlicher Tyrann gewesen sey/ und wie er viel Evangelisches Blut vergossen habe/ ist bekand: und wird von demselben gemeldet / daß/ da er im Niederlande sein Valet geben/ soll er diß seinen guten Freunden unter andern zu einem
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 860. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/880>, abgerufen am 16.07.2024. |