Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.me zu uns ins Kloster. Da er das gesaget/ schlieffen sie ein/ und hatten Ruhe. Da sie nun wieder ins Closter giengen/ saß der Teuffel auf der Schwell der Pfordten/ und schrey/ Bene veneritis Herr Gardian. Sie aber waren sicher / denn sie meineten/ er were nun in ihrer Gewalt und Hand/ und fragten ihn/ was er wolt: Antworte er/ wolt ihnen im Kloster dienen/ und bat/ man wolt ihn jrgend an einen Ort ordnen/ da sie seines Diensts bedürfften/ und ihn finden könten. Da wiesen sie ihn in einen Winckel in der Küchen/ und damit man ihn kennen könte/ zogen sie ihm eine Mönchs Rappen an/ und bunden eine Schell oder Glöcklein daran/ als ein Zeichen/ dabey man ihn kennete. Darnach rieffen sie ihn/ daß er solt Bier holen/ da hörten sie die Schelle/ und daß er saget/ gebt gut Geld/ so will ich auch gut Bier bringen. Ist also bekandt worden in der gantzen Stad/ wenn er vor ein Keller kam/ daß man ihm wohl gemessen hatte/ sprach er: Gebt voll Maß und gut Bier/ ich habe euch gut Geld gegeben. Er war ansehnlich/ und hatte einen grossen Schein. Die Papisten haben gemeynet/ daß es solten gute Geister seyn/ als Diana/ und andere viel dergleichen Götzen und Greuel/ die die Heyden für Götter ehreten. Vnd weil der Geist/ wie gesaget/ oder das Wichtlin (wie es unsere Leut nennen] in einem me zu uns ins Kloster. Da er das gesaget/ schlieffen sie ein/ und hatten Ruhe. Da sie nun wieder ins Closter giengen/ saß der Teuffel auf der Schwell der Pfordten/ und schrey/ Bene veneritis Herr Gardian. Sie aber waren sicher / denn sie meineten/ er were nun in ihrer Gewalt und Hand/ und fragten ihn/ was er wolt: Antworte er/ wolt ihnen im Kloster dienen/ und bat/ man wolt ihn jrgend an einen Ort ordnen/ da sie seines Diensts bedürfften/ und ihn finden könten. Da wiesen sie ihn in einen Winckel in der Küchen/ und damit man ihn kennen könte/ zogen sie ihm eine Mönchs Rappen an/ uñ bunden eine Schell oder Glöcklein daran/ als ein Zeichen/ dabey man ihn kennete. Darnach rieffen sie ihn/ daß er solt Bier holen/ da hörten sie die Schelle/ und daß er saget/ gebt gut Geld/ so will ich auch gut Bier bringen. Ist also bekandt worden in der gantzen Stad/ wenn er vor ein Keller kam/ daß man ihm wohl gemessen hatte/ sprach er: Gebt voll Maß und gut Bier/ ich habe euch gut Geld gegeben. Er war ansehnlich/ und hatte einen grossen Schein. Die Papisten haben gemeynet/ daß es solten gute Geister seyn/ als Diana/ und andere viel dergleichen Götzen und Greuel/ die die Heyden für Götter ehreten. Vnd weil der Geist/ wie gesaget/ oder das Wichtlin (wie es unsere Leut nennen] in einem <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0874" n="854"/> me zu uns ins Kloster. Da er das gesaget/ schlieffen sie ein/ und hatten Ruhe. Da sie nun wieder ins Closter giengen/ saß der Teuffel auf der Schwell der Pfordten/ und schrey/ Bene veneritis Herr Gardian. Sie aber waren sicher / denn sie meineten/ er were nun in ihrer Gewalt und Hand/ und fragten ihn/ was er wolt: Antworte er/ wolt ihnen im Kloster dienen/ und bat/ man wolt ihn jrgend an einen Ort ordnen/ da sie seines Diensts bedürfften/ und ihn finden könten. Da wiesen sie ihn in einen Winckel in der Küchen/ und damit man ihn kennen könte/ zogen sie ihm eine Mönchs Rappen an/ uñ bunden eine Schell oder Glöcklein daran/ als ein Zeichen/ dabey man ihn kennete. Darnach rieffen sie ihn/ daß er solt Bier holen/ da hörten sie die Schelle/ und daß er saget/ gebt gut Geld/ so will ich auch gut Bier bringen.</p> <p>Ist also bekandt worden in der gantzen Stad/ wenn er vor ein Keller kam/ daß man ihm wohl gemessen hatte/ sprach er: Gebt voll Maß und gut Bier/ ich habe euch gut Geld gegeben. Er war ansehnlich/ und hatte einen grossen Schein. Die Papisten haben gemeynet/ daß es solten gute Geister seyn/ als Diana/ und andere viel dergleichen Götzen und Greuel/ die die Heyden für Götter ehreten.</p> <p>Vnd weil der Geist/ wie gesaget/ oder das Wichtlin (wie es unsere Leut nennen] in einem </p> </div> </body> </text> </TEI> [854/0874]
me zu uns ins Kloster. Da er das gesaget/ schlieffen sie ein/ und hatten Ruhe. Da sie nun wieder ins Closter giengen/ saß der Teuffel auf der Schwell der Pfordten/ und schrey/ Bene veneritis Herr Gardian. Sie aber waren sicher / denn sie meineten/ er were nun in ihrer Gewalt und Hand/ und fragten ihn/ was er wolt: Antworte er/ wolt ihnen im Kloster dienen/ und bat/ man wolt ihn jrgend an einen Ort ordnen/ da sie seines Diensts bedürfften/ und ihn finden könten. Da wiesen sie ihn in einen Winckel in der Küchen/ und damit man ihn kennen könte/ zogen sie ihm eine Mönchs Rappen an/ uñ bunden eine Schell oder Glöcklein daran/ als ein Zeichen/ dabey man ihn kennete. Darnach rieffen sie ihn/ daß er solt Bier holen/ da hörten sie die Schelle/ und daß er saget/ gebt gut Geld/ so will ich auch gut Bier bringen.
Ist also bekandt worden in der gantzen Stad/ wenn er vor ein Keller kam/ daß man ihm wohl gemessen hatte/ sprach er: Gebt voll Maß und gut Bier/ ich habe euch gut Geld gegeben. Er war ansehnlich/ und hatte einen grossen Schein. Die Papisten haben gemeynet/ daß es solten gute Geister seyn/ als Diana/ und andere viel dergleichen Götzen und Greuel/ die die Heyden für Götter ehreten.
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 854. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/874>, abgerufen am 16.07.2024. |