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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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und begehrte Recht und Gerechtigkeit.

Der Hertzog hielte seine Gedancken heimlich/ hieß ihn wieder heimgehen/ und sagte/ er wolte die Sache wohl beobachten.

Bald nach gehaltener Tafel begab er sich zu Pferde/ als wolte er auff die Jagt ziehen/ nahete sich gegen der Wohnung des Edelmannes/ und hielte an einem lustigen Ort stille.

Als der Edelmann vermerckte/ daß der Hertzog so nahe war/ und aus Trunckenheit seiner bösen Begierde nicht vermeinete/ daß der Müller were so kühn gewesen / ihn zu verklagen/ verließ sich auch auf seine Gunst/ verschloß er die Jungfer in einem abgelegenen und bequemen Ort seines Hauses. Darnach gieng er hin zu dem Hertzoge/ praesentirte seine Dienste/ und seinen Pallast zu einem Logiment / welches der Hertzog annahm/ und stellete sich/ als hätte er grosse Beliebung an diesem Lust-Hause/ durchsuchte und betrachtete sehr fleisig alle Winckel / Oerter und Zimmer desselben/ mit ihren Zierathen und Zugehörigen Sachen/ ließ ihm alle Thüren der Kammern und Gemächer öffnen.

und begehrte Recht und Gerechtigkeit.

Der Hertzog hielte seine Gedancken heimlich/ hieß ihn wieder heimgehen/ und sagte/ er wolte die Sache wohl beobachten.

Bald nach gehaltener Tafel begab er sich zu Pferde/ als wolte er auff die Jagt ziehen/ nahete sich gegen der Wohnung des Edelmannes/ und hielte an einem lustigen Ort stille.

Als der Edelmann vermerckte/ daß der Hertzog so nahe war/ und aus Trunckenheit seiner bösen Begierde nicht vermeinete/ daß der Müller were so kühn gewesen / ihn zu verklagen/ verließ sich auch auf seine Gunst/ verschloß er die Jungfer in einem abgelegenen und bequemen Ort seines Hauses. Darnach gieng er hin zu dem Hertzoge/ praesentirte seine Dienste/ und seinen Pallast zu einem Logiment / welches der Hertzog annahm/ und stellete sich/ als hätte er grosse Beliebung an diesem Lust-Hause/ durchsuchte und betrachtete sehr fleisig alle Winckel / Oerter und Zimmer desselben/ mit ihren Zierathen und Zugehörigen Sachen/ ließ ihm alle Thüren der Kammern und Gemächer öffnen.

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[840/0860] und begehrte Recht und Gerechtigkeit. Der Hertzog hielte seine Gedancken heimlich/ hieß ihn wieder heimgehen/ und sagte/ er wolte die Sache wohl beobachten. Bald nach gehaltener Tafel begab er sich zu Pferde/ als wolte er auff die Jagt ziehen/ nahete sich gegen der Wohnung des Edelmannes/ und hielte an einem lustigen Ort stille. Als der Edelmann vermerckte/ daß der Hertzog so nahe war/ und aus Trunckenheit seiner bösen Begierde nicht vermeinete/ daß der Müller were so kühn gewesen / ihn zu verklagen/ verließ sich auch auf seine Gunst/ verschloß er die Jungfer in einem abgelegenen und bequemen Ort seines Hauses. Darnach gieng er hin zu dem Hertzoge/ praesentirte seine Dienste/ und seinen Pallast zu einem Logiment / welches der Hertzog annahm/ und stellete sich/ als hätte er grosse Beliebung an diesem Lust-Hause/ durchsuchte und betrachtete sehr fleisig alle Winckel / Oerter und Zimmer desselben/ mit ihren Zierathen und Zugehörigen Sachen/ ließ ihm alle Thüren der Kammern und Gemächer öffnen.

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 840. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/860>, abgerufen am 22.11.2024.