Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.2. Alle Haar möchten einem gen Berg stehen/ wer dieses und dergleichen Exempel lieset. O ihr Gottlosen bekehret euch von Sünden. Vor dem Fegfeuer zwar seyn ihr gesichert/ denn es ist keines/ aber die Hölle schnapt nach euch/ da ist Feuers gnug. Weh dem/ so dahin kömmt. Er wird ewig müssen brennen und doch nicht können verbrennen. 443. Von dem Gottlosen Römischen Pabst Julio III. VOn dem Römischen Pabst Julio III. dieses Namens schreiben die Historici, daß / da einmal über der Taffel der Lutheraner gedacht worden/ sol er unter andern gesagt haben: Will schwartze Dienten mangeln/ so schreibe man mit Rubrica oder rothen Blut/ daß den Lutheranern die Köpffe bluten. Aber endlich/ fagen die Historici/ ist er von hinnen gefahren/ und ist zum höllischen Vater nicht frölich hinab kommen. Vnd was dieser Julius vor ein erbarer Gesell gewesen sey/ erscheinet daraus / daß er mit einem Jüngling/ Innocentius genand/ allerley Sodomiterey getrieben / darfür er denn denselben hernach einen Cardinals Hut verehret hat: Da- 2. Alle Haar möchten einem gen Berg stehen/ wer dieses und dergleichen Exempel lieset. O ihr Gottlosen bekehret euch von Sünden. Vor dem Fegfeuer zwar seyn ihr gesichert/ denn es ist keines/ aber die Hölle schnapt nach euch/ da ist Feuers gnug. Weh dem/ so dahin köm̃t. Er wird ewig müssen brennen und doch nicht können verbrennen. 443. Von dem Gottlosen Römischen Pabst Julio III. VOn dem Römischen Pabst Julio III. dieses Namens schreiben die Historici, daß / da einmal über der Taffel der Lutheraner gedacht worden/ sol er unter andern gesagt haben: Will schwartze Dienten mangeln/ so schreibe man mit Rubrica oder rothen Blut/ daß den Lutheranern die Köpffe bluten. Aber endlich/ fagen die Historici/ ist er von hinnen gefahren/ und ist zum höllischen Vater nicht frölich hinab kommen. Vnd was dieser Julius vor ein erbarer Gesell gewesen sey/ erscheinet daraus / daß er mit einem Jüngling/ Innocentius genand/ allerley Sodomiterey getrieben / darfür er denn denselben hernach einen Cardinals Hut verehret hat: Da- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0848" n="828"/> <p>2. Alle Haar möchten einem gen Berg stehen/ wer dieses und dergleichen Exempel lieset. O ihr Gottlosen bekehret euch von Sünden. Vor dem Fegfeuer zwar seyn ihr gesichert/ denn es ist keines/ aber die Hölle schnapt nach euch/ da ist Feuers gnug. Weh dem/ so dahin köm̃t. Er wird ewig müssen brennen und doch nicht können verbrennen.</p> <p>443.</p> <p>Von dem Gottlosen Römischen Pabst Julio III.</p> <p>VOn dem Römischen Pabst Julio III. dieses Namens schreiben die Historici, daß / da einmal über der Taffel der Lutheraner gedacht worden/ sol er unter andern gesagt haben: Will schwartze Dienten mangeln/ so schreibe man mit Rubrica oder rothen Blut/ daß den Lutheranern die Köpffe bluten. Aber endlich/ fagen die Historici/ ist er von hinnen gefahren/ und ist zum höllischen Vater nicht frölich hinab kommen.</p> <p>Vnd was dieser Julius vor ein erbarer Gesell gewesen sey/ erscheinet daraus / daß er mit einem Jüngling/ Innocentius genand/ allerley Sodomiterey getrieben / darfür er denn denselben hernach einen Cardinals Hut verehret hat: Da- </p> </div> </body> </text> </TEI> [828/0848]
2. Alle Haar möchten einem gen Berg stehen/ wer dieses und dergleichen Exempel lieset. O ihr Gottlosen bekehret euch von Sünden. Vor dem Fegfeuer zwar seyn ihr gesichert/ denn es ist keines/ aber die Hölle schnapt nach euch/ da ist Feuers gnug. Weh dem/ so dahin köm̃t. Er wird ewig müssen brennen und doch nicht können verbrennen.
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Von dem Gottlosen Römischen Pabst Julio III.
VOn dem Römischen Pabst Julio III. dieses Namens schreiben die Historici, daß / da einmal über der Taffel der Lutheraner gedacht worden/ sol er unter andern gesagt haben: Will schwartze Dienten mangeln/ so schreibe man mit Rubrica oder rothen Blut/ daß den Lutheranern die Köpffe bluten. Aber endlich/ fagen die Historici/ ist er von hinnen gefahren/ und ist zum höllischen Vater nicht frölich hinab kommen.
Vnd was dieser Julius vor ein erbarer Gesell gewesen sey/ erscheinet daraus / daß er mit einem Jüngling/ Innocentius genand/ allerley Sodomiterey getrieben / darfür er denn denselben hernach einen Cardinals Hut verehret hat: Da-
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 828. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/848>, abgerufen am 16.07.2024. |